• Newscenter

10.12.2020 Yoan Loeffler: «Man muss es erlebt haben, um es zu verstehen!»
Loeffler Yoan 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yoann Loeffler erfüllte sich den Traum, eines WM-Starts

Yoan Loeffler (23) aus Bex (VD) hat sich einen Traum erfüllt: Einmal im Leben einen Rallye-WM-Lauf zu bestreiten. Das «Dumme» daran: Es hat so viel Spass gemacht, dass es wohl kaum bei diesem einen Start bleiben wird…

Wie bist du auf die Idee gekommen, an einem Weltmeisterschaftslauf teilzunehmen?
Yoan Loeffler:
Nachdem wir das Auto bei der Rallye Como Anfang November eingesetzt hatten und in der italienischen Clio-Trophäe Platz 2 belegten, wollten wir, also ich und das Team HK Racing, unseren Schwung in Italien fortsetzen. Ich träumte davon, an der Monza Rallye Show teilzunehmen, oder an einem WRC-Lauf. Bingo! Die Gelegenheit bot sich, weil beides zusammenfiel. Und so haben wir uns angemeldet.

Und wie hast du das umgesetzt?
Meine Partner sind mir gegenüber sehr loyal, und sie waren sofort Feuer und Flamme, als ich ihnen von diesem Projekt erzählte. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen, und dafür danke ich ihnen.

Warum ausgerechnet Monza?
Einerseits ist die Rallye nicht sehr weit vom Teamsitz entfernt. Und da ich mich mit diesem Auto noch in einer Lernphase befinde, fand ich, dass diese Rallye eine grossartige Gelegenheit sein könnte, neue Erfahrungen zu sammeln. Ausserdem war es eine Rallye, die mich wegen ihres Streckenabschnitts auf dem GP-Kurs, aber auch wegen der WRC an sich interessierte.

Wieviel Budget braucht es dafür?
Ich werde nicht ins Detail gehen, aber WRC-Läufe sind viel teurer als nationale Rallyes in der Schweiz, Italien oder Frankreich. Aber es gibt auch mehr Kilometer und eine superprofessionelle Organisation.

Wie ist das, wenn man plötzlich mit all den Stars der Rallyeszene am Start steht?
Ehrlich gesagt: Es hat eine Weile gedauert, bis ich das begriffen habe. Es ist ein Traum, seit ich ein Kind war, aber es ist ein sehr schönes Gefühl. Es ist kompliziert, die richtigen Worte dafür zu finden. Ich denke, man muss es erlebt haben, um es zu verstehen.

Hattest du auch Gelegenheit, dich mit einigen auszutauschen?
Ich hatte die Gelegenheit, ein paar Piloten anzusprechen. Und es ist schön zu sehen, wie bodenständig sie sind. Und das unter diesem enormen Druck. Es war eine einmalige Chance, mit den schnellsten Rallyefahrern der Welt in Kontakt zu kommen. Normalerweise sehe ich sie am Fernsehen. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen.

Du warst zweitschnellster Clio-Pilot. Wie stufst du deine eigene Leistung ein?
Zu wissen, dass nur ein Clio R3 vor dir liegt, ist ein wirklich gutes Gefühl. Und um ehrlich zu sein, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich denke, dass mein Beifahrer und ich während der gesamten Rallye einen guten Job gemacht haben. Wir haben keine schwerwiegenden Fehler gemacht und einen konstanten und gleichmässigen Rhythmus gefunden, der es uns ermöglichte, auf diesem äusserst ermutigenden Schlussrang ins Ziel zu kommen (1. in der Klasse RC5, zweitschnellster Renault, 48. von 95 Autos am Start und 6. von 29 Autos mit Zweiradantrieb).

Sieht man dich nun auch bei der «Monte»?

Wenn man seine erste WRC mit einem guten Ergebnis und unter Bedingungen, wie wir sie hatten, beendet, denkt man automatisch auch an die Rallye Monte Carlo. Aber es braucht dafür ein grosses Budget, und im Moment habe ich dieses nicht. Also werden wir schauen, was die Zukunft bringt.

Loeffler Yoan 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bedingungen waren nicht unbedingt ideal...

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster