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23.10.2025 Arnaud Donzé ist IS-Trophy-Sieger 2025
Arnaud Donze 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Nummer in der IS Trophy: Arnaud Donzé © Eichenberger

Stephan Burri gewann vier Mal hintereinander die IS Trophy. Dieses Jahr löste ihn mit Arnaud Donzé ein würdiger Nachfolger ab. Es ist der erste Sieger aus der Westschweiz seit Maurice Girard 1996!

Abwechslung in der Interswiss Trophy! Nachdem seit 2019 vier Mal in Folge der Sieger Stephan Burri hiess (2020 und 2021 gab es keine IS Trophy), hat sich dieses Jahr mit Arnaud Donzé ein neuer Gewinner in die Siegerliste eingetragen. Der 34-jährige Jurassier war einer der wenigen Fahrer, der bei allen Rennen (Slalom und Berg) gestartet ist. Mit 140 Punkten erreichte der VW-Golf-Pilot zwar bei Weitem nicht die Marke von Burri aus dem Vorjahr (165), trotzdem setzte sich der Drittplatzierte der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft erfolgreich gegen Dominic von Rotz durch. Der Audi-Quattro-Pilot, im Vorjahr noch Siebter, steht (wie Donzé) zum ersten Mal auf dem Podium der Interswiss Trophy. Der 39-jährige aus Sachseln hat mit 135 Punkten nahezu das Maximum aus den sieben Bergrennen, die er bestritten hat, geholt. Nur in Anzère musste er sich mit einem «15er» zufrieden geben.

Platz 3 in der diesjährigen IS Trophy ging an Vorjahressieger Burri. Der VW-Scirocco-Pilot lag nach den ersten sechs Slaloms knapp hinter Donzé, hatte aber trotz der «Lärm-Geschichte» in Bière mehr «Zwanziger» auf seinem Konto. Die Unfälle bei den Bergrennen in Anzère und Les Rangiers machten eine erfolgreiche Titelverteidigung dann aber zunichte. Hätte Burri seinen lädierten Scirocco bis zum Finale in Les Paccots noch flott gekriegt, hätte er das Blatt womöglich in extremis noch wenden können.

Die weiteren Platzierungen (Top 10): 4. Roman Marty, 5. Stephan Moser, 6. Armin Banz, 7. Urs Banz, 8. Rolf Jungi, 9. Beat Oertig, 10. Christian Knaus. Die beste Rennfahrerin war Vanessa Zenklusen auf Rang 12. Ausgezeichnet werden die IS-Fahrer am Abschlussabend der IS Trophy am 17. Januar 2026 in Oberhallau.

Die IS-Sieger von 1986-2025
1986 (Spezialwagen Trophy), Françis Monnier, Toyota Corolla
1987 (SAR Interswiss Cup), Alain Pfefferlé, Porsche Carrera
1988 (Interswiss Trophy), Urs Tschanz, BMW 320
1989, Peter Gschwind, Audi 80
1990, Christoph Mattmüller, VW Scirocco
1991, Peter Erdin, Renault 5 Turbo
1992, Philippe Buhler, BMW 320
1993 (Spezialwagen Trophy), Maurice Girard, BMW 320
1994, Heinz Ruchti, Renault 5 Turbo
1995, Albert Brugger, Opel Ascona 400
1996, Maurice Girard, BMW 320
1997, Martin Schenk, Opel Commodore/Kadett
1998, Reto Meisel, Opel Kadett
1999, Alfred Rüfenacht, Opel Kadett
2000, Edi Kamm, VW Golf
2001, Edi Kamm, VW Golf
2002, Alfred Rüfenacht, Opel Kadett
2003, Marc Roth, Toyota Corolla
2004, Marc Roth, Toyota Corolla
2005, Marc Roth, Toyota Corolla
2006, Rolf Ehrbar, Opel Kadett
2007 (D2-Berg-Cup), Peter Steck, BMW M3
2008 (Interswiss Trophy), Werner Rohr, Toyota Corolla
2009, Roman Marty, Opel Kadett
2010, Werner Rohr, Toyota Corolla
2011, Josef Koch, Opel Kadett
2012, Danny Krieg, Opel Kadett
2013, Danny Krieg, Opel Kadett/Audi 80
2014, Werner Rohr, Toyota Corolla
2015, Stefan Schöpfer, Audi 50
2016, Stephan Burri, VW Polo
2017, Roman Marty, Opel Kadett
2018, Rolf Burri, Opel Kadett
2019, Stephan Burri, VW Polo
2020/2021, keine Meisterschaft
2022, Stephan Burri, VW Polo
2023, Stephan Burri, VW Scirocco
2024, Stephan Burri, VW Scirocco
2025, Arnaud Donzé, VW Golf

Arnaud Donze Chamblon 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Arnaud Donzé auf seinem VW Golf beim Slalom in Chamblon © Eichenberger

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23.10.2025 Sohn von Schweizer Rallye-Meister gewinnt Rotax-Rennen in Italien
Micro Ballinari Vater Sohn racingvisuals ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Verkehrte Rollen: Früher fuhr Ivan Ballinari (r.) in der Schweizer Rallye-Meisterschaft, heute schraubt er für seinen Sohn Jules am Kart © racingvisuals.ch

Vater Ivan Ballinari war zwei Mal Schweizer Rallye-Meister. Nun ist die Reihe am Junior: Jules Ballinari. Seinen ersten grossen Erfolg feierte er am Wochenende beim italienischen Rotax-Finale in Jesolo.

2018 und 2019 war Ivan Ballinari Schweizer Rallye-Meister. Bis 2022 fuhr «Bally» danach noch weitere Rallyes. Die meisten davon aus purem Vergnügen. «Ich hatte nach meinen beiden Titeln mein ‹Soll› erfüllt», sagt Ballinari. «Alles, was danach noch kam, war reine Zugabe.» Die Freude am Rennsport hat der 48-jährige Tessiner nicht verloren. Aber die Präferenzen haben sich verschoben. Während Ballinari früher selber am Lenkrad kurbelte, schraubt er heute am Kart seines Sohnes Jules. Der Neunjährige hat in diesem Jahr seine erste Rennsaison absolviert. Neben Rennen zur Schweizer Rotax-Meisterschaft fuhr «Bally jr.» vor allem in Italien.

Und das zuletzt sehr erfolgreich. Beim italienischen Rotax-Finale in Jesolo am vergangenen Wochenende sicherte sich der junge Nachwuchsfahrer den Sieg im Finale – vor einem gewissen Robin Räikkönen… Überhaupt hat Ballinari in seiner ersten Saison ziemlich beeindruckende Ergebnisse abgeliefert. Bei allen Sechs Rennen, an denen er teilnahm, stand er auf der Pole-Position! In der Rotax Max Challenge bestritt er zwei Rennen: Franciacorta und Levier. Von den sechs Läufen gewann er fünf – nicht schlecht für einen Neuling, dessen Vorname im Übrigen nicht auf den 2015 tödlich verunglückten Formel-1-Rennfahrers Jules Bianchi zurück geht. «Meine Frau und ich hatten den Namen schon vorher ausgewählt», sagt Papa Ballinari.

Apropos Neuling: Auch für Vater Ivan ist der Job als Mechaniker neu. «Ich hätte ihn auch zu einem Team schicken können», sagt Ballinari sr. «Aber genau das wollte ich nicht. Wir haben dieses Jahr viel Zeit miteinander verbracht. Und ich lerne bei jedem Rennen neue Dinge dazu. Denn als wir anfingen, hatte ich keine Ahnung vom Kartsport. Ich selber bin nie gefahren. Ich habe erst mit 18 Jahren angefangen und steig damals direkt ins Auto.»

Ein kleiner Schönheitsfehler hatte Ballinaris Premierensaison. Beim ersten Rennen in Jesolo Anfang April verunfallte Jules. «Bei diesem Rennen haben sie die Micros und die Minis zusammengetan», erzählt Ivan. «Vor ihm hat sich einer gedreht und Jules konnte nicht mehr ausweichen. Es hat ihn direkt überschlagen. Dabei hat er sich das Handgelenk doppelt gebrochen.»

Nach drei Monaten Pause kehrte «Bally jr.» zurück – mit der nächsten Pole-Position! «Ich bin sehr zufrieden, wie er das macht. Und mit welcher Freude er Kart fährt. Manchmal muss ich ihn etwas besänftigen. Denn für ihn zählt nur der Sieg. Ein zweiter oder dritter Platz interessiert ihn nicht…» Wie es 2026 weitergeht, lässt Ballinari noch offen. «Vielleicht fahren wir noch eine Saison bei den Micros – mal schauen. Wichtig ist, dass er in der Schule gute Noten macht.» Ob er eines Tages in die Fussstapfen seines Vaters treten wird? «Das ist noch viel zu früh, um das zu sagen. Was zählt, ist der Spass. Und den haben wir gemeinsam!»

Jules Ballinari Levier 2025 racingvisuals ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jules Ballinari bei seinem Rotax-Sieg in Levier © racingvisuals.ch

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22.10.2025 Vorschau Rallye du Valais: Gelingt Hirschi ein Hattrick?
Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi könnte im Wallis einen Hattrick landen © Eichenberger

Ganz nach dem Motto «das Beste zum Schluss» findet von Donnerstag bis Samstag (23.-25. Oktober) im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Rallye International du Valais statt. Am Start: 128 Teams.

Das Beste zum Schluss! Die Rallye International du Valais bildet wie üblich den Schlusspunkt der Schweizer Automobil-Meisterschaft. Von Donnerstag bis Samstag steht das Wallis zum 65. Mal ganz im Zeichen der RIV. 128 Teams haben sich für die diesjährige Ausgabe eingeschrieben. Das ist ein Dutzend mehr als im Vorjahr. Zu den 88 modernen Fahrzeugen gesellen sich 28 historische Autos der Kategorie VHC und zwölf Teams der VHRS/VMRS (Gleichmässigkeit).

Ein Blick auf das Teilnehmerfeld lässt die Rallye-Herzen höher schlagen. Mit wenigen Ausnahmen ist alles dabei, was in der Schweiz Rang und Namen hat. Dazu sind auch wieder einige Gastfahrer dabei, deren Bekanntheitsgrad die RIV gleich nochmals aufwerten. So unter anderem Jos Verstappen (Citroën C3 Rally2), der Vater von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, Fürst Albert von Thurn und Taxis (Skoda Fabia RS Rally2) sowie der ehemalige deutsche Rallye-Meister Hermann Gassner jr. (Hyundai i20).

Zurück zu den Schweizer Rallye-Assen. Dort stehen mit der #1 Mike Coppens/Christophe Roux auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo am Start. Das Duo kann die Rallye du Valais diesmal in vollen Zügen geniessen. Coppens/Roux stehen mit einem Vorsprung von 39 Punkten bereits vor ihrer Heimrallye als Schweizer Rallye-Meister fest. «Das mit der Teilnahme an der diesjährigen Rallye du Valais hat erst auf den letzten Drücker geklappt», sagt Coppens. «Umso mehr werden wir diese Rallye geniessen, aber gleichwohl natürlich unser Bestes geben.» Coppens hat die RIV bereits zwei Mal gewonnen: 2021 und 2022.

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Coppens/Roux stehen bereits als Rallye-Meister 2025 fest © Eichenberger

Auf zwei Gesamtsiege kommt auch Jonathan Hirschi. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023, hat die RIV in den vergangenen zwei Jahren gewonnen und peilt dieses Jahr den Hattrick an. 2014 war Hirschi Gesamtvierter und Sieger des Schweizer Klassements. Für Hirschi ist es erst die vierte Rallye in diesem Jahr. Bei der «Chablais» schied er nach einem Unfall aus, die restlichen beiden Rallyes bestritt er auf französischem Boden. Beifahrerin des schnellen Neuenburgers im Citroën C3 Rally2 ist Charlène Greppin. Der Zweikampf mit Coppens/Roux wird mit Sicherheit sehr spannend.

Im Kampf um Platz 2 in der Meisterschaft hat vor der RIV Yoan Loeffler mit seinem französischen Beifahrer Aurélien Chiapello auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo die besten Karten. Mit 57 Punkten liegt der 28-Jährige aus Bex (VD) auf dem zweiten Platz vor Mathieu Zurkinden (48) mit Co-Pilot Stéphane Pury. Hätte man den beiden vor dieser Saison eine solche Platzierung in Aussicht gestellt, beide hätten ohne zu Zögern unterschrieben. «Natürlich möchte ich diesen zweiten Platz verteidigen», sagt Loeffler. «Aber eine einfache Geschichte wird das nicht werden.» Wichtig wird sein, dass Loeffler die richtige Mischung aus Angriff und Ankommen findet. Für den Freiburger Zurkinden wäre ein dritter Platz im Gesamtklassement eine absolute Sensation. Mit seinem Peugeot 208 Rally4 (!) hat er eine Hand am Rallye-Pokal 2025. Ob er parallel auch den dritten Platz in der Gesamtwertung nach Hause fahren kann, hängt in erster Linie vom Abschneiden seiner Verfolger ab. Und von denen gibt es reichlich: Gwen Lagrue (Citroën C3 Rally2) hat acht Punkte Rückstand auf Zurkinden, Joël Rappaz (Alpine A110 GT+) liegt 14,5 Punkte zurück, Stefano Mella (Skoda Fabia RS Rally2) 15 Punkte, Nicolas Lathion (Skoda Fabia Rally2 evo) 16 Punkte und Thibault Maret (Skoda Fabia RS Rally2) sowie Jonathan Scheidegger (Peugeot 208 T16) je 19 Punkte.

Ein Comeback gibt auch Jonathan Michellod. Der Gesamtzweite der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 und 2023 tritt mit Beifahrer Stéphane Fellay auf einem Skoda Fabia RS Rally2 an. Für Michellod ist es die erste Rallye seit der «Monte Carlo» Anfang dieses Jahres. Seine Premiere feiert Joël Volluz - an der Seite von Sergio Pinto, der diesmal nicht auf seiner Alpine startet, sondern auf einem Suzuki Ignis S1600. «Wir werden uns abwechseln», sagt Volluz, der in der diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft nach Motorproblemen frühzeitig die Saison beenden musste, sich neben Robin Faustini aber als Einziger in die Siegerliste eintragen durfte (La Roche – La Berra). «Eine Prüfung fährt Sergio und ich navigiere. Danach wechseln wir die Seiten…»

Volluz Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gibt seine Rallye-Premiere: Bergrennfahrer Joël Volluz © Eichenberger

In der historischen Klasse, der VHC, haben noch drei Teams die Chance auf den Titel. Führende in der Meisterschaft sind Eddy Tapparel/Marion Tapparel. Das Porsche-Duo hat vor der RIV 13 Punkte Vorsprung auf Aurélien Bouchet (Ford Escort MK2). 29 Zähler hinter den Führenden liegen Clovis Brosy/Frédéric Erismann auf einem BMW M3. Vorjahressieger und Markenkollegen Eddy und Florence Bérard werden diesmal nicht in die Titel-Entscheidung eingreifen können. Ein Platz auf dem Gesamtpodium ist aber immer noch möglich.

In der Gleichmässigkeitswertung VHRS (für historische Fahrzeuge) liegen alle Trümpfe beim dieses Jahr bereits drei Mal erfolgreichen Toyota-Celica-Duo Dominique und Marylaure Udriot. 20 Punkte Vorsprung auf Yann Dupertuis/Yanis Durussel (VW Golf GTI) sollten unter normalen Umständen reichen, um die Meisterschaft sicher nach Hause zu fahren. Aber eben: Bei einer Rallye über drei Tage, 13 Prüfungen und 183,28 km kann vieles passieren.

Los geht die RIV am Donnerstagabend (23. Oktober) um 20 Uhr mit einer ersten Prüfung in Martigny. Am Freitag geht es dann in Anzère weiter (ab 8.30 Uhr). Samstags fällt der Startschuss um 9 Uhr (wieder in Martigny).

Mehr Infos zur Rallye International du Valais finden sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais

Zurkinden Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Könnte für eine Sensation sorgen: Mathieu Zurkinden © Cornevaux

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21.10.2025 Schnelle Schweizer beim «Bongo Skradin»
Meisel Skradin 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Meisel (Mitte) verpasste mit seinem Mercedes den Streckenrekord bei den Tourenwagen um lediglich 13 Hundertstelsekunden © Wyss

Reto Meisel, Fabien Houlmann und «Speedmaster» nahmen am diesjährigen «Bongo Skradin» in Kroatien teil. Nicht dabei war leider der Schweizer Bergmeister Robin Faustini.

Beim 5. Bongo Hillclimb Monsters Skradin in Kroatien, einem seit 2021 jeweils Mitte Oktober ausgetragenen Bergrennen mit PS-starken Touren- und Rennsportwagen im Mittelpunkt, galt Robin Faustini mit seinem Nova Proto NP02 EMAP Turbo als der grosse Favorit und Herausforderer des sechsfachen Europameisters Christian Merli. Leider musste der zweifache Schweizer Bergmeister und Skradin-Sieger von 2023 aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. So errang Merli im Nova Proto NP01 mit Cosworth-V8-Motor von Tuner Heini Mader praktisch unangefochten den Tagessieg und riss dabei auch ohne Druck von Faustini im dritten Rennlauf den neuen Streckenrekord an sich, für den es 1000 Euro Prämie gab. Die Deutschen Benjamin Noll und Alexander Hin machten mit ihren Osella den zweiten Rang unter sich aus, wobei der Junior im PA30 in der Addition der zwei schnellsten Laufzeiten erstmals seinen erfahrenen Papa Alexander im FA30 von Merli hinter sich liess.

Erstmals waren andere Schweizer als Faustini in Skradin am Start und zeigten dabei ihre Klasse, allen voran Reto Meisel. Der Vize-Europameister aus der Gruppe 1 der FIA-Kategorie 1 schlug mit seinem Mercedes SLK340 Judd sämtliche Turbo-Monster mit bis zu 1200 PS, obwohl er keine neuen Reifen montierte. Gewurmt hat ihn einzig, dass er den von Österreichs Staatsmeister Karl Schagerl in einem VW Golf Turbo 4WD gehaltenen Kategorienrekord und damit 1000 Euro Prämie um nur 13 Hundertstel verpasste.

Houlmann Skradin 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabien Houlmann (Klassenzweiter) auf seinem Peugeot 205 © Wyss

Wie Meisel starteten auch Fabien Houlmann und «Speedmaster» erstmals auf dieser 3,2 km langen und zweimal pro Jahre für Bergrennen genutzte Strecke im idyllischen Ort am Fluss Krka. Mit seinem schwergewichtigen BMW M3 GT3 hatte «Speedmaster» in der von Meisel gewonnenen Gruppe der Monster ohne Allradantrieb keine Chance und belegte den siebten Platz, genoss die Atmosphäre in Kroatien aber dennoch. Der unter der Bewerbung der Ecurie des Ordons fahrende Belgier Stéphane Emond kam mit seinem Audi R8 GT3 hinter Meisel und zwei Lamborghinis auf den undankbaren vierten Rang.

Spannend machte es Fabien Houlmann, der sich in der Gruppe der Tourenwagen bis zwei Liter als Trainingszweiter hinter dem unschlagbaren Österreicher Tobias Santer auf einem optimalen VW Golf 16V Chancen aufs Podium ausrechnen durfte. Im ersten Lauf drehte sich der joviale Jurassier mit seinem Peugeot 205 aber ausgerechnet vor den Augen seiner Berner Frau Nelly, zum Glück jedoch ohne Folgen. Danach fuhr er jeweils die zweitbesten Zeiten und liess sich als Zweiter feiern. Eine Horde von lautstarken Honda Civic von Osteuropäern liess Houlmann damit hinter sich.

Laut dem Wunsch der kroatischen Organisatoren soll das Bongo Hillclimb Monsters weiter wachsen und künftig den Stellenwert eines FIA Hillclimb Masters einnehmen, das es letztmals 2021 gab. Gerne wären dann noch mehr Schweizer mit ihren attraktiven Autos am Start gesehen.

Text: Peter Wyss

Speedmaster Skardin 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
«Speedmaster» kämpfte ohne Allrad mit stumpfen Waffen © Wyss

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20.10.2025 Weekend-Report 33/2025
Deletraz ELMS Meister 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (l.) ist zum vierten Mal ELMS-Meister © ELMS

Und noch zwei Titel für Schweizer Rennfahrer! Louis Delétraz sicherte sich in Portimão seine vierte ELMS-Krone in fünf Jahren! Gino Forgione gewann die Amateur-Wertung im GT Open.

Louis Delétraz (28) ist Mister ELMS! Der Genfer Rennfahrer, der im Juni bereits den Klassensieg bei den 24h von Le Mans feiern durfte, hat am Wochenende seinen vierten Titel in der European Le Mans Series gewonnen. Den ersten gewann er 2021. Es folgten die Titel 2022 und 2024 (alle in der Pro-Klasse der LMP2). Nun hat er seinen vierten Titel in fünf Jahren sichergestellt: diesmal in der ProAM-Wertung. Zusammen mit den beiden Amerikanern Dane Cameron und P.J. Hyett. Delétraz & Co. reichten ein zweiter Platz beim Finale in Portugal, um das bis Portimão führende Trio noch abzufangen. «Das war ein unglaubliches Jahr», meinte Delétraz. «Zuerst die 24 Stunden von Le Mans, nun der vierte Titel in der ELMS, nachdem wir vor dem Rennen noch neun Punkte hinter den Führenden lagen. Eine wirklich tolle Saison. Ein grosses Dankeschön an mein Team und natürlich an meine beiden Teamkollegen!»

Auch in der LMP3 stand mit CLX ein Schweizer Team ganz oben. Den Titel hatte das Team von Alexandre Coigny bereits beim vorletzten Rennen eingefahren. Der fünfte Sieg im sechsten Rennen war die Bestätigung einer erstklassigen Leistung in dieser Saison. Nur einmal (in Spa) stand das ehemalige Cool-Racing-Team nicht auf Rang 1.

Zu Ende ging am Wochenende in Portimão auch der Michelin Le Mans Cup mit zahlreichen Schweizern am Start. Dank einem siebten Platz im letzten Rennen überholten David Droux und Cédric Oltramare in der Gesamtwertung die bis dato beste Schweizerin Léna Bühler, die Neunte wurde, noch knapp im Kampf um Platz 6. Miklas Born schied in Portugal aufgrund eines technischen Defekts auf Podestkurs aus und musste sich in der Endabrechnung mit Platz 8 zufrieden geben. Samir Ben verpasste als Elfter die Punkteränge knapp. Das Highlight aus Schweizer Sicht war in der diesjährigen Saison ganz klar der Sieg von Bühler im Rahmen der 24h von Le Mans.

CLX Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das CLX-Team hatte den LMP3-Titel schon vor Portimão im Sack © ELMS

Auch im International GT Open durfte ein Schweizer jubeln. Gino Forgione (Ferrari 296 GT3) reichte ein zweiter Platz beim Finale in Monza, um den Titel bei den Amateuren zu gewinnen. In der ProAM-Wertung schloss Porsche-Pilot Alex Fontana die Saison mit einem zweiten Saisonsieg ab.

Beim zur Intercontinental GT Challenge zählenden 8-Stunden-Rennen in Indianapolis standen zwei Schweizer auf dem Podium. Raffaele Marciello wurde im BMW von WRT Racing Dritter. Patric Niederhauser landete in der ProAM-Wertung auf Rang 2. Titel und Sieg ging an Kevin van der Linde. Für Marciello, der sich noch Hoffnungen auf den Titel machte, war der dritte Platz eine Enttäuschung. Kurz nach Rennhalbzeit musste das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen werden. Blitze in der Region zwangen die Organisation nach US-Gesetzen, das Rennen aus Sicherheitsgründen zu unterbrechen. Zudem setzte starker Regen ein. Als es endlich weiter ging, wurde das Rennen fast eine Stunde hinter dem Safety-Car fortgesetzt. Ein weiter Zwischenfall beendete das Rennen kurz darauf dann endgültig. Für Marciello blieb keine Zeit mehr, eine Schlussattacke zu starten.

Nicht zum ersehnten Titel reichte es für Mike Müller im ADAC Junior Cup. Der mit fünf Punkten Rückstand zum Finale am Nürburgring angereiste Berner kam im ersten Lauf nach einem Ausritt in die Botanik nicht über Rang 13 hinaus und blieb so ohne Punkte. Sein Kontrahent, der Deutsche Julian Konrad, nutzte die Gelegenheit und krönte sich schon im Samstagrennen zum neuen Meister. Müller blieb am Ende (wie schon 2024) nur der zweite Schlussrang.

Einen sensationellen Sieg feierte auch Dan Allemann beim IAME Eurocup in Le Mans. Allemann machte sich das Leben im letzten Lauf vor dem Finale unnötig schwer. In der Formationsrunde kam er von der Strecke ab und musste als Letzter starten. Im Ziel war Allemann Erster, doch eine Spoilerstrafe warf ihn auf Rang 8 zurück. Im Finale fuhr er souverän auf Platz 1 vor.

Forgione Monza 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gino Forgione (r.) sicherte sich den GT-Open-Titel bei den Amateuren © GT Open

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17.10.2025 Young Drivers Projekt: «Ich hatte Tränen in den Augen!»
CT0 A4028 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neil Russell im F4-Auto: «Diesen Tag werde ich nie vergessen!» © Eichenberger

Der Formel-4-Test in Bresse mit Jenzer Motorsport war auch dieses Jahr das Highlight des Young Drivers Projekts. Stellvertretend für die Nachwuchstalente meinte Neil Russell, einer der sieben Probanden: «Diesen Tag werde ich nie vergessen!»

Wie macht man sieben Teenager auf einen Schlag glücklich? Man setzt sie in ein Formel-4-Auto, stellt ihnen eine Rennstrecke zur Verfügung und lässt sie von der Leine. Geschehen ist das gestern auf dem Circuit de Bresse im Rahmen des Young Drivers Projekts von Auto Sport Schweiz. Sieben junge Nachwuchsfahrer durften mit Jenzer Motorsport einen Tag lang im Tatuus F4-421 Erfahrungen sammeln. Fünf davon sassen zum ersten Mal überhaupt in einem richtigen Rennwagen. Dass dabei Emotionen freigesetzt wurden, ist nachvollziehbar. «Ich hatte Tränen in den Augen», meinte der 16-jährige Alexander Zafiriadis nach seinem ersten Turn und war damit wohl nicht alleine. «Das Gefühl, in einem solchen Auto zu fahren, ist so geil!»

Zwei Fahrer hatten bereits Erfahrung. Wobei auch die sehr unterschiedlich ausfiel. Timéo Ruppen, der zum dritten Mal am YDP teilnimmt, sass 2023 und 2024 schon in Bresse im Formel 4. «Allerdings hat es an diesen beiden Tagen jeweils geregnet. Diesmal war es trocken. Das ist dann schon nochmal ein ganz anderes Gefühl.» Am meisten Erfahrung hatte der 15-jährige Florentin Hattemer. Der in Zug wohnhafte Nachwuchsfahrer hat schon rund 15 Tage für Jenzer Motorsport getestet und bereits zwei Rennen absolviert. Das anfangs schwierige Losfahren mit dem rund 190 PS starken Formel 4 hatte er natürlich bereits gut im Griff. Aber es gab auch andere, die Auf Anhieb davonfuhren, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. «Ich habe mit dem von Hand geschaltenen Auto meines Grossvaters geübt», grinste ein Fahrer, den wir aus «Datenschutzgründen» hier nicht namentlich nennen wollen… «Deshalb klappte es recht gut. Ich muss aber zugeben, dass ich den Wagen meines Grossvaters sicher auch 25 Mal abgewürgt habe!»

CT0 A4142 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Timéo Ruppen war es der erste F4-Test im Trockenen © Eichenberger

Auf die gefahrenen Zeiten wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen. Die waren an diesem Tag, der mit zähem Nebel begann und mit eitel Sonnenschein aufhörte, zweitrangig. Wichtig war das Erlebnis, die Erfahrung und die Verbesserung im Laufe des Tages. Nach jedem Turn wurden die Daten von den Renningenieuren ausgewertet und mit den Fahrern besprochen. «Da merkt man dann schon Unterschiede», meinte einer der Renningenieure von Jenzer. «Der eine oder andere hat die Vorgaben beim nächsten dann bereits sehr souverän umsetzen können.» Und Neil Russell, einer der sieben Young Drivers, meinte: «Diesen Tag werde ich nie vergessen!»

Für die Young Drivers war der Formel-4-Test in Bresse der Abschluss einer spannenden und lehrreichen Saison mit zahlreichen Workshops. Wer 2025 die Nachfolge von Kilian Boss (Gewinner 2023) und Tiziano Kuzhnini (2024) wird, erfährt man bei der offiziellen Meisterfeier von Auto Sport Schweiz am 21. November im Hotel Bellevue in Bern. Dorthin werden die Top 3 des diesjährigen Programms eingeladen. Der Sieger erhält ein an den Automobilrennsport gebundenes Preisgeld von 30'000 Franken.

CT0 A3978 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danke an das Team Jenzer und Teamchef Andreas Jenzer! © Eichenberger

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16.10.2025 Letzter Aufruf: Ergebnisse für Damenpokal einreichen!
Fankhauser Anzere 2025 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schnelle Dame: Sabrina Fankhauser in ihrem Toyota Yaris © Eichenberger

Zum zweiten Mal nach 2024 hat Auto Sport Schweiz auch dieses Jahr einen Damenpokal ausgeschrieben. 20 Rennfahrerinnen und Co-Pilotinnen haben sich angemeldet. Noch fehlen ein paar Ergebnisse. Deshalb an dieser Stelle nochmals ein letzter Aufruf:

Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.

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15.10.2025 Young Drivers freuen sich auf Formel-4-Test
Hattemer Florentin Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Er hat schon F4-Erfahrung: Florentin Hattemer © Jenzer Motorsport

Es ist wieder so weit! Morgen Donnerstag, 16. Oktober, findet im Rahmen des Young Drivers Projekts von Auto Sport Schweiz ein Formel-4-Testtag in Bresse (FRA) statt. Mit dabei sind neben dem Formel-4-Team von Jenzer Motorsport sieben junge Nachwuchsfahrer. Für den Grossteil der jungen Talente ist es das erste Mal, dass sie in einem Formel-4-Boliden Platz nehmen dürfen. Die Vorfreude auf den Test ist dementsprechend gross. «Ich freue mich schon seit Wochen auf diesen Tag», sagt Alexander Zafiriadis stellvertretend für die sieben Fahrer, die in Bresse rund 150 Kilometer absolvieren werden.

Zu diesen gehören neben Zafiriadis, der für gewöhnlich in der X30 Challenge Switzerland für Spirit Racing fährt:

  • Alexis Genolet (LKM Racing), Kart-SM, 2. der OK Senior 2025
  • Timéo Ruppen (LKM Racing), Kart-SM, 9. der X30 2025
  • Neil Russell (UBIQ), Kart-SM
  • Dylan Stebler, Rotax Max Challenge
  • Raul Luis Martinez, Spanische Meisterschaft

Der siebte Pilot, Florentin Hattemer, verfügt mit Abstand über die meiste Erfahrung im Automobilrennsport. Der 15-Jährige hat am vergangenen Wochenende sogar sein Debüt in der hart umkämpften italienischen Formel-4-Meisterschaft für Jenzer Motorsport gegeben. Vielleicht kann er in Bresse seinen Kollegen bereits ein paar Tipps geben.

Timeo Ruppen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat auch schon im F4 Platz genommen: Timéo Ruppen © Eichenberger

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