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10.12.2025 Was macht eigentlich Natacha Gachnang?
Gachnang Formula 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Natacha Gachnang: 2009 in der damaligen Formel 2... © Formula 2

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Wir fangen an mit: Was macht eigentlich Natacha Gachnang?

Eigentlich war alles für die grosse Karriere angerichtet. Im Windschatten des um ein Jahr jüngeren Cousins Sébastien Buemi betrat Natacha Gachnang 2003 nach einigen Jahren im Kart die internationale Bühne. Wie «Séb» setzte auch die damals 15-jährige Waadtländerin auf die ADAC Formel BMW, eine einst hochkarätige Nachwuchsserie, in der der Gesamtzweite 2003 ganz nebenbei Sebastian Vettel hiess. Und es kam noch besser: Förderer der jungen Dame aus Aigle (VD) war Willi Weber, seines Zeichens Manager und «Mister 20 Prozent» von Michael Schumacher – wenn auch nur für ein Jahr.

Gachnang machte ihre Aufgabe im ersten Jahr ordentlich. Mit Rang 4 am Norisring liess die Schweizerin aufhorchen. 2004 hielt sie sich bereits in den Top 12 auf. Und im dritten Jahr wurde sie Gesamtsechste mit drei Podestplätzen. Doch während ihr Cousin über die Formel-3-Euroserie seinen Aufstieg mit Hilfe von Red Bull erfolgreich vorantrieb, geriet Gachnangs Karriere ins Stocken. Weder im ATS Formel-3-Cup, der US-amerikanischen Formel Mazda, noch in der spanischen Formel 3 vermochte sie sich durchzusetzen. 2009 stieg sie in die von der FIA neu ausgeschriebenen Formel-2-Meisterschaft ein, die der heutigen Formel 2 in keinster Weise ebenbürtig war. Doch auch dort kam Gachnang auf keinen grünen Zweig. Nach Platz 23 in der Gesamtwertung verschob sich ihr Fokus in Richtung Sportwagen/Prototypen. Dort sorgte sie 2010 in einem Ford GT1 an der Seite von Rahel Frey und Cyndie Allemann mit einem schweren Unfall in Abu Dhabi (doppelter Beinbruch) für Schlagzeilen. 2012 sowie 2013 nahm Gachnang an den 24h von Le Mans teil, wobei im zweiten Anlauf ein fünfter Klassenrang in der LMP2 herausschaute.

Ende 2015 beendete Gachnang ihre Karriere. Den Rennsport hat sie weit hinter sich gelassen. Ab und zu kitzelt es noch im Gasfuss. Beim historischen Bergrennen in Ollon-Villars Ende August nahm Gachnang in einem von Grossvater Georges Gachnang (94) konstruierten Cegga-Ferrari Platz. Der Rest ihres Lebens dreht sich aber längst um ihre Familie (drei Kinder) und ihr Bauernhof. «Wer hätte das Gedacht», grinst Gachnang. «Statt von Rennautos bin ich heute von Kühen umgeben und produziere den eigenen Ziegenkäse.»

Trotz einer 180-Grad-Wende ist Gachnang mit ihrer Motorsportkarriere im Reinen. «Wenn ich daran zurückdenke, denke ich vor allem an die Zeit zurück, in der ich mit meinem Vater Olivier unterwegs war. Ihm habe ich sehr viel zu verdanken. Und mit ihm habe ich vieles erlebt. Der Rennsport war eine gute Schule, wenngleich nicht jede Entscheidung, die wir getroffen haben, sich hinterher als richtig herausstellte.» Besonders gern denkt sie an den Nürburgring zurück. «Mit dieser Rennstrecke sind viele Erinnerungen verbunden», sagt Natacha. Unter anderem ein zweiter Platz in der Formel BMW 2005; hinter – Sie haben’s erraten – Sébastien Buemi.

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...und heute beim historischen Bergrennen Ollon-Villars © Eichenberger

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