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02.10.2025 Media-Weste und -Ausweis eingezogen
Hero NSK Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Angebrachtes Verhalten und ein anständiges Miteinander sind in vielen Lebenssituationen das A und O. Wer sich nicht an Regeln hält, muss damit rechnen, dass er dafür (früher oder später) eine Quittung erhält. Beim Bergrennen Gurnigel ist der Inhaber der Media-Weste #186, Jean-Yves Gaudin, gegenüber Offiziellen dermassen negativ aufgefallen, dass er nach mehrfachen Aufforderungen, sich an die Regeln des Veranstalters zu halten, noch auf Platz von der Polizei abgeführt werden musste.

Der Verband Auto Sport Schweiz wurde im Nachgang des Rennens vom Streckenchef am Gurnigel über diesen Vorfall informiert und hat diesen an die Disziplinarkommission weitergeleitet. Diese hat aufgrund diverser Verletzungen des Internationalen Sportgesetztes (ISG) folgenden Entscheid gefällt:

Dem Fotografen mit der Lizenznummer #186 werden Media-Weste und -Ausweis per sofort entzogen. Er verliert damit seine Akkreditierung seitens von Auto Sport Schweiz (bis 31. Dezember 2029). Auf eine Geldstrafe wird verzichtet. Die Kosten für das Verwaltungsverfahren werden von Auto Sport Schweiz übernommen.

Gegen diesen Entscheid kann der Betroffene gemäss den Rechtsmittelhinweisen und gegen Zahlung einer Gebühr von CHF 4500.- beim ordentlichen Berufungsgericht von Auto Sport Schweiz Berufung einlegen.

Bei dieser Gelegenheit möchte der Verband nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass sämtliche Beteiligten im Automobil- und Kartrennsport und insbesondere Lizenzinhaber (sinngemäss gilt auch ein Presseausweis als Lizenz) die gültigen Reglemente der FIA (respektive ASS) kennen und sich daran halten müssen. Die Einhaltung von Vorschriften und Anweisungen von Offiziellen ist die Grundlage einer funktionieren Koexistenz auf und neben der Rennstrecke respektive innerhalb einer Veranstaltung.

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01.10.2025 Vorschau autobau SKM 7 Laghi: Setzen sich die Leader durch?
Super Mini Buhofer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Aaron Buhofer kann in 7 Laghi das «Double» holen © Eichenberger

Am kommenden Sonntag, 5. Oktober, fallen die Entscheidungen in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 72 Fahrer und Fahrerinnen treten zum Finale in 7 Laghi an. In fünf von sechs Kategorien wird der neue Champion noch gesucht.

Aaron Buhofer könnte am Wochenende in 7 Laghi das «Double» schaffen. Der junge Birmensdorfer ist auf dem besten Weg nach dem Titel in der VEGA Trofeo auch bei den Super Minis in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft zu triumphieren. Mit einem Polster von 39 Zählern (auf Nicolas Yerly) kann Buhofer die Sache gelassen angehen. Siegen ist für den Spirit-Nachwuchsfahrer nicht unbedingt Pflicht. Trotzdem würde er die Saison natürlich gerne mit einem weiteren Highlight beschliessen. Ob ihm das gelingt? Teamkollege Aurelio Longhitano wird ihm das Leben sicher nicht einfach machen. Der Vorjahresmeister kann zwar nicht mehr in den Titelkampf eingreifen, weil er zwei Rennen ausgelassen hat. Mit seinem Speed wird er in 7 Laghi aber sicher nochmals alles daran setzen, ein Top-Ergebnis zu erzielen. Offen ist auf jeden Fall der Kampf um Platz 2. Der Vorsprung vom Zweitplatzierten Yerly auf Verfolger Romeo Epifanio beträgt gerade mal vier Punkte. Gespannt darf man auch auf die SM-Premiere von Joy Allemann sein. Die Tochter von Spirit-Teamchef Ken Allemann war zuletzt bei der VEGA Trofeo in Levier – entschuldigen Sie den Begriff – sauschnell unterwegs.

OK Junior Ammann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Iven Ammann könnte seinen ersten Titel im Kartsport holen © Eichenberger

In der Kategorie OK Junior haben noch vier Fahrer Titelchancen. Die beste Ausgangslage bietet sich Iven Amman (Innovate Competition), der nach vier von Rennen mit 221 Punkten vor Nicola Mateo Frigg (UBIQ, 189 Punkte) und Marc Müller (182) führt. Spirit-Fahrer Gauthier Sanjuan hat als Vierter mit 66 Punkten Rückstand nur noch rechnerische Chancen. Ammann, Frigg und Müller werden den Titel aber nicht ganz in aller Ruhe unter sich ausmachen können. Mit dem Vorjahreszweiten Dan Allemann (Spirit), dem Bruder von Joy, mischt ein international erfahrener Pilot mit, der die Entscheidung beeinflussen könnte, bisher aber nur in Franciacorta mitgefahren ist.

Die allerbeste Voraussetzung auf dem Papier bringt Julian Brupbacher in der X30 Challenge Switzerland mit. Der Spirit-Pilot aus Payerne geht mit 43 Punkten Vorsprung auf Dylan Turri (Blackhawk Racing) ins Rennen. Nur noch theoretische Titelansprüche können Samuel Ifrid (UBIQ, +66), Tristan Zloczower (Spirit, +70) und Max Kammerlander (UBIQ, +71) anmelden. Bei 29 Piloten und Pilotinnen, die in der X30 mitmischen, kann aber selbst ein 43-Punkte-Polster trügerisch sein. Ein Ausfall im ersten Vorlauf würde nicht nur ein Nuller bedeuten, der betreffende Fahrer müsste dann auch im zweiten Rennen von hinten starten. Und das würde die Sache bestimmt nicht einfach machen. Brupbacher hat in diesem Jahr schon einmal ein durchzogenes Wochenende in Franciacorta mit nur 30 gewonnen Punkten erwischt. Damals holte Verfolger Turri mit einem «Grand Slam» (Pole-Position, schnellste Rennrunde und drei Laufsiege) das Punktemaximum von 75 Zählern. Würde sich dieses Szenario wiederholen, würde ein 43-Punkte-Vorsprung nicht reichen… Also, aufgepasst auf die X30er!

X30 Brupbacher Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat alle Trümpfe in der Hand: X30-Leader Julian Brupbacher © Eichenberger

Die spannendste Ausgangslage bietet aber definitiv die Kategorie OK Senior. Dort führt Alexis Genolet mit 229 Punkten vor Samuel Schär (UBIQ, 221) und Georgiy Zasov (MH Racing, 216). Theoretisch ist mit Zasovs Teamkollege Shai Derungs (172) noch ein weiterer Fahrer im Rennen. Doch der Titel wird unter normalen Umständen unter den Top 3 ausgefahren. Mit einem frisch gewonnen VEGA-Titel hat Genelot möglicherweise einen kleinen (mentalen) Vorteil auf seiner Seite. Auch hat der Genfer bisher die meisten Rennen gewonnen; nämlich deren fünf. Zasov kommt auf bisher vier Laufsiege, Schär auf einen.

Bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, sind die Würfel gefallen. Levi Arn (Swizz Evenzz) steht schon vor dem Finale als neuer Meister fest. Trotzdem wird er auch beim Saisonabschluss nochmals alles geben. Denn Arn würde nur zu gerne den Punkterekord von seinem Mentor und Motorenbauer Jean Luyet aus dem Vorjahr überbieten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Arn 39 Zähler holen. Das hat der neunmalige Saisonsieger bisher locker an jedem Rennwochenende geschafft. Der Rekord von Luyet aus dem Vorjahr ist also gefährdet, wobei sich Luyet selber darüber freuen würde, wenn ausgerechnet sein «Schüler» eine neue Bestmarke aufstellt. Noch völlig offen ist der Kampf um die Plätze 2 und 3 zwischen Kai Perner (166 Punkte), Florian Esteve (165) und Yan Rothen (144). Nahezu entschieden ist die KZ2 Master: In der Wertung für Fahrer Ü30 führt Kastriot Zulfija (Saeba) vor Marc Arn (Swizz Evenzz) mit 40 Punkten Vorsprung.

OK Senior Genolet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch er kann das «Double» holen: OK-Senior-Pilot Alexis Genolet © Eichenberger

Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com

Zeitplan
Samstag, 4. Oktober 2025
08.00-17.30 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber

Sonntag, 5. Oktober 2025
08.00-09.06 Uhr, Offizielles Training
09.10-09.56 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-11.40 Uhr, Rennen 1
11.40-12.40 Uhr, Mittagspause
12.40-14.20 Uhr, Rennen 2
14.20-16.25 Uhr, Finalläufe
ca. 17.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)

KZ2 Perner Arn Esteve Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In der KZ2 geht es noch um Platz 2 und 3 zwischen Kai Perner (links) und Florian Esteve (rechts). Levi Arn (Mitte) ist bereits Meister © Eichenberger

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30.09.2025 Weekend-Report 30/2025
Scherer Verstappen 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Scherer (3. von links) mit Max Verstappen auf dem Podium © Haupt Racing

Von Fabio Scherer auf der Nordschleife bis Albert Tamm bei der Kart-WM in Cremona: Am vergangenen Wochenende wurden aus Schweizer Sicht wieder ein paar schöne Erfolgs-Stories geschrieben.

Natürlich hat Max Verstappen mit seinem Premierensieg beim neunten Lauf zur NLS (Nürburgring Langstrecken Serie) alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch neben dem viermaligen Formel-1-Weltmeister, der seinen Triumph auf einem Ferrari 296 von Emil Frey Racing feierte, standen noch andere Schweizer im Rampenlicht – und fast noch wichtiger: mit Verstappen auf dem Podium. Mit nur 24,5 Sekunden Rückstand fährt Fabio Scherer mit seinen Teamkollegen Jann Mardenborough und Dennis Fetzer als Zweiter über die Ziellinie. Auch für Scherer war es eine Premiere. Zwar absolvierte er anfangs Jahr bereits einen NLS-Lauf; damals aber auf einem Hyundai i30N. Diesmal sass der Engelberger im Ford Mustang GT3, den der Le-Mans-Klassensieger aus der DTM bestens kennt. «Mit Max auf dem Podium zu stehen, fühlte sich surreal an», meinte Scherer nach dem Rennen. «Aber genau in diesen Momenten wird mir immer wieder bewusst, warum ich diesen Sport so liebe!»

Zum Feiern war auch Ranko Mijatovic zumute. Mit dem neunten Sieg im neunten Rennen haben der Vorjahresmeister und sein Teamkollege Nick Wüstenhagen einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht. Das Duo im BMW M4 GT4 von FK Performance Motorsport kann beim Finale am 11. Oktober praktisch nicht mehr eingeholt werden.

Nichts zu feiern gab es aus Schweizer Sicht beim vorletzten Lauf zur Langstrecken-WM in Fuji (JAP). Bester Schweizer war Neel Jani im Proton-Porsche als Elfter. Sébastien Buemi im Toyota mit der #8 beklagte nach einem Kontakt mit der später siegreichen Alpine einen Reifenschaden. Obendrauf gab es für den Toyota eine dreiminütige Stop&Go-Strafe. Noch schlimmer erwischte es Raffaele Marciello. Der Tessiner BMW-Pilot musste das Rennen nach einem Crash aufgeben. Glück im Unglück: Marciello blieb unverletzt. Auch in der LMGT3 blieben die Schweizer hinter den Erwartungen zurück. Thomas Flohr (Ferrari 296) wurde Sechster, Rahel Frey (Porsche 911) 13. und Grégoire Saucy 14.

Hofor Racing Barcelona 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch das Team Hofor Racing durfte am Wochenende jubeln © Lazenby

Besser lief es den GT3-Schweizern in Imola, die im Rahmen der italienischen Meisterschaft im Einsatz gestanden haben. Jean-Luc d’Auria fuhr nach Rang 9 im ersten Lauf als Zweiter im zweiten Durchgang souverän aufs Podium. Und auch Alex Fontana durfte jubeln. Der Tessiner stand in der ProAM – ebenfalls im Rennen am Sonntag – als Zweiter mit seinem Porsche 911 Cup 992 auf dem Podium.

Noch mehr Erfolgsmeldungen aus der GT3 lieferte das Team Hofor Racing beim Saisonfinale der 24H Serie in Barcelona (SPA). Mit den Fahrern Michael Kroll, Chantal Prinz, Alexander Prinz, Maximilian Partl und Torsten Kratz feierte die Mercedes-Mannschaft den ersten Gesamtsieg in der 24H Series seit 2015 und der erste mit dem neuformierten Team. In der Endwertung der Michelin 24h Series European Series konnte sich Hofor Racing mit dem Sieg in Barcelona auf den zweiten Platz in der GT3-Gesamtwertung vorschieben. In der GT3 AM-Wertung beendete das Team die Saison auf dem dritten Rang.

Auch im internationalen Kartsport hat ein Schweizer am Wochenende brilliert: Albert Tamm. Der junge Tessiner hat bei der OK-N-Junior-WM in Cremona (ITA) als Dritter die Bronzemedaille gewonnen. Tamm ging auf der Aussenbahn von Startplatz 2 in Führung und verlor in der ersten Kurve drei Positionen, kämpfte sich dann aber wieder in die Top 3 zurück.

Tamm Albert Cremona 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Albert Tamm wurde Dritter bei der OK-N-Junior-WM © Archiv Tamm

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30.09.2025 Das sind die Meister der VEGA Trofeo 2025
VEGA Meister 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die VEGA-Meister 2025: Aaron Buhofer (Mini), Gauthier Sanjuan (Junior), Alexis Genolet (Senior), Kilian Boss (KZ2) und Daniel Wittwer (Open) © Eichenberger

Bei herrlichem Kaiserwetter fand am Wochenende das Finale der VEGA Trofeo 2025 im französischen Levier statt. Vier der fünf neuen Meister fahren auch in der SKM ganz vorne mit.

Fünf Rennen hat die VEGA Trofeo in diesem Jahr absolviert – allesamt auf französischem Boden. Das Finale fand am vergangenen Wochenende in Levier bei herrlichem Sonnenschein statt. Unter den neuen Meistern sind auch vier Fahrer, die in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft antreten. Zwei davon haben am kommenden Wochenende die Chance, das «Double» zu holen.

Zu denen gehören Aaron Buhofer, der den Titel in der X30 Mini holte, obwohl ihm Teamkollege Ben Iten (beide Spirit) in Levier mit drei Laufsiegen die Show stahl. Ebenfalls beide Meisterschaften im Visier hat Alexis Genolet. Der Fahrer aus dem Young Drivers Projekt von Auto Sport Schweiz gewann in Levier die X30-Senior-Meisterschaft der VEGA Trofeo. In 7 Laghi am kommenden Wochenende kann er in der SKM das Pendant bei den OK Senioren holen. Erfolgreiche SM-Fahrer waren in Levier auch Kilian Boss und Gauthier Sanjuan. Letzterer gewann die X30-Juniorenwertung, Boss, 2023 Gewinner des Young Drivers Projekts, sicherte sich den Titel bei den Schaltkarts in der Kategorie KZ2. Der fünfte VEGA-Titel ging an Ex-Bergrennfahrer Daniel Wittwer in der Kategorie «Open».

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29.09.2025 Rally del Ticino: Coppens/Roux holen sich den Titel
Podium Ticino 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Podium bei der Rally del Ticino mit Roux/Coppens, Lucca/Crugnola und Gilardoni/Bonato (v.l.n.r.) © Ferreira

Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux haben mit einem dritten Gesamtrang bei der Rally del Ticino (Zweiter im SM-Klassement) vorzeitig den Schweizer Meistertitel gewonnen. Schnellster Schweizer im Tessin war einmal mehr Kevin Gilardoni. Der Gesamtsieg ging an den Italiener Andrea Crugnola.

Die Sonnenstube Tessin zeigte sich am vergangenen Wochenende bei der Rally del Ticino von ihrer düsteren Seite. Schon der Auftakt am Freitagabend war verregnet. Und auch am Samstag spielte das Wetter nicht mit. Die vierte Prüfung (Isone 2) musste nach zwei Ausritten und einem losen Felsbrocken sogar abgesagt werden. Statt den ursprünglich geplanten 58,72 km verkürzte sich die «Ticino» so auf 45,53 km.

Der Gesamtsieg sicherte sich nach drei Jahren, in denen Kevin Gilardoni die Rally del Ticino dominierte, diesmal der Italiener Andrea Crugnola mit seiner Beifahrerin Moira Lucca. Der Citroën-C3-Pilot führte von der ersten bis zur letzten Prüfung die Rallye an und war nur auf der letzten WP einen Hauch langsamer als Gilardoni. Der 33-Jährige aus dem Misox war mit seinem italienischen Beifahrer Corrado Bonato der schnellste Schweizer und holte damit die Maximalpunktzahl für den Sieg in der Schweizer Wertung. Dem Skoda-Fabia-Kutscher fehlten im Ziel 18,5 Sekunden auf Crugnola. «Im strömenden Regen den Skoda kennenzulernen – das war nicht einfach», meinte Gilardoni. «Aber wir haben uns Bestes gegeben. Und dieser zweite Platz im Gesamtklassement fühlt sich an wie ein Sieg.»

Da Gilardoni jeweils nur bei der Rally del Ticino im Einsatz steht, hat sein Sieg keine entscheidende Auswirkungen auf das Gesamtklassement. In diesem bauten Mike Coppens/Christophe Roux auf Skoda Fabia RS Rally2 ihren Vorsprung auf 39 Punkte aus. Damit kann ihnen der Titel vor dem Finale im Wallis (23.-25. Oktober) niemand mehr streitig machen. «Ich freue mich über meinen zweiten Titel», meinte Coppens, der schon 2021 Schweizer Rallye-Meister war. «Aber besonders freue ich mich für Christophe. 2021 war er nur bei der Rallye du Valais an meiner Seite. Diese Saison haben wir alle Rallyes gemeinsam bestritten.» Coppens lag vor der letzten Prüfung noch auf dem vierten Gesamtrang – mit zehn Sekunden Rückstand aufs Podium. «Deshalb habe ich in der letzten Prüfung nochmals voll attackiert.»

Coppens Roux Ticino 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Coppens/Roux in ungewohntem gelben Skoda auf dem Weg zum Titel © Ferreira

Hinter Gilardoni und Coppens sicherte sich Yoan Loeffler (auf einem Skoda Fabia Rally2 Evo) den dritten Rang in der Schweizer Wertung. Für Loeffler war es der zweite Podestplatz in Serie. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden, obwohl die Rallye sehr kurz war und durch die Absage der vierten Prüfung noch kürzer wurde. Ich habe jetzt vor dem Finale im Wallis ein kleines Punktepolster auf Platz 3 und hoffe natürlich, dass ich den zweiten Gesamtrang bis ganz zum Schluss nach Hause fahren kann.»

Platz 4 in der CH-Wertung ging an Stefano Mella auf einem weiteren Skoda Fabia RS Rally2, der damit nach Rang 5 bei der Rallye Burgund ein weiteres Top-Ergebnis erzielte und sich erfolgreich gegen Kim Daldini (Skoda Fabia R5) und Joël Rappaz (Alpine A110 Rallye GT+) durchzusetzen vermochte. Auf den Plätzen 8 und 9 folgten Aramis Cereghetti (Renault Clio S1600) und der erneut sehr positiv aufgefallene Matthieu Zurkinden auf seinem Peugeot 208. Zurkinden ist mit einem Rally4-Wägelchen die Überraschung des Jahres. Im Gesamtklassement liegt der 27-jährige Freiburger inzwischen sogar auf dem dritten Gesamtrang. Dass er diesen Platz auch noch nach der Rallye du Valais belegt, ist zu bezweifeln. Aber Zurkinden führt im Schweizer Rallye-Pokal (mit elf Punkten Vorsprung) und kann diesen (auch aufgrund des Ausfalls von Claude Aebi) bei der RIV ins Trockene fahren. Nicht im Ziel war Jérémie Toedtli (Skoda Fabia RS Rally2). Der Neuenburger musste nach einem Unfall in WP3 die Segel streichen.

Der Sieg in der historischen Klasse VHC ging haarscharf an das Duo Clovi Brosy/Frédéric Erismann auf einem BMW M3 E30. Platz 2, nur 0,8 Sekunden dahinter, sicherten sich Ivan Butti Rusca/Giuseppe Ricciardi auf ihrem Opel Ascona B. Die Führenden im Gesamtklassement, Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911 SC), verpassten das Podium um ebenfalls 0,8 Sekunden. Ihnen standen Vincent Tapparel/Evan Sporri auf einem Ford Escort RS1800 MKII vor der Sonne, die sich dann am Samstagabend doch noch zeigte. Aber erst bei der Podiumszeremonie…

Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite https://www.rallyticino.com/it/

Und so geht es weiter:
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais

Brosy VHC Ticino 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
VHC-Sieger Brosy/Erismann auf der ersten WP am Freitagabend © Ferreira

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26.09.2025 autobau SKM Finale in 7 Laghi – noch bis Sonntag einschreiben!

Am 5. Oktober findet im italienischen 7 Laghi das Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2025 statt. Für alle, die diesen Event nicht verpassen wollen, sind die Einschreibungen noch bis Sonntag, 28. September, 24 Uhr, offen über www.go4race.ch

Also: Nicht verpassen und einschreiben! Für allfällige Fragen stehen wir gerne zur Verfügung unter 031 979 11 11 oder per E-Mail an info@motorsport.ch

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25.09.2025 Nachruf Georges Gachnang
Georges Gachnang Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Georges Gachnang, 1931–2025 © Radio Chablais

Beim historischen Bergrennen Ollon-Villars am 23./24. August war Georges Gachnang noch zugegen. Einen Monat später ist der ehemalige Rennfahrer und Rennwagen-Konstrukteur in seinem 95. Lebensjahr verstorben.

Der Mann aus Aigle (VD) prägte den Schweizer Motorsport mit der Gründung des Teams Stabil CEGGA (Claude und Georges Gachnang Aigle) mit seinem Bruder Claude, der 2021 verstarb. Gemeinsam nahmen sie mit Prototypen an den grössten Bergrennen teil. Zwölf Rennwagen wurden von der Scuderia CEGGA mit Maserati- und Ferrari-Motoren gebaut, darunter auch zwei Formel-1-Autos. Der eine, der CEGGA-Maserati kam nie über die Testphase hinaus. Die Gachnangs meldeten das Fahrzeug 1962 für das nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählende Rennen in Pau (FRA) an. Fahrer war der Schweizer Maurice Caillet. Caillet nahm am Training teil, konnte sich allerdings nicht qualifizieren. Einen Monat später trat das Unternehmen zum Gran Premio di Napoli auf dem Kurs von Posillipo an. Auch hier verpasste Caillet die Qualifikation. Danach stellten die Gachnang-Brüder ihre Formel-1-Bemühungen vorerst ein.

1966 entstand bei CEGGA ein weiteres Formel-1-Auto – diesmal wurde es mit einem Zwölfzylindermotor von Ferrari ausgestattet. Georges Gachnang testete den Wagen auf dem GP-Kurs in Monza. Ein werksseitiger Renneinsatz in der Formel 1 liess sich allerdings nicht finanzieren. So schlief auch das zweite Formel-1-Projekt ein. Stattdessen wurde der Wagen ab 1967 bei Bergrennen eingesetzt. Zuletzt war er beim Revival in Ollon-Villars zu sehen.

Gachnang nahm auch an der 24 Stunden von Le Mans einmal, im Jahr 1960, mit einem AC Ace, der mit einem Bristol-Motor ausgestattet war. Sein Teamkollege war André Wicky. Das Duo wurde aber aufgrund der zurückgelegten Distanz nicht gewertet. Gachnangs Enkelin, Natacha Gachnang, nahm ebenfalls an den 24 Stunden von Le Mans teil (2010 auf einem Ford GT GT1 und 2013 auf einem Morgan LMP2). Bei der Le Mans Classic 2012 teilten sich Vater und Enkelin das Steuer eines Cooper Monaco. In der aktuellen Magazin-Ausgabe von Auto Sport Schweiz ist der Enkelin des Verstorbenen ein Artikel gewidmet.

Deutlich erfolgreicher als Natacha war (und ist) Gachnangs Enkel Sébastien Buemi. Der 36-Jährige ist viermaliger Gewinner der 24 Stunden von Le Mans mit Toyota sowie ehemaliger Formel-1-Pilot von Toro Rosso.

Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Angehörigen und den Freunden von Georges Gachnang sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier findet morgen Freitag, 26. September, um 14 Uhr im Temple du Cloître in Aigle statt.

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25.09.2025 Nachruf Samuel Heuer
Samuel Heuer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Samuel Heuer, 1930–2025 © SRF

Am 2. September ist der ehemalige Rennfahrer Samuel Heuer im Alter von 94 Jahren verstorben. Heuer war zwischen 1959 und 1970 passionierter Touren- und Sportwagenpilot.1958 war er ausserdem Gründungsmitglied der Ecurie Biennoise. Einen seiner grössten Erfolge feierte er 1961. Damals wurde er Zweiter der Schweizer Meisterschaft mit einem Deutsch-Bonnett, einem von einem 1-Liter-Motor getriebenen kleinen «Kunststoffbomber». In Monza stellte er 1963 mit einem Jaguar MK II einen Rundenrekord für Tourenwagen auf, MG vertraute ihm einen Werkswagen an, den Werksfahrerstatus genoss er auch kurze Zeit bei Borgward. Seine Lieblingsmarken waren aber Porsche und Alfa Romeo.

1971 beendete ein schwerer Unfall am Kerenzerberg seine Karriere. Heuer verunfallte damals mit einem Porsche 911 und erlitt schwere Rückenverletzungen. Der gebürtige Bieler schlitterte nur haarscharf an einer Querschnittlähmung vorbei und musste den Helm an den Nagel hängen. Weil ihn Motoren und alles, was sich bewegt, auch danach faszinierten, baute sich der ehemalige Oberst ein Militärmuseum auf. Tausendsassa Heuer war aber auch Stadtratspräsident von Nidau, erfolgreicher Unternehmer und ein enger Freund von Motorenguru Mario Illien, mit dem er seine Panzer regelmässig «ausführte»…

Auto Sport Schweiz spricht der Familie von Samuel Heuer sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier fand im Familien- und Freundeskreis statt.

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