Lukas Eugster war mit seinem Ligier-Honda in den vergangenen Jahren fester Bestandteil der Schweizer Slalom-Elite. Das Finale in Chamblon 2024 war sein (vorläufig) letztes Rennen.
Lukas Eugster (34) hört auf. Der Ligier-Honda-Pilot aus Gais im Kanton Appenzell hat in Chamblon seinen (vorläufig) letzten Slalom im Rahmen der Schweizer Meisterschaft bestritten. «Ich schliesse nicht aus, dass ich eines Tages vielleicht mal einen Gaststart mit einem anderen Auto machen werde», sagt Eugster. «Aber was ich sicher sagen kann, ist, dass ich nicht mehr mit dem Ligier antreten werde. Und dass ich auch keine komplette Saison mehr fahre.»
Eugster hat 2019 in Interlaken sein Debüt mit dem Ligier-Honda JS53 gegeben. Davor fuhr er ein Jahr lang einen Tatuus Renault 2.0. Zwei Tagessiege errang der stets freundliche und überaus korrekte Sportsmann seither: 2022 und 2023 in Ambri. 18 Mal musste er sich in den vergangenen Jahren mit Rang 2 hinter dem frischgebackenen Slalom-Meister und Rekordtagessieger Philip Egli einreihen. Am Wochenende beim Finale in Chamblon wurde er Dritter im SCRATCH.
«Die Niederlagen gegen Philip sind nicht der Hauptgrund, warum ich aufhöre», sagt Eugster. «Mit Philip verbindet mich eine Freundschaft, die über den Rennplatz hinausgeht. Wir haben uns bei den Rennen meistens den Stellplatz geteilt. Natürlich war er ein Konkurrent auf der Strecke, aber wir haben uns immer respektiert und uns gegenseitig geholfen. Philip hat mir noch auf diese Saison zwei neue Reifen besorgt. Das sagt eigentlich alles. Deshalb habe ich mich in Chamblon auch so sehr für ihn gefreut. Wenn einer diesen Titel verdient hat, dann Philip!»
Im sechsten Jahr mit dem Ligier ist bei Eugster die Entscheidung gereift, das Projekt zu beenden. Konzeptionell sei es schwierig gewesen, Egli Paroli zu bieten. «In Bière habe ich gespürt, dass ich nicht mehr mit vollem Elan dabei bin», sagt Eugster. «Ausserdem haben mich die langen Wartezeiten in diesem Sport immer öfter genervt. Da ich auch nicht mehr für meinen Sponsor arbeite, war es an der Zeit, diesen Schritt zu machen, obwohl mich dieser auch weiter unterstützt hätte.»
Eugster wird dem Motorsport dennoch in irgendeiner Form erhalten bleiben. Sei es bei Trackdays, Gaststarts oder Taxifahrten. Er betont auch, dass er Zuhause noch immer ein Go-Kart stehen habe… Und wie sagt man so schön: Schon manch ein Rennfahrer hat den Rücktritt vom Rücktritt gegeben – warum nicht auch Lukas Eugster?