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02.10.2023 Rally del Ticino: Gilardoni siegt, Hirschi gewinnt SM-Wertung
Hirschi Gilardino Coppens Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Gewinner der Rally del Ticino: Hirschi (links) und Gilardino © Kaufmann

Der Zweikampf um den Titel in der Schweizer Rallye-Meisterschaft zwischen Jonathan Michellod und Jonathan Hirschi Ende Oktober bei der Rallye du Valais spitzt sich zu. Mit seinem vierten Saisonsieg im Tessin hat sich Hirschi eine gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Titelverteidigung geschaffen.

Kevin Gilardoni ist «Mister Rally del Ticino». Der 31-Jährige aus dem Misox hat 2016, 2017 und 2018 die Rally del Ticino gewonnen. Damals noch unter italienischer Flagge. Im Vorjahr setzte sich der Mann, der auch im Langstreckensport auf einem Lamborghini Huracán GT3 beachtliche Leistungen zeigt, zum ersten Mal als «Schweizer» durch. Nun, bei der 25. Ausgabe der Rally del Ticino, ist ihm sein fünfter Gesamtsieg geglückt. Gilardoni (mit Beifahrer Corrado Bonato) rückte dabei zum ersten Mal mit einem Citroën C3 WRC Plus aus und lag von der ersten bis zur letzten Prüfung souverän in Führung. «Dieser Citroën ist ein Superauto», meinte Gilardoni im Ziel. «Mangels Erfahrung konnte ich noch nicht das Letzte aus ihm rausholen, aber natürlich bin ich sehr zufrieden, wie die Rallye gelaufen ist.»

Mit 38,7 Sekunden Rückstand belegten Jonathan Hirschi/Michaël Volluz hinter Gilardoni Platz 2. Weil Gilardoni im WRC für die SM-Wertung nicht punkteberechtigt ist, wurde der Neuenburger damit seiner Favoritenrolle in der Schweizer Meisterschaft gerecht und sahnte zum vierten Mal in dieser Saison die Maximalpunktzahl ab. Wie Gilardoni hat auch Hirschi in einem neuen Auto Platz genommen. Nach dem VW Polo, der bei der Rallye Monte Carlo in Flammen aufging, dem Citroën C3, den er im Jura und bei der «Chablais» einsetzte und dem Hyundai i20, mit dem er am Mont-Blanc zum dritten Saisonsieg fuhr, nahm Hirschi im Tessin in einem Skoda Fabia Rally2 evo Platz. «Ein solcher Wechsel ist nie einfach», sagt Hirschi. «Auch weil der Skoda von der Leistung her sehr stark ist. Schade, dass Kevin nicht auch ein Rally2-Auto hatte. Das hätte sonst einen tollen Kampf gegeben. Aber ich verstehe, dass er sich eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen liess.»

Gilardino Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gesamtsieger Gilardino fuhr im Tessin einen Citroën C3 WRC Plus © Kaufmann

Rang 3 (respektive Rang 2 in der SM-Wertung) hinter Hirschi ging an den achtmaligen Schweizer Rallye-Meister Grégoire Hotz (mit Beifahrer Pietro Ravasi). Wie Gilardoni war auch Hotz im Tessin «nur» Gaststarter. Im selben italienischen Team wie Hirschi fuhr auch er einen Skoda Fabia, wobei Hotz im Gegensatz zum amtierenden Meister Hirschi die jüngste Generation (2023) des Skoda, die auf einer neuen Bodengruppe basiert, bewegte und damit sehr gut zurecht kam. Auch wenn er im Ziel meinte, dass das Auto aufgrund des etwas längeren Radstands auf diesem Parcours weniger handlich sei als Hirschis Exemplar.

Vierter Im Gesamtklassement wurde der Italiener Simone Miele. Weil er für die Schweizer Meisterschaft ebenfalls nicht punkteberechtigt ist, ging Platz 3 in der SM an Jonathan Michellod (mit Co-Pilot Stéphane Fellay). Mit 1:43,8 min Rückstand auf Sieger Gilardoni und mehr als einer Minute Zeitverlust auf Titelkonkurrent Hirschi war Michellod mit seinem Abschneiden natürlich nicht zufrieden. Der Walliser hatte im Ziel nur ein kleines Polster von rund zwölf Sekunden auf die hinter ihm liegenden Sacha Althaus (Gesamt-6., Vierter in der SM) und Kim Daldini (7., resp. Fünfter in der SM), beide auch auf Skoda Fabia.

In der Meisterschaft führt Michellod nun mit 161 zu 154 Punkten gegenüber Hirschi. Letzterer muss beim Finale im Wallis also noch unbedingt punkten, will er seinen Titel verteidigen. Gewinnt Michellod würde Hirschi im Wallis aber ein vierter Platz aufgrund der Streichresultat-Regel reichen.

Die Top 7 im CH-Klassement rundeten die beiden Citroën-Piloten Yoan Loeffler und Mirko Puricelli ab. Der schnellste (und einzige) Junior im Feld war Jérémy Michellod (mit Beifahrer Grégory Maître). Der jüngere Bruder von SM-Leader Jonathan belegte in der SM-Wertung den 22. Schlussrang und stand mangels Konkurrenz schon vor der Rally del Ticino als Schweizer Junioren-Meister fest. Ein Titel, der schon einmal an die Familie Michellod ging: 2019 an den grossen Bruder Jonathan.

Jeremy Michellod Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Michellod stand schon vor dem Finale als neuer Junior-Meister fest © Kaufmann

In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich Lokalmatador Ivan Rusca in seinem Opel Ascona B durch. Eddy Tapparel auf Porsche 911 SC wurde Zweiter. Pietro Galfetti Dritter auf einem Opel Monza 3.0 E. Durch den Sieg von Rusca ist auch diese Meisterschaft vorzeitig entschieden. Der Führende, Pascal Perroud (BMW M3 E30) war zwar im Tessin nicht am Start. Sein Vorsprung in der Meisterschaft ist aber so gross, dass er beim Finale im Wallis Ende Oktober nicht mehr eingeholt werden kann.

Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite http://www.rallyticino.com/it/

Und so geht es weiter:
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Rusca Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ivan Rusca gewann die Historische Klasse auf einem Opel Ascona B © Kaufmann

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