Die einen jubeln, die anderen fragen sich: «wtf is happening?». Das vergangene Wochenende war aus Schweizer Sicht von unterschiedlichem Erfolg geprägt.
Es war (wieder) nicht das Wochenende von Ricardo Feller. Der Schweizer DTM-Pilot kann nach dem sechsten Rennen auf dem Sachsenring den Traum vom Titel abschreiben. 80 Punkte liegt Feller in der Gesamtwertung hinter dem Leader. Und der heisst Kevin van der Linde und ist ausgerechnet sein Teamkollege bei ABT. Der Insta-Post von Feller am Sonntagabend sagt alles: «wtf is happening?»
Die Kollegen von motorsport-total bezeichneten Fellers Sachsenring-Wochenende als der «absolute Tiefpunkt seiner bisherigen Saison». Und das wahrscheinlich nicht zu Unrecht: Startplatz 19 am Samstag, dann ein Ausfall wegen Bremsproblemen vor dem Pflichtboxenstopp. Auch am Sonntag kam Feller trotz des gesparten zweiten neuen Reifensatzes im Qualifying nicht in die Gänge: Startplatz 14, Rückfall ans Ende des Feldes und Aufgabe wegen Folgeschäden einer Kollision. Bleibt zu hoffen, dass es für den Vorjahresdritten bald wieder aufwärts geht. Vielleicht hilft ja die Unterstützung der ASS-Reisegruppe zum DTM-Finale in Hockenheim am 20. Oktober ein wenig…
Trotz des gegenwärtigen Formtiefs von Feller hatten die Schweizer Fans am Sachsenring Grund zum Jubeln: Der Brite Jack Aitken holte sich am Samstag nach der Pole Position in beeindruckender Art und Weise seinen dritten Saisonsieg für das Team Emil Frey Racing aus Safenwil (AG). Während sich Teamkollege Thierry Vermeulen am Sonntag erstmals die Pole-Position für ein DTM-Rennen sicherte und auf dem dritten Platz ebenso erstmals das DTM-Podium bestieg.
Drei Schweizer Siege gab es auch bei der Formel 4 CEZ in Brünn (CZ). In den ersten beiden Rennen hatte Jenzer Motorsport die Nase vorn. Im dritten Rennen durfte das Team Maffi Racing aus Genf jubeln. Jenzer liegt mit dem Österreicher Charlie Wurz in der Gesamtwertung weiter auf Titelkurs.
Einen dritten Platz in der Gesamtwertung gab es für Julien Apothéloz im Prototype Cup Germany. Ein dritter und ein zweiter Platz beim Finale am Sachsenring reichten nicht mehr ganz, um noch weiter nach vorne zu kommen. Der Titel (mit zwölf Punkten Vorsprung) ging an das Duo Pommer/Catalano. «Es war ein guter Abschluss der Saison», meint Apothéloz. «Wir haben es auf dem Sachsenring zweimal auf das Podest geschafft, damit können wir glücklich sein. Das Rennen war nicht einfach, denn das Auto war vor allem auf der Hinterachse sehr instabil. Ich habe dementsprechend nicht viel riskiert.»
Auch in Mugello standen Schweizer mit LMP3-Autos im Einsatz. Bester Eidgenosse beim vierten Lauf zur Ultimate Cup Series war unter schwierigsten Bedingungen Nicolas Maulini (als Gesamtsechster, P4 in der NP01). Siebter wurde Loris Kyburz, Neunte Karen Gaillard. Gesamtleader Axel Gnos musste sich mit Rang 13 (P4 in der LMP3) zufrieden geben.