Selbst schwierige Witterungs- und Streckenbedingungen konnten Johannes Kapfinger nicht bremsen: Der 20-Jährige gewann im südfranzösischen Le Castellet sowohl das Sprint- als auch das Endurance-Rennen des GT3 Cup innerhalb der Porsche Sprint Challenge Suisse.
Für Johannes Kapfinger lief es im Sprintrennen des GT3 Cups auch auf regennasser Rennstrecke nahezu perfekt: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG übernahm von der Pole-Position aus direkt die Führung und gab sie auf dem abtrocknenden Kurs bis ins Ziel nicht wieder her. Platz 2 ging mit 2,5 Sekunden Rückstand an Alexander Schwarzer, der mit dem rund 510 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Generation gleich beim Start zwei Positionen gewann: Ernst Keller, der GT3-Cup-Meister von 2018, musste in der zweiten Runde aufgeben, während sich Peter Hegglin nach einem Zwischenfall als Vorletzter wieder einreihte. Er wurde Zwölfter.
Die Aufholjagd des Tages legte Gregor Burkhard hin. Eine Sportstrafe wegen eines Vergehens beim ersten PSCS-Wochenende in Spielberg hatte ihn in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück auf die neunte Position versetzt. Nach der Auftaktrunde lag er schon wieder auf Rang 3. Im Ziel fehlten ihm nur 0,413 Sekunden auf Schwarzer. Vierter wurde Marc Arn, der sich im siebten Umlauf an Jan Klingelnberg vorbeischieben konnte. Die schnellste Rennrunde sicherte sich indes William Mezzetti: Der Italiener hatte nach Runde 4 den Wechsel auf Trockenreifen gewagt. Mehr als Platz 13 sprang für ihn aber nicht mehr raus.
Das Endurance-Rennen über 28 Runden auf der 5,842 Kilometer langen Grand-Prix-Variante stellte Kapfinger vor grössere Herausforderungen. Dies begann für ihn bereits mit der Qualifying-Gruppe 1, die nassere Bedingungen vorfand als die Gruppe 2. Für den Passauer bedeutete dies: Startplatz 2 hinter Alexander Schwarzer innerhalb der Klasse 1 für GT3-Cup-Teilnehmer und Position 13 in der Gesamtwertung aller Fahrzeuge. An Schwarzer ging er in Runde 4 vorbei und übernahm die Klassenführung – die er bei seinem Pflichtboxenstopp, der wegen einer Safety-Car-Phase unglücklich getimt war, zunächst an William Mezzetti verlor. Kapfinger liess jedoch Slickreifen montieren und rückte die Verhältnisse in Runde 17 wieder gerade. Wenig später lag er auch in der Gesamtwertung auf Rang 1. Im Ziel hatte er fast zwölf Sekunden Vorsprung auf den Italiener, der erneut die schnellste Rennrunde gedreht hatte. Als Dritter beendete Gregor Burkard das Rennen knapp vor Marc Arn und Schwarzer.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich zunächst Cayman-Fahrer Markus Lietzau als Sieger feiern, beim Langstreckenlauf hatte dann Patrick Schetty die Nase vorn. Im Sprintrennen der Gruppe Open GT setzte sich der US-Amerikaner Dustin Blattner als Teilnehmer der Porsche Track Experience vor Michael Kapfinger durch, dem Zwillingsbruder von Johannes. Beide pilotierten einen Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Neunelfer-Generation 992 mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Dritter wurde Wolfgang Triller mit dem Vorgängermodell des 911 GT3 Cup. Den kürzeren Lauf der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Margret Melse in der Classic-Wertung für sich entscheiden, bei der längeren Ausgabe des Gleichmässigkeits-Wettbewerbs lag Robert Schwaller vorn. Die Chrono-Klasse gewann jeweils Nicolas Garski.