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16.03.2021 Fabienne Wohlwend: Zwischen Ferrari Challenge und Formel 3
Wohlwend Fabienne 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In Misano beim grossen Finale kamen ein paar Trophäen dazu

Die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend fährt in diesem Jahr wieder zweigleisig. Neben ihrem Engagement in der Ferrari Challenge Europe bestreitet die 23-Jährige auch die W Series im Rahmen der Formel 1.

Für Fabienne Wohlwend läuft es rund im Motorsport. Die 23-jährige Liechtensteinerin aus Schellenberg fährt dieses Jahr zweigleisig. Neben ihrer Verpflichtung in der Ferrari Challenge Europe mit dem Zürcher Rennstall Octane 126 nimmt Wohlwend auch wieder an der W Series, einer reinen Formel-3-Meisterschaft für Frauen, teil. Diese wurde gegenüber dem Premierenjahr 2019 aufgewertet. Statt wie bisher im Rahmen der DTM werden die 18 Damen bei acht ausgewählten Formel-1-Rennen (zwei davon in Übersee) am Start stehen. Los geht es am 26. Juni in Le Castellet.

Wohlwend ist und bleibt die einzige deutschsprachige Fahrerin. Mit Gesamtrang 6 im ersten Jahr hat sich die gelernte Bankkauffrau automatisch für eine weitere Saison qualifiziert. 2021 (2020 fiel die W Series wegen Corona aus) strebt Wohlwend einen Platz unter den Top 3 und ihren ersten Sieg an. Den hätte die schnelle Fabienne bereits 2019 in Misano einfahren können. «Doch ich hab’s am Start vermasselt», sagt Wohlwend.

Wohlwend Fabienne 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabienne Wohlwend fährt in der W Series einen Formel 3

Für die erste Frauenserie im Rennsport findet Wohlwend nur lobende Worte. Den Vorwurf, die Serie trenne Männer und Frauen im Rennsport, entkräftet sie mit den folgenden Worten: «Die Organisatoren wollen uns nicht von den Serien trennen, in denen vornehmlich Männer fahren. Sie wollen uns einfach gezielter fördern und aus uns bessere Rennfahrerinnen machen.» Die W Series bietet deshalb ein «Rundumpaket» an. Betreuung durch Ingenieure, Fahrercoaches, Fitnessprofis und Mediaexperten gehören zu den Eckpfeilern der Frauen-Formel-3. «Man hätte alle Gewinnerinnen der Ausscheidung auch in irgendeiner Serie fahren lassen können. Aber so ist die Förderung viel effektiver.»

Doch die W Series ist nicht nur eine Ausbildungsstätte für Rennfahrerinnen. Wer sich für die W Series qualifiziert, fährt gratis mit. Das geht nur, weil hinter der Meisterschaft mit dem Schotten Sean Wadsworth ein potenter Investor steht. Wadsworth ist ein enger Freund von David Coulthard, ebenfalls Mitbegründer der W Series, und verteilt grosszügig Preisgelder. Der Meisterin von 2019, der Engländerin Jamie Chadwick, wurde ein Prämie von einer halben Million Dollar ausbezahlt. «Da das Preisgeld nicht an eine bestimmte Meisterschaft geknüpft ist, kannst du selber entscheiden, wie du es in deine weitere Karriere investieren möchtest», sagt Wohlwend. Chadwick bestritt mit der Finanzspritze der W Series 2020 die Formula 3 Regional und landete gleich im ersten Rennen auf dem Podium.

Winziger Nachteil der W Series: Weil alles bezahlt wird, gibt es auf Autos und Rennanzug keine Werbeflächen für die Damen. «Aber dafür habe ich ja mit der Ferrari Challenge noch mein zweites Standbein», sagt Wohlwend, die als einzige Frau im Feld der Profis mitfährt und dort erst kürzlich beim nachgeholten Saisonfinale in Misano drei Podestplätze erzielte. Für die Vizemeisterin beginnt die neue Saison Anfang April in Monza. Die Zielsetzung ist noch offen. Sie hänge, so Wohlwend, etwas von der Starterliste ab. «Und die habe ich noch nicht gesehen.»

Wohlwend Fabienne 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Misano 2019: Wohlwend neben Visser (l.) und Chadwick auf dem Podium

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