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28.03.2023 Ein Auto, ein Hingucker
Sergio Pinto Valais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto und seine Alpine A110 bei der Rallye du Valais © Cornevaux

Die Rennwagen-Porträt in der AUTOMOBIL REVUE haben Kultstatus erreicht. Wir von Auto Sport Schweiz sind stolz darauf, dass wir die Werke von Werner Haller resp. Olivier Derard auch bei uns veröffentlichen dürfen. Hier kommt Sergio Pintos Alpine A110 RGT.

Sergio Pinto schlitterte unverhofft ins Abenteuer Alpine. «Natürlich war ich vom Renault Clio Super 1600, den ich vorher fuhr, begeistert. Verkaufen wollte ich ihn deshalb eigentlich nicht. Aber eines Tages bot mir jemand einen sehr guten Preis für den Wagen, was mir die Chance für andere Projekte eröffnete. Zunächst liebäugelte ich mit einem Auto der Kategorie Rally 2. Wegen meines Budgets hielt ich mich aber zurück. Und dann gab es da noch die Möglichkeit Alpine. Da das Auto bei Publikum einen enorm grossen Sympathiewert hat, gefiel mir diese Idee sofort, zumal die Alpine etwas günstiger war als ein Rally-2-Bolide.» Der Grundpreis der Alpine A110 R-GT beträgt umgerechnet 168 000 Franken vor Steuern, während der Preis für einen Rally 2 bei 210’000 Franken liegt (die Preise variieren je nach Modell leicht). Zum Grundpreis kommen jeweils noch unverzichtbare Optionen wie ein Bluetooth-Radio, das die Kommunikation zwischen Fahrer und Beifahrer erleichtert, die Halterung für das Reserverad oder die Scheinwerferleiste hinzu.

Die A110 R-GT ist zwar günstiger als ein Rally-2-Auto (Zweirad- statt Vierradantrieb), kostet aber fast doppelt so viel wie eine Serien-Alpine. Wie kommt es zu diesem Unterschied? Wie alle Standard-A110 wird auch die Rallyeversion teilweise in Dieppe (F) gebaut. «Sobald die Karosserie zusammengebaut ist, wird sie schnell von der Produktionslinie genommen und zu Signatech in Bourges geschickt», erklärt Pinto. Dort, in Zentralfrankreich, werden der homologierte Überrollbügel und andere für die A110 Rallye spezifische Teile wie die vorderen und hinteren Längsträger montiert. Diese werden eigens für das Rallyeauto entwickelt und entworfen. «Die Versionen für die Rennstrecke, wie zum Beispiel diejenigen der GT4, haben andere Profile». Die Aufhängung von ALP Racing ist natürlich auch für diese Rallyeversion gedacht, da sie dreifach verstellbar und mit hydraulischen Aufhängungsanschlägen ausgestattet ist. Ansonsten sind die Fahrwerke identisch mit denen der Strassenversion.

Alpine A110 Cockpit Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Blick in das Cockpit der Alpine A110 RGT © Derard

«Der Motor basiert auf der Serienversion, ist aber ebenfalls verbessert worden, das Mapping ist speziell», führt Pinto aus. Zudem verfügt der Motor über eine einstellbare Anti-Lag-Funktion. Auf dem Papier liegt die Leistung bei 330 PS, keine der verschiedenen Strassenversionen der A110 bietet mehr als 300 PS. Der Vierzylindermotor, der mit einem sequenziellen Sechsgang-Paddle-Shift-Getriebe ausgestattet ist, ist hinten quer angeordnet und überträgt seine Kraft über ein einstellbares Sperrdifferenzial auf die beiden Hinterräder.

Die Set-up-Möglichkeiten waren eine der grössten Herausforderungen für Sergio Pinto. «Als wir das Auto bekamen, war es mit einem Basis-Set-up ausgestattet. Die Feinabstimmung war unsere Aufgabe», erinnert er sich. Im Unterschied zu einfacheren Autos wie dem Renault Clio Rally 5 lassen sich die Stossdämpfer der A110 anpassen. «Du kannst die Höhe verändern, mehr Druck ausüben und die Zugstufe erhöhen oder verringern. Du kannst auch das Fahrwerk, die Vorspur, den Sturz und, nicht zu vergessen, das ABS oder ESP einstellen», erklärt Sergio Pinto.

Alle diese Parameter werden über eine Mittelkonsole gesteuert, die sich in der Mitte des Fahrzeugs zwischen den Sitzen von Sergio Pinto und Sophie Barras, seiner Beifahrerin in der Schweizer Rallyemeisterschaft, befindet. Diese Bedieneinheit ist nicht das einzige neue Element im Innenraum, denn das Interieur hat nicht viel mit dem einer normalen Alpine A110 zu tun. Zwar sind der obere Teil des Armaturenbretts und das Kombiinstrument aus der Serienversion übernommen worden, aber ansonsten ist alles anders. «Die Türen sind innen mit Schaumstoff verkleidet, bei geschlossener Tür fasst der Schaumstoff auch den Überrollbügel in diesem Teil der Türe ein, ganz so wie die FIA es vorschreibt. Die Pedale, das Lenkrad, die Sitze, all das ist anders als in einer normalen Alpine. Es gibt auch keine Teppiche.»

Motor Alpine A110 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Alpine A110 wird von einem 1,8.-LIter-Turbo angetrieben © Derard

Mehr als wegen des Preises fühlte sich Pinto aber wegen der Exklusivität zur Alpine A110 R-GT hingezogen. Der Walliser ist der bisher einzige Fahrer, der die Schweizer Rallyemeisterschaft mit diesem Fahrzeug bestreitet. Heute gefällt ihm diese Monopolstellung nicht mehr so gut wie früher, da ihm vor allem Rivalen fehlen, gegen die er mit gleichen Waffen kämpfen kann. «Mit ihrem Zweiradantrieb ist die Alpine sehr leistungsfähig, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Sie ist nicht so vielseitig wie ein Auto der Rally-2-Kategorie mit Allradantrieb», bedauert Pinto. Es sei schwierig, mit Piloten wie Mike Coppens oder Jonathan Hirschi mitzuhalten. Sicher jedoch ist: Mit seiner Alpine A110 R-GT wertet Sergio Pinto jede Rallye auf.

Alpine A110 RGT
Baujahr: 2021
L × B × H (in mm): 4180×1800×1250
Radstand (in mm): 2420
Gewicht (in kg): 1080
Karosserie: Monocoque aus Aluminium
Motor: 1.8-Liter-Vierzylinder-Turbo
Getriebe: 6-Gang-Sequenziellgetriebe
Leistung/Drehmoment: 330 PS/ca. 340 Nm
Höchstgeschwindigkeit: ca. 200 km/h

Sergio Pinto quer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto wurde 2022 Gesamtvierter in der Rallye-SM © Derard

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27.03.2023 Vorschau Critérium Jurassien: Vieles neu beim amtierenden Meister
Jonathan Hirschi Citroen 2023 Archives Hirschi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi fährt im Jura einen Citroën C3 Rally2 © Archiv Hirschi

Am Wochenende steigt der Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Genauer gesagt am Freitag mit dem Shakedown bei der 44. Ausgabe der Critérium Jurassien.

Am Freitag, 31. März, beginnt die Schweizer Rallye-Meisterschaft mit der Critérium Jurassien. Zur 44. Ausgabe der Traditionsrallye im Jura haben sich 48 Teams mit modernen Fahrzeugen eingeschrieben. Das sind 30 weniger als noch im Vorjahr, als die Rallye nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder stattfinden konnte. «Ich habe 100 Rallyefahrer angerufen», sagt Patrick Spart, neben Julien Grosjean einer von zwei Vize-Präsidenten der Critérium Jurassien. «Aber mehr als 48 Teams mit modernen Fahrzeugen konnte ich nicht zusammentrommeln. Das macht uns nicht nur für diese Ausgabe, sondern auch für die Zukunft grosse Sorgen. Wir bräuchten mindestens 60 Teams, damit wir eine schwarze Null schreiben können.»

Sportlich gibt es an der Spitze keine Absenzen zu vermelden. Zwar fehlt Vorjahressieger Michaël Burri. Doch der Lokalmatador fährt seit geraumer Zeit mit französischer Lizenz und ist so für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. SM-Vorjahressieger Mike Coppens würde seinen Triumph von 2022 gerne wiederholen. Der 43-jährige Walliser zählt mit Co-Pilot Christophe Roux nicht nur zu den Sieganwärtern im Jura, er ist auch ein heisser Titelkandidat. «Ich bin Schweizer durch und durch», sagt Coppens. «Deshalb werde ich alles unternehmen, an allen sechs Läufen zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 teilzunehmen.»

Dieses Ziel verfolgt auch Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay. Der Gesamtzweite des Vorjahres setzt wie Coppens auf einen Skoda Fabia Skoda Fabia Rally2 Evo. Im Gegensatz zu Coppens hat Michellod in diesem Jahr bereits eine Rallye (in Italien) absolviert. «Allerdings wurden wir da disqualifiziert», erzählt der 28-Jährige, der wie Coppens ursprünglich aus Verbier stammt. «Stéphane war bei dieser Rallye nicht dabei, also hatte ich einen Ersatzbeifahrer. Der war 30 Kilogramm leichter. Deshalb waren wir untergewichtig, hatten das aber nicht richtig kalkuliert.»

Jonathan Michellod Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod peilt im Jura seinen zweiten SM-Sieg an... © Cornevaux

Neben den beiden schnellen Wallisern gehört natürlich der amtierende Meister Jonathan Hirschi (37) im Jura zu den Top-Favoriten. Allerdings ist der Neuenburger selber nicht ganz sicher, ob er von Anfang an vorne angasen kann. «Nachdem unser VW Polo bei der Rallye Monte Carlo total ausgebrannt ist, fahre ich im Jura einen Citroën C3 Rally2», erzählt Hirschi. Das ist aber nicht die einzige Unbekannte. Der amtierende Champion wird bei der «Crit» von Sarah Lattion und nicht vom nach wie vor rekonvaleszenten Michaël Volluz navigiert. «Dazu kommen noch Pirelli- statt Michelin-Reifen. Ich kann also im Vorfeld schlecht beurteilen, wo wir stehen.»

Falls einer aus den Top 3 patzt, könnte von den Lokalmatadoren Sacha Althaus (Skoda Fabia Rally2 Evo), David Erard (Skoda Fabia R5), Steeves Schneeberger (Ford Fiesta R5) und Jean-Marc Salomon (VW Polo GTI R5) einer in die Bresche springen. Nicht vergessen darf man natürlich auch den Vorjahres-Gesamtvierten Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 Rally RGT. Der Walliser, 2022 meistens Alleinunterhalter in der Michelin Trophy Alps Open, trifft im Jura in seiner Klasse auf drei Gegner aus Frankreich, zwei davon in einer baugleichen Alpine, einer auf einem Porsche 997 GT3 Cup.

Bei den Junioren haben sich wie im Vorjahr (leider) nur drei Teams eingeschrieben. Der Erfahrenste von ihnen ist Claire Quentin (Peugeot 106 S16). Er wird es aber nicht leicht haben. Mit Damien Lovey (Peugeot 208 R2) und Jérémy Michellod (Citroën C2 R2 Max), dem jüngeren Bruder von Jonathan Michellod, sind zwei Fahrer am Start, die zwar erst zwei, respektive drei Rallyes absolviert haben, aber viel Potenzial mitbringen. Beide fahren übrigens auch in der Michelin Trophy Alps mit. Dort fehlen im Jura die Top 5 aus dem Vorjahr, sodass es in dieser Kategorie beim Saisonauftakt definitiv einen neuen Sieger geben wird.

Jeremy Michellod Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...während Bruder Jérémy bei den Junioren fährt © Cornevaux

13 Fahrer sind ausserdem im Schweizer Rallye-Pokal gemeldet. Darunter die Top 3 von 2022: Philippe Broussoux, Claude Aebi (beide Renault Clio) und Laurent Rossi (Peugeot 206 XS).

Bei den historischen Fahrzeugen stehen 17 Autos in der VHC, die wie die Modernen auf Zeit fahren, und 12 in der VHRS, die die 121,39 Wertungskilometer im Jura als Gleichmässigkeitswettbewerb in Angriff nehmen, am Start. Zu den Favoriten gehören im Jura natürlich Vorjahres-Champion Eddy Bérard (Ford Sierra RS) und Altmeister Florian Gonon (Ford Escort RS 1600). Nicht fehlen darf im Jura die Showtruppe der «Slowly Sideways» mit diesmal 35 Fahrzeugen aus der guten alten Rallye-Zeit. Mit dabei sind u.a. die beiden ehemaligen Schweizer Meister Philipp Camandona (Meister 1990 auf Ford Sierra Cosworth) und Eric Ferreux (1987, Renault 11 Turbo).

Los geht die Rallye am Freitagabend mit der ersten Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers. Die restlichen zehn WP’s finden am Samstag ab 8 Uhr statt. Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Florian Gonon VHC Crit 2022 Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Florian Gonon fährt in der VHC einen Ford Escort RS1600 © Cornevaux

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22.03.2023 Bergrennen Massongex: Noch eine Bewilligung fehlt
Massongex 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Massongex soll 2023 wieder stattfinden

Vor einem Jahr hiess es: Das Bergrennen Massongex-Vérossaz würde nie mehr stattfinden. Nun fehlt lediglich eine Bewilligung. Doch an dieser soll es laut den nimmermüden Organisatoren nicht scheitern.

27 Mal wurde das Bergrennen von Massongex nach Vérossaz ausgetragen. Zuletzt 2019. Danach musste die Veranstaltung zwei Mal wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, ehe sie im März vor einem Jahr «für immer» aus dem Kalender gestrichen wurde. Laut OK-Chef Pino Arimondi lagen die Gründe in der Verdichtung des Dorfes und seiner Industriezone. «Massongex war nicht mehr in der Lage, 100 und mehr Autos aufzunehmen», so Arimondi damals.

Kurze Zeit später gab es neue Hoffnung. Als Ersatz für Massongex wurden Pläne entworfen, das bereits von 1953 bis 1971 zehn Mal ausgetragene Bergrennen von Ollon nach Villars wieder aufleben zu lassen. Doch Arimondi & Co. bekamen dafür keine Bewilligung. Trotzdem liessen sie nicht locker, schrieben das Bergrennen Massongex Ende 2022 provisorisch in den Kalender von Auto Sport Schweiz ein und machten sich auf die Suche nach Lösungen.

Und siehe da: Plötzlich ist in Massongex wieder ein Rennen möglich. «Wir haben eine Lösung für das Fahrerlager gefunden», sagt Co-Organisator und Rennleiter Yvan Gaillard. «Mit Zustimmung der Polizei, der Gemeinde und des Kantons dürfen wir die Route des Ilettes jenseits des Bahngleises benützen.» Auch das Problem beim Start scheint gelöst. «Der neue Besitzer des Hauses direkt beim Start hat grünes Licht gegeben», so Gaillard.

Was also fehlt noch, damit am Wochenende des 8./9. Juli die Motoren in Massongex wieder aufheulen dürfen? «Es fehlt noch eine Bewilligung vom Kanton Wallis wegen eines Waldabschnittes», sagt Gaillard. «Aber ich gehe davon aus, dass wir diese problemlos kriegen.»

Damit stünde der 28. Ausgabe des Bergrennens von Massongex nach Vérossaz nichts mehr im Weg – vorausgesetzt es lassen sich genug Sponsoren finden. Laut Gaillard sollte das aber machbar sein, «auch wenn allein der Preis für die Feuerwehr doppelt so hoch ist als beim letzten Mal».

Mit dem Bergrennen in Massongex würde die Schweizer Berg-Meisterschaft 2023 insgesamt acht Läufe umfassen. «Das ist nach zwei rennfreien Jahren (mit Ausnahme von Oberhallau 2021) und einem Jahr mit nur sechs Rennen (2022) ein positives Zeichen für die Zukunft», meint Patrick Falk, Direktor bei Auto Sport Schweiz.

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21.03.2023 Stelldichein der Bergrennfahrer in Lyss
Gruppenfoto RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bergrennfahrer beim Season-Kickoff von ASS: Michel Zemp, Roger Schnellmann, Robin Faustini, Thomas Amweg (hinten) und Marcel Steiner, Eric Berguerand und Reto Meisel (vorne) © RK-Photography

Der diesjährige Season-Kickoff von Auto Sport Schweiz stand ganz im Zeichen der Bergrennfahrer. Bei einem kombinierten Plauschrennen im Simulator und im Mietkart setzte sich Robin Faustini durch.

Diesmal spielte das Wetter beim Season-Kickoff von Auto Sport Schweiz nicht verrückt. Bei angenehmen, ja fast schon frühlingshaften Temperaturen wurde die Saison 2023 auf der Kartbahn in Lyss eröffnet. Trotz einigen Absagen, was sehr bedauernswert war, gab die Schweizer Bergelite ein Stelldichein. Eric Berguerand, Marcel Steiner, Reto Meisel, Robin Faustini, Thomas Amweg, Michel Zemp, Roger Schnellmann, Frédéric Neff – alle waren sie anwesend.

Im offiziellen Teil beantworteten die Top-Piloten der Schweizer Berg-Meisterschaft im Rahmen einer Pressekonferenz die Fragen von Auto Sport Schweiz. Dabei verriet der eine oder andere ein paar Details zur bevorstehenden Saison. Marcel Steiner beispielsweise wird versuchen, an seinem LobArt noch das eine oder andere Kilo einzusparen. «20 bis 30 sind realistisch. Wir werden mit dem Auto aber immer übergewichtig bleiben», meinte Steiner, der im Vorjahr Zweiter hinter Berguerand wurde. Einen Neustart macht Thomas Amweg. Der Aargauer wird den schon vor einem Jahr geplanten Einsatz des Ex-Volluz-Reynard 95D diesmal in die Tat umsetzen. «Das Auto steht aktuell auf den Rädern», sagt Amweg. «Und der Motor ist drin. Das ist schon mal ein guter Anfang.» Die Präsentation des neuen Autos ist für den 15. April geplant.

Start Kartrennen RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand (vorne rechts) neben Michel Zemp beim Start zum Kartrennen © RK-Photography

Auch Michel Zemp wird die Saison 2023 etwas anders angehen als zuletzt. Der Emmentaler wird seinen Norma M20FC mit einem neuen Motor ausrüsten. «Wir werden ein 2-Liter-Turbo einbauen», verrät Zemp. «Deshalb wird die Saison 2023 für mich zu einem Testjahr. Ich hoffe, dass ich noch das eine oder andere Bergrennen fahre, aber unser Augenmerk gilt der Abstimmungsarbeit im Hinblick auf 2024.»

Auch der Kampf um den Tourenwagentitel könnte sich 2023 sehr interessant gestalten. Der amtierende Meister Reto Meisel liess in Lyss antönen, dass er voraussichtlich nicht die komplette Saison bestreiten wird. Dafür habe er im Moment einfach zu viel Arbeit. Das wiederum könnte die Türe zum ersten SM-Titel für Roger Schnellmann öffnen. Der Fahrer des Mitsubishi Evo8 hält sich aber mit Prognosen zurück. «Auch ich werde sicher ein Rennen auslassen (Massongex, d. Red.). Danach hängt vieles vom Material ab. Im Vorjahr hatten wir zwei Differenzialschäden. Passiert das wieder, müssen wir über die Bücher.»

Auf die Arbeit folgte danach das Vergnügen. Bei einem kombinierten Plauschrennen im Simulator und im Mietkart durften sich die Bergrennfahrer gegenseitig messen. Wobei in beiden Disziplinen zwei klare Sieger hervorgingen. Faustini liess der Konkurrenz im Simulator keine Chance und verwies Zemp und Steiner auf die Plätze 2 und 3. Im Kart war es dann Berguerand, der die Meute der Bergrennfahrer anführte. Wieder wurde Zemp Zweiter. Amweg belegte unter den Augen seines mitgereisten Vaters Fredy Amweg Platz 3. In der Addition beider Disziplinen hiess die Reihenfolge: 1. Faustini, 2. Zemp, 3. Amweg.

Mehr Bilder vom Season-Kickoff in Lyss folgen noch diese Woche in unserer Galerie und/oder auf Facebook/Instagram.

Ein Dankeschön geht auch an die Sponsoren, die für den Event Preise zur Verfügung gestellt haben. Als da wären: Horag Hotz AG, Züriring, RacingfuelBIZ und Minichamps.

Simracing Rennen RK Photography Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Bergrennfahrer beim Simracing-Rennen © RK-Photography

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20.03.2023 Weekend-Report 08/2023
Sebring 2023 Buemi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi (Dritter von links) wurde beim WEC-Auftakt in Sebring Zweiter © Toyota

Toyota mit Sébastien Buemi feierte bei dem mit Spannung erwarteten WEC-Auftaktrennen in Sebring einen Doppelerfolg. Ralph Boschung ist neuer Leader in der Formel 2!

Der Auftakt zur mit Spannung erwarteten WEC-Saison 2023 in Sebring endete mit einem Toyota-Doppelerfolg. Beim 1000-Meilen-Rennen in Florida erwiesen sich die beiden Toyota als eindeutig zu stark für die Konkurrenz. Im Qualifying mussten sich die Japaner noch dem neuen Ferrari, der am Ende Dritter wurde, beugen. Im Ziel lagen sie dann zwei Runden vor der Konkurrenz.

«Ich freue mich natürlich sehr für das Team», sagte Sébastien Buemi, der im Toyota mit der #8 zwei Sekunden hinter dem Schwesterauto Platz 2 belegte. «Dass wir mit einem Doppelsieg und einer so starken Leistung in die Saison gestartet sind, ist super und macht mich stolz. Jeder Fahrer möchte gewinnen, aber es gibt zwei Autos im Team, und es kann nur einen Sieger geben.»

Für den zweiten Hypercar-Schweizer Nico Müller verlief das Wochenende nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Sein Peugeot 9X8 mit der #94 stand für fast drei Stunden an der Box. Mit fast hundert Runden Rückstand sah Müller zwar die Zielflagge, wurde aber nicht gewertet.

Bester Schweizer in der LMP2, der zweithöchsten Klasse, wurde Fabio Scherer. Der Engelberger verpasste das Podest als Vierter knapp, setzte sich aber gegen Louis Delétraz (5.) durch. Bester Schweizer in der LMGTE wurde Thomas Flohr als Fünfter. Rahel Frey, die mit ihrem Team Iron Dames von der Klassen-Pole-Position gestartet war, musste sich mit Rang 8 begnügen. Die Solothurnerin verlor nach einem Ausrutscher die Motorhaube, was einen längeren Stopp zur Konsequenz hatte.

Direkt im Anschluss an die 1000 Meilen fand in Sebring auch das 12h-Rennen statt. Bei diesem zur IMSA zählenden Lauf war mit Acura-Werkspilot Louis Delétraz nur ein Schweizer am Start. Er belegte in der GTP-Klasse Platz 4.

Ebenfalls Platz 4 gab es für Ralph Boschung beim zweiten Aufeinandertreffen der Formel 2 in Saudi-Arabien. Im zweiten Rennen landete Boschung ausserhalb der Punkteränge. Dennoch hat der Walliser in der Gesamtwertung die Nase vorn.

Boschung Jeddah 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ralph Boschung führt die Formel-2-Wertung an © Formula 2

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