• Newscenter

BZ Consult
09.02.2024 Champions Week, Teil 12: Perroud/Marchand und Pernet/Pernet
Perroud Marchand pernet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Quentin Marchand/Pascal Perroud (VHC-Sieger 2023, links mit ihrem BMW M3) sowie Laurent und Florence Pernet (VHRS-Sieger 2023)

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche sind (im letzten Teil) die Gewinner der historischen Rallye-Kategorien an der Reihe: Pascal Perroud/Quentin Marchand (VHC-Sieger 2023) sowie Laurent Pernet/Florence Pernet (VHRS-Sieger 2023).

Eigentlich hatte Pascal Perroud 2023 gar nicht vor, den Coupe Suisse des Rallyes Historiques (kurz VHC) zu bestreiten. Die Motivation sei nicht unbedingt gross gewesen, sagt der Mann aus Duillier am Genfersee. Erst drei Wochen vor dem Saisonstart war die Saison eingetütet. Ein Anruf von Co-Pilot Quentin Marchand «überzeugte» Perroud. Der Rest ist Geschichte. Perroud/Marchand gewannen nicht nur den Saisonauftakt im Jura, sie hängten auch gleich noch Siege bei der Rallye du Chablais, der Rallye Bourgogne und der Rallye Mont-Blanc Morzine an. Weil Eddy Tapparel, der einzig verbliebene Konkurrent im Rennen um die Meisterschaft, in Abwesenheit von Perroud im Tessin nicht voll punktete, standen Perroud/Marchand schon vor dem Saisonfinale im Wallis als VHC-Sieger fest.

Zu gerne hätte Perroud auch die Rallye du Valais gewonnen. Doch dieser Triumph blieb ihm verwehrt. Aus dem Zweikampf zwischen dem BMW-M3-Fahrer und Florian Gonon (auf Ford Escort RS1600) wurde nichts, weil Perroud in der ersten Prüfung auf dem rutschigen Untergrund vom Weg abkam und das rechte Vorderrad beschädigte. Zwar humpelte er so noch als Schnellster ins Ziel, ab der zweiten Prüfung musste er jedoch zuschauen. «Zum Glück hatte ich den Titel schon in der Tasche», sagt Perroud. «Dennoch hätte ich natürlich gerne diese Rallye zum Saisonabschluss gewonnen. Aber es war wie auf Glatteis. Ich bin in der letzten Kurve der ersten Prüfung einfach geradeaus gefahren.»

Der heute 42-jährige Perroud ist nicht wie viele seiner Konkurrenten von Anfang an Rallye gefahren. Der grossgewachsene Waadtländer begann 2001 im Renault Clio Cup. Ab 2006 fuhr er im Mazda Cup – beides auf der Rundstrecke. Als er 2006 (durch Zufall) bei der Rallye du Valais als «Ouvreur» zum Einsatz kam, war es um Perroud geschehen. «Seither habe ich nie mehr ein Rennen auf der Rundstrecke bestritten», sagt Pascal, der 2020 seinen jetzigen BMW M3 erstanden hat und seither an historischen Rallyes teilnimmt. Zuvor war Perroud fester Bestandteil der Schweizer Top-Rallyefahrer. Perroud fuhr einen Ford Fiesta R5 vom Team Lugano Racing. Damit wurde er 2015 Gesamtzweiter in der Rallye-SM. «Das war eine tolle Saison und ein spannendes Duell mit Grégoire Hotz», erinnert sich Perroud. Ob der ehemalige Clio-R3-Trophy-Champion 2024 seinen VHC-Titel verteidigen wird, ist noch offen. Fest steht: Perroud wird beim Saisonauftakt, dem Critérium Jurassien, am 19./20. April am Start stehen. «Ich weiss aber noch nicht, ob mit dem BMW oder in einem Rallye R2…»

Ähnlich dominant wie Perroud in der VHC und ebenfalls auf einem BMW unterwegs, allerdings auf einem 325ix, war das Ehepaar Laurent und Florence Pernet in der erstmals ausgetragenen Kategorie VHRS, dem Coupe Rallye Historique de Régularité, einem Wettbewerb also, bei dem gleichmässiges Fahren im Vordergrund steht. Pernet/Pernet aus Brot-Plamboz, einer kleinen Gemeinde im Kanton Neuenburg, sicherten sich im Jura, bei der Chablais, im Burgund und zum Saisonende auch im Wallis den Sieg in ihrer Klasse.

Der gelernte Automechaniker Pernet war schon immer ein Motorsport-Fan. «Ich habe aber nie eine Meisterschaft bestritten und war nur im LOC-Bereich aktiv oder bin mit Kollegen nach Dijon gegangen.» Als der neue Gleichmässigkeits-Wettbewerb Anfang 2023 ausgeschrieben wurde, war für Pernet klar, dass er daran teilnehmen möchte. «Ich wollte meine Leidenschaft unbedingt mit meiner Frau Florence teilen. Der Coupe Rallye Historique de Régularité war da genau das richtige für uns.»

Nur weil es sich um einen Gleichmässigkeits-Wettbewerb handelt, heisst das nicht, dass bei der VHRS nur gemütliches Fahren angesagt ist. «Auf manchen Prüfungen müssen wir uns richtig sputen», sagt Pernet. «Vor allem auf den längeren WP’s, wenn es beispielsweise über einen Pass geht.» Die Vorgaben dazu gibt der Veranstalter. In der Regel liegt die Richtzeit, die die VHRS-Teams zurücklegen müssen, innerhalb von etwa 75 Prozent der VHC-Teilnehmer. «Das heisst, wir dürfen nur 25 Prozent auf die schnellste VHC-Equipe verlieren», sagt Pernet.

Im Unterschied zu Perroud will das Ehepaar Pernet ihren Titel definitiv verteidigen. Ein kürzlich erlittener Skiunfall von Florence Pernet könnte diesem Plan noch im Weg stehen. Doch Laurent Pernet ist zuversichtlich, dass der silbergraue BMW beim Critérium Jurassien am Start steht. Wir von ASS wünschen gute Besserung und allen Meistern respektive Pokalsiegern 2023 viel Erfolg bei der Titelverteidigung. Einer hat sich für 2024 ins Ausland verabschiedet: Rallye-Meister Jonathan Hirschi hat bekanntgegeben, dass er in diesem Jahr die Französische Asphalt-Rallye-Meisterschaft bestreiten wird.

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster