Raffaele Marciello verpasste am Wochenende beim GT World Cup knapp seinen zweiten Macau-Sieg in Folge. Dafür gewann Ranko Mijatovic am Nürburgring den NLS-Titel.
Drei Schweizer machten sich bei der 71. Ausgabe des Macau Grand Prix berechtigte Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis. Die beste Ausgangslage schuf sich Raffaele Marciello. Im Quali-Rennen war der Tessiner die unangefochtene Nummer 1 und sicherte sich damit die Pole-Position für das Hauptrennen am Sonntag. In diesem ging er auch in Führung und hatte diese bis zwei Runden vor Schluss inne. Dann überholte ihn Ferrari-Pilot und Le-Mans-Sieger Antonio Fuoco. Marciello blieb dem Italiener aber auf den Fersen und beim Anbremsen zur berühmten Lisboa-Kurve kam’s zur Berührung.
Über die Schuldfrage wurde hinterher lange diskutiert: Marciello, offensichtlich zu spät auf der Bremse, griff innen an. Fuoco zog in die Bremszone – ein unter Rennfahrern sehr umstrittenes Manöver, das in einigen Serien bestraft wird, in anderen nicht. Beide fuhren geradeaus und begruben ihre Siegeshoffnungen in der Auslaufzone der Avenida de Amizade. Statt auf dem Podium landete Marciello auf Rang 18. Die beiden anderen Schweizer Edoardo Mortara und Ricardo Feller belegten die Plätze 7 und 8.
Dafür jubelte ein anderer Schweizer: Ranko Mijatovic. Der 38-Jährige aus Egerkingen sicherte sich in einem spannenden Finale zusammen mit Sven Markert und Toby Goodman den Titel in der ADAC Nürburgring-Langstrecken-Serie. Im BMW M240i Racing des Adrenalin Motorsport Team Mainhattan Wheels holte das Trio den sechsten Klassensieg im achten Lauf und krönte damit ihre Saison mit dem Titel in der beliebten nationalen Rennserie 2024.
Nach einem Ausfall beim dritten Lauf zur NLS hatten Mijatovic und seine Kollegen die Meisterschaft eigentlich schon fast abgeschrieben. Auch Mijatovic hatte sich bereits gedanklich mit dem Vizetitel abgefunden, freute sich natürlich aber umso mehr über den Titel: «Unsere Konkurrenz hatte bei den letzten beiden Rennen wirklich viel Pech. In meinem speziellen Fall muss ich jedoch sagen, dass das Glück auch nicht immer auf meiner Seite gewesen ist. Heute war das anders und ich bin wirklich stolz.»
Seinen zweiten Finalsieg sicherte sich auch Albert Tamm im Rahmen der Champions of the Future Academy beim fünften Lauf in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In der Meisterschaft liegt der junge Tessiner auf Rang 2. Diesen Platz will Tamm beim Finale am 3./4. Dezember in Al Forsan unbedingt verteidigen. Nach vorne kann er nichts mehr ausrichten. Der Titel geht an den Belgier Priam Bruno.