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04.09.2019 Vorschau Gurnigel – 7. Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft
Berguerand eric 2019 gurnigel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand: Mit einem Sieg könnte er am Gurnigel vorzeitig den Titel holen

Eric Berguerand hat am Wochenende seinen ersten Matchball. Der 40-jährige Walliser kann sich bei der 50. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel im Rahmen der Schweizer Meisterschaft vorzeitig den Titel sichern. Alles, was er dazu braucht, ist ein weiterer Sieg. Das ist dem Dominator der Saison 2019 locker zuzutrauen. Von den fünf Rennen, an denen er bisher teilgenommen hat, hat er fünf gewonnen. Vier davon in Rekordzeit. Nur in Anzère machte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung und verhinderte eine neue Bestmarke. Berguerand selber macht sich aus solchen Gedankenspielen nicht viel. «Abgerechnet wird am Sonntagabend in Les Paccots beim letzten Lauf», sagt der Fahrer des Lola FA99. «Ich bereite mich ganz normal auf das Rennen am Gurnigel vor. Für mich ist das ein Rennen wie jedes andere. Ich versuche mein Bestes zu geben. Aber an die Meisterschaft denke ich nicht.»

Der Einzige, der Berguerand am Titel hindern könnte, ist Marcel Steiner. Während sich der Lokalmatador in den vergangenen zwei Jahren an seinem Hausberg jeweils bereits als Meister bei den Rennsportwagen feiern lassen durfte, sieht er seinem Heimrennen diesmal skeptisch entgegen. «Es wird wohl nichts aus dem zweiten Hattrick. Der Zug scheint abgefahren», meint Steiner, der seine bisherigen Titel in den Jahren 2010-2012 und 2017/2018 geholt hat. Ein Blick auf die Statistik unterstreicht das Gefühl Steiners. Berguerand hat die letzten sechs Ausgaben am Gurnigel für sich entschieden. Auch der Streckenrekord von 1:39,81 min geht auf das Konto des Lola-Fahrers.

Während Berguerand also seinen fünften Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016 anvisiert und damit punkto gewonnene Meisterschaften mit Steiner gleichziehen würde, peilt bei den Tourenwagen der Baselbieter Andy Feigenwinter seinen ersten grossen Coup an. Mit fünf Siegen in der Gruppe SuperSerie liegt der Lotus-Pilot klar in Führung. Zwar war Ronnie Bratschi auf seinem Monster-Mitsubishi in der Regel der schnellste Mann mit einem geschlossenen Fahrzeug, aufgrund von zwei technisch bedingten Ausfällen beträgt sein Rückstand auf Feigenwinter jedoch 32 Punkte. Der Urner könnte Feigenwinter also nur einholen, wenn beim Leader in den verbleibenden zwei Rennen sehr viel schief läuft. «Doch davon gehe ich nicht aus», sagt Bratschi. «Was soll an einem Serienauto schon grossartig kaputt gehen?» Zwischen Bratschi und Feigenwinter liegt noch Roger Schnellmann in Lauerstellung. Doch auch der zweite Mitsubishi-Pilot hat 18 Punkte Rückstand auf den Leader.

Bis zum Ende dürfte die Spannung im Bergpokal erhalten bleiben. Mit Philipp Krebs, Martin Bürki und Stephan Burri liegen hier drei Berner in Front. Falls Krebs auch bei den zwei letzten Rennen all seine Gegner aus dem Renault Classic Cup bezwingt, ist ihm der Gesamtsieg nicht zu nehmen. Bürki ist zwar in dieser Saison ungeschlagen, da aber in Oberhallau in seiner Klasse nicht genügend Konkurrenten antraten, erhielt er dort nur halbe Punkte. Selbst bei zwei weiteren Volltreffern wird ihn dieses Streichresultat den Titel kosten, sofern bei Krebs alles passt.

Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither Jahr für Jahr ausgetragen.

Zum 50. Geburtstag haben die Veranstalter einen Jubiläums-Block organisiert. Bewusst beschränken sich die Verantwortlichen auf ein Dutzend Teilnehmer bzw. Fahrzeuge, die dieses Rennen in der Vergangenheit geprägt haben. «Klein, aber fein» lautet die Devise, denn auch heuer soll der Rennsport im Vordergrund stehen. Die prominenteste «Legende» bei den Demofahrten ist Gurnigel-König Fredy Amweg (20 Gesamtsiege!), der seinen Eigenbau F2 von 1976 an den Start bringt. Aber auch an Marcel Steiners Vater Heinz, der 20 Jahre nach seinem Rücktritt nochmals den Martini-CN-Boliden steuert, wird die Fans mit Sicherheit verzücken.

Los geht es samstags und sonntags jeweils um 7 Uhr. Den genauen Zeitplan sowie weitere Details zum Bergrennen am Gurnigel finden Sie im Internet unter www.gurnigelrennen.ch

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