Johannes Kapfinger hat beim Saisonfinale des Porsche Sports Cup Suisse in Misano (I) nichts anbrennen lassen. Der Porsche-Förderpilot ist damit der neue Meister seiner Klasse und beerbt Vorgänger Jasin Ferati.
Johannes Kapfinger feierte seinen Titelgewinn im GT3 Cup nach Mass: Im rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup sicherte sich der Passauer die Pole-Position, gewann beide Läufe und drehte dabei jedes Mal auch die schnellste Rennrunde. In Summe erzielte er so 59 Meisterschaftspunkte – das Maximum. Damit hat das 20 Jahre junge Nachwuchstalent in seiner Debütsaison alle Erwartungen übertroffen.
Im ersten Rennen musste Kapfinger nur in der Startrunde dem Italiener William Mezzetti kurz den Vortritt lassen. Alexander Schwarzer sah die Zielflagge als Dritter. Der Doppelsieger von Mugello erhielt jedoch zehn Strafsekunden und fiel damit auf den fünften Rang hinter Marc Arn und Peter Hegglin zurück. Platz 6 ging an Gregor Burkard.
Auch im zweiten Lauf hiess Kapfingers direkter Verfolger William Mezetti, dem im Ziel jedoch 7,4 Sekunden auf den Deutschen fehlten. Hinter dem Italiener brachte Hegglin den dritten Rang über die 14 Rennrunden nach Hause, gefolgt von Burkard. Erneut Fünfter wurde Schwarzer. Der ehemalige Absolvent der Porsche Track Experience sicherte sich in Misano die Vizemeisterschaft im GT3 Cup.
In der Gruppe Open GT machte es Kapfingers Zwillingsbruder Michael mit der Pole-Position und zwei Laufsiegen nach. Zusammen mit Michael Joos entschieden sie darüber hinaus auch das zweistündige Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Kurs an der Adria. Die besten Schweizer waren Burkard/Fässler auf Rang 6. Als beste Cayman-Piloten sahen Patrick Hofmann und Alex Fontana mit dem RS-Modell die Zielflagge auf dem 19. Gesamtrang. Dicht dahinter lagen Remo Stebler und Yannick Mettler im 718 Cayman GT4 Clubsport MR. Ebenfalls am Start: Ekaterina Lüscher. Auch sie fuhr für das Team AMAG First Rennsport. In der GT4-Gruppe für Fahrzeuge mit MR-Paket kürte sich Patrick Schetty mit dem Klassensieg im zweiten Lauf zum neuen Champion. In der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Nicolas Garski seinen Titel verteidigen.
Sechs Fahrer haben in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft den Titel drei Mal oder öfter geholt. Einer von ihnen war Jean-Pierre Balmer. Am Vorabend der diesjährigen Rallye du Valais ist der gebürtige Waadtländer im Alter von 71 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
Balmer debütierte 1977 auf einer Alpine A110 bei der Rallye des Neiges. 1979 wechselte er auf Porsche 911, mit dem er im Jahr darauf seinen ersten Schweizer Meistertitel holte. Zwar blieb Balmer in dieser Saison sieglos, doch die Konstanz gab am Ende den Ausschlag. Obwohl Balmer mit André Savary punktgleich war, ging der Titel an den damals 28-jährigen Schlosser aus La-Chaux-de-Fonds.
1981 wechselte Balmer von Porsche zu Opel. Weiter sieglos belegte er am Ende der Saison den dritten Schlussrang. 1982 war Balmer dann der viel gefeierte Star der Schweizer Rallye-Szene. Mit fünf Siegen sicherte er sich überlegen seinen zweiten Titel. Bis 1984 (Gesamtzweiter) fuhr Balmer mit dem Opel Ascona resp. Manta 400 weiter. Ab 1985 fuhr er für das Lancia-Team des Importeurs einen Lancia 037. Allerdings fehlte ihm dort die nötige Nestwärme, sodass er 1986 mit Sponsor «Jean-Jacques Benson» und dem italienischen Tuner Volta in Eigenregie an den Start ging. Und das mit Erfolg! Mit vier Siegen setzte er sich gegen Freddy Oguey und Marcel Gall erfolgreich durch und feierte seinen dritten SM-Titel.
Mit insgesamt 14 Siegen in der Schweizer Meisterschaft hat Jean-Pierre Balmer die Geschichte des Schweizer Rallyesports der 80er-Jahre geprägt. Ein Triumph bei der prestigeträchtigen Rallye du Valais, die bei seinen ersten Teilnahmen noch Rallye du Vin hiess, blieb ihm leider verwehrt.
Auto Sport Schweiz spricht seiner Familie, insbesondere seiner Frau Quezia und seinen beiden Kindern Aurélie und Alexandre, sowie Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Die Abdankung fand am Montag auf dem Friedhof in La-Chaux-de-Fonds statt.
Jonathan Hirschi/Sarah Lattion haben beim Saisonfinale im Wallis nichts anbrennen lassen. Das Duo siegte abermals und sicherte sich so ohne «wenn und aber» den Schweizer Rallye-Meistertitel 2023.
Ein vierter Platz bei einem Sieg von Jonathan Michellod hätte für Namensvetter Jonathan Hirschi bei der 63. Ausgabe der Rallye International du Valais gereicht, um den Titel erfolgreich zu verteidigen. Doch soweit kam es gar nicht. Hirschi mit Beifahrerin Sarah Lattion war schon am ersten Tag der Chef im Ring. Zwar gab er die Führung im Gesamtklassement kurzfristig in WP3 und 4 an seinen Titelkonkurrenten Michellod ab. Doch ab der fünften Prüfung war Hirschi nicht mehr zu bremsen. Als Michellod dann am zweiten Tag in der ersten Prüfung «Les Cols 1» von Le Guercet nach Sembrancher auf einen Schlag mehr als 50 Sekunden auf Hirschi einbüsste, weil ein Reifen Luft verlor, war der Drops gelutscht. Am Ende hatte Hirschi neun von 14 Prüfungen gewonnen – und lag im Ziel 51,2 Sekunden vor Mike Coppens/Christophe Roux und 1:12,1 Minuten vor Michaël Burri/Gaëtan Aubry (alle auf Skoda Fabia Rally2 evo). Weil Letzterer mit französischer Rennlizenz fährt, wurde Michellod als Dritter im SM-Championnat gewertet. Ein Trost war das für den 29-jährigen Walliser, der sich so viel vorgenommen hatte, nicht. «Ob ich enttäuscht bin? Ja und nein», sagt Michellod. «Wir hatten eine gute Saison und haben viel Fortschritte gemacht. Am Ende hat uns etwas die Erfahrung gefehlt. Ausserdem muss ich sagen, dass Hirschi wirklich ein ausserordentlich schneller Pilot ist. Er ist stark gefahren, sehr regelmässig und hat fast keine Fehler gemacht.»
Für Sieger Hirschi war der zweite SM-Triumph bei der Rallye du Valais nach 2014 der insgesamte fünfte Saisonsieg. Damit fuhr Hirschi bei jeder Rallye, die er 2023 im Rahmen der SM absolviert hat, die volle Punktzahl ein und gewann die Meisterschaft souverän mit 196:166 Punkten gegenüber Michellod. «Natürlich freue ich mich über diesen Titel», sagt Hirschi. «Die Saison war aussergewöhnlich. Fünf Rallyes – fünf Siege: besser geht es nicht. Aber ich freue mich auch über diesen Sieg bei der RIV. Das ist halt schon eine sehr spezielle Rallye. Ich habe sie zwar 2014 schon einmal gewonnen. Aber damals war ich als bester Schweizer im Gesamtklassement Vierter. Das ist nicht dasselbe.» Und wie ist Hirschi mit dem Druck umgegangen? Schliesslich musste er ins Ziel kommen und ein paar Punkte holen, um den Titel zu verteidigen. «Das stimmt. Ich habe schon Druck verspürt, weil man mich vor der Rallye zum Favoriten gemacht hatte. Aber ich habe mich gefragt, was ist wichtiger: Die RIV zu gewinnen oder nochmals Meister zu werden. Ich habe mich für Ersteres entschieden. Dass beides aufgegangen ist, freut mich umso mehr.»
Für den Zweitplatzierten Coppens endete eine durchzogene Saison mit einem Highlight. Zwar hätte der Walliser gerne seinen dritten Valais-Sieg hintereinander eingefahren, aber gegen Hirschi war er diesmal machtlos. Im Kampf um Platz 3 in der Meisterschaft setzte sich Sacha Althaus mit Beifahrerin Lisiane Zbinden gegen Sergio Pinto (Gesamt-13.) klar durch. Der 27-jährige Jurassier musste sich bei der Valais zwar mit dem sechsten Gesamtrang – hinter Markenkollege Nicolas Lathion/Marine Maye – begnügen, hätte ihn vor der Saison aber jemand gefragt, ob er mit Platz 3 zufrieden wäre, Althaus hätte sofort unterschrieben.
Die Top 10 bei der «Valais» komplettierten Ismaël Vuistiner/Florine Kummer, die bei ihrem Debüt auf dem Renault Clio Rally3 einen sehr starken Eindruck hinterliessen, vor David Erard/Sarah Junod (Platz 8 auf VW Polo), Thibault Maret/Kévin Bronner (9. auf Skoda Fabia) und dem zweiten Clio-Rally3-Fahrer aus Frankreich Thomas Battaglia.
Bei den Junioren stand Jérémy Michellod schon längst als neuer Champion fest. Der jüngere Bruder von Jonathan hätte jedoch bei seiner Heim-Rallye gerne einen weiteren Triumph gefeiert. Doch ein Problem mit dem Getriebe machten die Hoffnungen schon früh zunichte. Weil auch Damien Lovey auf der vorletzten Prüfung die Segel streichen musste, gewannen Quentin Claire/Gabriel Claire (Peugeot 106) bei den «Kleinen».
Der Sieg im Rallye-Pokal ging an Laurent Bérard mit Beifahrerin Audrey Zwahlen. Der Honda-Civic-Fahrer lieferte sich ein spannendes Duell mit Philippe Broussoux und ging in der elften Prüfung in Führung. Platz 3 im Rallye-Pokal sicherte sich Steve Gaspardi (wie Broussoux auf einem Clio unterwegs). Den Titel holte sich ein anderer: Claude Aebi (mit Sohnemann Justin Vuffray als Co-Pilot) wurde zwar nur Sechster, hielt seine Verfolger Kilchenmann, Rossi und Ramel aber in Schach. «Das ist mein erster Titel», sagt Aebi. «Ich war 2021 Dritter, 2022 Zweiter und nun Erster. Das beweist, dass ich mich stetig gesteigert habe und wir uns in diesem Jahr nochmals verbessert haben.»
In der Michelin Trophy Alps ging der Sieg an Bérard – vor Broussoux und Didier Soguel (Renault Clio 3). In der Alps Open setzte sich Vuistiner gegen Battaglia und Pinto durch. Die Meister 2023 heissen: Sergio Pinto (Open) und Alexandre Bastard. Bester Schweizer hinter dem Franzosen war Jérémy Michellod.
In der historischen Klasse, der VHC, freuten sich die Fans auf einen Zweikampf zwischen dem bereits als Meister feststehenden Pascal Perroud (auf BMW M3) und Florian Gonon (Ford Escort RS1600). Doch dieses Duell war rasch entschieden. Auf dem rutschigen Untergrund in der ersten Prüfung am frühen Morgen beschädigte sich Perroud das rechte Vorderrad. Zwar humpelte er so noch als Schnellster ins Ziel, ab der zweiten Prüfung musste er jedoch zuschauen. «Zum Glück hatte ich den Titel schon in der Tasche», sagt Perroud. «Dennoch hätte ich natürlich gerne diese Rallye zum Saisonabschluss auch noch gewonnen. Aber es war wie auf Glatteis. Ich bin in der letzten Kurve der ersten Prüfung einfach geradeaus gefahren.» So gewann Gonon souverän vor Eddy Bérard (BMW M3) und Laurent Metral (Ford Sierra RS Cosworth).
In der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht, siegte Laurent Pernet auf BMW 325 ix. Der Neuenburger stand schon vor der «Valais» als erster Meister dieser 2023 ins Leben gerufenen Kategorie fest.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Levin Amweg?
Cannabis und Rennsport passen irgendwie nicht zusammen. Mit einer Ausnahme: Die heisst Levin Amweg. Der 29-Jährige aus Bremgarten bei Bern ist nicht nur Ex-Rennfahrer, er ist (wie sein Bruder Severin) auch Mitbegründer von Cannerald, ein Unternehmen, das sich der Produktion und der Forschung für medizinisch ausgerichtetes Cannabis verschrieben hat. «Seit unserer Gründung im Jahr 2017 ist es unsere Mission, hochwertiges Premium-Cannabis sowie Cannabis-Produkte in einzigartiger Qualität in der Schweiz, dem deutschsprachigen Raum und ganz Europa salonfähig zu machen», sagt Amweg.
Zum Cannabis ist Amweg – so abwegig es klingt – durch den Rennsport gekommen. Auslöser war ein schwerer Unfall im Audi TT Cup 2015, bei dem sich Amweg zwei Wirbel gebrochen hatte. «Weil Tabletten nichts nutzen, riet mir mein Bruder zu CBD-Öl. Das hat geholfen. Und so sind wir mit Cannabis in Kontakt gekommen.»
Mit Erfolg! Amweg sitzt heute im Vorstand der Emerald Group AG, des Mutterkonzerns, zu welcher neben Cannerald noch sieben andere Firmen gehören – u.a. auch eine Sicherheitsfirma mit zwölf Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz. «Meine Ausbildung habe ich quasi im Motorsport genossen», sagt Amweg. «Dort habe ich gelernt, dass du nie aufgeben darfst und nach einer Niederlage immer wieder aufstehen musst. Das erlebe ich heute auch im Beruf.»
Seine Karriere beginnt Amweg 2004 im Kart. 2007 wird er Schweizer Meister bei den Minis. 2010 gewinnt er die Kategorie Sport 125 cm3. Bei den ROK Cup Weltmeisterschaften 2009 liegt er bis zur letzten Runde in Führung. Dann fällt er aufgrund einer SC-Phase noch auf Platz 3 zurück. 2011 wechselt Amweg in den Formelsport und tritt als Rookie in der Formel BMW Junior an. Dort gewinnt er auf Anhieb sein erstes Rennen. Am Ende des Jahres belegt er Rang 4. 2012 geht er als Gesamtsieger der Serie hervor und wechselt im Folgejahr zu Jenzer Motorsport in den Formel Renault 2.0 Eurocup. 2014 bestreitet er die nordeuropäische Meisterschaft für ART. Dort steht er in Silverstone im ersten von drei Läufen zuoberst auf dem Podest. Es folgen weitere Podestplätze.
Doch die Formelkarriere Amwegs gerät ins Stocken. Bruder Severin hängt 2013 den Helm an den Nagel und auch bei Levin fehlt das letzte Bisschen. «Ich habe gemerkt, dass ich mit stumpfen Waffen kämpfe. Deshalb und weil ein Teil vom Budget fehlte, habe ich mich entschlossen, in den Tourenwagensport zu wechseln.» 2015 fährt Amweg im Audi TT Cup. In Spielberg endet seine Karriere nach einem Massencrash. Im strömenden Regen fährt er ungebremst in drei Konkurrenten, die sich mitten auf der Strasse verkeilt haben.
Einen Groll verspürt Amweg nicht. «Ich hatte eine gute Zeit im Rennsport. Aber aus heutiger Sicht bin ich froh, dass ich diesen Unfall hatte. So ist für mich ein neuer Weg aufgegangen, den ich sonst wahrscheinlich nie bestritten hätte.»
Am Wochenende findet das mit Spannung erwartete Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Zwei Teams können noch Meister werden: Jonathan Michellod/Stéphane Fellay und Jonathan Hirschi/Sarah Lattion.
In der Schweizer Berg-, Slalom- und Kart-Meisterschaft stehen die Champions 2023 fest. Am Wochenende fallen die Würfel nun auch in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Beim Saisonfinale im Wallis geht es zwischen Jonathan Michellod/Stéphane Fellay und Jonathan Hirschi/Sarah Lattion um den Titel. Die Ausgangslage vor der 63. Ausgabe der Rallye International du Valais ist wie folgt: Hirschi liegt mit 154:161 Punkten zurück und muss punkten, wenn er seinen Titel verteidigen will. Gewinnt Michellod würde Hirschi im Wallis aber ein vierter Platz aufgrund der Streichresultat-Regel reichen. Michellod käme in diesem Fall auf 178 Zähler, Hirschi auf 179.
Auf wessen Seite der Vorteil liegt, ist schwer zu sagen. Hirschi weiss, dass er sich keinen Nuller leisten darf. Und Michellod ist auch bei einem Sieg auf Schützenhilfe angewiesen. Fakt ist: Nimmt man die bisherige Saison als Massstab, steht es punkto Siege 4:1 für Hirschi. Oder anders formuliert: Wenn Hirschi am Start gestanden hat, hat er auch gewonnen.
Gewinnen ist auch das Stichwort für Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux). Der Schweizer Meister von 2021 liegt in der Gesamtwertung lediglich auf Rang 6. Bei der Rallye du Chablais schied er nach einem Reifenschaden mit defekter Bremsanlage aus. Bei der Rallye de Bourgogne führte ein Fahrfehler zu einem Unfall. Zum Zeitpunkt der Aufgabe lag Coppens in beiden Fällen in Führung. Weil er zuletzt auch auf die Rally del Ticino verzichtete, hat Coppens keine Chance mehr, unter die Top 3 zu kommen. Das wiederum lässt ihn befreit fahren und eröffnet ihm die Chance auf einen dritten Heimsieg hintereinander. 2021 und 2022 setzte er sich bei der RIV jeweils knapp gegen Michaël Burri durch. Der Jurassier, der auch in diesem Jahr wieder mit französischer Lizenz fährt und daher keine Punkte für die Schweizer Meisterschaft kassiert, sitzt wie Hirschi, Michellod und Coppens in einem Skoda Fabia.
Spannend wird sicher auch der Kampf um Platz 3 in der Meisterschaft zwischen Sacha Althaus (ebenfalls Skoda Fabia) und Sergio Pinto (Alpine A110 RGT). Althaus liegt mit 19 Punkten vor Pinto. Beiden wird, vorausgesetzt sie kommen ins Ziel, noch ein Ergebnis gestrichen. Keine Chance mehr, unter die Top 3 vorzustossen, hat Thibault Maret. Der junge Walliser, den wir kürzlich im Magazin von Auto Sport Schweiz vorgestellt haben, kann im Idealfall nur noch Vierter werden. Dass er die Mittel hat, die erfahrenen Piloten zu ärgern, hat er 2023 bei der Rallye du Chablais (als 4.) und bei der Rallye Bourgogne (3.) unter Beweis gestellt.
Unter den 67 Fahrern auf modernen Autos sollte man bei der RIV auch ein Auge auf Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2), David Erard (VW Polo) und Cédric Althaus (Porsche 991 Cup), der gegen Pinto in der RGT antritt, haben. Ebenfalls am Start ist der frischgebackene Junior-Meister Jérémy Michellod. Der jüngere Bruder von Jonathan Michellod hat bereits bei der Rally del Ticino den Sack zugemacht.
Noch offen ist die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Vier Fahrer sind noch im Titelrennen. Es führt Claude Aebi (Renault Clio) mit 74 Punkten vor Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift, 71 Punkte), Laurent Rossi (Peugeot 206 XS, 64) und Olivier Ramel (Renault Clio, 57).
In der Trophée Michelin Alps Open sind die Würfel ebenfalls schon gefallen. Meister Sergio Pinto wird bei seiner Heimrallye aber dennoch alles versuchen, sich gegen die beiden Renault-Clio-3-Piloten Thomas Battaglia (F) und Ismaël Vuistiner durchzusetzen. In der Trophée Michelin Alps 2WD fehlt der Führende Alexandre Bastard aus Frankreich. Jérémy Michellod und Olivier Ramel können ihm, je nach Ausgang der Rallye, den Titel noch streitig machen.
In der VHC, der historischen Klasse, ist die Entscheidung um die Titelvergabe bereits gefallen. BMW-Pilot Pascal Perroud liegt vor dem Finale im Wallis mit 173 Punkten uneinholbar an der Spitze. Auch der Zweitplatzierte Eddy Tapparel (Porsche 911) ist praktisch durch. Sein Vorsprung auf den Drittplatzierten Florian Gonon (Ford Escort) beträgt 45 Punkte. So viele Zähler kann Gonon, Schweizer Rallye-Meister von 2009, bei seiner Heimrallye maximal holen. Insgesamt sind 19 historische Autos am Start. Dazu kommt ein Dutzend Fahrzeuge in der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht. Auch dort ist die Entscheidung bereits gefallen: Laurent Pernet (BMW 325 ix) liegt mit dem Punktemaximum uneinholbar an der Spitze des Klassements.
Nach einem Übergangsjahr im Bains des Saillon kehrt die Rallye du Valais am Wochenende (26.-28. Oktober) ins Ausstellungszentrum CERM nach Martigny zurück. Dort befindet sich der fürs Publikum kostenlos zugängliche Servicepark sowie das «Rallye Village» mit zahlreichen Ständen und Attraktionen. Los geht die Rallye am Donnerstag mit dem Shakedown nur wenige Kilometer entfernt vom Rallyezentrum. Am Freitag stehen acht Prüfungen in der Region Sion und am Samstag sechs rund um Martigny auf dem Programm. Insgesamt müssen 181,55 Wertungsprüfungskilometer zurückgelegt werden.
Weitere Informationen zum sechsten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Ricardo Feller hatte am Wochenende beim DTM-Finale in Hockenheim gegen den neuen Meister Thomas Preining keine Chance. Auf den dritten Gesamtrang kann Feller aber dennoch stolz sein. Auch geht seine DTM-Kampagne 2024 weiter – mit ABT und Red Bull.
Es hat nicht sollen sein. Die Titelchancen für Ricardo Feller in der DTM haben sich beim Finale in Hockenheim schon nach dem ersten Rennen in Luft aufgelöst. Zu stark war Thomas Preining, der Leader des Gesamtklassements. Der Österreicher gewann im Manthey-Porsche nicht nur beide Rennen im Badischen, er stand auch in beiden Rennen auf Pole-Position und sicherte sich so souverän seinen ersten DTM-Titel vor Mirko Bortolotti.
Für Feller, der in den beiden letzten Rennen auf den Rängen 4 und 9 landete, ging eine erfolgreiche Saison in der DTM mit Rang 3 zu Ende. Als einziger Fahrer neben dem neuen Meister Preining fuhr der Aargauer in jedem Rennen in die Punkte. Feller wird auch 2024 für das Team ABT Sportsline in der DTM an den Start gehen. Am Freitag vor dem Finale präsentierten die «Äbte» ihre beiden neuen Audis in Red-Bull-Lackierung für die kommende Saison.
Einen Schweizer Sieg gab es im Badischen dennoch. Alain Valente sicherte sich im ADAC GT Masters im letzten Rennen der Saison seinen ersten Sieg an der Seite von Ralf Aron. Im ersten Lauf wurde der Berner Zweiter. Mit den beiden Top-Ergebnissen schaffte der Mercedes-Fahrer noch den Sprung auf Rang 2 im Gesamtklassement. Der Titel ging an das Duo Seppänen/Owega.
Über Platz 2 im Gesamtklassement durfte sich auch Léna Bühler freuen. Die Waadtländerin beendet ihre erste Saison in der Formula 1 Academy, einer F4-Rennserie für Frauen, als Vize-Meisterin. Beim Saisonfinale auf dem Circuit oft he Americas in Austin belegte Bühler die Ränge 3, 2 und 4. Die Fahrerin aus der Sauber Academy sicherte sich im Laufe der Saison zwei Siege und insgesamt 13 Podestplatzierungen.
Auch eine andere Schweizerin feierte am Wochenende auf dem Podium. Tina Hausmann sicherte sich nach dem Gewinn der Ladies Trophy in der italienischen Formel 4 denselben Titel auch in der Euro 4.
Einen Saisonabschluss nach Mass feierte auch Jasin Ferati im Porsche Carrera Cup: Der 20-jährige Winterthurer ist im letzten Rennen auf dem Hockenheimring auf Platz 10 vorgefahren und hat bei den Rookies zwei weitere Podestplätze erobert.
Auch beim Finale der ELMS in Portimão gab waren Schweizer Fahrer und Teams am Start. Allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Louis Delétraz (am Ende 3.) verpasste den Titel in der ProAM genauso wie Alexandre Coigny mit Cool Racing (2.). Auch Neel Jani kam beim Finale nicht über die Plätze 5 und 10 hinaus. «Die zweite Saisonhälfte hat es nicht gut mit uns gemeint», sagt Jani. «Wir lagen die meiste der Saison in Führung, aber gegen Ende waren die Renngötter nicht auf unserer Seite.» Bereits in trockenen Tüchern war der LMP3-Titel der Schweizer Mannschaft Cool Racing.
Einen weiteren internationalen Achtungserfolg erzielte auch Albert Tamm. Der Schweizer Kart-Meister bei den Super Minis hat bei der 51. Ausgabe der Trofeo delle Industrie in Lonato (I) den dritten Platz belegt. Tamm hat in diesem Jahr bereits bei der Trofeo Margutti als Zweiter und bei der WSK in Sarno (als Erster) auf dem Podium gestanden.
Der provisorische Kalender für die nächstjährige autobau Schweizer Kart-Meisterschaft steht fest. Nicht mehr dabei ist Mirecourt (F). Dafür wird 2024 in Lonato (I) gefahren.
Kaum ist die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 beendet, steht der provisorische Kalender für die Saison 2024 fest. Wie in den vergangenen Jahren sind fünf Rennen geplant. Nicht mehr dabei ist Mirecourt (F). Dafür – und das wird die meisten Kartfahrer und Kartfahrerinnen freuen – wird in Lonato (I) gefahren.
Die Termine im Überblick:
14.4.2024, South Garda Karting, Lonato (I)
26.5.2024, Franciacorta Karting Track (I)
30.6.2024, 7 Laghi Kart, Castelletto di Branduzzo (I)
18.8.2024, Circuit de Karting de L'Enclos, Levier (F)
21.9.2024, Kartbahn Wohlen, Wohlen (CH)
(Die Rennen in Italien sind noch unter Vorbehalt der Genehmigung des ACI)
Zur Erinnerung nochmals die Bestimmungen für die fünf Kategorien:
Super Mini: Kalenderjahr 8. Geburtstag bis Kalenderjahr 12. Geburtstag
OK Junior: Kalenderjahr 12. Geburtstag bis Kalenderjahr 15. Geburtstag
X30 Challenge Switzerland: ab Kalenderjahr 14. Geburtstag
OK Senior: ab Kalenderjahr 14. Geburtstag
KZ2: ab 15. Geburtstag
Am Wochenende findet in Hockenheim das DTM-Finale statt. Mittendrin Ricardo Feller, der als gegenwärtig Meisterschaftsdritter intakte Titelchancen hat. Wir drücken «Ricky» also ganz fest die Daumen.
Ricardo Feller hat am vergangenen Sonntag den Titel im Sprint Cup der GT World Challenge gewonnen. Am Wochenende könnte er seine erfolgreiche Saison gar mit dem DTM-Titel krönen. 31 Punkte hat Feller Rückstand auf den gegenwärtig in Führung liegenden Thomas Preining, 21 sind es auf den Zweitplatzierten Mirko Bortolotti. Ob Feller den Spiess in den verbleibenden zwei Rennläufen noch umdrehen kann, ist offen. 50 Punkte sind in den beiden Rennen maximal noch zu holen. Dazu gibt es Bonuspunkte (3 für die Pole-Position und einen für die schnellste Rennrunde).
Gegenüber «motorsport-total» meinte Feller, der bisher in jedem Rennen gepunktet hat: «Im Titelkampf wird es auf mehrere Aspekte ankommen, etwas Glück ist sicher einer davon. Fehler sind nicht mehr zu tolerieren, alle drei Titelanwärter müssen konstant in beiden Qualifyings und Rennen vorne dabei sein. Es wird nicht einfach sein, dem Druck standzuhalten.»
Der Tabellendritte hat sich diese Saison mehrfach als Mann für spezielle Momente erwiesen und darf sich trotz der Aussenseiterrolle berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sein Team: Mit je fünf Gesamtsiegen in der Mannschafts- und Fahrerwertung ist Abt Sportsline der erfolgreichste aktive Rennstall in der DTM.
Zwei Aspekte könnten bei der Titelvergabe eine wichtige Rolle spielen. Da ist zum einen die BoP, die Balance of Performance. Beim Audi werden im Vergleich zum Rennen in Spielberg 15 Kilogramm Ballast eingeladen, was vermutlich dadurch zu erklären ist, dass vor allem das winkelige Motodrom dem Audi deutlich mehr entgegenkommt als der Red-Bull-Ring. Beim Lamborghini von Bortolotti werden zehn Kilogramm Gewicht ausgeladen, wodurch der Huracán GT3 Evo2 statt 1340 nun 1330 Kilogramm wiegt – und immer noch das schwerste Auto im Feld ist. Und beim Porsche von Preining kommen fünf Kilogramm ins Auto, womit der Porsche und der Auto mit 1310 kg gleich schwer sind.
Zweiter Aspekt, der für Feller spricht: Preining und Bortolotti dürfen sich keine Verwarnungen leisten. Beide haben vor Hockenheim je zwei auf ihrem Konto. Bei der dritten setzt es per Reglement eine Strafversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung für das nächstfolgende Rennen.
Die Fans können sich also auf einen hochspannenden Saisonabschluss freuen. Die beiden entscheidenden Meisterschaftsrennen starten Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr. Auto Sport Schweiz ist mit einer Reisegruppe ebenfalls vor Ort.
Die Schweizer Bergrennfahrer müssen sich international nicht verstecken. Das haben auch die Rennen in St. Agatha (A), Skradin (HR) und am Puig Major (E) gezeigt, an denen Schweizer Top-Bergrennfahrer teilgenommen haben.
Die Schweizer Bergelite hat zum Saisonabschluss noch einmal eine Duftmarke gesetzt. Allen voran der frischgebackene Berg-Champion Marcel Steiner beim Bergrennen im österreichischen St. Agatha. Der Oberdiessbacher sicherte sich mit seinem LobArt-Helftec/Honda souverän den Klassensieg (in der E2-SC) und rundete eine von A bis Z positive Saison mit dem zweiten Gesamtrang hinter Christian Merli ab. Steiner, der dieses Jahr mit synthetisch hergestelltem Treibstoff fuhr, war auf der 3,2 Kilometer langen Piste pro Lauf nur rund sechs Zehntelsekunden langsamer als Christian Merli. «Für mein Team und mich war dies ein gebührender Saisonabschluss einer erfolgreichen Saison», sagt Steiner. «Wir kamen am Samstagabend zwar nochmals etwas ins Schwitzen, weil der Ladeluftkühler abermals undicht war. Aber wir konnten das Problem beheben. Und die beiden Rennläufe am Sonntag haben einmal mehr gezeigt, dass wir mit der Entwicklung des LobArt-Helftec/Honda auf dem richtigen Weg sind.»
Dass Berg-Europameister Merli gar schlagbar ist, bewies Robin Faustini am vergangenen Wochenende bei seinem persönlichen Saisonfinale im kroatischen Skradin. Der bald 26-jährige Aargauer, 2023 zum dritten Mal hintereinander Gesamtdritter in der Schweizer Bergmeisterschaft, fuhr beim 3. Bongo Hill Climb Monsters, einem Memorialrennen für den 2020 verstorbenen Istvan «Bongo» Kavecz, zwei Mal deutlich unter 1:24 min und sicherte sich so den Tagessieg. Den Streckenrekord von Simone Faggioli verpasste Faustini um lediglich 1,2 Sekunden. «Nach dem Sieg in Les Paccots hatte ich das Gefühl, dass wir das Potenzial des Autos einfach nicht richtig ausgenutzt haben», erzählt Faustini. «Also haben wir für das Rennen in Skradin ein neues Set-Up ausprobiert – und das hat super funktioniert.» Dass der Veranstalter spontan einen vierten Trainingslauf ins Programm einbaute, war für Faustini ein Segen. «Es gab einen Schaden an der Antriebswelle. Hätte es diesen vierten Trainingslauf nicht gegeben, wäre mir das wohl im ersten Rennlauf passiert…»
Auch Roger Schnellmann war zum Saisonabschluss im Ausland unterwegs. Zum dritten Mal nahm der Schwyzer beim Bergrennen am Puig Major auf Mallorca statt. «Ich hatte da noch eine Rechnung offen», sagt der Gesamtzweite der Schweizer Tourenwagenwertung 2023. «Bei meiner ersten Teilnahme ist mir bei 193 km/h die Nockenwelle gebrochen. Und im Vorjahr hat mir Lopez-Fombona im DTM-Audi gründlich eins auf den Deckel gegeben.» Beim dritten Versuch hat es nun endlich geklappt. Schnellmann sicherte sich auf der neu 6,15 Kilometer langen Strecke hinauf zum höchsten Berg Mallorcas den Sieg bei den Tourenwagen auf seinem Mitsubishi Evo 8. In der Gesamtwertung belegte der schnellste Fahrlehrer der Schweiz den sechsten Schlussrang. «Wir hätten noch etwas schneller sein können», sagt der 38-Jährige. «Aber wir wollten nichts riskieren und haben lieber wie schon in Les Paccots noch ein paar Reifentests im Hinblick auf die nächste Saison gemacht.»
Adrian Zaugg (36) ist Athletic Performance Trainer und ehemaliger Spitzenrennfahrer. Von seiner Erfahrung profitieren auch die Teilnehmer des Young Drivers Projekts. Auto Sport Schweiz hat ihm bei einem Test mit einem solchen «young driver» über die Schultern geschaut.
Du betreust im Rahmen des Young Drivers Projekt die jungen Fahrer als «Fitness-Coach», wobei dieser Begriff nicht ganz korrekt ist. Sag uns doch, was du den Teilnehmern mit auf den Weg gegeben hast?
Adrian Zaugg: Ich habe einen so genannten FMS-Test gemacht, ein «Functional-Movement-Screen». Das ist ein standardisiertes Testverfahren aus Amerika, das wichtige konditionelle Fähigkeiten zur Erfassung potentieller Verletzungsrisiken und ineffizienter Bewegungsmuster überprüft. Es dient dazu, Schwächen rechtzeitig zu erkennen und Trainingsempfehlungen darauf abzustimmen.
Konkret hast du für jeden Teilnehmer einen individuellen Trainingsplan zusammengestellt.
Das ist richtig. Wobei ich vorausschicken muss, dass die Teilnehmenden alle eine gute Basis mitgebracht haben. Jeder, der bei mir war, hat eine Trainingsanleitung für Kraft und Ausdauer erhalten. Wobei der Trainingsplan natürlich auf die spezifischen Anforderungen im Automobilrennsport ausgelegt wurde.
Du warst selber lange aktiv im Rennsport, hast es bis zur Formel 2, damals hiess sie noch GP2, gebracht und warst mehrere Jahre Teil des Red-Bull-Fahrerkaders. Wie viel von deinem Wissen kannst du den jungen Teilnehmern vermitteln?
(Lacht.) Von den jungen Fahrern die am YDP teilnehmen, hat mich keiner aus meiner aktiven Zeit gekannt. Aber ich hoffe, dass ich ihnen dennoch möglichst viel vermitteln kann. Und ein paar von ihnen wurden hellhörig, als sie merkten, dass da einer vor ihnen steht, der weiss, wovon er spricht. Ich glaube, es macht einen grossen Unterschied, wenn man Anleitungen von jemandem bekommt, der selber jahrelang gefahren ist.
Du hast den Teilnehmenden auch aufgezeigt, worauf es ankommt, wenn man vom Kart in den Automobilrennsport wechselt.
Ja, ich habe ihnen nicht nur die «Basics» vermittelt, sondern ihnen auch Tipps mit auf den Weg gegeben, was sich im Falle eines Wechsels in den Automobilrennsport alles ändern kann. Das Ziel soll sein, dass sie anhand der Anleitungen möglichst gut auf diesen Schritt vorbereitet sind.
Welche Erfahrungen hast du denn damals gemacht, als du vom Kart- in den Automobilsport gewechselt bist?
Ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand hilft. So wie es das Projekt von Auto Sport Schweiz mit den jungen Fahrern heute macht. Und zwar auf möglichst vielen Ebenen. Also nicht nur bei der physischen Vorbereitung, auch bei allen anderen Aspekten, die im Motorsport wichtig sind. Man muss in frühen Jahren lernen, möglichst selbstständig zu sein, Entscheidungen zu treffen, proaktiv zu werden – nach dem Motto: «Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum.» Du wirst als angehender Rennfahrer nicht unendlich viele Chancen kriegen. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Also, nutze jene, die du kriegst!
Wo sind aus deiner Erfahrung die grössten Unterschiede zwischen Kart- und Automobilrennsport?
Fahrerisch – die Lenkkräfte und der Druck, den man beim Bremsen aufbauen muss. Grosse Unterschiede gibt es auch im mentalen Bereich. Je weiter man im Formelsport nach oben kommt, desto weniger Zeit verbringt man in der Regel auf der Strecke. Das heisst, man muss sich schon vorher klare Pläne im Kopf zurechtlegen: Wo kann ich aus neuen Reifen den maximalen Nutzen ziehen? Welche Linie fahre ich im Nassen? Und so weiter und so fort.
Für die Teilnehmer des YDP geht es schon diese Woche weiter. Auf dem Programm steht ein Besuch beim DTM-Finale in Hockenheim. Dort sollen die jungen Nachwuchsfahrer Rennluft schnuppern und Profis wie Ricardo Feller oder Patric Niederhauser bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen können. Ein weiteres Highlight steht dann in der Woche darauf auf dem Kalender: Am 26. Oktober dürfen die jungen Nachwuchsfahrer in Bresse (F) einen Formel-4-Sichtungstag mit Jenzer Motorsport absolvieren. Für die meisten ist das die erste Gelegenheit in einem professionellen Umfeld, ein topmodernes Formelauto zu testen. Der Sieger des YDP 2023 wird dann am 11. November im Rahmen der Meisterfeier in Romanshorn bekanntgegeben.
Ricardo Feller hat sich beim Finale der GT World Challenge im Kampf um den Titel im Sprint Cup gegen Raffaele Marciello mit zwei sensationellen Laufsiegen durchgesetzt! Für weitere Schweizer Top-Ergebnisse sorgten am vergangenen Wochenende Neel Jani, Kevin Gilardoni und Sébastien Carron.
Die GT World Challenge 2023 bleibt fest in Schweizer Händen. Nach dem Titel von Raffaele Marciello im Endurance Cup und in der serienübergreifenden Gesamtwertung (Endurance und Sprint) sicherte sich mit Ricardo Feller beim Saisonfinale in Zandvoort (NL) ein weiterer Schweizer die Krone im Sprint Cup. Feller und sein italienischer Teamkollege Mattia Drudi übernahmen die Führung im Gesamtklassement schon nach dem ersten Rennen am Samstag mit einem Sieg vor dem Ferrari von Emil Frey Racing. Das Duo Marciello/Boguslavskiy musste sich nach einem Ausrutscher ins Kiesbett von Marciello mit Rang 4 begnügen.
Am Sonntag, im zweiten Rennen, fiel die Entscheidung um die Titelvergabe schon früh. Nach einer Kollision in der Startrunde mit Lorenzo Patrese musste Marciellos Teamkollege Boguslavskiy den Mercedes in der Box mit einer krummen Radaufhängung abstellen. Das Audi-Duo Drudi/Feller indes nutzte die Gunst der Stunde und fuhr auf nasser Fahrbahn zu einem weiteren Sieg. Mit 109,5 zu 90,5 Punkten feierte Feller überlegen den Meistertitel vor Marciello. Letzterer zeigte in der Niederlage wahre Grösse. «Es tut weh, wenn dich ausgerechnet das Schwesterauto jener Mannschaft, gegen die du den Titelkampf austrägst, aus dem Rennen bugsiert. Aber ich freue mich dennoch für Ricky und Mattia. Sie waren oft die Schnellsten und haben diesen Titel verdient!»
Die weiteren Platzierungen der anderen Schweizer: 6. Lucas Légeret, 10. Patric Niederhauser. Für Alain Valente endete die Saison im Silver Cup auf Rang 7.
Auch beim Saisonfinale der IMSA in Road Atlanta gab es aus Schweizer Sicht Grund zum Jubeln. Neel Jani stand beim «Petit Le Mans» mit dem Porsche 963 von Proton Racing zum ersten Mal in diesem Jahr als Dritter auf dem Podium. Der Genfer Louis Delétraz, der im Acura von Wayne Taylor Racing die Pole-Position erobert hatte, musste im letzten Teil des Rennens aufgeben, weil sein Teamkollege nach einer Berührung in den Reifenstapeln landete.
Einen weiteren Schweizer Erfolg feierte Kevin Gilardoni. Vor zwei Wochen gewann er noch die Rally del Ticino; nun stand er im Lamborghini Huracán GT3 beim Saisonfinale der italienischen GT-Meisterschaft in Vallelunga ganz oben! Der Allrounder aus dem Misox (GR) gewann das Rennen vor dem neuen Meister Giancarlo Fisichella. Im selben Rennen feierte Nicolas Leutwiler mit Ivan Jacoma den Klassensieg in der AM-Wertung.
Weitere Schweizer Podestplätze gab es bei der Rallylegend in Italien. Sébastien Carron belegte dort (mit Beifahrer Romain Lambiel) den zweiten, Mirko Puricelli (mit Nicola Medici) den dritten Schlussrang.
Ein Platz unter den Top 3 war auch das Ziel von Mike Müller in seiner ersten Saison im ADAC Junior Cup. Der dreimalige Schweizer Kart-Meister verpasste dieses Ziel beim Saisonfinale am Nürburgring knapp und musste sich am Ende mit dem undankbaren vierten Schlussrang zufrieden geben. Für den Zürcher Julien Apothéloz endete die Saison im Prototype Cup Germany mit einem weiteren Triumph im letzten Rennen. Apothéloz und sein Teamkollege, der Kolumbianer Oscar Tunjo, beendeten die Saison auf dem zweiten Gesamtrang.
Am Wochenende fand in Franciacorta (I) die FIA Kart-WM statt. Von den neun Schweizern respektive Schweizerinnen schaffte es nur einer, Enea Frey, ins Finale. Dort wurde der Aargauer unter den 36 besten Teilnehmern 14.
Neun Schweizer sind bei der FIA Kart-WM in Franciacorta (I) am Start gestanden. Vier davon bei den Senioren. Als da wären Eney Frey, Pascal von Allmen, Calvin Kunz und Leonardo Cesaretti. Und fünf bei den Junioren: Kian Fardin, Matt Corbi, Georgiy Zasov, Arnaud Voutat und Chiara Bättig.
Von den 123 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei den Junioren respektive 111 bei den Senioren schafften es je 36 ins Finale am dritten Renntag. Bei den Junioren ging dieses ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Bester Schweizer war Matt Corbi, der im Super-Heat-B-Finale als 16. ein starkes Ausrufezeichen setzte und sich übers Wochenende gesehen steigern konnte, die Finalqualifikation als Gesamt-50. aber genauso verpasste wie die restlichen vier Schweizer respektive Schweizerinnen: Fardin wurde 72., Zasov 76., Bättig 79., Voutat 120.
Bei den Senioren schaffte es Enea Frey als 36. gerade noch ins Finale. Dort fuhr er von ganz hinten auf den 14. Schlussrang, «was eigentlich kein schlechtes Ergebnis ist», sagt Frey. «Trotzdem war es schade, weil wir im Finale nicht den Speed hatten, den wir in den Qualiläufen hatten.» Den Grund sieht Frey in den Reifen. «Im Warm-Up sind wir zwar auch mit neuen Reifen gestartet und da lief es einigermassen gut. Aber im Rennen hatten wir ein Problem mit den neuen Gummis.»
Für den besten Schweizer WM-Teilnehmer ist die Saison noch nicht vorbei. «Es stehen noch zwei WSK-Rennen auf dem Programm. Danach geht es an die Vorbereitung fürs nächste Jahr», so der 15-jährige Aargauer. Auf die Frage, ob ein Wechsel in den Automobilrennsport geplant sei, antwortet Frey: «Natürlich haben wir Pläne. Aber wir waren dieses Jahr zu sehr mit dem Kartsport beschäftigt. Im nächsten Jahr wollen wir den Wechsel aber weiter vorantreiben.» Die ersten Erfahrungen hat Frey bereits gesammelt – bei Formel-4-Testfahrten mit Jenzer Motorsport.
An diesem Wochenende steht im Kartsport bereits das nächste Highlight an: das ROK Superfinale.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: One to watch – Thibault Maret.
Das Whatsapp-Profil von Thibault Maret sagt alles: «The goal is to drive cars, FAST!», zu Deutsch: «Das Ziel ist es, Autos zu fahren, und zwar SCHNELL!»
Maret ist 23-jährig und hat 2019 seine erste Rallye bestritten. Der junge Walliser, aufgewachsen in Vollèges am Eingang zum Val de Bagnes, ist eine der grossen Schweizer Nachwuchshoffnungen. Sein Aufstieg ist beinahe kometenhaft. Beim Critérium Jurassien 2023, der ersten Rallye, die Maret mit einem Skoda Fabia R5 bestritten hat, wurde er Elfter. Bei der «Chablais» schnupperte er als Vierter bereits am Podium. Und bei der Rallye de Bourgogne, dem dritten Lauf zur diesjährigen Schweizer Meisterschaft, stand er als Dritter zum ersten Mal auf dem SM-Stockerl.
Protegiert wird Maret gleich von mehreren bekannten Rallye-Grössen. Allen voran von Mike Coppens, dem Schweizer Rallye-Meister von 2021. Die beiden kennen sich schon lange. Coppens unterrichtete Maret als Siebenjähriger beim Golfen. Als Coppens mit dem Rallyesport anfing, nahm er den Jungen immer wieder mit. «So entwickelte sich meine Leidenschaft», erklärt Maret. Kaum hatte er den Führerschein, machte er die Lizenz. Heute ist er der jüngste Schweizer Rallye-Pilot in der Topklasse. Thibaults Kumpel Jonathan Michellod, der die Rallye-SM anführt, wirkt mit seinen 29 Jahren dagegen schon wie ein alter Hase.
Auch Olivier Burri, Stéphane Lefebvre und Philippe Roux stehen hinter der Karriere von Maret. Sei es finanziell oder mit wertvollen Tipps. «Ohne die Unterstützung von Philippe sässe ich nicht im Skoda», sagt Maret und bedankt sich artig. Auch auf Marets Beifahrersitz ist schon der eine oder andere Routinier gesessen. Bei den ersten zwei Rallyes 2023 sowie am Mt. Blanc übernahm Christophe Cler, normalerweise Beifahrer von Olivier Burri, die Rolle des Navigators. Im Burgund sass Florian Barral an seiner Seite. «Wenn ich es mir leisten kann, nehme ich gerne erfahrene Beifahrer», sagt Maret. «Von ihnen kann ich am meisten profitieren.»
Auch abseits der Rallyepisten dreht sich bei Maret (fast) alles um Rennsport. An der Ecole de Management et de Communication in Genf macht er im nächsten Jahr seinen Bachelor-Abschluss. Das dafür notwendige Praktikum absolviert er bei Maffi Racing, dem Formel-4-Rennstall aus der Calvin-Stadt. «Für Maffi spüre ich unter anderem neue Talente auf», sagt Maret.
Sportlich hat Thibault klare Ziele vor Augen. «Wenn es das Budget zulässt, will ich 2024 in der Rallye-SM vorne mitfahren. Ausserdem würden mich Läufe zur TER oder der EM reizen.» Ein grosses Ziel verschiebt er noch nach hinten: die Teilnahme an der berüchtigten «Dakar». Aber dafür hat Maret noch Zeit – er ist ja erst 23!
Sichere dir jetzt deinen Platz für das DTM-Finale in Hockenheim (DE) und fiebere mit wenn die letzten Punkte der Saison am 21.&22.10.2023 vergeben werden. Triff direkt vor Ort auf unsere CH-Fahrer Patric Niederhauser und Ricardo Feller und freue dich auf Marcel Steiner, aktueller Schweizermeister Berg (Rennsportwagen), der dich auf dem Gelände herumführen und einiges über den Hockenheimring erzählen wird.
Du kannst dich noch bis am Sonntag, 15.10.2023 anmelden. Hier geht's zu den weiteren Infos und zum Anmeldeportal: DTM-Finale
Kart-WM in Franciacorta, 8h-GT3-Rennen in Indianapolis, Saisonfinale auf der Nordschleife und mittendrin ein Schweizer Titel in der Formel 4: das vergangene Wochenende hatte aus Schweizer Sicht wieder Einiges zu bieten.
Für einmal stand Raffaele Marciello in einem GT3-Rennen nicht ganz oben auf dem Podium. Bei den 8 Stunden von Indianapolis, dem vierten und vorletzten Saisonrennen der Intercontinental GT Challenge, belegte der frischgebackene GT-World-Challenge-Meister mit seinen beiden Teamkollegen Maxi Götz und Jules Gounon den zweiten Platz. Der Sieg auf der ehemaligen GP-Rennstrecke ging an das das BMW-WRT-Team mit Philipp Eng, Sheldon van der Linde und Dries Vanthoor.
Nach dem vorletzten IGTC-Saisonlauf führt Gounon die Fahrerwertung weiterhin souverän an. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten beträgt vor den abschliessenden Gulf 12 Hours am 9./10 Dezember in Abu Dhabi acht Punkte. Auch Marciello hat noch rechnerische Chancen auf die Meisterschaft.
Ein anderer Schweizer GT3-Pilot hat ebenfalls auf dem Podium gestanden: Patric Niederhauser. Der Berner, in der DTM-Saison 2023 bisher unter Wert geschlagen, hat beim Finale der Nürburgring-Langstrecken-Serie Platz 3 erzielt.
Zwei weitere Siege und den Titel sicherte sich Ethan Ischer in der F4 CEZ, der osteuropäischen Formel-4-Meisterschaft. Der Waadtländer, vor zwei Jahren noch in der Schweizer Kart-Meisterschaft unterwegs, fuhr ein strategisch cleveres Rennen und holte sich den Titel beim letzten Rennen auf dem Balaton Park Circuit mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Reno Francot, der wie Ischer für Jenzer Motorsport fährt. Gesamtdritter wurde Michael Sauter. Der Solothurner feierte beim Finale gleichzeitig seinen ersten Saisonsieg. Der Team-Titel ging ebenfalls souverän in die Schweiz: an Jenzer Motorsport.
Apropos Kart: Beim FIA WM-Finale in Franciacorta (I) erzielte Enea Frey mit Rang 14 in der Kategorie OK das beste Ergebnis für die Schweiz. Der frischgebackene Schweizer OK-Senior-Meister Pascal von Allmen war nach einem Top-10-Ergebnis im freien Training und einer guten Pace in den Qulai-Läufen in den einen oder anderen Crash verwickelt und mit einem krummen Chassis am Ende chancenlos. Auch Calvin Kunz verpasste das Finale bei den Senioren. Bester Junior war Matt Corbi, der am Sonntag im Vorlauf zum Finale (im Super Heat B) 16. wurde.
Dafür gab es zwei Podestplätze bei der ROK Trophy in Lonato: Tiziano Kuzhnini wurde Dritter bei den Junioren, Sergio Koch Zweiter in der Kat. Super ROK.
Thomas Zürcher hat am Wochenende zum siebten Mal den Renault Classic Cup gewonnen. Gleichzeitig ist der Rekordmeister in diesem Jahr auch Dritter im Schweizer Berg-Pokal geworden.
Ist die Rede von Rennsport und sieben Titeln, denkt man unweigerlich an Michael Schumacher und Lewis Hamilton. Ganz eingefleischten Motorsport-Fans kommen vielleicht noch die sieben Motorrad-WM-Titel von John Surtees oder Phil Read in den Sinn. Oder als Schweizer Racing-Fan denkt man an Eric Berguerand und dessen sieben Titel am Berg. Die wenigsten bringen sieben Titel mit Thomas «Tom» Zürcher und dem Renault Classic Cup in Verbindung. Auch er selber muss grinsen, als er die Namen Schumacher und Hamilton hört. Der Vergleich schmeichelt – das ist klar. Aber sieben Titel hat in dem Markenpokal, der 1993, also vor 30 Jahren seine Premiere feierte, noch keiner geholt.
Zürcher hat den siebten Titel am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring sichergestellt. In Abwesenheit von Michael Schläpfer, der die Meisterschaft lange angeführt hat, auf einen Start in der Eifel aber verzichtete. Dabei begann die Saison für Zürcher nicht besonders gut. Beim Saisonauftakt in Bière konnte der 52-Jährige aus Thierachern bei Thun schon nach dem Training zusammenpacken. «Ich hatte im ersten Trainingslauf vorne links touchiert und mir den Achsschenkel beschädigt», sagt Zürcher.
Beim ersten Rundstreckenrennen auf dem Hockenheimring feierte Zürcher dann seine ersten beiden Saisonsiege. Doch es dauerte noch ein Weilchen, ehe der Routinier die Führung im Gesamtklassement übernahm. Trotz Siegen in Hemberg (in neuer Rekordzeit) und La Roche stand Schläpfer dem RCC-Meister aus den Jahren 2012-2016 sowie 2021 vor der Sonne. Nach dem Bergrennen Anzère wuchs der Rückstand sogar nochmals an, weil Zürcher bei diesem Rennen in den Ferien war. Doch seither ist «Tom» ungeschlagen. In Les Rangiers, Oberhallau und bei seinem Heimrennen am Gurnigel liess er nichts anbrennen. Und auch beim Saisonfinale am Nürburgring war der Renault-Clio-3-Pilot mit zwei Laufsiegen unantastbar. «Ich habe bis auf Anzère alle Bergrennen gewonnen», sagt Zürcher. «Besonders stolz bin ich auf das Ergebnis am Gurnigel. Dort wurde ich mit ziemlich grossem Vorsprung Erster.» Stolz ist Zürcher auch auf Platz 3 im Schweizer Berg-Pokal – hinter Sieger Stephan Burri und dem Zweitplatzierten Sébastien Coquoz. Für Zürcher ist es der zweite Podestplatz im Pokal für Autos bis 2 Liter Hubraum. 2016 wurde er Zweiter.
Auch die Rennen auf der Rundstrecke seien für Zürcher immer wieder ein Highlight. Zuletzt am Nürburgring waren acht Schweizer aus dem Renault Classic Cup am Start. «Die Rennen finden in der Regel im Rahmen der CTT, der Cup- und Tourenwagen-Trophy, statt», erklärt Zürcher. «Die Stimmung ist immer gut und wir Schweizer sind dort auch gern gesehene Gäste.»
Ob Zürcher 2024 seinen achten Titel jagt, ist noch offen, aber sehr wahrscheinlich. Die Freude am Rennsport ist ungebrochen. Und eine Rückkehr in sein Formel-4-Tatuus zurzeit kein Thema. «Wenn ich das Auto in meiner Garage stehen sehe, juckt es mich zwar schon. Aber ich müsste zwei, drei Tage intensiv testen, um wieder Gefühl dafür zu kriegen. Denn zwischen dem Clio und dem Formel 4 sind Welten. Mal schauen, wie es mit diesem Auto weitergeht. Vielleicht verkaufe ich es auch.» Den einen oder anderen Interessenten gibt es laut Zürcher.
Mehr Infos zum Renault Classic Cup gibt es unter diesem Link.
Die Top 5 der diesjährigen Meisterschaft lauten: 1. Thomas Zürcher 234 Punkte, 2. Michael Schläpfer 202, 3. Dario Zutter 128, 4. Philipp Krebs 107, 5. Patrick Gerber 96.
Streckenkommissare sind im Rennsport unabdingbar. Würden sie nicht Wochenende für Wochenende ihre Freizeit opfern, würde sich kein Rad drehen. Deshalb gilt ihnen ein grosses Dankeschön!
Die oberste Automobilsportbehörde FIA hat Ende September all die Freiwilligen gefeiert, die im Rennsport als Streckenkommissare oder sonstige Helfer tätig sind. Wir von Auto Sport Schweiz möchten da nicht hinten anstehen und wollen die Gelegenheit nutzen, all denen zu danken, die für den Schweizer Rennsport ihre Freizeit opfern und die Rennen erst möglich machen. Ohne die Mithilfe der zahlreichen Streckenkommissare bei Bergrennen, Slaloms, Rallyes oder im Kartsport würde sich kein Rad drehen.
Deshalb: Ein grosses Dankeschön an alle Streckenkommissare und sonstigen Helfer!
Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen, um schon jetzt auf den Funktionärsausbildungkurs 2024 aufmerksam zu machen. Dieser findet (für Deutschsprachige) am 23. März 2024 in Büren a.A. statt. Infos und Anmeldetalon sind dieser News angehängt. Das Datum für den Kurs in der französisch-sprechenden Schweiz steht noch nicht fest und wird zu einem späteren Zeit kommuniziert.
Als kleines Dankeschön haben wir mit Unterstützung von Peter Hartmann (www.myrally.ch) eine Fotogalerie auf unserer Homepage respektive auf Facebook hochgeladen. Viel Spass beim Durchblättern. Der eine oder andere Streckenkommissar wird sich dort sicher wiederfinden.
Raffaele Marciello ist «Mister GT3» schlechthin. Am Wochenende sicherte er sich in Barcelona nicht nur den Endurance-Titel in der GT World Challenge, der Tessiner gewann auch die Gesamtwertung aus Sprint und Endurance Cup.
Raffaele Marciello hat zusammen mit Timur Boguslawski (RUS) und Jules Gounin (F) den Titel im Endurance Cup der GT World Challenge 2023 gewonnen. Damit gelang Marciello und Gounon das, was bisher nur Alessandro Pier Guidi in den Jahren 2020 und 2021 geschafft hatte: eine erfolgreiche Titelverteidigung in Europas GT3-Vorzeigeserie. Beim Saisonfinale in Barcelona reichten Marciello & Co. ein fünfter Platz.
Doch damit nicht genug: Marciello und Boguslawski stehen auch als Meister der GTWC-Gesamtwertung aus Sprint und Endurance Cup fest. Noch offen ist die Titelentscheidung im Sprint Cup. Diese fällt am 14./15. Oktober mit zwei Sprintrennen in Zandvoort. Und auch hier liegen Marciello und Boguslawski in Führung.
Doch nicht nur Marciello hatte in Barcelona Grund zur Freude. Auch Miklas Born zeigte erneut eine starke Leistung und beendete das Rennen auf Rang 2 im Gold-Cup. Dieses dritte Podium im fünften Rennen sicherte Born und seinen beiden Teamkollegen David Schumacher und Marius Zug nicht nur Rang 3 in der Meisterschaft, sondern gemeinsam mit dem Schwesterfahrzeug auch den Titelgewinn für Winward Racing in der Teamwertung.
An Spannung hat es beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am vergangenen Samstag in Wohlen nicht gefehlt. In vier von fünf Kategorien fiel die Entscheidung erst im allerletzten Rennen!
Unter den Augen der Schweizer Rennprominenz – von Marcel Fässler bis Eric Berguerand – sind am Samstag beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft die Würfel gefallen. In allen fünf Kategorien waren die Entscheidungen noch offen. In vier von fünf Kategorien stand der Meister erst nach dem allerletzten Rennen fest – spannender hätte das Saisonfinale nicht sein können. Doch alles der Reihe nach.
Bei den Jüngsten, den Super Minis, waren vor dem Finale auf der 825 Meter langen Strecke in Wohlen noch vier Fahrer im Titelrennen. Schon nach dem ersten Lauf zeichnete sich ab, dass aus dem Vier- ein Zweikampf werden würde. Der bis dato führende Albert Tamm und sein Verfolger Dan Allemann hatten die Konkurrenz klar im Griff. Die Frage war nur: Wer von beiden macht’s? Als dann im zweiten Vorlauf die Reihenfolge umgekehrt lautete, wurde im Team von Vater Ravio Team und bei Spirit Racing, dem Team von Dan Allemann, nochmals gerechnet. Und die Ausgangslage versprach Hochspannung. Tamm ging mit einem Mini-Polster von vier Punkten ins Finale und musste, weil Allemann am Start gleich ein paar Kart-Längen zwischen sich und seinen Verfolger legte, eine Aufholjagd starten. Drei Runden vor Schluss hatte Tamm Allemann ein- respektive überholt. Und der junge Tessiner liess sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Tamm fuhr mit 0,7 Sekunden Vorsprung durchs Ziel und sicherte sich so den Titel bei den Super Minis. «Das war ein hartes Rennen», meinte der Zehnjährige mit estnischen Wurzeln. «Vor allem, weil Dan am Start so weggezogen ist. Aber ich habe gemerkt, dass ich schneller bin. Und konnte ihn dann überholen.» Allemann, im Vorjahr noch Meister und in Wohlen mit einem kürzlich gebrochenen Schlüsselbein am Start, musste sich mit dem zweiten Gesamtrang begnügen. Platz 3 in der Meisterschaft ging an Yven Ammann, der im teaminternen Duell Innovate-Stallgefährte Dario Palazzolo noch überholte, obwohl Ammann im Finale nur Vierter hinter Aurelio Longhitano wurde.
Auch bei den OK Junioren fiel die Entscheidung erst im letzten Rennen. Der Zweitplatzierte Arnaud Voutat (Spirit Racing) hatte vor dem Finale 17 Punkte Rückstand auf Vorjahresmeisterin Chiara Bättig (KartBox.ch). Diesen Rückstand vermochte der Waadtländer mit zwei starken Vorläufen und den zwei Zusatzpunkten für die Pole-Position vor dem Finale auf neun Zähler zu reduzieren. Im Finale hatte Voutat dann aber das Nachsehen. Bättig machte sich schon nach zwei Kurven aus dem Staub und sicherte sich nach 2022 ihren zweiten Titel bei den Junioren mit 6,8 Sekunden Vorsprung auf Voutat. Im Kampf um Platz 3 setzte sich Bättigs Teamkollege Neil Russell durch. «Verlierer» bei den Junioren war Shai Derungs. Den anvisierten dritten Schlussrang verpasste der Rookie nach einer Kollision im zweiten Vorlauf und einer defekten Kette im Finale.
Dramatisch war das Finale der X30 Challenge Switzerland. Auch hier waren noch vier Fahrer vor Wohlen im Titelrennen. Samuel Ifrid von UBIQ Racing und Alessio Strollo von MH Racing, die beiden Fahrer mit den besten Aussichten, waren nur durch sieben Punkte getrennt. Nach dem Qualifying waren es noch fünf, nach dem ersten Vorlauf wieder deren acht Zähler. Und nach dem zweiten Pre-Heat waren es wieder nur noch fünf. Im Finale ging danach alles sehr schnell. Strollo nutzte die beste Startposition und ging in Führung. Dahinter kamen sich Ifrid, Tiago Liard und Maximilian Kammerlander in der zweiten Kurve ins Gehege. Und zwar so, dass gleich für alle drei Feierabend war. Strollo hatte damit freie Fahrt, blieb cool und fuhr – man höre und staune – seinen ersten Finalsieg in dieser Saison heraus. «Ich habe drei Vorläufe in diesem Jahr gewonnen, aber noch nie ein Finale. Dass es ausgerechnet heute passiert, macht den Titel noch etwas süsser.» Für Ifrid endete die Saison mit einer Portion Frust auf dem zweiten Schlussrang. Platz 3 in der Gesamtwertung ging an Kilian Boss, Vierter wurde Yan Rothen vor Lyon Mathur. Boss hatte im Finale noch theoretische Chancen – allerdings nur bei einem Ausfall von Strollo. Diese wurden beim Restart nach der Startkollision endgültig zunichte gemacht. Ein Missverständnis innerhalb der Rennleitung verursachte einen Crash. Der Leidtragende war Kilian Boss. Der Vollständigkeit halber noch das Ergebnis des Finallaufs: 1. Strollo, 2. Luca Luongo (trotz 5-Sekunden-Strafe), 3. Mathur. Für Gastfahrer Joël Burgermeister, der für gewöhnlich die Schweizer Berge mit einem Tatuus Formel 4 emporfährt, endete das Rennkart-Comeback mit einem respektablen achten Platz im Finale. Ein Motorenklemmer im ersten Vorlauf verhinderte ein noch besseres Ergebnis. «Aber das ist gar nicht so wichtig. Hauptsache es hat Spass gemacht. Ich möchte mich bei Innovate Competiton und Auto Sport Schweiz bedanken! Es war nicht einfach, wieder das richtige Gefühl zu kriegen. Vor allem auf der Bremse. Aber ich habe mein Bestes gegeben. Und es war schön, wieder einmal zu den Wurzeln zurückzukehren!»
Bei den OK Senioren fehlte es ebenfalls nicht an Dramatik. Hier waren die Top 3 vor Wohlen durch lediglich zehn Pünktchen getrennt: 1. Pascal von Allmen (Max Bussliner Motorsport) 223 Punkte, 2. Samuel Schär (UBIQ Racing) 217 Punkte, 3. Jérôme Huber (KartBox.ch) 213 Punkte. Nach zwei Vorläufen lautete die Reihenfolge: 1. Von Allmen 257, 2. Huber 248, 3. Schär 243. Alles war also noch möglich. Und doch behielt am Ende von Allmen die Oberhand. Zwar war Huber im Finale schneller, aber Routinier von Allmen reichte ein zweiter Platz zum zweiten OK-Senior-Titel nach 2019. Die Erleichterung war dem Solothurner nach dem Rennen anzusehen. Schliesslich trennten Von Allmen und Huber am Ende nur vier Punkte. «Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber ich wusste, dass ich einfach hinter Jérôme bleiben muss, um den Titel zu holen.» Platz 3 in der Gesamtwertung ging an Schär, Vierter wurde Patrick Näscher. Kilian Streit sicherte sich mit einer soliden Finalleistung noch Platz 5. Gaststarter Fabio Scherer beendete das Finale als Fünfter. Neben dem Zweikampf Von Allmen gegen Huber war in Wohlen vor allem eine Fahrerin aufgefallen: Ekaterina Lüscher. Die Aargauerin fuhr bei ihrem Gaststart im ersten und zweiten Vorlauf allen davon. Wobei sie im zweiten Pre-Heat eine Strafe bekam, weil sie sich bei der Startprozedur nicht korrekt verhalten hatte. Im Qualifying fuhr sie in 36,159 sec (82,14 km/h Schnitt) einen neuen Streckenrekord – so schnell war in Wohlen noch nie jemand bei einer offiziellen Veranstaltung unterwegs!
Die einzige Kategorie, die schon nach dem ersten Vorlauf entschieden war, ist die der Schaltkarts. In der Kategorie KZ2 lag Ethan Frigomosca aus dem Team Gerber Corse nach dem ersten Heat bereits uneinholbar in Führung. Und das trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe, die sich der Mann aus Locarno wegen einer Kollision mit Evan Vantaggiato einhandelte und die ihn von P1 auf P3 zurückwarf. Im zweiten Lauf blieb Frigomosca dann fehlerlos – gewann und setzte seinen Siegeszug auch im Finale fort. Mit 76 Punkten Vorsprung sicherte er sich schliesslich souverän den Titel. Vor Kevin Wälti und Paolo Castagnetti, der im letzten Rennen gerade noch den Sprung in die Top 3 schaffte und Vantaggiato sowie Michael Pemsing hinter sich liess. Sein mit Abstand bestes Wochenende erlebte in Wohlen Merlin Wymann. Der Fahrer aus dem Team KartBox.ch erreichte nach dem geschenkten Sieg im ersten Vorlauf das Ziel zwei Mal als Zweiter und verpasste die Top 5 in der Endabrechnung lediglich wegen zwei mickrigen Punkten.
Das Finale des Swiss Historic Kart Cup entschied Sandro Melena zu seinen Gunsten. In der Tageswertung lag er mit sieben Rangpunkten vor Thomas Glauser und Francesco Doria. Damit sicherte sich Melena auch den Titel vor Fido Sommer und Glauser.
Mehr Fotos gibt es auf Facebook.
Der Zweikampf um den Titel in der Schweizer Rallye-Meisterschaft zwischen Jonathan Michellod und Jonathan Hirschi Ende Oktober bei der Rallye du Valais spitzt sich zu. Mit seinem vierten Saisonsieg im Tessin hat sich Hirschi eine gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Titelverteidigung geschaffen.
Kevin Gilardoni ist «Mister Rally del Ticino». Der 31-Jährige aus dem Misox hat 2016, 2017 und 2018 die Rally del Ticino gewonnen. Damals noch unter italienischer Flagge. Im Vorjahr setzte sich der Mann, der auch im Langstreckensport auf einem Lamborghini Huracán GT3 beachtliche Leistungen zeigt, zum ersten Mal als «Schweizer» durch. Nun, bei der 25. Ausgabe der Rally del Ticino, ist ihm sein fünfter Gesamtsieg geglückt. Gilardoni (mit Beifahrer Corrado Bonato) rückte dabei zum ersten Mal mit einem Citroën C3 WRC Plus aus und lag von der ersten bis zur letzten Prüfung souverän in Führung. «Dieser Citroën ist ein Superauto», meinte Gilardoni im Ziel. «Mangels Erfahrung konnte ich noch nicht das Letzte aus ihm rausholen, aber natürlich bin ich sehr zufrieden, wie die Rallye gelaufen ist.»
Mit 38,7 Sekunden Rückstand belegten Jonathan Hirschi/Michaël Volluz hinter Gilardoni Platz 2. Weil Gilardoni im WRC für die SM-Wertung nicht punkteberechtigt ist, wurde der Neuenburger damit seiner Favoritenrolle in der Schweizer Meisterschaft gerecht und sahnte zum vierten Mal in dieser Saison die Maximalpunktzahl ab. Wie Gilardoni hat auch Hirschi in einem neuen Auto Platz genommen. Nach dem VW Polo, der bei der Rallye Monte Carlo in Flammen aufging, dem Citroën C3, den er im Jura und bei der «Chablais» einsetzte und dem Hyundai i20, mit dem er am Mont-Blanc zum dritten Saisonsieg fuhr, nahm Hirschi im Tessin in einem Skoda Fabia Rally2 evo Platz. «Ein solcher Wechsel ist nie einfach», sagt Hirschi. «Auch weil der Skoda von der Leistung her sehr stark ist. Schade, dass Kevin nicht auch ein Rally2-Auto hatte. Das hätte sonst einen tollen Kampf gegeben. Aber ich verstehe, dass er sich eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen liess.»
Rang 3 (respektive Rang 2 in der SM-Wertung) hinter Hirschi ging an den achtmaligen Schweizer Rallye-Meister Grégoire Hotz (mit Beifahrer Pietro Ravasi). Wie Gilardoni war auch Hotz im Tessin «nur» Gaststarter. Im selben italienischen Team wie Hirschi fuhr auch er einen Skoda Fabia, wobei Hotz im Gegensatz zum amtierenden Meister Hirschi die jüngste Generation (2023) des Skoda, die auf einer neuen Bodengruppe basiert, bewegte und damit sehr gut zurecht kam. Auch wenn er im Ziel meinte, dass das Auto aufgrund des etwas längeren Radstands auf diesem Parcours weniger handlich sei als Hirschis Exemplar.
Vierter Im Gesamtklassement wurde der Italiener Simone Miele. Weil er für die Schweizer Meisterschaft ebenfalls nicht punkteberechtigt ist, ging Platz 3 in der SM an Jonathan Michellod (mit Co-Pilot Stéphane Fellay). Mit 1:43,8 min Rückstand auf Sieger Gilardoni und mehr als einer Minute Zeitverlust auf Titelkonkurrent Hirschi war Michellod mit seinem Abschneiden natürlich nicht zufrieden. Der Walliser hatte im Ziel nur ein kleines Polster von rund zwölf Sekunden auf die hinter ihm liegenden Sacha Althaus (Gesamt-6., Vierter in der SM) und Kim Daldini (7., resp. Fünfter in der SM), beide auch auf Skoda Fabia.
In der Meisterschaft führt Michellod nun mit 161 zu 154 Punkten gegenüber Hirschi. Letzterer muss beim Finale im Wallis also noch unbedingt punkten, will er seinen Titel verteidigen. Gewinnt Michellod würde Hirschi im Wallis aber ein vierter Platz aufgrund der Streichresultat-Regel reichen.
Die Top 7 im CH-Klassement rundeten die beiden Citroën-Piloten Yoan Loeffler und Mirko Puricelli ab. Der schnellste (und einzige) Junior im Feld war Jérémy Michellod (mit Beifahrer Grégory Maître). Der jüngere Bruder von SM-Leader Jonathan belegte in der SM-Wertung den 22. Schlussrang und stand mangels Konkurrenz schon vor der Rally del Ticino als Schweizer Junioren-Meister fest. Ein Titel, der schon einmal an die Familie Michellod ging: 2019 an den grossen Bruder Jonathan.
In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich Lokalmatador Ivan Rusca in seinem Opel Ascona B durch. Eddy Tapparel auf Porsche 911 SC wurde Zweiter. Pietro Galfetti Dritter auf einem Opel Monza 3.0 E. Durch den Sieg von Rusca ist auch diese Meisterschaft vorzeitig entschieden. Der Führende, Pascal Perroud (BMW M3 E30) war zwar im Tessin nicht am Start. Sein Vorsprung in der Meisterschaft ist aber so gross, dass er beim Finale im Wallis Ende Oktober nicht mehr eingeholt werden kann.
Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite http://www.rallyticino.com/it/
Und so geht es weiter:
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Sei mit dabei wenn der aktuelle Schweizer Meister Berg der Rennsportwagen Marcel Steiner dich durch die Welt des Hockenheimrings führt und aus dem Nähkästchen plaudert.
Während unserer Reise am DTM-Finale vom 21.-22.10.2023 in Hockenheim wird er uns mit seinem Insiderwissen, Geschichten und Infos begleiten und als Reiseleiter für deine Fragen, rund um und zur Rennstrecke, zur Verfügung stehen.
Willst du zudem hautnah bei den Piloten sein, Autogramme erhalten und hinter die Kulissen schauen? Auch unsere beiden CH-Fahrer Riccardo Feller und Patric Niederhauser sind bereit fürs Finale und freuen sich schon jetzt auf unseren Besuch und den persönlichen Kontakt.
Lass dich mitreissen vom Racing-Spirit, fiebere mit um die Titelchancen von Riccardo Feller und reise mit uns an den Hockenheimring. Wir freuen uns auf dich!
Weitere Infos zur Reise findest du unter folgendem Link: DTM-Finale
1939 hätte der Grand Prix von Zürich stattfinden sollen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte dieses Rennen. 84 Jahre später findet der GP nun doch statt: virtuell im Simcenter «Züriring».
Es gibt in der Schweiz zahlreiche Racing-Center, aber nur eines wie den «Züring». Wer Wert auf Motorsport-Ambiente legt und nicht einfach nur virtuell seine Runden drehen möchte, ist bei Züriring-Inhaber Tom Mächler in Dietikon (ZH) bestens aufgehoben.
Zum 100-jährigen Firmenjubiläum der IMAG AG, ein auf Batterien und Akkumulatoren spezialisiertes Unternehmen, das Mächler in dritter Generation führt, hat der umtriebige Firmenchef sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: die Widerauferstehung des Grand Prix von Zürich, der am 8. Oktober 1939 auf einer 4,85 Kilometer langen Strecke in Zürich-Schwandingen als Gegenstück zum Grand Prix von Bern hätte stattfinden sollen. Doch der GP von Zürich, eigentlich als Grosser Preis der Schweizerischen Landesausstellung von 1939 ausgeschrieben, fand nie statt. Obwohl Ende August noch ein Teilnehmerfeld aus vier Mercedes, vier Auto Union, zwei Maserati, ein Alfa Romeo und ein Delahaye im Hauptfeld publiziert wurde.
Der Grund: Die Vorbereitungen auf den Grand Prix in Zürich-Schwammendingen laufen auf Hochtouren, als Deutschland am 1. September 1939 in Polen einfällt – der Beginn des Zweiten Weltkriegs. 84 Jahre später lässt Mächler den GP aufleben – virtuell, ganz ohne Lärm und Emissionen. Die Kulisse entspricht nicht dem eigentlichen GP, der 1939 geplant war. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mächler hat einen virtuellen GP Zürich auf die Beine gestellt, dessen Streckenverlauf einer Sightseeing-Tour durch Zürich gleicht.
Um das aufwändige Projekt realisieren zu können, wurde Zürich millimetergenau vermessen. Ein Laserscan aus über 160 Millionen registrierten Punkten und rund 5000 Fotos von 450 Zürcher Gebäuden wurde in monatelanger Arbeit am Computer zu einem 3D-Modell verarbeitet und schliesslich in die Rennsimulationssoftware «Assetto Corsa» eingepflegt.
Nun ist die Strecke befahrbar – und Besucher sowie Besucherinnen sind herzlich eingeladen, an den Tagen zur offenen Tür (6.-8. Oktober) sich am Simulator zu messen. Die Fahrerinnen und Fahrer mit den besten Rundenzeiten ihrer jeweiligen Kategorie sind am Sonntag, 8. Oktober, zum grossen Finale des Grand Prix Zürich eingeladen. Weitere Infos finden Sie unter www.zueriring.ch
Parallel zur Schweizer Kart-Meisterschaft findet am Freitag/Samstag auch der fünfte und vorletzte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft im Tessin statt. Kann Kevin Gilardoni seinen Vorjahressieg wiederholen?
5,7 Sekunden fehlten Grégoire Hotz im Vorjahr bei der Rally del Ticino auf Sieger Kevin Gilardoni. Und der Altmeister weiss genau, wo er die verloren hat. «Auf der WP Valcolla 2 war ich ein paar Sekunden langsamer als Kevin», so der inzwischen 49-jährige Hotz. Gelegenheit, Revanche zu nehmen, kriegt Hotz am kommenden Freitag/Samstag. Bei der 25. Ausgabe der Rally del Ticino greift der achtfache Schweizer Rallye-Champion aus Boveresse (NE) nochmals an. Mit Co-Pilot Pietro Ravasi geht Hotz auf einem Skoda Fabia RS Rally2 an den Start. Vorjahressieger Gilardoni (mit Beifahrer Corrado Bonato) setzt auf einen Citroën C3 WRC+.
Da die beiden «nur» Gaststarter sind, dreht sich, was die Meisterschaft betrifft, alles um das Duell der beiden Jonathans: Jonathan Michellod gegen Jonathan Hirschi. 17 Punkte trennen die beiden Fahrer, die die bisherigen Rallyes unter sich ausgemacht haben. Wobei Hirschi 2023 drei Rallyes, Michellod bisher deren eine Rallye gewann. Ein komfortables Polster sind die 17 Punkte für Michellod keineswegs. Der Walliser hat bisher an allen Rallyes teilgenommen. Das heisst: Ihm wird am Ende der Saison noch das schlechteste Ergebnis gestrichen. Hirschi dagegen hat die Rallye de Bourgogne ausgelassen. Er hat also bereits ein Streichresultat und kann im Tessin und Ende Oktober beim Finale im Wallis «voll» punkten.
Den Rechenschieber schon vor der Rallye du Valais hervorzunehmen, wäre etwas voreilig. Fest steht jedoch: Siegt Hirschi (mit Co-Pilot Michaël Volluz) im Tessin, so reicht dem Neuenburger (bei einem Michellod-Heimsieg im Wallis) ein vierter Platz beim Finale zur erfolgreichen Titelverteidigung. Spannend wird es auf jeden Fall: Auch weil Hirschi im Tessin erneut einen Fahrzeugwechsel vornimmt – den dritten in diesem Jahr. Nach dem VW Polo, der bei der Rallye Monte Carlo in Flammen aufging, stand Hirschi in dieser Saison bereits mit Citroën und zuletzt mit Hyundai am Start. Im Tessin wird er wie Titelkonkurrent Michellod auf einem Skoda Fabia Rally2 evo ausrücken.
Hinter dem Quartett Gilardoni-Hotz-Michellod-Hirschi macht sich Sacha Althaus (mit Lisiane Zbinden als Beifahrerin) sowie Yoan Loeffler (mit Marine Maye) Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis. Althaus liegt mit 105 Punkten auf dem dritten Zwischenrang. Den würde er gerne bis zum Saisonende erfolgreich verteidigen. Die Chancen dazu stehen gut. Erstens, weil Althaus dieses Jahr seine bisher stärkste Saison fährt. Und zweitens, weil die Konkurrenz pausiert. Der Fünftplatzierte Thibault Maret fehlt im Tessin genauso wie der Sechstplatzierte Mike Coppens. Beide haben angekündigt, dass sie bei ihrer Heimrallye, der Rallye du Valais, vom 26.-28. Oktober wieder am Start stehen.
Auf einen Fahrer muss Althaus im Tessin aber dennoch aufpassen: Sergio Pinto. Der schnelle Walliser holt mit seiner Alpine A110 RGT regelmässig Punkte und liegt in der Meisterschaft nur zehn Zähler hinter Althaus.
Unter den 53 Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Tessin ist auch ein Junior am Start: Jérémy Michellod. Der jüngere Bruder von Jonathan Michellod hat damit die Meisterschaft bereits in der Tasche. Die Verfolger Quentin Claire und Damien Lovey können ihn, unabhängig vom Ergebnis beim Finale im Wallis, nicht mehr ein- respektive überholen.
Für den Schweizer Rallye-Pokal sind fünf Teams gemeldet. Dort wird es auf ein Duell zwischen dem Führenden Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift Sport) und Claude Aebi (Renault Clio RS) geben.
In der VHC, der historischen Klasse, stehen sechs Teams am Start. Zu den Favoriten gehören Eddy Tapparel (Porsche 911 SC) und Steve Gaspardi (Opel Corsa GSI). Der klar Führende im Gesamtklassement Pascal Perroud (BMW M3) ist nicht am Start.
Los geht die Rallye am Freitagabend, 29. September, mit der ersten WP ab ca. 21 Uhr. Auf dem Programm stehen insgesamt 6 Wertungsprüfungen (eine am Freitag, fünf am Samstag). Insgesamt werden 305,96 km zurückgelegt, wovon exakt 80 km gewertet werden. Weitere Informationen zum fünften Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link. http://www.rallyticino.com/it/
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Am Samstag fallen in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft beim letzten Lauf in Wohlen die Entscheidungen. In keiner der fünf Kategorien steht bisher ein Meister respektive eine Meisterin fest!
Am kommenden Samstag, 30. September, findet in Wohlen das mit Spannung erwartete Finale zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 statt. Wobei die Betonung auf «Spannung» liegt. Denn noch sind die Entscheidungen in allen fünf Kategorien offen. Insgesamt haben noch 18 Fahrer und Fahrerinnen Titelchancen. Den grössten Vorsprung vor dem letzten Rennen hat Ethan Frigomosca bei den Schaltkarts mit 47 Punkten. Die kleinsten Polster haben Albert Tamm (Super Mini) und Pascal von Allmen (OK Senior) mit je sechs Zählern. Einem atemraubenden Showdown steht also nichts im Weg.
Bei den Super Minis, den 8- bis 12-Jährigen, sind noch vier Fahrer im Titelrennen. Wobei zwischen Platz 1 und Platz 4 nur 23 Punkte liegen. Die besten Karten hat Albert Tamm. Der Tessiner führt die Meisterschaft mit 206 Punkten an. Vier Läufe hat der 10-jährige Tessiner mit estnischen Wurzeln in diesem Jahr bereits gewonnen – darunter die Finalrennen in Franciacorta und Mirecourt. Nur sechs Punkte dahinter liegt Dan Allemann (11). Der Vorjahresmeister hat wie Tamm ein Rennwochenende weniger bestritten. Sieben Mal hat er in dieser Saison bereits ganz oben gestanden. Wie Tamm hat auch er zwei Finalläufe gewonnen (7 Laghi und Levier). Erst kürzlich hat sich der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann bei einem Rennen in Italien das Schlüsselbein gebrochen. Laut Allemann sr. sollte einer Teilnahme am Finale in Wohlen, der heimstrecke von Allemann, aber nichts im Weg stehen. «Ich gehe davon aus, dass er fährt», sagt Ken. Ebenfalls noch im Rennen um den Titel bei den Super Minis sind Dario Palazzolo (193 Punkte) und Yven Ammann (183). Die beiden Fahrer aus dem Team Innovate Competition werden alles daran setzen, Tamm und Allemann noch einzuholen.
Die einzige Kategorie, in der nur noch zwei Fahrer respektive Fahrerinnen als Titelkandidat respektive -kandidatin in Frage kommen, ist die OK Junior. In Führung liegt dort Chiara Bättig (KartBox.ch), die von allen Fahrern 2023 bisher am meisten Punkte eingeheimst hat, nämlich deren 239. Ohne den Motorschaden zuletzt in Levier stünde die junge Zürcherin schon fast als neue respektive alte Meisterin fest. Doch der Defekt im letzten Finalrennen hat nochmals für Spannung gesorgt. Herausforderer Arnaud Voutat (Spirit Racing), der seine erste Saison bei den Junioren bestreitet, liegt nur 17 Punkte hinter Bättig. Auch im Kampf um Platz 3 ist noch alles möglich. Bättigs Teamkollege Neil Russell liegt dort mit 158:145 Punkten gegenüber Shai Derungs (Spirit Racing) vorne. Beide haben Luft nach hinten, weil der Fünftplatzierte Julian Brupbacher (131 Punkte) in Wohlen nicht am Start steht.
In der X30 Challenge Switzerland, der Kategorie mit Einheitsmotoren von IAME, sind ebenfalls noch vier Fahrer im Titelrennen, wobei der Viertplatzierte Yan Rothen aus dem Team von Ken Allemann nur noch theoretische Chancen hat. 41 Punkte müsste er auf den zurzeit Drittplatzierten Kilian Boss wettmachen, um noch unter die Top 3 der Meisterschaft zu kommen. Das ist nicht unmöglich, aber in der Verfassung, in der sich Boss seit Mirecourt befindet, wird es für Rothen ein sehr schwieriges Unterfangen. Boss hat bei den letzten zwei Rennwochenenden von 150 möglichen Punkten 148 geholt! Wenn er auch in Wohlen wieder so auftrumpft, müssen sich sogar die beiden Führenden in Acht nehmen. Zwar hat Samuel Ifrid (UBIQ Racing) und Alessio Strollo (MH Racing) 26 respektive 19 Punkte Vorsprung auf Spirit-Fahrer Boss. Und beide haben in diesem Jahr schon Rennen gewonnen. Doch in dieser Kategorie ist alles denkbar, auch wenn in Wohlen «nur» 22 Fahrer respektive Fahrerinnen am Start stehen. Einer davon ist übrigens Berg-Rennfahrer Joël Burgermeister. Er kehrt nach elf Jahren Abstinenz für das Finale in Wohlen wieder ins Rennkart zurück. Mehr zu seinem Gaststart erfahren Sie unter www.motorsport.ch
Auch bei den OK Senioren wird es einen Dreikampf geben. Der führende Pascal von Allmen aus dem Team von Max Busslinger liegt lediglich sechs Punkte vor Samuel Schär (UBIQ). Weitere vier Punkte dahinter lauert Jérôme Huber (KartBox.ch). Würde man nach den bisherigen Laufsiegen urteilen, müsste Routinier von Allmen mit fünf ersten Plätzen gegenüber deren drei von Schär und Huber den Vorteil auf seiner Seite haben. Doch der Abstand ist so minimal, dass bereits nach dem ersten Vorlauf alles wieder anders ausschauen kann. Kaum mehr Chancen hat Patrick Näscher aus dem Team MH Racing. Der Liechtensteiner liegt 50 Zähler hinter von Allmen. Und trotzdem: Einen Routinier wie ihn darf man nie abschreiben. Ein weiterer Routinier, der sich das Rennen in Wohlen nicht entgehen lässt, ist Fabio Scherer. Der Le-Mans-Klassensieger hat in diesem Jahr bereits das Finale in Franciacorta gewonnen und kann als Gastpilot mit einer starken Leistung auf seiner Heimstrecke durchaus noch in die Top 10 in der Gesamtwertung fahren.
Kommen wir zur KZ2. Bei den Schaltkarts hat Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) wie eingangs beschrieben die beste Ausgangslage. 47 Punkte liegt er im Ranking vor Verfolger Kevin Wälti. Angesichts des Speeds und der Konstanz von Frigomosca dürfte dieser Titel eigentlich nur noch Formsache sein. Doch zuletzt in Levier wollte es für den 22-Jährigen aus Locarno nicht so richtig laufen und die Konkurrenz konnte nochmals aufschliessen. Falls die Entscheidung in dieser Kategorie schon in einem der Vorläufe fällt, ist der Kampf um die weiteren Podestplätze umso spannender. Hinter Wälti (180 Punkte) lauern Evan Vantaggiato ( 171), Paolo Castagnetti (164) sowie die punktgleichen Simon Stoller und Michael Pemsing (je 138).
Auch der Swiss Histo Kart Cup bestreitet im Rahmen der Kart-SM sein Finale. Elf Teilnehmer haben sich für den dritten und letzten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt). Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden. In Führung liegen mit je sieben Rangpunkten Sandro Melena und Adrian Wepfer, wobei Letzterer in Wohlen nicht starten wird.
Zur Strecke: Im vergangenen Jahr hat die Kartbahn Wohlen ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Auf diese Saison wurde die 825 Meter lange Strecke, die kürzeste im Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, saniert. Die berüchtigten Sandhügel sind verschwunden, auch einige (kranke) Bäume wurden aus Sicherheitsgründen gefällt. Auffällig sind die neuen Fahrbahnteiler aus Kunststoff. Sowie der frische Belag, der im Juli nochmals ausgebessert wurde. Bei den Tests hat sich gezeigt, dass die Rundenzeiten mindestens zwei Sekunden unter den Bestwerten von 2022 liegen.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Wohlen www.savoiechrono.com
Zeitplan
Freitag, 29. September 2023
09.00-18.00 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Samstag, 30. September 2023
08.00-09.10 Uhr, Offizielles Training
09.12-09.58 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-12.00 Uhr, Rennen 1
12.00-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.50 Uhr, Rennen 2
15.00-17.15 Uhr, Finalläufe
ca. 18.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
Die beiden GT3-Cup-Wertungsläufe des fünften Saison-Wochenendes der Porsche Sprint Challenge Suisse in Mugello endeten mit Überraschungssiegen für Alexander Schwarzer.
Vom Einsteiger zum Doppelsieger: Alexander Schwarzer hat seine Ausbildung zum Rennfahrer mit zwei ersten Plätzen im GT3 Cup gekrönt. In Mugello konnte der Absolvent der Porsche Racing Experience zunächst den Sprint über 13 Runden für sich entscheiden, bevor er auch beim Endurance-Lauf über die 100-Meilen-Distanz die Klasse 1 gewann. In beiden Wettbewerben unterstrich der Deutsche sein Talent am Steuer des rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992, der in dieser Klasse ohne elektronische Fahrhilfen zum Einsatz kommt, jeweils mit der schnellsten Rennrunde.
Johannes Kapfinger, Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, war von der Pole-Position in den Sprint gestartet. Nach mehreren Fremdkontakten kehrte der Passauer jedoch nur als Vierter aus der ersten Runde zurück. An Peter Hegglin ging er im dritten Umlauf wieder vorbei, in Runde 8 konnte er auch den Italiener William Mezzetti passieren und die Jagd auf Schwarzer aufnehmen. Im Ziel fehlten ihm jedoch 3,2 Sekunden auf den Sieger. Mezzetti wurde Dritter vor Gregor Burkard und Marc Arn. Hegglin, auf Rang 6 gewertet, hatte zehn Strafsekunden für das Verursachen einer Kollision kassiert. Er blieb damit noch vor Jan Klingelnberg, der sich nach einem schwachen Qualifying von Startplatz 11 bis auf Rang 7 verbessern konnte.
Seine Klassen-Pole für den Endurance-Lauf liess Johannes Kapfinger ungenutzt: Aufgrund von Bremsproblemen verzichtete er auf den Start. An seine Stelle trat Alexander Schwarzer, der die Klassenführung über die gesamte Renndistanz behaupten konnte und am Ende in der Gesamtwertung auf Rang 4 fuhr. Dabei kam ihm auf den letzten Metern noch Gregor Burkard gefährlich nah, der sich bis auf 3,2 Sekunden herankämpfen konnte. Auf den weiteren Positionen: William Mezzetti, Peter Hegglin, Marc Arn und Christof Langer.
Im Endurance-Wettbewerb der Klasse 1 für den Porsche 911 GT3 Cup behielt Schwarzer gegen Gregor Burkard und William Mezzetti die Oberhand. Bei den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR fuhr Alexandre Mottet im Sprintrennen zum Sieg, Remo Stebler sicherte sich beim Endurance-Lauf die Maximalpunktzahl. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, gewann auf der 5,245 Kilometer langen Formel-1-Strecke nahe der Toskana-Metropole Florenz die besonders teilnehmerstarke Gruppe Open GT vor dem US-Amerikaner Dustin Blattner. Beide pilotierten einen aktuellen 911 GT3 Cup mit Renn-ABS. Platz drei ging an Ashish Patel im 911 GT3 R der Generation 992. Gemeinsam mit Dieter Svepes musste Michael Kapfinger im Endurance-Lauf Sebastian Schmitt und Dominik Schraml den Vortritt lassen. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse führte in Mugello an Xavier Penalba kein Weg vorbei, während in der Chrono-Klasse Nicolas Garski zwei Erfolge feierte.
Am Samstag, 30. September, findet in Wohlen das grosse Finale der Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 statt. Wieder ist ein prominenter Gast aus der Schweizer Berg-Meisterschaft am Start: Formel-4-Pilot Joël Burgermeister in der X30 Challenge Switzerland.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft lockt immer wieder gestandene Rennfahrer an. Erst kürzlich war Motorrad-Ass Dominique Aegerter als Gastfahrer beim vierten Lauf der SKM in Levier dabei. Und vor einem Jahr kehrte der siebenmalige Schweizer Berg-Champion Eric Berguerand beim Finale in Wohlen dank Ken Allemann und Spirit Racing für ein Rennen zu seinen Wurzeln zurück. Auch 2023 steht neben Le-Mans-Klassensieger Fabio Scherer, der in der Kart-SM praktisch zum Inventar gehört, ein Gastfahrer am Start: Joël Burgermeister. Der 32-jährige Thurgauer aus Egnach am Bodensee fährt für gewöhnlich einen Tatuus Formel 4 in der Schweizer Berg-Meisterschaft. Mit diesem 2-Liter-Rennwagen ist Burgermeister in dieser Saison von Klassensieg zu Klassensieg gefahren und hat alle sechs Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewonnen – fünf davon in neuer Rekordzeit.
Für das Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft kehrt Burgermeister nun zurück ins Kart. Dank der grosszügigen Unterstützung von Agostino Lagrotteria und seinem Team Innovate Competition wird Joël in der X30 Challenge Switzerland an den Start gehen. Um nicht gänzlich unvorbereitet zu sein, hat Burgermeister in der Woche vor dem Rennen bereits einige Runden auf der Kartbahn in Wohlen absolviert. «Ich bin elf Jahre nicht mehr in einem Rennkart gesessen», betont Burgermeister. «Deshalb bin ich dem Team Innovate Competition sehr dankbar, dass ich diesen Test absolvieren durfte. Natürlich fehlt mir noch die Routine, aber ich habe ja am Freitag vor dem Rennen noch einen Trainingstag. Und das Wichtigste: Es hat unglaublich viel Spass gemacht! Vielen Dank Ago, vielen Dank Auto Sport Schweiz für diese einmalige Gelegenheit!»
Wie weit Burgermeister im stark besetzten Feld der X30 nach vorne kommt, wird sich am Renntag zeigen. In Levier beim letzten Lauf zur SKM war die Top 12 im Qualifying durch lediglich 0,157 Sekunden getrennt. «Um da vorne mitzufahren, muss ich mich auf der Bremse noch verbessern», sagt Burgermeister. «Aber ich werde mein Bestes geben!»
Burgermeister weiss, dass die Latte liegt für Schweizer Bergrennfahrer ziemlich hoch liegt. Berguerand hat im Vorjahr – allen Strapazen zum Trotz – im Finale in der Kategorie KZ2 den dritten Rang herausgefahren. Also, aufgepasst auf die #357!
Auch an diesem Wochenende gab es wieder Schweizer Podestplätze an internationalen Schauplätzen zu bejubeln. Besonders wertvoll ist der dritte Platz von Ricardo Feller bei der DTM am Red Bull Ring. Damit bleibt der Aargauer im Titelrennen.
Ricardo Feller ist auch nach dem vorletzten Lauf der DTM am Red Bull Ring im Titelrennen. Der junge Aargauer hat mit Plätzen 3 und 15 in Spielberg seine Titelchancen aufrecht erhalten. Sein Rückstand auf den Führenden Thomas Preining beträgt vor dem grossen Finale in Hockenheim 31 Punkte. Auf den Zweitplatzierten Mirko Bortolotti fehlen Feller 21 Zähler. Bei noch maximal 56 zu holenden Punkten ist für Feller also noch nichts verloren.
Besonders bemerkenswert war Fellers Leistung im ersten Rennen. Dort zeigte «Ricky» von Startplatz 26 eine sensationelle Aufholjagd und verteidigte in der Schlussphase den dritten Rang entschlossen gegen Rene Rast. «Das war schon hart, vor allem am Ende mit Rene», sagte der ABT-Pilot. «Der BMW ist auf den Geraden so brutal schnell, das ist Wahnsinn. Es war nicht einfach, ihn hinter mir zu lassen.»
Auch in der European Le Mans Series in Spa-Francorchamps gab es Schweizer Podestplätze zu bejubeln. Fast schon Tradition habe diese bei Louis Delétraz. Der Genfer belegte mit seinem Racing Team Turkey Platz 3. Noch besser machte es Alexandre Coigny und das Team Cool Racing. Der 48-Jährige aus Dully wurde Zweiter im Gesamtklassement und Sieger in der LMP2-ProAm-Wertung (vor Delétraz). Darüberhinaus gewann das Team Cool Racing auch die LMP3-Klasse mit dem Trio Chila/Sibert/Garcia.
Eine Erfolgsmeldung gibt es auch von Dario Cabanelas. Der Waadtländer, der im Vorjahr die Schweiz bei den FIA Motorsport Games in der Kategorie Formel 4 vertrat, hat bei seinem Debüt im Eurocup-3 gleich an seinem ersten Rennwochenende in Jerez den ersten Punkt geholt.
Einen schönen Schlusspunkt unter eine erfolgreiche Saison setzte Marcel Steiner. Der Schweizer Berg-Champion 2023 wurde beim Rennen im österreichischen St.Agatha hinter Christian Merli Zweiter. Steiner verlor in der Addition der beiden Rennläufe 1,1 Sekunden auf den Südtiroler.
Ihnen ist der Lesestoff ausgegangen? Macht nichts! Wir schaffen Abhilfe. Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz erscheint in diesen Tagen – mit Themen rund um den Schweizer Automobil- und Kartsport.
Was braucht es, um erfolgreich Kart zu fahren? Wir haben bei einem Schweizer Spitzenpiloten nachgefragt und ein ABC des Kartfahrens zusammengestellt. Dabei ist herausgekommen: Talent allein reicht oft nicht aus. Doch lesen Sie selber. Wie gesagt von A wie Anreise bis Z wie Ziel.
Bleiben wir beim ABC: A wie Arosa ClassicCar und A wie Allrounder sind zwei weitere Themen im neuen Magazin, das Ihnen auch diesmal hoffentlich ein wenig Lesespass garantiert. Viel Vergnügen bei der Lektüre. Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Dezember.
Die 5. Ausgabe des Memorial-Bergrennens Steckborn wird am Wochenende vom 23. und 24. September Treffpunkt für alle Autofans. Insgesamt sind 345 Fahrzeuge gemeldet.
Steckborn am Bodensee wird am kommenden Wochenende, 23. und 24. September, zum Treffpunkt für alle Autofans. Das 5. Memorial-Bergrennen lockt mit einer Rekordteilnehmerzahl von 345 Fahrzeugen. Los geht es am Samstagmorgen ab 9 Uhr. Das letzte Feld startet um 16 Uhr zu seinem zweiten Lauf. Am Sonntag gelten dieselben Zeiten. Die Tageskarte kostet 20.- Franken. Parkplätze gibt es für 5.- Franken. Kinder von 8 bis 16 Jahre bezahlen 8.- Franken.
Die Strecke misst 2,8 Kilometer und führt auf der Frauenfelderstrasse von der Untersee-Gemeinde Steckborn über den Seerücken in Richtung Hörhausen. Als besondere Attraktion sind anlässlich des 75-Jahre-Porsche-Jubiläums etliche Sportwagen des gleichnamigen Traditionsunternehmens am Start – darunter auch der dreifache Le-Mans-Sieger Marco Werner auf einem Porsche 918 Spyder.
Das Bergrennen in Steckborn fand erstmals 1955 statt. 2007 wurde das erste Memorial organisiert. 2010 folgte die zweite Austragung, 2015 und 2018 die Ausgaben 3 und 4. Um den ökologischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, sind zahlreiche Fahrer mit Synfuel am Start. Im Nachgang zum Memorial-Bergrennen wird ausserdem für jeden Teilnehmenden ein Baum in der Region Untersee gepflanzt.
Alle weiteren Informationen finden Sie unter: www.bergrennen-steckborn.ch
Anfang Juni ist Guillaume Girolamo bei der Rallye du Chablais schwer verunglückt. Im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil (LU) kämpft er sich zurück ins Leben. Auto Sport Schweiz hat den 26-jährigen Walliser besucht.
Dreieinhalb Monate sind seit dem schweren Unfall von Guillaume Girolamo bei der Rallye du Chablais vergangen. Vieles im Leben von Guillaume und seiner Familie hat sich seither dramatisch verändert. Girolamo ist von der Brust an abwärts gelähmt. Und trotzdem sind zwei Sachen geblieben: die Herzlichkeit und der Humor. Als ihn Auto Sport Schweiz besucht, sitzt Guillaume mit seiner Freundin, seinen Eltern und Freunden am Tisch in einem Strandcafé am Sempachersee. Er lächelt. So wie er es meistens auch bei den Rallyes gemacht hat. «Ab und zu muss ich raus aus der Klinik», sagt Guillaume. «Vor allem am Wochenende. Und jetzt kann ich hier noch das schöne Wetter geniessen. Mir wurde gesagt, dass die Gegend um Nottwil in den kommenden Monaten sehr neblig sei. Das stinkt mir jetzt schon.»
Bis Februar/März wird Girolamo sicher noch in Nottwil sein. Danach, so hofft er, kann er nach Hause. «Mir geht es den Umständen entsprechend gut», sagt er. «Ich bin in den besten Händen und ich habe schon Fortschritte erzielt. Am Anfang konnte ich meine Arme fast nicht bewegen. Jetzt funktioniert das schon viel besser. Nur mit dem Greifen klappt es noch nicht. Das Gefühl in den Fingern ist noch nicht zurückgekommen. Es fühlt sich an wie Ameisen. Aber ich werde die Hoffnung noch lange nicht aufgeben. Ich habe sogar gelernt mit dem Ansatz des Daumens SMS zu schreiben. Es ist zwar anstrengend, aber es geht. Auch mit dem iPad kann ich umgehen. Die Whatsapp-Messages habe ich inzwischen fast alle beantwortet. Bei den Mails bin ich noch im Rückstand…»
An den Unfall mag sich Girolamo haargenau erinnern. Und er hat auch kein Problem darüber zu sprechen. Am Anfang habe er jedem davon erzählt. Auch denen, die sich gar nicht dafür interessiert haben. «Ich war immer bei Bewusstsein», sagt Girolamo. «Es war auf einem Waldstück zwischen Collombey und Muraz passiert. Das Auto hat auf einer leichten Unebenheit versetzt. Wir haben links angehängt und sind dann kopfüber rechts in einen Baum geprallt.» Durch die Wucht des Aufpralls hat Girolamo einen Schlag auf den Kopf bekommen, der so stark war, dass das Rückenmark auf Höhe von Halswirbel C6 beschädigt wurde. Co-Pilot Bénjamin Bétrisey hatte Glück im Unglück. «Er konnte selber aussteigen», sagt Guillaume. «Sein Knöchel war verstaucht, aber sonst war er okay. Darüber bin ich heute sehr froh. Auch dass er als gelernter Samariter richtig reagierte und mich aus meiner misslichen Lage kopfüber im Auto nicht befreite, sondern auf Hilfe wartete.»
Zwei Stunden haben die Rettungskräfte den Verunfallten sorgfältig geborgen. Nach einer ersten OP im Lausanner CHUV hat man ihn direkt nach Nottwil verlegt. Guillaumes Alltag besteht heute aus Therapien. «Das ist ein sehr anstrengendes Programm», meint der Rallye-Junior-Meister von 2022. «Meistens bin ich danach abends erschöpft.»
Über Besuch freut er sich. Auch wenn er sagt: «Es ist nicht jeder Tag ein guter Tag.» Noch mehr freuen wird er sich, wenn er eines Tages nach Hause darf.
Gute Besserung, Guillaume – von Auto Sport Schweiz und – das darf man sicher so schreiben – von der ganzen Schweizer Motorsport-Gemeinde!
In etwas mehr als einem Jahr finden die FIA Motorsport Games in Valencia statt. Für Interessierte hat die FIA eine Liste mit den Teilnahmegebühren und den Lizenzanforderungen erstellt.
Vom 23. bis 27. Oktober 2024, also nächstes Jahr, findet die dritte Ausgabe der FIA Motorsport Games in Valencia (E) statt. Auf dem Programm stehen wie bei der Ausgabe 2022 in Le Castellet dieselben 16 Disziplinen – plus zehn weitere! Diese haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Siehe:
https://motorsport.ch/de/newscenter/fia-motorsport-games-2024-zehn-neue-disziplinen
Nun hat die oberste Automobilsportbehörde auch Details zu den Teilnahmegebühren, den Lizenzanforderungen sowie Infos zur Art der Bereitstellung von Autos oder Karts veröffentlicht. Diese Liste finden Sie unten angehängt.
Des Weiteren gilt, was wir schon Anfang August kommuniziert haben: Wer Interesse hat, kann sich bei Auto Sport Schweiz unter der E-Mail eichenberger@motorsport.ch melden. Die offiziellen Anmeldungen für die FIA Motorsport Games 2024 werden laut FIA Anfang nächsten Jahres geöffnet werden. Auto Sport Schweiz wird Sie auf dem Laufenden halten.
Die Schweizer Erfolgsserie in der GT World Challenge ging auch am vergangenen Wochenende weiter. Gesamtleader Raffaele Marciello gewann in Valencia bereits sein viertes Sprintrennen in dieser Saison.
Am Wochenende wurde in Valencia (E) im Rahmen der GT World Challenge der vierte Lauf des diesjährigen Sprint-Cups ausgetragen. Und die Schweizer Siegesserie geht munter weiter. Zum bereits vierten Mal in dieser Saison stand Raffaele Marciello zuoberst auf dem Podium. Der Tessiner, der sich sein Mercedes-Cockpit mit dem Russen Timur Boguslavskiy teilt, hat damit auch die Führung im Gesamtklassement verteidigt, obschon das Duo im zweiten Rennen «nur» Siebter wurde. Den Schweizer Erfolg komplettierte im ersten Rennen das Team Emil Frey Racing mit Platz 2 (Vermeulen/Costa) und Ricardo Feller auf Rang 3. Im zweiten Durchgang (Sieger Weerts/Vanthoor) wurde Feller Zweiter, Vermeulen/Costa Dritte. Für Audi-Pilot Lucas Légeret endeten die beiden Rennen auf dem Circuit Ricardo Tormo auf dem undankbaren vierten Platz. Alain Valente sicherte sich in der Silber-Wertung zwei Mal Platz 2.
Beim Finale in Zandvoort am 14./15. Oktober haben die Schweizer alle Trümpfe in der Hand. Falls Marciello den Titel nicht holt, könnte Feller als zurzeit Gesamtzweiter in die Bresche springen.
Einen Sieg und einen zweiten Platz gab es für die Schweiz auch in Übersee. Beim IMSA-Rennen in Indianapolis sicherte sich Louis Delétraz in der LMP2 den zweiten Klassenrang. In der GTD feierte Mercedes-Pilot Philip Ellis seinen ersten Saisonsieg.
Schweizer Erfolge gab es auch beim 24-Stunden-Rennen in Barcelona zu bejubeln. Daniel Allemann (Porsche) wurde mit zwei Runden Rückstand Gesamtdritter (P2 in der ProAM). Alex Fontana, Yannick Mettler und Ivan Jacoma (ebenfalls auf Porsche) belegten Rang 5 (P4 in der ProAM). In der TCR standen Jasmin Preisig und Miklas Born für das Team Wolf Power Racing nach 662 Runden ganz oben auf dem Podest.
Am Wochenende trug die Schweizer Berg-Meisterschaft ihr Finale in Les Paccots aus. In Abwesenheit der neuen Meister sicherte sich Robin Faustini seinen ersten «echten» Tagessieg im Rahmen der SM.
Marcel Steiner und Eric Berguerand haben die Schweizer Berg-Meisterschaft in den vergangenen Jahren dominiert. Seit 2010 haben die beiden den Titel unter sich ausgemacht. Die letzte Niederlage im Kampf um einen Tagessieg musste das Duo beim Regenrennen am Gurnigel 2019 einstecken. Damals gewann Thomas Amweg. Am Wochenende fehlten die beiden Dominatoren beim Finale zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Les Paccots. Dadurch war schon von vornherein klar, dass es einen neuen Tagessieger geben muss. Und dieser konnte unter normalen Umständen nur aus der «Ecurie 13 Etoiles» stammen – dem Team der beiden Osella-Fahrer Robin Faustini und Joël Volluz.
Nach dem ersten Lauf sah alles danach aus, als ob Volluz, der bereits 2015 das Rennen von Châtel-Saint-Denis nach Les Paccots gewann, auch diesmal die Oberhand behalten würde. Der Walliser war 0,4 Sekunden schneller als sein Widersacher aus Suhr im Kanton Aargau. Faustini war deshalb nach dem ersten Durchgang etwas nachdenklich. «Auf einer so kurzen Strecke, auf welcher es eigentlich fast nur geradeaus geht, wird es schwierig sein, diesen Rückstand aufzuholen.» Doch Faustini fand ein Rezept. «Wir hatten im ersten Lauf eine zu lange Übersetzung. Das änderten wir für Lauf 2.» Und siehe da: Es hat funktioniert! Der 25-Jährige unterbot im zweiten Lauf seine persönliche Bestzeit um zwei Zehntelsekunden. Im dritten Heat fuhr er eine fast identische Zeit wie im ersten Lauf, während sich Volluz in beiden Durchgängen nicht mehr verbessern konnte.
«Natürlich freue ich mich über diesen Sieg», meint Faustini, der bereits einmal ganz oben stand: in Oberhallau 2021. Dieses Rennen – während der Corona-Pandemie – zählte aber nicht zur Schweizer Meisterschaft. «Vor allem freut es mich, dass wir den Spiess nach dem ersten Lauf noch umdrehen konnten.» Ziemlich beeindruckend ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der beiden Osella-Kutscher. Volluz’ Bestzeit entspricht einem Schnitt von 170,45 km/h. Schneller wird im Rahmen der Berg-SM nur in Les Rangiers gefahren. Dort betrug der Schnitt des Siegers 181,04 km/h.
Hinter Faustini und Volluz sicherte sich Roger Schnellmann im Mitsubishi Evo 8 den dritten Platz im SCRATCH mit zwei Läufen in 55,7 respektive 55,6 Sekunden. Damit war er in der Endabrechnung eine Sekunde schneller als Baptiste Tognet-Bruchet auf seinen Norma M20F. Platz 5 ging an den schnellsten 2-Liter-Formelfahrer Lionel Ryter, der in Les Paccots einmal mehr unter Beweis stellte, dass da ein Nachwuchsfahrer heranreift, der in den nächsten Jahren für Schlagzeilen sorgen kann. Hauchdünn war die Entscheidung um Platz 2 und 3 bei den «kleinen» Monopostos hinter Ryter. Victor Darbellay setzte sich in der Addition der beiden schnelleren Läufen um knappe 78 Hundertstelsekunden gegen Frédéric Fleury durch.
Zu den schnellsten Tourenwagen hinter E1-Sieger Schnellmann gehörten in Abwesenheit des neuen Meisters Bruno Sawatzki der Jurassier Frédéric Neff auf seinem Porsche und der Langnauer Simon Wüthrich auf seinem VW Golf Turbiene (Sieger E1 bis 3000 cm3). Für Martin Bürki endete die erste Ausfahrt auf dem BMW M3 GT3 des 2019 verstorbenen Jürg Beiner auf dem dritten Rang der E1 plus 3500 cm3 – hinter Schnellmann und Neff. «Ich muss mich zuerst noch an dieses Auto gewöhnen», sagt Bürki, der bis vor Kurzem mit seinem VW Polo die Berge hochgefahren ist.
Zu den weiteren Klassensiegern in Les Paccots gehörten: Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), der sich mit diesem Triumph Platz 2 in der IS-Trophy (hinter Burri und vor Sawatzki) sicherte, der als Berg-Pokal-Sieger bereits festgestandene Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), der diesmal Jürg Ochsner (Opel Kadett) und Manuel Santonastaso (BMW E21) auf die Plätze 2 und 3 verwies, Ferdi Waldvogel (BMW M3, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche 997 GT3, IS plus 3000 cm3), Roger Savoy (Suzuki Swift GTi, E1 bis 1600 cm3), Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Benoit Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3) sowie Pirmin Scheidegger (Cupra, TCR).
Mehr über das Bergrennen von Les Paccots erfahren Sie unter https://paccots.ecuriedeslions.ch/
Der finale Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.
Die fünfte Veranstaltung der autobau SKM findet am 29./30. September 2023 in Wohlen (CHE) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den fünften Lauf ist in einer Woche am Samstag 23.09.2023 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Reise mit uns an den Hockenheimring (DE) und fiebere am grossen Saisonfinale mit unseren CH-Piloten mit am
Samstag, 21.10.2023 & Sonntag, 22.10.2023
Melde dich hier an: DTM-Finale
Am Wochenende geht die Schweizer Berg-Meisterschaft mit dem letzten Rennen von Châtel-Saint-Denis nach Les Paccots zu Ende. Leider nicht am Start sind die beiden neuen Schweizer Meister Marcel Steiner (Rennsportwagen) und Bruno Sawatzki (Tourenwagen).
Das Finale einer Meisterschaft auszutragen, birgt immer ein gewisses Risiko. Wer als Veranstalter Glück hat, darf sich auf einen grossen Showdown freuen. Wenn beim Anlass zuvor jedoch schon die Entscheidung gefallen sind, ist die Luft draussen. Nichtsdestotrotz kann ein Finale, bei dem die Titel schon vergeben sind, spannend sein. Auch im Falle von Les Paccots, dem letzten Bergrennen zur Schweizer Meisterschaft 2023, dürfte das so sein.
Trotzdem muss das letzte Bergrennen der Saison mit einigen Absagen leben. Gleich beide Schweizer Meister, Marcel Steiner (Rennsportwagen) und Bruno Sawatzki (Tourenwagen), werden im Freiburgischen fehlen. Auch Vorjahresmeister Eric Berguerand ist in Les Paccots nicht am Start. Der Walliser, der am Gurnigel vor dem dritten Lauf zusammenpacken musste, hat diese Woche mit der Schadensanalyse seines Motors begonnen. «Ich glaube, dass die Kolben das Problem sind», sagt Berguerand nach einer ersten Bestandesaufnahme. «Ich hatte schon beim Start im unteren Drehzahlbereich Probleme. Ich bin fast nicht weggekommen.»
Neben Steiner, Berguerand und Sawatzki fehlen bei der 40. Ausgabe noch drei weitere Top-Piloten in Les Paccots: Da ist zum einen Thomas Amweg, an dessen Reynard 95D sich am Gurnigel ein Getriebeproblem bemerkbar machte. Ebenfalls abwesend ist Joël Burgermeister, der in dieser Saison sechs der bisherigen sieben Rennen bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 gewann. Der Thurgauer ist am Wochenende auf der Nordschleife beim 1000-Kilometer-Rennen auf einem Porsche 944 Cup im Einsatz. Ebenfalls nicht am Start ist Joël Grand. Der Walliser, der zuletzt in Les Rangiers mit seinem Wolf Thunder GB8 einen Klassensieg verbuchte, legt seinen Fokus auf 2024.
Spannend wird es um den Taggessieg dennoch. Das Duell zwischen Robin Faustini gegen Joël Volluz ist deshalb brisant, weil beide in einem Osella FA30 sitzen. 2019, bei der letzten Austragung, war Faustini schon einmal Zweiter. 2018 stand Volluz hinter Berguerand auf der zweithöchsten Stufe. 2015 sicherte sich Volluz sogar den Tagessieg.
Für Platz 3 im SCRATCH drängt sich der Tourenwagen-Gesamtzweite Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 auf. Allerdings muss der Schwyzer dafür den einen oder anderen Gegner aus der 2-Liter-Formelrennwagen-Kategorie bügeln.
Spannend wird auch das Abschneiden von Martin Bürki sein. Der neunmalige Schweizer Slalom-Meister feiert eine Schweizer Premiere. Zum ersten Mal tritt Bürki, der am Gurnigel in einem McLaren 765 einen neuen Rekord für Superserienwagen bis 3000 cm3 aufgestellt hatte, im Ex-Beiner-BMW M3 in der E1 plus 3500 cm3 an.
Mehr zum letzten Rennen der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023 finden Sie im Internet unter diesem Link.
Die Swiss Simracing Series absolviert 2023 bereits ihre fünfte Saison. Teil 1 der Qualifikation liegt bereits hinter uns. 15 Fahrer und Fahrerinnen haben sich das Ticket fürs Finale an der «Auto Zürich» bereits geholt.
163 Simracer und Simracerinnen haben an der Online-Qualifikation zur diesjährigen Swiss Simracing Series teilgenommen. Teils von Zuhause aus, teils aus den Simcentern. 15 Fahrer respektive Fahrerinnen haben sich für das grosse Finale an der «Auto Zürich» am 4. November 2023 qualifiziert. Sieben davon in der Kategorie Pro, wobei die Abstände dort besonders knapp waren. Die Top 7 fuhr Rundenzeiten innerhalb von 0,173 Sekunden. Und das auf der selektiven GP-Strecke von Imola. Gerade noch qualifiziert hat sich Thomas Schmid, der Meister von 2020 und 2021, der bei den FIA Motorsport Games von vor einem Jahr die Schweiz vertreten durfte. Nicht qualifiziert ist der Vorjahresmeister Leonhard Heidegger. Er scheiterte als Achter knapp und muss nun in einer nächsten Runde nochmals antreten.
Zu den bisher Direkt-Qualifizierten gehören: Enrico Di Loreto (Bestzeit in 1:44,129 min), Luca Andretta, Nikolaj Rogivue, David Hatzigeorgiou, Pascal Gehrig, Thomas Schmid und Julian Ammann. In der Ü45-Kategorie haben sich Martin Bodmer, Tiago Parreira, Ivo Laubscher und Mirko Casagrande durchgesetzt. In der Ladies-Wertung sind fürs Finale gesetzt: Nadia Bruelisauer, Andrea Aymon, Yves Senn und Bettina Buess. Gefahren wurde in allen Kategorien mit einem Porsche 911 GT3 Cup 2021.
Die weiteren Gelegenheiten, sich fürs Finale zu qualifizieren, sehen wie folgt aus:
Eine Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft ist für jeden respektive jede mit Schweizer Wohnsitz oder Staatsbürgerschaft möglich. Mindestvoraussetzungen: Mindestalter 15 Jahre und mindestens 1,55 m Körpergrösse. Das Nenngeld für die Qualifikationen 2-4 beträgt 40.- CHF und beinhaltet ein 25-minütiges Qualifying. Weitere Infos gibt es unter www.simracingseries.ch
Von heute Donnerstag bis Sonntag (17. September) findet auf dem Berninapass die Bernina Gran Turismo statt. In drei verschiedenen Kategorien treten mehr als 50 historische Rennfahrzeuge an.
Die Bernina Gran Turismo im Rahmen der «International St.Moritz Automobile Week» lockt seit Jahren zahlreiche Zuschauer ins Engadin. Und auch bei der diesjährigen Ausgabe steht ein interessantes Feld am Start. Mehr als 50 Fahrzeuge treten in drei verschiedenen Kategorien an: Competition, Demonstration und Regularity.
Die BGT wurde 2014 von Kurt Engelhorn und Florian Seidl, mit dem Team um Luca Moiso und Claus Müller, professionell ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, die Erinnerung an das legendäre Bernina-Rennen von 1929 und 1930 wach zu halten und mit neuen Impulsen langfristig zu sichern.
Die feine Mischung aus historischer Mobilität, Automobilsport, Wettbewerb und modernem Luxus bietet den Teilnehmern ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Die Bernina Gran Turismo findet auf einem eigens für das Bergrennen gesperrten Teilstück der Originalstrecke auf dem Berninapass statt. Auf den 5,7 km von La Rösa bis zur Passhöhe gibt es mehr als 50 Kurven zurückzulegen. Dabei werden insgesamt rund 450 Höhenmeter überwunden. Die Bernina Gran Turismo ist für klassische Renn- und Sportwagen aus der Vor- und Nachkriegszeit bis zum Modelljahr 1990 ausgelegt, wobei ein potenzielles Teilnehmerfahrzeug umso exotischer sein muss, je moderner es ist.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter diesem Link. Das Programm und die Teilnehmerlisten sind unten angehängt.
Es gibt nicht viele Fotografen, die in den vergangenen vier, fünf Jahren so viele Automobilanlässe in der Schweiz hautnah miterlebten wie Felix Dente. Am vergangenen Freitag, 8. September, ist der passionierte Motorsport-Fan, dessen Bilder mit dem Kürzel rallye-fotos.ch viele kannten, im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.
Dente hat sich schon immer für Autos und den Automobilsport interessiert. Vor allem Rallyes hatten es ihm angetan. Zuletzt war er bei der Rallye du Mont-Blanc Morzine, dem vierten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, vor Ort. Von 1985 bis 1995 nahm Dente selber an nicht-lizenzierten Slaloms teil. Eine zeitlang war er auch als Streckenkommissar tätig. Die Freude an der Fotografie beschränkte sich aber nicht nur auf motorsportliche Motive. Dente bot auf seiner Homepage auch Bilder aus dem Alltag an.
Als Selbstständiger unterhielt Dente seit 2021 einen Kurierdienst namens «Butler Service Felix» in der Region Zürich. Die vergangenen zwei Jahre war der italienisch-stämmige Lebemann auch Mitglied des Racing Club Airbag. Bei den Rennen und Rallyes zur Schweizer Meisterschaft fiel Dente immer wieder durch seine eigenwillige Platzwahl auf. Er fotografierte gerne dort, wo sonst niemand stand. Typisch Felix halt!
Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Dentes Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Beim Bergrennen in Les Paccots am kommenden Wochenende wird eine Kondolenzkarte in der Kantine im Parc Ex-Luxit in Châtel-Saint-Denis aufgelegt. Wer möchte, darf sich gerne eintragen.
Auch am vergangenen Wochenende gab es für die international im Einsatz stehenden Schweizer Podestplatzierungen zu feiern. Einen grossen Schritt in Richtung WM-Titel machten dabei Sébastien Buemi bei den Hypercars und Louis Delétraz in der LMP2.
Ricardo Feller bleibt auch nach dem sechsten von acht Rennen zur diesjährigen DTM-Saison in Tuchfühlung mit der Spitze. Am Sachsenring, der sechsten Station 2023, hat der 23-jährige Aargauer mit den Rängen 4 und 6 weitere wichtige Punkte gesammelt. Im zweiten Rennen am Sonntag hat der Audi-Werksfahrer die Ziellinie als Dritter überquert. Weil er bei einer Berührung einen Reifen von Jack Aitken (Emil Frey Racing) aufgeschlitzt hatte, bekam Feller aber eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Dadurch belegte er am Ende nur Rang 6 – hinter dem zweiten EFR-Ferrari von Thierry Vermeulen. In der Meisterschaft liegt Feller weiter auf Platz 3 mit 142 Zählern. Es führt Mirko Bortolotti (173) vor Thomas Preining. Die letzten beiden Läufe finden in Spielberg (23./24. September) und Hockenheim (21./22. Oktober) statt. Für Patric Niederhauser gab es am Sachsenring mit Rang 9 zwei Punkte.
Toyota feierte am Sonntag beim 6-Stunden-Rennen von Fuji, dem vorletzten Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), einen Doppelsieg. Der Toyota GR010 Hybrid mit der Startnummer 7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez gewann mit 39 Sekunden Vorsprung auf das Schwesterauto mit der Startnummer 8, das sich der Waadtländer Sébastien Buemi mit Brendon Hartley und Ryo Hirakawa teilte. «Das ist ein perfektes Ergebnis für Toyota, das damit einen weiteren Weltmeistertitel bei den Konstrukteuren feiern konnte», freute sich Buemi. Zufrieden waren auch der Genfer Louis Delétraz, der die LMP2-Klasse gewann, und der Bündner Thomas Flohr, der in der LMGTE-AM-Klasse triumphierte. Delétraz und Buemi liegen in der LMP2 respektive bei den Hypercars vor dem letzten Rennen in Bahrain (4. November) in Führung.
Im stark ausgedünnten Feld des ADAC GT Masters sicherte sich Alain Valente mit Platz 3 im zweiten Durchgang am Sachsenring einen weiteren Podestplatz. Der Krauchtahler liegt in der Gesamtwertung auf Rang 6.
Zwei weitere Podestplätze gab es für die Schweiz beim GT Open am Red Bull Ring. Diesmal allerdings nicht durch Dexter Müller und Yannick Mettler. Das Mercedes-Duo musste sich in der ProAm mit den Rängen 6 und 4 begnügen. Zwei Mal Zweiter wurde dafür der Tessiner Nicolò Rosi im Kessel-Ferrari.
Auch das Team Fach Auto Tech hatte am Wochenende Grund zum Jubeln. Beim Rennen am Sachsenring sicherte sich der Rennstall aus Sattel (SZ) dank dem Niederländer Morris Schuring den ersten Saisonsieg im Porsche Carrera Cup. Schuring ist damit der jüngste Sieger in der Historie des seit 1990 ausgetragenen Porsche Carrera Cup Deutschland.
Beim vorletzten Rennen der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023, am Gurnigel, sind die Würfel gefallen. Die neuen Meister Marcel Steiner und Bruno Sawatzki sowie Berg-Pokal-Sieger Stephan Burri lachten im Ziel um die Wette.
Marcel Steiner, Bruno Sawatzki und Stephan Burri hatten im Ziel allen Grund zur Freude. Das Trio machte bei der 52. Ausgabe des Bergrennens am Gurniegl (fast) alles richtig und durfte sich am Ende als die grossen Sieger feiern lassen. Steiner gewann zum sechsten Mal den Titel bei den Rennsportwagen, Sawatzki sicherte sich seinen ersten Titel bei den Tourenwagen und Burri gewann zum ersten Mal den Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge bis 2 Liter.
Dass Burri auf seinem VW Scirocco den Titel einfahren würde, war zu erwarten. Der im Thurgau beheimatete Berner brauchte am Gurnigel einen einzigen Punkt, um den Titel sicher zu stellen. Am Ende wurden es deren 20 – wie bei allen bisherigen Rennen auch. Burri ist und bleibt damit in der aktuellen Berg-Pokal-Wertung 2023 ungeschlagen. Zum sechsten Mal im siebten Rennen fuhr einen Klassenrekord und verwies in der IS bis 2000 cm3 Jürg Ochsner und Ludovic Monnier auf die Plätze 2 und 3. Auch in der Interswiss-Wertung ist Burri uneinholbar an der Spitze. «Jetzt würde ich gerne noch in Les Paccots einen Klassensieg von Janis Jeremias feiern können», sagt Burri. «Dann hätte ich meine beiden Autos in der IS-Trophy auf den Plätzen 1 und 2.»
Etwas spannender als Burri machte es Sawatzki bei den Tourenwagen. Auch er ging mit einer guten Ausgangslage ins vorletzte Rennen. Doch der siebte Klassensieg im siebten Rennen stand nach dem zweiten Lauf plötzlich auf der Kippe. Nach einem Unfall in der Zielkurve war zuerst unklar, ob der Rheintaler im dritten Lauf überhaupt starten konnte. Doch Sawatzki brachte seinen Porsche 991.1 Cup wieder in Schuss und sicherte sich mit einem soliden dritten Lauf den Klassensieg in der IS plus 3500 cm3. «Es war ein Fahrfehler», gab Sawatzki offen zu. «Ich hatte im ersten Lauf den Klassenrekord um fünf Hundertstelsekunden verpasst und wollte im zweiten Durchgang vielleicht schon alles klar machen. Schon steckte ich rückwärts im Reifenstapel. Zum Glück war aber nur der Auspuff krumm. Die Ölleitungen und alles andere hatten keinen Schaden erlitten und ich konnte zum dritten Lauf starten.»
Zwar blieb Roger Schnellmann mit seinem rund 800 PS starken Mitsubishi Lancer Evo 8 als schnellster Fahrer sämtlicher geschlossener Fahrzeuge in seiner Kategorie (E1 über 3500 cm3) ebenfalls ungeschlagen. Weil der Schwyzer jedoch auf die Teilnahme beim Bergrennen Massongex im Juli verzichtet hatte und im Gegensatz zu Sawatzki in der laufenden Saison noch keine Zusatzzähler für einen neuen Gruppenrekord verbuchen konnte, kann er ihn beim letzten Bergrennen vom nächsten Wochenende in Les Paccots am kommenden Wochenende nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängen. «Es war trotzdem ein tolles Rennwochenende», sagt Schnellmann. «Und wir konnten im Hinblick auf die nächste Saison noch ein paar Sachen, wie Reifen und Fahrwerkseinstellungen, testen. Gratulation an Bruno zu seinem Titel. Es war toll, gegen ihn zu fahren. Wir haben beide grossen Respekt voreinander.»
Bei den Rennsportwagen verwertete Marcel Steiner seinen Matchball beim Heimrennen am Gurnigel. Er ist damit auch gleichzeitig der erste Fahrer, der seinen Titel mit Synfuel gewann. Steiner musste, um den Titel zu holen, schneller sein als Eric Berguerand. Und das schaffte er schon im ersten Heat mit einem neuen Streckenrekord. Der Garagist aus Oberdiessbach legte die 3734 Meter lange Strecke von Dürrbach ins Gurnigelbad im ersten Rennlauf am Sonntagmorgen in der neuen Rekordzeit von 1:39,420 zurück, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,2 km/h entspricht. Berguerand war im ersten Durchgang 0,212 sec langsamer. Im zweiten Lauf war Steiner erneut Schnellster – diesmal lag er fast eine halbe Sekunde vor Berguerand. Zu einem dritten Kräftemessen kam es nicht. «Bergus» musste nach dem zweiten Rennlauf zusammenpacken. «Der Motor hat schon bei den Trainings komische Geräusche gemacht», sagt der Vorjahresmeister. «Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Aber der Motor verliert Öl. Deshalb muss ich verzichten. Gratulation an Marcel! Er hat eine tolle Saison gefahren.»
Für Steiner war es der sechste Triumph am Hausberg nach den Jahren 2008 bis 2012. Die Freude über den Titel war dementsprechend gross. «Es war keine einfache Saison», sagt Steiner. «Eric hat mich richtig herausgefordert. Und ich ihn hoffentlich auch. Einmal war er schneller, dann wieder ich. Für mich und mein Team ist der Titel eine Genugtuung. Wir haben lange gebraucht, um mit dem LobArt-Honda/Helftec dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen.» Auf den Plätzen 3 und 4 landeten Osella-Fahrer Robin Faustini mit drei sehr ausgeglichenen Läufen respektive Thomas Amweg auf seinem Reynard 95D.
Zu den weiteren Klassensiegern am Gurnigel gehörten: Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super S bis 3000 cm3), Martin Bürki (McLaren 765, Super S über 3000 cm3), Anton Büeler (Mitsubishi Evo RSC, N/ISN bis 3500 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Mike Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich in der E1 bis 2000 cm3 gegen Reto Steiner (Ford Escort RS) und Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE) behauptete, Benoit Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), der Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) und Mario Bertocchi (BMW E36) bin der E1 bis 3500 cm3 bezwang, Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Rolf Jungi (Citroën Saxo RS, IS bis 1600 cm3), René Aeberhardt (Opel Kadett GTE, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3).
Der Sieg in der TCR-Klasse, die erneut geschlossen mit Synfuel am Start gestanden hat, gewann Mathias Schläppi im Hyundai i30. Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher vor Dario Zutter und Philipp Krebs den Klassensieg. Bei den 2-Liter-Formelrennwagen war Joël Burgermeister im Tatuus F4 trotz eines Ausrutschers im zweiten Rennlauf der Schnellste. Platz 2 ging an Marcel Maurer, Dritter wurde Roland Bossy.
Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch
Und so geht es weiter:
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Tiziano Kuznini ist nicht zu bremsen. Beim Finale der IAME Series Italy in Lonato (I) liess der junge Luzerner nichts anbrennen und sicherte sich nach dem WSK-Titel seinen zweiten bedeutenden internationalen Titel in dieser Saison.
Zuerst der Titel in der WSK Series; nun Champion in der IAME Series Italy: Tiziano Kuznini (14) ist in diesem Jahr nicht zu bremsen. Das grosse Karttalent aus Eich am Sempachersee hat am Wochenende seinen zweiten internationalen Titel geholt. Überlegen fuhr er beim achten Lauf in Lonato (I) zu einem weiteren Finalsieg. Im Ziel fehlten dem Fahrer aus dem Team Driver Racing Kart zwar 0,15 Sekunden auf den Iren Jack Buckley. Aber dieser bekam für einen Frühstart fünf Sekunden aufgebrummt, sodass Kuznini letztendlich mit einem Vorsprung von mehr als zwei Sekunden auf seinen direkten Widersacher Roberto Castelozzi aus Italien gewann.
«Dieser Titel bedeutet mir fast mehr als jener in der WSK», sagt Kuznini. «Nicht dass ich mich über meinen ersten Titel etwa nicht gefreut hätte. Die erste gewonnene Meisterschaft ist immer wichtig. Aber der Titel in der IAME Series Italy war härter umkämpft und ging ausserdem über acht Rennen. Da braucht es einen längeren Atem. Und man muss sich die Saison gut einteilen. Das ist mir optimal gelungen. Vielen Dank an mein Team, meine Sponsoren, meine Familie und alle, die mich sonst unterstützen. Ohne eure Hilfe wäre das nicht möglich gewesen.»
Kuznini war beim letzten Rennen der X30-Junioren in Lonato mit einem Punktepolster von 17 Zählern ins Rennen gegangen. Schon im Qualifying liess er nichts anbrennen und sicherte sich die Pole-Position vor seinen beiden stärksten Konkurrenten. Auch im ersten Vorlauf bewies Kuznini Nervenstärke und sicherte sich Platz 1. Im zweiten Vorlauf liess er Jack Buckley den Vortritt und sicherte sich mit Rang 2 eine ausgezeichnete Ausgangslage fürs Finale. «Ich wollte im zweiten Heat nichts riskieren. Deshalb begnügte ich mich mit Rang 2 – im Wissen, dass ich damit im Finale vorne stehe.»
Im besagten Finale lieferte sich Kuznini einen offenen Schlagabtausch mit Jack Buckley – im Wissen, dass dieser für seinen «jump start» eine Strafe bekommen wird. «Es lief wirklich alles super», meinte Kuznini. «Wir hatten uns vom Rest des Feldes abgesetzt und duellierten uns rundenlang. Im Ziel war ich natürlich überglücklich. Ich wusste vor dem Rennen, dass ein achter Platz im Finale reichen würde. Aber ich wollte die Saison unbedingt mit einem Sieg beenden. Jetzt freue ich mich noch auf das Vorbereitungsrennen auf das ROK-Finale und das Finale selber vom 11. bis 14. November. Beides findet in Lonato statt. Das ist vielleicht ein gutes Omen für mich.»
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2023 geht in die alles entscheidende Phase. Am Wochenende, beim Bergrennen am Gurnigel, könnten sogar schon die ersten Würfel fallen.
Die Spannung steigt! Die Schweizer Berg-Meisterschaft trägt am kommenden Wochenende, 9./10. September, im malerischen Gantrischgebiet den zweitletzten Lauf zur diesjährigen Berg-Saison aus. 220 Fahrer respektive Fahrerinnen werden am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Noch ist die Meisterschaft nicht entschieden. Weder bei den Renn-, noch bei den Tourenwagen. Doch jeder noch so kleine Fehler eines Titelaspiranten könnte eine Entscheidung herbeiführen.
Im Mittelpunkt steht der Kampf um den Tagessieg, der dieses Jahr besonders viel Spannung verspricht. Mit seinem Triumph über Vorjahressieger Eric Berguerand auf Lola-Cosworth beim vergangenen Bergrennen in Oberhallau hat sich Lokalmatador Marcel Steiner in der Bergmeisterschaft der Rennsportwagen in eine gute Ausgangsposition gebracht. Zwar führt er sie nach sechs Rennen mit zwanzig Punkten Vorsprung an. Nach Abzug des obligaten Streichresultats, das Berguerand mit dem Startverzicht beim EM-Lauf im Jura bereits bezogen hat, liegen beide Fahrer jedoch gleichauf an der Tabellenspitze.
Gewinnt Steiner am Gurnigel, hat er den Titel 2023 gewonnen. Egal, ob mit oder ohne neuen Streckenrekord. Denn beim Finale in Les Paccots wird es für niemanden Extrapunkte geben. Dort wurde die Strecke aufgrund einer Änderung im Zielbereich um 350 Meter auf 2230 Meter verkürzt. Zusatzpunkte gibt es in Les Paccots erst wieder 2024, wenn die Zeiten von 2023 geschlagen werden. Gewinnt Berguerand (in neuer Rekordzeit) am Gurnigel, steht Steiner mit dem Rücken zur Wand und braucht in Les Paccots Schützenhilfe.
«Eine Prognose, wer von uns beiden am Gurnigel gewinnen wird, ist schwierig», sagt Steiner, der den Klassiker von 2008 bis 2012 fünf Mal in Serie gewonnen hat. «Ich gebe einfach mein Bestes und hoffe, dass die Technik unseres selbst entwickelten LobArt-Honda/Helftec weiterhin so gut funktioniert wie bisher, dann sehen wir, was dabei herauskommt.» Auch Berguerand lässt sich auf die Frage, wer die besseren Chancen hat, nicht auf die Äste hinaus. «Wir haben beide drei Rennen gewonnen», so der Walliser, der schon acht Mal am Gurnigel siegreich war. «Und Marcel ist ein Top-Pilot, der sein Auto in diesem Jahr nochmals deutlich schneller gemacht hat. Es wird schwierig sein, ihn zu schlagen. Lassen wir uns überraschen. Spätestens am Sonntagabend wissen wir, wer gewonnen hat.»
Auch bei den Tourenwagen läuft es auf ein Duell hinaus. Bruno Sawatzki auf Porsche 991 GT3 Cup aus der Gruppe Interswiss und Roger Schnellmann im gut 800 PS starken Mitsubishi Evo 8 aus der Gruppe E1 haben ihre Kategorien bei allen Starts gewonnen. Weil Schnellmann im Juli das fürs Material strapaziöse Bergrennen von Massongex bewusst ausliess, liegt der Vorteil bei Sawatzki. Sichert sich dieser einen weitern Gruppensieg, kann auch er sich als neuer Meister feiern lassen.
Anders verhält es sich im Schweizer Berg-Pokal. Dort dürfte die Entscheidung am Wochenende zugunsten von Stephan Burri (VW Scirocco) fallen. Der im Thurgau wohnhafte Berner ist bisher ungeschlagen und könnte in Sachen Siege (bei zwei Streichergebnissen) im besten Fall noch von Thomas Zürcher (Renault Clio) eingeholt werden. Bei Punktegleichheit würde dann das beste Streichergebnis zählen. Um da die Nase vorne zu haben, reicht Burri am Gurnigel ein einziger Zähler, da Zürcher schon jetzt zwei Nuller auf seinem Konto hat. Die beiden anderen Gegner, die gegenwärtig noch vor Zürcher liegen, sind aus dem Rennen. Sébastien Coquoz (Opel Kadett) kann maximal noch auf fünf Klassensiege kommen. Vorjahresmeister Martin Bürki lässt seinen Polo am Gurnigel von Sohn Mike pilotieren. Auch er kann, falls er in Les Paccots am Start steht, bestenfalls auf fünf «Zwanziger» kommen. Bürki selber pilotiert bei den Serientourenwagen (über 3000 cm3) einen McLaren 765.
Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Vorjahr hat Eric Berguerand einen neuen Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:39,49 min (= 135,113 km/h) aufgestellt. Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.
Zum Programm: Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage respektive diesen Link zu beziehen.
Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Die Schweiz ist ein Land von überdurchschnittlich begabten GT3-Piloten. Das haben die Sprintrennen im GT Worldcup am vergangenen Wochenende einmal mehr unter Beweis gestellt!
Die Schweizer GT3-Piloten sind auf internationalem Parkett eine Macht. Der dritte Lauf zum GT Sprint Cup in Hockenheim am vergangenen Wochenende war der beste Beweis dafür. Im ersten Rennen feierte das Audi-Duo Ricardo Feller und Teamkollege Mattia Drudi (I) seinen zweiten Saisonsieg. Platz 3 sicherte sich das Team Emil Frey Racing mit der Fahrerpaarung Vermeulen/Costa. Im zweiten Durchgang fand man gleich vier Schweizer auf den ersten vier Positionen! Gesamtleader Raffaele Marciello (Mercedes) stand nach den Siegen in Brands Hatch und Misano bereits zum dritten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podium des Sprint Cups. Sieben Sekunden dahinter kreuzte Lucas Légeret als Zweiter die Ziellinie. Gefolgt von Audi-Markenkollege Patric Niederhauser, der im ersten Rennen noch ausfiel, und Ricardo Feller, der als Vierter wertvolle Punkte sammelte, die ihn in der Gesamtwertung auf Platz 2 (hinter Marciello) spülten.
Auch in der Silber-Wertung gab es einen Schweizer Sieg zu bejubeln: Verantwortlich dafür war Alain Valente als Gesamt-Zwölfter im ersten Durchgang. Im zweiten Rennen verpasste der Mercedes-Fahrer den Sieg als Zweiter im Silver Cup haarscharf.
Erneut auf dem Podest stand am Wochenende auch das Team Jenzer Motorsport in der FIA Formel 3. Der Brite Taylor Barnard schenkte der Mannschaft aus Lyss zum Saisonabschluss in Monza einen dritten Platz im zweiten Rennen, nachdem er im ersten Durchgang schon mit Platz 4 aufhorchen liess. In der Meisterschaft schaffte Barnard im letzten Rennen so noch den Sprung in die Top 10. Grégoire Saucy (ART) ging leer aus und belegte Rang 14 in der Endabrechnung. FIA-F3-Neuling Joshua Dufek (Campos Racing) erzielte bei seinem Debüt die Ränge 15 und 14.
Einen Podestplatz feierte auch Julien Apothéloz beim fünften Lauf zum Prototype Cup Germany in Assen (NL). Weil der Zürcher mit seinem Teamkollegen Oscar Tunjo im zweiten Rennen jedoch nach einer Kollision einen Nuller verbuchte, haben sich die Hoffnungen auf den Titel leider in Luft aufgelöst. Noch vor dem Finale am 14./15. Oktober stehen Gary Hauser und Markus Pommer als Champions fest. Apothéloz liegt auf Rang 2 in der Gesamtwertung.
Ebenfalls in Assen am Start war Mike Müller. Der Berner, drei Mal Schweizer Kart-Meister, belegte im ADAC Junior Cup nach einem Überschlag im Qualifying die Plätze 3 und 2. Vor dem letzten Rennen auf dem Nürburgring liegt er auf Platz 4 in der Gesamtwertung. «Das Ziel ist die Top 3», sagt VW-Lupo-Pilot Müller kämpferisch.
Apropos Müller: Peugeot-Werkspilot Nico Müller wird beim nächsten Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft in Fuji (J) am kommenden Wochenende fehlen. Müller zog sich beim Sommertraining eine Fraktur am linken Schlüsselbein zu. Er wird durch den Belgier Stoffel Vandoorne ersetzt.
Sein erstes Rennen im Automobilrennsport absolvierte am Wochenende Sebastian Kraft. Der Schweizer KZ2-Champion von 2022 nahm am Nürburgring an der Porsche Sprint Challenge im Rahmen des Porsche Sports Cup Germany teil und belegte die Ränge 8 und 10.
Traumhaftes Wetter, erstklassige Fahrzeuge und ein strahlender Tagessieger: Die 19. Ausgabe der Arosa ClassicCar hat die Herzen von Fans historischer Rennveranstaltungen einmal mehr höher schlagen lassen.
Vier Tage Sonnenschein und angenehm sommerliche Temperaturen – unter diesen idealen Wetterbedingungen fand die 19. Ausgabe der Arosa ClassicCar statt. Glückliche Gesichter waren über die vier Tage Motorsport immer wieder zu sehen. Besonders auch bei der Preisverleihung am Sonntagabend. Für Gesamtsieger Thomas Amweg (Ralt RT1) war es der siebte Erfolg bei der ACC. Den eigenen Streckenrekord von 4:06,160 min verpasste er um lediglich 2,1 Sekunden. Damit klassierte er sich auch direkt auf dem ersten Rang in der Kategorie Competition Formula. In den weiteren Kategorien siegreich waren Florian Feustel (Competition, Porsche 911 2,3 SR), André Frank (Arosa Classic Trophy, VW Käfer) sowie Daniel Uebelhard (Arosa Sport Trophy, Audi UrQuattro). Le-Mans-Klassensieger Fabio Scherer, der zum ersten Mal in Arosa am Start gestanden hatte, belegte in einem Porsche 911 RSR von Urs Erbacher Platz 3 in der Kategorie Competition.
Grund zur Freude hatte auch Rennleiter Alex Maag, der die Arosa ClassicCar in diesem Jahr, nach den letztjährigen Einsätzen als Vize-Rennleiter, erstmals in der Funktion als Rennleiter begleitete: «Die Trainings- und Rennläufe konnten unter idealen Bedingungen stattfinden und es gab keine gravierenden Zwischenfälle. Dies verdanken wir auch den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie den gut ausgebildeten Streckenposten. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr.»
Die 20. Arosa ClassicCar findet vom 29. August bis 1. September 2024 statt. Anmeldungen sind voraussichtlich ab Frühling 2024 möglich. Wer die Rennstrecke im Porsche-Renntaxi erleben möchte, kann sich ab sofort online in die Warteliste für die Austragung im August 2024 eintragen. Siehe: https://www.arosaclassiccar.ch...
Dritte Rallye, dritter Sieg: Jonathan Hirschi bleibt 2023 ungeschlagen. Dennoch führt auch nach der Rallye Mont-Blanc Morzine weiterhin Jonathan Michellod das Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft an.
Jonathan Hirschi ist nicht zu bremsen. Der amtierende Schweizer Rallye-Meister hat bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seinen dritten Saisonsieg gefeiert und ist damit 2023 weiter ungeschlagen. In der Meisterschaft liegt Hirschi nun wieder auf Platz 2. Hätte er die Rallye du Bourgogne, den dritten Lauf im SM-Kalender nicht ausgelassen, wer weiss, ob er in Führung läge. Doch Hirschi hat schon vor der Saison betont: «Ich habe den Titel im letzten Jahr gewonnen. Dieser Druck ist nun weg. In diesem Jahr setze ich meine Präferenzen anders und deshalb bin ich nicht bei jeder Rallye am Start.»
Dass Hirschi am Fusse des Mont-Blanc gewann, ist nicht selbstverständlich. Der Neuenburger musste für den vierten SM-Lauf erneut mit einem neuen Auto vorlieb nehmen. Vor dem Critérium Jurassien wechselte er von dem VW Polo, der bei der Rallye Monte Carlo in Flammen aufging, auf einen Citroën C3 Rally2. Weil er nun abermals das Team wechselte, nahm Hirschi (mit seinem neuen und alten Beifahrer Michaël Volluz) die Rallye Mont-Blanc mit einem Hyundai i20 N Rally2 unter die Räder. Das scheint den Vorjahres-Champion aber offenbar nicht gestört zu haben. Hirschi lag von der ersten Wertungsprüfung an in Führung, fuhr am ersten Tag sechs von sieben Bestzeiten und verwaltete den Vorsprung am zweiten Tag (mit einer weiteren Bestzeit) souverän. «An ein neues Auto muss man sich anpassen. Das ist mir relativ gut und schnell gelungen», sagt Hirschi. «Der Hyundai ist jetzt nicht unbedingt das leistungsstärkste Auto, das ich bei Rallyes gefahren bin. Aber wir waren ab der ersten Prüfung in einem guten Rhythmus.»
Weil Hirschi aufgrund der Nicht-Teilnahme bei der Rallye du Bourgogne bereits ein Streichresultat hat, könnte er bei den beiden noch ausstehenden Rallyes im Tessin und im Wallis voll punkten. Ob er allerdings bei der Rally del Ticino Ende September überhaupt teilnimmt, ist noch offen. Fest steht: Hirschi kann dem Gesamtleader der Schweizer Meisterschaft, Jonathan Michellod, auch mit einer Rallye weniger gefährlich werden. Aktuell steht es zwar 136:119 zugunsten von Michellod. Dessen schlechtestes Ergebnis wird aber noch gestrichen. Weil die «Ticino» eine Rallye vom Typ 2 ist, gibt es dort maximal 35 Zähler für den Sieger. Es ist also durchaus denkbar, dass Michellod im Tessin wenig oder gar keine Punkte holt. «Der Rest der Saison wird sicher nicht zum Spaziergang», sagt Michellod.
Den zweiten Platz bei der Rallye Mont-Blanc Morzine verloren Michellod und Beifahrer Stéphane Fellay auf der zehnten Prüfung. «Mich hat es in einer Kurve zu weit nach aussen getragen und ich habe einen Stein touchiert. Weil wir nach der Prüfung das Rad wechseln mussten, kamen wir zu spät zum nächsten Kontrollpunkt und erhielten eine Zehn-Sekunden-Strafe.» Im Ziel fehlten Michellod als Dritter 49,7 Sekunden auf Hirschi. Der Zweitplatzierte Mike Coppens lag zwölf Sekunden vor Michellod. Letzterer wurde am Mont-Blanc zum dritten Mal in Serie Zweiter der SM-Wertung. «Ich bin seit meinem Unfall bei der Rallye du Bourgogne nicht mehr im Auto gesessen», sagt Coppens. «So gesehen lief es eigentlich ganz gut. Leider hatten wir in der Nachtprüfung am ersten Tag einen Dreher. Der hat uns rund 30 Sekunden gekostet. Am zweiten Tag waren wir die Schnellsten.»
Hinter den Top 3 sicherte sich Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT sensationell Platz 4. Noch vor den «jungen Wilden» Thibault Maret (Skoda Fabia R5), Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2) und Sacha Althaus (Skoda Fabia Rally2), der seinen zweiten Zwischenrang im Gesamtklassement an Hirschi abtreten musste, weiter aber auf Podestkurs liegt. Althaus absolvierte die Rallye mit seiner Schwester Coline, die zum ersten Mal in einem Rally2-Auto Platz genommen hatte. «Coline hat sehr schnell gelernt und einen super Job gemacht», sagt Althaus. «Leider hatten wir zu Beginn der achten Prüfung einen Reifenschaden. Dieser war der Grund, warum wir nur Siebter wurden.»
Die Top 10 im Schweizer Championat wurde von Yohan Surroca (Peugeot 208), Simone Tettamani (Skoda Fabia R5) und Ismaël Vuistiner (Renault Clio Rally5) abgerundet. Der Sieg in der Michelin Trophy Alps Open ging an besagten Sergio Pinto. Der Walliser distanzierte seine beiden französischen Konkurrenten Thomas Battaglia und Emeric Rey deutlich. In der Michelin Trophy Alps 2WD setzte sich sich der Einheimische Alexandre Bastard gegen Olivier Ramel (Renault Clio RS) und Laurent Rossi (Peugeot 206 XS) durch. Ramel war es auch, der sich das Punktemaximum im Rallye-Pokal sicherte – vor Rossi und Philippe Broussoux (Renault Clio RS).
Der Gesamtsieg bei der 75. Ausgabe der Rallye Mont-Blanc Morzine machten die Franzosen unter sich aus. Einmal mehr ging der Sieg an den seit 2020 ungeschlagenen Yoann Bonato. Den dreifachen Citroën-Erfolg komplettierten Léo Rossel (2.) vor Hugo Margaillan (3.). Hirschi als bester Schweizer wurde im Gesamtklassement aller Teilnehmer als Zwölfter mit 4:28 min Rückstand aufgeführt.
In der historischen Klasse, der VHC, stand der mit französischer Lizenz startende Marc Valliccioni zuoberst auf dem Podium. Platz 2 ging an BMW-Markenkollege Pascal Perroud, der für die SM-Wertung damit erneut die volle Punktzahl kassierte und im Gesamtklassement mit grossem Vorsprung führt. Dritter wurde Eddy Tapparel auf Porsche 911 SC, Vierter Danny Bender (Opel Kadett).
Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine gibt es auf dieser Internetseite.
Und so geht es weiter:
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Der Fall «Bürki» wurde am Dienstag, 29. August, vom Nationalen Berufungsgericht (NBG) von Auto Sport Schweiz untersucht. Nun liegt das Ergebnis vor.
Am Rande des Slaloms von Chamblon Ende Juni 2023 kam es zu einem Vorfall (Eingriff in die körperliche Integrität) zwischen den beiden Fahrern Martin Bürki und Yann Pillonel. Die Angelegenheit wurde von der Disziplinarkommission von Auto Sport Schweiz am 20. Juli 2023 untersucht. Während gegen Pillonel eine Verwarnung ausgesprochen wurde, wurde Bürki die Rennlizenz (bis 31.12.2023) entzogen. Ausserdem beschloss die DK, dass Bürki sämtliche Punkte der Saison 2023 (in allen Meisterschaften, Trophäen etc.) aberkannt werden. Die Verfahrenskosten von 1500 Franken gingen ebenfalls zu Lasten Bürkis. Dieser legte gegen das Urteil fristgerecht beim Nationalen Berufungsgericht (NBG) von Auto Sport Schweiz Berufung ein, welches nun am vergangenen Dienstag, 29. August, tagte und zu folgendem Entscheid kam:
1. In teilweiser Gutheissung der Berufung werden die Suspendierung der Fahrerlizenz Nr. 5929 bis zum 31.12.2023 und der Punkteabzug bei CH-Meisterschaften, Trophäen und Serien der Saison 2023 aufgehoben.
2. Der Schuldspruch wegen Fehlverhaltens gemäss ISG Art. 12.2.1.k wird bestätigt, und es wird dem Berufungskläger eine Busse von CHF 5'000.- auferlegt.
3. Dem Berufungskläger werden die beim CH-Meisterschaftslauf Slalom de Chamblon 2023 erlangten Punkte abgezogen (DSQ). Diese Disqualifikation kann NICHT als Streichresultat gewertet werden.
4. Die Verfahrenskosten der Disziplinarkommission (DK) werden auf CHF 1'000.- festgesetzt.
5. Die Berufungskosten von CHF 3'000.- gehen zu Lasten des Berufungsklägers. Die Berufungskaution wird teilweise, im Umfang von CHF 1'500.-, zurückerstattet (ISG Art. 15.5.4).
Das Urteil wurde dem Berufungskläger schriftlich zugestellt. Die Rangliste der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 angepasst.