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03.02.2020 Zum Saisonauftakt wieder einsatzbereit
Wuethrich Simon 2019 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wüthrichs Golf nach dem Unfall in Reitnau © Archiv Wüthrich

Die Bergsaison 2019 verlief – gottlob – ohne schwere Zwischenfälle. Die grössten Blechschäden verzeichneten Ronnie Bratschi und Simon Wüthrich. Wir haben nachgefragt, wie es um den Wiederaufbau ihrer Autos steht.

Unfälle gehören zum Rennsport. Solange sie ohne Personenschaden verlaufen und «nur» Blech verbogen wird, ist alles halb so wild. Nur einmal in der vergangenen Saison verletzte sich ein Fahrer: Louis Berguerand, der Vater von Berg-Champion Eric Berguerand. Beim Rennen in Anzère zog er sich einen offenen Armbruch zu. Inzwischen geht es Papa Berguerand wieder sehr viel besser. «Noch zwei, drei Monate», so der besorgte Eric, «dann ist er wieder der Alte.»

Ob es zum Comeback beim Saisonauftakt reicht – das lassen die Berguerands noch offen. Nicht so Simon Wüthrich und Ronnie Bratschi. Diese beiden arbeiten mit Hochdruck am Comeback. Im Unterschied zu Berguerand sr. war den Fahrern bei den Unfällen nichts passiert. Doch beide Autos wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Wüthrichs Turbienen-Golf verendete in Reitnau an einer Leitschiene, nachdem ihm eine nicht signalisierte Ölspur zum Verhängnis wurde. Bratschi überschlug sich am Gurnigel mit seinem Mitsubishi Evo VIII und landete im Wald. Der Unfall ereignete sich im Regen – bei verhältnismässig geringem Tempo. «An der Stelle fährt man mit wenig Gas», meint der Urner. «Aber bei mir ist hinten rechts der Querlenker gebrochen. Das Rad hatte urplötzlich keine Führung mehr.»

Bratschi Ronnie 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wann lässt Bratschi wieder die Funken sprühen? © Archiv Bratschi

Bratschi und Wüthrich haben seither viele Stunden in den Wiederaufbau investiert. Während Bratschi ein neues Chassis benötigte, war jenes bei Wüthrich noch intakt. Trotzdem ging viel von der Technik kaputt. Vor allem Kühler und Aufhängungen. Auf rund 25'000 Franken Schaden beziffert Wüthrich denn Schaden an seinem roten Golf – die Arbeit nicht inbegriffen. Ähnlich sieht es bei Bratschi aus.

Letzterer gewinnt dem Unfall aber auch Positives ab. Bratschi, der schon in den vergangenen Jahren viel in die Sicherheit seines Autos investiert hat, hat aufgrund des Unfalls nochmals nachgebessert. «Der Querlenker war mit 35 Millimetern Durchmesser eigentlich gut dimensioniert. Trotzdem kam es zum Unfall. Das zeigt, welche Kräfte da wirken.»

Wuethrich Simon 2019 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Noch steht dem Team von Wüthrich viel Arbeit bevor © Archiv Wüthrich

Während Bratschi den Schaden an seinem Auto dank Sponsoren und Partnern auffangen konnte, hat Wüthrich bei ASS-Partner «I believe in you» eine Crowdfunding-Aktion gestartet. 15'000 Franken war das Ziel. Nach nur vier Tagen wurde der Betrag erreicht. 45 Personen/Firmen unterstützten die Aktion. «Ich würde in einem ähnlichen Fall wieder so vorgehen», sagt Wüthrich, hofft aber gleichzeitig, dass er die Unterstützung in Zukunft nicht mehr braucht. «Ich hatte zehn Jahre lang keine Beule im Auto. Ich hoffe, dass dies in Zukunft wieder so ist.»

Wo und wann Wüthrich respektive Bratschi erstmals wieder mit ihren frisch aufgebauten Autos an den Start gehen, ist noch unklar. Wüthrich hat sich im Kalender die Rennsporttage in Frauenfeld rot markiert. Bratschi kann sich vorstellen, in Hemberg wieder Gas zu geben, lässt aber offen, ob er vorher noch im Ausland das eine oder andere Rennen bestreitet.

Bis es soweit ist, haben beide noch Arbeit vor sich. Und diese wird auch genutzt, um das Auto noch schneller zu machen. «Im Zuge eines Wiederaufbaus merkt man, wo man das Auto noch verbessern kann», grinst Wüthrich. «Deshalb werden wir noch ein paar Kohlefaserteile verbauen.» Damit ist auch klar: The show must go on! Die Fans wird es freuen!

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