An den ersten drei Slaloms der laufenden Saison haben die Technischen Kommissare von Auto Sport Schweiz unter anderem Schallpegelmessungen vorgenommen und dabei zum Teil massiv zu hohe Werte gemessen.
Mehr als 50 Fahrzeuge wurden alleine an der Doppelveranstaltung in Bière gemessen, wobei gleich neun Piloten respektive Pilotinnen an die Sportkommissare gemeldet werden mussten. Deren Autos waren zwischen 6 und 17 Dezibel zu laut. Bei minimen Abweichungen unter zwei Dezibel wurden auf Meldungen an die Offiziellen verzichtet. Diese befanden nach Kenntnisnahme der Messresultate, den bereits an den Autorenntagen Frauenfeld gefällten Entscheiden zu folgen und die fehlbaren Piloten respektive Pilotinnen zu disqualifizieren. Weiter wurden diese mit einer Busse von CHF 200.00 belegt. «Lärmmessungen gehören seit Jahren zu den Standardkontrollen und werden in Zukunft sicher noch wichtiger, da die äusseren Einflüsse auf unseren Sport stetig steigen und Lärm wie auch Abgase immer gern gewählte Argumente sind, unseren Sport zu bekämpfen», führt der NSK-Präsident Andreas Michel aus. «Es ist deshalb wichtig, mit einer gewissen Konsequenz solche Verfehlungen zu verfolgen und somit den Motorsport auch zu schützen, wollen die Teilnehmenden ihr Hobby doch noch möglichst lange betreiben», hält Michel weiter fest.
Unter den in Bière disqualifizierten Fahrern befand sich auch Stephan Burri, Vierter der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024. «Die Kontrollen haben mich auf dem falschen Fuss erwischt. Mein Fahrzeug war ganz einfach zu laut», gab der IS-Spitzenpilot unumwunden zu. Unterdessen hat Burri möglicherweise die «Fehlerquelle» gefunden: «Die Auspuffdämmung war ausgebrannt. Das muss ich in Zukunft besser kontrollieren.» Zu den Bussen meinte der fünfmalige Interswiss-Trophy-Sieger: «Vielleicht hätte man da etwas moderater mit den Piloten umgehen und auf die Bussen verzichten können. Der Ausschluss an einer Doppelveranstaltung wiegt schon schwer genug.» An einer Doppelveranstaltung disqualifiziert zu werden sei tatsächlich bitter und entscheide mitunter die Meisterschaft, pflichtet ihm Patrick Falk, Direktor von Auto Sport Schweiz bei. «Diese Gefahr lässt sich aber aufgrund der speziellen Situation im Slalom mit zwei Doppelveranstaltungen in dieser Saison kaum vermeiden. Genauso kann ein technischer Schaden massive Folgen haben», hält Falk weiter fest.
Auch der so harmlos knuddelig wirkende Toyota Yaris von Sabrina Fankhauser war in Bière bei den Schallpegelmessungen durchgefallen. Private Nachmessungen ergaben aber dieselben Resultate wie die, die in Bière gemessen wurden. «Schade, habe ich so gegenüber meinen direkten Konkurrenten unnötig Punkte verloren und wurde ich mit einer Disqualifikation nach den Rennläufen bestraft. Hätte man bereits in den Trainings gemessen, hätte ich eventuell noch reagieren können», liess Fankhauser verlauten.
Der Unmut der betreffenden Piloten und Pilotinnen ist verständlich, gleichwohl sind diese und weitere Kontrollen unerlässlich um die reglementarischen Vorschriften einhalten zu können. Piloten, deren Fahrzeuge den gültigen Reglementen entsprechen haben nichts zu befürchten und andere werden an ihren Wagen sicher noch die ein oder andere Stellschraube richten müssen.
Bezüglich Bussen: Einmal mehr weist Auto Sport Schweiz darauf hin, dass die Beträge aus den Bussen finanziell gebunden sind und direkt in den Fonds der Nachwuchsförderung fliessen.
Anm. zum Bild: Bitte keine falschen Interpretationen! Die Messungen werden im Stand und nicht in voller Fahrt durchgeführt.
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