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01.12.2023 Champions Week, Teil 3: Bruno Sawatzki
Sawatzki Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki: Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Tourenwagen

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Bruno Sawatzki an der Reihe, Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen 2023.

Blut geleckt hat Bruno Sawatzki (53) im Vorjahr. Als Dritter der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft hinter Sieger Reto Meisel und dem Zweitplatzierten Roger Schnellmann wurde dem Rheintaler klar: Da geht noch mehr. Und es ging noch mehr. Ohne Meisel, der dieses Jahr auf die Titelverteidigung verzichtete, galt Sawatzki von Anfang an zu den Titelanwärtern. Erst recht, nachdem er sich bei den ersten beiden Rennen in Hemberg und La Roche gegen Frédéric Neff, Schweizer Tourenwagenmeister der Jahre 2018 sowie 2019, in seiner Klasse, der Spezialwagen Interswiss über 3500 cm3, durchgesetzt hatte. In beiden Fällen war es eine knappe Angelegenheit. In Hemberg drehte Sawatzki erst im dritten Lauf den Spiess um – mit einem Mini-Vorsprung von 0,21 Sekunden in der Addition der beiden besten Läufe. In La Roche lag der Gründer der Maschinenbaufirma Sawatec in Sax (SG) am Ende des Tages drei Zehntelsekunden vor Neff.

Zu weiteren Duellen zwischen den beiden schnellsten Schweizer Porsche-Fahrern am Berg kam es danach nicht mehr. Neffs Auto wurde aufgrund einer fehlenden Homologation in die Kategorie E1 umgeteilt. Von diesem Moment an war klar: Sawatzki könnte es schaffen – vorausgesetzt er tritt bei allen Rennen an. Und das tat er auch. Selbst in Massongex und Les Rangiers, wo er zuvor noch nie gefahren ist. «Natürlich hat es mir in die Karten gespielt, dass Frédéric nicht mehr in meiner Klasse antreten konnte», sagt Sawatzki. «Aber ich hatte seine Zeiten auch danach noch auf dem Radar. Und ich war immer schneller. Ich hätte ihn also auch so immer geschlagen. Darauf bin ich stolz.»

Weil Schnellmann auf Massongex verzichtetet («Mir sind dort schon drei Differenziale kaputt gegangen»), war der dritte Meisterschaftslauf im Rhonetal irgendwie richtungsweisend. Obwohl Sawatzki ganz klar sagt: «Diese Strecke ist eigentlich nichts für meinen Porsche. Ich habe mich mithilfe von Google auf das Rennen vorbereitet. Vor Ort bin ich erschrocken. Es war viel steiler als ich erwartet hatte. Und noch schlimmer waren die Bodenwellen.» Auch auf Les Rangiers bereitete sich Sawatzki akribisch vor. «Ich bin extra mal hingefahren, als es geregnet hat. Dann habe ich mir die Strecke anhand von Videos eingeprägt und bin sie am Freitag abgelaufen, was ich immer mache. Ja, sie ist schnell. Fast schon eine Autobahn. Aber perfekt für den Porsche. Und ich glaube, dass ich da noch rund drei bis vier Sekunden Luft nach oben habe.»

Dank weiteren Siegen in Anzère und Oberhallau hatte Sawatzki am Gurnigel seinen ersten Matchball. Den verwertete er. Allerdings nicht auf Anhieb. Im zweiten Lauf touchierte Sawatzki kurz vor dem Ziel mit seinem Porsche 991.1 Cup eine Leitplanke. «Das Problem war, dass ich im ersten Lauf 1:59,71 min gefahren bin und den Streckenrekord um fünf Hundertstelsekunden verpasst habe. Ich dachte, im zweiten Lauf kann ich eine neue Bestmarke aufstellen und hab dann einen Fehler gemacht.»

Sawatzki hatte Glück. Die Ölleitung im Heck blieb ganz. «Wäre die kaputt gewesen, hätte ich im dritten Lauf zuschauen müssen, weil wir dafür keine Ersatzteile hatten.» Den lädierten Auspuff richtete Sawatzkis Mentor Christoph Zwahlen direkt im Zielbereich. Apropos Zwahlen: Der Slalom-Meister von 2010 und 2012 hat auch sonst grossen Anteil am Erfolg Sawatzkis. «2016 habe ich meinen ersten Porsche, den 996er, bei ihm gekauft», erzählt Bruno. «Seither arbeiten wir eng zusammen und er bereitet mir ja auch die Autos vor. In diesem Jahr war er mir vor allem ab Anzère eine grosse Hilfe. Er weiss, wie man einen Titel gewinnt. Dieses Wissen hat mir sehr geholfen.»

2024 will Sawatzki den Titel verteidigen. «Das ist machbar», meint er. «Und ich stelle mich dieser Aufgabe gerne. Es gibt noch den einen oder anderen Rekord, den man verbessern kann.» Eines steht fest: «Einen ähnlich grossen Sprung, wie ich ihn dieses Jahr gemacht, wird es nächstes Jahr nicht mehr geben.»

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