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18.07.2023 Vorschau Ayent-Anzère: Wer wird Halbzeitmeister?
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Bruno Sawatzki liegt bei den Tourenwagen in Führung © myrally.ch

Am Wochenende findet zum 46. Mal das Bergrennen Ayent-Anzère statt. Der vierte Lauf markiert gleichzeitig die Halbzeit in der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023.

217 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère eingeschrieben. Wie in Hemberg oder La Roche ist auch diesmal die «Crème de la Crème» dabei. Allen voran die «Big Five», die um den Tagessieg fahren: Eric Berguerand auf seinem Lola FA99, Marcel Steiner auf LobArt-Honda/Helftec, Robin Faustini auf Osella FA30, Thomas Amweg auf Reynard 95D sowie Joël Volluz (ebenfalls auf Osella FA30).

Die Statistik spricht klar für Lokalmatador Berguerand. Der Walliser hat die letzten drei Austragungen (2018, 2019 und 2022) für sich entschieden. Dabei war er bei optimalen Bedingungen genauso souverän wie bei der verregneten Ausgabe vor Corona 2019. An einen Heimvorteil glaubt der siebenfache Schweizer Berg-Meister allerdings nicht. «Anzère ist zwar vor meiner Haustüre, aber am Ende ist es ein Rennen wie jedes andere auch», sagt Berguerand. «Wichtig ist, dass ich nach den Zwischenfällen am Hemberg und zuletzt in Massongex wieder einmal drei saubere Läufe fahren kann. Auf die zusätzliche Arbeit, die ich mir bei den bisherigen Rennen gemacht habe, kann ich gerne verzichten.»

Marcel Steiner, der zuletzt 2017 in Anzère triumphierte, wird versuchen, alle Register zu ziehen, um Berguerand an einem weiteren Sieg zu hindern. «Ich bin mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden», sagt Steiner. «Und Anzère sollte mir auch besser liegen als Massongex. Aber ob das reicht, um Eric zu schlagen – ich weiss es nicht.» In Hemberg ist es Steiner gelungen, das Bollwerk Berguerand zu knacken. Ein weiterer Sieg wäre mit Blick auf die Meisterschaft, die vom Walliser angeführt wird, wichtig.

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Eric Berguerand hat schon sieben Mal in Anzère gewonnen © Eichenberger

Für Robin Faustini geht es erneut darum, die beiden Routiniers zu ärgern. «Was das Auto inzwischen technisch macht, ist gut», sagt der Gesamtdritte des Vorjahres. «Wichtig ist, dass wir von Anfang an einen guten Lauf haben. Gelingt das nicht, hinkt man das ganze Wochenende hinterher.»

Thomas Amweg (bisher zwei Rennen) und Joël Volluz (ein Rennen) werden es nach den bisherigen Erfahrungen schwer haben, die Top 3 zu gefährden. Amweg ist mit dem frisch aufgebauten Reynard 95D noch am Anfang der Entwicklung, Volluz hat in La Roche mit drei Läufen innerhalb von einer Sekunde Konstanz bewiesen. «Aber auf Platz 3 fehlten mir in der Addition der beiden schnellsten Läufe immer noch knapp drei Sekunden.»

Hinter diesen fünf Fahrern dürfte sich auch in Anzère der schnellste 2-Liter-Rennwagen einreihen. In Hemberg und in La Roche war die Reihe an Joël Burgermeister in seinem Tatuus F4, in Massongex (in Abwesenheit des Thurgauers) war Slalom-König Philip Egli «Best of the Rest». Eines steht jetzt schon fest: Der Kampf um den Klassensieg bei den hubraumschwächeren Rennwagen gibt quantitativ auf jeden Fall ein gutes Bild ab. 18 Piloten sind gemeldet – darunter auch Marcel Maurer, Joël Grand, Roland Bossy, Lionel Ryter und Victor Darbellay.

Bei den Tourenwagen ist in Anzère ebenfalls alles dabei, was Rang und Namen hat. Allen voran Bruno Sawatzki. Der Leader im Gesamtklassement hat bei allen bisherigen drei Rennen seine Kategorie gewonnen und dürfte auch in Anzère nicht zu schlagen sein. Erst recht, weil sein ärgster Konkurrent Frédéric Neff nicht länger in der Interswiss (plus 3500 cm3) starten darf. Der Porsche des Jurassiers entspricht nicht dem IS-Reglement (siehe motorsport.ch). Neff startet deshalb in der E1 (plus 3500 cm3) und trifft dort u.a. auf Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo8. Der Fahrlehrer aus Wangen (SZ) hat in Hemberg und La Roche souverän gewonnen. Auf das Rennen in Massongex verzichtete der 38-Jährige, «weil an meinem Auto dort in den vergangenen Jahren schon drei Mal das Differenzial kaputt gegangen ist».

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister gilt als Favorit bei den 2-Liter-Rennwagen © Eichenberger

Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:24,240 min (= 149,572 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer – gefolgt von Steiner (4), Bossy (3) und Volluz (1).

Der Rennbetrieb in Anzère startet Samstag und Sonntag (22./23. Juli) um jeweils 7.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 19.30 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Erwachsene zahlen am Samstag 10, am Sonntag 15 Franken Eintritt. Für Kinder werden 5 Franken berechnet. Kinder unter sechs Jahren sind gratis.

Mehr über das Bergrennen in Anzère erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Affiche Anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das aktuelle Anzère-Plakat mit BMW-Pilot Kevin Métroz

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