Ganz nach dem Motto «das Beste zum Schluss» findet von Donnerstag bis Samstag (23.-25. Oktober) im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Rallye International du Valais statt. Am Start: 128 Teams.
Das Beste zum Schluss! Die Rallye International du Valais bildet wie üblich den Schlusspunkt der Schweizer Automobil-Meisterschaft. Von Donnerstag bis Samstag steht das Wallis zum 65. Mal ganz im Zeichen der RIV. 128 Teams haben sich für die diesjährige Ausgabe eingeschrieben. Das ist ein Dutzend mehr als im Vorjahr. Zu den 88 modernen Fahrzeugen gesellen sich 28 historische Autos der Kategorie VHC und zwölf Teams der VHRS/VMRS (Gleichmässigkeit).
Ein Blick auf das Teilnehmerfeld lässt die Rallye-Herzen höher schlagen. Mit wenigen Ausnahmen ist alles dabei, was in der Schweiz Rang und Namen hat. Dazu sind auch wieder einige Gastfahrer dabei, deren Bekanntheitsgrad die RIV gleich nochmals aufwerten. So unter anderem Jos Verstappen (Citroën C3 Rally2), der Vater von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, Fürst Albert von Thurn und Taxis (Skoda Fabia RS Rally2) sowie der ehemalige deutsche Rallye-Meister Hermann Gassner jr. (Hyundai i20).
Zurück zu den Schweizer Rallye-Assen. Dort stehen mit der #1 Mike Coppens/Christophe Roux auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo am Start. Das Duo kann die Rallye du Valais diesmal in vollen Zügen geniessen. Coppens/Roux stehen mit einem Vorsprung von 39 Punkten bereits vor ihrer Heimrallye als Schweizer Rallye-Meister fest. «Das mit der Teilnahme an der diesjährigen Rallye du Valais hat erst auf den letzten Drücker geklappt», sagt Coppens. «Umso mehr werden wir diese Rallye geniessen, aber gleichwohl natürlich unser Bestes geben.» Coppens hat die RIV bereits zwei Mal gewonnen: 2021 und 2022.
Auf zwei Gesamtsiege kommt auch Jonathan Hirschi. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023, hat die RIV in den vergangenen zwei Jahren gewonnen und peilt dieses Jahr den Hattrick an. 2014 war Hirschi Gesamtvierter und Sieger des Schweizer Klassements. Für Hirschi ist es erst die vierte Rallye in diesem Jahr. Bei der «Chablais» schied er nach einem Unfall aus, die restlichen beiden Rallyes bestritt er auf französischem Boden. Beifahrerin des schnellen Neuenburgers im Citroën C3 Rally2 ist Charlène Greppin. Der Zweikampf mit Coppens/Roux wird mit Sicherheit sehr spannend.
Im Kampf um Platz 2 in der Meisterschaft hat vor der RIV Yoan Loeffler mit seinem französischen Beifahrer Aurélien Chiapello auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo die besten Karten. Mit 57 Punkten liegt der 28-Jährige aus Bex (VD) auf dem zweiten Platz vor Mathieu Zurkinden (48) mit Co-Pilot Stéphane Pury. Hätte man den beiden vor dieser Saison eine solche Platzierung in Aussicht gestellt, beide hätten ohne zu Zögern unterschrieben. «Natürlich möchte ich diesen zweiten Platz verteidigen», sagt Loeffler. «Aber eine einfache Geschichte wird das nicht werden.» Wichtig wird sein, dass Loeffler die richtige Mischung aus Angriff und Ankommen findet. Für den Freiburger Zurkinden wäre ein dritter Platz im Gesamtklassement eine absolute Sensation. Mit seinem Peugeot 208 Rally4 (!) hat er eine Hand am Rallye-Pokal 2025. Ob er parallel auch den dritten Platz in der Gesamtwertung nach Hause fahren kann, hängt in erster Linie vom Abschneiden seiner Verfolger ab. Und von denen gibt es reichlich: Gwen Lagrue (Citroën C3 Rally2) hat acht Punkte Rückstand auf Zurkinden, Joël Rappaz (Alpine A110 GT+) liegt 14,5 Punkte zurück, Stefano Mella (Skoda Fabia RS Rally2) 15 Punkte, Nicolas Lathion (Skoda Fabia Rally2 evo) 16 Punkte und Thibault Maret (Skoda Fabia RS Rally2) sowie Jonathan Scheidegger (Peugeot 208 T16) je 19 Punkte.
Ein Comeback gibt auch Jonathan Michellod. Der Gesamtzweite der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 und 2023 tritt mit Beifahrer Stéphane Fellay auf einem Skoda Fabia RS Rally2 an. Für Michellod ist es die erste Rallye seit der «Monte Carlo» Anfang dieses Jahres. Seine Premiere feiert Joël Volluz - an der Seite von Sergio Pinto, der diesmal nicht auf seiner Alpine startet, sondern auf einem Suzuki Ignis S1600. «Wir werden uns abwechseln», sagt Volluz, der in der diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft nach Motorproblemen frühzeitig die Saison beenden musste, sich neben Robin Faustini aber als Einziger in die Siegerliste eintragen durfte (La Roche – La Berra). «Eine Prüfung fährt Sergio und ich navigiere. Danach wechseln wir die Seiten…»
In der historischen Klasse, der VHC, haben noch drei Teams die Chance auf den Titel. Führende in der Meisterschaft sind Eddy Tapparel/Marion Tapparel. Das Porsche-Duo hat vor der RIV 13 Punkte Vorsprung auf Aurélien Bouchet (Ford Escort MK2). 29 Zähler hinter den Führenden liegen Clovis Brosy/Frédéric Erismann auf einem BMW M3. Vorjahressieger und Markenkollegen Eddy und Florence Bérard werden diesmal nicht in die Titel-Entscheidung eingreifen können. Ein Platz auf dem Gesamtpodium ist aber immer noch möglich.
In der Gleichmässigkeitswertung VHRS (für historische Fahrzeuge) liegen alle Trümpfe beim dieses Jahr bereits drei Mal erfolgreichen Toyota-Celica-Duo Dominique und Marylaure Udriot. 20 Punkte Vorsprung auf Yann Dupertuis/Yanis Durussel (VW Golf GTI) sollten unter normalen Umständen reichen, um die Meisterschaft sicher nach Hause zu fahren. Aber eben: Bei einer Rallye über drei Tage, 13 Prüfungen und 183,28 km kann vieles passieren.
Los geht die RIV am Donnerstagabend (23. Oktober) um 20 Uhr mit einer ersten Prüfung in Martigny. Am Freitag geht es dann in Anzère weiter (ab 8.30 Uhr). Samstags fällt der Startschuss um 9 Uhr (wieder in Martigny).
Mehr Infos zur Rallye International du Valais finden sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
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