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27.10.2023 Was macht eigentlich Levin Amweg?
Levin Amweg Heute Kopie Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Levin Amweg inmitten seiner Cannabis-Plantage © Archiv Amweg

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Levin Amweg?

Cannabis und Rennsport passen irgendwie nicht zusammen. Mit einer Ausnahme: Die heisst Levin Amweg. Der 29-Jährige aus Bremgarten bei Bern ist nicht nur Ex-Rennfahrer, er ist (wie sein Bruder Severin) auch Mitbegründer von Cannerald, ein Unternehmen, das sich der Produktion und der Forschung für medizinisch ausgerichtetes Cannabis verschrieben hat. «Seit unserer Gründung im Jahr 2017 ist es unsere Mission, hochwertiges Premium-Cannabis sowie Cannabis-Produkte in einzigartiger Qualität in der Schweiz, dem deutschsprachigen Raum und ganz Europa salonfähig zu machen», sagt Amweg.

Zum Cannabis ist Amweg – so abwegig es klingt – durch den Rennsport gekommen. Auslöser war ein schwerer Unfall im Audi TT Cup 2015, bei dem sich Amweg zwei Wirbel gebrochen hatte. «Weil Tabletten nichts nutzen, riet mir mein Bruder zu CBD-Öl. Das hat geholfen. Und so sind wir mit Cannabis in Kontakt gekommen.»

Mit Erfolg! Amweg sitzt heute im Vorstand der Emerald Group AG, des Mutterkonzerns, zu welcher neben Cannerald noch sieben andere Firmen gehören – u.a. auch eine Sicherheitsfirma mit zwölf Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz. «Meine Ausbildung habe ich quasi im Motorsport genossen», sagt Amweg. «Dort habe ich gelernt, dass du nie aufgeben darfst und nach einer Niederlage immer wieder aufstehen musst. Das erlebe ich heute auch im Beruf.»

Seine Karriere beginnt Amweg 2004 im Kart. 2007 wird er Schweizer Meister bei den Minis. 2010 gewinnt er die Kategorie Sport 125 cm3. Bei den ROK Cup Weltmeisterschaften 2009 liegt er bis zur letzten Runde in Führung. Dann fällt er aufgrund einer SC-Phase noch auf Platz 3 zurück. 2011 wechselt Amweg in den Formelsport und tritt als Rookie in der Formel BMW Junior an. Dort gewinnt er auf Anhieb sein erstes Rennen. Am Ende des Jahres belegt er Rang 4. 2012 geht er als Gesamtsieger der Serie hervor und wechselt im Folgejahr zu Jenzer Motorsport in den Formel Renault 2.0 Eurocup. 2014 bestreitet er die nordeuropäische Meisterschaft für ART. Dort steht er in Silverstone im ersten von drei Läufen zuoberst auf dem Podest. Es folgen weitere Podestplätze.

Doch die Formelkarriere Amwegs gerät ins Stocken. Bruder Severin hängt 2013 den Helm an den Nagel und auch bei Levin fehlt das letzte Bisschen. «Ich habe gemerkt, dass ich mit stumpfen Waffen kämpfe. Deshalb und weil ein Teil vom Budget fehlte, habe ich mich entschlossen, in den Tourenwagensport zu wechseln.» 2015 fährt Amweg im Audi TT Cup. In Spielberg endet seine Karriere nach einem Massencrash. Im strömenden Regen fährt er ungebremst in drei Konkurrenten, die sich mitten auf der Strasse verkeilt haben.

Einen Groll verspürt Amweg nicht. «Ich hatte eine gute Zeit im Rennsport. Aber aus heutiger Sicht bin ich froh, dass ich diesen Unfall hatte. So ist für mich ein neuer Weg aufgegangen, den ich sonst wahrscheinlich nie bestritten hätte.»

Levin Amweg Formel Renault Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Levin Amweg 2014 in der Formel Renault 2.0 © Archiv Amweg

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