Den Titelanwärtern Nico Müller (DTM) und Patric Niederhauser (GT Masters) lief es am Wochenende nicht nach Mass. Dafür überzeugte ein anderer: Lucas Mauron war in der DTM-Trophy der Überflieger schlechthin!
Nico Müllers Titelchancen in der DTM bleiben intakt. Allerdings hat der ABT-Audi-Pilot die Gesamtführung am zweiten Zolder-Wochenende eingebüsst. Neuer Gesamtleader ist Vorjahresmeister René rast, der wie schon eine Woche zuvor in Belgien beide Rennen gewann. Müller übte mit den Rängen 6 und 2 Schadensbegrenzung. Wobei ihn vor allem das Ergebnis im ersten Rennen ärgerte, weil er kurz nach dem Start von zwei Konkurrenten zur Seite geschoben wurde und dadurch auf die vorletzte Position zurückfiel. Trotz 19 Punkten Rückstand hat Müller noch nicht aufgegeben. «Es ist immer noch alles möglich», sagt der Berner. «Noch gibt es 53 Punkte zu holen.»
Aus dem Schatten von Müller heraus trat am Wochenende Fabio Scherer. Nach P5 in der Vorwoche wurde der gebürtige Luzerner im ersten Rennen erneut Fünfter – vor Müller, den er 30 Runden lang hinter sich halten konnte. Im zweiten Rennen wurde Scherer in der zweiten Runde von Jonathan Aberdein unsanft aus dem Weg geräumt. Scherer riss in dieser Situation auch Robin Frijns aus dem Rennen. Der Teamkollege von Müller hat mit 41 Punkten Rückstand auf Rast nur noch theoretische Titelchancen.
Auch ohne Sieg von Müller gab es in Zolder einen Schweizer Triumph zu feiern. Lucas Mauron sicherte sich in der DTM-Trophy, einer Rahmenserie mit GT4-Autos, souverän zwei Mal die Pole-Position, zwei Mal den Sieg und zwei Mal die schnellste Runde. «Nach einigen Rückschlägen hat es endlich geklappt», meinte der Abtwiler, der in der Trophy einen Audi R8 LMS fährt. «Das Auto war perfekt vorbereitet und das ganze Team hat hervorragende Arbeit geleistet.» Mauron hat in der Gesamtwertung mit seinen beiden Hattricks einen Riesen-Sprung nach vorne gemacht und ist nun Gesamtsechster. Der Titel ist bereits vergeben. Den sicherte sich der Deutsche Tim Heinemann.
Weniger erfolgreich waren die Schweizer für einmal beim ADAC GT Masters. Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde haben in der Gesamtwertung nur noch einen Punkt Vorsprung auf Engelhart/Ammermüller. «Das war höchstens ein durchschnittliches Wochenende für uns», meinte Niederhauser nach zwei achten Plätzen. Bester Schweizer war Raffaele Marciello mit seinem in Zug aufgewachsenen Teamkollegen Philip Elis auf P6. Keine Punkte gab es für die Sieger der Vorwoche: Jeffrey Schmidt musste sich mit den Rängen 21 und 18 begnügen. Philipp Frommenwiler stand wegen starken Beschädigungen an seinem Mercedes AMG sonntags gar nicht erst am Start – so wie Simona De Silvestro (Motorschaden). Übrigens: Wegen Corona findet der nächste Lauf nicht in Zandvoort (NL), sondern am Lausitzring (D) statt.
Auch in der ADAC GT4 Germany lief es für Gesamtleader Julien Apothéloz nicht nach Wunsch. Mit den Rängen 8 und 6 verteidigte der junge Zürcher ab P1 in der Meisterschaft.
Mit zwei weiteren Podestplätzen hat sich auch Yannick Mettler gut in Szene gesetzt. Der Luzerner belegte bei der GT Open in Spa-Francorchamps die Plätze 2 und 3 auf seinem Bentley GT3. In der Meisterschaft liegt Mettler bei noch einem ausstehenden Rennen bereits auf Rang 5.
Weniger Glück hatten die beiden Eidgenossen beim Petit Le Mans in Road Atlanta. Corvette-Pilot Marcel Fässler wurde in seiner Klasse Vierter. «Es war ein hartes Rennen. Wir hatten den Kontakt zur Spitze verloren und hätten dringend eine Safety-Car-Phase gebraucht. Die kam auch, aber leider zu spät für uns.» Noch ärger erwischte es Simon Trummer. Der Kandertaler führte in der LMP2 acht Stunden lang das Rennen an. 30 Minuten vor dem Fallen der Zielflagge kollabierte die Aufhängung. Der Sieg bei den Prototypen ging an Van der Zande/Briscoe/Dixon.
Auf die Rallye Luronne und das Finale des Porsche Sports Cup Suisse (neuer Meister ist Alexander Fach – Gratulation!) gehen wir diese Woche noch detaillierter ein.