Aus Schweizer Sicht gab es am Wochenende vor allem am Nürburgring viel Grund zum Jubeln. Im Rahmen des Formel-1-Rennens in Spa-Francorchamps erklang sogar die Schweizer Hymne.
Der Nürburgring war am Wochenende ein gutes Pflaster für Schweizer Rennfahrer. Beim vierten Lauf des Endurance Cup der GT World Challenge feierte Raffaele Marciello mit seinen beiden Teamkollegen Jules Gounon und Timur Boguslavskiy einen nie gefährdeten Sieg. Der Mercedes mit der #88 führte das Rennen vom Start bis zur Ziellinie, wobei sie die Führung nur während der Tankstopps abgaben. Auf dem Podium war Marciello nicht der einzige Schweizer. Ricardo Feller sicherte sich als bester Audi-Pilot Rang 3 – mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Markenkollege Patric Niederhauser. Ein absolutes Spitzenergebnis erzielte auch Mercedes-Fahrer Miklas Born. Der Basler landete mit seinen beiden Stallgefährten David Schumacher und Marius Zug sensationell auf dem sechsten Gesamtrang und sicherte sich so den Klassensieg im Gold Cup – vor Rolf Ineichen auf Lamborghini Huracan. Auch Alex Fontana, Niki Leutwiler und Ivan Jacoma hatten allen Grund zum Jubeln. Mit dem zweiten Klassenrang sicherte sich das Trio vorzeitig den Titel in der Pro-AM-Kategorie. «Ich hatte zwei, drei Runden lang kein ABS mehr und befand mich mehr neben als auf der Piste», sagt Fontana. «Aber wir haben diese kritische Phase überstanden und uns danach wieder aufs Podium gekämpft.»
Auch in Spa gab es einen Schweizer Sieg zu bejubeln. Mit einem Start-Ziel-Triumph auf dem Formel-1-Kurs bescherte der Niederländer Morris Schuring dem Team Fach Auto Tech den zweiten Sieg des Jahres. Der 18 Jahre alte Schuring krönte sich gleichzeitig zum jüngsten Sieger in der 31 Saisons umfassenden Geschichte des Porsche Supercup.
Auch in der Formel 3 erklang die Schweizer Hymne. Das Team Jenzer Motorsport aus Lyss sicherte sich das beste Saisonergebnis: Sieg für den Briten Taylor Barnard. Dritter wurde der gebürtige Russe Nikita Bedrin vor dem Mexikaner Alejandro Garcia.
Auch Léna Bühler stand am Wochenende zwei Mal auf dem Podium. Beim sechsten Lauf der F1 Academy fuhr die Waadtländerin zwei Mal auf Rang 2. In der Gesamtwertung liegt Bühler vor dem Finale in Austin im Rahmen der Formel 1 am 21./22. Oktober auf dem zweiten Zwischenrang. Der Rückstand auf die Führende Marta Garcia beträgt 50 Punkte.
Für Sébastien Buemi endete die Saison in der Formel E versöhnlich. Der ehemalige Formel-1-Pilot fuhr zum ersten Mal seit drei Jahren wieder aufs Podium (Dritter in London). Damit beendete Buemi die Saison auf Rang 6. Was noch mehr zählt: Buemi und sein Teamkollege, der Neuseeländer Nick Cassidy, sicherten dem Team Envision Racing die Team-Meisterschaft. Nico Müller wurde im Schlussklassement 19., Edoardo Mortara 14.
Gute Chancen auf seinen zweiten internationalen Kart-Titel hat Tiziano Kuzhnini. Der 13-jährige Luzerner sicherte sich beim vorletzten Lauf der IAME Series Italy in Lonato einen weiteren Finalsieg und liegt vor dem letzten Rennen am 9./10. September (ebenfalls in Lonato) mit 17 Punkten Vorsprung in Führung.
Der für die Schweiz bei der FIA Academy angetretene Karel Staut beendete die Saison auf Rang 15 mit 28 Punkten. Beim Finale in Cremona befand sich Staut sensationell auf Podestkurs, als er von einem Gegner «abgeschossen» wurde.