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23.09.2020 Sébastien Buemi: «Die Emotionen der Fans haben gefehlt»
Buemi Sebastien 05 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi: Seit 2018 ungeschlagen in Le Mans

Sébastien Buemi (31) hat am Wochenende zum dritten Mal in Serie mit Toyota die 24h von Le Mans gewonnen. Damit zieht er punkto Siege mit Marcel Fässler (2011, 2012 und 2014) gleich. Auto Sport Schweiz hat mit dem Mann aus Aigle gesprochen.

Du hast jetzt drei Mal hintereinander die 24h von Le Mans gewonnen. Gratulation! Das haben vor dir nur acht andere Fahrer geschafft: Tom Kristensen, Jacky Ickx, Marco Werner, Emanuele Pirro, Frank Biela, Henri Pescarolo, Olivier Gendebien und Woolf Barnato. Wie fühlt man sich, wenn man in derselben Liste wie solche Fahrer auftaucht?
Sébastien Buemi:
Es ist ein wunderbares Gefühl, drei Mal hintereinander Le Mans gewonnen zu haben. Und auf einer solchen Liste mit solchen Grössen des Rennsports zu stehen. Gleichzeitig tut es mir für die Jungs auf dem Schwesterauto leid. Auch sie haben einen tollen Job gemacht. Aber sie wurden durch technische Probleme eingebremst.

Wo ordnest du diesen Sieg im Vergleich mit deinen beiden anderen Siegen ein?
Der erste Sieg ist immer speziell. Der Sieg jetzt wiegt aber sicher mehr als der vor einem Jahr. Weil wir da von einem Motorschaden am Toyota mit der #7 zwei Stunden vor Rennende profitiert haben.

Gab es kritische Momente im Rennen dieses Jahr?
Ja, ich hatte am Anfang einen Reifenschaden. Das hat Zeit gekostet. Dann hatten wir ein Kühlungsproblem an den Vorderbremsen. Das hat uns auch in der Nacht zu einem Extrastopp gezwungen. Wir wussten, dass wenn wir so weitermachen würden, wir nichts ins Ziel kommen. Auch bei einem Wechsel unterm Safety-Car haben wir etwas Zeit verloren. Aber das ist nicht so ins Gewicht gefallen.

Wie hat das Rennen ohne Fans auf dich gewirkt?
Während des Rennens ist es mir nicht besonders aufgefallen. Hinterher haben ohne die Fans die Emotionen gefehlt. Aber es war wichtig, dass wir überhaupt fahren konnten.

Wieviel Zeit brauchst du, um dich zu erholen?
Ich habe von Sonntag auf Montag noch in Le Mans geschlafen. Inzwischen haben wir Mittwoch. Und ich fühle mich gut. Also, zwei Tage würde ich sagen.

Um den WEC-Titel zu holen, müsst ihr in Bahrain auf Sieg fahren. Ein zweiter Platz reicht nicht, wenn das Schwesterauto gewinnt. Was bedeutet das teamintern?
Wir werden in Bahrain durch das Reglement bedingt ein Handicap gegenüber der #7 haben. Dadurch wird es sicher nicht einfach werden. Weil es ein 8-Stunden-Rennen ist, kriegt der Sieger 38 Punkte, der Zweitplatzierte nur 27. Das heisst: Wenn die #7 gewinnt, dann ist der Titel weg. Unser Vorsprung im Moment beträgt nur sieben Zähler. Aber wenn es so kommt, dann ist es halt so. Die Jungs auf dem anderen Toyota haben in diesem Jahr auch gute Rennen gezeigt. Das müssen wir auf der #8 akzeptieren. Es wird auf jeden Fall in Bahrain ein etwas anderes Rennen werden, weil Rebellion ja auch nicht mehr dabei ist.

Wie siehst du die Zukunft der Langstrecken-WM mit all den Hypercar-Projekten?
Ich freue mich. Ich werde schon in zwei Wochen zum ersten Mal im Hypercar von Toyota sitzen. Der Sitz ist bereits gemacht. Und ich hoffe, dass wir in Zukunft auch wieder mehr Gegner haben. Peugeot hat sich ja schon eingeschrieben. Andere Hersteller sollen noch folgen.

Sebastien Buemi 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi auf dem siegreichen Toyota TS050 Hybrid

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