Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Jan Koch. Der 24-Jährige leidet seit seiner Geburt am so genannten Marfan-Syndrom. Trotzdem hat er sich den Traum vom Kartfahren erfüllt.
Als Jan Koch in die zweite Klasse kam, war er bereits grösser als seine Lehrer. Im Alter von 14, 15 Jahren war er bereits 1,90 Meter gross – und keine 60 Kilogramm schwer. Der Schlacks aus Villmergen im Kanton Aargau galt als Sonderling. Seine Mitschüler haben ihn gehänselt. Rückblickend sagt er, sei das die schlimmste Zeit in seinem Leben gewesen. Heute steht Koch sprichwörtlich mit beiden Beinen im Leben. Er weiss, was er kann – und was er nicht kann. «Ich habe eine dickere Haut gekriegt», sagt Koch. «Und die Leute um mich herum sind älter und verständnisvoller geworden.»
Seit Geburt leidet Jan Koch am so genannten Marfan-Syndrom. Das Marfan-Syndrom ist eine Erkrankung des Bindegewebes. Da das Bindegewebe allen Körperteilen Halt gibt, spielt es eine wichtige Rolle beim Wachstum. Und da Bindegewebe überall im Körper vorkommt, können die Merkmale des Marfan-Syndroms in vielen verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten. So u.a. im Herzen, in den Blutgefässen, in den Knochen, in den Gelenken und den Augen. Manchmal sind auch Haut und Lunge betroffen.
Die Krankheit ist auf einen Genfehler zurückzuführen. Lange Zeit hiess es bei Koch laut klinischem Befund, es bestehe der Verdacht auf… Vor noch nicht allzu langer Zeit sind bei Koch mittels eines Gen-Tests die letzten Zweifel ausgeräumt worden: Jan ist Erstträger in der Familie. Bei seinen beiden älteren Brüdern sind keine Unregelmässigkeiten festgestellt worden.
Wie die meisten Marfan-Patienten ist auch Koch sehr gross und sehr schlank. «Das ist ein besonderes Merkmal dieser Krankheit», sagt sein Vater Oskar. «Es gab eine Zeit, da haben die Ärzte prognostiziert, dass Jan 2,05 Meter werden soll. Bei 1,95 Meter hat er dann aber aufgehört zu wachsen. Andernfalls hätte man das Wachstum mit einer Hormonbehandlung künstlich einbremsen müssen.»
Eines der grössten Probleme von Jan waren und sind seine Füsse. «Ich hatte einen Knick-Senk-Plattfuss», sagt Koch. Oder anders formuliert: Füsse, die ihn nicht sehr weit tragen können. Noch heute sagt er, dass es ihm schwerfalle, barfuss zu gehen. Auch Laufen sei nicht seine Stärke. Und Springen gehe dermassen auf die Gelenke, dass er es lieber sein lässt. Seit er beide Füsse operiert hat, hat er grosse Fortschritte erzielt. Dem orthopädischen Ärzteteam in der Schulthess-Klinik in Zürich hat er viel zu verdanken. Koch trägt heute Spezialschuhe, die ihm das Leben erleichtern. Auch beim Kartfahren.
Zu diesem Hobby hat er schon in jungen Jahren gefunden. Von Anfang an hat ihn die Technik begeistert. Als Kind hat er Formel-1-Rennen am Fernsehen geschaut. Wenn sich die Gelegenheit ergab, setzte er sich für ein paar Runden in einen Mietkart. Als er eines Tages meinte, er wolle nun «richtig» Kartfahren, stiess er nicht gerade auf Begeisterung – weder Zuhause, noch bei seinen Ärzten. Man riet ihm gar davon ab, weil die Gefahr von Verletzungen für ihn zu gross sei. Doch Jan liess nicht locker, und das spürte auch sein Vater. «Er hat für den Kartsport eine solche Begeisterung aufgebracht, dass ich irgendwann nachgegeben habe», sagt Oskar Koch.
Leicht ist ihm diese Entscheidung nicht gefallen. «Als Eltern von eines ‹gewöhnlichen› Kinds, das gerne Kartfahren möchte, stellt man sich irgendwann die Frage, ob man es denn auch verantworten kann, wenn etwas Schlimmes passiert. In unserem Fall kam Jans Krankheit dazu. Ich habe wirklich lange mit mir gerungen und mich gefragt: Kann ich das verantworten?» Die Antwort lautete irgendwann – ja. Nachdem er ein paar Rennen live vor Ort miterlebt hatte, absolvierte Koch 2017 den ASS-Lizenzkurs auf der Kartbahn in Lyss. Noch am selben Tag kaufte ihm sein Vater sein erstes Kart. Damit bestritt Koch seine ersten Rennen im Rahmen der Kappelen Trophy. Immer an seiner Seite: der Vater, als fleissiger Mechaniker. «Ich kann mich noch gut an unser erstes Rennen erinnern», lacht Oskar. «Wir hatten nur einen Werkzeugkasten dabei, sonst nichts.» Auch Jan muss lachen, wenn er an dieses erste Mal zurückdenkt. «Wir waren absolut grün hinter den Ohren. Wir hatten weder Ersatzreifen dabei, noch wussten wir, wie man Reifen wechselt…»
Das Duo lernte dazu. Nicht nur auf technischer, auch auf der emotionalen Seite. «Ich war nie der Vater, der am Streckenrand stand und seinen Sohn wild gestikulierend zu Höchstleistungen trieb. Das habe ich nie gemacht – und werde ich nie machen. Im Gegenteil: Ich glaube, ich habe Jan öfters eingebremst – aus Angst, er könne sich halt doch weh machen.»
Ein paar Mal hat sich Koch auch weh getan. Aber er liess sich nicht vom Weg abbringen. «Ich wollte es einfach», sagt der Junior, «und habe immer weitergemacht.» Als positiven Nebeneffekt stellte Koch fest, dass ihm das Kartfahren auch körperlich guttut. Noch ist Koch im Vergleich mit anderen eine eher schmächtige Erscheinung. Das liegt zum Teil auch an seiner Trichterbrust. Doch er hat die letzten Jahre Muskelmasse aufgebaut. «Es gibt Leute, die haben mich ein paar Jahre nicht mehr gesehen und staunen, wie ich mich verändert habe. Früher war ich eine ‹Bohnenstange›, heute stimmen die Proportionen schon viel mehr.»
Trotz all den Fortschritten muss Koch jedes Jahr ärztliche Tests machen. Einmal in der Woche geht er zum Physiotherapeuten. «Meine Wirbelsäule ist aufgrund der Krankheit krumm gewachsen. Wir versuchen deshalb, auch diesen Bereich zu stärken.» Mit der Nackenmuskulatur bekundet Koch beim Kartfahren wenig Mühe. Vielmehr ist es der Schulterbereich, der ihm manchmal zu schaffen macht. Doch Koch hat nicht nur im Alltag gelernt, gewisse Tätigkeiten anders auszuüben als andere. «In meiner ersten Lehre zum Automechaniker war es für mich eine grosse körperliche Herausforderung, Reifen zu wechseln, bis ich eine Technik herausfand, die es mir leichter machte.»
Auch im Kart hat er teilweise Techniken entwickelt, die ihm die Arbeit am Lenkrad erleichtern. Allein schon durch seine Grösse hat Koch massive Nachteile. Wo andere mit Gewichten spielen und den Schwerpunkt perfekt anpassen, muss Koch Kompromisse eingehen. «Obwohl ich den Sitz und die Pedale ganz nach hinten respektive ganz nach vorne gestellt habe, kann ich meine Beine nicht durchstrecken. Das führt dazu, dass ich überall anstosse. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.»
Seine sportlichen Ziele hat Koch in den letzten Jahren nach unten korrigiert. Eine Zeit lang hat er von der grossen Rennfahrerkarriere geträumt, «doch die werde ich nicht machen», sagt Koch heute. «Meine Ziele sind realistischer geworden. Aber ich möchte auch ein Beispiel für andere sein. Es ist wichtig, anderen Mut zu machen. Und man weiss manchmal gar nicht, was man alles erreichen kann. Man muss es einfach wollen.»
Drei Mal ist Koch in seiner Karriere in der Rotax-Meisterschaft schon auf dem Podium gestanden. An sein erstes Podium erinnert er sich noch sehr genau. «Das war 2020 in Wohlen. Meine damalige Freundin hatte Schluss mit mir gemacht und im ersten Rennen wurde ich abgeschossen. Aber irgendwie schaffte ich es, den Reset-Knopf zu drücken. Im zweiten Lauf war ich schon Siebter, im Finale Dritter.» Weil er aufgrund seiner Grösse mit etwas stumpfen Waffen kämpft, ist sich Koch gewohnt, jede Möglichkeit, die sich bietet, zu nutzen. Seine stärksten Leistungen ruft er deshalb oft bei Mischverhältnissen ab. Oder wie 2023, als der Asphalt in Wohlen aufbrach und er flugs seine Linienwahl änderte.
Beim Heimrennen in Wohlen (im Rahmen der SM) möchte Koch auch dieses Jahr wieder am Start sein. Denn die Saison 2024 hat aufgrund seiner Ausbildung etwas gelitten. Koch hat erst kürzlich eine zweite, dreijährige Lehre erfolgreich absolviert – als Strassentransportfachmann. Als solcher fährt er mit 40 Tonnen schweren Lastwagen herum. Wenn das die Schüler, die ihn damals gemobbt haben, wüssten…
Das Finale der Schweizer Simracing-Meisterschaft 2024 findet in etwas mehr als einem Monat an der «Auto Zürich» statt. Hier ein kleines Update, wer sich bereist qualifiziert hat.
Am 10. November findet im Rahmen der «Auto Zürich» das Finale der Swiss Simracing Series 2024 statt. In vier Kategorien werden die Schweizer Meister und Meisterinnen gesucht. Spannung ist garantiert. Das war auch schon bei den Quali-Läufen so. Zwischen Erfolg und Misserfolg lagen maximal 0,5 Sekunden. Den engsten Fight lieferten sich die Ü45 mit den besten vier Simracern innerhalb von 0,03 Sekunden.
Unter den Qualifikanten sind neben den neuen Fahrern der Junior-Kategorie auch alte Bekannte: Sowohl die bisherigen Schweizer Meister Thomas Schmid (Flawil, SG) und Leonard Heidegger (St. Gallen), als auch die Kategorien-Meister Martin Bodmer (Nürensdorf, ZH) und Bettina Buess (Gelterkinden, BL) sind für das Finale qualifiziert. Wer sich sonst noch qualifiziert hat, sieht man, wenn man auf diesen Link klickt.
Für die, die sich noch nicht qualifiziert haben, bietet sich eine weitere Gelegenheit. Bis zum 13. Oktober 2024 kann man sich in einem der Race-Centers auf der kurzen Strecke Donington National noch fürs Finale qualifizieren. Die 30-minütige Qualifikation kostet 40.- CHF und kann mehrmals wiederholt werden. Vorab muss die Anmeldung auf https://porsche.simracingseries.ch/ erfolgt sein.
Die weiteren Termine:
16.9. – 13.10., Qualifikation 2 (Donington Nat.) in den Centers von Race-Centers.com
6. – 8.11., Wildcard-Qualifikation (Barcelona-GP), Messe Auto Zürich Car Show (ZH)
10.11., Finale (Barcelona-GP), Messe Auto Zürich Car Show (ZH)
Race-Centers:
Autovirtuell, Romanshorn (TG)
BEO Racing Center, Spiez (BE)
Kartbahn Lyss (BE)
RacingFuel Academy, Dietlikon (ZH)
RacingFuel Academy, Horgen (ZH)
Racing Lounge, Pratteln (BL)
Race-Center Wohlen (AG)
Züriring, Dietikon (ZH)
Racexperience, Geneva (GE)
Eine Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft ist für jeden mit Schweizer Wohnsitz oder Staatsbürgerschaft möglich. Mindestvoraussetzungen: Mindestalter 12 Jahre am Finaltag. Für das Finale muss eine gültige SIM Racing Lizenz des ASS vorliegen.
Anmeldungen für die sechste Auflage des «Porsche Esports Carrera Cup Suisse» werden unter https://porsche.simracingseries.ch/ angenommen.
Ende August haben wir die Schweizer Delegation für die bevorstehenden FIA Motorsport Games 2024 vorgestellt. Nun ist das Team komplett – mit den beiden Slalom-Piloten und einem Last-Minute-Zugang in der Disziplin Drift.
Elf Fahrer und Fahrerinnen werden die Schweiz bei den bevorstehenden FIA Motor Sport Games vom 23. bis 27. Oktober 2024 in Valencia vertreten. Zu denen, die wir Ende August bereits vorgestellt haben, sind noch drei weitere dazugestossen, wobei, wie damals kommuniziert, die Slalom-Vertreter respektive -Vertreterinnen noch nicht festgestanden haben.
Inzwischen ist klar, wer für die Schweiz in Valencia in der Disziplin Slalom auf Medaillenjagd geht: Jannis Jeremias (24) und Tamara Schöpfer (25). Jeremias wird die Schweiz offiziell als Gewinner der diesjährigen Junioren-Meisterschaft vertreten. Die beiden Interswiss-Piloten werden sich in Valencia das Auto teilen. Alle Teilnehmer in ihrer Disziplin treten mit identischen Fahrzeugen vom Typ Hyundai Kona an.
Neu zum Team Schweiz gestossen ist auch Karim Jahan (21). Der Genfer wird für die Schweiz in Valencia in der Disziplin Drift antreten. Jahan bestreitet die französische Meisterschaft in der Kategorie Elite, der höchsten französischen «Liga». «Ich fahre erst seit zwei Jahren in Frankreich. Umso mehr freut es mich, dass ich die Schweiz bei diesen Spielen vertreten darf.»
Weitere Informationen zu den «Olympischen Spielen» des Motorsports erhalten Sie unter diesem Link.
DTM und GT Masters am Red Bull Ring, ELMS in Mugello und GT Open in Barcelona – am Wochenende standen wieder zahlreiche Schweizer Piloten international im Einsatz.
Am Sachsenring feierte Emil Frey Racing Anfang September noch den dritten Saisonsieg dank Jack Aitken. Am Red Bull Ring sah die DTM-Welt für die Safenwiler düsterer aus. Ein zehnter Platz war die magere Ausbeute von EFR. Auch ABT-Pilot Ricardo Feller kommt seit einigen Rennen nicht mehr auf einen grünen Ast. Mit den Rängen 10 und 12 war der Vorjahresdritte wieder unter Wert geschlagen. In der Meisterschaft liegt er ein Rennen vor dem Saisonende auf Rang 10.
Besser lief es den Schweizer GT-Masters-Piloten in der Steiermark. Dort sicherte sich das Emil-Frey-Duo Jean-Luc D’Auria und Alain Valente nach Spa mit Rang 2 zum zweiten Mal in dieser Saison einen Podestplatz. Damit hat man in der Gesamtwertung die 100-Punkte-Marke geknackt und ist nun Achter – direkt hinter Porsche-Pilot Alexander Fach jr., der die Rennen auf dem Red Bull Ring auf den Plätzen 11 und 12 beendete.
Zwei grosse Pokale gab es bei der GT Open in Barcelona beim siebten von insgesamt acht Läufen. Vor allem das zweite Rennen war aus Schweizer Sicht sehenswert. Der Sieg in der PRO-Wertung ging an das Team Spirit of Race mit dem italienisch-französischen Duo Nicola Marinangeli/Vincent Abril. In der In der ProAM-Wertung sicherte sich Alex Fontana und sein US-Teamkollege «Hash» den Klassensieg. Yannick Mettler und Dexter Müller belegten in der gemischten Klasse die Plätze 6 und 4.
Auch beim ELMS-Lauf in Mugello durfte in der LMP2 mit Matthias Kaiser ein Fahrer mit Schweizer Lizenz jubeln. Der Liechtensteiner egalisierte mit Rang 2 sein bisher bestes Saisonergebnis von Barcelona. Für Louis Delétraz endete das Rennen auf Rang 5 – direkt vor Fabio Scherer. Der Genfer ist damit weiter Leader und darf sich beim Finale in Portugal am 19. Oktober berechtigte Titelhoffnungen machen.
Gleiches gilt für Grégoire Saucy. Der Jurassier hat in Mugello zum zweiten Mal in diesem Jahr in der ProAM ganz oben gestanden. An seiner Seite: Der US-Amerikaner Rodrigo Sales und Mathias Beche, der mit französischer Lizenz fährt. In der Meisterschaft liegt Saucy nur zwei Punkte hinter der führenden AF-Corse-Mannschaft. Gute Titelchancen haben auch zwei Schweizer Teams in der LMGT3. Dort liegt nach einem neuerlichen Sieg von Kessel Racing die Mannschaft aus dem Tessin mit dem Team Racing Spirit of Leman punktgleich an der Spitze. Nicht mehr in die Titelentscheidung eingreifen kann Rahel Frey. Die Solothurnerin wurde in Barcelona Siebte.
Im Michelin Le Mans Cup kam David Droux als Vierter für Cool Racing dem Podest in der LMP3 am nächsten. In der Meisterschaft liegt der Mann aus Sullens (mit guten Meisterschafts-Chancen) auf Rang 2. Weniger erfreulich lief es für Miklas Born (14.) und Samir Ben/Pieder Decurtins (16.). In der GT3 landete Iron-Dames-Lady Karen Gaillard auf Rang 5.
Zwei positive Meldungen gibt es auch noch aus dem Formelsport. Das Team G4 Racing gelang in der Formel 3 Regional in Barcelona dank dem Briten Kanato Le mit Platz 5 ein Achtungserfolg. Und Jenzer-Pilot Enea Frey wurde in der italienischen F4-Meisterschaft (ebenfalls auf dem Circuit de Catalunya) Zehnter. Damit verpasste er in der Rookie-Wertung als Vierter knapp das Podest. Ethan Ischer belegte die Plätze 14, 13 und 19.
Die SIM-GT3 Schweizer Meisterschaft, durchgeführt von Flanc.ch steht vor der Tür. Zurzeit gibt es noch nicht genug Anmeldungen, um diese aufregende Serie durchzuführen. Simracer haben jetzt noch die Chance, sich anzumelden und Schweizer SIM-GT3-Meister zu werden! Die Rennserie besteht aus zehn Rennen, welche auf Youtube und TikTok live gestreamt und kommentiert werden. Die SIM-GT3-Serie wird als offizielle Schweizer Meisterschaft nach dem Reglement der FIA und Auto Sport Schweiz ausgetragen. Es winken Preisgelder für die Top 3 und für den Schweizer Meister zudem die Teilnahme an den Olympic Esports Games 2025 in Riad, Saudi Arabien. Jetzt anmelden unter www.flanc.ch
Michaël Burri oder Mike Coppens? Wer wird Schweizer Rallye-Meister 2024? Nach dem fünften Lauf im Tessin steht es 136:135 zugunsten von Burri. Der Gesamtsieg bei der «Ticino» ging zum sechsten Mal an Kevin Gilardoni auf einem WRC-Citroën.
In der Schweizer Rallye-Meisterschaft kommt es beim Finale im Wallis (24.-26. Oktober) zum grossen Showdown. Nach fünf von sechs Rallyes liegen die beiden Dominatoren der Saison 2024 nur durch einen Punkt getrennt auf den Rängen 1 und 2. Es führt Michaël Burri mit 136 Zählern vor Mike Coppens mit 135 Punkten. Da nur die besten fünf Ergebnisse zählen, werden beide noch ein Streichergebnis haben. Burris schlechtestes Ergebnis bisher wären die 21 Punkte, die er am Wochenende im Tessin geholt hat. Bei Coppens würde (Stand heute) der zweite Platz bei der Rallye de Bourgogne (23 Punkte) gestrichen. Das bedeutet: Gewinnt Coppens seine Heimrallye im Wallis zum dritten Mal und Burri würde Zweiter werden, dann stünde es in der Endabrechnung (nach Abzug der Streichresultate) 144:144. Dann käme das Kriterium «Reihenfolge der besten bisher noch nicht berücksichtigten Resultate» zum Tragen. Und da hätte Coppens mit dem besseren Streichergebnis (23:21) die Nase vorne.
Die Nase vorne hatte bei der 26. Ausgabe der Rally del Ticino streng genommen keiner der beiden. Der Sieg ging wie im Vorjahr an Kevin Gilardoni/Corrado Bonato. Weil die beiden aber auf einem Citroën C3 WRC fuhren, sind sie für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Beeindruckend war die Vorstellung des 32-Jährigen aus dem Misox, der inzwischen sechs Ticino-Siege auf seinem Konto hat, aber dennoch. Gilardoni/Bonato führten von der ersten Prüfung weg bis ins Ziel und liessen sich bei allen Wertungsprüfungen die Bestzeit notieren. Am Ende des Tages lag das WRC-Gespann 1:43 min vor Coppens und dessen Beifahrer Christophe Roux auf Skoda Fabia Rally2.
Für die beiden Walliser war es der erste Sieg im Tessin. Und das bei der sechsten Teilnahme. «Ich freue mich sehr über diesen Sieg und bin gleichzeitig etwas überrascht», sagt Coppens. «Neben Michaël, mit dem wir schon das ganze Jahr über einen harten Fight haben, standen bei dieser Rallye wieder ein paar Fahrer am Start, die sich im Tessin sehr gut auskennen. Allen voran natürlich Grégoire Hotz. Dass wir ihn bei seiner ‹Heimrallye› geschlagen haben, ist eine grosse Genugtuung. Besonders gefreut hat mich das Ergebnis auf der Prüfung Valcolla. Dort holten wir gegenüber Hotz mehr als drei und gegenüber Burri mehr als fünf Sekunden heraus.»
Altmeister Grégoire Hotz (mit Beifahrer Pietro Ravasi) sicherte sich in seinem VW Polo GTi R5 in einem spannenden Schlussspurt Rang 2 in der SM-Wertung – 1,5 Sekunden vor Burri, der wie zuletzt bei der Rallye Mont-Blanc in einem Skoda Fabia Rally2 evo Platz genommen hatte. Diese 1,5 Sekunden könnten in der Endabrechnung noch sehr entscheidend sein. «Ja, das stimmt», sagt Burri. «Bei der Rallye du Valais wird es um alles oder nichts gehen. Liege ich vorne, bin ich Meister, liegt Mike vorne, gewinnt er den Titel. Wo ich die 1,5 Sekunden im Tessin verloren habe, ist schwer zu sagen. Ich war mit dem Set-up nicht ganz zufrieden. Und wir haben das vor der fünften Prüfung auch etwas verändert. Danach fühlte es sich in den langsameren Kurven besser an, dafür war ich in den schnelleren Passagen nicht mehr ganz zufrieden damit.»
Viel Luft nach hinten hatte Burri nicht. Das Duo Kim Daldini/Céline Lachelin (im Skoda Fabia R5) lag im Ziel nur 6,6 Sekunden hinter dem Jurassier. Die Top 6 der Schweizer Wertung rundeten Stefano Mella/Stefano Tiraboschi (Skoda Fabia RS Rally2) und Rückkehrer Sacha Althaus (Skoda Fabia Rally2 evo) ab. Letzterer wurde bei der «Ticino» von seiner Schwester Coline Althaus navigiert und erreichte das Ziel vor dem zweitschnellsten WRC von Mirko Puricelli/Nicola Medici.
Noch etwas Anpassungszeit braucht Pascal Perroud, der auf dem Ex-Burri-Hyundai am Start gestanden ist. Der VHC-Meister des Vorjahres, der erstmals seit 2019 wieder eine Rallye in einem modernen Fahrzeug absolvierte, wurde (SM-bereinigt) Zehnter hinter Yoan Löffler (7.), Davide Chiappa (8.) und Simone Tettamanti (9.). «Ich muss noch an meinen Reflexen arbeiten», sagt Perroud. «Aber ich werde, wenn alles klappt, auch bei der Rallye du Valais fahren.»
Der bereits als Junior-Meister feststehende Gauthier Hotz (Peugeot 208 Rally4) war im Tessin als einziger Junior unterwegs und belegte in der Endabrechnung mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe (zu spät am Ausgang des Serviceparks) Rang 15. Damit übernahm er vor dem Finale im Wallis auch die Führung im Rallye-Pokal. Weil es in dieser Disziplin kein Streichergebnis gibt, hat Hotz jr. gute Chancen, neben dem Junior-Titel auch den Rallye-Pokal 2024 zu gewinnen.
In der historischen Klasse, der VHC, setzten sich (wie im Vorjahr) der Einheimische Ivan Rusca (mit Beifahrer Giuseppe Ricciardi) auf einem Opel Ascona B erfolgreich durch. Die in der Meisterschaft auf Platz 2 liegenden Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911 SC) kamen in der SM-Wertung als Zweite ins Ziel. Rang 3 ging an Markenkollege Fredy Allan Niggeler.
Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite https://www.rallyticino.com/it/
Und so geht es weiter:
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 nimmt Konturen an. So soll das Bergrennen Ayent-Anzère im kommenden Jahr wieder stattfinden. Dafür harzt es zwischen Hemberg und La Roche wegen einer Terminkollision.
Offiziell sind Einschreibungen für die Rennkalender 2025 noch bis Ende September möglich. Ein Blick auf die Schweizer Berg-Meisterschaft im kommenden Jahr offenbart aber bereits jetzt eine Terminkollision. Die beiden Bergrennen Hemberg und La Roche sind am selben Datum geplant (14./15. Juni 2025).
Um einer Terminkollision aus dem weg zu gehen, hatten der Präsident des Komitees Meisterschaften und die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz bereits ein längeres Online-Meeting mit beiden Veranstaltern. La Roche-La Berra erklärte sich bereit, ein Ersatzdatum zu prüfen. Doch der Termin (eine Woche früher) kollidiert nicht nur mit Pfingsten, wo u.a. ein Parkplatz wegen des Feiertages nicht zur Verfügung steht, am selben Wochenende ist bereits die Rallye du Chablais. Die meisten Streckenposten, die in La Roche beim Bergrennen anwesend sind, sind bereits für diese Veranstaltung engagiert. Gleiches gilt für den Rennleiter. Das Ausweichdatum kommt für La Roche also nicht in Frage. Gleiches gilt für Hemberg. Laut OK-Präsident Christian Schmid sind im Kanton St. Gallen an Pfingsten Motorsportveranstaltungen untersagt...
Die Kollision entstand durch «unterschiedliche» Ansichten bei den Weekendplanungen. Während man in Hemberg alle fünf Jahre die «verlorenen» Tage wieder aufholt und (logisch) eine Woche nach vorne schiebt, war man in La Roche der Meinung, dass das Rennen «immer» am dritten Juni-Wochenende stattfindet.
Falls die beiden Veranstalter trotz frühzeitiger Intervention von Seiten ASS und Komitee Meisterschaft zu keiner (für beide Seiten zufriedenstellenden) Lösung kommen, wird die Nationale Sport-Kommission (NSK) entscheiden müssen, wer von beiden den SM-Status kriegt. Ein solcher Entscheid wäre angesichts eines Kalenders, der in diesem Jahr aus sieben Bergrennen bestanden hat, sehr bedauerlich.
Immerhin – eine gute Nachricht gibt es: Das Bergrennen von Ayent nach Anzère ist im Kalender 2025 eingeschrieben. In diesem Jahr hatte der Klassiker im Wallis aufgrund verschärfter Sicherheitsauflagen vom Kanton und einem daraus resultierenden Budgetproblem abgesagt werden müssen.
Bei der «Trofeo Elia Epifanio» wurde ein Lizenzvergehen festgestellt. Die betroffenen Parteien (Veranstalter sowie Bewerber und Pilotin) wurden in einem administrativen Verfahren für ihr Fehlverhalten verwarnt.
Im Nachgang zur «Trofeo Elia Epifanio» vom 14. September 2024 wurde das Sekretariat der NSK durch eine Drittmeldung darüber informiert, dass ein mögliches Lizenzvergehen stattgefunden hat. Nach erfolgter Prüfung der Veranstaltungsunterlagen und der vorliegenden Resultate wurde der Vorsitzende der Disziplinarkommission (DK) angerufen und über die entsprechenden Umstände informiert.
Aufgrund der Besonderheit des Falls sowie der vorliegenden Beweise und der Tatsache, dass die Veranstaltung zu keiner weiterführenden Meisterschaft zählt und in erster Linie eine Gedenkveranstaltung war, hat der Vorsitzende der DK beschlossen, auf die Durchführung einer Befragung resp. eine Vorladung zu verzichten. Das Verfahren wurde in administrativer Form durchgeführt.
Bei einer Kontrolle im Nachgang zur Veranstaltung wurde festgestellt, dass die Pilotin Chiara Bättig, Liz. IT G 1642, an diesem Event durch den Bewerber Kartbox.ch genannt war und teilgenommen hat. Sie ist in der Kategorie X30 Challenge Switzerland (Senior) gestartet und hat die Rennläufe dieser Kategorie bestritten, was den entsprechenden Ranglisten zu entnehmen ist. Für die Kategorie X30 Challenge Switzerland ist eine Lizenz mindestens der Kategorie NAT F notwendig und die Altersklasse 12 bis 14 Jahre ist zugelassen. Die Lizenz IT G, welche im Besitz von Chiara Bättig ist, berechtigt nicht zum Start in einer Seniorenkategorie, allerdings erfüllt die Pilotin die entsprechende Altersklasse von 12 bis 14 Jahren. Diese Diskrepanz zwischen Lizenzstatus und Altersklasse in den Lizenzbestimmungen kann durchaus zu Irritationen führen. Der Umstand «Lizenzstatus vs. Altersklasse» wurde bei der durchgeführten Lizenzkontrolle vom Veranstalter nicht resp. zu wenig beachtet. Eine Teilschuld ist dem Bewerber und auch der Pilotin gleichwohl nicht abzusprechen, da diese als Lizenznehmer über die Einsatzmöglichkeiten der vorliegenden Lizenz im Bild sein müssen.
Gegen den Veranstalter der «Trofeo Elia Epifanio» wurde in Anwendung von Artikel 2 der Bestimmungen des Nationalen Sportreglementes (NSR) von Auto Sport Schweiz zur Anpassung, Präzisierung und Anwendung des Internationalen Sportgesetzes der FIA eine strenge Verwarnung ausgesprochen. Es wurde anerkannt, dass der Veranstalter nicht zuletzt auch aufgrund der mangelnden Kenntnisse der Rechten und Pflichten eines Veranstalters im Bereich der Sorgfaltspflicht gegen mehrere Artikel des ISG/NSR verstossen hat.
Gegen den Bewerber «Kartbox.ch» wurde in Anwendung von Artikel 2 der Bestimmungen des Nationalen Sportreglementes (NSR) von Auto Sport Schweiz zur Anpassung, Präzisierung und Anwendung des Internationalen Sportgesetzes der FIA eine Verwarnung ausgesprochen. Es wurde anerkannt, dass nicht zuletzt auch aufgrund der mangelnden Kenntnisse der Rechten und Pflichten eines Bewerbers im Bereich der Sorgfaltspflicht gegen mehrere Punkte verstossen (ISG/NSR Art. 1.3.1, ISG/NSR Art. 9 und fortfolgend «Bewerber und Fahrer», Lizenzreglement III, Art. 1.2.1 fortfolgend bezüglich Lizenzstufe inklusive Einsatzmöglichkeiten) wurde. Dies führte unter anderem dazu, dass die Pilotin Chiara Bättig für die Teilnahme in einer Kategorie genannt wurde, für welche ihre Lizenz keine Gültigkeit aufwies, die Altersklasse hingegen schon.
Auf eine Bearbeitungsgebühr wurde in beiden Fällen verzichtet.
Am 15. September 1974 gewann der Rheinecker Louis Christen im Eigenbau-Rennwagen auf dem Nürnberger Norisring ein Formel-Super-Vau-Rennen mit neuem Rundenrekord.
Bis vor Kurzem war Louis Christen in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn eine Sonderausstellung gewidmet. Am 15. September jährte sich ausserdem ein historischer Sieg Christens zum 50. Mal. Damals 1974 gewann der Rheinecker auf dem Nürnberger Norisring ein Formel-Super-Vau-Rennen mit neuem Rundenrekord. Christen ist damit der einzige Schweizer Sieger eines solchen Rennens – und er erzielte diesen Triumph in einem selbst gebauten Rennauto seiner Marke LCR.
Zweiter wurde damals der Schwede Kenneth Persson im Bosch Kaiman 1600, Dritter der Deutsche Peter Scharmann im TOJ MSU 1 1600. Auf Platz 8 landete ein bekannter Name: Der Finne Keijo Rosberg, acht Jahre später Formel-1-Weltmeister; besser bekannt als Kéké Rosberg.
Die Geburtsstunde der Formel Vau war 1965. Damals starteten in Deutschland und der Schweiz erste Formel-Vau-Wagen; Einsitzer mit VW-Käfer-Motoren. Sie waren Volksrennwagen, die Motorsport für kleine Geldbeutel ermöglichten. 1966 wurde die Formel Vau eine Rennserie, 1971 wurde sie ergänzt durch die Formel-Super-Vau mit 140 PS starken 1,6-Liter-Motoren mit freizügigerem Reglement für Motortuning und Fahrwerk. Christen war einer der Ersten, der ein Super-Vau-Monocoque-Chassis gebaut und eingesetzt hat. Und der Erste, der in dieser Serie ein internationales Rennen in einer Eigenkonstruktion gewann.
Die Rennen fanden jeweils im Rahmenprogramm der Formel 1 statt. Neben Rosberg fuhren in der Formel Vau noch weitere spätere Formel-1-Weltmeister; wie etwa Nelson Piquet oder Niki Lauda. Eine Anekdote mit Lauda bleibt Christen in Erinnerung: «In Hockenheim besuchte mich meine spätere Frau Brigitte. Sie parkte ihren Wagen im hinteren Teil des Fahrerlagers, hinter einem BMW 3.0 CSL mit Wiener Kennzeichen. Niki Lauda kam später zu mir und sagte in breitem Wiener Dialekt, ich solle die Karre wegstellen. Ich antwortete, ich hätte keine Zeit. Der Schlüssel liege im Handschuhfach des Lastwagens, er könne das Auto selbst umparken.» Lauda suchte den Schlüssel, parkte das Auto um und legte den Schlüssel zurück ins Handschuhfach. Ein Jahr später, 1975, wurde er im Ferrari Formel-1-Weltmeister. Christen sagt lachend: «Danach hätte ich selbstverständlich für ‹Niki Nazionale› mein Auto immer woanders hingestellt.»
Text: Elio Crestani
Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 statt. Am Start die beiden Führenden Michaël Burri und Mike Coppens.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 geht in die entscheidende Phase. Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur diesjährigen Saison statt. Die Teilnehmerliste umfasst zwar «nur» 54 Teilnehmer in der modernen Klasse, doch das Feld ist mit drei WRC-Fahrzeugen und 24 Rally2-Autos hochkarätig besetzt. Mittendrin sind auch die beiden Führenden in der Rallye-SM dabei: Michaël Burri mit Co-Pilot Gaëtan Aubry sowie Mike Coppens und Christophe Roux, beide auf einem Skoda Fabia Rally2, wobei Burri das neuere Modell, den «evo» fährt.
Burri und Coppens trennen in der Meisterschaft nur fünf Punkte. Burri hat in diesem Jahr bereits zwei Mal gewonnen: bei der Rallye Bourgogne und bei der Rallye Mont-Blanc Morzine. Coppens steht nach vier Veranstaltungen bei einem Sieg (Rallye du Chablais). Da die Rally del Ticino mit einer WP-Länge von 81 Kilometern eine Rallye vom Typ 2 ist (zwischen 80 und 139 km), gibt es für den Sieger maximal 25 Punkte zu gewinnen. Eine Entscheidung, wer 2024 Schweizer Rallye-Meister werden könnte, wird deshalb noch nicht im Tessin fallen. Selbst wenn Burri gewinnt und Coppens ausscheidet, wird erst beim Saisonfinale, der Rallye du Valais, abgerechnet. Coppens hätte in diesem Fall vor seiner Heimrallye zwar 30 Punkte Rückstand. Aber erstens gibt es bei der «Valais» 32 Punkte für den Sieger und zweitens wird das schlechteste Ergebnis noch gestrichen.
Nicht am Start ist der Drittplatzierte Thibault Maret. Der Markenkollege der beiden Titelanwärter verzichtet auf die «Ticino» und will sich auf die Rallye du Valais konzentrieren. Dafür sind im Tessin andere Kandidaten für das Podium am Start: So zum Beispiel Grégoire Hotz mit Beifahrer Pietro Ravasi. Das fünffache Meisterduo hat sich im Vorjahr hinter SM-Sieger Jonathan Hirschi Rang 2 geholt und gibt in diesem Jahr einem VW Polo Rally2 die Sporen. Für Hotz wird die Rally del Ticino aber auch noch aus einem anderen Grund speziell sein. Zum ersten Mal treten Vater und Sohn (Gauthier Hotz, zurzeit Vierter im Klassement) bei einer Rallye gegeneinander an.
Auch Sacha Althaus mit Schwester Coline Althaus als Co-Pilotin gibt ein Comeback. Der Jurassier hat den Saisonauftakt 2024 vor seiner Haustüre gewonnen, musste seither aus budgetären Gründen aber auf weitere Rallyes verzichten. Für den Gesamtsieg drängt sich Kevin Gilardoni auf. Der 32-Jährige aus dem Misox hat im Vorjahr auf einem Citroën C3 WRC gewonnen. Weil WRC’s in der SM nicht punkteberechtigt sind, und er auch dieses Jahr im selben Auto Platz nimmt, wird er, was die Punktevergabe betrifft, keinen Einfluss haben.
Gespannt darf man auf das Abschneiden von Pascal Perroud sein. Im Vorjahr gewann der Waadtländer noch die historische Klasse VHC auf einem BMW M3 E30. Bei der Rally del Ticino tritt der Schweizer Vize-Meister von 2015 mit einem Hyundai i20N an. Das Auto dürfte Kennern der Schweizer Rallyeszene bekannt sein: Noch bis vor Kurzem fuhr Michaël Burri damit.
In der historischen Klasse VHC sind sieben Fahrzeuge eingeschrieben. Favorit auf den Tagessieg sind Eddy und Marion Tapparel auf ihrem Porsche 911 SC.
Los geht die Rallye am Freitag, 27. September, mit der ersten WP ab ca. 21 Uhr. Auf dem Programm stehen acht Wertungsprüfungen (eine am Freitag, sieben am Samstag). Insgesamt werden 370,49 km zurückgelegt, wovon 81 km gewertet werden. Weitere Informationen zum fünften Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5./6. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Felix Hirsiger hat auch in Mugello eine überzeugende Vorstellung abgeliefert und vorzeitig den Titel des GT3-Cup-Champions der Porsche Sprint Challenge Suisse gewonnen. Unbedrängt fuhr er seine Saisonsiege 8 und 9 ein.
Felix Hirsiger ging die Reise in das Autodromo del Mugello voller Vorfreude an: Der Schweizer hatte den Titel in der Gruppe GT3 zum Greifen nah. Seinen Siegeshunger schien dies zusätzlich zu beflügeln: Wie zuvor in Portimão sicherte er sich mit dem 510 PS starken 911 GT3 Cup die Pole-Positions für beide Läufe, fuhr jeweils die schnellste Rennrunde und anschliessend als Erster über die Ziellinie – das genügte, um sich vorzeitig zum Champion zu krönen. Zum dritten Mal in dieser Saison kehrte der 26-Jährige mit der vollen Punktzahl nach Hause zurück.
Die Plätze 2 und 3 gingen an Gregor Burkard und Peter Hegglin, die sich speziell beim zweiten Lauf ein intensives Duell lieferten: Burkard gewann mit einem knappen Vorsprung von 0,265 Sekunden. Hinter diesem Trio ging es umso kurzweiliger zu. Im ersten Rennen hatte sich Sébastien Pidoux in der Startrunde von der achten Position auf den vierten Rang katapultiert – er profitierte dabei vom Ausfall von Jan Klingelnberg und Thomas Winkler. Im 13. Umlauf musste Pidoux dann Matteo Segre den Vortritt lassen und wurde Fünfter vor Marc Arn.
Auch in der ersten Runde des zweiten Laufs konnte Pidoux zwei Positionen aufholen und war bereits Fünfter, als er an das Ende des Feldes zurückfiel. Erneut rückte Segre auf. Im zwölften von 14 Umläufen konnte sich der Italiener sogar noch an Klingelnberg vorbeidrücken, bevor er in der Schlussrunde auf Platz 11 absackte. Somit ging Rang 4 an Klingelnberg vor Roderick Christie und Illario Introna.
Ebenso überzeugend wie Hirsiger sicherte sich Tomas Guedes mit dem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport beide Rennen der Gruppe GT4 Clubsport. Damit blickt der Portugiese dem Saisonfinale im italienischen Misano als klarer Favorit entgegen. Philippe Menotti hat mit einem Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2 beide Läufe der Open GT vor Patrick Dinkeldein gewonnen. In der Klasse 21 für 911 GT3 Cup-Fahrzeuge mit ABS sicherte sich die Italienerin Vittoria Piria beide Siege vor Sebastian Schmitt, während Marcelo Tomasoni sich als neuer Meister dieser Klasse feiern liess. In der Porsche Drivers Competition Suisse fuhr Kevin Lattion zweimal vor Tabellenführer Xavier Penalba auf Platz 1.
Und wieder ein erfreuliches Wochenende aus Schweizer Sicht! Philip Ellis steht in den USA vor dem Titel, Jenzer Motorsport gewann die F4 CEZ und ein Schweizer Teilnehmer der FIA Motorsport Games überraschte alle in Italien.
Zwei fünfte Plätze waren die Ausbeute der beiden Schweizer Vertreter bei der IMSA am vergangenen Wochenende in Indianapolis. Für Louis Delétraz hätte das vorletzte Rennen der Saison durchaus auch auf dem Podium enden können. Eine Dreiviertelstunde vor Rennende lag der Genfer noch in Führung. Eine späte Drive-Through-Strafe wegen einer Berührung machten jedoch alle Siegchancen zunichte. Für Philip Ellis, der in diesem Jahr schon vier Rennen in der GTD-Klasse gewann, war der fünfte Klassenrang nicht unbedingt das, was sich der Zuger vorgestellt hatte. Doch Ellis wird mit diesem Ergebnis leben können. Den Titel in der Teamwertung hat der ehemalige DTM-Pilot mit seinem Team Winward Racing in Indianapolis eingefahren. Und in der Fahrer-Meisterschaft führt er mit 222 Punkten Vorsprung. Beim Saisonfinale am 12. Oktober in Road Atlanta hat der Mercedes-Pilot also alle Trümpfe in der Hand.
Knapp am Podest vorbei schrammten die GT-Piloten Riccardo Feller und Raffaele Marciello beim vorletzten Lauf zum GT Endurance Cup in Monza. Audi-Pilot Feller wurde im königlichen Park Vierter, BMW-Kutscher Marciello (mit Ex-Motorrad-Star Valentino Rossi) Fünfter. Für Patric Niederhauser endete das Rennen auf Rang 13. Bester Schweizer Bronze-Fahrer war Alexander Fach jr. im Rutronik-Porsche als Fünfter. Direkt dahinter reihte sich Nicolo Rosi aus Lugano im Kessel-Ferrari ein.
Einen weiteren Triumph feierte Jenzer Motorsport. Das Team aus Lyss gewann mit dem Österreicher Oscar Wurz den Titel in der FIA F4 CEZ. Wurz reichte ein zweiter Platz im zweiten Rennen am Salzburgring, um den Titel vor Kirill Kutskov (Maffi Racing) und Max Karhan (Jenzer Motorsport) zu gewinnen.
Eine positive Meldung gibt es auch von Thomas Schmid. Der Ostschweizer Simracing-Spezialist, der die Schweiz bei den FIA Motorsport Games in Valencia in der Disziplin Autocross vertreten wird, hat beim Lauf zum European Cross Car Championship im italienischen Maggiora das Finale erreicht. Mit Platz 6 (von 41 Teilnehmern) war Schmid sehr zufrieden. «Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich im Quali noch 29. war und ich erst zum zweiten Mal an einem EM-Lauf teilgenommen habe.»
Racer-Herz was willst du mehr! Der fünfte und letzte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen war an Spannung kaum zu überbieten. Die zahlreich erschienenen Fans kamen voll auf ihre Kosten.
Es war ein würdiges und vor allem spannendes Finale. Das letzte Rennen der diesjährigen Saison zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen hat alles geboten, was das Racer-Herz höher schlagen lässt. In vier von fünf Kategorien fielen die Würfel erst im allerletzten Rennen. Die Nerven aufreibendste Entscheidung bot die Kategorie OK Senior. Dort lagen Meister und Vize-Meister am Ende nur drei Punkte auseinander.
Doch alles der Reihe nach: Zwischen Lyon Mathur und Jérôme Huber, beide aus dem Team Innovate Competition, war die Ausgangslage schon vor dem Finale spannend. 20 Punkte trennten die beiden Senior-Teamkollegen voneinander. Nach zwei Vorläufen, in denen sie jeweils die Plätze 2 und 3 (hinter dem «fliegenden» Levi Arn) belegten, betrug der Abstand noch 16 Punkte. Hätte Huber das Finale gewonnen und gleichzeitig die drei Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde geholt, hätte Mathur mindestens Vierter werden müssen. Doch alle Rechenspiele waren irgendwie umsonst. Als die Zielflagge fiel, wusste keiner so recht, wer nun Meister war. Huber hatte den Kampf um Platz 1 gegen Arn, der sich erstmals einen «Grand Slam» gutschrieben liess, verloren und musste sich mit dem zweiten Schlussrang begnügen. Und auch die schnellste Rennrunde ging auf das Konto von Arn. Mathur musste also nicht Vierter werden. Doch reichte auch Platz 9 mit einer Runde Rückstand? Der Lokalmatador aus Sarmenstorf (AG) hatte sechs, sieben Runden vor Schluss nämlich keine Bremsen mehr, und versuchte verzweifelt von seinem Team, insbesondere von seinem Vater, der am Streckenrand stand, zu erfahren, was er in dieser Situation machen sollte. Weiterfahren war die Devise. Und es war die richtige Entscheidung. Mathur rettete sich ins Ziel und bekam als Neunter noch zwölf Punkte gutgeschrieben. Das reichte, um am Ende mit drei Zählern Vorsprung zu gewinnen. «Ich freue mich über diesen Titel, auch wenn er nicht denselben Stellenwert hat wie der erste von vor zwei Jahren», meint Mathur. «Trotzdem tut es mir für Jérôme leid. Er hat toll gekämpft und es war zum Schluss äusserst knapp.»
Knapp war es auch in der Kategorie Super Mini. Dort lagen die beiden Spirit-Fahrer Aurelio Longhitano und Aaron Buhofer vor dem Finale in Führung. Auf Platz 3 (mit 29 Punkten Rückstand) lauerte Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing. Letzterer hatte seine Titelchancen schon beim dritten Lauf in Levier schwinden sehen. Doch Frigg fuhr in Wohlen unwiderstehlich. Pole-Position, drei Laufsiege und obendrauf die schnellste Rennrunde: Wie Arn bei den Senioren holte Frigg bei den Jüngsten einen «Grand Slam». Und die beiden Spirit-Fahrer? Longhitano startete von P6 und war im ersten Vorlauf in eine Kollision verwickelt. Im zweiten Vorlauf wurde er Dritter. Zu diesem Zeitpunkt war er in der Meisterschaft bereits auf Rang 3 abgerutscht. Buhofer erwischte es besser. Mit zwei zweiten Plätzen war er vor dem Finale der neue Führende. Im entscheidenden Rennen belegte er dann Rang 9. Das reichte aber nicht. Und es kam noch knüppeldicker: Beide Spirit-Fahrer wurden disqualifiziert. Die Kette an ihren Karts entsprach nicht dem Reglement. Und weil auch der eigentlich Zweitplatzierte Laurent Shahinaj wegen Untergewicht aus der Wertung genommen wurde, rückten Marc Müller (2.), Diar Islami (3.), Shae Shield (4.) und Romeo Epifanio (5.) auf. «Ich hatte nach 7 Laghi nicht mehr mit dem Titel gerechnet», sagt der neue Champion Frigg. «Aber anderseits hatte ich in Wohlen auch nichts mehr zu verlieren.»
Ein anderer UBIQ-Fahrer, Samuel Ifrid, hätte seinen 26-Punkte-Rückstand auch gerne aufgeholt. Doch Innovate-Fahrer Tiziano Kuznini, der Führende in der Kategorie X30 Challenge Switzerland, hatte kein Erbarmen mit dem schnellen Basler. Mit der Pole-Position, einem zweiten Platz und zwei Rennsiegen liess Kuznini bei seinem Heimrennen keine Zweifel aufkommen und feierte nach 2021 (bei den Super Minis) seinen zweiten SM-Titel. «Eigentlich hätte ich schon den ersten Vorlauf gewinnen sollen», meint Kuznini. «Aber es gab Unstimmigkeiten wegen einer Gelbphase. Deshalb wurde das Rennen mit Stand von der 17. Runde gewertet. Und da lag Ifrid vorne. Egal: Rückblickend hat es keine Rolle gespielt und ich freue mich über meinen zweiten nationalen Titel.» Hinter dem Meister und dem Vize-Meister fighteten Diego Gama (UBIQ) sowie Tristan Zloczower und Vorjahresmeister Alessio Strollo (beide Spirit) um den letzten Podestplatz. Wobei Zloczower im zweiten Vorlauf und im Finale die Nase vorn hatte und zum Ende der Saison (Levier inklusive) ein starkes Ausrufezeichen setzte!
Für Action sorgten auch die beiden Brüder Jean und Samuel Luyet in der Kategorie KZ2. Die beiden Schaltkart-Profis liessen es sich nicht nehmen, ihren rund 50 aus dem Wallis angereisten Fans eine super Show zu bieten. Obwohl beide noch nie zuvor in Wohlen am Start gestanden sind, sicherten sie sich alle drei Laufsiege. In den Vorläufen war es Samuel, der jüngere der beiden, der das Tempo bestimmte. Im Finale lag Jean vorne. Zumindest bis kurz vor dem Zielstrich. Dann liess er seinen Bruder durch und feierte mit seinem Team und den Fans den lange ersehnten Titel. «Es mag etwas komisch klingen, weil wir international schon viele Erfolge gefeiert haben, aber das ist tatsächlich die erste Meisterschaft, die wir gewonnen haben», sagt Jean Luyet. Für den 23-Jährigen Birel-Fahrer hat der Titel eine besondere Bedeutung. Jean hat seine Motoren in dieser Saison selber präpariert. «Dass wir damit auf Anhieb die Meisterschaft gewonnen haben, erfüllt mich mit Stolz.» Hinter den beiden Luyets sicherte sich Kevin Wälti (Swiss Hutless) Rang 3 in der Meisterschaft der Schaltkarts. Der 30-jährige Spätzünder («Ich fing erst mit 18 Jahren im Kartsport an») lieferte sich in Wohlen einen spannenden Zweikampf mit dem vier Jahre älteren Tobias Widmer aus Rudolfstetten, wobei Widmer mit einer absolut fehlerlosen Leistung im Finale das Duell der beiden «Oldies» für sich entschied.
Apropos Entscheidung: Bei den OK Junioren, wo Chiara Bättig nur noch einen Punkt brauchte, fiel die Entscheidung schon im Qualifying. Um die Spannung noch etwas hinauszuzögern, hätte der Meisterschaftszweite Georgiy Zasov (MH Racing) die Pole-Position (respektive die zwei Zusatzpunkte) erobern müssen. Dieses Unterfangen gelang jedoch nicht. Die Pole-Position ging mit 0,073 sec Vorsprung an Dan Allemann (Spirit Racing). Damit stand schon nach dem Abschlusstraining fest, dass Chiara Bättig vom Team KartBox.ch ihren dritten Titel in Serie in trockenen Tüchern hatte. Der Rest ist schnell erzählt: Vorlauf 1 ging an Allemann, Vorlauf 2 an Zasov und das Finale erneut an Allemann. Der neuen und alten Meisterin lief es für einmal nicht nach Plan. Nach Platz 5 im ersten Vorlauf schied Bättig im zweiten Heat mit einem Motorenproblem aus. Im Finale kämpfte sie sich auf Rang 2 zurück, konnte Allemann, der sich in Wohlen den Vize-Titel sicherte, aber nicht mehr abfangen.
Entschieden wurde in Wohlen auch der Swiss Histo Kart Cup. Wie schon beim Saisonauftakt in Lyss war Thomas Glauser Klassenbester und sicherte sich auf seinem Swiss-Hutless-Kart von 1989 vor Vorjahresmeister Sandro Melena (Tecno SS22 von 1997) und Hansueli Lehmann (Swiss Hutless von 1983) den Titel.
Nächster und letzter Programmpunkt für die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ist die offizielle Meisterfeier. Diese findet am 3. November in Baden (AG) statt.
Vier Mal jährlich erscheint das Magazin von Auto Sport Schweiz. In diesen Tagen ist es wieder soweit – mit einem Rückblick auf die vergangene Slalom-Meisterschaft und dessen Dominator Philip Egli.
In diesen Tagen erscheint das neue Magazin von Auto Sport Schweiz. Diesmal mit einem ausführlichen Rückblick auf die abgelaufene Schweizer Slalom-Meisterschaft aus Sicht des Dominators Philip Egli. Ausserdem stellen wir Ihnen einen Kartfahrer vor, der trotz eines Handikaps fleissig seine Runden dreht und von sich selber sagt: «Kartfahren tut mir gut!»
Ganz nebenbei feiern wir uns auch ein wenig selber. Auto Sport Schweiz ist in diesem Jahr nämlich 20 Jahre alt geworden. Wir werfen einen Blick zurück und einen nach vorne.
Viel Spass bei der Lektüre. Das nächste Magazin erscheint Mitte Dezember.
Der Ausgang der Schweizer Berg-Meisterschaft in der Kategorie Tourenwagen am vergangenen Wochenende in Les Paccots hat auf den sozialen Medien Staub aufgewirbelt. Auto Sport Schweiz nimmt die Gelegenheit wahr und gibt hierzu eine Information ab, welche sich an den gültigen Reglementen orientiert.
Bruno Sawatzki hatte es beim Saisonfinale der Schweizer Berg-Meisterschaft in Les Paccots in der eigenen Hand. Der Tourenwagenmeister von 2023 hätte in Abwesenheit des Führenden Roger Schnellmann «lediglich» die Interswiss gewinnen müssen, um den Titel zu verteidigen. Nach zwei Läufen lag der Rheintaler auch in Führung. Doch dann stanzte im letzten Durchgang Porsche-Markenkollege João Paulo Chiquita eine neue Bestzeit in den Asphalt und lag (in der Addition der beiden schnellsten Läufe) plötzlich vor Sawatzki. Damit war klar: Sawatzki ist Meisterschaftszweiter, der Tourenwagen-Titel geht erstmals an Schnellmann.
Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Weil Chiquita (O-Ton) «nicht in die Meisterschaftsentscheidung eingreifen wollte», entschied er sich, sein Auto nicht im Parc fermé abzustellen. Dieser Regelverstoss führte zur Disqualifikation Chiquitas und da es sich nicht um einen Sonderfall handelte (in der Saison 2024 haben alleine bei Bergrennen über 20 Piloten darauf verzichtet ihr Fahrzeug in den Parc fermé zu stellen) wurde keine Meldung an die Sportkommissare vorgenommen . Dem 45-Jährigen aus Orbe (VD) wurden wie in einem solchen Fall üblich sämtliche Zeiten gestrichen, wodurch Sawatzki auf Platz 1 aufrückte und Schnellmann damit nur Vize-Meister war.
«In Bezug auf die gültigen Reglemente und deren Handhabung ist in diesem Fall alles korrekt abgelaufen» lässt sich NSK-Präsident Andreas Michel zitieren. «Das Rennen in Les Paccots sind die Piloten selber gefahren und sein Fahrzeug nicht in den Parc fermé zu stellen, aus welchen Gründen auch immer, ist per se nicht verboten und es folgt eine entsprechende Bestrafung. Die Konsequenzen hierfür wurden bereits auf Platz mit dem Ausschluss ausgesprochen und im Schlussklassement entsprechend festgehalten».
«Wäre mit diesem Entscheid jemand nicht einverstanden gewesen, so hätte das Schlussklassement in Les Paccots vor Ort angefochten werden müssen» hält NSK-Präsident Andreas Michel weiter fest.
Das Schlussklassement der Veranstaltung Bergrennen Les Paccots vom 15. September 2024 wurde vor Ort gemäss Art. 11.9.3.s des ISG durch die zuständigen Sportkommissare ohne Vorbehalt als endgültig erklärt. Es wurde kein Protest gemäss Art. 13.3.7 am Schluss des Wettbewerbs eingereicht. Da dies nicht geschah wurden somit die Resultate abschliessend als gültig erklärt.
Auto Sport Schweiz sieht aufgrund der reglementarischen Vorgaben keine neuen, signifikanten und relevanten Tatsachen, die zum Zeitpunkt des betreffenden Entscheides der in diesen Fall involvierten Parteien nicht zur Verfügung standen und somit auch keine Revisionsmöglichkeit gegen das Schlussklassement des Bergrennens Les Paccots 2024. Demnach werden die Resultate des Schlussklassements dieser Veranstaltung in die Auswertung der Schweiz Berg Meisterschaft für Tourenwagen übernommen.
Zu den teilweise polemisch geführten Diskussionen in den sozialen Medien, die alles andere als ein rechtsfreier Raum sind, um dies bei dieser Gelegenheit wieder einmal zu betonen (!), nimmt ASS wie folgt Stellung: Diese Diskussionen sind inhaltlich absolut irrelevant, nebst dem, dass sie faktentechnisch auch nicht über alle Zweifel erhaben sind. Fakt ist, es gab im Verlaufe der Bergrennen 2024 in etwa 20 «Verletzungen gegen Parc-fermé-Vorschriften», welche nirgends angeprangert wurden, weil sie zum Zeitpunkt des Geschehens für Social-Media-Diskussionen zu wenig interessant waren. Ob und welchen Einfluss diese Verfehlungen auf mögliche Klassemente hatten, lässt sich im Nachgang auch nicht mehr eruieren.
Die Gedanken, die sich die Beteiligten in Zusammenhang mit der Titelentscheidung gemacht haben, sind für Auto Sport Schweiz nachvollziehbar. Gleichwohl haben die Piloten faktisch und reglementarisch nichts falsch gemacht resp. wurden für ihre Vergehen bestraft und brauchen sich selber keine weiteren Vorwürfe zu machen. Auch wenn die subjektive Wahrnehmung Einzelner bei aller Emotionalität eine andere sein mag, die sportlichen Reglemente wurden jederzeit eingehalten.
Bist du jung, talentiert und willst in den professionellen Motorsport einsteigen? Sportec Racing bietet dir in Zusammenarbeit mit dem Verband Auto Sport Schweiz die Gelegenheit!
Der Wechsel in den Automobilrennsport gestaltet sich oft schwierig. Ganz egal, ob man nun vom Kartsport kommt oder sich mit Simracing einen Namen gemacht hat. Um die ersten Schritte zu erleichtern, bietet dir Sportec Racing aus Höri (ZH) in Zusammenarbeit mit dem Verband Auto Sport Schweiz eine Möglichkeit an, dein Können unter Beweis zu stellen.
Sportec Racing und der dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler als «Head of Sportec Racing» laden junge Talente am 22. und 23. Oktober zu Testfahrten auf der Rennstrecke in Misano (I) ein. Gefahren wird im aktuellen Porsche 992 GT3 Cup, den Sportec im Rahmen des Porsche Sports Cup Suisse einsetzt. Jeder Fahrer kriegt drei Outings à jeweils 30 Minuten. Nach jedem Run gibt es eine Daten- und Videoanalyse. Im dritten Outing wird eine Qualifikation simuliert. Dafür werden dann auch frische Reifen aufgezogen.
Der Test richtet sich an 15- bis 22-Jährige. Eine Rennlizenz vom Typ Kart INT respektive Auto NAT ist Voraussetzung. Es werden maximal vier Teilnehmer respektive Teilnehmerinnen zugelassen. Die Kosten belaufen sich (inkl. Versicherung) auf 6500.- Franken pro Teilnehmer respektive Teilnehmerin.
Ist der Rennsport genau dein Ding und du hast ein Talent fürs Fahren? Dann schick deine Bewerbungsunterlagen inkl. deinem motorsportlichen Lebenslauf an marcel.faessler@sportec.ch (mit cc an eichenberger@motorsport.ch).
Zum Porsche Sports Cup Suisse: Der Porsche Sports Cup Suisse ist eine gute Gelegenheit für junge Talente, um in den professionellen Motorsport einzusteigen. Der PSCS ist mit vernünftigem Budget realisierbar und wird auf hohem Niveau betrieben. In der Rennserie wird anspruchsvolle Fahrleistung angestrebt. Bei guter Leistung innerhalb des Porsche Sports Cup Suisse können sich die jungen Talente für namenhafte Hersteller interessant machen.
Wann: 22./23. Oktober 2024
Wo: Misano World Circuit Marco Simoncelli, Via Daijiro Kato 11, 47843 Misano Adriatico
Ablauf: 3 Outings a 30 min. Data und Video-Analyse nach den jeweiligen Runs. Quali-Sim mit neuen Reifen
Kosten: CHF 6500.- (inkl Versicherung)
Teilnehmerzahl: Max. 4 Teilnehmer (Alter von 15-22 Jahren)
Melde dich bei Marcel Fässler: marcel.faessler@sportec.ch, +41 (0)79 615 78 39
Am Samstag ist es wieder soweit: In Wohlen (AG) findet das grosse Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 statt. In allen fünf Kategorien ist die Titelentscheidung noch offen. Das verspricht Hochspannung!
Am Samstag findet in Wohlen das Finale zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt. In fünf Kategorien können noch maximal 14 Fahrer respektive Fahrerinnen Schweizer Meister respektive Meisterin werden. Die mit Abstand komfortabelste Ausgangslage hat Chiara Bättig in der Kategorie OK Junior. Der jungen Zürcherin aus dem Team KartBox.ch fehlt ein einziger Punkt zum dritten SM-Titel in Serie. Wenn alles perfekt läuft, kann Bättig schon im Qualifying den Sack zumachen. Dort gibt es für den Pole-Setter nämlich zwei Extrapunkte. Gehen die an Bättig, ist der Kittel geflickt. Gehen sie an einen anderen Fahrer und nicht an Georgiy Zasov, ist die Entscheidung ebenfalls gefallen. Bättig wird, und da macht sich die Konkurrenz auch keine Hoffnungen mehr, spätestens im ersten Vorlauf ihren dritten Titel bei den Junioren holen. Spannend wird der Kampf um Platz 2. Dort liegt der erwähnte Zasov aus dem Team MH Racing einen Punkt vor Lokalmatador Dan Allemann (Spirit Racing). Mit Aussenseiterchancen auf einen Podestplatz gehen ausserdem Arnaud Voutat (38 Punkte hinter Zasov) und Alexis Genolet (47) ins Rennen.
Auch der Vorsprung von Jean Luyet auf seinen Bruder Samuel Luyet (beide aus dem Team Saeba) dürfte unter normalen Umständen zum Titel in der Kategorie KZ2 (Schaltkarts) reichen. 34 Punkte liegen die beiden Walliser auseinander. Dass der Titel definitiv ins Wallis geht, steht schon seit Längerem fest. Das wird die Fans der beiden Luyet-Brüder freuen. Die haben sich für Wohlen in einem extra gecharterten Reisebus angekündigt… Im Kampf um Platz 3 stehen sich Swiss-Hutless-Fahrer Kevin Wälti (163 Punkte) und DPR-Pilot Paolo Castagnetti (137) gegenüber.
26 Punkte Differenz liegen zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten der X30 Challenge Switzerland, der Kategorie mit IAME-Einheitsmotoren. Es führt Tiziano Kuznini aus dem Team Innovate Competition. Dahinter lauert Samuel Ifrid (UBIQ Racing). Dieser fuhr übrigens bereits im vergangenen Jahr um die Meisterschaft, wurde aber in Wohlen noch von Alessio Strollo abgefangen. «Ich weiss, dass ein Vorsprung, wie ich ihn im Moment habe, auch schnell aufgebraucht ist», sagt Kuznini. «Deshalb braucht es volle Konzentration – von meiner, aber auch von der technischen Seite her.» Auf Platz 3 in der X30 liegt – ziemlich «safe» – Julian Brupbacher aus Payerne. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing liegt 48 Punkte hinter Kuznini, hat seinerseits aber nach hinten auch ein Polster von 43 Zählern.
Nur 20 Punkte trennen Jérôme Huber von seinem Innovate-Teamkollegen Lyon Mathur. Mathur hat den Titel bei den OK Senioren 2022 gewonnen. Mit einem «Grand Slam» in Levier hat er die Führung übernommen. Dass Huber in Wohlen schnell ist, hat er kürzlich bei der Trofeo Elia Epifanio gezeigt. Dort gewann er das Finale der Senioren souverän. Ob’s noch zum Titel reicht, wird sich zeigen. 2021 war Huber Zweiter bei den Junioren, 2022 Dritter und 2023 Zweiter bei den Senioren. «Ich war zu Beginn der Saison der Gejagte, jetzt bin ich der Jäger», sagt Huber. «Mal schauen, wie es am Samstagabend ausschaut.» Mathur würde seinem «best buddie» den Titel gönnen, wird aber alles daran setzen, ihn selber zu gewinen. «Es wird ein spannender Fight geben», sagt Mathur. «20 Punkte sind 20 Punkte, aber eben nicht mehr…» Minimale Aussenseiterchancen hat bei den Senioren Vorjahresmeister Pascal von Allmen aus dem Team von Max Busslinger. 56 Punkte Rückstand sind bei den schnellen Innovate-Boys, die vor ihm liegen, aber eine sehr grosse Hypothek.
Noch spannender wird es in der Kategorie Super Mini. Dort liegt das Spirit-Duo Aurelio Longhitano (202 Punkte) und Aaron Buhofer (190) nur gerade zwölf Punkte voneinander getrennt auf den Rängen 1 und 2. Auch hier ist eine Prognose schwierig, wobei der Führende Longhitano einen Nachteil nach Wohlen mitbringt. Beim IAME-Euroseries-Rennen in Genk (B) Ende August hat sich der Bieler das Schlüsselbein gebrochen. Bleibt zu hoffen, dass er in Wohlen wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Nicht dabei ist der Drittplatzierte Albert Tamm. Der Vorjahresmeister wäre mit 13 Punkten Rückstand auf die Spitze ebenfalls ein Titelkandidat gewesen. Tamm bestreitet am Wochenende aber die italienische Meisterschaft und hofft dort, noch aufs Podest zu kommen. Auch Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing hat noch Titelchancen. Der Rückstand des Zürchers auf den Führenden beträgt 29 Punkte. Nur noch theoretisch im Rennen ist Diar Islami mit 61 Zählern Rückstand. Auch er hatte kürzlich einen Unfall, wird in Wohlen aber ebenfalls tapfer am Start stehen.
Auch der Swiss Histo Kart Cup wird am Samstag in Wohlen sein Finale austragen. 13 Fahrer haben sich angemeldet. Gefahren wird mit Karts der Jahrgänge 1956-1999. Wobei die Platzierung im SHKC keine entscheidende Rolle spielt. Ziel ist es, gleichmässige Runden abzuspulen. Nach zwei (von drei) Veranstaltungen liegt Thomas Glauser mit nur zwei Rangpunkten vor Francesco Doria (7), Sandro Melena (9) und Florent Abazi (9).
Zur Strecke: Mit 825 Metern Streckenlänge ist Wohlen der kürzeste Kurs im Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Die meisten Fahrer und Fahrerinnen kennen die Piste im Aargauischen in- und auswendig. Für viele ist Wohle der ideale Trainingsplatz. Deshalb überrascht es auch nicht, dass die Felder für gewöhnlich sehr eng beisammen liegen. Ideale Überholmöglichkeiten bieten sich in Wohlen am Ende der Start- und Zielgeraden, in Kurve 5 entlang der Bahnlinie sowie in den beiden letzten Haarnadelkurven.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Wohlen www.savoiechrono.com
Zeitplan Wohlen
Freitag, 20. September 2024
09.00-17.15 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Samstag, 21. September 2024
08.00-09.10 Uhr, Offizielles Training
09.15-10.09 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.10-12.00 Uhr, Rennen 1
12.00-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.50 Uhr, Rennen 2
15.00-17.15 Uhr, Finalläufe
ca. 18.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
Ein Sieg, ein zweiter Platz und ein Titel in Fuji. Dazu Podestplätze am Red Bull Ring. Das vergangene Wochenende lief aus Schweizer Sicht ziemlich erfreulich!
Der zweitletzte Lauf zur Langstrecken-WM (WEC) endete mit einem Porsche-Sieg von Kevin Estre, Andre Lotterer und Laurens Vanthoor. Dieses Trio kann sich beim Finale in Bahrain am 2. November eigentlich nur noch selber schlagen. Aus Schweizer Sicht ist der WM-Zug längst abgefahren. Sébastien Buemi lag beim Toyota-Heimspiel phasenweise auf Podestkurs, doch eine Durchfahrstrafe wegen Missachten blauer Flaggen warf die #8 auf Rang 10 zurück. In der WM liegt Buemi lediglich auf Platz 7. Im besten Fall kann der Waadtländer beim Finale noch Vierter werden.
Den ersten Podestplatz feierte dafür BMW mit Raffaele Marciello. Nach einer bisher sehr schwierigen Saison fuhr der Tessiner in Japan mit seinen beiden Teamkollegen Dries Vanthoor und Marco Wittmann auf Rang 2. Damit verbesserte er sich im Gesamtklassement auf Position 15 und hat damit Nico Müller (Peugeot) überholt. Und das, obwohl auch dieser mit Platz 4 in Fuji sein bisher bestes Saisonergebnis bejubeln durfte. Für Neel Jani (Proton-Porsch) endete das 6-Stunden-Rennen auf Rang 11. Nicht im Ziel war Edoardo Mortara. Nach einem bärenstarken Qualifying (erstmals war Lamborghini für die Hyperpole qualifiziert) schied man im Rennen mit einem defekten Antriebsstrang aus.
Seinen Fuji-Sieg aus dem Vorjahr wiederholte Thomas Flohr. Der Fahrer aus dem AF-Corse-Team gewann die GT3-Wertung. Es war der erste Sieg eines Ferrari 296 GT3 in der WEC. Rahel Frey belegte Rang 5. Grégoire Saucy, dessen United-Autosports-McLaren sich lange in der Spitzengruppe aufhielt, fiel im Endspurt noch auf Rang 8 zurück.
Drei Schweizer Podestplätze gab es auch beim Rennen zur GT Open am Red Bull Ring. Rolf Ineichen fuhr bei seiner Rückkehr im ersten Rennen auf Platz 3. Im zweiten Lauf wurde der Lamborghini-Pilot Vierter. Trotz einer Strafe (wegen Frühstarts) schaffte es auch das Team Spirit of Race aufs Podium. Der Ferrari 296 GT3 von Marinangeli/Abril belegte im zweiten Heat Platz 2. Auch Yannick Mettler und Dexter Müller, die die Schweiz bei den bevorstehenden FIA Motorsport Games in Valencia vertreten werden, durften feiern. Für das Mercedes-Duo war Rang 3 in der ProAM bereits der zweite Podestplatz in dieser Saison. Alex Fontana wurde zwei Mal Achter. Leader der ProAM-Wertung ist (bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden) übrigens weiterhin Spirit of Race.
Einen ganz besonderen Erfolg feierte Michael Sauter in Japan. Der bald 20-jährige Solothurner sicherte sich fernab seiner Heimat den Titel in der Formula 3 Regional. Sauter hat am Wochenende in Fuji zwar seinen zweiten Ausfall in diesem Jahr hinnehmen müssen, doch der Vorsprung ist vor dem letzten Rennen gross genug, sodass der ehemalige X30-Kartfahrer nicht mehr eingeholt werden kann. Sauter hat in diesem Jahr schon sechs Rennen in Japan gewonnen. Insgesamt stand er neun Mal auf dem Podium. Herzliche Gratulation!
Nicht ganz so erfolgreich wie beim ersten Rennen waren die beiden Schweizer Formel-4-Piloten von Jenzer Motorsport bei der Euro F4 am Red Bull Ring. Ethan Ischer holte sich als Zehnter immerhin einen Punkt. Enea Frey wurde zwei Mal 13.
Beim Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 in Les Paccots fielen die letzten Entscheidungen zugunsten von Bruno Sawatzki (Tourenwagen) und Jean-François Chariatte (Berg-Pokal).
Das Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft in Les Paccots war in vielen Belangen ein Abziehbild der Saison 2024. Ganz vorne war einer für die Musik verantwortlich: Robin Faustini. Der 26-jährige Aargauer, der schon in Oberhallau die Nachfolge von Marcel Steiner angetreten hatte, liess auch im letzten Rennen von Châtel-Saint-Denis nach Les Paccots nichts anbrennen. Mit dem siebten Sieg im siebten Rennen liess Faustini im Fribourgischen die allerletzten Kritiker verstummen. Alle Siege in einer Saison – das gelang zuletzt Marcel Steiner 2012. Drei Mal fuhr Faustini darüberhinaus einen neuen Streckenrekord. Zuletzt am gestrigen Sonntag in 47,528 sec, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 176,11 km/h entspricht! Die anderen beiden Rekorde erzielte er in La Roche und am Gurnigel.
Im Ziel liess sich Faustini zu Recht von seinem Team feiern. Zum neuerlichen Tagessieg meinte er: «Diese Saison war unglaublich. Seit dem Gurnigel, als wir intensiv mit dem Getriebe und der Übersetzung angefangen haben zu arbeiten, läuft es noch besser. Ein grosses Dankeschön an mein Team! Ich kann es kaum abwarten, bis es nächstes Jahr wieder losgeht.» Ein Rennen wird Faustini dieses Jahr noch bestreiten: das Hillclimb Monsters Bongo in Skradin/Kroatien am 19./20. Oktober. Hinter Faustini sicherte sich Joël Volluz auf seinem Osella FA30 Rang 2. Dritter wurde Faustinis Nova-Markenkollege Thomas Amweg. Dieser stand vor Les Paccots bereits als Vize-Meister fest. Platz 3 in der Gesamtabrechnung sicherte sich Faustins Vater Simon Hugentobler auf dem Osella, den Robin 2023 noch bewegte. Platz 4 in der Meisterschaft geht an den rekonvaleszenten Joël Burgermeister. Fünfter wurde Volluz.
Das Pendant zur Rennwagen-Meisterschaft, die Tourenwagen-Wertung, sicherte sich Bruno Sawatzki – allerdings unter Mithilfe eines Markenkollegen. Der 54-jährige Rheintaler fuhr zum ersten Mal in Les Paccots und musste, da Roger Schnellmann, der Führende im Gesamtklassements, wegen eines Motorschadens nicht antreten konnte, «lediglich» die Klasse Interswiss gewinnen. Nach zwei Läufen war der Vorjahresmeister mit seinem Vorhaben auf Kurs. Sawatzki führte in der Addition der beiden Läufe mit 0,4 Sekunden vor João Paulo Chiquita. Im dritten Lauf egalisierte Sawatzki seine Bestzeit aus dem zweiten Durchgang. Das ergab eine Gesamtzeit von 1:59,1 min – doch das reichte nicht. Porsche-Markenkollege Chiquita legte im dritten Lauf wie entfesselt die 2,325 km lange Strecke in 58,8 sec zurück. Damit war Sawatzki nur Zweiter in der Interswiss. Und das hätte nicht zum Titel gereicht. Wenn nicht Chiquita, der in der Meisterschaft vor Les Paccots auf Rang 42 lag, (absichtlich) die Parc-fermé-Regeln gebrochen hätte. «Ich hatte in der bisherigen Saison mit der Titelentscheidung nichts zu tun. Deshalb habe ich nach meiner Bestzeit das Auto auch nicht, so wie es die Regeln vorsehen, im Parc fermé abgestellt. Mir war klar, dass ich dafür von allen drei Läufen disqualifiziert werde.»
Chiquitas Entscheidung machte Sawatzki so zum Sieger der Interswiss. Und damit ebnete er ihm auch den Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung. Richtig freuen wollte sich dieser aber nicht. «Für mich hat das einen etwas faden Beigeschmack», meint Sawatzki, der in dieser Saison (bis auf Reitnau) immer der schnellste IS-Pilot gewesen ist. «Ich hatte heute nicht die Leistung, die es braucht. Die neuen Michelin-Reifen haben zwar super funktioniert, aber unterm Strich war ich einfach nicht in der Lage, noch schneller zu fahren.» Schnellmann, der nach 2019, 2022 und 2023 zum vierten Mal in Serie Gesamtzweiter wurde, beobachtete das Geschehen von Zuhause aus und bedauerte, dass die Entscheidung auf diese Art und Weise gefallen ist: «Ich finde es schade, dass die Titelvergabe im Fahrerlager und nicht auf der Strecke ausgefochten wurde.»
Dritter in der Endabrechnung der Tourenwagen wurde Stephan Burri. Der VW-Scirocco-Pilot fuhr abermals einen neuen IS-Klassenrekord (bis 2000 cm3) und setzte sich am Ende gegen Simon Wüthrich auf seinem VW Golf durch. Wüthrich, Sieger der E1 bis 3500 cm3, war in Les Paccots der absolut schnellste Fahrer mit einem Dach überm Kopf. Hätte sich Chiquita nicht selber disqualifiziert, hätte es Wüthrich im Schlussklassement zu Rang 3 gereicht. So kamen Wüthrich und Burri auf je 103 Punkte. Weil in einem solchen Fall das bessere Ergebnis in Les Rangiers aufgrund dessen EM-Status entscheidend ist, schlug das Pendel in Richtung IS-Pilot Burri aus.
Null Polemik gab es im Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge. Diesen sicherte sich Jean-François Chariatte mit einem weiteren Sieg in der E1 bis 1600 cm3 auf seinem Fiat X1/9. Zwar kam auch Stephan Burri ebenfalls auf 100 Punkte im Total. Chariatte hat aber als zweites Streichergebnis einen «15er» (gegenüber einem Nuller von Burri). Die Freude bei Chariatte über seinen ersten Titel war dementsprechend gross. «Ich habe 1980 meine Rennlizenz gemacht», sagt der 68-jährige Jurassier. «Und ich habe bisher noch nie einen Titel gewonnen. Dass es endlich geklappt hat, ist schön.» Auf die Frage, ob er vor dem Start in Les Paccots nervös war, lacht der Mann aus Porrentruy. «Ich bin auch nach mehr als 40 Jahren Rennsport immer noch ein wenig nervös vor dem Start.» Platz 3 im Berg-Pokal ging an Stephan Moser auf seinem Toyota Yaris. Vierter wurde der neue Schweizer Junioren-Meister Jannis Jeremias (VW Polo), Fünfter Danny Krieg auf VW Golf Rally.
Zu den weiteren Klassensieger in Les Paccots gehörten: Sylvain Chariatte (Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Pierre Mürner (BMW M2, SuperSérie plus 2000 cm3), Oski Kuhn (Peugeot 308, SuperSérie bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman, SuperSérie plus 3500 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Rolf Burri (Opel Ascona, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4, IS bis 3500 cm3), Ivan Kilchenmann (Suzuki Swift, A/ISA), Jeremy Girard (BMW 320, Historic bis 2000 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Historic plus 2000 cm3), Jean-Romain Cretegny (Ford Escort, Historic Class), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002, E1 bis 2500 cm3), Tom Huwiler (BMW E30, E1 bis 3000 cm3), Wener Schlegel (Mitsubishi Lancer Evo8, E1 bis 4000 cm3), Frédéric Neff (Porsche 997 GT2 R, E1 plus 4000 cm3), Peter Steck (Opel Astra, TCR), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2 SportCars bis 1600 cm3), Eric Morel (Renault Tatuus, E2 SingleSeater bis 1600 cm3) sowie Frédéric Fleury (Dallara F-302, E2 SingleSeater bis 2000 cm3).
Auto Sport Schweiz feiert 2024 sein 20-jähriges Bestehen und nimmt dies zum Anlass, sämtliche lizenzierten Ehrenamtlichen (Sportkommissare, Rennleiter, Streckenkommissare, Komiteemitglieder, etc.) und auch Vertreter der rund 30 Veranstalter am Samstag, 16. November 2024 zum «Abend des Ehrenamtes» einzuladen.
Der Event startet am späteren Nachmittag im exklusiv für Auto Sport Schweiz gemieteten Spiel- und Freizeitcenter «Rubigencenter» (www.rubigencenter.ch) in Rubigen/BE und soll, nebst der Möglichkeit «DANKE» zu sagen, dem geselligen Zusammensein dienen. Nebst Verpflegung und Getränken bietet sich in dieser Event Loacation die Möglichkeit Spiel, Spass und Geselligkeit zu geniessen.
Die Geschäftsführung von Auto Sport Schweiz hat zudem beschlossen, dass die offiziellen Auto Sport Schweiz Pokalsieger 2024 (Schweizer Berg Pokal, Damenpokal, Coupe Rallye Historique de Régularité Sportif VHRS, Coupe Suisse des Rallyes Historiques VHC, Coupe Suisse des Rallyes) im Rahmen dieses Events ausgezeichnet werden.
Umrahmt wird der Event vom Auftritt von «Boogieman» Nico Brina (www.brina.ch). Der Schweizer Spitzenmusiker und Guinness Buch Weltrekordhalter feiert 2024 sein 40-jähriges Bühnenjubiläum und hat weltweit bereits über 4'000 Shows gespielt.
Die persönlichen Einladungen für den Abend des Ehrenamtes werden ca. 6 Wochen vor dem Event verschickt.
Am Wochenende steigt das Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft von Châtel-Saint-Denis nach Les Paccots. Spannend wird es vor allem bei den Tourenwagen. Auch wenn der Meisterschaftsführende Roger Schnellmann nicht antreten kann.
Sie haben am Wochenende noch nichts vor? Dann auf nach Les Paccots!!! Am Samstag/Sonntag findet dort der siebte und letzte Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Teilnehmerliste, Lageplan und Zeitplan sind dieser News angehängt. Weitere Informationen gibt es unter dem folgenden Link.
Besonders spannend ist die Ausgangslage bei den Tourenwagen. Dort sind noch zwei Entscheidungen offen. Allen voran die Frage: Wer wird 2024 Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen? Und da kann sich Bruno Sawatzki eigentlich nur noch selber schlagen: Denn Roger Schnellmann, der in der Meisterschaft seit dem ersten Rennen in Führung liegt, wird leider auf das Finale in Les Paccots verzichten müssen. «Wir hatten nach dem Gurnigel die Hoffnung, dass der Schaden, den wir am Motor haben, von der Zylinderkopfdichtung stammt. Aber dem ist leider nicht so. Es sind Abgase, die vom Brennraum durch einen Schlitz in der Zylinderwand in den Wasserkreislauf drücken.» Ein Provisorium für das letzte Rennen des Jahres kam für Schnellmann nicht in Frage. «Wir wollen den Motor lieber wieder sauber aufbauen, damit wir nächstes Jahr wieder fahren können.»
Damit ist klar: Porsche-Pilot Sawatzki muss «lediglich» seine Klasse, die Interswiss, gewinnen, um den Titel erfolgreich zu verteidigen. Ob nun mit oder ohne Rekord (die Bestmarke von 2023 liegt bei 59,793 sec) spielt keine Rolle.
Offen ist auch der Ausgang im Schweizer Berg-Pokal. Dort hat der Jurassier Jean-François Chariatte alle Trümpfe in der Hand. «Aus eigener Kraft kann ich den Titel nicht mehr verteidigen», stellt Vorjahressieger Stephan Burri vor dem Showdown klar. «Chariatte muss aber gewinnen. Wird er nur Zweiter, reicht es mir, berücksichtig man die Streichresultate zum Saisonende.»
Zum Schluss kann der bereits als Rennwagen-Meister feststehende Robin Faustin eine bisher makellose Saison mit dem siebten Sieg im siebten Rennen krönen. Zuletzt ist dieses Kunststück Marcel Steiner 2012 gelungen. Auch damals wurden sieben Rennen ausgetragen.
Jndia Erbacher (30) hat am Wochenende etwas geschafft, was ihrem Vater schon drei Mal gelungen ist: Sie gewann die Drag-Europameisterschaft in der Top-Fuel-Klasse.
Im Vorjahr musste sich Jndia Erbacher in der Drag-Europameisterschaft verletzungsbedingt noch mit dem dritten Gesamtrang begnügen. In dieser Saison hat sie sich den Titel in der Top-Fuel-Klasse gesichert. Damit tritt die Baselbieterin in die Fussstapfen ihres Vaters Urs Erbacher. Dieser hat in seiner Karriere sechs EM-Titel gewonnen, drei davon in der Top-Fuel-Klasse (2007, 2010 und 2011).
Die Ausgangslage für Jndia Erbacher vor dem entscheidenden Rennen am vergangenen Wochenende auf dem Santa Pod Raceway in England war nicht einfach. Erbacher lag in der Meisterschaft nur auf Rang 3 – 59 Punkte hinter dem Führenden Duncan Micallef aus Malta und 24 Zähler hinter der Schwedin Susanne Callin. Doch schon in den Quali-Läufen lief alles für Erbacher. «Es gibt dort so genannte Bonuspunkte», sagt Jndia. «Wären die an den Führenden gegangen, wäre es sehr schwierig geworden. Aber die Konkurrenz spielte mir in die Karten.»
Erbacher war in der Quali bereits 513 km/h schnell. Im Viertelfinale toppte sie die Zeit nochmals um weitere 2 km/h. Gleichzeitig schied Micallef als Gesamtleader aus. «Dadurch hatte ich im Halbfinale die Chance, den Titel wieder aus eigener Kraft zu gewinnen», sagt Erbacher. Dort traf sie gegen die direkte Titel-Rivalin, Susanne Callin, und setzt sich souverän durch.
«Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen», sagt die 30-Jährige, die zwei Tage danach um 7 Uhr morgens wieder wie gewohnt ihrem Job als Eventmanagerin nachging. «Es ist das erste Mal, dass jemand den EM-Titel mit nur drei Rennen holt. Wir haben aus Kostengründen auf die beiden Rennen in Schweden verzichtet. Deshalb hatte ich vor der Saison auch nicht ernsthaft an den Titel geglaubt.»
Wenn alle Faktoren mitspielen, wird Erbacher 2025 versuchen, den Titel zu verteidigen. Ihr Ziel ist jetzt schon klar: «Ich will meinen Vater in Sachen Titel nicht ein-, sondern überholen!»
Hast du Lust die Schweizer Delegation an die FIA Motorsport Games 2024 zu begleiten? Dann profitiere jetzt vom aktuellen Reiseangebot nach Valencia, Spanien und feuere unser Team bei den Wettbewerben an und/oder geniesse die Sehenswürdigkeiten der Grossstadt.
Wir haben mit unserem offiziellen Reisepartner – Reisebüro Gast – ein Reiseangebot für die FIA Motorsport Games vom 23.-28.10.2024 in Valencia zusammengestellt. In nachfolgenden Flyer (als Download verfügbar) erhältst du alle nötigen Details zum Angebot.
Um von den aktuellen Preisen zu profitieren, ist eine rasche Anmeldung von Vorteil. Je kurzfristiger gebucht wird, desto höher werden die Flugkosten ausfallen. Das Reisebüro Gast steht dir für allfällige Fragen zum Reiseangebot gerne zur Verfügung: rbu@gast.ch
Hier findest du alle nötigen Informationen zu den FIA Motorsport Games 2024: FIA Motorsport Games | Official SRO Motorsport Group
Wir freuen uns auf deine Teilnahme und dein Mitfiebern in Valencia!
Auto Sport Schweiz
Die einen jubeln, die anderen fragen sich: «wtf is happening?». Das vergangene Wochenende war aus Schweizer Sicht von unterschiedlichem Erfolg geprägt.
Es war (wieder) nicht das Wochenende von Ricardo Feller. Der Schweizer DTM-Pilot kann nach dem sechsten Rennen auf dem Sachsenring den Traum vom Titel abschreiben. 80 Punkte liegt Feller in der Gesamtwertung hinter dem Leader. Und der heisst Kevin van der Linde und ist ausgerechnet sein Teamkollege bei ABT. Der Insta-Post von Feller am Sonntagabend sagt alles: «wtf is happening?»
Die Kollegen von motorsport-total bezeichneten Fellers Sachsenring-Wochenende als der «absolute Tiefpunkt seiner bisherigen Saison». Und das wahrscheinlich nicht zu Unrecht: Startplatz 19 am Samstag, dann ein Ausfall wegen Bremsproblemen vor dem Pflichtboxenstopp. Auch am Sonntag kam Feller trotz des gesparten zweiten neuen Reifensatzes im Qualifying nicht in die Gänge: Startplatz 14, Rückfall ans Ende des Feldes und Aufgabe wegen Folgeschäden einer Kollision. Bleibt zu hoffen, dass es für den Vorjahresdritten bald wieder aufwärts geht. Vielleicht hilft ja die Unterstützung der ASS-Reisegruppe zum DTM-Finale in Hockenheim am 20. Oktober ein wenig…
Trotz des gegenwärtigen Formtiefs von Feller hatten die Schweizer Fans am Sachsenring Grund zum Jubeln: Der Brite Jack Aitken holte sich am Samstag nach der Pole Position in beeindruckender Art und Weise seinen dritten Saisonsieg für das Team Emil Frey Racing aus Safenwil (AG). Während sich Teamkollege Thierry Vermeulen am Sonntag erstmals die Pole-Position für ein DTM-Rennen sicherte und auf dem dritten Platz ebenso erstmals das DTM-Podium bestieg.
Drei Schweizer Siege gab es auch bei der Formel 4 CEZ in Brünn (CZ). In den ersten beiden Rennen hatte Jenzer Motorsport die Nase vorn. Im dritten Rennen durfte das Team Maffi Racing aus Genf jubeln. Jenzer liegt mit dem Österreicher Charlie Wurz in der Gesamtwertung weiter auf Titelkurs.
Einen dritten Platz in der Gesamtwertung gab es für Julien Apothéloz im Prototype Cup Germany. Ein dritter und ein zweiter Platz beim Finale am Sachsenring reichten nicht mehr ganz, um noch weiter nach vorne zu kommen. Der Titel (mit zwölf Punkten Vorsprung) ging an das Duo Pommer/Catalano. «Es war ein guter Abschluss der Saison», meint Apothéloz. «Wir haben es auf dem Sachsenring zweimal auf das Podest geschafft, damit können wir glücklich sein. Das Rennen war nicht einfach, denn das Auto war vor allem auf der Hinterachse sehr instabil. Ich habe dementsprechend nicht viel riskiert.»
Auch in Mugello standen Schweizer mit LMP3-Autos im Einsatz. Bester Eidgenosse beim vierten Lauf zur Ultimate Cup Series war unter schwierigsten Bedingungen Nicolas Maulini (als Gesamtsechster, P4 in der NP01). Siebter wurde Loris Kyburz, Neunte Karen Gaillard. Gesamtleader Axel Gnos musste sich mit Rang 13 (P4 in der LMP3) zufrieden geben.
Beim vierten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 am Fusse des Mont-Blanc setzte sich zum zweiten Mal in diesem Jahr Michaël Burri durch. Der lange führende Mike Coppens musste sich nach einem folgenschweren Dreher mit Rang 2 begnügen.
Nicht nur am Fusse des Gurnigels (1608 Meter über Meer), auch am Fusse des etwas höheren Mont-Blanc (4809 Meter über Meer) wurden am Wochenende Schweizer Automobil-Meisterschaften ausgetragen. Der vierte Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft stand ganz im Zeichen des Duells Michaël Burri gegen Mike Coppens. Nur zwei Punkte lagen die beiden vor der Rallye Mont-Blanc Morzine auseinander. Und wie schon bei den bisherigen Rallyes im Rahmen der SM waren es auch diesmal Coppens und Burri, die den Sieg unter sich ausmachten.
Coppens, der wie üblich von Beifahrer Christophe Roux navigiert wurde, übernahm von Anfang an das Zepter. Der Walliser fuhr am ersten Tag vier Mal Bestzeit und lag am Freitagabend knapp 18 Sekunden vor Burri. Auch in den zweiten Tag startete Coppens mit einer Bestzeit. Doch dann sorgte ein Dreher für die Wende. «Ich habe mich in einer Haarnadel gedreht und dabei einen Pfosten erwischt. Der hat uns unglücklicherweise so dumm getroffen, dass der Ladeluftkühler beschädigt wurde. Auf den Prüfungen 10 und 11 waren wir deshalb mit viel zu wenig Leistung chancenlos und haben 1:20 min verloren.» Zeit, die Coppens nicht mehr wett machen konnte. Zumindest nicht mehr ganz. Den kurzfristig an ihm vorbeigezogenen Thibault Maret (mit Co-Pilot Kévin Bronner) holte Coppens zwei Prüfungen vor Schluss noch ein, auf Burri fehlten am Ende 26,5 Sekunden.
Der Jurassier feierte damit nach dem Triumph bei der Rallye de Bourgogne (mit Co-Pilot Gaëtan Aubry) seinen zweiten Saisonsieg und baute seine Führung im Gesamtklassement um drei weitere Punkte aus. Bei noch zwei ausstehenden Rallyes (und einem Streichresultat) ist alles noch offen, dennoch hat sich Burri in eine gutes Ausgangslage gebracht. «Wenn man bedenkt, dass ich vor sieben Jahren zum letzten Mal bei dieser Rallye teilgenommen habe, dann bin ich mit dem Ausgang natürlich sehr zufrieden. Die Prüfungen bei der Mont-Blanc sind sehr schnell. Und weil ich da eine gewisse Sicherheitsmarge eingebaut hatte, habe ich auf der Bremse immer wieder ein Bisschen Zeiten verloren. Aber am Ende hat es doch gereicht. Das freut mich natürlich.»
Nach drei Rallyes auf einem Hyundai i20 N Rally2 trat Burri bei der Mont-Blanc mit einem Skoda Fabia RS Rally2 an. Der Wechsel kam erst am Mittwoch vor der Rallye zustande. «Für den Hyundai haben wir einen Käufer», erklärt Burri. «Deshalb wollten wir a) mit dem Auto nicht noch mehr Kilometer abspulen und b) kein Risiko eingehen. Deshalb habe ich dann auf diesen Skoda von Roger Tuning gewechselt. Der Umstieg hat zwar gut funktioniert, aber das Auto ist sehr leistungsstark und ziemlich kompliziert. Das hat unsere Aufgabe nicht leichter gemacht.»
Hinter dem Top-2-Duo sicherte sich Thibault Maret Platz 3. Diesen Platz hat der Walliser auch im Gesamtklassement inne. Sein Rückstand auf Burri beträgt 25 Punkte, auf Coppens sind es 20.
Zu den Schweizern, die am Mont-Blanc ebenfalls positiv aufgefallen sind, gehört selbstverständlich auch Jonathan Hirschi. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023 lag in der Endabrechnung 1:24 min vor Burri, war aber nur für die französische Asphalt-Meisterschaft eingeschrieben und kam so nicht in den Genuss von SM-Punkten. Auch Sergio Pinto wäre in einem Schweizer Gesamtklassement in den Top 5 gelandet, hatte sich aber ausschliesslich für die französischen Alpine Trophy angemeldet und wurde dort Sechster. Yohan Surroca (auf Peugeot 208 Rally4) war ebenfalls nur für die französische Wertung eingeschrieben, wäre in einem CH-Klassement Sechster geworden. Apropos französische Meisterschaft: Der Gesamtsieg am Mont-Blanc ging an keinen Geringeren als den neunmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb. Hirschi wurde im Feld der Franzosen 20.
So war es schlussendlich Gauthier Hotz, der als Vierter der Schweizer Wertung geführt wurde. Der Sohn von Ex-Meister Grégoire Hotz sicherte sich auf seinem Peugeot 208 Rally4 damit erneut den Sieg in der Junioren-Meisterschaft. Dort ist Hotz jr. zwei Rallyes vor Saisonende bereits nicht mehr einzuholen. Platz 2 in der Nachwuchsmeisterschaft belegt Jérôme Nanchen (Opel Cora Rally4), der am Mont-Blanc etwas mehr als drei Minuten auf Hotz verlor.
Hotz jr. liegt auch im Schweizer Rallye-Pokal auf Podestkurs. Der 21-Jährige aus Vuarrens im Waadtländer Mittelland liegt nach der Mont-Blanc nur vier Punkte hinter Leader Philippe Broussoux auf dessen Renault Clio RS. Auf Platz 3 folgt Damien Lovey (Peugeot 208 R2).
Der Sieg in der Trophée Michelin Alps Open sicherte sich der Franzose Thomas Battaglia am Steuers seines Clio Rally3. Bester Schweizer waren Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf Peugeot 208 T16. In der Trophée Alps der Fronttriebler gab es mit Alexandre Bastard ebenfalls einen französischen Sieger. Bester Eidgenosse war Xavier Craviolini auf einem Peugeot 208 Rally4 als Dritter.
In der VHC, der historischen Klasse, ging der Sieg zum vierten Mal in Serie an Eddy und Florence Bérard. Das BMW-Duo setzte sich erfolgreich und sehr souverän gegen Nicolas Jolidon/Patrick Spart (ebenfalls BMW M3 E30) und Claude-Alain Cornuz/Luis Peralta auf einem Ford Sierra Cosworth RS durch.
In der VHRS waren Dominique und Marylaure Udriot die beständigsten Fahrer, während die VMRS von Michel Randin und Jade Gétaz gewonnen wurde.
Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-mont-blanc-morzine.com/
Und so geht es weiter:
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Der bereits als Meister festgestandene Robin Faustini hat die 53. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel in neuer Rekordzeit gewonnen. Bei den Tourenwagen fällt die Entscheidung erst am Wochenende in Les Paccots.
Das Bergrennen am Gurnigel hat einen neuen Tagessieger: Der 26-jährige Suhrer Robin Faustini wurde seiner Favoritenrolle vor mehreren Tausend Zuschauern gerecht und gewann gestern Sonntag auch das sechste Rennen dieser Saison. Weil der Wetterbericht für den Nachmittag Regen voraussagte, liess es Faustini im über 600 PS starken Nova-Sportwagen bereits im ersten Lauf so richtig krachen. Mit 1:38,788 min verbesserte er die im Vorjahr von Lokalmatador Marcel Steiner erzielte Bestmarke auf der 3734 Meter langen Strecke von Dürrbach ins Gurnigelbad um gleich 68 Hundertstelsekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 136 km/h entspricht. Damit hat Faustini sein Punktetotal auf 154 Punkte hochgeschraubt. Am kommenden Wochenende kann (und will) er in Les Paccots auch das letzte Rennen noch für sich entscheiden. Gelingt ihm auch dort ein Sieg, was zu erwarten ist, hat Faustini 2024 alle Rennen für sich entschieden. «Ich hatte am Morgen noch weichere Reifen aufgezogen», sagt Faustini. «Das hat natürlich geholfen. Auf der anderen Seite muss man sich dann jedes Mal beim Einlenken etwas überwinden, weil man mehr Übersteuern hat. Aber die Bedingungen am Morgen waren ideal. Und natürlich freue ich mich, dass ich dieses prestigeträchtige Rennen nun auch zu denen zählen darf, die ich gewonnen habe.»
Auch im Nassen war Faustini der Schnellste. Weil es statt drei nur zwei Läufe gab, kam der neue Schweizer Rennwagen-Meister auf eine Totalzeit von 3:39,277 min. Damit war Faustini mehr als zehn Sekunden schneller als Markenkollege Thomas Amweg, der am Morgen die Strecke in 1:44,3 min bewältigte. Mit Rang 2 im SCRATCH sicherte sich Amweg vorzeitig Rang 2 in der Meisterschaft. Um Rang 3 wird es beim Finale in Les Paccots nochmals spannend. Noch immer liegt der in Oberhallau verunfallte Joël Burgermeister mit 65 Punkten auf Podestkurs. Vierter ist Simon Hugentobler (61 Zähler), der am Gurnigel pausierte, Fünfter Michel Zemp (58), Sechster Roland Bossy (56). Ob Zemp, der am Gurnigel einen Nuller schrieb, nochmals in die Entscheidung eingreifen kann, ist allerdings fraglich. Der gebürtige Luzerner mit Wohnsitz im bernischen Langnau hat am Gurnigel erneut mit Problemen an seinem Helftec-Motor zu kämpfen gehabt. «Bei uns ist wieder derselbe Schaden aufgetreten wie schon in Les Rangiers», sagt Zemp. «Wir haben am Samstagabend noch versucht, das Problem zu lösen, aber dann hat der Motor im ersten Durchgang schon nach wenigen Metern erneut komische Geräusche gemacht.»
Nutzniesser war Roland Bossy. Der Jurassier setzte sich in seinem Formel-2-Tatuus gegen den Walliser Victor Darbellay (Formel Renault) durch und stand damit zum ersten Mal in diesem Jahr als Dritter auf dem Gesamtpodium. Platz 5 im SCRATCH ging an Roger Schnellmann. Der Schwyzer fuhr im ersten Durchgang mit seinem Mitsubishi Evo 8 einen neuen Klassenrekord, konnte sich danach aber nicht so richtig freuen. Zum einen, weil sein Titelkontrahent Bruno Sawatzki im Kampf um die Tourenwagenkrone den angepeilten Rekord pulverisierte und dafür zwei Extrapunkte einheimste, zum anderen, weil an seinem Berg-Monster Probleme auftauchten. «Wir haben Druck im Wassersystem», sagt Schnellmann, an dessen Auto nach dem zweiten Lauf ausserdem die Batterie streikte. Dass Schnellmann am Gurnigel erneut der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf war, war nicht selbstverständlich. Als der schnellste Fahrlehrer der Schweiz zu seinem zweiten Run ansetzte, regnete es bereits deutlich stärker als noch bei den Konkurrenten davor. Weshalb Schnellmann nur vier Zehntelsekunden auf Kantonskollege Danny Krieg in seinem VW Golf Rally (Sieger E1 bis 2000 cm3) ins Ziel rettete. Auch auf den Plätzen 7 und 8 landeten zwei Tourenwagenfahrer, die die Bedingungen optimal ausnutzten und die den Fans mit ihrer spektakulären Fahrweise stets viel Freude bereiten: Fabien Houlmann im Peugeot 205 und Danny Fauler in seinem VW Golf 20V. Apropos Tourenwagen: Im Kampf um den Tourenwagen-Titel hat sich Sawatzki mit den zwei Extrapunkten in eine Top-Position gebracht. Gewinnt der Rheintaler auch in Les Paccots in Rekordzeit, ist ihm die erfolgreiche Titelverteidigung gelungen. Allerdings sagt auch er: «Das wird kein Spaziergang. Ein neuer Rekord in Les Paccots ist machbar, aber es muss immer alles zuerst gefahren werden.»
Spannend wird es in Les Paccots auch im Berg-Pokal (für hubraumschwächere Fahrzeuge). Dort hat sich der Führende Jean-François Chariatte in der Klasse E1 bis 1600 cm3 gegen den am Freitag vor Ort umgeteilten Jannis Jeremias (VW Polo) mit 1,1 Sekunden Vorsprung durchgesetzt. Der Jurassier liegt vor dem Finale mit 115 Punkten in Führung. Auf Platz 2 folgt Stephan Burri, der mit seinem VW Scirocco seine Klasse (IS bis 2000 cm3) in neuer Rekordzeit vor Marco Geering (Opel Kadett) und Patrick Vallat (VW Golf) gewann. «Aus eigener Kraft kann ich den Berg-Pokal nicht mehr gewinnen», sagt Burri. Gewinnt Chariatte auch in Les Paccots seine Klasse, geht der Pokal an den Fiat-X1/9-Fahrer aus Porrentruy.
Entschieden wurde am Gurnigel auch die Junior-Meisterschaft. Der führende Lionel Ryter wurde auf der Zielgeraden noch von Jeremias eingeholt. Der Walliser rollte im ersten Lauf mit seinem Formel Renault kraftlos aus. «Ich hatte ein Problem mit dem Öldruck», sagt Ryter. Weil die Rennleitung nach den wetterbedingten Verzögerungen am Nachmittag entschied, nur zwei Läufe zu absolvieren, hätte Ryter auch mit einer Teilnahme am zweiten Rennen keine Chance mehr gehabt. In der Endabrechnung sicherte sich Jeremias den Titel aufgrund der besseren Streichresultate (2x25 gegen 1x25/1x0).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging an den bereits als Meister festgestanden Thomas Zürcher. Platz 2 sicherte sich René Schnidrig, Dritter wurde mit hauchdünnem Vorsprung Patrick Gerber. In der TCR setzte sich Michael Widmer auf Hyundai i30 souverän durch.
Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten am Gurnigel: Sylvain Chariatte (Honda Integra, Superserie bis 2000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman, Superserie Comp. über 3000 cm3), Mathias Schläppi (Peugeot 208 R2, A/ISA etc.), Julien Piccina (VW Scirocco, H bis 2000 cm3), Beat Zimmermann (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002 TI, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene, E1 bis 3500 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), «Speedmaster» (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jimmy Froidevaux (Norma M20F, E2-SC bis 2000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2-SS bis 1600 cm3).
Und so geht es weiter:
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Am Dienstag, 3. September 2024, hat die Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz den Fall «Juch vs. Lagrotteria», der sich beim Lauf zur Rotax Max Challenge Schweiz in Franciacorta (I) zugetragen hat, untersucht und im Anschluss daran das Urteil gefällt.
Beim vierten Lauf zur Rotax Max Challenge Schweiz im italienischen Franciacorta 2024 hat der Bewerber-Vertreter Agostino Lagrotteria (Innovate Competition / Exprit Kart GmbH) gem. Art. 9.15 des Internationalen Sportgesetzes (ISG) bzw. des Nationalen Sportreglements (NSR) den Zuschauer Erik Juch beleidigt, bedroht und diesen körperlich angegriffen.
Die geschädigte Person hat eine Anzeige wegen Körperverletzung beim Veranstalter der Rotax Max Challenge sowie der lokalen Polizei deponiert. Im Nachgang zur Veranstaltung wurde Agostino Lagrotteria, als Verantwortlicher des Bewerbers Innovate Competition / Exprit Kart GmbH vom Veranstalter für die Rotax Max Challenge für die Zeit vom 01.08.2024 bis 31.01.2025 gesperrt. Zudem wurde eine Strafe auf Bewährung für die Zeit vom 01.02.2025 bis 31.12.2025 ausgesprochen.
Basierend auf dieser Ausgangslage hat die Nationale Sportkommission (NSK) entschieden, diese Angelegenheit an die DK zur Beurteilung weiterzuleiten. In Anwendung der gültigen Reglemente wurde demnach ein entsprechendes Verfahren bei der DK eingeleitet.
Diese hat am Dienstag, 3. September 2024, den Fall untersucht und betreffend Agostino Lagrotteria folgende Punkte hervorgehoben:
In Anwendung der gültigen Reglemente hat die DK folgendes Urteil beschlossen:
1. Lizenzsuspendierung der Bewerberlizenz Nr. 500033 (Innovate Competition / Exprit Kart) auf Bewährung bis zum 31.12.2025.
2. Busse in Höhe von CHF 2‘000.-
3. Die Kosten des Verfahrens werden auf CHF 3’000.00 (exkl. MWSt) festgelegt und vollständig dem Betroffenen auferlegt.
Die ausgesprochene (und in der Zwischenzeit bereits bezahlte) Busse kommt wie immer in solchen Fällen vollumfänglich dem der Nachwuchsförderung von Auto Sport Schweiz zu Gute.
Das Finale zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen steht bevor. Wer noch nicht eingeschrieben ist, kann das bis Samstag, 14. September, noch nachholen. Wie immer gilt: Je mehr Fahrer desto spannendere Rennen!
Am 21. September findet in Wohlen das grosse Finale zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann dies über www.go4race.ch noch bis am Samstag, 14. September (24.00 Uhr) machen. Dabei sein, lohnt sich. Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bietet nicht nur attraktive Rennfelder, das hohe Niveau und die spannenden Positionskämpfe zeichnen die Meisterschaft seit Jahren aus.
Gefahren wird – wie üblich – in fünf Kategorien:
Super Mini: für Fahrer von 8-12 Jahren
OK Junior: für Fahrer von 12-15 Jahren
X30 Challenge Switzerland: für Fahrer von mind. 14 Jahren
OK Senior: für Fahrer von mind. 14 Jahren
KZ2: für Fahrer von mind. 15 Jahren
Wir freuen uns auf deine Einschreibung! Für allfällige Fragen stehen wir gerne zur Verfügung unter 031 979 11 11 oder per E-Mail an info@motorsport.ch
Mit den Saisonsiegen 6 und 7 hat Felix Hirsiger auf der ehemaligen GP-Rennstrecke von Poritmão die Weichen im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse in Richtung Titel gestellt.
Felix Hirsiger erlebte in Portimão ein perfektes Wochenende: Mit seinem 510 PS starken 911 GT3 Cup der Generation 992 setzte er im Qualifying sowohl die schnellste als auch die zweitschnellste Zeit. Damit startete er in beiden Läufen des GT3 Cup von der Pole-Position, fuhr jeweils die schnellste Rennrunde und anschliessend beide Siege ein – besser geht es kaum. Der Schweizer durfte sich über die Saisonerfolge 6 und 7 freuen.
Einziger Makel: Im zweiten 30-Minuten-Sprint musste Hirsiger die Position an der Spitze kurz abgeben – Matteo Segre war von der dritten Startposition aus als Erster aus der Auftaktrunde zurückgekehrt. In der siebten von 13 Runden korrigierte der Tabellenführer das Bild aber wieder. Zeitgleich schlüpfte auch Gregor Burkard an Segre vorbei und übernahm den zweiten Rang. Platz 4 ging an William Mezzetti. Der Italiener konnte Hirsiger als bisher einziger Fahrer im laufenden Jahr einen Sieg abspenstig machen.
Zuvor hatte sich Rodrigo Almeida im ersten Rennen die zweite Position vor dem Monegassen Dylan Yip und Matteo Segre gesichert. Im Ziel fehlten dem Mosambikaner nur 0,5 Sekunden auf Hirsiger. Im zweiten Lauf musste er ebenso wie Yip bereits in der ersten Runde aufgeben.
In der Gruppe GT4 Clubsport musste Lokalmatador Tomas Guedes nach dem Gewinn des ersten Rennens einen Rückschlag hinnehmen. Lauf 2 mit dem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport ging an Jens Richter. Philippe Menotti hat das erste Rennen der Open GT vor Patrick Dinkeldein und Stephan Heim gewonnen. Alle drei pilotierten einen Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2. Beim zweiten Lauf liess sich Christian Hook mit seinem 911 GT3 R der aktuellen Generation als Sieger feiern. Menotti und Dinkeldein kamen als Zweite und Dritte ins Ziel. Am Ende des zweistündigen Endurance-Rennens auf der ehemaligen GP-Rennstrecke hatte das Trio Pierre Ehret, Christian Hook und Felipe Laser die Nase vorn. Die beiden Wettbewerbe der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Kevin Lattion für sich entscheiden.
Am Wochenende findet die 53. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel statt. Während bei den Rennwagen die Titelentscheidung zugunsten von Robin Faustini gefallen ist, wird es bei den Tourenwagen zum spannenden Duell zwischen Roger Schnellmann und Bruno Sawatzki kommen.
Den Titel hat Robin Faustini (26) bereits in Oberhallau eingefahren. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Doch der neue Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen hat noch nicht genug. Und auch wenn es dafür keine Zusatzpunkte gibt, hat der Fahrer des Nova-Empa NP01 sicher nichts dagegen, wenn er die restlichen zwei Rennen auch noch gewinnt und am Ende der Saison als Sieger von allen Rennen dastehen würde. «Ich werde am Gurnigel und in Les Paccots nochmals alles geben», sagt Faustini. Um seine Überlegenheit zu unterstreichen peilt er bei den beiden letzten Rennen die Streckenrekorde an. «Der von Les Paccots aus dem Vorjahr dürfte fallen», meint der neue Meister, «der am Gurnigel wird eine grössere Herausforderung sein.»
Rekordhalter ist Marcel Steiner. Der Vorjahresmeister absolvierte die 3,734 Kilometer lange Strecke im Vorjahr in 1:39,420 min. Diesmal ist Steiner «nur» als Taxifahrer mit einem BMW dabei. Seit Hemberg, wo er vorzeitig wegen eines Motorenproblems zusammenpacken musste, ist Steiner ohne Fahrzeug. Das Tischtuch zwischen ihm und Fahrzeughersteller LobArt ist zerschnitten. Steiner schaut sich längst nach Alternativen für 2025 um. Zum Titel von Faustini meinte er: «Robin hat dem Druck dieses Jahr super standgehalten. Er hat diesen Titel verdient. Ich hoffe, dass wir ihm nächstes Jahr wieder Konkurrenz machen können.»
Diese kommt am Gurnigel 2024 in erster Linie von Thomas Amweg. Der Markenkollege von Faustini will in den verbleibenden zwei Rennen nochmals angreifen. Vor allem am Gurnigel sieht Amweg eine Chance, Faustini unter Druck setzen zu können. 2019 hat der Sohn von Fredy Amweg bereits einmal den Tagessieg im Gantrischgebiet geholt. Damals bei nassen Bedingungen. «Es wird schwierig sein, gegen Robin etwas auszurichten», sagt der frischgebackene Arosa-Sieger. «Aber die Strecke liegt mir und ich hoffe, dass wir näher dran sind als beispielsweise in Les Rangiers.»
Neben Amweg, der in der Meisterschaft auf Platz 2 liegt, kommt für das Podium am Gurnigel eigentlich nur noch Michel Zemp auf seinem Norma-Helftec M20FC in Frage. Der Langenthaler will bei seinem Heimspiel eine möglichst gute Figur abgeben und hofft, dass er Platz 3 in der Gesamtwertung übernehmen kann. Auf diesem liegt zurzeit noch Joël Burgermeister. Der Thurgauer wird nach seinem Unfall in Oberhallau aber in diesem Jahr definitiv nicht mehr antreten.
Bei den Tourenwagen haben Bruno Sawatzki auf Porsche 991 GT3 Cup aus der Gruppe InterSwiss und Roger Schnellmann im gut 800 PS starken Mitsubishi Evo VIII aus der Gruppe E1 ihre Kategorien bei all ihren Zielankünften gewonnen. Weil Titelverteidiger Sawatzki durch einen Ausfall beim Bergrennen Reitnau von Ende Juni aber einen Nuller auf dem Konto hat, ist Schnellmann mit 5:4 Gruppensiegen leicht im Vorteil. Falls der Porsche-Pilot den im Vorjahr knapp verpassten IS-Gruppenrekord am Gurnigel nachholt und dafür zwei Zusatzpunkte erobert, was ihm wie auch Schnellmann in diesem Jahr ansonsten noch nicht gelungen ist, kann sich der Rheintaler vor dem Finallauf eine Woche später in Les Paccots in die bessere Ausgangsposition bringen.
Spannend wird auch das Rennen um den Sieg im Berg-Pokal. Dort liegt der Jurassier Jean-François Chariatte (Fiat X1/9) nach fünf von sieben Rennen mit 95 Punkten in Führung. Auf Platz 2 lauert Stephan Burri im VW Scirocco. Dritte sind punktgleich Jannis Jeremias (VW Polo) und Stephan Moser (Toyota Yaris). Am Gurnigel könnte zumindest im Kampf um Rang 3 eine Vorentscheidung fallen. Jeremias muss sich in seiner Klasse, der IS bis 1600 cm3, «Speedmaster» stellen. Dieser war (unter anderem Namen) schon vier Mal Berg-Pokal-Sieger. Entscheiden wird sich der Berg-Pokal 2024 aber vermutlich erst beim Finale in Les Paccots. Denn am Ende gibt es noch zwei Streichresultate.
Den Titel im Sack hat Thomas Zürcher. Der 53-Jährige kann im Renault Classic Cup nicht mehr eingeholt werden und steht bereits zum achten als Meister fest. Um Platz 2 kämpfen noch Michael Schläpfer und Silas Reuter. Auch in der Interswiss-Trophy dürfte die Entscheidung gefallen sein. Leader Stephan Burri hat bereits acht Siege und drei Streckenrekorde auf seinem Konto. Das können Verfolger Sawatzki und Moser von sich noch nicht behaupten.
Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Vorjahr hat Marcel Steiner einen neuen Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:39,420 min (= 135,2 km/h) aufgestellt. Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.
Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Rennläufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage www.gurnigelrennen.ch zu beziehen.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 geht nach einer zweimonatigen Sommerpause in die vierte Runde. Auf dem Programm steht die Rallye Mont-Blanc Morzine im benachbarten Frankreich.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft kehrt am Wochenende aus ihrer zweimonatigen Sommerpause zurück. Auf der Agenda steht der vierte Lauf, die Rallye Mont-Blanc Morzine im benachbarten Frankreich. 15 Schweizer Teams haben sich laut der Nennliste (vom 30. August) eingeschrieben. Allen voran die beiden bisherigen Dominatoren Michaël Burri/Gaëtan Aubry auf ihrem Hyundai i20 N Rally2 sowie Mike Coppens/Christophe Roux auf ihrem Skoda Fabia evo Rally2. Burri liegt in der Meisterschaft bei Halbzeit (drei von sechs Rallyes) mit 83 Punkten in Führung. Burri hat bei den ersten beiden Rallyes, dem Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais, jeweils Platz 2 belegt. Im dritten Anlauf, bei der Rallye du Bourgogne, fuhr Burri bei schwierigen Bedingungen zum ersten Saisonsieg. Burri war in diesem Jahr bisher also nie schlechter als Rang 2 platziert. Trotzdem beträgt sein Vorsprung auf Verfolger Coppens nur gerade zwei Punkte. Der Walliser war beim Saisonauftakt im Jura Dritter geworden. Danach gewann er die «Chablais» und auf dem nassen Geläuf im Burgund sicherte er sich Platz 2. Auch er ist also bisher bei jeder Rallye auf dem Podium gestanden.
Das bisher so ausgeglichene Duell wird ab Freitag, 6. September, bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seine Fortsetzung finden. Ausschlaggebend wird wohl die Tagesform sein. Wobei Coppens auf dem Papier als Favorit gilt. Zwar hat der 45-Jährige aus Verbier (VS) noch nie gewonnen, doch die letzten Jahre ist er drei Mal hintereinander Zweiter geworden. Burris Erfahrungen am Fusse des Mont-Blanc sind dagegen eher bescheiden. Der letzte Start des Jurassiers geht auf 2015 zurück. Damals fuhr Burri noch in der Renault Clio Alps; im Jahr zuvor startete er auf einem Citroën DS3. Mit einem Rally2-Auto ist Burri noch nie angetreten.
Da hat sogar der junge Thibault Maret (mit seinem französischen Beifahrer Kévin Bronner) mehr Erfahrung. Der 24-jährige Walliser ist seit 2020 regelmässig bei der Rallye Mont-Blanc Morzine am Start. Im Vorjahr wurde er in der SM-Wertung Fünfter auf einem Skoda Fabia R5. Maret könnte also, wenn alles rund läuft, durchaus ganz vorne mitmischen. Auch wenn die einzelnen Etappen nicht alle identisch mit denen aus dem Vorjahr sind. WP7 zum Beispiel, von Montriond le Lac nach Morzine, wurde 2023 noch in die entgegengesetzte Richtung gefahren.
Hinter den Top 3 stehen noch drei weitere Rally2-Teams am Start: Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf Peugeot 208 T16 (treten auch in der Michelin Trophy Alps Open an), Simone Tettamanti/Moreno Glaus auf Skoda Fabia evo sowie deren Markenkollegen Karim Ajlani mit dem französischen Co-Piloten Olivier Brouze. Ebenfalls am Start ist der schnelle Gauthier Hotz (Peugeot 208), der nicht nur die Junioren-Meisterschaft souverän anführt, sondern auch in der Gesamtwertung auf einem sensationellen vierten Platz (vor Scheidegger) liegt und am Mont-Blanc den Navigationskünsten von Michaël Volluz vertraut. Stichwort Volluz: Dessen ehemaliger Chauffeur, Jonathan Hirschi, ist ebenfalls am Start. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023 fährt einen Citroën C3 Rally2, ist aber nur für die französische «Tarmac»-Meisterschaft eingeschrieben. Für Coppens & Co. wird der Fernvergleich mit dem ehemaligen Konkurrenten aber dennoch interessant sein.
Spannend wird es auch im Rallye-Pokal. Die Top 3 in der Gesamtwertung (Philippe Broussoux, Gauthier Hotz und Claude Aebi) sind nach drei Rallyes nur durch 13 Punkte getrennt.
In der historischen Klasse, der VHC, sind fünf Schweizer Teams gemeldet. Darunter die aktuelle Top 3 mit Eddy Bérard (Ford Sierra RS), Nicolas Jolidon (BMW M3 E30) sowie Claude-Alain Cornuz (Ford Sierra RS). In der Kategorie VHRS (Véhicules historiques de régularité sportive) werden wie im Burgund 20 Teilnehmende erwartet, darunter auch die beiden Schweizer Teams Pernet/Pernet und Udriot/Udriot. In der VMRS (für moderne Fahrzeuge) stehen vier Schweizer Teams am Start.
Mit dabei ist in Frankreich übrigens auch der Opel e-Rally-Cup, der 2023 bei der Rallye du Chablais gastierte – allerdings ohne Schweizer Beteiligung.
Los geht die Rallye am Freitag, 6. September, mit der ersten WP ab ca. 10 Uhr. Auf dem Programm stehen 14 Wertungsprüfungen (sieben am Freitag, sieben am Samstag). Insgesamt werden 506,83 km zurückgelegt, wovon 198,98 km gewertet werden. Weitere Informationen zum vierten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 gibt es unter diesem Link. https://www.rallye-mont-blanc-morzine.com/
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5./6. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Am vergangenen Wochenende gab es aus Schweizer Sicht vor allem aus Spa-Francorchamps Positives zu vermelden. Beim WEC-Lauf in Austin schnitt der Grossteil der Schweizer dafür eher bescheiden ab.
Für Schweizer Highlights sorgten am vergangenen Wochenende die Fahrer im ADAC GT Masters. Im ersten Rennlauf auf der GP-Strecke in Spa-Francorchamps sicherten sich Alain Valente und Jean-Luc D’Auria ihren ersten Podestplatz in dieser Saison. Das Emil-Frey-Duo war von Startplatz 2 ins Rennen gegangen, konnte nach vorne nicht viel ausrichten, fuhr Rang 2 aber souverän nach Hause. Im zweiten Rennen stellte D’Auria den Ferrari 296 GT3 sogar auf die Pole-Position, doch am Start wurde er von einem Kontrahenten in einen Dreher gezwungen und der Traum eines Rennsieges war damit bereits in der ersten Kurve zu Ende.
Trotz dieses Missgeschicks stand auch im zweiten Rennen ein Schweizer auf dem Podium: Alexander Fach jr. Der Porsche-Pilot aus dem Team Fach Auto Tech war aus der zweithintersten Reihe losgefahren und arbeitete sich durchs Feld auf Rang 3 vor. Weil der siegreiche Landgraf-Mercedes eine Strafe bekam, rückte Fach auf Rang 2 auf. Im Gegensatz zu Valente/D’Auria war es für Fach nicht der erste Podestplatz. Der ehemalige Porsche-Sports-Cup-Meister stand schon in Zandvoort als Zweiter auf dem Podium. Für Grégory de Sybourg war Spa keine Reise wert. Im ersten Durchgang verunfallte der BMW-Pilot ausgangs Blanchimont. Im zweiten Rennen wurde er 15.
Im Rahmenprogramm fiel mit Mike Müller ein anderer Schweizer im Tourenwagen Junior-Cup positiv auf. Der dreimalige Schweizer Kart-Meister aus dem Team Topcar holte sich beide Pole-Positions und liess sich mit Platz 2 im ersten Rennen und einem Sieg im zweiten Rennen wichtige Punkte gutschreiben. In der Meisterschaftswertung liegt er (zwei Rennen vor Schluss) nur noch vier Punkte hinter dem Gesamtführenden.
Weniger Positives gibt es von der Langstrecken-WM in Austin/Texas zu berichten. Bester Schweizer war Raffaele Marciello. Der BMW-Werkspilot erzielte mit Rang 8 sein bisher bestes Saisonergebnis. Für Neel Jani (Porsche-Proton) endete das sechsstündige Rennen auf Rang 11 – vor Nico Müller, der auf seiner Abschiedstournee mit Peugeot phasenweise auf Rang 6 lag, danach aber auf Rang 12 zurückfiel. Lamborghini-Werksfahrer Edoardo Mortara belegte Rang 14 und lag damit noch einen Platz vor Sébastien Buemi. Dessen Chancen auf eine erfolgreiche WM-Titelverteidigung sind damit endgültig dahin. Schlimmer noch: Buemi leistete sich im Zweikampf mit dem Porsche von Kevin Estre ein Manöver, für das er einen hohen Preis bezahlte: Reifenschaden hinten links und gleich zwei Strafen wegen Missachtung blauer Flaggen und Schuld an der Kollision. «Ich möchte mich bei meinem Team und auch beim Wagen mit der #6 entschuldigen», meinte Buemi. «Mein ‹move› war viel zu spät und ich übernehme da die volle Verantwortung!» Bester Schweizer in der LMGT3 war Grégoire Saucy (McLaren) als Vierter. Rahel Frey wurde 13, Thomas Flohr schied aus.
Zwei vierte Plätze sicherte sich auch Thomas Toffel im Rahmen der Euro NASCAR 2 im tschechischen Most. Der Fahrer aus dem Team Race Art Technology hat sich mit diesen Ergebnissen auf Rang 3 in der Gesamtwertung verbessert.
Keine Punkte gab’s für Jenzer Motorsport beim Saisonfinale der FIA Formel 3 in Monza. Das Team aus Lyss, das sich aus der Formel 3 zurückzieht, beendete die Saison damit auf Rang 10. Der Titel ging an den Italiener Leonardo Fornaroli.
Thomas Amweg ist und bleibt der «König von Arosa». Auch bei der diesjährigen Veranstaltung, der 20. Ausgabe, liess der Gesamtzweite der Schweizer Berg-Meisterschaft nichts anbrennen und gewann zum achten Mal.
Herrliches Wetter (bis auf den letzten Rennlauf), tolle Stimmung und umwerfend schöne Autos – so könnte man die 20. Ausgabe der Arosa ClassicCar umschreiben. Das bekannteste historische Bergrennen der Schweiz hielt einmal mehr, was es versprochen hat. Dass der Gesamtsieger am Ende Thomas Amweg heissen würde, war keine grosse Überraschung. Zum achten Mal (bei der neunten Teilnahme) hatte der aktuell Zweite der Schweizer Berg-Meisterschaft auf dem Formel-2-March, den einst Herbert Müller bewegte, die Nase vorn. Nach dem ersten Lauf in 4:20 min meinte der 39-jährige Familienvater aus Ammerswil: «Da geht noch mehr, aber den Rekord von 4:06 min werde ich mit diesem Auto nicht schlagen. Dafür ist auch der Beleg an einigen Stellen viel zu wellig.»
Nach einer 4:16 min im zweiten Durchgang verbesserte Amweg die Bestzeit um weitere fünf Sekunden im dritten Lauf. In der Addition der drei schnellsten Läufe lag er damit mit 12:47 min klar auf Platz 1. «Im vierten und letzten Lauf war ich im Nassen mit Slicks unterwegs», so der Aargauer. Spannend war der Kampf um Platz 2 in der Kat. Competition zwischen Florian Feustel auf Porsche 911 RSR und dem Einheimischen Roger Moser auf seinem BMW-Martini MK28. Letzterem fehlten am Ende 1,5 Sekunden – oder anders formuliert: eine halbe Sekunden pro Rennlauf. Einer, der in der Addition der drei schnellsten Läufe vermutlich auch noch die 14-Minuten-Marke geknackt hätte, musste am Samstag von der Comeptition- in die Demo-Klasse wechseln: Fabio Scherer. Der Le-Mans-Klassensieger von 2023 hatte kurz vor dem Ziel im zweiten Trainingslauf am Freitag einen kapitalen Motorschaden. Das Feuer am Ehrbacher-Porsche konnte auf dem Dorfplatz gelöscht werden. Zu Schaden kam niemand.
Auch in den anderen Klassen waren nicht nur schöne Autos unterwegs, es war auch, was die Siege betrifft, ultraspannend. In der Classic Trophy, wo es um gleichmässiges Fahren geht, wurden die beiden Zeiten zur Wertung genommen, die möglichst nahe beisammen lagen. Der Beste in dieser Disziplin war Oliver Philip Kreyden auf einer Alfa Romeo Giulietta. Der Muttenzer war um eine Tausendstelsekunde «genauer» als der Zweitplatzierte Felix Lindenmüller auf einem Austin Healey 3000 MK1! Überhaupt ist es erstaunlich, wie gleichmässig diese beiden Felder, die 7,3 Kilometer lange Strecke von Langwies nach Arosa zurücklegten: Bis einschliesslich Platz 30 weichten die zwei «besten» Zeiten bei keinem Fahrer respektive bei keiner Fahrerin um mehr als eine Sekunde ab.
Ähnlich knapp verhielt es sich in der Kat. Sport Trophy. Hier fuhr der Sieger, Sandro Rüegg auf Alfa Romeo Giulia, seine beiden besten Zeiten innerhalb von sieben Tausendstelsekunden. Platz 2 ging an Urs Rahm (Opel Kadett C, 52 Tausendstel), Dritter wurde Pius Erni (ebenfalls Opel Kadett C, 55 Tausendstel). Die komplette Rangliste ist angehängt. Die nächste Arosa ClassicCar findet vom 4. bis 7. September 2025 statt.
Vom 23.-27. Oktober findet in Valencia (E) die dritte Ausgabe der FIA Motorsport Games statt. Wie schon bei den Spielen in Rom und Le Castellet wird es wieder eine Schweizer Mannschaft geben. Wir stellen sie Ihnen vor.
Ende Oktober finden im spanischen Valencia die FIA Motorsport Games statt. Mit dabei ist auch eine Schweizer Delegation. Zehn Fahrer respektive Fahrerinnen wurden vom Verband Auto Sport Schweiz ausgewählt. Zwei davon haben sich die Teilnahme durch einen Titelgewinn respektive Fast-Titelgewinn in nationalen Meisterschaften gesichert. Zur zweiten Sorte gehört Julian Ammann. Der 18-Jährige aus Schmerikon im Kanton St. Gallen wird die Schweiz in der Kategorie E-Sports GT vertreten. Ammann war Gesamtzweiter der Swiss Simracing Series 2022 und erhielt den Zuschlag für die FIA Motorsport Games, weil der eigentliche Gewinner, Leonard Heidegger, zwar eine Schweizer Rennlizenz, aber keinen Schweizer Pass hat. Letzteres ist für die Teilnahme bei den «Olympischen Spielen des Motorsports» aber unabdingbar.
Auch der Junior-Meister (Berg/Slalom) qualifiziert sich direkt für die FIA Motorsport Games. Stand heute steht noch nicht fest, wer die Schweiz in der Disziplin Auto-Slalom in Valencia vertreten wird. Die Entscheidung darüber fällt beim Bergrennen am Gurnigel (7./8. September). Zurzeit liegen der Walliser Lionel Ryter (24) und der gleichaltrige Seeländer Jannis Jeremias punktgleich in Führung. Weil in dieser Disziplin in Valencia ein Mixed-Team am Start stehen muss, wird sich der Gewinner der Junior-Meisterschaft mit der schnellsten Dame in der selbigen Meisterschaft, das Auto teilen. Das ist im Moment Tamara Schöpfer (25 aus Escholzmatt).
Ein Auto teilen werden sich auch Yannick Mettler (34) und Dexter Müller (36). Die beiden GT3-Spezialisten werden die Schweiz in Spanien in der Disziplin GT Endurance auf einem Mercedes AMG GT3 vertreten. Mettler/Müller waren bereits vor zwei Jahren in Le Castellet am Start. Dort belegte sie den fünften Schlussrang.
Einer, der vor zwei Jahren ebenfalls schon dabei war, ist Thomas Schmid. In Le Castellet vertrat er die Schweiz als Simracing-Champion beim ESports-Wettbewerb und schaffte es dort bis ins Halbfinale. Diesmal tritt der Allrounder aus Jonschwil im Autocross an. Eine Disziplin, die ihm liegt. Der ehemalige Schweizer Rallye-Meister bei den Junioren wird bis zum Start der Spiele noch an mindestens zwei EM-Läufen teilnehmen.
Im Kartsport wird die Schweiz durch zwei weitere Hochkaräter vertreten. Da ist zum einen die Wettswilerin Chiara Bättig (14), die bei den Junioren um Medaillen kämpft. Zum anderen Tiziano Kuznini (15 aus Eich am Sempachersee), der bei den Senioren antritt. Beide haben schon mehrfach Meisterschaften gewonnen und gelten nicht nur zur absoluten Kart-Elite der Schweiz, sie sind auch zwei Hoffnungsträger für eine verheissungsvolle Karriere im internationalen Rennsport.
Zur Elite seines Fachs gehört auch Jimmy Antunes (30). Der Fribourger ist professioneller Simracer und wird in Valencia einen virtuellen Formel-4-Boliden für die Schweiz steuern. Antunes war kürzlich beim Esports Weltcup in Saudi-Arabien am Start. Dort belegte er den siebten Rang.
Der Senior im Team der Schweiz ist der Neuenburger Christophe Hurni (61). Der Rundstreckenspezialist, der auch schon an Rallyes teilgenommen hat und seit mehr als 40 Jahren Motorsport betreibt, wird die Schweizer Farben in der Ferrari Challenge vertreten. Dort feierte Hurni 2018 mit dem WM-Titel einen seiner grössten Erfolge.
Weitere Informationen gibt es unter www.fiamotorsportgames.com
Sobald auch die Disziplin Auto-Slalom definitiv besetzt ist, werden wir Sie darüber informieren.
Am Wochenende geht eine Ära zu Ende. In Monza bestreitet Jenzer Motorsport sein letztes Formel-3-Rennen. Ab 2025 konzentriert sich das Team aus Lyss ausschliesslich auf die Formel 4.
Am Wochenende findet in Monza der Formel-1-GP statt. Im Rahmenprogramm bestreitet die FIA Formel 3 ihr Saisonfinale. Mit dabei ist auch das Team Jenzer Motorsport. Allerdings zum letzten Mal. Für die Mannschaft aus Lyss geht eine Ära zu Ende. 2025 wird ein neues Formel-3-Auto eingesetzt. Diese Investition will sich Jenzer nicht mehr antun. «Wäre ich heute erst 55», meint Andreas Jenzer, «würde ich es machen. Aber ich bin 61, meine Lebenspartnerin Esther, mit der ich das Team seit mehr als 30 Jahren führe, 65. Irgendwann muss man ans Aufhören denken und ich möchte nicht mit 70 oder älter sagen: Oh, das hätte ich gerne noch gemacht oder da wäre ich gerne noch hingereist, aber ich kann nicht mehr, weil es die Gesundheit nicht mehr zulässt.»
Jenzer darf mit Stolz auf eine lange Formel-3-, sprich GP3-Zeit zurückblicken. Nur er und der französische Rennstall ART sind seit Anfang an (2010) mit dabei. 2010 war neben 2017 gleichzeitig das erfolgreichste Jahr für Jenzer. Man erinnere sich an Nico Müller, der damals in der Premierensaison zwei Rennen gewann. Oder an den Norweger Pal Varhaug, der gleich beim ersten Rennen in Barcelona triumphierte. Am Ende des ersten Jahres war Jenzer Motorsport Dritter. Ein Erfolg, den man 2017 nochmals wiederholte. Seither (2019 wurde aus der GP3 die Formel 3) kam Jenzer nicht mehr an diese Leistungen heran. Der sensationelle sechste Platz aus dem Vorjahr konnten die Berner 2024 nicht wiederholen. Vor dem Finale liegt man auf dem zehnten Rang. Wenn in Monza noch ein Top-Ergebnis gelingt, könnte man noch Neunter werden.
Der Platz von Jenzer wird das Team DAMS aus Frankreich übernehmen. Damit sind bis auf ein Team (AIX Racing) alle Teams, die in der Formel 3 am Start stehen, auch in der Formel 2 dabei. Für Jenzer ist 2025 aber längst noch nicht Schluss. In der Formel 4 wird die Mannschaft aus Lyss weiter Gas geben. Dort mischt Jenzer in diesem Jahr gleich in vier Meisterschaften mit: der Formula 4 Italia, der CEZ F4, der Euro 4 und der bereits beendeten Formula 4 Winter Series. Langweilig wird es dem Firmenchef und seiner Crew also nicht. «Aber 30 Rennen, wie wir es dieses Jahr haben, wird es nicht mehr geben.» Parallel zur Formel 3 und Formel 4 hat Jenzer in den vergangenen Jahren auch für private Kundschaft ein gut funktionierendes Business aufgebaut. Auch um dieses wird sich Jenzer weiter kümmern. Genauso wie um den F4-Test mit dem von Auto Sport Schweiz lancierten Young Drivers Projekt.
Vom 29. August bis 1. September feiert die Arosa ClassicCar seine 20. Ausgabe. Motorsportbegeisterte erwartet ein einzigartiges Event mit zahlreichen historischen Rennfahrzeugen.
Die Arosa ClassicCar ist DAS historische Bergrennen der Schweiz. Der diesjährige Event verzeichnete über 240 Nennungen – ein neuer Rekord in der Geschichte der Arosa ClassicCar. Auch in diesem Jahr übersteigt damit das Interesse die Anzahl der Startplätze, was die Jury bei der Auswahl besonders gefordert hat. Das Resultat ist ein Starterfeld mit äusserst attraktiven, teils einzigartigen Fahrzeugen und echten Oldtimer-Schmuckstücken, die die Herzen von Oldtimer- und Motorsport-Fans höherschlagen lässt.
Unter den prominenten Gästen ist im Jubiläumsjahr Walter Röhrl, einer der erfolgreichsten Rallye-Fahrer aller Zeiten. Röhrl, bekannt für seine unglaubliche Präzision und seine unzähligen Siege in der Rallye-Welt, verkörpert wie kein anderer den Geist des Motorsports und besucht die Arosa ClassicCar als Botschafter von Porsche. Als Rennfahrer dabei ist unter anderem der Le-Mans-Klassensieger von 2023 Fabio Scherer sowie die ehemaligen Motorrad-Profi-Rennfahrer Jonas Folger, Jesko Raffin und Marcel Schrötter.
Die Arosa ClassicCar legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Der Einsatz von P1 Racing Fuel, einem aus 100% fossilfreien Basisstoffen hergestellten Treibstoff, reduziert den CO2-Ausstoss um bis zu 85%. Zudem wird die im Rahmen des Projektes KlimDest «klimaneutrale Destination» eingenommene Vorreiterrolle weiter vorangetrieben. Dazu zählt, dass Zuschauende erstmals mit einem im Vorverkauf erworbenen Tribünenticket den öffentlichen Verkehr in der gesamten Schweiz kostenlos zur An- und Abreise nutzen können. Mit der Anreise per ÖV kann der persönliche Beitrag zur Emission bereits um 90 % gesenkt werden. Zudem verkehrt ein Shuttle-Bus zwischen Arosa und dem Startort Langwies. Für den Individualverkehr ist die Strecke zwischen Langwies und Arosa mehrheitlich gesperrt und nur vereinzelt befahrbar.
Tickets sind online erhältlich. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Streckenöffnungszeiten finden Sie unter www.arosaclassiccar.ch
Spa, Magny-Cours, Mugello, Hockenheim: Schweizer Renn-Asse haben am Wochenende wieder im grossen Stil abgeräumt. Allen voran Louis Delétraz und Patric Niederhauser. Wobei sich Letzterer über seinen Triumph nicht lange freuen durfte…
Die ELMS ist in diesem Jahr ausgeglichen wie selten zuvor. Im vierten Lauf in Spa-Francorchamps gab es den vierten Sieger. Diesmal war die Reihe an Louis Delétraz, der mit seinen beiden Teamkollegen Robert Kubica und Jonny Edgar das vierstündige Rennen für sich entscheiden konnte. Delétraz, der tags zuvor den LMP2-Oreca auf die Pole-Position gestellt hatte, kam als dritter Fahrer im Schlussturn noch einmal unter Bedrängnis von der immer näher heranrückenden Inter-Europol-Mannschaft. Doch der Genfer fuhr das von mehreren Safety-Car-Phasen geprägte Rennen am Ende souverän nach Hause und liegt nun zwei Rennen vor Saisonende auf Rang 1 in der Gesamtwertung. Weniger gut lief es für Fabio Scherer. Der Le-Mans-Klassensieger von 2023 wurde 14., der Liechtensteiner Matthias Kaiser 21.
Die LMP3-Klasse gewann der Ligier #11 von Eurointernational, während die Ligier #31 von Racing Spirit of Léman und #17 von Cool Racing das Podium komplettierten. Nicht im Ziel war für einmal Rahel Frey im Iron-Dames-Porsche. Auch Grégoire Saucy (LMP2 ProAM) schied noch vor Halbzeit des Rennens aus. Der Sieg in der GT3-Klasse holte sich das Team Kessel Racing aus dem Tessin.
Im Michelin Le Mans Cup, der im Rahmenprogramm der ELMS in Spa fuhr, sicherte sich Cool Racing mit Rang 2 einen Platz auf dem Podium. Der lange führende Samir Ben beendete (mit Teamkollege Pieder Decurtins) auf dem LMP3 von Haegeli by T2 Racing das Rennen als 17. Eine Strafe wegen eines «early release» beim Boxenstopp sowie eine Berührung kurz vor Schluss vereitelten ein Top-Ergebnis. Auf Platz 5 landete das Team Racing Spirit of Le Mans. Rang 9 ging an David Droux im zweiten Cool-Racing-Auto. Miklas Born überquerte die Ziellinie als Achter, bekam aber eine 30-Sekunden-Strafe wegen Track-Limit-Verstössen aufgebrummt und fiel so auf Rang 14 zurück. Iron-Dames-Fahrerin Karen Gaillard schied aus.
Bei der GT World Challenge Sprint in Magny-Cours sah es lange nach einem Schweizer Sieg aus. Patric Niederhauser hatte mit Teamkollege Sven Müller den ersten Triumph für das Porsche-Team von Rutronik Racing eingefahren, als er Stunden nach dem Rennen eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines «unsafe release» erhielt. Die Strafe warf «Nidi» auf Rang 3 zurück. Im zweiten Rennen landete das Duo auf Rang 14. Ricardo Feller belegte die Plätze 12 und 6. Das Team Emil Frey Racing musste sich nach den Rängen 4 und 5 im ersten Lauf mit den Rängen 8 und 13 im zweiten Durchgang zufrieden geben. Lucas Légeret sicherte sich im Gold Cup zwei zweite Plätze.
Für Philip Ellis endete das IMSA-Wochenende in Alton/Virginia für einmal nicht auf dem Podest. Doch auch mit Rang 4 hat der Zuger die Führung im Gesamtklassement bei zwei noch ausstehenden Rennen verteidigen können.
Nach einer fast dreimonatigen Rennpause wegen einer bakteriellen Entzündung kehrte Jasin Ferati am Wochenende zurück auf die Rennstrecke – und das mit Erfolg! Beim Lauf zur italienischen GT-Meisterschaft in Mugello fuhr der Winterthurer im Dienste von Emil Frey Racing im zweiten Rennen als Dritter aufs Podest. Im ersten Lauf lag Ferati noch hinter Giorgio Maggi, der zwei Mal Zwölfter wurde.
Einen sensationellen dritten Platz sicherte sich auch Ethan Ischer beim ersten von drei Läufen zur Euro 4 in Mugello. Der Fahrer aus dem Team Jenzer Motorsport war von Startplatz 6 ins Rennen gegangen und überholte im Kampf um den Podestplatz keinen geringeren als den Führenden der italienischen Meisterschaft Freddie Slater. Ischers Stallgefährte Enea Frey komplettierte die starke Teamleistung mit Rang 8 respektive Rang 3 bei den Rookies.
Einen Erfolg verbuchte auch Dragster-Pilotin Jndia Erbacher. Die 30-jährige Baselbieterin gewann bei der NitrOlympX in Hockenheim die Königsklasse FIA Top Fuel mit 4,084 Sekunden in einem Solo-Lauf. Auch der Thurgauer Bruno Bader stiess bis ins Finale vor, scheiterte dort aber in der Kat. Pro Modified an Andres Arnover aus Estland.
Robin Faustini hat es geschafft: Der junge Aargauer hat in Oberhallau im fünften von sieben Rennen zur Schweizer Berg-Meisterschaft den Titel geholt. Das Rennen wurde von einem schweren Unfall von Joël Burgermeister überschattet.
Es war ihm nicht zum Feiern zumute. Der neue Schweizer Bergrennwagenmeister Robin Faustini (26) war im zweiten Lauf gerade eben mit einer neuen Bestzeit die drei Kilometer lange Strecke in Oberhallau hochgefahren, als kurz darauf der Thurgauer Joël Burgermeister mit seinem Tatuus Formel 4 schwer verunfallte. Der Gesamtzweite der Schweizer Berg-Meisterschaft hatte im schnellen Linksknick vor der Tarzan-Kurve die Kontrolle über sein Auto verloren und kam von der Strecke ab. Burgermeister hatte Glück im Unglück. Den modernen Sicherheitsstandards des Rennwagens und der Rennstrecke ist es zu verdanken, dass der Unfall glimpflich ausging. Am Abend meldete sich der 33-Jährige aus dem Krankenhaus in Winterthur. «Mir geht es den Umständen entsprechend gut.» Zur Unfallursache meinte Burgermeister: «Ich bin links mit den Rädern ein wenig ins Gras gekommen und war danach nur noch Passagier.» Die Ärzte konnten schnell Entwarnung geben: Burgermeister erlitt keine schwerwiegenden Verletzungen, war stets ansprechbar und hatte sich lediglich über Schmerzen in der Schulter beklagt.
Die lange Unterbrechung führte dazu, dass sich die Rennleitung nach der Bergung des Verunfallten entschloss, den vorgesehenen dritte Lauf zu streichen. Dadurch war klar, dass nicht nur der Tagessieg an Faustini ging, sondern auch die Titelentscheidung gefallen war. «Natürlich freue ich mich, dass ich gewonnen habe», sagt der junge Aargauer. «Aber wenn du siehst, wie dein bester Kumpel verunfallt, dann sind der Sieg und der Titel nebensächlich.»
Faustini war mit seinem Nova-Prototypen im ersten Durchgang auf der noch nassen Fahrbahn in 1:18,146 min Zweitschnellster hinter Mitsubishi-Fahrer Roger Schnellmann, der von besseren Konditionen profitierte und nach dem ersten Lauf in 1:16,845 min die Rangliste anführte. Im zweiten Lauf rückte Faustini in 1:08,179 min die Hackordnung wieder zurecht und sicherte sich in der Addition der beiden Rennläufe den Gesamtsieg vor dem österreichischen Staatsmeister Christoph Lampert (Nova Proto, 2,5 Sekunden zurück) und dem Walliser Joël Volluz (Osella FA30, 4,3 sec). Weil Lampert für die Schweizer Wertung nicht berücksichtigt wird, holte sich Schnellmann mit einem soliden zweiten Lauf nicht nur überlegen den Klassensieg in der E1 bis 4000 cm3 sowie den Tagessieg bei den Tourenwagen, er schaffte es als Dritter sogar auf das Podium. «Das ist ein schöner Erfolg, auch wenn er den Streckenbedingungen zu verdanken ist. Unter normalen Umständen habe ich gegen die schnellen Sport- und Rennwagen keine Chance. Aber so hat’s zum Podium gereicht.» Auch der Zweitplatzierte Volluz war mit dem Erreichten zufrieden. «Mir hat nach meinem Ausrutscher am Samstag Trainingszeit gefehlt. Insofern kann ich mit Rang 2 gut leben. Ausserdem hatte ich immer noch den Restriktor vom EM-Lauf in Les Rangiers im Auto. Ich konnte also nicht die volle Leistung abrufen.»
Hinter den Top 3 sicherte sich Volluz’ Markenkollege Simon Hugentobler Rang 4; eine Sekunde vor Thomas Amweg (Nova Proto Helftec) und Michel Zemp (Norma M20FC Helftec). Amweg war mit seiner Leistung nicht zufrieden. Schon im Training fehlte ihm Topspeed. Vor dem Reservoir wurde er mit 236 km/h «geblitzt», Markenkollege Faustini war 20 km/h schneller. Auch fehlt nach wie vor das letzte Bisschen Vertrauen. «Ich bin immer noch zu zögerlich», so das eigene Urteil von Amweg. Zemp konnte mit seinem zweiten Durchgang, in dem er mit seinem 1170-cm3-Turbo sogar zwei Zehntel schneller als Amweg war, gut leben. Noch wichtiger war für den Langenthaler, dass er das Motorenproblem aus Les Rangiers orten und aussortieren konnte. «Eine Ventilschaftkappe hatte sich gelöst. Wir haben sie in der Ölwanne gefunden.»
Schnellster Fahrer bei den 2-Liter-Formelautos war nach dem Unfall von Burgermeister der Jurassier Roland Bossy als Gesamtachter. Bossy verwies F3-Pilot Egli deutlich auf Rang 2 in seiner Klasse. Der Schweizer Slalom-Meister leistete sich ein super spannendes Duell mit dem jungen Walliser Lionel Ryter. Nachdem Ryter im ersten Lauf noch vorne lag, schlug Egli mit einem starken zweiten Lauf und einem Mini-Vorsprung von vier Tausendstelsekunden zurück.
Zweitschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf und damit Sieger in der E1 bis 3500 cm3 war der Berner Simon Wüthrich auf seiner VW Golf Turbiene. Keine Blösse gab sich auch Vorjahresmeister Bruno Sawatzki mit seinem Cup-Porsche. Der 53-Jährige aus Balzers war einmal mehr der schnellste IS-Pilot und hält dadurch die Meisterschaft zumindest bei den Tourenwagen offen. Bei den zwei verbleibenden Rennen wird die Entscheidung zwischen ihm und dem führenden Roger Schnellmann voraussichtlich über die Rekordzeiten entschieden. Im Moment liegt der Vorteil noch bei Schnellmann. Fährt Sawatzki am Gurnigel (8. September) einen neuen Klassenrekord, was sehr gut möglich ist, weil er diesen im Vorjahr nur knapp verpasste, könnte das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen.
Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in Oberhallau: Jessica Roth (Toyota GT86, Gr. A/ISA bis 2000 cm3), Pierre Mürner (BMW M2, Super S über 3501 cm3), Roland Graf (Toyota Yaris, Super S Competition bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren765, Super S Competition über 3000 cm3), Diego Bernhard (Ford Escort, Historic TW über 1151 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche Carrera RSR, Historic TW über 2001 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Antonio Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC bis1600 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Dani Fauler (VW Golf 20V, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Roman Krüsi (Porsche 911, E1 über 4000 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Michael Schläpfer vor Silas Reuter und René Schnidrig. Les-Rangiers-Sieger Philipp Krebs schied im zweiten Lauf nach einem Unfall in der Tarzankurve aus. In der TCR stand Patrick Flammer zuoberst auf dem Podest – vor Michael Widmer und Pirmin Scheidegger.
Im Bergpokal (für hubraumschwächere Autos bis 2 Liter) hat Jean-François Chariatte auf seinem Fiat X1/9 nach einem knappen Sieg gegen Mitch Kuster in der E1 bis 1600 cm3 die Führung verteidigt, obwohl er am Samstag noch meinte: «Das wird ein schwieriges Rennen. Ich habe mit dem Fiat in Oberhallau keine Erfahrungswerte.» Hinter Chariatte liegt Stephan Burri auf Platz 2 – gefolgt von Jannis Jeremias und Stephan Moser. Aus dem Rennen ist Sébastien Coquoz. Der schnelle Opel-Kadett-Pilot hatte im zweiten Lauf einen Motorschaden. «Wir müssen Zuhause schauen, was genau das Problem ist», meinte Coquoz.
Schnellster Fahrer im deutschen KW Bergcup war Patrick Orth auf Porsche 911 GT3 Cup.
Und so geht es weiter:
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Der erste Sieger der neu gegründeten PSA Transition Trophy ist ein alter Bekannter: Hanspeter Thöni war 2019 mit seinem kleinen Peugeot 106 Gesamtzweiter in der Schweizer Slalom-Meisterschaft.
Ende 2023 lief die Homologation der Gruppe-N-Autos aus. Fahrer, die bisher in solchen Fahrzeugen an Rennen zur Schweizer Slalom-Meisterschaft teilgenommen haben, sahen sich gezwungen, ihr Fahrzeug zu wechseln (was mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre), sich in der E1 einzuschreiben oder bei der neu gegründeten PSA Transition Trophy zu starten. Sieben Fahrer und eine Fahrerin entschieden sich für Letzteres. «Wir versuchen, die Kluft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu überbrücken und den Fahrzeugen ‹vergangener› Tage eine Daseinsberechtigung im Rennsport von Morgen zu geben», sagt Tom Gàl, Vorsitzender der PSA Trophy. Die neu geschaffene PSA Trophy steht Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot der Gruppen N und A in den Hubraumklassen bis 1400 cm3 und 1401-1600 cm3 offen, deren Homologation (wie eingangs erwähnt) abgelaufen ist.
Als Sieger der ersten PSA Trophy liess sich in Chamblon der ehemalige Slalom-Vizemeister Hanspeter Thöni feiern. Der 49-jährige Brienzer gewann mit seinem goldenen Peugeot 106 die Slaloms von Frauenfeld, Bière, Bure und Chamblon. Bei der Doppelveranstaltung in Ambri setzte sich Tom Walther durch. Thöni hatte im ersten Durchgang ein Tor ausgelassen. Im zweiten liess ihn die Motorleistung kurz vor der Ziellinie im Stich. «Ich habe später im Fahrerlager festgestellt», sagt Thöni, «dass zwei Zylinder keine Kompression mehr hatten. Weil der Schaden vor Ort nicht reparabel war, entschied ich mich schon am Samstagabend zur Heimreise.»
In Chamblon, beim Finale, lief Thöni dann wieder zu alter Stärke auf und sicherte sich den Sieg in der «Trophy der Kleinen» – vor den beiden «Tom’s», Tom Walther und Tom Gàl. Auf den weiteren Rängen klassierten sich Ramon Hänggi, Bernhard Brunner, Marc Henry Mingard, Dan Goudron und Magali Serex.
Ein besonderes Merkmal der PSA Trophy ist der Einsatz von Synfuel. Alle Fahrer respektive Fahrerinnen haben in der Premierensaison auf synthetisch hergestellten Treibstoff gesetzt.
Exakt drei Wochen nach den schweren Überschwemmungen ist man in Oberhallau bereit für den fünften Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Mit 250 Anmeldungen ist das Rennen bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Die letzten Vorbereitungen sind noch im Gange. Ab morgen Samstag, 24. August, ist ab 7.30 Uhr der Rennbetrieb eröffnet. Der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau soll wieder Tausende Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken. Vor allem am Samstag. Da werden hochsommerliche Temperaturen erwartet. Für Sonntag zieht eine Störung heran. Das könnte das Renngeschehen und die Entscheidung um die Meisterschaft beeinflussen. Denn eines ist klar: Der Gesamtführende Robin Faustini, alleiniger Sieger aller bisherigen Rennen, kann am Sonntag den Sack zumachen.
Der junge Aargauer hat nach vier von sieben Rennen 102 Punkte auf seinem Konto (4 x25 plus zwei Punkte für den Streckenrekord in La Roche). Holt er auch in Oberhallau den Tagessieg, kommt er auf 127 Zähler. Einer der beiden punktgleichen Verfolger Thomas Amweg oder Joël Burgermeister könnte in diesem Fall bis zum Finale in Les Paccots zwar noch auf 139 Zähler davonziehen. Doch das würde nicht reichen. Beide hätten noch einen «14er» als Streichresultat. Damit kämen sie maximal auf 125 Punkte…
Gewinnt Amweg oder Burgermeister, ist die Entscheidung auf das nächste Rennen am Gurnigel (8. September) vertagt. Unabhängig davon wie Faustini abschneidet. Gewinnt ein anderer (beispielsweise 2015-Sieger Joël Volluz) und Faustini wird Zweiter, ist der Kittel ebenfalls geflickt. Faustini hat also drei Matchbälle. Und die Frage ist nicht, ob er einen davon verwertet, sondern wann.
Weitere Infos zum beliebten Bergrennen im Klettgau bietet dieser Link. Zeitplan und Startliste sind angehängt. Viel Vergnügen in Oberhallau!
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Kaum ist der vierte Lauf der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in den Geschichtsbüchern, schweift der Blick nach vorne – zum grossen SM-Finale in Wohlen am 21. September. Für alle, die diesen Event nicht verpassen wollen, sind die Einschreibungen per sofort offen über www.go4race.ch
Der Nennschluss ist am Samstag, 14.09.2024 / 24h00!
Sei auch Du mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2024 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung unter 031 979 11 11 oder per E-Mail an info@motorsport.ch
Für Ricardo Feller läuft es in der DTM zurzeit nicht so, wie er das gerne hätte. Auch Julien Apothéloz war mit seinem Wochenende am Nürburgring nicht wunschlos glücklich.
Am Wochenende stand auf dem Nürburgring der fünfte (von acht) Läufen zur diesjährigen DTM auf dem Programm. Für Ricardo Feller, der in dieser Saison noch auf seinen ersten Sieg wartet, endete das Wochenende auf den Rängen 9 und 8, während ABT-Teamkollege Kelvin van der Linde am Samstag bereits seinen zweiten Saisonsieg feiern durfte. «Wir sind das ganze Jahr zwei, drei Zehntel zu langsam, egal bei welchen Bedingungen», meinte Feller gegenüber motorsport-total.com. «Heute (Samstag) war es sogar noch viel mehr. Ich bin gerade etwas ratlos. Wir müssen das nun zuerst analysieren.»
Etwas besser lief es für das Team Emil Frey Racing. Der Brite Jack Aitken wurde im ersten Rennen Fünfter, sein Teamkollege, der Niederländer Thierry Vermeulen, im zweiten Lauf (Sieger Sheldon van der Linde) Sechster. In der Meisterschaft liegt Feller auf Rang 7 – 50 Punkte hinter seinem Teamkollegen, der führt. Bester EFR-Fahrer ist Aitken als Neunter. In der Teamwertung liegen die Safenwiler auf Rang 6. Es führt Fellers ABT-Mannschaft.
Auch Julien Apothéloz erlebte in der Eifel nicht unbedingt das beste Wochenende. Im Rahmen des Prototype Cup Germany musste sich der junge Zürcher mit den Plätzen 3 und 6 zufrieden geben. Dadurch ist er in der Meisterschaft um eine Position auf Rang 3 zurückgefallen, was aber nicht so tragisch ist, weil das führende Duo am Nürburgring zwölf Punkte weniger sammelte als Apothéloz und sein italienischer Teamkollege Riccardo Leone Cirelli. Beim Finale am Sachsenring (7./8. September) hat Apothéloz mit «nur» 15 Punkten Rückstand also immer noch intakte Titelchancen. Die Siege am Nürburgring gingen an Ralf und David Schumacher.
Robin Faustinis Siegesserie geht weiter. Der Leader der Schweizer Berg-Meisterschaft hat auch in Les Rangiers nichts anbrennen lassen. Was den vierten Sieg in Folge für ihn besonders speziell machte: Vater Simon Hugentobler wurde Zweiter!
Auf dem Podium sind sie schon des Öfteren zusammen gestanden. Aber auf 1 und 2 waren die «Faustinis» noch nie. Beim vierten Bergrennen der Saison in Les Rangiers feierten Robin Faustini und Vater Simon Hugentobler ihren ersten Doppelsieg. «Mein Vater hatte sicher einen kleinen Vorteil im ersten Durchgang», sagt Robin. «Als er losfuhr, war die Strecke schon trockener. Aber nichtsdestotrotz hat er einen super Job gemacht. Dass wir ausgerechnet in Les Rangiers unseren ersten Doppelsieg feiern durften, hat uns natürlich beide sehr gefreut.»
Für den Fahrer des Nova-Emap-Prototypen war es der vierte Sieg im vierten Rennen. Nimmt man das Saisonfinale in Les Paccots 2023 dazu, dann ist der 26-jährige Suhrer seit fünf Rennen ungeschlagen. Dass er in Les Rangiers die Nase in der Schweizer Wertung vorne haben würde, war zu erwarten. Aber auch als Favorit muss Faustini seine Leistung zuerst erbringen. Und das tat er. Der ersten Laufzeit von 1:51,7 min liess er im zweiten Durchgang eine 1:43,0 min folgen. Schneller waren im Jura nur die beiden EM-Teilnehmer Christian Merli auf seinem Osella FA30 und Geoffrey Schatz auf seinem Nova Proto. «Als ich zum ersten Lauf startete, war es bis zum Grippon trocken, danach gab es noch feuchte Stellen. Deshalb habe ich etwas Vorsicht walten lassen. Der zweite Lauf ist mir dann bestens geglückt. Mit der drittbesten Zeit bin ich sehr zufrieden. Mein Fokus liegt aber natürlich voll auf dem Gewinn des Schweizer Meistertitels.»
Hinter Faustini und Hugentobler sicherte sich Joël Burgermeister mit seinem Tatuus-Formel-4 den dritten Gesamtrang in der Schweizer Wertung. Burgermeister fuhr im zweiten Durchgang in 1:47,4 eine absolute Fabelzeit. «Ich war schon im Vorjahr drei Sekunden schneller», so der Ostschweizer, «und jetzt schon wieder. Leider habe ich im ersten Lauf einen kleinen Fehler gemacht. Und ausserdem musste ich als erster Formelpilot ins Rennen gehen. Da waren die Bedingungen noch etwas schlechter. Dass mir am Ende zwei Tausendstelsekunden auf Platz 2 fehlten, ist natürlich unter diesen Umständen richtig ärgerlich.»
Drei Sekunden hinter dem Podest landete Thomas Amweg bei seinem ersten Einsatz in Les Rangiers. Der Aargauer hatte schon im Vorfeld betont, dass er es vorsichtig angehen wolle. Und dass es für ihn in erster Linie darum ging, die Strecke kennenzulernen. «Das hat eigentlich ganz gut geklappt und ich habe meine Feuertaufe bestanden. Mit Platz 4 kann ich gut leben. Ich wäre gerne noch unter 1:50 min gefahren, aber das hebe ich mir für nächstes Jahr auf…»
Schneller als dieses Trio war nur noch Joël Volluz auf seinem Osella FA30. Der Walliser war aber nicht für die SM eingeschrieben und bleibt so auf seinen bisherigen 20 Punkten aus La Roche sitzen.
Fünfter im SCRATCH wurde Lokalmatador Roland Bossy auf seinem Tatuus-Formel-2. Direkt dahinter rangierte mit Ronnie Bratschi auf Mitsubishi Evo 7 der beste Tourenwagenfahrer (in der EM- als auch in der E1-Wertung). Der Urner verpasste auf teilweise noch feuchter Strecke den Streckenrekord von Reto Meisel von 2022 um lediglich vier Zehntelsekunden. Weil Bratschi seit zwei Jahren mit tschechischer Rennlizenz fährt, erhält der Urner für die SM jedoch keine Punkte. Die volle Punktzahl ging deshalb erneut an Bratschis Markenkollege Roger Schnellmann. Dieser führt nach Les Rangiers die Tourenwagenwertung in der Schweizer Meisterschaft weiter souverän mit dem Punktemaximum (100) an. Zweitschnellster Tourenwagenpilot aus Schweizer Sicht war im Jura Frédéric Neff. Der Porsche-Fahrer sicherte sich bei seinem Heimrennen den Sieg in der E1 +4000 cm3. Während Interswiss-Porsche-Fahrer Bruno Sawatzki das IS-Duell gegen seinen Mentor Christoph Zwahlen gewann. Sawatzki ist nach Les Rangiers (mit 75 Punkten) der erste Verfolger von Schnellmann. Dahinter lauern punktgleich Stephan Burri, der mit seinem VW Scirocco die IS bis 2 Liter gewann, und «Speedmaster», der den McLaren LT765 in einer neuen Rekordzeit (2:15 min) in der SuperSérieCompétition +4000 cm3 den Berg hochjagte. Schnellster Zweiliterpilot mit Dach überm Kopf war der schnelle Westschweizer Sébastien Coquoz, der im Opel Kadett 16V erstmals eine Zeit von unter 2:10 min erzielte.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Les Rangiers: Sylvain Chariatte (Honda Integra Type R, SuperSérie), Oski Kuhn (Peugeot 308 GTI, SuperSérie bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie bis 4000 cm3), Yan Montavon (Peugeot 206, ISN), Ivan Kilchenmann (Suzuki Swift, A bis 2000 cm3), Jennifer La Monica (Cupra MK3, A plus 2000 cm3), Quentin Salomon (Ford Fiesta, R2), Pascal Bron (Citroën DS3, R3T), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, R5), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic bis 2000 cm3), Nicolas Jolidon (BMW M3 E30, Historic plus 2000 cm3), Guillaume Mathez (Peugeot 309 GTI, Historic Class), Alessandro Bertanza (Fiat Abarth, Historic Competition), Philipp Krebs (Renault Clio 3, RCC), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, IS bis 1600 cm3), Daniel Aeschlimman (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Célien Délétroz (BMW 325i, IS bis 3000 cm3), Vanessa Zenklusen (Subaru Impreza, IS bis 3500 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3), Peter Steck (Opel Astra, TCR), Anthony Darand (Tracking, E2 Silhouette), Nicolas Dumond (Nova NP03, ES SportsCars bis 1600 cm3), Jean-Jacques Maitre (Nova NP01, E2 SportsCars bis 2000 cm3), Joffrey Salomon (Formula Jedi, E2 SingleSeater bis 1400 cm3).
Viel Zeit bleibt den Bergrennfahrern nicht. Am kommenden Wochenende geht es bereits weiter – mit dem Bergrennen in Oberhallau. Dort kann Faustini den Sack bereits zumachen. Voraussetzung dazu ist ein weiterer Tagessieg. Mehr dazu erfahren Sie im Internet unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Regen, Regen und nochmals Regen. Der vierte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft glich phasenweise einem Bootsrennen. Drei Fahrer respektive Fahrerinnen schwammen obenauf: Aaron Buhofer, Chiara Bättig und Lyon Mathur sicherten sich einen «Grand Slam».
Petrus hatte beim vierten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier (F) kein Einsehen mit den rund 100 Fahrern und Fahrerinnen. Während es an den Trainingstagen sommerlich heiss war und auch heute Montag die Sonne wieder zum Vorschein kam, regnete es am Renntag von früh bis spät. Nur einmal, am Mittag, liess der Wettergott ein paar Sonnenstrahlen zu – für knapp zehn Minuten. Dann zogen schon wieder die nächsten Regenwolken auf und es «schiffte» weiter. Einmal mehr, einmal weniger. Konstant war an diesem Tag nur eines: alle Rennen wurden auf Regenreifen ausgetragen und nass war am Ende jeder.
Nass machte auch Chiara Bättig ihre Gegner. Die amtierende Meisterin in der Kategorie OK Junior liess in Levier keine Zweifel aufkommen, wer den Titel auch 2024 holt. Mit einem lupenreinen «Grand Slam» (Pole-Position, drei Laufsiege und schnellste Rennrunde) sicherte sich Bättig die Maximalpunktzahl von 75 Zählern. Damit liegt sie in der Meisterschaft mit 273 Punkten in Führung. Kein anderer Fahrer, auch nicht in einer anderen Kategorie, hat so viele Punkte wie die Wettswilerin. Der dritte SM-Titel in Folge ist für die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch nur noch Formsache. Die beiden Verfolger Georgiy Zasov (MH Racing) und Dan Allemann (Spirit Racing) liegen 74 respektive 75 Punkte zurück. Man muss also kein Einstein sein, um Bättigs dritten Titel vorherzusagen. In Wohlen beim Finale am 21. September reichen ihr schon die zwei Zusatzpunkte für die Pole-Position, um den Sack zuzumachen. Spannend wird auf jeden Fall der Kampf um Platz 2, wobei Allemann beim Heimrennen eine Schippe drauflegen muss. In Levier schied er im ersten Lauf aus, weil er auf einer weissen Markierung ausrutschte. «Und im letzten Lauf haben die Reifen nicht funktioniert», so der Super-Mini-Champion von 2022. Für Zasov lief das Wochenende deutlich besser. Trotz einer Zehn-Sekunden-Strafe im ersten Lauf sicherte sich der 13-Jährige aus Lugano drei Mal Platz 2 – einmal vor Aloïs Girardet, zwei Mal vor Alexis Genolet (LKM Racing).
Einen «Grand Slam» sicherte sich auch Aaron Buhofer bei den Super Minis. Der Birmensdorfer enteilte der Konkurrenz in jedem Rennen und feierte seine ersten SM-Siege gleich in Form eines Hattricks. Buhofer hat sich mit dieser sensationellen Leistung zu einem ernsthaften Titelkandidaten gemacht. Vor Levier war der Spirit-Fahrer noch Fünfter im Gesamtklassement, nun ist er Zweiter mit einem Rückstand von lediglich zwölf Punkten auf Teamkollege Aurelio Longhitano. Der Leader hat mit den Plätzen 5, 5 und 3 genau das gemacht, was er schon das ganze Jahr über macht: regelmässig und souverän Punkte holen. Weil Vorjahresmeister Albert Tamm bei seiner Rückkehr kein ideales Wochenende erwischte und mit den Plätzen 4, 5 und 5 nicht zufrieden war, liegt in der Meisterschaft «nur» auf Rang 3. Der Rückstand auf Longhitano beträgt aber nur 13 Punkte. In Wohlen ist daher also noch alles möglich. Auch für Nicola Mateo Frigg. Der Fahrer aus dem Team UBIQ Racing hat mit drei zweiten Plätzen sein «Horror-Wochenende» von 7 Laghi aus dem Gedächtnis gelöscht. Mit 29 Punkten Rückstand auf die Spitze ist auch er für Wohlen gerüstet.
Dass es an einem Wochenende gleich drei «Grand Slams» gibt, ist selten. Aber auch Lyon Mathur (Innovate Competition) ist das Kunststück gelungen, 75 Punkte zu holen. Ähnlich wie Bättig und Buhofer fuhr auch er «Kreise» um die Konkurrenz bei den OK Senioren. Mathur, 2022 bereits Meister bei den Senioren, hat mit diesem Husarenstück die Führung in der Meisterschaft übernommen. Der zweite SM-Titel ist zwar noch längst nicht in trockenen Tüchern, die fehlerlose Leistung des Aargauers ist in Levier seinem Teamkollegen und dem bis dato Führenden Jérôme Huber aber auch nicht entgangen. Der Zürcher hatte im Finale noch neue Regenreifen aufgezogen, biss sich aber hinter Routinier Patrick Näscher (MH Racing) die Zähne aus. Mit den Plätzen 5, 2 und 3 verlor Huber gegenüber Mathur 26 Punkte. Vor Wohlen liegt er nun 20 Punkte hinter seinem Stallgefährten. Das von weiter hinten noch Ungemach droht, kann man ausschliessen. Vorjahresmeister Pascal von Allmen aus dem Team von Max Busslinger erwischte mit den Plätzen 7, 5 und 9 kein gutes Wochenende. Auch Matt Corbi, zuletzt in 7 Laghi noch der Überflieger, musste diesmal (nach einem Motorschaden) kleine Brötchen backen.
Spannend wird es auch noch einmal in der X30 Challenge Switzerland. Dort hat der Führende Tiziano Kuznini (Innovate Competition) einen 52-Punkte-Vorsprung nicht nutzen können. Im Gegenteil: Verfolger Samuel Ifrid (UBIQ Racing) ist mit den Plätzen 2, 2 und 3 wieder bis auf 26 Punkte an Kuznini herangekommen. Letzterer kam im Regen nicht auf Touren, wurde im zweiten Lauf gar abgeschossen und drehte sich im Finale. «Es kann nicht immer gut laufen», meinte Kuznini. «Aber ich habe ja immer noch einen Vorsprung.» Mann des Tages in der X30 war der Neuenburger Valentin Senes. Der Fahrer aus dem Team LKM stand zum ersten Mal in der SM auf Pole-Position, wurde aber schon in der ersten Kurve umgedreht. Von ganz hinten startete er eine Aufholjagd, die seinesgleichen sucht: Senes wurde trotz einer Spoilerstrafe noch Achter (von 28)! Im zweiten Lauf liess er nichts mehr anbrennen, gewann souverän und war auch im Finale uneinholbar. «Wir waren schon am Samstag im Trockenen unter den Top 3», meint Senes. «Ich hatte also schon ein gutes Gefühl. Und im Regen lief es dann noch besser.» Stark auch die Leistung von Julian Brupbacher (Spirit), der den ersten Vorlauf gewann und danach Dritter respektive Zweiter wurde. Auch andere Fahrer bewiesen Regenqualitäten. So zum Beispiel Tristan Zloczower (Spirit), der im ersten Vorlauf Rang 3 belegte und im Finale das Podium knapp verpasste. Auch Teamkollege Marlon Bayer fuhr starke Rennen und überquerte die Ziellinie auf den Rängen 4, 4 und 5.
Nach dem Abgang von Vorjahresmeister Ethan Frigomosca ist der Ausgang der Meisterschaft in der Kategorie KZ2 (Schaltkarts) eine reine Familienangelegenheit. Der Meister 2024 heisst entweder Jean Luyet oder Samuel Luyet (beide aus dem Team Saeba). Ersterer gewann die beiden Vorläufe, Samuel das Finale. In der Meisterschaft führt Jean mit 260 Punkten vor Samuel mit 226. In Wohlen wird es also zu Walliser Festspielen kommen. Und die in Levier nicht angereisten Fans werden dort nachholen, was sie am Wochenende aufgrund des schlechten Wetters verpasst haben: eine Party à la FC Sion… Hinter den beiden Luyets fuhr ein anderer in Levier wie entfesselt: Tobias Widmer. Der 34-Jährige aus Rudolfstetten zeigte im Nassen eine vorzügliche Leistung und sicherte sich in beiden Vorläufen Rang 3. Diesen Platz hätte er auch gerne im Finale geholt, doch «der Motor hat mich auf Podestkurs im Stich gelassen», sagt Widmer. So ging Rang 3 an Evan Vantaggiato vor Kai Perner und Remo Largo.
Im Swiss Histo Kart Cup, der in Levier seinen zweiten Lauf ausgetragen hatte, wird es ebenfalls spannend. Der Gleichmässigkeits-Wettbewerb, an dem Karts mit den Jahrgängen 1956 bis 1999 teilnehmen dürfen, trägt ebenfalls am 21. September in Wohlen sein Finale aus. In Führung liegt Thomas Glauser (15 Punkte) vor Franco Doria (24) und Florent Abazi (29).
Für Nico Müller fand Weihnachten schon im August statt! Der 32-jährige Berner hat einen Vertrag als Porsche-Werksfahrer unterzeichnet. Müller sagt: «Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung!»
Nico Müller hat einen neuen Arbeitsgeber. Der ehemalige DTM-Pilot wechselt zu Porsche und wird dort Werksfahrer. Als solcher geht Müller in der kommenden elften Saison der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft für Andretti Formula E an den Start. Damit stellt Porsche sein Programm in der Elektro-WM noch breiter auf und erweitert seinen Kunden-Support. Müller ergänzt drei der zuletzt erfolgreichsten Fahrer des Feldes: seinen neuen Teamkollegen und Weltmeister 2023 Jake Dennis sowie Pascal Wehrlein als aktuellen Weltmeister und António Félix da Costa als siegreichsten Fahrer der abgelaufenen Saison (beide vom werkseigenen TAG Heuer Porsche Formel-E-Team). «Porsche-Werksfahrer zu sein, ist für mich ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht», sagt Müller. «Als ich zum ersten Mal mit Porsche in Kontakt gekommen bin, war mir sofort klar: Das ist etwas ganz Besonderes. Als Rennfahrer ist Porsche die Marke, zu der man aufschaut. Jetzt Porsche repräsentieren zu dürfen, ist eine grosse Ehre, die mich mit sehr viel Stolz erfüllt.»
Ob Müller neben seiner Verpflichtung in der Formel E noch andere Rennen respektive Meisterschaften für Porsche bestreitet, ist noch offen. Mit seiner Erfahrung drängt er sich definitiv auch für Einsätze in der WEC auf. Während Müller die Arbeit für Andretti Motorsport bereits aufgenommen hat, wird er parallel dazu noch sein Programm mit Peugeot in der Langstreckenmeisterschaft zu Ende bringen. Dort stehen noch drei Rennen an: Austin (1.9.), Fuji (15.9.) und Sakhir (2.11.). Die neue Formel-E-Saison beginnt für Müller am 7. Dezember in São Paulo.
Vom 29. August bis 1. September 2024 feiert das renommierte Bergrennen Arosa ClassicCar seine 20. Ausgabe. Motorsportbegeisterte dürfen sich vor allem auf einen Namen freuen: Walter Röhrl.
Auf die 20. Ausgabe der Arosa ClassicCar, das wohl bedeutendste historische Bergrennen der Schweiz, werden wir an dieser Stelle in der Woche vor dem Anlass eingehen. Soviel sei aber jetzt schon verraten: Für Motorsportbegeisterte lohnt sich die Reise nach Arosa allein schon aufgrund eines Namens: Walter Röhrl. Die deutsche Rallye-Legende, bekannt für seine unglaubliche Präzision und seine unzähligen Siege in der Rallye-WM, verkörpert wie kein anderer den Geist des Motorsports und besucht die Arosa ClassicCar als Botschafter von Porsche.
Weitere Informationen finden Sie unter www.arosaclassiccar.ch
Nach drei Rennen in Italien geht die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 im französischen Levier weiter. An Spannung mangelt es nicht. Nur in einer Disziplin könnte es schon vor dem Finale in Wohlen eine Entscheidung geben.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 geht in die entscheidende Phase. Am Wochenende findet im französischen Levier, unweit von Pontarlier, der vierte Lauf zur diesjährigen Saison statt. 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich eingeschrieben. (Fast) alles, was Rang und Namen hat, ist auf dem Circuit de l’Enclos am 18. August am Start.
Eine Vorhersage, ob bereits in der einen oder anderen Kategorie die Würfel fallen, ist schwierig. Mit dem grössten Vorsprung reist Tiziano Kuznini aus dem Team Innovate Competition an. Der Leader in der X30 Challenge Switzerland liegt 51 Punkte vor dem Zweitplatzierten Gabriel Volpe, der in Levier nicht mehr dabei ist, und 52 Punkte vor Samuel Ifrid (UBIQ). Um den Deckel drauf zu machen, müsste der Luzerner, der Ende Monat 15 Jahre alt wird, seinen Vorsprung auf mindestens 75 Punkte ausbauen. Ob ihm das gelingt? Ifrid wird alles unternehmen, um eine Entscheidung abzuwenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Viert- und Fünftplatzierten Julian Brupbacher (Spirit Racing) und Diego Gama (UBIQ) bei zwei verbleibenden Rennen noch in den Titelkampf eingreifen werden, ist eher unwahrscheinlich.
Auch bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, hat der Führende Jean Luyet (Team Saeba, 193 Punkte) mit 34 Zählern einen ordentlichen Vorsprung herausgefahren. Um bereits in Levier den Sack zuzumachen, muss er Bruder Samuel deutlich distanzieren. Das wird eine sehr schwierige, unter normalen Umständen unlösbare Aufgabe, da die beiden fast gleich schnell sind. Im Kampf um den Titel hat sich einer zurückgezogen: Ethan Frigomosca aus dem Team Gerber Corse wird die Saison nicht zu Ende fahren. Der 23-Jährige aus Locarno, im Vorjahr Schweizer Meister bei den Schaltkarts, hat ein Angebot von Renda Motorsport angenommen und konzentriert sich für den Rest der Saison auf Rennen in Italien. Mit dem Rückzug von «Frigo», dem wir auf diesem Weg viel Erfolg wünschen, rücken Kevin Wälti (127 Punkte, Swiss Hutless) und Paolo Castagnetti (112, DPR) im Kampf um die Podestplatzierungen automatisch auf. Gespannt darf man auf das Abschneiden von Yan Rothen sein. Der Westschweizer gibt mit Spirit Racing in Levier sein Debüt in der KZ2.
Kommen wir zu den Kategorien, in denen eine Entscheidung mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auf das Finale in Wohlen am 21. September verschoben wird. Da sind zum einen die Jüngsten, die Super Minis. Dort wird es voraussichtlich zu einem Sechskampf kommen, wobei Rückkehrer Albert Tamm, der zuletzt in 7 Laghi fehlte, einem Rückstand von elf Punkten auf Aurelio Longhitano (Spirit) hinterherlaufen muss. Dritter mit 20 Punkten Rückstand ist Diar Islami aus dem Team Wirei Racing. Islami hat in Abwesenheit von Tamm zuletzt in Pavia seinen ersten Finalsieg errungen und ist dementsprechend heiss auf weitere Topplatzierungen. In Schlagdistanz zur Spitze sind auch Orlano Rovelli (31 Punkte Rückstand, Team Rovelli), Aron Buhofer (38, Spirit) und Nicola Mateo Frigg (39, UBIQ). Vor allem Letzterer wird in Levier nochmals alles geben. Der Zürcher beklagte sich zuletzt in 7 Laghi über Motorenprobleme und wurde dort unter Wert geschlagen.
Eine spannende Ausgangslage bietet sich auch bei den OK Senioren. Dort sind nach drei von fünf Rennen mit Jérôme Huber und Lyon Mathur zwei Fahrer aus dem Team Innovate Competition an der Spitze, wobei Hubers Vorsprung nur gerade sechs Zähler beträgt. Weitere 13 Punkte dahinter lauert Pascal von Allmen aus dem Team von Max Busslinger Motorsport. Der Routinier hat in dieser Saison noch kein perfektes Wochenende erwischt und erst einen Laufsieg gefeiert. Dass er dennoch am Führungsduo dran ist, spricht für seine Klasse. Im Vorjahr hat er alle drei Rennen in Levier gewonnen. Gelingt ihm das wieder, wird Wohlen zu einem ultraspannenden Rennen bei den Senioren. Nicht abschreiben darf man von Allmens Markenkollege Levi Arn (44 Punkte Rückstand) und Samuel Schär (45, UBIQ). Auch Neil Russell (61, KartBox.ch) wäre es zu gönnen, wenn er endlich mal ein makelloses Wochenende erwischen würde. Spielverderber könnte wie zuletzt in 7 Laghi Matt Corbi sein. Der Jurassier hat zuletzt einen «Grand Slam» (Pole-Position, drei Laufsiege und schnellste Rennrunde) gefeiert und dürfte der Konkurrenz auch in Levier mächtig einheizen.
Last but not least wird es auch bei den OK Junioren eine enge Kiste. Die Gesamtleaderin Chiara Bättig (KartBox.ch) hat in den letzten Rennen immer mehr Druck von Dan Allemann (Spirit) zu spüren bekommen. 23 Punkte Vorsprung sind für die junge Zürcherin zwar ein nettes Polster, aber ob das reicht? Hinter dem Führungsduo dürfen sich auch Georgiy Zasov (58 Punkte Rückstand, MH Racing) und Arnaud Voutat (67, Spirit) Chancen ausrechnen. Falls es für die beiden nicht mehr zum Titel reicht, ist ein Platz auf dem Podest das ultimative Ziel.
Zum ersten Mal in diesem Jahr ist im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft auch der Swiss Histo Kart Cup am Start. Elf Fahrer haben sich eingeschrieben. Gefahren wird mit Karts der Jahrgänge 1956-1999. Wobei die Platzierung im SHKC keine entscheidende Rolle spielt. Ziel ist es, gleichmässige Runden abzuspulen. Das gelang beim Saisonauftakt vor allem einem Fahrer: Thomas Glauser. Er führt die Meisterschaft, die in Wohlen am 21. September im Rahmen der SKM ihr Saisonfinale austrägt, an.
Zur Strecke: Der Rundkurs in Levier misst 1176 Meter. Zahlreiche Rechtskurven und ein leichtes Gefälle wechseln sich mit kurzen Geraden ab. Eine gute Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der Start- und Zielgeraden sowie im Infield (Kurve 3).
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Levier www.savoiechrono.com
Zeitplan Levier
Samstag, 17. August 2024
08.00-18.00 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Sonntag, 18. August 2024
08.00-09.10 Uhr, Offizielles Training
09.15-10.10 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.10-12.00 Uhr, Rennen 1
12.00-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.50 Uhr, Rennen 2
15.00-17.15 Uhr, Finalläufe
ca. 18.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
Zum 79. Mal findet am Wochenende das Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers statt. 195 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben – das sind 50 mehr als im vergangenen Jahr!
Schluss mit Sommerpause! Am Wochenende beginnt die zweite Saisonhälfte der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024. Auf dem Programm steht der Klassiker von St-Ursanne nach Les Rangiers. Das einzige Schweizer Bergrennen mit EM-Status findet bereits zum 79. Mal statt. Dementsprechend geschichtsträchtig ist der Anlass, der 1926 zum ersten Mal ausgetragen wurde; damals allerdings noch von Develier nach Les Rangiers. Für die Ausgabe 2024 haben sich 195 Fahrer und Fahrerinnen eingeschrieben. Das sind 50 mehr als noch vor einem Jahr!
Im Startfeld der EM-Teilnehmer ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Dazu gehören die Top 3 bei den «Tourenwagen» mit dem Kroaten Matija Jurisic (Peugeot 308, 175 Punkte), dem Italiener «O’Play» (Mitsubishi Lancer Evo, 168) und dem Franzosen Nicolas Werver (Porsche 997 GT3R, 158), sowie die Top 3 bei den Rennfahrzeugen mit dem Franzosen Geoffrey Schatz (Nova Proto NP01, 175 Punkte), dem Italiener Christian Merli (Osella FA30, 150) und dem Deutschen Alexander Hin (Osella FA30, 133).
Im Kampf um den Sieg in der Schweizer Meisterschaft gilt Robin Faustini auf seinem Nova-Emap NP01 als Favorit. Der 26-jährige Suhrer hat alle drei bisherigen Rennen (Hemberg, La Roche, Reitnau) für sich entschieden und war auch zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück (D) der schnellste Schweizer. Ein Sieg in Les Rangiers fehlt dem ehrgeizigen Aargauer noch in seinem Palmarès. Zu Faustinis grössten Konkurrenten zählen (aus Schweizer Sicht) Joël Volluz auf seinem Osella FA30 sowie Thomas Amweg auf seinem Nova Proto Helftec NP01. Amweg liegt in der Gesamtwertung auf Rang 2 mit 26 Punkten Rückstand. Der Kantonskollege von Faustini hält den Ball aber bewusst flach. Amweg fährt zum ersten Mal in Les Rangiers. «Ich habe nicht grosse Ambitionen», meint der Gurnigel-Sieger von 2019, «dafür eine grosse Portion Respekt. Ich habe die Strecke mit meinem Vater nochmals abgefahren. Es ist eine Mutstrecke. Deshalb geht es für mich in erster Linie darum, die Strecke kennen zu lernen und dann im 2025 von dem, was ich gelernt habe, zu profitieren. Es wäre schade, wenn jetzt etwas passiert. Ich möchte ja noch in Oberhallau, am Gurnigel und in Les Paccots angreifen. Da stehen meine Chancen definitiv besser.»
Auf Platz 3 in der Gesamtwertung liegt vor Les Rangiers Joël Burgermeister. Der Ostschweizer hat mit seinem Tatuus Formel 4 bisher sensationelle Leistungen gezeigt und möchte diesen dritten Platz natürlich gerne weiter verteidigen. Hinter Burgermeister lauert Michel Zemp auf seinem Norma M20FC. Zemp hat schon vor dem Saisonstart gesagt, dass das Rennen in Les Rangiers für ihn ein hartes Stück Arbeit werden wird. Von der Leistung her ist er gegenüber Faustini & Co. auf der schnellen Strecke im Jura natürlich im Nachteil. «Das werde ich vor allem auf den Geraden zu spüren bekommen», meint Zemp.
Nicht am Start ist Lionel Ryter. Der auf Platz 5 liegende Walliser hat in Osnabrück einen Motorenschaden erlitten, wäre aber sowieso nicht in Les Rangiers am Start gestanden. «Eine Schraube ist in das Innere des Motors eingedrungen und hat einen ziemlich grossen Schaden verursacht», erzählt Ryter. «Ich warte zurzeit auf Ersatzteile, aber hoffe, dass es mit dem Start in Oberhallau klappt. Parallel dazu reparieren wir noch einen Originalmotor.»
Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann auf seinem Mitsubishi Evo 8 haushoher Favorit. Als Gradmesser wird der Wangener wieder einmal auf seinen alten Markenkollegen Ronnie Bratschi treffen. Der Urner, der seit dem vergangenen Jahr mit tschechischer Lizenz fährt, wird für Schnellmann ein interessanter Vergleich bieten. Hinter dem Führenden der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft werden sich in Les Rangiers voraussichtlich die beiden Porsche-Kutscher Bruno Sawatzki und Frédéric Neff einreihen.
Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h) aus dem Jahr 2022. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten ist Roland Bossy mit zwei Siegen der erfolgreichste Teilnehmer. Marcel Steiner (ebenfalls zwei Siege) ist aus hinlänglich bekannten Gründen diesmal nicht dabei.
Die Trainingsläufe finden am Samstag, 17. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.30 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 18. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. TCS-Mitglieder haben bei Vorlage ihrer Mitgliedskarte Vergünstigungen.
Mehr über das Bergrennen von St-Ursanne nach Les Rangiers erfahren Sie unter diesem Link. Die Startliste 2024 ist dieser News angehängt.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots