Am 20. November ist im Alter von 78 Jahren Hansueli Ulrich nach einer längeren Krebserkrankung verstorben. Der ehemalige Rennfahrer gründete 1976 in Niederwichtrach (BE) seine Autogarage. Als Ein-Mann-Betrieb betreute er vorwiegend Kundschaft mit Fahrzeugen der Marke BMW. 1981 übernahm Ulrich die offizielle Vertretung von Subaru. Diese behielt er bis 2015. 1994, die Garage platzte aus allen Nähten, wurde nicht nur der Neubau eingeweiht, auch Sohn Patrick wurde Teil der Garage Ulrich. Heute ist der Garagenbetrieb ein modernes, fortschrittlich geführtes Familienunternehmen mit sechs Angestellten, wobei Vater Hansueli sich schon vor Jahren altershalber aus dem Betrieb zurückgezogen hat.
Sowohl der ehemalige, wie auch der aktuelle Geschäftsführer, blicken auf eine Karriere als Rennfahrer zurück. Hansueli Ulrich war zweifacher Schweizer Meister bei den Spezialwagen auf BMW M3 1990 und 1991. Sohn Patrick fuhr in den Jahren 1995 und 1996 in der deutschen STW in der Privatwertung – wie es sich für die Familie Ulrich gehört natürlich auf einem BMW.
Angefangen hat Hansueli Ulrich seine Karriere 1971 bei Slaloms auf einem Alfa Romeo. Schon in seinem zweiten aktiven Jahr rückte Ulrich mit einem BMW aus. Nach einem Intermezzo auf einem Ford Cortina Lotus 1973 ging er ab 1974 bei Berg- und Rundstreckenrennen nahezu ausschliesslich mit BMW an den Start. Gemäss seinen eigenen Notizen bestritt Ulrich rund 160 Rennen, wovon er etwa 90 gewann. Sein Heimrennen am Gurnigel absolvierte er insgesamt 13 Mal. Zehn Mal gewann er seine Klasse, wobei er von 1985 bis 1991 ungeschlagen blieb. Nach dem Gewinn seines zweiten Titels 1991 hängte Ulrich seinen Helm an den berühmten Nagel und konzentrierte sich in der Folge auf seine Aufgabe als Teamchef von Sohn Patrick. «Ich dachte damals, dass er irgendwann nochmals schwach werden würde», sagt Patrick Ulrich, «doch er ist eisern geblieben und ist höchstens noch zu Demofahrten in seinen BMW gestiegen – zuletzt am Gurnigel 2019.»
Die Leidenschaft für den Rennsport war bei Ulrich übrigens nicht «angeboren». Der Vater von Hansueli hatte mit Motorsport nichts am Hut. «Er sagte immer: damit verdienst du kein Geld», erinnert sich Patrick Ulrich. Vielmehr war es Ulrichs Berufskollege Ruedi Frei, der im Juli dieses Jahres verstarb, der ihm die Freude am Rennfahren vermittelte und ihm die Welt des Motorsports schmackhaft machte.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie Ulrich, insbesondere seiner Frau Veronika und seinen beiden Kindern Patrick und Alexandra, sowie Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Die Abdankung fand am Mittwoch im engsten Familien- und Freundeskreis auf dem Friedhof in Wichtrach statt.