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02.07.2024 Weekend-Report 16/2024
Mettler 24h Spa 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yannick Mettler gewann in Spa den Silver Cup © GTWC

Das Highlight aus internationaler Sicht waren am vergangenen Wochenende die 24h von Spa-Francorchamps. Für den Gesamtsieg reichte es diesmal nicht, dafür aber für zwei Schweizer Klassensiege.

2022 hat Raffaele Marciello die 24 Stunden von Spa gewonnen. Bei der diesjährigen Ausgabe verpassten die Schweizer das Podium. Dafür gab es zwei Klassensiege: Philip Ellis sicherte sich als Gesamtsiebter auf Mercedes AMG GT3 den Gold Cup. Yannick Mettler und seine Teamkollegen im Mercedes #3 des GetSpeed-Teams gewannen den Silver Cup. «Das Rennen war sehr hektisch und chaotisch. Und ich glaube nicht, dass wir über eine Runde das schnellste Auto waren, aber wir haben Konstanz bewiesen und sind mit den schwierigen Bedingungen umgegangen, was uns einen Vorteil verschafft hat», meinte Yannick Mettler. Und Philip Ellis sagte über seinen Triumph: «Das war ein hartes Rennen. Vor allem die Nacht war sehr intensiv mit viel regen, zahlreichen Safety-Car-Phasen und Unterbrechungen. Aber wir haben nie aufgegeben und dürfen stolz auf dieses Ergebnis sein.»

Patric Niederhauser, der im Porsche von Rutronik Racing auf dem neunten Platz landete, spielte vor allem am Vormittag, als der Regen die Porsche begünstigte, eine Hauptrolle und beendete das Rennen ebenfalls in den Top 10. Audi-Werksfahrer Ricardo Feller wurde Zwölfter. Marciello beendete das Rennen an der Seite des italienischen Motorradstars Valentino Rossi auf Platz 24. Der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa 2024 ging an das Aston-Martin-Team von Nicki Thiim, Marco Sørensen und Mattia Drudi.

Auch beim Doubleheader in der Formel E im amerikanischen Portland gab’s für die Schweiz keinen Podestplatz zu bejubeln. Mit den Plätzen 5 und 6 (von Nico Müller), 4 (Edoardo Mortara) und 9 (Sébastien Buemi) lief es für das Schweizer Trio aber so gut wie noch nie in dieser Saison.

Seinen zweiten Saisonsieg in der laufenden Saison feierte Mike Müller beim ADAC Junior-Cup am Nürburgring. In Durchgang 2 bekam Müller wegen einer Kollision eine 35-Sekunden-Strafe aufgebrummt. In der Meisterschaft liegt er nach zwei von sechs Rennen auf Rang 3.

Ellis 24h Spa 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis (2. von links) sicherte sich den Gold Cup © GTWC

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02.07.2024 Reitnau: Faustini siegt, aber Amweg kommt näher
Burgermeister Faustini Amweg myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 von Reitnau: Burgermeister, Faustini und Amweg © myrally.ch

Nach fünf Jahren Pause hat am Sonntag in Reitnau endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft stattgefunden. Tagessieger wurde – bereits zum dritten Mal in diesem Jahr – Robin Faustini.

Vor Reitnau habe er am meisten Respekt gehabt, meint Robin Faustini. Der Führende der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 hat am Sonntag aber auch diese Hürde erfolgreich genommen. Zum dritten Mal ist er in dieser Saison schon als Tagessieger vom Platz gegangen. Rechnet man das Bergfinale von Les Paccots 2023 dazu, hat Faustini nun (saisonübergreifend) vier Tagessiege aneinandergereiht. Über den Ausgang des Rennens, das erstmals seit fünf Jahren wieder ausgetragen wurde, ist der 26-jähriger Suhrer erleichtert. Die Charakteristik der Strecke machte Faustini Sorgen. «Reitnau ist noch mehr als Hemberg eine Strecke, auf der du mit einem 2-Liter-Sport- oder Rennwagen gute Chancen gegen die ‹Grossen› hast. Deshalb habe ich schon Druck gespürt. Aber am Ende ist alles gut gegangen und ich freue mich natürlich, dass ich nun auch dieses Rennen gewonnen habe.»

Faustini fuhr auf der 1570 Meter kurzen Strecke zwei fast identische Laufzeiten und distanzierte seinen Nova-Markenkollege Thomas Amweg in der Addition der beiden Läufe um 2,32 Sekunden. Damit war Amweg deutlich näher an Faustini dran als noch in Hemberg. Dort fehlten dem Familienvater aus Ammerswil noch 4,5 Sekunden. Amwegs Kommentar nach dem Rennen, es habe erstmals so richtig Spass gemacht, kann man durchaus als Kampfansage betrachten. «Im zweiten Lauf hätte eine 47er-Zeit möglich sein können», meint Amweg. «Aber der Gang wollte kurz vor dem Ziel nicht rein und ich habe den letzten Bogen im fünften Gang nehmen müssen.»

Amweg myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Amweg wurde bei seinem Heimrennen in Reitnau Zweiter © myrally.ch

Platz 3 im Gesamtklassement ging entsprechend Faustinis Prophezeiungen tatsächlich an einen Fahrer eines 2-Liter-Rennwagens: Joël Burgermeister. Der Thurgauer war mit seinem Tatuus-Formel-4 im ersten Durchgang nur 28 Hundertstelsekunden langsamer als Amweg, konnte sich danach aber nicht mehr steigern. «Mit Platz 3 hinter den PS-Monstern und Erster in der Klasse mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten war es aber dennoch ein erfolgreiches Wochenende», meinte Burgermeister, der den Kampf ums Podium gegen den Langnauer Michel Zemp auf dessen Norma-Helftec-Turbo um acht Zehntelsekunden gewann. Zemp seinerseits war mit seinem ersten Lauf nicht zufrieden. Wie schon in La Roche war der Benzindruck nicht optimal. Zemp verlor im ersten Heat eine Sekunde auf Burgermeister. Da nutzte auch die drittschnellste Zeit im zweiten Lauf nichts mehr.

Hinter den Top 4 landeten Simon Hugentobler (Osella FA30), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0), Christian Balmer (Formel Master) und der Osella-Pilot Peter Amann aus Österreich auf den Rängen 5 bis 8. Neunter und damit schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 (Sieger E1 plus 3500 cm3). «Ich hatte fahrerisch gesehen nicht den besten Tag eingezogen. Ausserdem hatte ich gebrauchte Reifen verwendet», meint Schnellmann. «Dennoch hat’s im Kampf um den Sieg bei den Tourenwagen mit einem Vorsprung von knapp 1,5 Sekunden gereicht.» Nebenbei bemerkt: Die Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Tourenwagen war in Reitnau eine Schwyzer Angelegenheit. Hinter dem Wangener Schnellmann klassierte sich Markenkollege Thomas Kessler aus Siebnen, Reto Steiner (Ford Escort) aus Unteriberg (Sieger E1 bis 3500 cm3) und Danny Krieg (VW Golf) aus Altendorf (Sieger E1 bis 2000 cm3). Bester Nicht-Schwyzer und Klassenzweiter (hinter Reto Steiner) war Simon Wüthrich auf seiner Golf-Turbiene.

Schnellmann myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann führte ein Schwyzer Tourenwagen-Quartett an © myrally.ch

Für einmal nicht zwei Mal im Ziel war Bruno Sawatzki. Der Vorjahres-Tourenwagenmeister leistete sich im ersten Durchgang einen Fahrfehler. Ähnlich wie sein Mentor Christoph Zwahlen in La Roche kam Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup hinten rechts auf eine Grasnarbe. «Weil auf den hinteren Rädern so viel Grip herrscht, bin ich abgeflogen», sagt Sawatzki. Im Kampf um die Tourenwagenkrone ist Sawatzki nun im Hintertreffen. «Die Situation ist ähnlich wie vor einem Jahr. Damals hat Roger auf das Rennen in Massongex verzichtet und ich war im Vorteil. Diesmal ist es umgekehrt. In der Rolle als Jäger werde ich nun versuchen, die restlichen Rennen zu gewinnen – eines davon in neuer Rekordzeit. Dann könnte der Plan von der Titelverteidigung doch noch aufgehen.» Zu gar keinem Rennlauf kam Reto Meisel. Der Tourenwagen-Champion von 2022 kam mit seinem Ersatzauto, dem Mercedes 190 RM, im ersten Trainingslauf nach wenigen Metern von der Strecke ab. «Da Kupplung hat mit Verzögerung, dafür umso mehr als erwartet gegriffen», sagt Meisel. «Da habe ich das Heck verloren.»

In Sachen Titelverteidigung ist auch Stephan Burri ins Hintertreffen geraten. Der Garagist aus Affeltrangen hatte im zweiten Rennlauf einen Defekt an der Antriebswelle. «Wir haben diese dann sofort gewechselt», meint der Scirocco-Pilot. «Aber leider hat der Zeitplan keinen dritten Lauf mehr zugelassen.» Burri ist im Schweizer Bergpokal durch diesen Nuller von Platz 1 auf Platz 7 zurückgefallen. Bei zwei Streichresultaten kann aber noch viel passieren. Es führt nach wie vor Jean-François Chariatte. Doch auch der Fiat-X1/9-Fahrer hat Federn gelassen. Für Platz 2 hinter Martin Howald (VW Golf) gab’s diesmal nur 15 (statt 20) Punkte. Punktgleich mit Chariatte sind dafür Burris Schützling Jannis Jeremias (VW Polo) und Stephan Moser (Toyota Yaris).

Geering myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marco Geering gewann die Interswiss bis 2 Liter © myrally.ch

Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Reitnau: André Krähenbühl /Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Roland Graf (Toyota Yaris, SuperSérie bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren 765 LT, SuperSérie über 3000 cm3), Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA/R2/R3), Armin Buschor (BMW 320, H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche 911 RSR, H über 2000 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Marco Geering (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2000 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW M Power E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 B5 Quattro, IS über 3000 cm3), Pirmin Scheidegger (Seat Cupra, TCR), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Martin Howald (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002 ti, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3).

Im Renault Classic Cup ging der Sieg – erstmals in der Clio-3-Historie – an Philipp Krebs. Platz 2 sicherte sich Thomas Zürcher, der nach dem ersten Lauf noch führte. Dritter wurde René Schnidrig.

Mehr über das Bergrennen von Reitnau erfahren Sie unter https://www.vereinbergrennenreitnau.ch/

Und so geht es weiter:
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Krebs Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philipp Krebs gewann zum ersten Mal mit seinem 3er-Clio © Kaufmann

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01.07.2024 Kart-SM 7 Laghi: Ein Trio überstrahlt alles
X30 Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start zum X30-Finale mit Kuznini und Ifrid an der Spitze © Eichenberger

Drei Fahrer überstrahlten das dritte Rennwochenende der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi. Matt Corbi (OK Senior), Tiziano Kuznini (X30 Challenge Switzerland) und Jean Luyet (KZ2) gewannen all ihre drei Rennen.

Wie erwartet hat Albert Tamm, der Gesamtführende bei den Super Minis, der am Wochenende bei der WSK in Franciacorta im Einsatz stand, seine Leaderposition in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft eingebüsst. Allerdings nicht an Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing. Der junge Zürcher hatte zwar die beste Ausgangslage, Tamm die Führung abzujagen, doch Frigg hatte das ganze Wochenende über Motorenprobleme. Mit den Rängen 11, 20 und 12 konnte er definitiv nicht zufrieden sein. Besser erging es Aurelio Longhitano. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing war im Qualifying Sechster, fuhr danach zwei Siege in den Vorläufen ein und wurde im Finale Dritter. Mit den Zusatzpunkten für die schnellste Rennrunde hat Longhitano mit 153 Punkten die Führung im Gesamtklassement der 8- bis 12-Jährigen übernommen. Tamm ist neu Zweiter mit 142 Zählern – gefolgt von Diar Islami (133) und Orlando Rovelli (122). Der 12-jährige Islami war neben Longhitano der Mann des Tages in der jüngsten Kategorie. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen sicherte er sich zum Abschluss eines erfolgreichen Wochenendes seinen ersten Finalsieg. «Ich war im ROK-Cup mal ganz vorne, wurde dann aber abgeschossen», sagt Islami. «Für mich war das hier also eine Premiere. Und ich bin natürlich sehr stolz auf diesen ersten Sieg.» Zweiter im Finale hinter Islami, aber vor Longhitano wurde dessen Spirit-Teamkollege Aaron Buhofer. Auch er war im Rahmen der SM noch nie so gut klassiert. Knapp an den Podesträngen vorbei fuhr Robin Räikkönen, der Sohn von Kimi Räikkönen. Nach den Rängen 4 und 5 in den Vorläufen wurde Räikkönen im Finale als Vierter abgewunken. Zwei Zeitstrafen warfen ihn danach jedoch auf Platz 16 zurück. Damit rückten Rovelli (auf Platz 4 ) und Marc Müller (auf Platz 5) vor. Ein Ausrufezeichen setzte auch Ben Iten. Der Neunjährige aus dem Team Spirit Racing holte sich in 7 Laghi seine erste Pole-Position!

Super Mini Wuethrich Mueller Islami Epifanio Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Islami (Zweiter von rechts) feiert seinen ersten Super-Mini-Sieg mit den Mitkonkurrenten Levin Wüthrich, Marc Müller und Romeo Epifanio © Eichenberger

In der Kategorie OK Junior, den Zweitjüngsten, hat Rookie Dan Allemann seine beiden ersten Siege eingefahren. Im Finale war der Spirit-Pilot dann trotz Pole-Position nicht mehr ganz so schnell unterwegs und musste sich mit Rang 4 begnügen. Der Sieg ging wie schon in Lonato und Franciacorta an die Gesamtführende Chiara Bättig aus dem Team KartBox.ch. Die Meisterin der Jahre 2022 und 2023 ist damit auf dem besten Weg, ihren Titel auch in dieser Saison erfolgreich zu verteidigen. «Wir hatten in den Vorläufen noch nicht ganz das perfekte Set-Up», meinte Bättig. «Im Finale hat es dann gepasst.» Allemann liess nach dem dritten und entscheidenden Rennlauf ausrichten: «Mit den Vorläufen bin ich sehr zufrieden. Im Finale bin ich mit den beiden neuen Reifen, die wir aufgezogen haben, nicht ganz klar gekommen.» Hinter Bättig und Allemann lieferten sich Arnaud Voutat (P3, P4 und P3) ein abwechslungsreiches Duell mit Georgiy Zasov (P4, P3, P2). In der Meisterschaft liegt Bättig mit 198 gegenüber 175 Punkten vor Allemann. Die schnellste Rennrunde im Finale ging im Übrigen nicht an einen Fahrer aus den Top 3. Diese sicherte sich Shai Derungs aus dem Team MH Racing.

OK Junior Allemann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zwei Siege in den Vorläufen: OK-Junior-Rookie Dan Allemann © Eichenberger

Für reichlich Action hat einmal mehr die Kategorie X30 Challenge Switzerland gesorgt. 30 Fahrer und Fahrerinnen haben in der Einheitsklasse um Punkte und Podestplätze gekämpft. Diese waren im Qualifying gerade mal durch eine Sekunde getrennt! Mann des Tages war Tiziano Kuznini. Der Fahrer aus dem Innovate Competition verpasste einen «Grand Slam» nur deshalb, weil er im Finale nicht die schnellste Rennrunde fuhr. Diese drei Zusatzpunkte gingen an Teamkollege Luca Luongo, der sein Wochenende nach einer länger anhaltenden Durststrecke mit einem hart verdienten dritten Platz krönte. Vorne diktierte Kuznini das Tempo – dicht gefolgt von Samuel Ifrid aus dem Team UBIQ Racing. Die beiden lieferten sich bereits in Lonato ein heisses Duell. Und auch diesmal schenkten sie sich nichts. Als Ifrid in der letzten Runde im Finale dicht aufschloss, kam es gar zur Berührung. Dabei wurde Ifrids Frontspoiler eingedrückt, was eine Fünf-Sekunden-Strafe zur Folge hatte. Über die Schuldfrage waren sich die beiden, die ausserhalb der Strecke lustigerweise ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegen, (natürlich) uneins. Für Ifrid kam es nach dem Rennen noch dicker. Weil er zuvor unter «Gelb» überholte, bekam er nicht nur fünf, sondern gleich 15 Strafsekunden aufgebrummt. Damit fiel er auf Platz 17 zurück. In der Meisterschaft führt Kuznini mit 182 Punkten vor Gabriel Volpe (131) und Ifrid (130). Volpe, der im letzten in Rennen in Franciacorta noch brillierte, hatte diesmal kein Glück. Im zweiten Vorlauf wurde er gar wegen 100 Gramm Untergewicht disqualifiziert. Ein starkes Wochenende lieferte dafür Nathan Jolliet ab. Der Fahrer aus dem Team LKM wurde nach Platz 6 im ersten Vorlauf zwei Mal Zweiter. Ohne andere Fahrer und deren Leistungen zu unterschlagen, soll an dieser Stelle die schnellste Dame des Feldes hervorgehoben werden: Nicole Maffeis. Die Tessinerin aus dem Gerber Team Corse machte in 7 Laghi mit den Plätzen 9, 6 und 10 von sich reden.

OK Senior Corbi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
OK-Senior-Sieger Matt Corbi mit Vater David © Eichenberger

In der Kategorie OK Senior hat einer die Konkurrenz in den Schatten gestellt: Matt Corbi. Der Jurassier fuhr in 7 Laghi zum ersten Mal bei den Senioren und liess diese in allen drei Rennen klar hinter sich. Corbi, 2022 noch Zweiter bei den Super Minis, hat die vergangenen anderthalb Jahre international sehr viel Erfahrung gesammelt. Diese hat er in 7 Laghi souverän abgerufen. Leader Jérôme Huber musste nach dem ersten Vorlauf – wie auch seine anderen Mitstreiter – neidlos anerkennen, dass gegen Corbi kein Kraut gewachsen war. Letzterer freute sich natürlich über den Sieg und meinte nach der Siegerehrung: «Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viel investiert. Der Erfolg heute hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.» Ob Corbi noch weitere Läufe zur SM bestreiten wird, ist offen. «Vielleicht kommen wir nach Levier», meinte sein Vater David. In der Meisterschaft führt weiter Huber (164 Punkte) vor Teamkollege Lyon Mathur (158). Der Vorsprung Hubers ist deshalb geschrumpft, weil beim Zürcher im zweiten Vorlauf die Zündkerze versagte. Eine erneut starke Leistung lieferte auch Levi Arn. Der erst 13-Jährige fuhr in allen drei Läufen als Dritter aufs Podium.

Für Stimmung sorgten bei den Schaltkarts, der KZ2, vor allem die mitgereisten Walliser Fans der Gebrüder Jean und Samuel Luyet. Ersterer bedankte sich bei ihnen mit drei Laufsiegen und der schnellsten Rennrunde. Für einen «Grand Slam» reichte es knapp nicht. Im Rennen um die Pole-Position fehlten Jean Luyet mickrige zwölf Tausendstelsekunden… Für Samuel Luyet, der jüngere der beiden Brüder, endete das Wochenende mit den Rängen 3, 2 und 2. Damit nahm er im Kampf um die Meisterschaft dem grössten Widersacher Ethan Frigomosca wieder ein paar Punkte zugunsten seines Bruders ab. Vorjahresmeister Frigomosca landete nach Startplatz 1 auf den Rängen 2, 4 und 3. Im Orchester der Grossen spielt auch Kevin Wälti mit. Der Berner aus dem Team Swiss Hutless belegte die Plätze 4, 3 und 4 und liess sich nie abschütteln. Hinterher meinte er bescheiden: «Wenn man bedenkt, wie viel internationale Erfahrung die beiden Luyets und Frigomosca haben, dann kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein.» In der Meisterschaft bleibt Jean Luyet nach diesem Wochenende selbstverständlich in Führung – gefolgt von seinem Bruder und Frigomosca, die punktgleich sind.

Und so geht es weiter:
18. August, Levier (F)
21. September, Wohlen

KZ2 Luyet Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Luyets wurden von Walliser Fans zum Doppelsieg getragen © Eichenberger

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28.06.2024 Abend des Ehrenamtes – 16.11.2024

Zum 20-jährigen Jubiläum lädt Auto Sport Schweiz seine über 500 lizenzierten ehrenamtlichen Funktionäre (Streckenkommissare, Sportkommissare, Rennleiter, Zeitnehmer, etc.) zum Abend des Ehrenamtes ein.

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Wir wollen dir als Funktionär Danke sagen, für deinen stetigen Einsatz für den Motorsport, deine Passion und deine Zeit, die du in unsere Veranstaltungen investierst.

Funktionaere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Reserviere dir schon jetzt den späten Nachmittag/Abend vom Samstag, 16. November 2024.

Verbringe mit uns einen geselligen Abend mit guten Gesprächen, Bowling & Billard und feinem Essen im Rubigen-Center, in Rubigen bei Bern. Wir freuen uns auf dich!

Bis es soweit ist, wünschen wir dir bei deinen weiteren Einsätzen viel Vergnügen und vor allem unfallfreie Rennen. Herzlichen Dank für deine Arbeit!

Die persönlichen Einladungen werden zu gegebener Zeit an alle ASS-lizenzierten Kommissare und geladenen Gäste per Post versendet.

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27.06.2024 Wer gewinnt beim Neuanfang in Reitnau?
Faustini Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Faustini peilt in Reitnau seinen dritten Saisonsieg an © Eichenberger

Reitnau ist zurück! Diesen Sonntag findet nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft im Aargau statt. Favorit auf den Tagessieg ist Lokalmatador Robin Faustini.

Unter neuer Führung und mit der tatkräftigen Unterstützung der Equipe Bernoise findet am Sonntag, 30. Juni, nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Bergrennen in Reitnau statt. Das letzte Rennen 2019 ist schon ein Weilchen her und wurde damals noch unter der Ägide des ACS Mitte ausgetragen. 2020 und 2021 fiel das Rennen aufgrund der Pandemie ins Wasser. 2022 verkündete der damalige Organisator, dass es kein weiteres Bergrennen in Reitnau mehr gebe. Der ACS könne nicht mehr genügend finanzielle Mittel für diesen Grossanlass bereitstellen, hiess es damals. Ausserdem sei das Ende von Reitnau auch eine Folge der veränderten Marktsituation im automobilen Umfeld.

Im Juli 2023 kehrte mit der Gründung des «Vereins Bergrennen Reitnau» Hoffnung zurück. Mit neuem Elan und einem Vorstand vertreten durch Marc Buchser, Roger Lehner, Alain Martin und Beat Wälti sicherte sich Reitnau für 2024 wieder einen fixen Platz im SM-Kalender. Damit ist das Rennen zurück, das 1965 erstmals ausgetragen und bis 2005 als Bergslalom deklariert wurde.

«Es ist schön, dass Reitnau wieder Teil der Schweizer-Meisterschaft ist», sagt Thomas Amweg. «Die Strecke ist zwar sehr kurz, aber die Stimmung auf den Rängen war immer gut. Als Lokalmatador hoffe ich natürlich, dass das auch diesmal so sein wird.» Amweg, der die Strecke mit seinem Nova-Helftec-Turbo in Angriff nehmen wird, ist nicht der einzige «Einheimische» unter den Top-Piloten. Der bisher zweifache Saisonsieger Robin Faustini, der ebenfalls einen Nova-Turbo fährt, gilt als Favorit auf den Tagessieg am Sonntag. Nach dem Triumph in La Roche (mit neuer Rekordzeit) ist Faustini natürlich besonders angestachelt. Fakt ist: Weil Eric Berguerand und Marcel Steiner (die Gesamtsieger seit 2011) nicht am Start stehen, gibt es am Sonntag definitiv einen neuen Sieger.

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister möchte wie in Hemberg wieder aufs Podest © Eichenberger

Bessere Chancen als zuletzt in La Roche rechnet sich auch Michel Zemp aus. Der Langnauer, der beim Auftakt in Hemberg sensationell Gesamtzweiter wurde, hofft, dass auf der kurzen Strecke der PS-Nachteil weniger ins Gewicht fällt. «Reitnau sollte mir liegen», meint Zemp. «Aber ob es wieder so gut läuft wie in Hemberg, das werden wir sehen. Sicher zählt Reitnau zu den Strecken, auf denen die geringere Motorleistung keine so entscheidende Rolle spielt wie beispielsweise dann nach der Sommerpause in Les Rangiers. Dort werde ich den Wald hinauf gegenüber den grossen Turbos keine Chance haben.»

Einer, der ebenfalls gerne aufs Podest zurückkehren möchte, ist Joël Burgermeister. Der Thurgauer fährt mit seinem Tatuus Formel 4 von Klassenrekord zu Klassenrekord. In Hemberg war er bereits Dritter. Vielleicht schafft er das auch am Wochenende wieder.

Bei den Tourenwagen wird es in Reitnau zu einem interessanten Vergleich kommen. Bei den bisherigen Rennen hatte Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 die Nase vorn. In Reitnau kehrt Reto Meisel zurück. Allerdings fährt der Tourenwagen-Meister von 2022 nicht seinen SLK-Mercedes, Meisel weicht nach dem Unfall in Hemberg auf seinen Mercedes 190 RM1 aus. Seinen frisch erstandenen AMG GT3 wird man in den Händen von Ex-GP2-Pilot Simon Trummer bei Taxifahrten bestaunen können.

Spannend wird es selbstverständlich auch in den anderen IS- und E1-Klassen. Dort geht es u.a. auch um die Führung im Bergpokal. Diese teilen sich nach zwei von sieben Rennen Stephan Burri (VW Scirocco) und Jean-François Chariatte (Fiat X1/9).

Chariatte Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-François Chariatte ist im Bergpokal noch ungeschlagen © Eichenberger

Zur Strecke: Die genaue Länge der Strecke wird am Samstag (mit der Abnahme) definiert. Man geht von rund 1,620 km aus. Damit ist der Kurs in Reitnau etwas kürzer als der in Hemberg (1,758 km). Die Schlüsselstellen des Parcours sind die Start- und Zielkurven. Aber auch in der Schikane kurz vor dem Ziel kann man entscheidende Zeit gewinnen oder verlieren. Die Bestmarke in Reitnau stammt von Eric Berguerand – aufgestellt bei der letzten Austragung 2019 in 47,22 sec (= 122,363 km/h). Damals war die Strecke 1,605 Meter; ergo wird es dieses Jahr neue Rekorde, aber für die, die sie aufstellen, keine zusätzlichen Punkte geben. «Es soll ja für alle einen Neuanfang sein», sagt Vereinspräsident Marc Buchser.

Die ersten Trainingsläufe finden am Sonntagmorgen ab 6.30 Uhr statt. Die ersten Rennläufe sollen ab der Mittagszeit durchgeführt werden. Jede Klasse wird drei Läufe (sofern möglich) austragen. Die beiden besten Zeiten werden addiert und ergeben die Gesamtzeit.

Mehr über das Bergrennen in Reitnau erfahren Sie unter www.vereinbergrennenreitnau.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Zuercher Bontempi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Zürcher ist der Führende im Renault Classic Cup © bontempi-photo.ch

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