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04.01.2019 Karl Foitek (87) verstorben
Foitek karl Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Karl Foitek

Das Jahr 2019 hat für die Schweizer Rennsportszene mit einer traurigen Nachricht begonnen. Der ehemalige Rennfahrer und langjährige Ferrari-Garagist Karl Foitek hat im Alter von 87 Jahren seinen Kampf gegen den Lymphknotenkrebs verloren. Er hinterlässt fünf Kinder: Carmen, Markus, Gregor, Reto und Frank.

Foiteks Leben drehte sich nahezu 70 Jahre um vier Räder. Als 20-Jähriger nimmt der gebürtige Österreicher aus Oberndorf an der Melk bei der Emil Frey AG eine Stelle als Automechaniker an. Doch Foitek will nicht nur schrauben, er hat andere Ziele: Foitek will selber Rennen fahren. 1953 bekommt er dazu seine erste Gelegenheit. Im Vorprogramm des Grand Prix Suisse auf dem Bremgartenring dreht er auf einem Jaguar XK120, den er für Kurt Klaus vorbereitet hatte, die ersten schnellen Runden. Schon bald entdeckt Foitek die Liebe zu Alfa Romeo. Als er 1957 die Emil Frey AG verlässt und an der Brauerstrasse in Zürich seine eigene Niederlassung eröffnet, fährt er bereits Bergrennen für die Marke mit dem Kleeblatt.

Foitek verkörpert den rennfahrenden Mechaniker und bereitet seine Autos stets selber vor. Als Einwanderer gilt er im Fahrerlager als suspekt. Wenn einer seine Autos kontrollieren lassen muss, dann er. Doch davon lässt sich Foitek nicht irritieren. Er schafft es, sich mit den Besten zu messen. Und nimmt nebenbei die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Als einer von uns wird der Wahlzürcher vier Mal Schweizer Rennsport-Meister; in drei verschiedenen Kategorien. Parallel treibt er seinen Autohandel voran. Neben Alfa Romeo und Jaguar importiert er auch Lamborghini und Lotus. Mitte der Siebzigerjahre gründet er die Firma Autodino AG und konzentriert sich neben Alfa Romeo auf die Vertretung von Ferrari. Diese Verbindung hält bis heute. Die drei Söhne Reto, Gregor und Frank führen in Altendorf (SZ) eine der wohl berühmtesten Ferrari-Niederlassungen der Schweiz.

Während Foitek bei Bergrennen zu einer festen Grösse heranwächst, bleiben die Erfolge bei bedeutenden Langstreckenrennen bescheiden. Ob in Le Mans, Sebring oder am Nürburgring – oft hadert Foitek mit dem Material. Oder seine Teamkollegen lassen ihn im Stich. Den Status eines Profirennfahrers erreicht er nie. Alfa Romeo macht ihm Anfang der Siebzigerjahre werkseitig ein Angebot, den Tipo 33 zu fahren. Doch Foitek lehnt ab. Zu gefährlich, meint er damals.

Mit Sohn Gregor lässt er sich in den Achtzigerjahren nochmals auf den Rennsport ein. Das Duo schafft es bis in die Formel 1. Doch weder bei EuroBrun, noch bei Brabham oder Monteverdi, wo Foitek sr. Mitbesitzer wird, gelingt der Durchbruch. Ende 1990 ist für Karl Foitek das Abenteuer beendet. Mehrere Millionen habe es ihn gekostet, sagt er später.

Am Neujahrstag ist Karl Foitek im Kreise seiner Familie gestorben. Wir entbieten der Trauerfamilie unser tiefempfundenes Beileid.

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