Es geht wieder los! Mit der Rallye du Chablais (27.-29. Mai) beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021. Es ist der erste von fünf geplanten Läufen und es sind mehr als 100 Teams am Start.
Wenn am Freitag, 28. Mai 2021, bei der Rallye du Chablais mit Ivan Ballinari die Startnummer 1 von der Rampe rollt, sind 586 Tage vergangen seit der letzten Rallye, der Rallye du Valais 2019. Endlich, ist man geneigt zu sagen, geht es wieder los!
Grossen Verdienst daran hat Eric Jordan. Der umtriebige Organisator und sein Staff haben es möglich gemacht, dass trotz Corona-Pandemie eine Rallye durchgeführt werden kann. Diese wird sich allerdings massiv von den Rallyes in der Vor-COVID-Zeit unterscheiden. «Es wird eine geschlossene Rallye sein, bei der wir unter uns sind», sagt Jordan.
Zuschauer sind offiziell keine zugelassen. Im Klartext heisst das: keine Super-Special in Collonges, keine Fanzone in Champéry auf dem Platz der Seilbahn und keine Zuschauerbereiche in Villars beim Start. Auch das Rallye-Hauptquartier in der Kaserne von Aigle wird abgesperrt. Zutritt hat nur, wer zur Rallye gehört: Fahrer, Offizielle, Mechaniker, Freiwillige, Medien. Und auch diese müssen sich strikt an die Vorgaben der Veranstalter respektive des Bundes halten.
Wie Auto Sport Schweiz bereits kommuniziert hat, wird die Rallye du Chablais 2021 in leicht verkürzter Form stattfinden. Aufgrund der kantonsärztlichen Bestimmungen der Kantone Waadt und Wallis wurde die Rallye von 175 km auf 156,5 km reduziert. Trotz dieser Verkürzung bleibt die «Chablais» eine Rallye vom Typ 1 und darf wie in der Vergangenheit die volle Punktzahl für die Meisterschaft vergeben.
An Spannung mangelt es im Vorfeld auf jeden Fall nicht. Zehn Rallye-Autos vom Typ Rally2 sind am Start. Darunter der amtierende Schweizer Meister Ivan Ballinari, der zusammen mit Co-Pilot Pietro d’Agostino auf einem VW Polo ausrückt. Grösster Konkurrent ist Sébastien Carron, der vorläufig letzte Sieger der Rallye du Chablais 2019. Der 43-jährige Walliser, Schweizer Meister der Jahre 2014, 2016 und 2017 und dreifacher Chablais-Gewinner, vertraut auf die Ansagen von seinem Langzeit-Co-Piloten Lucien Revaz und fährt einen Skoda Fabia R5. Genauso wie Mike Coppens, Zweiter der Rallye du Valais 2019, sowie Jonathan Michellod, der amtierende Junioren-Champion, der im «Konzert der Grossen» dank Auslandseinsätzen immer besser in Fahrt kommt. Ein Auge sollte man auch auf das Ford-Fiesta-Trio Steeves Schneeberger, Jean-Marc Salomon und Joël Rappaz werfen. Sie sind immer zur Stelle, wenn einer der Top-Favoriten patzt.
Nicht mehr in einem R5 unterwegs ist bei der 17. Ausgabe der Rallye du Chablais Jérémie Toedtli. Der Neuenburger, der 2019 mit 1:20 min Rückstand Zweiter hinter Carron wurde, bestreitet 2021 das Junioren-Championat. «Das ist kostengünstiger», sagt Toedtli. «Und vom Alter her ist es für mich die letzte Chance, bei den Junioren zu fahren.» An Konkurrenz mangelt es ihm nicht. Sacha Althaus, David Erard, Guillaume Girolamo, Yoan Loeffler und Ismaël Vuistinier, um nur einige zu nennen, werden alles daransetzen, Toedtli in den baugleichen Renault Clio RSR Rallye 5 das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Auch das Tableau der Trophée Michelin Suisse (für Frontantriebler) lässt sich sehen. 18 Fahrer, davon zwölf aus der Schweiz (der Rest aus Frankreich) kämpfen hier um den Titel. Favorit auf den Sieg bei der «Chablais» sind Aurélien Devanthéry/Michael Volluz.
Besonders gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Cyril Henny sein. Der Schweizer Rallye-Meister von 1997 respektive 1998 gibt nach 20 Jahren sein Comeback. An seiner Seite navigiert – wie damals – Aurore Brand-Maeder. Das Duo fährt einen Renault Clio 1600S und könnte durchaus für die eine oder andere Überraschung sorgen. Obwohl Henny vor dem Start ganz klar betont: «Wir fahren nur zum Spass. Wir werden nicht auf das Ergebnis schauen.»
Ein imposantes Feld bietet auch die Kategorie VHC. 32 Teams haben sich bei den historischen Fahrzeugen eingeschrieben. Allen voran der Meister von 2019 Marc Valliccioni aus Fully (VS), ein Franzose mit Schweizer Lizenz. Ebenfalls auf einem BMW M3 E30 unterwegs ist Eddy Bérard mit der #2. Gefolgt von Florian Gonon auf einem Ford Escort RS1600.
Los geht die Rallye am Freitagmorgen (28. Mai 2021) mit der WP1 nach Col de la Croix. Nach der WP2 (Tour d’Ai) kehrt der Tross in den Servicepark zurück, ehe am Nachmittag dieselbe Route noch einmal abgefahren wird. Am Samstag, 29. Mai, folgen die Wertungsprüfungen 5 bis 12, unter anderem in Portes du Soleil und von Bex nach Lavey. Der genau Zeitplan und weitere Informationen zur 17. Ausgabe der Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.rdch.ch
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais