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23.09.2025 Yoan Loeffler: « Ich möchte diesen zweiten Platz holen!»
Yoan Loeffler Chablais 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yoan Loeffler liegt zurzeit noch auf Rang 3 der Rallye-SM © Eichenberger

Ihn hatte vor der Saison kaum jemand auf der Rechnung: Yoan Loeffler (28) ist auf dem besten Weg, die Schweizer Rallye-Meisterschaft unter den Top 3 zu beenden. Bei der Rally del Ticino kann er sogar auf Platz 2 vorstossen.

Yoan Loeffler fährt seit 2016 Rallyes. Angefangen hat er bei der Rallye du Chablais mit einem Citroën DS3 R1. Seit 2024 fährt er einen Skoda Fabia Rally2 Evo. Mit diesem ist er in dieser Saison auf dem besten Weg unter die Top 3 zu gelangen. Vier Punkte trennen ihn von Platz 2. Weil Pascal Perroud nach seinem Unfall bei der Rallye de Bourgogne weiter rekonvaleszent ist, ist Loeffler gar der einzige R2-Pilot, der Leader Mike Coppens noch einholen könnte.

Du bist vor der Rally del Ticino Dritter im Gesamtklassement. So weit vorne warst du noch nie. Wie fühlt sich das an?
Yoan Loeffler:
Das ist neu für mich – also etwas ungewohnt. Aber es ist eine grosse Genugtuung für alles, was ich die letzten Jahre in den Rallyesport investiert habe.

Nach dem Unfall von Pascal Perroud bist du so ziemlich der Einzige, der Leader Mike Coppens rein rechnerisch noch abfangen könnte. Verschwendest du daran einen Gedanken?
Ganz ehrlich: Ich bin Realist. Ich weiss, was ich kann. Und was ich nicht kann. Um einen Fahrer vom Format eines Mike Coppens auf die Pelle zu rücken, muss ich noch hart an mir arbeiten.

Was ist denn dein Saisonziel? Und welches hattest du zu Beginn der Saison?
(Lacht.) Vor der Saison habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass ich mit Hilfe meiner Sponsoren und Unterstützer alles daran setzen möchte, die komplette Schweizer Meisterschaft zu bestreiten. Nun ist das Ziel natürlich klar: Ich möchte diesen zweiten Platz holen. Gelingt mir das, ist das wie die Kirsche auf der Torte!

Was fehlt dir noch, um ganz vorne mitzufahren? Erfahrung?
Ja, da fehlt sicher noch Erfahrung. Die «Ticino» ist erst die sechste Rallye mit dem Skoda Fabia Rally2 Evo. Auch meine letzte Rallye liegt schon etwas zurück – die Rallye Burgund Anfang Juli. Alles in allem muss ich noch lernen, den Rhythmus zu finden. Ich bin da nicht immer in einem Fluss und bremse noch zu stark.

Wie gut kennst du die Prüfungen im Tessin?
Ziemlich gut. Ich war die vergangenen vier Jahre bei dieser Rallye dabei. Insofern mache ich mir keine grossen Sorgen. Ich bedauere aber, dass die Rallye von 80 auf 50 Kilometer verkürzt wurde. Das ist sehr schade.

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft besteht in diesem Jahr nur noch aus fünf (statt sechs) Läufen. Es gibt nur noch eine Rallye im benachbarten Frankreich. Und kein Streichergebnis mehr. War dies in deinen Augen der richtige Weg, um Kosten zu sparen?
Ich denke schon. Unser Sport ist auf diesem Niveau sehr teuer. Der Grossteil, den ich verdiene, fliesst in den Rallyesport. Und dieser erfordert von mir viele «Opfer». Ich habe seit 2017 keine Ferien mehr gemacht, nur um an Rallyes teilzunehmen. Eine Rallye weniger bedeutet weniger Kosten. Insofern ist der Plan aufgegangen. Dass es keinen Streicher mehr gibt, finde ich ebenfalls gut. Das animiert die Fahrer, die um die Meisterschaft fahren wollen, möglichst an allen Rallyes teilzunehmen. Leider, das sieht man dieses Jahr, ist die Anzahl der Fixstarter sehr gering. Ich persönlich würde statt einer Rallye im Burgund eine Rallye, wie sie im Aostatal veranstaltet wird, vorziehen. Das ist grenznaher und würde vielleicht noch mehr Walliser zum Mitmachen verleiten.

Yoan Loeffler Chablais 2025 Action Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Loeffler in Action: «Manchmal bremse ich noch zu stark» © Eichenberger

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