Marcel Muzzarelli zieht als Präsident der Sportkommission ein positives Fazit. Die 21. Ausgabe der Auto-Renntage Frauenfeld war für ihn ein Erfolg, auch wenn keine Zuschauer zugelassen waren.
Die 21. Auflage der Auto-Renntage Frauenfeld wurde aus hinlänglich bekannten Gründen ohne Zuschauer ausgetragen. Waren sie trotzdem ein Erfolg?
Marcel Muzzarelli: Absolut! Noch nie hatten wir so viel positives und zahlreiches Feedback. Die Fahrer und Fahrerinnen waren froh, dass wir das Rennen durchgeführt haben. Ich selber bin auch froh, dass wir diese Entscheidung gefällt haben und das Rennen für den Schweizer Motorsport und deren Protagonisten ausgetragen haben.
Wie sieht es aus wirtschaftlicher Sicht aus?
Die endgültige Abrechnung liegt noch nicht vor. Aber ich rechne mit einer leicht roten Zahl. Vielleicht gibt es auch eine Null am Schluss. Wir werden sehen. Aber wir haben mit einem Minus budgetiert.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Sponsoren gemacht?
Eigentlich sehr positive. Es gab Sponsoren/Gönner, die uns spontan mit Sachleistungen unterstützt haben. Ich denke da zum Beispiel an eine Reinigungsmaschine, die man uns zur Verfügung gestellt hat. Es gab auch Partner, die bei den Mieten für Gegenstände, die wir fürs Rennen brauchen, einen Preisnachlass gewährt haben.
Du hast als Fahrer im Suzuki Swiss Racing Cup am Samstag und am Sonntag als Funktionär die Stimmung am Rennen aus zwei verschiedenen Perspektiven erlebt. Wie sehr haben dir die Zuschauer gefehlt?
Weil ich in dieser Doppelfunktion bin, habe ich mich natürlich sehr darauf geachtet. Und ich muss sagen, dass ich beim Besichtigungslauf schon einen etwas trostlosen Eindruck hatte – so ganz ohne Zuschauer und ohne Speaker etc. Dafür konnte man sich aber voll und ganz auf den Motorsport konzentrieren.
Die Rennen verliefen ohne grosse Zwischenfälle. Das ist nach einer so langen Pause nicht selbstverständlich.
Es gab ein paar technische Defekte und deshalb ein paar Unterbrechungen. Aber wir haben am Ende voll im Zeitplan gelegen. Ich persönlich war froh, dass ich vor dem Rennen in Frauenfeld am Slalom Hoch-Ybrig und den Testtagen in Ambri teilgenommen habe. Etwas Routine geht nach eineinhalb Jahren ohne Rennen halt schon verloren.
Es heisst ja immer: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Habt ihr am Montag danach schon mit der Planung für 2022 begonnen?
Am Montag mussten wir noch aufräumen. Und den Waffenplatz wieder so zurückgeben, wie wir ihn angetroffen haben. Wir werden aber schon bald eine Manöverkritik haben. Dort werden wir dann genauer untersuchen: Was war gut, was war weniger gut. Danach geht es an die Planung für die 22. Ausgabe 2022.
Ist es ein Problem für euch, dass die Vorbereitungszeit auf die nächste Ausgabe wegen des verschobenen Termins 2021 kürzer ausfällt als sonst?
Nein. Das kriegen wir problemlos hin. Und natürlich hoffen wir, dass wir die Ausgabe 2022 wieder unter normalen Umständen durchführen können.