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12.10.2022 Vorschau Rallye du Valais: Hirschi gegen die Einheimischen
Hirschi myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi hat die Rallye du Valais schon einmal gewonnen (2014) © myrally.ch

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am Wochenende (Freitag/Samstag) mit der 62. Ausgabe der Rallye du Valais zu Ende. Mit Jonathan Hirschi steht der Meister 2022 schon fest. An Spannung mangelt es trotzdem nicht.

Die Rallye du Valais schlägt am kommenden Wochenende (14./15. Oktober) eine neues Kapitel auf. Die 62. Ausgabe markiert einen «Neuanfang». Mit einer neuen Organisation, einem neuen Servicepark in Saillon-les-Bains, einem gestrafften Programm und einem spannenden Mix aus neuen und altbewährten Prüfungen wird die bekannteste Rallye in unserem Land ganz bestimmt für Furore sorgen. Auch wenn die Meisterschaft vor knapp zehn Tagen im Tessin bereits entschieden wurde, hat Jonathan Hirschi mit der Startnummer 1 für den frischgebackenen Schweizer Meister nur ein Ziel: Er will seine herausragende Saison mit einem weiteren Sieg krönen. «Ich freue mich sehr auf die RIV», sagt der Neuenburger. «Die Tatsache, dass wir den Titel bereits im Tessin gewinnen konnten, lässt uns etwas entspannter an die Sache herangehen. Aber wir wollen natürlich trotzdem unser Bestes geben. Und für meinen Walliser Beifahrer Michaël Volluz wäre ein Heimsieg natürlich besonders schön.»

Ein einfaches Unterfangen wird das für das VW-Polo-Duo Hirschi/Volluz nicht. Vorjahressieger Mike Coppens mit Co-Pilot Christophe Roux sowie Chablais-Gewinner Jonathan Michellod mit seinem Beifahrer Stéphane Fellay werden als Einheimische alles unternehmen, um Hirschi auf Walliser Boden zu schlagen. Ausserdem geht es bei beiden noch um den Vizetitel. Michellod hat vor dem Finale acht Punkte Vorsprung auf seinen Skoda-Markenkollegen aus Verbier. Beiden droht noch ein Streichresultat. Wobei Michellod einen sechsten Platz im Tessin (15 Punkte) und Coppens einen sechsten Platz bei der Rallye du Chablais (17 Punkte) als schlechtestes Ergebnis mit sich herumtragen. Die Rechnung ist deshalb relativ einfach: Kommt Michellod vor Coppens ins Ziel, ist er Vizemeister. Ist Coppens schneller, ist Michellod gut bedient, wenn er direkt hinter ihm ins Ziel kommt.

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Vorjahressieger Mike Coppens fährt noch um den Vizetitel © Eichenberger

Dass wie bei der Rally del Ticino ein «Gaststarter» dazwischenfunkt, ist bei der RIV eher unwahrscheinlich. Zwar steht mit Michaël Burri der Vorjahreszweite in einem Hyundai i20 Rally2 am Start, der durchaus Chancen auf einen Platz ganz oben auf dem Podium hat. Doch Burri fährt unter französischer Flagge und ist daher für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Gleiches gilt für Freddy Loix. Der 51-jährige Belgier, der dieses Jahr schon an vier WM-Läufen teilgenommen und bei seiner letzten Teilnahme im Wallis 2008 auch gewonnen hat, fährt «ausser Konkurrenz».

Wieder am Start sind auch Cédric Althaus (Skoda Fabia) und Steeves Schneeberger (Ford Fiesta), der kürzlich bei der Rallye Régional du Pays de Montbéliard in Frankreich wegen eines Kupplungsdefekts knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist.

Schon länger entschieden ist die Junior-SM. Da hat der Walliser Guillaume Girolamo den Titel seit der Rallye Mt.Blanc-Morzine in der Tasche. Um auch Meister in der Clio Trophy Swiss zu werden, muss der 25-Jährige aus Haute-Nendaz bei seiner Heimrallye noch kräftig angasen. Dort liegen nämlich Ismaël Vuistiner und Beifahrerin Florine Kummer nach vier von fünf Wettbewerben mit 103:93 Punkten in Führung. Für Girolamo wird es keine leichte Aufgabe werden. Kommt erschwerend dazu, dass er die neun Punkte, die er im Tessin einfuhr, während Vuistiner pausierte, aufgrund der Regel mit den Streichresultaten noch verlieren wird.

In der Michelin Trophée Alps 2WD wird die Titelvergabe auf ein rein französisches Duell zwischen Thomas Battaglia (63,2 Punkte) und Emeric Rey (54 Punkte) hinauslaufen. Mit den zwei Wallisern Aurélien Devanthéry und Nicolas Lathion stehen zwei Fahrer am Start, die den französischen Zweikampf jedoch erheblich stören könnten. Der Sieger in der Open-Wertung der Michelin Trophée Alps steht mit Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT bereits fest.

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Sergio Pinto steht als Sieger der Michelin Trophée Alps Open fest © Eichenberger

Im Schweizer Rallye-Pokal hält der Waadtländer Philippe Broussoux die besten Karten in den Händen. Sein Vorsprung auf die Verfolger Alexandre Cruz und Olivier Ramel (alle Renault Clio) beträgt 26 respektive 31 Punkte.

Spannend wird es auf jeden Fall in der historischen Klasse, der VHC. Dort führt Eddy Bérard auf BMW M3 mit 102 Zählern. Weil er bereits drei Ergebnisse in der laufenden Saison eingefahren hat, wird er ein Ergebnis streichen müssen. Das erhöht die Chancen seiner Verfolger, die bisher erst zwei Resultate vorzuweisen haben. Zu denen gehören Altmeister Florian Gonon (Ford Escort, 91 Punkte), Guy Trolliet (Porsche 911, 68 Punkte) und Erwin Keller (BMW M3, 62 Punkte). Bei maximal 49 zu vergebenen Punkten ersparen wir uns die Rechnerei und freuen uns ganz einfach auf einen tollen Vierkampf mit Autos aus vergangenen Rallye-Tagen.

Los geht die Rallye du Valais am Freitagmorgen um 8.50 Uhr mit der ersten von zwölf Prüfungen (Zielort Champex-Lac). Insgesamt müssen 173,94 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden.

Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es auf der Internetseite www.riv.ch. Zeitplan und Startliste sind angehängt.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Keller Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch er kann noch VHC-Meister werden: Erwin Keller auf BMW M3 © Eichenberger

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