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22.05.2023 Slalom Bure: Alles läuft für die Bürkis
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Formel-3-Pilot Philip Egli feierte in Bure seinen 47. Tagessieg © Eichenberger

Der fünfte Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure (JU) hat aus drei möglichen Titelkandidaten zwei gemacht. Beim Finale in Chamblon kommt es damit zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».

War das die Entscheidung? Beim fünften Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bure (JU) wurde der bis dato Gesamtführende Christian Bralla in seiner Gruppe nur Siebter. Der Tessiner hat sich damit ein Rennen vor Schluss aus dem Kreis der Titelanwärter verabschiedet. Nur noch die beiden Bürkis, Martin und Martin Oliver, sind vor dem Saisonfinale in Chamblon am 25. Juni verlustpunktfrei.

Bralla befand sich in den ersten vier Slaloms in bestechender Form. Der Fahrer des grauen Fiat X1/9 war in der E1 1600-2000 cm3 bisher ungeschlagen. Selbst Freund und Markenkollege Christian Darani, im Vorjahr oft schnellster Tourenwagenfahrer, musste neidlos anerkennen, dass sein Namensvetter in diesem Jahr schneller ist. In Bure, beim fünften Lauf, endete die beeindruckende Serie Brallas abrupt. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der Bure-Neuling geschlagen geben.

Damit wird die Meisterschaft 2023 in Chamblon zwischen den beiden Bürkis ausgemacht. Es sei denn, bei beiden schlägt die Defekthexe zu. Dann geht das grosse Rechnen von vorne los. In Bure war es der neunmalige Slalom-Meister Martin Bürki, der die schnellste Tourenwagenzeit fuhr und einmal mehr beweisen konnte, dass mit ihm, wenn’s ums Eingemachte geht, immer zu rechnen ist. Vom zehnten Titel will Bürki aber noch nicht träumen. «Es kann immer etwas passieren», sagt der Routinier. «Wir werden erst im Ziel in Chamblon sehen, ob es reicht oder nicht.»

Buerki II Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am BMW E33 von Bürki II. gab es in der Pause viel zu reparieren © Eichenberger

Dass Martin Oliver Bürki noch immer Titelchancen hat, ist nicht selbstverständlich. Im ersten Lauf in Bure brannte sein BMW E33 nach der ersten Zieldurchfahrt. «Ein Ölschlauch ist abgerissen», erzählt der Amsoldinger. «Nur mit der Hilfe einiger Kollegen konnte ich am zweiten Lauf teilnehmen.» Einer der Helfer war Tom Huwiler. Der Markenkollege von Bürki war bereits auf dem Nachhauseweg, als er nochmals umdrehte. «An meinem BMW E30 gab’s ein Motorenproblem. Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Dass ich umkehre, wenn ein andere Fahrer Hilfe braucht, ist selbstverständlich!»

Im Kampf um den Tagessieg war es nach dem ersten Durchgang ultraspannend. Die Top 3, Lukas Eugster, Philip Egli und Marcel Maurer, waren auf dem selektiven, 5,3 Kilometer langen Parcours (in dieser Reihenfolge) nur durch sieben Zehntelsekunden getrennt. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit und sicherte sich so seinen 47. Tagessieg. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3. «Ich spüre die Pause von 2022», sagt Letzterer. «Aber ich taste mich langsam wieder an die beiden heran. Und der knappe Rückstand auf einer so langen Strecke stimmt mich zuversichtlich. Zuletzt bin ich 2018 in Bure gefahren. Und damals regnete es.»

Bralla Darani Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Titel ade: Christian Bralla (l.) mit Markenkollege Darani © Eichenberger

Auch Eugster war mit seinem Abschneiden trotz einer erneuten Niederlage gegen Egli sehr zufrieden. «Ich war gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller. Und viel hat auf Philip nicht gefehlt. Dass er frische Reifen montieren musste, zeigt, dass er alle Register ziehen muss, um vorne zu bleiben. Und auch wir haben auf der Motorenseite noch etwas in petto. Es bleibt also spannend.»

Tagessieger Egli strahlte nach seinem vierten Saisonsieg: «Ich hatte schon am Morgen eine 30er Zeit gefahren und verzichtete deshalb im ersten Lauf auf frische Reifen. Im zweiten zog ich sie dann auf und konnte mich so an die Spitze setzen. Kompliment an meine beiden direkten Gegner. Die sind stark gefahren. Die Abstände waren wirklich sehr knapp. So macht es richtig Spass!»

Hinter den Top 3 liess sich Lionel Ryter die viertschnellste Zeit notieren. Dem Walliser fehlten auf seinem Tatuus-Renault zwar vier Sekunden auf Maurer & Co. Von den restlichen Formelautos setzte er sich aber deutlich ab.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri liegt in der Gesamtwertung auf Platz 3 © Eichenberger

Hinter dem schnellsten Tourenwagenfahrer Bürki folgte Christian Darani (Sieger in der E1, 1600 bis 2000 cm3) und Stephan Burri in der hubraumidentischen Klasse der Interswiss. Das Duell bei den IS-Porsches mit mehr als 2500 cm3 entschied Matthias Bischofberger zu seinen Gunsten. Nach dem ersten Durchgang lag Christoph Zwahlen noch in Führung. Zu den weiteren Klassensiegern in Bure gehörten Richard Winiger (Porsche 991 Cup, E1 mehr als 3000 cm3), Mattia Stacci (BMW M3 E30, E1 2001 bis 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett, IS 2001 bis 2500 cm3) sowie Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3).

Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wurde der Suzuki Swiss Racing Cup ausgetragen. Den Sieg sicherte sich Marcel Muzzarelli – eine halbe Sekunde vor Sandro Fehr und dem Drittplatzierten Patrick Flammer (plus 1,2 Sekunden).

Weitere Infos zum Slalom von Bure finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Chamblon

Oberhofer Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rudi Oberhofer ist hinter Burri bisher zweitbester IS-Pilot 2023 © Eichenberger

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