Starke Leistung von Patric Niederhauser bei den 24 Stunden von Spa. Der Berner verpasst als Zweiter den Sieg um lediglich 4,6 Sekunden. Und das nach 527 Runden!
Die letzten Schweizer, die beim 24-Stunden-Klassiker in Spa auf dem Podium Standen, waren Nico Müller (Zweiter 2015) und Marcel Fässler/Jean-Denis Delétraz (Sieger 2007). Nun ist mit Patric Niederhauser erneut ein Eidgenosse auf dem Podium gestanden. Der Berner rundete eine starke Leistung mit dem zweiten Schlussrang ab. Nur 4,6 Sekunden hinter dem siegreichen Rowe-Porsche. Und das nach 24 Stunden, respektive 527 Runden!
Weil der Sieg so knapp verpasst wurde, war Niederhauser im ersten Moment nicht klar, ob er sich über Platz 2 freuen oder ärgern sollte. Unterm Strich darf der 29-jährige Berner aber sicher stolz sein. «Wenn jemand mich in der Startaufstellung gefragt hätte, ob ich den zweiten Schlussrang nehme, hätte ich es angenommen. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Der Sieg war zum Greifen nahe.»
Als zweitbester Schweizer erreichte Louis Delétraz im Porsche von Vorjahressieger GPX Racing das Ziel als Elfter. Drittbester Schweizer war Ricardo Feller als 16. im Lamborghini Huracan von Emil Frey Racing mit der #14. Der zweite Lambo der Safenwiler schied kurz vor Rennende mit einem mechanischen Defekt aus. Ebenfalls nicht im Ziel: Raffaele Marciello. Der Pole-Setter schied in der Nacht mit einem Bremsdefekt aus. Der Tessiner hatte das Rennen phasenweise angeführt.
Ein anderer Mercedes-Pilot hatte mehr Glück. Der Zuger Philip Ellis sicherte sich im Silver Cup Rang 2. Hoffnungen auf einen Podestplatz machten sich auch Alex Fontana und Lucas Légeret. Am Ende musste sich das Mercedes-Duo aber mit dem sechsten Klassenrang begnügen. «Man hofft immer, dass man bei einem 24-Stunden-Rennen gewinnen kann», sagt Fontana. «Aber schon das Erreichen der Zielflagge ist manchmal ein Erfolg.»
Das weiss auch Edoardo Mortara. Der Genfer war als Sieganwärter ins Rennen gegangen, musste die Segel aber schon nach 70 Runden streichen. «Uns ist ein Konkurrent ins Heck geknallt. Deshalb mussten wir das Rennen frühzeitig aufgeben.»
Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens gab es noch einen weiteren Schweizer Podestplatz zu feiern. Grégoire Saucy wurde für seinen Reifenpoker im zweiten Rennen belohnt und belegte zum zweiten Mal in dieser Saison Rang 3. «Zunächst war ich extrem vorsichtig, auch beim Überholen der Vorderleute mit Slicks, denn so ein Rennen wird nicht in den ersten Runden entschieden», meinte der Jurassier. «Gegen Schluss fuhr ich wo immer möglich auf dem feuchten Streckenteil, damit die Reifen nicht überhitzen.»