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30.07.2019 Anzère: Getrübte Freude bei Berguerands viertem Saisonsieg
Berguerand eric 2019 anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sieg ohne Freude: Eric Berguerand auf seinem Lola FA99 (Foto: Denise Steinman, myphoto.ch)

Am Wochenende stand im Wallis der vierte von acht Läufen zur Schweizer Bergmeisterschaft auf dem Programm. Alles war für einen spannenden Dreikampf zwischen Eric Berguerand, Marcel Steiner und Joël Volluz angerichtet. Doch das Heimrennen des Meisterschaftsführenden Berguerand wurde von einer Schlechtwetterfront heimgesucht. Regen und vor allem dichter Nebel verunmöglichten am Sonntagmorgen den Rennbetrieb. Und als es dann mit viel Verspätung endlich losging, sorgten zwei Unfälle für weitere Unterbrechungen. So wurden statt drei, nur zwei Wertungsläufe gefahren.

Bei schwierigen Bedingungen erwischte es zuerst Thomas Zürcher, der ausgerechnet in Anzère zum ersten Mal mit dem neuen bei LMR vorbereiteten Turbomotor von Abarth an seinem F4-Tatuus ausrückte. «Wenn ich das Auto sehe», so Zürcher, «oder das, was noch davon übrig ist, bin ich froh, dass ich nur Prellungen, Schürfungen und Stauchungen davongetragen habe.»

Bis die Strecke wieder frei war, vergingen rund eineinhalb Stunden. Diese lange Wartezeit nagte am Nervenkostüm einiger Fahrer. Am Besten damit zurecht kam Marcel Steiner. Der Berner liess sich im ersten Durchgang in 1:43,687 min die Bestzeit notieren. Doch der Vorsprung des LobArt-Piloten war nicht besonders gross. Berguerand war ihm mit 16 Hundertstelsekunden Rückstand dicht auf den Fersen. Und auch Joël Volluz, der in Anzère zum ersten Mal in dieser Saison bei einem Schweizer Meisterschaftslauf teilnahm, hatte nur 2,5 Sekunden auf Steiners Bestzeit eingebüsst.

Der zweite Lauf musste also entscheiden. Und in dem bewies Berguerand seine ganze Klasse. Kurz bevor er zu seinem zweiten Heat ansetzen wollte, verunglückte sein Vater Louis auf seinem Formel Renault. Und zwar an derselben Stelle wie zuvor Thomas Zürcher. Beim Unfall zog sich der 81-jährige Senior einen offenen Armbruch zu. Wieder war der Rennbetrieb unterbrochen. Wie schwierig es für Berguerand jr. war, unter diesen Voraussetzungen die Konzentration zu behalten, kann man sich leicht vorstellen. Trotzdem gelang dem 40-jährigen Walliser im zweiten Durchgang die Bestzeit. In 1:38,329 min nahm er Steiner mehr als fünf Sekunden ab. «Die Bedingungen waren wirklich prekär», so Berguerand, der das Rennen in Anzère zum sechsten Mal gewann. «Ich bin froh, ist mein Vater einigermassen glimpflich davongekommen.» Steiner hatte am Ende sogar um Platz 2 zittern müssen. Volluz fehlten im Ziel nur 0,1 Sekunden für Platz 2. Trotzdem freute sich Volluz. «Ich bin froh, dass das Auto heil geblieben ist. Bei diesen Bedingungen kann immer schnell etwas schief gehen.»

Platz 4 in der Gesamtwertung ging diesmal nicht an einen der F3000-Piloten. Diese mussten sich mit den Rängen 5 (Thomas Amweg), 6 (Robin Faustini) und 7 (Simon Hugentobler) zufriedengeben. «Best oft he Rest» war diesmal Roger Schnellmann. Der Mitsubishi-Evo-VIII-Pilot setzte sich in der Addition beider Läufe mit einer Gesamtzeit von 3:36,434 durch. Der beste Tourenwagenfahrer profitierte allerdings auch vom Ausfall seines Konkurrenten Ronnie Bratschi. Der Urner knallte im ersten Durchgang eine Zeit von 1:46,449 min in den nassen Asphalt und war damit 2,2 Sekunden schneller als Schnellmann. Doch im zweiten Lauf rollte Bratschi ohne Vortrieb aus. Zweitschnellster Tourenwagenpilot war Vorjahresmeister Frédéric Neff, der mit seinem Porsche 996GT3 R die Gruppe Interswiss anführte. Führender in der Kategorie Tourenwagen bleibt Andy Feigenwinter. Der Baselbieter fuhr auf seinem Lotus Exige erneut zu einem überlegenen Gruppensieg in der SuperSerie.

Eine Überraschung gab es bei den 2-Liter-Rennwagen. Henri Schmidt aus Porrentruy fuhr im ersten Durchgang in 1:57,910 min den Berg hoch. Diese Zeit konnte Christian Balmer im zweiten Durchgang zwar toppen, doch der Vorsprung von Schmidt reichte zum Klassensieg. Vorjahressieger Philip Egli fuhr in Anzère nur einen Heat. «Ich habe schon am Start zum ersten Lauf entschieden, dass ich den zweiten Lauf nicht fahren werde und das Auto lieber in einem Stück nach Hause nehme.»

Der Sieg in der Gruppe E1 bis 1600 cm3 ging einmal mehr an Martin Bürki auf seinem VW Polo. In der etwas hubraumstärkeren Klasse bis 2 Liter siegte Daniel Kammer auf Honda Civic. Bei den Junioren setzte sich wie in Reitnau Thomann durch. Und auch Philipp Krebs liess im Renault Classic Cup nichts anbrennen. Der Bergspezialist distanzierte Michael Schläpfer bei den schwierigen Bedingungen klar.

Mehr über das Bergrennen Ayent-Anzère erfahren Sie im Netz unter www.ayent-anzere.ch

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