Der ganz grosse Schweizer Erfolg wollte an diesem Wochenende nicht gelingen. Doch auch Klassensiege am Nürburgring müssen zuerst herausgefahren werden – vor allem bei solch widrigen Bedingungen.
Mit nur 9 ½ Stunden effektiver Fahrzeit war die 49. Auflage der 24 Stunden am Nürburgring das bislang kürzeste Rennen in der Geschichte. Nur 59 Runden wurden abgespult. Dichter Nebel verhinderte einen normalen Rennbetrieb bis in die späten Morgenstunden. Der Sieg ging zum siebten Mal insgesamt an die Manthey-Truppe. Bester Schweizer war Mercedes-Werksfahrer Raffaele Marciello auf Platz 3. Nico Müller schaffte es im besten Audi auf Rang 5 und meinte hinterher: «Was für ein verrücktes Rennen! Mit Regenreifen im Trockenen gestartet, danach auf Slicks im Nassen, eine Stunde lang Aquaplaning auf full-wets, dicker Nebel – und dann von Platz 17 beim Restart noch auf Platz 5 vorgefahren – und das alles in elf Stunden!»
Eine starke Leistung bot auch das Mercedes-Team von DTM-Neuling Philip Ellis. Der Zuger gewann als Gesamt-16. Die Klasse SP-X. Auch 24H-Series-Champion Miklas Born und Ranko Mijatovic siegten mit ihrem BMW-Team in der stark besetzten Serienwagenklasse V2T. Platz 2 gab es für Jasmin Preisig, Frédéric Yerly und Gustavo Xavier in der Klasse SP3T auf VW Golf GTI TCR.
Nach zwei Saisonsiegen in Folge gab es für Louis Delétraz bei der ELMS in Le Castellet diesmal nur Platz 5 in der LMP2. «Wir hatten gegen Rennende mit einer Full Course Yellow etwas Pech. Aber wie sagt man so schön: Man gewinnt als Team, man verliert als Team. Und wir liegen in der Gesamtwertung immer noch in Fürhung.» Auch Nicolas Maulini stand nach zwei Siegen diesmal nicht ganz oben. Mit Rang 2 baute der Genfer und sein Cool Racing Team den Vorsprung in der LMP3 aber weiter aus. Zweiter wurde auch die Schweizer Truppe von Spirit of Race in der LMGTE.
An seine guten Leistungen zuletzt in Monaco knüpfte auch Formel-2-Pilot Ralph Boschung an. Dank einem sechsten und einem fünften Platz in Baku liegt der Walliser nun in den Top 10 der Gesamtwertung. Der Rückstand auf den Gesamtführenden Guanyu Zhou beträgt nach drei von acht Rennwochenenden 42 Punkte.
Einen Aufwärtstrend gab es in Misano für die CH-Delegation bei der Formel 4 in Italien. Samir Ben setzte im ersten Durchgang als Zwölfter eine Duftmarke. Joshua Dufek punktete als Neunter respektive Sechster in den Läufen 2 und 3. Und auch Eron Rexhepi aus Richterswil erzielte als 16. sein bisher bestes Saisonergebnis.