Die autobau Schweizer Kart Meisterschaft gastiert 2024 zum ersten Mal in Lonato (I). Wie der Deal zustande kam, ob die Teilnehmerplätze limitiert werden und was es mit der Idee eines Nachtrennens auf sich hat, sagt Patrick Falk, Direktor von Auto Sport Schweiz, in einem Interview.
Am Samstag werden in Romanshorn die besten Kartfahrer der Schweiz im Rahmen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft geehrt. Doch bereits jetzt liegt beim Nachwuchs der Fokus auf der nächsten Saison. Diese startet am 14. April 2024 – auf dem legendären Rundkurs South Garda Karting in Lonato (I). Ein Rennen, auf das sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Schweizer Kart-Meisterschaft ausnahmslos freuen.
Warum die SKM in Lonato und nicht mehr in Mirecourt fährt und wie man auf einen allfälligen Ansturm auf die Startplätze reagiert – das haben wir Patrick Falk, Direktor Auto Sport Schweiz, gefragt.
Wie kam es dazu, dass die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 den Saisonauftakt in Lonato, auf einer Strecke, auf der schon Weltmeisterschafts-Läufe ausgetragen wurden, absolviert?
Patrick Falk: Lonato war schon immer eine Wunschstrecke. Wir haben dort schon vor Jahren Interesse bekundet, aber die Preisvorstellungen haben nicht übereingestimmt. Nun hat alles gepasst. Wir sind mit der Familie Corberi, die die Strecke betreibt, übereingekommen. Und wir freuen uns, dass die autobau SKM 2024 auf einer so geschichtsträchtigen Strecke den Saisonauftakt absolvieren darf.
Wer hat entschieden, dass man in Lonato fährt?
Der Vorschlag kam vom Komitee Karting. Und wurde der NSK unterbreitet. Die hat diesen Vorschlag angenommen. Ein grosses Verdienst hat Maurizio Galli. Das Jury-Mitglied hat die ersten Verhandlungen geführt. Ohne ihn würden wir nicht in Lonato fahren.
Wie schwierig war es, einen Termin für das Rennen zu finden?
Das war nicht ganz einfach. Die Vorgabe war, dass wir die drei Rennen in Italien vor den Sommerferien unterbringen können. Weil wir den Ferienverkehr umgehen wollen. Und dann gibt es in Italien ja bekanntlich noch einige andere Meisterschaften, die auch in Lonato fahren möchten. Aber die Corberis haben uns fünf bis sechs mögliche Daten offeriert. Und so entschieden wir uns für den 14. April.
Als ASS den Kalender für die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 vor etwas mehr als zwei Wochen veröffentlichte, waren die Reaktionen in der Kartszene durchwegs positiv. Mit wie viel Teilnehmern und Teilnehmerinnen rechnet ASS?
Das ist schwierig vorherzusagen. Wenn man sich in der Szene umhört, gehen viele davon aus, dass der Zuspruch sehr gross sein wird. Nicht nur von Fahrern und Fahrerinnen aus der SKM sondern auch von Gaststartern und Gaststarterinnen.
Gibt es eine Limitierung der Startplätze bei zu vielen Eingeschriebenen?
Nein. Aber vielleicht müssen Ausscheidungen gefahren werden. Wir werden es früh genug sehen und dann entscheiden, welche Massnahme wir ergreifen.
Mit Lonato im Kalender fährt die SKM 2024 drei Rennen in Italien, eines in Frankreich und eines in der Schweiz. Ist eine Aufstockung auf sechs Rennen, so wie wir es vor Covid hatten, ein Thema?
Im Moment – nein. Anhand der Rückmeldungen der Teams haben wir die Anzahl der Rennen im Moment auf fünf festgelegt.
Ein Nachtrennen im deutschen Wackersdorf wäre doch das i-Tüpfelchen…
Das wäre eine spannende Sache. Und es ist auch nicht so, dass wir noch nie über Wackersdorf nachgedacht haben. Allerdings ist die Anreise im Vergleich mit den anderen Rennen doch deutlich länger. Von Bern aus sind es mit dem Auto sechs Stunden. Mit Wohnmobil und Anhänger acht Stunden.
Wie steht es um ein zweites Rennen in der Schweiz?
Da kommt nur Wohlen in Frage. Aber wie gesagt: Wir sind mit fünf Rennen im Moment gut aufgestellt. Andere Strecken sind aus sicherheitstechnischen Gründen kein Thema – wie etwa Lyss. Und Lignières ist a) zu teuer und b) keine Kartstrecke. Das Überholen hat sich dort als sehr schwierig erwiesen.
Und ein Rennen auf einem Parkplatz oder auf dem Gelände eines Fahrsicherheitszentrums?
Auch solche Überlegungen gibt oder gab es. Aber da kommt schnell die Frage um die nötigen Sicherheitsvorkehrungen auf. Für den Aufwand, den man für eine solche nicht permanente Strecke betreiben müsste, kann man auf einer fixfertigen Strecke in Italien fahren. An Spannung würde es auf einer improvisierten Strecke nicht fehlen. Weil dort niemand testen kann, würde der Faktor «Talent» eine grössere Rolle spielen.