• Newscenter

23.04.2025 Vorschau Slalom Frauenfeld: Macht Egli die «Zehn» voll?
Philip Egli Wyss Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli kann am Sonntag zum zehnten Mal jubeln © Wyss

Am Wochenende finden zum 25. Mal die Auto-Renntage in Frauenfeld statt. Der Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft verspricht spannend zu werden. Die grosse Frage wird sein: Gewinnt der amtierende Meister Philip Egli zum zehnten Mal?

Am Wochenende ist es soweit! In Frauenfeld steigt der Auftakt zur diesjährigen Schweizer Slalom-Meisterschaft. Zum 25. Mal ist Frauenfeld Austragungsort. Darauf ist sogar Frauenfelds Stadtpräsident Anders Stockholm stolz: «25 Jahre – das ist in der Automobilwelt eine kleine Ewigkeit. In dieser Zeit sind Modelle gekommen und gegangen, manche haben sich als Legenden etabliert, andere wurden in die wohlverdiente Garage des Vergessens verbannt. Aber eines ist geblieben: die Leidenschaft für den Motorsport. Sie hat auch dazu geführt, dass sich dieser Event in Frauenfeld etablieren konnte und heute mit bis zu 10’000 Zuschauern und 380 Teilnehmenden als eine der grössten Motorsport-Veranstaltungen der Schweiz gilt.»

Von den bisher 24 ausgetragenen Slaloms hat Philip Egli neun gewonnen. Weil der gebürtige Glarner im Vorjahr zum ersten Mal Schweizer Slalom-Meister geworden ist, geht Egli am kommenden Wochenende (26./27. April) als Titelverteidiger ins Rennen. Dass er seinen zehnten Sieg (in Folge!) anpeilt, ist für den Streckenrekordhalter (1:58,87 min) klar. Aber Formel-3-Pilot Egli hält den Ball (bewusst) flach. «Grundsätzlich will ich gewinnen, klar. Neun Siege – das ist eine tolle Zahl, ich bin schon stolz auf diese Serie. Zehn wäre demnach sozusagen die Krönung! Bloss, bei mir haben sich über den Winter die Prioritäten etwas verschoben. Ich bin ja Papa geworden, weswegen der Rennwagen über die Wintermonate etwas hintenanstehen musste.»

Lionel Ryter Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Im Vorjahr wurde Lionel Ryter in Frauenfeld Dritter © Eichenberger

Eglis grösste Konkurrenz kommt aus dem Wallis. Nach dem Rücktritt von Dauerrivale Lukas Eugster und der überraschenden Saisonabsage von Marcel Maurer (siehe Link) ist Lionel Ryter in seinem Tatuus Renault 2.0 zum Gegner Nummer 1 aufgerückt. Ob der junge Mann aus Martigny auf Eglis Paradestrecke dem 54-fachen Tagessieger Paroli bieten kann, wird sich zeigen. Im Vorjahr wurde Ryter bei seiner Premiere in Frauenfeld Dritter. Ebenfalls am Start ist Yves Hängärtner auf seinem Dallara GP3. Der Seeländer macht sich bei seinem Comeback allerdings keine allzu grossen Hoffnungen, Egli ernsthaft zu gefährden. «Gegen Philip ist fast kein Kraut gewachsen», sagt Hängärtner. «Sein Auto ist, wenn auch relativ alt, ausgereift und von der Grösse her ideal. Ich würde mich weit fest aus dem Fenster lehnen, um Konkurrenz markieren zu wollen. Ich habe zwei Jahre pausiert und das Auto auch nicht mehr weiterentwickelt. Es ist und bleibt ein Rundstrecken-Auto und die Turbo-PS musst du mit diesem grossen Auto zuerst um die Ecken und auf den Boden bringen. Meine einzige Hoffnung: Dass Philip als Vater etwas weniger ehrgeizig ist und den Konkurrenten die eine oder andere Sekunde schenkt…»

Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Anthony Gurba sein. Der 22-jährige Jurassier ist auf diese Saison auf einen 2-Liter-Formel-Renault umgestiegen. Im Vorjahr war der Nachwuchsrennfahrer aus Alle bei Porrentruy noch mit seinem 1-Liter-Formel-Arcobaleno unterwegs, liess damals aber schon mit einer 2:17er-Zeit aufhorchen.

Bei den Tourenwagen hat der junge Mathias Bischofberger (20) gute Karten, seinen Vorjahressieg zu wiederholen. In 2:10,87 min fuhr der Lokalmatador aus Wängi (TG) mit seinem Porsche 997 GT3 Cup im Vorjahr Laufbestzeit bei den «Hüsliautos» – vor Christian Bralla und Simon Wüthrich, die beide dieses Jahr in Frauenfeld nicht am Start stehen. Gute Chancen auf einen Podestplatz bei den Tourenwagen haben deshalb dieses Jahr Hermann Bollhalder auf seinem Opel Speedster Egmo, Stephan Burri auf VW Scirocco sowie Manuel Santonastaso auf seinem BMW E21. Dahinter dürfen sich aber auch Bischofbergers Porsche-Kollegen Christoph Zwahlen und Willi Jenni Hoffnungen machen. Und dann gibt es da ja auch noch einen Jürg Ochsner (Opel Kadett C) oder einen Arnaud Donzé (VW Golf HPR), mit denen ebenfalls zu rechnen ist.

Mathias Bischofberger Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mathias Bischofberger war 2024 der schnellste Tourenwagenpilot © Eichenberger

Als «dark horse» geht in Frauenfeld der ehemalige Slalom-Meister Martin Oliver Bürki ins Rennen. Der Amsoldinger setzt in dieser Saison nicht mehr auf seinen schwarzen BMW E33, MOB startet mit einem frisch aufgebauten BMW 320is. Bürki tritt damit auch nicht mehr wie bisher in der Gruppe E1 an, er misst sich mit Burri & Co. in der Interswiss bis 2 Liter Hubraum. «Der Motor war erst kurz vor dem Rennen in Frauenfeld auf dem Prüfstand», sagt der Champion von 2023. «Ich kann also nicht abschätzen, wo wir stehen. Allzu grosse Hoffnungen mache ich mir für den ersten Lauf in Frauenfeld nicht.»

Der Slalom Frauenfeld ist auch der Startschuss zur Junioren-Meisterschaft kombiniert aus vier Slaloms und vier Bergrennen. Für die Junioren gibt es eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer innerhalb seiner Kategorie (Tourenwagen oder Rennsportwagen) die meisten Zähler holt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom werden mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht. Zu den Anwärtern auf einen Auftaktsieg in Frauenfeld zählen bei den Tourenwagen Steven Chiquita auf seinem BMW E30 RPM (in der E1 bis 2500 cm3) sowie der eingangs erwähnte Lionel Ryter bei den Rennwagen. Vorjahresmeister Jannis Jeremias muss aus beruflichen Gründen auf den Saisonauftakt im Thurgau verzichten. Der VW-Polo-Pilot wird frühestens in Ambri ins Geschehen eingreifen.

Den Auftakt zu den 25. Auto-Renntagen von Frauenfeld machen am Samstag, 26. April, die LOCalen Teilnehmer und Teilnehmerinnen ab 8.30 Uhr mit den Besichtigungs- und Trainingsläufen. Auch der inzwischen privat organisierte Suzuki Swiss Racing Cup ist am Samstag mit zwei Rennen am Start – das erste ab 10.45 Uhr, das zweite ab 17.05 Uhr. Die NAT-Klassen sind dann am Sonntag ab 9.00 Uhr im Einsatz. Die Rennläufe finden ab 14.45 Uhr statt. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe.

Weitere Informationen (auch zu den Showblocks) finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025
26./27. April, Frauenfeld*
3./4. Mai, Bière (Doppelveranstaltung)
10./11. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)*
17./18. Mai, Bure
21./22. Juni, Chamblon*

*zählen zur Junior-Meisterschaft 2025

Slalom Frauenfeld Showact 2024 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zum Jubiläum wird es ein buntes Rahmenprogramm geben © Eichenberger

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster