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22.03.2019 Fünf Fragen an Isabelle von Lerber
Fontana alex 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Isabelle von Lerber

Isabelle von Lerber (25) ist die schnellste Kartfahrerin der Schweiz. 2019 möchte sie in der Schaltkart-Klasse KZ2 mehr als nur einen Tagessieg holen. Wie sie das anstellen will und was die schnelle Bernerin von der W-Series hält, verrät Sie uns in Folge 13 von «Fünf Fragen an…»!

Du bist die schnellste Schweizer Kartfahrerin. Parallel arbeitest du in einer Kindertagesstätte. Wie sind zwei solch unterschiedliche Interessen entstanden?

Als Kind wollte ich Automechanikerin werden. Doch das war mir dann zu männerlastig. Also habe ich mich irgendwann für das Gegenteil entschieden und arbeite heute als gelernte Fachfrau für Kinderbetreuung in einer 24-Stunden-Kita. Zum Karting bin ich über einen Schnupperkurs auf der Kartbahn in Lyss gekommen. Mein Vater hat mich da an einem Mittwochnachmittag mitgenommen.

Du hast beim Saisonfinale in Lignières ganz oben gestanden. Ist das auch dein Ziel für die diesjährige KZ2-Meisterschaft?

Ja, sicher. Aber ich konzentriere mich vorerst lieber auf einzelne Rennen. Wenn ich von Anfang an die Meisterschaft ins Visier nehme, baue ich mir zu viel Druck auf. Und das ist nicht gut.

Es gibt zwei Philosophien im Kart: Alles selber machen oder sich einem Team anschliessen. Welche Variante ist für dich die zielführendere?

Wenn man in den Kartsport einsteigt, ist es hilfreich, wenn man sich auf ein Team verlassen kann. Aber auch der andere Weg kann funktionieren. Vorausgesetzt man bringt das technische Wissen mit. Wichtig ist, dass man ein Ziel vor Augen hat. Auch Abwechslung tut gut. Ich habe allein aufgrund meines Jobs einen ganz anderen Alltag als der an der Rennstrecke. Ausserdem spielt natürlich auch das Geld immer eine entscheidende Rolle. Und wie man damit umgeht. Ich überlege mir immer gut, wie, wo und wann ich es einsetzen will. Das ist sicherlich auch ein Grund, weshalb ich es umso mehr schätze und geniesse, wenn ich Zeit auf dem Rennplatz verbringen kann. Vielleicht sogar mehr, als jemand, der alles finanziert bekommt.

Im Kalender der diesjährigen Kart-Meisterschaft hat es eine Änderung gegeben: Ihr fahrt in Château Gaillard statt in Vesoul. Was kannst du über diese Strecke sagen?

Ich freue mich auf diese Strecke. Ich kenne sie von der Vega Trophy. Allerdings wurde ich dort im Finale abgeschossen. Ich habe also noch eine Rechnung offen. Vesoul war als Strecke auch okay. Aber das Fahrerlager am Hang ist sicher nicht ideal.

Es wird zurzeit viel über die W-Serie diskutiert, die erste reine Frauen-Formelsport-Meisterschaft. Welche Meinung hast du dazu?

Für mich ist und war das kein Thema. Wenn man weiterkommen will, muss man die Besten bezwingen. Und das sind nun mal in der Regel Männer. Ich glaube, dass die Leute einen Sieg einer Frau in einer reinen Frauen-Meisterschaft weniger hoch einstufen. Ausserdem: Wer es bis ganz nach oben schaffen will, muss früher oder später sowieso wieder gegen Männer antreten. Also macht für mich diese Geschichte nicht besonders viel Sinn.

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