Die Schweizer feiern international weiter Erfolge: Allen voran mit Philip Ellis (erster DTM-Sieg) und Grégoire Saucy (7. Formel-3-Sieg). Doch damit nicht genug: In Spa gab es sogar einen vorzeitigen Titelgewinn für einen Schweizer Fahrer und ein Schweizer Team.
Der Zuger Philip Ellis hat in der Lausitz beim zweiten Rennwochenenden der neuen DTM seinen ersten Sieg errungen. Der Mercedes-Werkspilot startete von P9 und arbeitete sich nach einem sensationellen Restart ganz nach vorne. «Ich bin total sprachlos. Als ich die Zielflagge sah, konnte ich es einfach nicht glauben, dass ich dieses Rennen gewonnen habe», sprudelte es aus dem überglücklichen Ellis heraus. «Startplatz 9 war nicht die Ausgangssituation, bei der man mit einem Sieg rechnet. Nach dem Safety-Car bin ich sehr gut nach vorne gekommen. Ich bin einfach nur glücklich.»
Ellis bot auch im zweiten Rennen eine starke Leistung. Trotz 25 Kilogramm Zusatzgewicht stellte er seinen AMG-Boliden in die erste Startreihe und schaffte es am Ende Vierter zu werden. Ellis holte damit von allen Fahrern am meisten Punkte in der Lausitz und liegt nun auf Platz 3 in der Gesamtwertung (hinter Kelvin van der Linde und Liam Lawson).
Für den zweiten Schweizer Nico Müller war es ein Wochenende zum Vergessen. «Irgendwie war der Wurm drin», sagte Müller nach den Plätzen 13 und 10. In der Meisterschaft rutschte Müller durch das schwierige Wochenende in der Lausitz auf Platz 10 ab.
Weiter auf Erfolgskurs liegt auch Grégoire Saucy. Der Jurassier gewann in Spa zum siebten Mal in der laufenden Saison in der Formula 3 Regional. Dass Saucy nicht nur von vorne wegfahren kann, bewies er im ersten Durchgang. Im Nassen fuhr er von Startplatz 24 auf Rang 8 vor. In der Meisterschaft liegt er mit 60 Punkten Vorsprung weiter souverän in Führung.
Auch in der italienischen Formel 4 gab es aus Schweizer Sicht mehr als eine Erfolgsmeldung. Joshua Dufek fuhr in allen drei Rennen in die Top 6 (im ersten Durchgang war er Dritter). Toll auch die Leistung von Samir Ben, der für Jenzer Motorsport mit einem sechsten und einem neunten Platz seine ersten Punkte holte und in Lauf 1 als drittbester Rookie gar auf dem Podium stand.
Nicht mehr so richtig rund läuft es den Schweizern in der Formel E. Sébastien Buemi wurde beim Doubleheader in London nach Platz 4 im ersten Lauf disqualifiziert, weil er im Rennen mehr als die maximal erlaubten 47 kWh Energie verbrauchte. In Durchgang 2 erhielt er eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, da er eine Kollision mit René Rast verursacht hatte. Ausserdem wurden ihm drei Strafpunkte auf seine E-Lizenz gutgeschrieben… Edoardo Mortara belegte nach technischen Problemen die Ränge 9 und 11. Mit 21 Punkten Rückstand sind seine Meisterschaftschancen vor dem Finale in Berlin (14./15. August) noch immer intakt. Allerdings liegen acht Fahrer vor ihm. So eng war es in der Formel E noch nie.
Und zum Schluss noch dies: Christoph Ulrich sicherte sich in Spa bei der Fanatec GT2 European Series den Titel. Dem 49-jährigen aus Merlischachen (Kanton Schwyz) aus dem Team Sportec Motorsport reichten ein dritter und ein zweiter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn.