Lionel Ryter hat sich beim Slalom in Bure mit einer Sekunde Vorsprung den dritten Tagessieg nach Bière und Ambri geholt. Immer noch auf Meisterkurs ist Alessandro Grispino mit seinem Renault Clio R3.
Vor einem Jahr fuhr Philip Egli mit seinem Dallara F393 noch von Tagessieg zu Tagessieg in der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Dieses Jahr hat er im jungen Lionel Ryter (25) seinen Meister gefunden. Nach Bière und Ambri siegte der furchtlose Walliser auch auf dem schnellen Kurs in Bure nahe der französischen Grenze bei Porrentruy. Routinier Egli legte mit 2:28,6 min im ersten Lauf eine Bestzeit vor, die zwar um drei Sekunden langsamer war als im Vorjahr, doch weil Ryter ein Tor verpasste, gab es für ihn keine Zeit. Im zweiten Durchgang vermochte sich Egli wie so oft zu steigern und fuhr nochmals sechs Zehntelsekunden schneller. Doch Ryter konterte, als es um den Tagessieg ging und drückte Eglis Bestzeit um etwas mehr als eine Sekunde auf 2:27,027 min. Damit sicherte sich der Formel-Renault-Pilot im sechsten Slalom der Saison seinen dritten Tagessieg. Im direkten Duell steht es vor dem Finale in Chamblon am 22. Juni nun 3:3 zwischen Egli und Ryter. «Ich hatte im ersten Lauf wieder die etwas breiteren Pirelli-Reifen aufgezogen, die ich schon im Ambri hatte», erklärt Ryter. «Aber das Set-Up auf dieser Strecke mit den vielen Schlägen hat nicht wirklich gepasst. Also habe ich für den zweiten Lauf wieder die schmaleren Avon-Reifen aufgezogen. Und das hat funktioniert. Ich bin regelrecht geflogen.»
Hinter Egli und Ryter sicherte sich Lokalmatador Ruben Paiva aus Porrentruy sensationell seinen ersten Podestplatz bei einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft. Der 24-Jährige lag nach dem ersten Durchgang mit seinem Formel Renault noch auf Rang 4, verbesserte sich im zweiten Lauf aber um 2,6 Sekunden und überholte damit im Tagesranking noch Yves Hängärtner mit seinem GP3-Dallara. Platz 5 ging an den schnellsten Pizzabäcker der Schweiz, Antonino Scolaro, mit seinem Nova Proto NP03. Sechster wurde nur knapp dahinter Jimmy Froidevaux auf einem Norma M20 F.
Noch vor dem Achtplatzierten Anthony Gurba auf einem weiteren Formel Renault reihte sich mit Stephan Burri der schnellste Tourenwagenfahrer ein. Nach dem ersten Lauf sprach noch nicht viel für den ins Thurgau ausgewanderte Berner. «Ich war richtig gut unterwegs, aber dann habe ich ein Tor verpasst. Ich kam in den Dreck und riss mir den Frontspoiler ab», erzählt Scirocco-Pilot Burri. «Zurück im Fahrerlager wollte ich zuerst gar nicht mehr zum zweiten Lauf starten, aber ein paar Kollegen aus der Interswiss halfen mir das Auto wieder flott zu kriegen. Am Start hat mich dann der Ehrgeiz gepackt und ich konnte mit einem starken zweiten Durchgang doch noch eine 2:45er-Zeit fahren.» Für Burri war es nicht das erste Mal, dass er im SCRATCH als bester Tourenwagenfahrer gewertet wurde. 2016 war er, damals noch mit dem VW Polo, beim Slalom in Saanen (als Gesamtdritter) schon einmal bester Tourenwagenfahrer.
Zweitschnellster Tourenwagenfahrer in Bure war mit einer Sekunde Rückstand auf Burri der Einheimische Arnaud Donzé auf seinem VW Golf (wie Burri aus der Interswiss bis 2 Liter). Die drittschnellste Zeit liess sich «Speedmaster» in 2:48,5 min auf dem Ex-Beiner-BMW M3 notieren. Die weiteren Platzierungen der Top 12: 11. Jürg Ochsner (Opel Kadett), 12. Christophe Marechal (BMW 325i E30). Ambri-Sieger Sandro Morros belegte mit seinem Porsche 991 GT3 Cup Rang 14 im Gesamtklassement. Apropos Porsche: Einer, der für die Rennen die Siegel streichen musste, war Christoph Zwahlen. Beim Slalom in Bière war der Thurgauer noch schnellster Tourenwagenfahrer, in Bure kam er im Training auf Höhe der ersten Schikane vom richtigen Weg ab. Zwahlens Porsche blieb nach einer ersten Analyse in seinen Grundelementen zwar ganz, aber der Schaden bei den Kohlefaserteilen war dennoch erheblich.
Was die Meisterschaft betrifft, so hält vor dem letzten Rennen in Chamblon der junge Alessandro Grispino alle Trümpfe in der Hand. Der Schwyzer Renault-Clio-Fahrer liess auch in Bure nichts anbrennen und sicherte sich in der Gruppe A/ISA/R2/R3 einen weiteren «Zwanziger». Weil Verfolger Christian Bartlome (VW Polo) in der E1 bis 1400 cm3 nach einem Torfehler in Lauf 1 das Nachsehen gegen Valentin Dähler hatte, ist der Vorsprung Grispinos auf zehn Punkte angewachsen. Noch ist die Kuh nicht vom Eis. Grispino muss auch in Chamblon nochmals alles geben. «Ausserdem muss ich hoffen, dass ich genug Konkurrenten in meiner Gruppe habe.» Wenn beides passt, ist ihm der Titel am 22. Juni aber nicht mehr zu nehmen.
Zu den weiteren CH-Klassensiegern in Bure zählten: Rico Thomann (Suzuki Swiss Racing Cup), Max Langenegger (Citroën C2, PSA Trophy Gr. A), Dan Goudron (Citroën Saxo, PSA Trophy Gr. N), Thomas Zürcher (Renault Classic Cup III), Denis Wolf (Renault Classic Cup IV), Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSerie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSerie über 2000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSerie Compétition bis 4000 cm3), Franz Salzmann (McLaren 765 LT, SuperSerie Compétition über 4000 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, Gruppe A/ISA/R2 bis 2000 cm3), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, Gruppe A/ISA/R2 über 2000 cm3), Valentin Nicolet (Citroën Saxo, Historic bis 1600 cm3), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic bis 2000 cm3), Clovis Brosy (BMW M3, Historic über 2000 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308/TCR), Mario Schöpfer (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Franziska Maissen (Citroën Saxo VTS, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C 8V, IS bis 2500 cm3), Nicolas Cattin (Porsche 991.1 Cup, IS über 2500 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Mathias Guélat (Citroën Saxo, E1 bis 1600 cm3), Nicola Fankhauser (Honda Civic, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Christophe Marechal (BMW 325i E30, E1 bis 3000 cm3), Pierre Lovey (Mazda 323 GTX (E1 bis 3500 cm3), «Speedmaster» (BMW M3 GT3, E1 über 3500 cm3), Jean-Louis Vallat (PRM Fb Haya, E2-SC bis 1400 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC über 1400 cm3), Samuel Métroz (Arcobaleno, E2-SS bis 1400 cm3), Yves Hänggärtner (Dallara GP3, E2-SC über 2000 cm3).
Der Renntag in Bure war von zahlreichen Unterbrechungen geprägt, was den Zeitplan ordentlich durcheinander wirbelte. Schon am Morgenfrüh sorgte LOC-Pilot Lukas Bosshard für eine rund einstündige Bergungspause. Der Zürcher, am Samstag noch klar der schnellste Fahrer im LOC-Feld, kam mit seinem schwarzen Mercedes AMG C63 auf Höhe der Schikane nach der Kantine von der Strasse ab und prallte gegen einen Baum. Bosshard erlitt beim Aufprall mehrere Brüche am rechten Bein und wurde mit dem Hubschrauber ins Unispital Basel geflogen, wo er noch am selben Tag operiert wurde. «Ich werde mindestens noch zwei Wochen im Krankenhaus bleiben müssen», meint Bosshard. «Die Diagnose lautet: Oberschenkel gebrochen, offene Wunde am Schienbein und ein zertrümmertes Sprunggelenk.» Auto Sport Schweiz wünscht dem Verunfallten gute und rasche Genesung!
Und so geht es weiter:
21./22. Juni, Chamblon*
*zählen zur Junior-Meisterschaft 2025
Die beiden Veranstalter Bergrennen Hemberg und Bergrennen La Roche-La Berra haben sich darauf geeinigt, den Nennschluss für Ihre Veranstaltungen auf den 22. Mai 2025, 24h00, zu verlängern.
Dies ermöglicht zum einen Hemberg das Teilnehmerfeld noch zu ergänzen und für das Rennen im Freiburgerland können auch die letzten Piloten noch ihre Nennungen mit den Zahlungen komplettieren.
Aktuell verfügen beide Veranstaltungen über +150 Teilnehmende und somit werden über 300 RennfahrerInnen am 14./15. Juni 2025 die Bergsaison in Angriff nehmen.
Sportec fährt in diesem Jahr mit dem jungen Ethan Ischer (18) um den Titel im Porsche Sports Cup Suisse. Eine YouTube-Serie begleitet das Team aus Höri (ZH) während der Saison 2025.
Mit dem Start der neuen YouTube-Serie «Full Send – Pushing Limits» gibt die Sportec AG einen exklusiven Blick hinter die Kulissen ihrer Rennsportaktivitäten. Die vierteilige Doku-Reihe begleitet das Team aus Höri (ZH) durch die Saison 2025 im Porsche Sports Cup Suisse – und stellt dabei eines der spannendsten Nachwuchstalente im Schweizer Motorsport in den Mittelpunkt: Ethan Ischer. Der 18-jährige Westschweizer zählt zu den aufstrebenden Talenten. Nach einer beeindruckenden Formelsport-Karriere startet er 2025 im Porsche 992 GT3 Cup für Sportec Racing. Bereits beim Auftaktwochenende in Portimão liess Ischer mit zwei Podestplätzen aufhorchen. Das Ziel für die Saison ist von Marcel Fässler, Head of Sportec Racing, und Ethan Ischer klar formuliert: der Gesamtsieg im Porsche Sports Cup Suisse.
Der erste Teil der Serie «Full Send – Pushing Limits» ist ab sofort auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Sportec AG verfügbar. Neue Episoden erscheinen regelmässig im Verlauf der Saison 2025. Teil 1 gibt es unter diesem Link. Es lohnt sich reinzuschauen. Schon der erste Teil ist authentischer als alles, was Netflix über die Formel 1 zeigt…
Nach monatelanger Vorarbeit blickt The Drift Force gespannt auf den verspäteten Auftakt zur europäischen Driftmeisterschaft am kommenden Wochenende im spanischen Jarama.
Hochbetrieb herrschte in den vergangenen Wochen in den modernen Räumlichkeiten von The Drift Force in Emmetten. Einerseits kümmerte sich die Belegschaft um die Wünsche der seit der Eröffnung vor einem Jahr stetig zunehmenden Kundschaft, andererseits galt die Aufmerksamkeit der seriösen Vorbereitung auf die kommende Rennsaison. Wie schon im Vorjahr wird sich das von Yves Meyer und Joshua Reynolds im Jahr 2020 gegründete Rennteam auf das European Drift Masters konzentrieren, aber nur noch einen der in den eigenen Hallen entwickelten Toyota GR Supra einsetzen. Reynolds wird nur noch just spasseshalber bei nationalen Events mitmachen.
Nach einer schwierigen Saison 2024 auf europäischer Ebene und dem versöhnlichen Abschluss mit dem überragenden Titelgewinn in der italienischen Driftmeisterschaft machte sich das Nidwaldner Team im Winter daran, den Toyota im Detail zu verbessern. Diese betrafen vor allem die Hinterachse des komplexen Driftboliden sowie die Orientierung auf einen neuen Reifenpartner. «Wir haben bis Ende Februar getestet und erst dann mit der Revision des Autos und der Umsetzung neuer Ideen begonnen. An der Hinterachse haben wir die Kinematik komplett überarbeitet, und die nun freie Wahl einer Reifenmarke eröffnet uns neue Möglichkeiten in der Abstimmung. Wir haben nun mehr Spielraum mit dem Set-Up, was es für den Fahrer etwas einfacher macht. Dank der Qualität und der Robustheit des über 1000 PS starken Renntriebwerks auf Basis des bewährten B58-Standardmotors mussten wir nur Verschleissteile ersetzen», erläutert der offizielle Markenbotschafter von Toyota Schweiz die Hauptarbeit in der Vorbereitung auf die kommende Europasaison.
Diese begann am ersten Maiwochenende vor einer Rekordzuschauerkulisse bei der Tuning World Bodensee in Friedrichshafen, in deren Rahmen auf einer kleinen Achterbahn der erste Lauf zur AvD Drift Championship 2025 über die Bühne ging. Das Schweizer Team entschied sich zu dieser Teilnahme, nachdem der geplante Auftakt zur Europameisterschaft in Rom wegen des Hinschieds von Papst Franziskus kurzfristig abgesagt worden war. Meyer schaffte es beim Event nahe der Schweizer Grenze bis ins Finale, in dem er seinem starken deutschen Gegner wegen eines kleinen Fahrfehlers knapp unterlag. Der Zuversicht und Motivation vor dem nun auf den 17./18. Mai nach Spanien verschobenen Europastart tut dies allerdings keinen Abbruch. «Das Auto funktioniert, niemand im Team ist eingerostet – wir fühlen uns parat», frohlockt Meyer.
Nach dem erstmals auf dem Gelände des ehemaligen GP-Circuits von Jarama im Norden der Hauptstadt Madrid ausgetragenen Events stehen weitere Läufe in Finnland, Irland, Deutschland, Lettland und Polen auf dem Programm. Daneben beabsichtigt The Drift Force, im August beim Reisbrennen in Deutschland und im November beim Finale zur italienischen Meisterschaft zu starten, um den Italienern als amtierender und dann abtretender Meister seinen Respekt zu zollen. Dass Yves Meyers Erwartungen im dritten Jahr seiner Teilnahme auf europäischer Ebene gestiegen sind, versteht sich fast von selbst. «Natürlich will ich mich zu jedem Rennen qualifizieren und dann Platzierungen in den Top 16 und Top 8 anstreben. Wenn noch mehr daraus wird, dann umso besser. Unser Auto ist besser geworden, auch habe ich mich als Fahrer weiterentwickelt, was mir den Kampfgeist zurückgibt, um diese Ziele zu erreichen.»
5,3 Kilometer lang, 110 Tore – das sind die Eckdaten des Slaloms von Bure, der am Wochenende auf der Agenda steht und ein neuerliches Duell Egli gegen Ryter bietet.
Die Protagonisten der Schweizer Slalom-Meisterschaft kommen nicht zur Ruhe. Am Wochenende steht in Bure der sechste Lauf 2025 im Jura, nahe der französischen Grenze, auf dem Programm. Eine Vorentscheidung um den Titel wird aller Voraussicht noch nicht fallen. Aber der Führende Alessandro Grispino kann mit einem weiteren Klassensieg in der Gruppe A/ISA/R2/R3 einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn machen.
Interessant wird aber nicht nur die Frage nach dem neuen Slalom-Meister sein, in Bure kommt es auch wieder um eine Neuauflage um den Tagessieg zwischen Philip Egli (57 Tagessiege) gegen Lionel Ryter (2). Nach fünf von sieben Rennen steht es 3:2 für Egli. Doch die letzten Rennen haben gezeigt, dass Ryter auf schnellen Strecken besonders konkurrenzfähig ist. Und der 5,3 km lange Kurs in Bure ist eine schnelle Gasse. Vor allem in der Passage durch den Wald geht es ordentlich zur Sache. Die Bestzeit aus dem Vorjahr hält Egli in 2:25,734 min.
Bei den Tourenwagen darf man ebenfalls gespannt sein. In den fünf bisherigen Rennen gab es vier verschiedene Sieger: Frauenfeld (Mathias Bischofberger), Bière 1 (Martin Oliver Bürki), Bière 2 (Christoph Zwahlen), Ambri 1 und 2 (Sandro Morros). Im Vorjahr war Christian Bralla mit seinem Fiat X1/9 der Schnellste. Der Tessiner wird dieses Mal jedoch fehlen.
Der 54. Slalom von Bure mit seinen 110 Toren beginnt am Samstag ab 7.15 Uhr (mit LOC und Suzuki), am Sonntag startet die Action ab 7.30 Uhr. Die Siegerehrung ist für 19.30 Uhr (in der Kantine) vorgesehen. Weitere Infos unter diesem Link. Zeitplan, Teilnehmerliste und Streckenplan sind dieser News angehängt.
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