Johannes Kapfinger hat beim Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg die Tabellenführung im GT3 Cup eingenommen.
Er führte von der Pole-Position bis ins Ziel, setzte die beste Rundenzeit, konnte aber trotz eines fast achtsekündigen Vorsprungs nicht den Sieg für sich verbuchen: Johannes Kapfinger musste sich bei seinem ersten Sprintrennen noch mit Rang zwei begnügen. Der junge Passauer hatte mit dem rund 510 PS starken Kundensport-Elfer der neusten Generation die Streckenbegrenzungen zu weit ausgereizt und dafür zehn Strafsekunden kassiert. Damit ging Platz 1 an Alexander Schwarzer. Für den erfolgreichen Absolventen der Porsche Racing Experience war es der erste Sieg im Schweizer GT3 Cup. Rang 3 ging an Peter Hegglin, der sich knapp gegen Marc Arn behaupten konnte. Nach 16 Runden auf dem österreichischen Grand-Prix-Kurs hatte er die Nase um 0,488 Sekunden vorn. Auch Ernst Keller mischte in diesem Positionskampf mit. Doch der GT3 Cup-Meister von 2018 wurde wegen Überschreitens der Track Limits ebenfalls mit zehn Strafsekunden belegt und fiel vom fünften auf den siebten Rang zurück.
Im zweiten Lauf lief es für Kapfinger besser: Gleich in der ersten Runde holte sich der 20-Jährige die Führung von Pole-Mann Alexander Schwarzer zurück und baute sie bis ins Ziel auf mehr als 14 Sekunden aus. Schwarzer rutschte zunächst auf die vierte Position ab, fiel dann bis ans Ende des Feldes zurück und kämpfte sich anschliessend wieder bis auf den neunten Platz vor. Rang 2 ging an Peter Hegglin vor Gregor Burkard und Gian Luca Tüccaroglu. In der Fahrertabelle konnte Junior-Pilot Kapfinger, der sich in der Vorsaison ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 Cup den Titel in der Klasse 40 der Gruppe Open GT geholt hatte, direkt an die Spitze setzen. Jocelyn Langer, der zweite Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, belegte in beiden Rennen jeweils den 15. Platz.
«Ich bin sehr glücklich, wie mein erstes Wochenende im GT3 Cup gelaufen ist – das hat irre viel Spass gemacht», so Johannes Kapfinger. «Im ersten Lauf hatte ich etwas Pech mit den Track Limits. Ich hab mir das dann genau angeschaut und es im zweiten Rennen besser gemacht. Sicher durchkommen war das Ziel. Im vergangenen Jahr bin ich in der Open GT-Wertung das Vorgängermodell mit Renn-ABS gefahren. Der aktuelle 911 GT3 Cup ist ein komplett neues Auto und in der Klasse-1-Wertung fahren wir ohne ABS, das ist ein enormer Unterschied.»
Bei den beiden Rennen der Gruppe GT4 Clubsport gewannen «Gioga» und Patrick Schetty in der Klasse der rund 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket. In der Open GT-Wertung fuhr der schweizerische Routinier Enzo Calderari mit einem Porsche 911 GT3 R der Generation 991 den ersten Sieg in der Klasse 23 ein; im zweiten Lauf setzte sich Patrick Dinkeldein durch. Bei den aktuellen 911 GT3 Cup-Fahrzeugen mit Renn-ABS und Traktionskontrolle ging der erste Platz gleich zweimal an Michael Kapfinger, den Zwillingsbruder von Johannes. Die Gleichmässigkeits-Wettbewerbe der Porsche Drivers Competition Suisse entschieden in der Classic-Wertung zunächst Pascal Godel, dann Peter Meister für sich. In der neugeschaffenen Chrono-Klasse hiess der Sieger Nicolas Garski.