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07.09.2022 Vorschau Gurnigel: Berguerand braucht noch einen Punkt
Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand braucht am Gurnigel noch einen Punkt © Eichenberger

Es ist soweit! Am Wochenende treffen sich die Schweizer Bergrennfahrer zum grossen Finale am Gurnigel. Rein rechnerisch kann der neue, alte Meister eigentlich nur Eric Berguerand heissen.

Eric Berguerand braucht am kommenden Wochenende beim 51. Nationalen Bergrennen am Gurnigel noch einen Punkt! Dann steht er nach 2005 (damals noch Bergcup), 2013-2016 und 2019 zum siebten Mal als Schweizer Meister bei den Rennsportwagen fest. Vier Mal hat der 43-jährige Garagist aus Charrat (VS) in diesem Jahr bereits gewonnen – immer in Rekordzeit. So gesehen dürfte die Aufgabe für den Fahrer des pechschwarzen Lola FA99 lösbar sein. Doch wer Berguerand kennt, der weiss, dass er erst vom Titel spricht, wenn dieser in trockenen Tüchern ist.

Der einzig verbliebene Konkurrent im Kampf um den Schweizer Meistertitel heisst Marcel Steiner. Der Lokalmatador ist bei seinem Heimrennen zwar bis in die Haarspitzen motiviert, grosse Hoffnungen, dass er das Blatt noch wenden kann, hegt der Fahrer des LobArt-Honda aber keine mehr. «Wir waren Eric zuletzt in Oberhallau dicht auf den Fersen», sagt Steiner. «Aber die Charakteristik der Strecke am Gurnigel spricht mehr für ihn. Trotzdem freue ich mich natürlich auf diesen Showdown. Vor allem, weil es uns in den letzten Rennen immer besser gelaufen ist.»

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Joël Grand im Reynard F3000 von Simon Hugentobler © Archiv Grand

Zu den weiteren Podestanwärtern zählt Robin Faustini. Der junge Aargauer hat in dieser Saison seinen Ruf als «Mann der Zukunft» gefestigt. Der dritte Schlussrang im Gesamtklassement, das erklärte Ziel von Faustini, ist ihm bereits vor dem Finale am Gurnigel sicher. Neben dem Osella-Piloten stehen noch zwei weitere Fahrer am Start, die das Podium stürmen könnten: Thomas Amweg im Lola F3000, Gurnigel-Sieger von 2019, sowie Joël Grand, der erstmals im Reynard F3000 von Simon Hugentobler Platz nehmen wird. «Allerdings nur dann, wenn es trocken bleibt», so der schnelle Walliser. Nicht am Start ist Joël Volluz. Der zweite Osella-FA30-Fahrer verzichtet auf das Rennen am Gurnigel, soll aber 2023 wieder zurückkommen.

Bei den Tourenwagen ist auf Platz 1 alles klar. Reto Meisel im Mercedes SLK 340 steht nach Oberhallau als Meister fest. Und Roger Schnellmann im Mitsubishi Evo 8 sollte Platz 2 ebenfalls ins Trockene bringen, vorausgesetzt er kassiert am Gurnigel keinen Nuller. Dann könnten Bruno Sawatzki und Frédéric Neff mit ihren Porsche aus der Gruppe der InterSwiss-Spezialwagen dem Schwyzer den Podestrang noch abjagen. An Spannung mangelt es also nicht. Auch weil Sawatzki und Neff nur vier Punkte trennen.

Die Krone auf dem Silbertablett liegen hat auch Martin Bürki. Der Uetendorfer Slalom-König steht vor seinem vierten Titel im Berg-Pokal für hubraumkleinere Fahrzeuge. Einzig Titelverteidiger Philipp Krebs könnte ihm noch in die Quere kommen. Allerdings nur, wenn Bürki einen Nuller kassieren würde.

Buerki Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki steht vor dem vierten Titel im Berg-Pokal © Hänggi

Entschieden ist auch bereits der Renault Classic Cup. Denis Wolf steht zum dritten Mal nach 2017 und 2018 als Meister fest. Platz 2 geht an Michael Schläpfer, Rang 3 aller Voraussicht nach an den oben genannten Krebs. Der wird am Gurnigel zum letzten Mal in seinem schwarzen Clio II am Start stehen. 2023 greift Krebs mit einem Clio der dritten Generation an.

Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Seit 2018 hält Eric Berguerand den Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:39,81 min (= 134,67 km/h). Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.

Zum Programm: Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage zu beziehen.

Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2022
11./12. Juni, Hemberg
18./19. Juni, La Roche – La Berra
23./24. Juli, Ayent – Anzère
19.-21. August, St.Ursanne – Les Rangiers
27./28. August, Oberhallau
10./11. September, Gurnigel

Krebs Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philipp Krebs fährt zum letzten Mal seinen Clio II © Cornevaux

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