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26.06.2023 Slalom Chamblon: MOB enthront MB
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Der neue Slalom-Meister heisst Martin Oliver Bürki © Eichenberger

Martin Oliver Bürki heisst der neue Schweizer Slalom-Meister. In einem spannenden Finale in Chamblon enthronte er Namensvetter und Serienmeister Martin Bürki. Der Tagessieg ging zum 48. Mal an Philip Egli!

«Klar hätte ich gerne den zehnten Titel geholt», sagte Martin Bürki am Sonntagabend nach dem Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon (VD). «Aber ich gönne meinem Namensvetter diesen Titel. Es war eine tolle und spannende Saison und für mich stimmt es so, wie es ist.»

Die beiden Bürkis, die weder verwandt, noch verschwägert sind, haben in allen sechs Läufen in dieser Saison das Punktemaximum erreicht. Deshalb war die Anzahl der bezwungenen Gegner in ihrer jeweiligen Klasse respektive Division ausschlaggebend – und da stand es vor dem Finale unentschieden. Die Anzahl der Konkurrenten in Chamblon war deshalb matchentscheidend. Und da hatte der neue Champion Martin Oliver Bürki vor dem Finale die besseren Karten in der Hand. Der Amsoldinger schaffte es, mehr Konkurrenten als Bürki zu mobilisieren. Doch das alleine hätte am Schluss beinahe nicht gereicht. MOB, wie er im Fahrerlager genannt wird, war nach dem ersten Durchgang wider Erwarten nur Zweiter in seiner Klasse. Eine volle Sekunde fehlte dem Fahrer des BMW E33 auf Markenkollege Kevin Metroz aus Liddes (VS). «Ich weiss nicht genau, was passiert ist», sagte Bürki II. nach dem ersten Lauf mit versteinerter Miene. «Im Vorjahr bin ich hier noch 3:17 respektive 3:14 min gefahren. Diesmal kam ich nur auf 3:20 min. Ich war wohl zu vorsichtig.»

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Altmeister Bürki absolvierte auf dem Waffenplatz in Chamblon nur einen Lauf © Eichenberger

Während Altmeister Martin Bürki auf den zweiten Lauf verzichtete (seine Zeit reichte in der E1 bis 1600 cm3 auch so locker zum Sieg), musste Martin Oliver Bürki im zweiten Lauf nachlegen. Es galt die 3:19,251 min von Metroz zu schlagen. MOB wusste: Ein Fahrfehler oder (noch schlimmer) ein Torfehler hätten gereicht, um den Traum des ersten Titel platzen zu lassen. Doch diesmal blieb der zweifache Familienvater gelassener. In 3:18,038 min unterbot BMW-Bürki die Zeit von Metroz und sicherte sich damit den Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3. «Ich war sehr angespannt», meinte der neue Meister hinterher. «Aber die lange Wartezeit war gut für mich. Das hat mich vor dem Start etwas beruhigt. Trotzdem war ich auf den ersten zwei Kilometern nervös. Ich habe sogar extra eine Kamera im Auto eingerichtet, die nach hinten filmte, damit ich im Ziel prüfen konnte, dass ich ja keine Pylone erwischt habe…»

Im spannenden Kampf um die Meisterschaft ging der 48. Tagessieg (!) von Philip Egli beinahe unter. Der in Zürich wohnhafte Glarner war auf seiner Paradestrecke bereits zum achten Mal erfolgreich. Sein schärfster Widersacher Lukas Eugster winkte schon vor dem Start ab. «Auf dieser Strecke habe ich gegen Philip eigentlich keine Chance. Sein Auto ist viel wendiger.» Und so kam es dann auch. Egli distanzierte den tapfer mit Blasen an den Händen kämpfenden Eugster um fast fünf Sekunden. Im Ziel gab es eine herzliche Umarmung und ein «Dankeschön» für eine abwechslungsreiche Saison mit spannenden Zweikämpfen. Auf Platz 3 folgte in Chamblon Victor Darbellay. Der 27-jährige Walliser nutzte die Gunst der Stunde und eroberte sich seinen ersten Podiumsplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Im zweiten Lauf verbesserte er seine Zeit um mehr als drei Sekunden – auch zur Freude von Lionel Ryter, der auf den Slalom von Chamblon verzichten musste, als Mechaniker und Coach aber einen gewichtigen Anteil an Darbellays starker Darbietung hatte.

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Die Top 3 des Tages: Darbelley, Egli und Eugster (v.l.) © Eichenberger

Auf den weiteren Rängen folgten Joffrey Salomon (Formula Jedi), Stéphane Maréchal (Renault 2.0), Anthony Gurba und Samuel Métroz (beide Formel Arcobaleno). Schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Christian Bralla. Dem Tessiner reichte ein starker erster Lauf in 3:11,9 min für die Tourenwagenbestzeit. Im zweiten Lauf stellte er kurz vor dem Start ein Ölleck fest, das ihn an der Teilnahme des zweiten Rennens hinderte. Platz 2 bei den Tourenwagen ging an den zweiten Fiat X1/9 im Feld: Christian Darani. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Stephan Burri in seinem VW Scirocco. Letzterer freute sich sehr für den neuen Champion, ärgerte sich aber gleichzeitig auch über sich selber. Wäre Burri im ersten Lauf in Ambri etwas forscher ans Werk gegangen und hätte er dort seine Klasse gewonnen und nicht auf Platz 2 gestanden, hätte er den Slalom-Titel geholt. Bei Gleichstand hätte Burri nämlich mehr Gegner bezwungen wie die beiden Bürkis zusammen!

Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon zählen: Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3), Christoph Zwahlen (IS plus 2500 cm3), Hans Wüthrich (E1 bis 1400 cm3), René Aeberhardt (E1 2001 bis 2500 cm3), Tobias Meier (E1 bis 3001 bis 3500 cm3), Fabrice Winiger (E1 plus 3500 cm3). Alle weiteren Klassensieger entnehmen Sie der angehängten Ergebnisliste.

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Kevin Metroz spielte beinahe den grossen Spielverderber © Eichenberger

Glück im Unglück hatte Arnaud Donzé. Am VW Golf des Interswiss-Fahrers brach nach der Zieldurchfahrt im zweiten Lauf Feuer im Innenraum des Autos aus. Donzé blieb unverletzt. Das Feuer konnte gelöscht werden. Für den Jurassier endete die Saison mit einem dritten Klassenrang hinter Sieger Burri und Jürg Ochsner.

Spannend war auch der Zweikampf im Suzuki Swiss Racing Cup zwischen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli. Die Ausgangslage vor dem siebten Rennen des beliebten Markenpokals war klar: Gewinnt Fehr, ist er Meister. Gewinnt Muzzarell, darf er sich die Krone aufsetzen. Nach dem ersten Lauf lag Muzzarelli vorne. Doch drehte den Spiess nochmals und sicherte sich in 3:38,338 min nicht nur den Sieg in Chamblon sondern auch den Titel.

Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

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Der VW Golf von Donzé brannte nach der Zieldurchfahrt © Eichenberger

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