Am kommenden Wochenende startet in São Paulo (BR) die 12. Saison der FIA Formel-E-WM. Mit dabei sind wie im Vorjahr auch wieder die drei Schweizer Nico Müller, Sébastien Buemi und Edoardo Mortara.
Das bevorstehende Wochenende steht ganz im Zeichen des Formel-1-Showdowns in Abu Dhabi. Drei Fahrer können noch Weltmeister werden: Lando Norris, Max Verstappen und Oscar Piastri. Doch nicht nur in Abu Dhabi ist Action angesagt. In São Paulo startet die Formel-E-WM in ihre zwölfte Saison. Mit dabei sind auch die Schweizer Nico Müller (Porsche), Sébastien Buemi (Envision Racing) und Edoardo Mortara (Mahindra Racing).
In der brasilianischen Metropole feiert Müller seine Rennpremiere im werksseitigen Porsche 99X Electric. Der Schweizer folgt auf Félix da Costa als neuer Teamkollege von Ex-Weltmeister Pascal Wehrlein. In der vergangenen Saison startete Müller für das Porsche-Kundenteam Andretti. «Der Start in eine neue Saison ist immer ein Highlight – und mein erstes Rennen für das Formel-E-Team von Porsche wird ein ganz besonderer Moment für mich. Tests sind das eine, aber im ersten Rennen spürt man zum ersten Mal die echte Zusammenarbeit mit dem Team unter Rennbedingungen. Ich möchte die Saison ruhig und fokussiert angehen und dabei das Maximum aus unserem Paket herausholen.»
Während für Müller am Wochenende seine sechste Saison in Angriff nimmt, geht Mortara in sein neuntes und Buemi schon in sein zwölftes Jahr. Beide hatten im Vorjahr ihre Höhen und Tiefen. Beide sind vor der neuen Saison aber zuversichtlich. «Wir haben in der vergangenen Saison grosse Fortschritte bei der Software gemacht», sagt Mortara. «Das hat sich auch bei den Ergebnissen in der zweiten Saisonhälfte gezeigt.» Auch Buemi hatte ein starkes Finish. «Das Saisonfinale in London war eines unserer besten Rennwochenenden. Wenn es uns gelingt, daran anzuknüpfen, dann könnte das eine gute Saison geben.»
Das neue Modell, der Gen4, wurde übrigens wenige Wochen vor dem Start der letzten Saison bereits offiziell vorgestellt: Das Gen4-Fahrzeug der Elektrorennserie verspricht grosse Sprünge nach vorne in Sachen Performance, Nachhaltigkeit und Innovation. So soll das Gen4-Auto über 600 kW Leistung und permanenten Allradantrieb verfügen. Dazu besteht das Fahrzeug zu 100 Prozent aus recyclebaren Materialien.
Das erste Saisonrennen startet am 6. Dezember um 14:05 Uhr Ortszeit (18:05 Uhr MEZ), das Qualifying beginnt um 9:40 Uhr Ortszeit (13:40 MEZ). Der Livestream zu allen Qualifyings und Rennen unter servustv.com steht auch in der Schweiz zur Verfügung. Haushalte des Telekommunikationsanbieters Swisscom können alle Rennen live auf dem Kanal blue Sport verfolgen. Ebenfalls live zeigen die Rennen auch der Bezahlsender Eurosport 2 und die kostenpflichtigen Streaming-Dienste discovery+ und DAZN.
Zahlreiche Schweizer haben auch dieses Jahr an historischen Motorsportanlässen teilgenommen. Einer unter ihnen ist besonders herausgestochen: Maxime Guenat.
Mit seinen 33 Jahren zählt Maxime Guenat im historischen Motorsport definitiv zu den jüngeren Teilnehmern. Allerdings, so der Hobby-Rennfahrer aus Montfaucon, sei er bei Weitem nicht mehr der Jüngste im Feld. «Es gibt immer mehr junge Piloten im historischen Rennsport.» Maxime hat 2016 seine ersten Rennen bestritten. Eine Vergangenheit im Automobilrennsport oder Karting hatte er nicht. «Mein Vater hat 2006 mit dem historischen Motorsport begonnen. Ich bin meistens mitgegangen. Irgendwann wollte ich auch selber fahren.»
2025 hat Guenat an zahlreichen Rennen und verschiedenen Meisterschaften teilgenommen. Und das sehr erfolgreich. Bei Peter Auto, der wohl bekanntesten Rennserie im historischen Motorsport, hat Guenat gleich zwei Titel abgeräumt. So gewann er nicht nur den «Heritage Touring Cup» auf einem Ford Capri RS 3100 von 1975, er sicherte sich auch den Titel in der «Sixties Endurance». Dort war der Jurassier auf einer Shelby Cobra erfolgreich. «Dieser Titel bedeutet mir besonders viel», sagt Guenat. «Ich war schon das eine oder andere Mal nah dran, ihn zu gewinnen. Aber immer ist etwas dazwischen gekommen. Jetzt hat es endlich geklappt.»
Was Guenat besonders auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit. Die hat er auch bei der «Le Mans Classic» unter Beweis gestellt. Dort gewann er im Feld 6 (für Fahrzeuge von 1972-1981) auf einem Lola T286 aus dem Jahr 1979. Parallel war er auch der Schnellste in der «Gruppe C». Dort siegte er auf einem Peugeot 905 Evo. Ein baugleiches Auto hatte 1992/1993 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. «Ich mache mir nicht viel Gedanken darüber, wenn ich von einem Auto ins nächste steige. Vieles hat mit Erfahrung und den nötigen Reflexen zu tun. Bei einem Auto ohne viel Aerodynamik ist es eh einfacher. Da spürt man das Limit sehr schnell.» Für den Einsatz im Peugeot 905 hat Guenat etwas Übung gebraucht. «Mit diesem Auto sind wir im März in Dijon testen gegangen», erzählt Guenat. «Und dann bin ich das Auto auch in Spa gefahren. Allerdings nur im Training; da war es trocken.»
Neben seinen Siegen und Titel bei Peter Auto und in Le Mans war Guenat auch noch bei der «Tours d’Horloge» in Le Castellet erfolgreich. Zusammen mit Yves Scemama, Erwin France und Armand Mille siegte der Histo-Allrounder dort auf einem Chevron B21 – also wieder auf einem anderen Auto. «Die Tours d’Horloge zu gewinnen, ist auch sehr speziell», sagt Guenat. «Ganz einfach deshalb, weil es das einzige 24-Stunden-Rennen für klassische Rennfahrzeuge ist.»
Die diversen Autos, die von der Equipe Europe gewartet und eingesetzt werden, gehören übrigens nicht Maxime. «Sie sind im Besitz von meinem Vater. Wäre er nicht so grosszügig und hätte er nicht so viel Vertrauen in mich, könnte ich dieses Hobby nie ausüben.»
In den vergangenen Jahren gab es nur vereinzelt Schweizer Nachwuchspiloten, die es schafften, in den Formelsport zu wechseln. Für 2026 stehen gleich mehrere Fahrer respektive Fahrerinnen in den Startlöchern.
In den vergangenen Jahren hatte die Schweiz selten mehr als ein bis zwei Fahrer in den internationalen Formelsport-Einsteigerklassen. 2026 wird sich das ändern. Gleich mehrere Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen werden in der Formel 4 debütieren. Allen voran Chiara Bättig (15). Die Red-Bull-Juniorin sammelt zurzeit in der F4-Meisterschaft in Saudi Arabien erste Erfahrungen. Vier Rennwochenende hat sie bereits hinter sich. Ihr bisher bestes Ergebnis ist ein siebter Platz. 2026 wird sie für das britische Team Hitech in der Formula 4 UK an den Start gehen. Dort trifft sie u.a. wieder auf einen ihrer Red-Bull-Juniorkollegen: den Schweden Scott Lindblom. Dieser liegt in der Saudi-Meisterschaft ein Rennen vor Schluss auf Podestkurs.
«Ich freue mich sehr, 2026 zu Hitech zu kommen», sagt Bättig. «Der Kartsport hat mir eine hervorragende Grundlage gegeben, und dank meiner Erfahrungen in der saudischen F4-Meisterschaft fühle ich mich bereit für den nächsten Schritt. Die britische Formel 4 ist dafür genau der richtige Ort, und ich freue mich auf den Wettbewerb und die legendären britischen Rennstrecken.»
Bättig ist nicht das einzige Schweizer Talent, das 2026 in der Formel 4 durchstarten will. Auch der ein paar Monate jüngere Levi Arn steht in den Startblöcken. Der Solothurner hat in diesem Jahr in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft die Kategorie KZ2 gewonnen. Und das auf sehr beeindruckende Art und Weise. Von den 375 Punkten, die ein Fahrer an fünf Rennwochenenden einfahren kann, hat Arn 361 erzielt. Ganze 14 Punkte sind ihm also während der Saison durch die Lappen gegangen. Auch an der WM in Franciacorta (ITA) war Arn der beste Schweizer. Levi wird für Jenzer Motorsport als Vorbereitung die Formel-4-Winterserie auf der iberischen Halbinsel bestreiten. Sechs Rennen stehen dort auf dem Programm. Los geht es vom 15.-18. Januar in Portimão (POR). Arn hat schon fleissig in Italien getestet. Das von Neel Jani unterstützte Nachwuchstalent hat die Kartstufen im Eiltempo durchlaufen. 2023 fuhr Levi noch bei den Junioren…
Auch Samuel Ifrid (18) und Max Kammerlander (19) werden in der Formel-4-Winterserie starten. Die beiden ehemaligen UBIQ-Piloten fahren gemeinsam für das Team Cram Motorsport aus Italien. Erste Erfahrungen im Automobilrennsport haben die beiden bei GT4-Tests in Le Castellet gesammelt. Inzwischen laufen auch für sie die Vorbereitungen auf die Formel-4-Meisterschaft auf der iberischen Halbinsel auf Hochtouren. Beide haben schon rund fünf Tage im Formel-4-Tatuus verbracht – zuletzt bei Testfahrten in Valencia.
Mit Florentin Hattemer (15) ist ein weiterer Schweizer in der Formel 4 angekommen. Der gebürtige Basler hat schon in diesem Jahr zwei Rennen für Jenzer Motorsport absolviert – eines in der FIA F4 CEZ, das andere in der italienischen Meisterschaft. Der junge Nachwuchsfahrer, der 2025 auch Teil des Young Drivers Projekts von Auto Sport Schweiz war, wird sein Programm in Kürze bekanntgeben.
Auch OK-Senior-Meister Georgyi Zasov (14) würde 2026 gerne in die Formel 4 aufsteigen. Auch er hat schon Formel-4-Luft (bei Testfahrten) geschnuppert. Damit käme die Schweiz 2026 auf sechs neue Formel-4-Fahrer respektive -Fahrerinnen. So viele hat es, wenn überhaupt, schon sehr lange nicht mehr gegeben. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass noch der eine oder andere Fahrer dazukommt.
Am Freitagabend wurden im Rahmen des «Dîner des Champions» vom Verband Auto Sport Schweiz die Schweizer Meister und Pokalsieger ausgezeichnet. Ausserdem wurde auch der Auto Sport Schweiz Award verliehen (an Beat Zehnder und Heinz Waeny) und der Gewinner des Young Drivers Projekt 2025 (Timéo Ruppen) bekanntgegeben.
Am Freitagabend fand im ehrwürdigen Hotel Bellevue in Bern das «Dîner des Champions» vom Verband Auto Sport Schweiz statt. In sechs verschiedenen Kategorien wurden die Meister 2025 ausgezeichnet. In weiteren fünf Kategorien wurden die Pokalsieger respektive -siegerinnen geehrt. Mehr als 130 geladene Gäste nahmen an der diesjährigen Meisterfeier teil. Für die Moderation war wie in den vergangenen Jahren Werner Augsburger, ehemaliger «Chef de Mission» bei Swiss Olympic, zuständig. Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgten die «Styleacrobats». Die eingespielten Videos der vergangenen Rennsport-Saison stammten von «Freunde des Schweizer Motorsports».
Vier Teilnehmende erhielten an diesem Abend gleich zwei Auszeichnungen. Allen voran Danny Krieg. Der Schwyzer wurde nicht nur als Schweizer Tourenwagen-Meister 2025 geehrt, Krieg gewann in der vergangenen Saison auch den Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Autos bis 2 Liter. Neben Krieg durfte auch Alessandro Grispino zwei Mal auf die Bühne. Der Renault-Clio-Pilot gewann die Schweizer Slalom-Meisterschaft und wurde bei den Junioren Zweiter. Auch der Fribourger Mathieu Zurkinden und sein Beifahrer Stéphane Pury erhielten zwei Pokale: für Platz 3 in der Schweizer Rallye-Meisterschaft und für den Sieg im Schweizer Rallye-Pokal.
Zu den weiteren Schweizer Meister zählten 2025 der haushoch überlegene Robin Faustini (Berg-Meister Rennwagen), das Walliser Duo Mike Coppens/Christophe Roux (Rallye-Meister) sowie die beiden Junioren-Champions Lionel Ryter (Junioren-Meister Slalom/Berg) und Josué Galeuchet/Lea Crelier (Junioren-Meister Rallye). Im Coupe Suisse des Rallyes Historiques (VHC) durften sich Eddy und Marion Tapparel über den Sieg freuen. Der Coupe Rallye Historique de Régularité sportif (VHRS) ging an Dominique und Marylaure Udriot.
Neben den Auszeichnungen für die Meister und Pokalsieger wurde im Rahmen des «Dîner des Champions» auch der ASS-Award vergeben. Und das gleich zwei Mal. Beat Zehnder (ehemaliger Sauber-Sportchef) und Heinz Waeny (mehr als 50 Jahre Technischer Kommissar) wurden für ihre Leistungen und Verdienste für den Schweizer Automobilrennsport mit dem Auto Sport Schweiz Award 2025 ausgezeichnet. Mehr dazu unter diesem Link.
Ausgezeichnet wurde im Rahmen der offiziellen Meisterfeier auch der «Young Driver» des Jahres. Dieser Titel ging 2025 an den Fribourger Kart-Piloten Timéo Ruppen. Dieser freute sich über den Gewinn des Young Drivers Projekt 2025 und das damit verbundene Preisgeld von 30'000 Franken. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Alexis Genolet und Dylan Stebler. Ein ausführliches Porträt über Timéo Ruppen finden Sie unter diesem Link.
Sämtliche Top 3 in den Schweizer Meisterschaften wurden zusätzlich beschenkt. Jedem Schweizer Meister wurde ein Jahresabo von update Fitness offeriert. Die Top 3 im Berg-Pokal sowie die drei schnellsten Ladies des Damenpokals (Franziska Maissen, Jessica Roth und Tamara Schöpfer) bekamen ausserdem Sachpreise von Reifenhersteller Yokohama offeriert.
Der glückliche Gewinner der Tombola hiess Ethan Ischer. Der Porsche-Sports-Cup-Sieger 2025 hat ein exklusives Fahrtraining auf Schnee und Eis in Schweden gewonnen. Dieser Preis wurde von www.puredriving.at zur Verfügung gestellt. Der Erlös aus der Tombola geht wie schon bei der Kart-Meisterfeier an die Sepsis-Forschung des Kinderspitals Zürich.
Verabschiedet wurden auch diverse Offizielle. NSK-Präsident Andreas Michel überreichte den zurückgetretenen Kommissaren Paulo Domingues, Thomas Eicholzer, Jean-Maurice Gabus, Thierry Mathez, Kaspar Stähli, Heinz Waeny und Yannick Braun einen Zinnteller als Erinnerung an ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit.
Top 3 Schweizer Meister 2025
Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Alessandro Grispino, A/ISA/R2/R3/Renault Clio
2. Yves Hängärtner, E2-SS/Dallara GP3
3. Samuel Weibel, SS/Subaru BRZ
Schweizer Rallye-Meisterschaft
1. Mike Coppens/Christophe Roux, Rally2/Skoda Fabia
2. Yoan Loeffler/Aurélien Chiapello (F), Rally2/Skoda Fabia
3. Mathieu Zurkinden/Stéphane Pury, Rally4/Peugeot 208
Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Josué Galeuchet/Lea Crelier, ISN/ Peugeot 206
Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Robin Faustini, E2-SC/Nova NP01
2. Michel Zemp, E2-SC/Norma M20 FC
3. Victor Darbellay, E2-SC/Nova NP01
Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Danny Krieg, E1/VW Golf Rally
2. João Paulo Chiquita, IS/Porsche GT3
3. Arnaud Donzé, IS/VW Golf
Schweizer Meisterschaft Junior
1. Lionel Ryter, E2-SS, Formel Renault
2. Alessandro Grispino, A/ISA/R2/R3/Renault Clio
3. Steven Chiquita, E1/BMW E30
Top 3 Schweizer Pokalsieger 2025
Schweizer Berg-Pokal
1. Danny Krieg, E1/VW Golf Rally
2. Thomas Zürcher, RCC/Renault Clio
3. Jean-François Chariatte, E1/Fiat X1/9
Schweizer Rallye-Pokal
1. Mathieu Zurkinden/Stéphane Pury, Rally4/Peugeot 208
2. Alphonse Kilchenmann/Aline Crausaz, ISA/Suzuki Swift
3. Claude Aebi/Justin Vuffray, ISN/Renault Clio
Coupe Suisse des Rallyes Historiques (VHC)
1. Eddy Tapparel/Marion Tapparel, I/Porsche 911 SC
2. Aurélien Bouchet, Maxime Guillaume (F), I/Ford Escort
3. Clovy Brosy/Frédéric Erismann, J2/BMW M3
Coupe Rallye Historique de Régularité sportif (VHRS)
1. Dominique Udriot/Marylaure Udriot, Toyota Celica
2. Yann Dupertuis/Yanis Durussel, VW Golf
3. René Winz/Didier Barthe, MG B GT
Damenpokal
1. Franziska Maissen, E1/Citroën Saxo
2. Jessica Roth, A/ISA/R2/R3/Toyota GT86
3. Tamara Schöpfer, IS/VW Golf
Franziska Maissen hat die zweite Ausgabe des Damenpokals von Auto Sport Schweiz gewonnen – vor Jessica Roth und Tamara Schöpfer.
Auto Sport Schweiz hat auch in diesem Jahr einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal im Automobilrennsport durchgeführt. Dieser richtete sich an alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Rallyesport Rechnung zu tragen, wurden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt. Wie im Vorjahr haben sich auch diesmal 20 Damen für den Pokal eingeschrieben. Bis Ende Oktober hatten die Teilnehmerinnen Zeit, ihre Ergebnisse einzureichen. Die Ergebnisse der Fahrerinnen (oder Beifahrerinnen), die an einer Schweizer Meisterschaft (Slalom, Berg, Rallye) teilgenommen haben, wurden automatisch erfasst und gutgeschrieben.
Das bei Halbzeit erstellte Zwischenklassement hatte auf den ersten drei Plätzen auch nach Ablauf der Saison (31. Oktober) Gültigkeit. Das heisst: Der Damenpokal 2025 ging an Franziska Maissen (273 Punkte) vor Jessica Roth (208) und Tamara Schöpfer (198). Maissen war mit 14 Rennteilnahmen die fleissigste Fahrerin. Mit Ausnahme von Les Paccots stand die 53-Jährige bei jedem SM-Slalom respektive -Bergrennen in der Kategorie IS bis 1600 cm3 am Start. Selbstverständlich war das nicht. Maissen hatte beim Bergrennen in Les Rangiers einen Getriebeschaden. «Meine letzten drei Rennen konnte ich nur fahren, weil mir Rami Hänggi sein Auto zur Verfügung gestellt hatte», sagt Maissen.
Die Zweitplatzierte Jessica Roth nahm 2025 zum ersten Mal am Damenpokal teil und wurde auf Anhieb Zweite. Die 27-jährige Bernerin war mit ihrem Toyota GT86 in der Kat. A/ISA/R2/R3 bis 2 Liter bei insgesamt neun Veranstaltungen eingeschrieben. Im direkten Vergleich war sie (unter den eingeschriebenen Ladies) jeweils die Beste im SCRATCH. Nur beim Slalom Frauenfeld war Maissen schneller. Weil die SCRATCH-Ergebnisse in der Berechnung des Damenpokals aber nicht allein ausschlaggebend sind, reichte es für Roth nicht ganz nach vorne. Tamara Schöpfer wurde wie im Vorjahr mit ihrem VW Golf Dritte. Die Interswiss-Fahrerin (bis 1,4 Liter) nahm an insgesamt neun Rennen teil. «Das war mehr, als ich ursprünglich geplant hatte.»
Die weiteren Top-10-Platzierungen: 4. Sabrina Fankhauser (Slalom/Berg), 159 Punkte; 5. Linda Frey (Sim/Twingo Cup), 157; 6. Marion Tapparel (Rallye), 135; 7. Marylaure Udriot (Rallye), 123; 8. Celimène Lachenal (Rallye), 92; 9. Morgane Apothéloz (Rallye), 91; 10. Léa Magnin (Rallye), 78. Nicht zum diesjährigen Damenpokal eingeschrieben war Vanessa Zenklusen. Die gebürtige Walliserin gewann 2024 noch vor Marine Maye (Rallye) und Tamara Schöpfer.
Zur Info: In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird seit sechs Jahren eine separate Damenwertung geführt. 2025 gewann diese die Spirit-Fahrerin Emilia Pauli.
Ab sofort erhalten alle Piloten (REG/NAT/INT), die im Jahr 2025 eine aktive Lizenz hatten, das vorausgefüllte Lizenzgesuch für 2026 per Post. Die Antragsformulare können ab sofort auch per E-Mail oder telefonisch auf der Geschäftsstelle bestellt werden: info@motorsport.ch oder 031 979 11 11.
Die Lizenzformulare für die Kollektivbewerber, LOC-Jahreslizenz, Trainingslizenz, SIM-Racing oder IT-D1 Lizenz sowie für Kommissarlizenzen stehen ab dem 01. Dezember 2025 hier zum Download zur Verfügung: https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare .
Wer noch für die Saison 2025 eine Lizenz beantragen muss oder die aktuelle Lizenzstufe für die laufende Saison anpassen will, hat die Möglichkeit, dies bis am 30.11.2025 zu tun.
Die Lizenzen für 2026 werden frühestens ab Anfangs/Mitte Dezember ausgestellt.
Für sämtliche Fragen zu den Lizenzen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Rechtzeitig zum heute in Bern stattfindenden «Dîner des Champions» gibt es die Rennkalender 2026. Fangen wir an bei den Bergrennen. Dort sind acht Rennen geplant. Der Auftakt findet (diesmal wieder solo!) in Hemberg statt.
6./7. Juni, Hemberg
13./14. Juni, La Roche – La Berra
28. Juni, Reitnau
25./26. Juli, Ayent – Anzère
14.-16. August, St.Ursanne – Les Rangiers
29./30. August, Oberhallau
12./13. September, Gurnigel
19./20. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
In der Schweizer Slalom-Meisterschaft stehen dank der Rückkehr von Romont erstmals seit längerer Zeit wieder acht Rennen auf dem Programm. Bière und Ambri werden wieder als Doppelveranstaltungen ausgetragen. Die Testtage in Ambri finden am 27./28. März statt.
4./5. April, Romont
18./19. April, Frauenfeld
25. April, Bière 1
26. April, Bière 2
2. Mai, Ambri 1
3. Mai, Ambri 2
16./17. Mai, Bure
20./21. Juni, Chamblon
Der Rallye-Kalender 2026 ist gegenüber diesem Jahr unverändert. Wieder stehen fünf Rallyes auf der Agenda (ohne Streichresultat!) – mit einem Gastauftritt im Burgund.
27./28. März, Critérium Jurassien
28.-30. Mai, Rallye du Chablais
10.-11. Juli, Rallye de Bourgogne-Côte Chalonnaise (FRA)
18./19. September, Rally del Ticino
29.-31. Oktober, Rallye International du Valais
Auch die Termine für die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft stehen fest. Statt wie bisher fünf Rennen, werden 2026 sechs Rennen ausgetragen. Zurück im Kalender ist Levier (FRA). Und Wohlen bildet 2026 wieder das Saisonfinale.
29. März, Franciacorta (ITA)
19. April, 7 Laghi (ITA)
31. Mai, Levier (FRA)
12. Juli, Lonato (ITA)
23. August, Cremona (ITA)
10. Oktober, Wohlen
Macau ist ein spezieller Ort und ein spezielles Rennen. Viel hätte nicht gefehlt und es hätte am vergangenen Wochenende wieder einen Schweizer Sieg gegeben.
Macau ist das vielleicht speziellste Rennen, das es gibt. Die 6,12 km lange Rennstrecke führt quer durch eine Stadt, in der es von Casinos nur so wimmelt. Enge Strassen, ein einziger Leiplanken-Dschungel und Tempis von 300 km/h kennzeichnen den wohl verrücktesten «Grand Prix» der Welt, der 1954 zum ersten Mal ausgetragen wurde (damals noch als reines Sportwagenrennen). Wer einmal Formelautos, Tourenwagen und Motorräder auf ein und derselben Strecke sehen will, der sollte sich dieses Rennen, eine Fährstunde von Hong Kong entfernt, unbedingt einmal ansehen.
Schweizer Siege gab es in Macau schon zahlreiche. Und auch am vergangenen Wochenende hätte es fast den nächsten Triumph gegeben. «Doch der Ferrari von Antonio Fuoco war zu stark», meinte ein knapp geschlagener Raffaele Marciello nach Platz 2. Der Tessiner hat das Rennen in der GT3-Klasse schon zwei Mal gewonnen: 2019 und 2023. Diesmal startete Marciello von Position 4. Ein «Hammer-Start» katapultierte ihn auf Rang 2. Dort blieb der BMW-Pilot auch dank der starken Geradeaus-Pace des BMW M4 GT3 Evo bis zum Ende des Rennens. Vier Sekunden fehlten im Ziel auf den Ferrari 296 GT3 des Italieners.
Für den zweiten Schweizer, Edoardo Mortara (schon vier Mal Sieger in der GT3-Klasse), endete das Rennen in Runde 10. Der Genfer schlug infolge eines Spannungszusammenbruchs an Bord seines Lamborghinis in die Reifenstapel ein.
In den anderen Klassen standen keine Schweizer am Start. Der Sieg im prestigeträchtigen Formel-3-Rennen ging an den Franzosen Théophile Naël. Und auch wenn wir an dieser Stelle eigentlich keine Newsmeldungen über Motorräder absondern, sei erwähnt, dass Lukas Randy Maurer, der Bruder von Berg- und Slalomrennfahrer Marcel Maurer, im gefürchteten Motorrad-GP sensationell Fünfter wurde.
Es gibt es auch dieses Jahr wieder: das Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ». Im Unterschied zu den vorangegangenen Jahren wird der Klassiker unter den Rennsport-Jahrbüchern diesmal aber erst im Januar erscheinen.
Die Rennsport-Saison 2025 neigt sich dem Ende entgegen. International sind noch einige Rennen ausstehend. Und national werden in den kommenden Tagen noch die Schweizer Meister und Meisterinnen sowie zahlreiche Pokal-Sieger und -Siegerinnen geehrt. Zeit also für das nächste Jahrbuch «RENNSPORT SCHWEIZ»? Ja, aber weil der Herausgeber, der AKTIV VERLAG in Stans, aufgrund der sich von Jahr zu Jahr ändernden Grosswetterlage auf dem Anzeigenmarkt etwas mehr Zeit braucht, wird der Klassiker unter den Rennsport-Jahrbüchern diesmal erst im Januar 2026 erscheinen.
Wie im Vorjahr liegt das Schwergewicht wieder auf den nationalen Rennsport-Meisterschaften – mit Bergrennen, Slalom, Rallye und Kart. Aber auch die Erfolge der Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen auf der internationalen Bühne kommen in Wort und Bild vor. Dazu gibt es wieder eine Vielzahl von spannenden Lesegeschichten rund um den Schweizer Motorsport.
Die redaktionelle Leitung hat wie im Vorjahr der Autor dieser Zeilen. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Der Termin für die Vernissage (für geladene Gäste) wird in Kürze bekanntgegeben. Im Anschluss daran kann man das Buch beim Verlag beziehen.
Yohan Surroca ist bei seiner ersten Rallye in einem Rally2-Auto nicht nur auf Anhieb unter die Top 10 gefahren, er hat auch gleich eine Bestzeit aufgestellt. Wir haben uns mit dem schnellen Walliser über ein echt beeindruckendes Debüt unterhalten.
Yohan Surroca (23 aus Uvrier/VS) hat bei der Rallye du Valais zum ersten Mal in einem Rally2-Auto Platz genommen. Ohne nahezu jegliche Erfahrung landete er mit dem Hyundai i20 N auf dem neunten Schlussrang. Und es hätte noch besser laufen können. Ein platter Reifen am Samstag kostete ihn wertvolle Zeit. Ein sechster Platz wäre möglich gewesen. Doch auch so war Surrocas Leistung beeindruckend.
Du hast bei der Rallye du Valais zum ersten Mal ein Rally2-Auto gefahren. Wie war’s?
Yohan Surroca: Es war eine tolle Erfahrung. Wenngleich nicht ganz einfach. Ich kannte das Auto nicht wirklich gut. Und die Wetterverhältnisse waren auch nicht berauschend. Ich bin mit diesem Auto zuvor weder im Nassen noch im Trockenen gefahren. Mein einziger Test fand bei Mischverhältnissen statt.
Wie viele Kilometer hast du mit dem Hyundai zuvor abgespult?
Direkt vor der Valais waren’s 30 Kilometer. Davor noch sechs Kilometer. Viel Erfahrung hatte ich also nicht.
Wenn man dir am Streckenrand zuschaute, bekam man den Eindruck, dass der Umstieg von einem Rally4- auf ein Rally2-Fahrzeug gar nicht so schwierig sein kann…
Es ist in der Tat so, dass du in einem Rally4-Auto sehr viel lernst, was dir auch in einem Rally2-Fahrzeug hilft. Auch wenn es im Vergleich zum Rally2-Auto nur ein 2WD ist, ist es ein Auto mit vernünftiger Power und anständigen Bremsen. Auch lernt man im Rally4 Einiges über das Set-Up. Aber es ist natürlich dann schon nochmal eine andere Liga, wenn du plötzlich hinterm Lenkrad eines Rally2-Autos sitzt.
Wo ist der grösste Unterschied?
Beim Bremsen. Die sind beim Rally2 dermassen effektiv, dass es viel Zeit braucht, um sich daran zu gewöhnen. Ich glaube, ich habe keine einzige Kurve bei der Rallye du Valais perfekt angebremst.
Wie steht’s um die Geschwindigkeit?
Der pure Speed macht einem keine Sorgen. Aber in den Kurven merkt man schon, dass man mehr Power hat.
Du warst wie die beiden Top-Piloten Mike Coppens und Thibault Maret mit Pirellis unterwegs. Im Unterschied zu ihnen hast am zweiten Tag nicht auf Michelin gewechselt. Aber du warst mit den Pirellis sicher auch nicht ganz glücklich, oder?
Nein, die RIV ist eine Rallye, bei der es eh an Grip mangelt. Und unter 5 Grad waren die Pirellis wirklich schwer zu fahren. Ich würde behaupten, dass wir pro Kilometer eine Sekunde verloren haben.
Und trotzdem hast du eine Bestzeit aufgestellt. Am zweiten Tag in der vorletzten WP.
Das stimmt. Und wir waren darüber auch etwas überrascht. Wir sind nicht auf «Teufel komm raus» eine Bestzeit gefahren. Aber es hat einfach alles gepasst.
Wie war es für dein Co-Pilot?
Er hat schon öfter in einem Rally2-Auto Platz genommen. Er hatte also schon Erfahrung.
Dann hat er dir sicher auch ein paar Mal gesagt: Fahr schneller…
(Lacht.) Ja, ein paar Mal schon.
War die Rallye du Valais mit dem R2-Hyundai der Anfang eines neuen Kapitels für dich oder sieht man dich in Zukunft eher wieder im R4?
Wir haben uns tapfer geschlagen, sind gute Zeiten gefahren. Und natürlich weckt das die Lust auf mehr. Aber man muss da realistisch bleiben. Eine Rallye in einem R4 kostet die Hälfte von dem, was man in der R2 bezahlt. Da müsste schon ein grosser Sponsor einsteigen, damit ich in Zukunft nur noch Rally2 fahre.
Am Ende resultierte der neunte Schlussrang. Angesichts des einen oder anderen Problems muss man sich fragen: Hast du dich über dieses Ergebnis gefreut oder geärgert?
Wir hatten am Samstag einen Platten. Der hat uns rund 3 Minuten gekostet. Ausserdem habe ich mich noch einmal gedreht. Wenn man es so betrachtet, dann kann man sich natürlich ärgern. Aber mehr als Platz 6 wäre nicht möglich gewesen. Und das hätte keinen grossen Unterschied gemacht. Ich habe bewiesen, dass ich mit einem Rally2 ordentliche Zeiten fahren kann. Insofern kann ich mit dem Ergebnis sehr gut leben.
Hans-Peter Thöni hat auch in diesem Jahr die PSA Transition Trophy gewonnen. Der Brienzer, 2019 Zweiter in der Schweizer Slalom-Meisterschaft, profitierte von der Regel mit den Streichergebnissen.
Neun Rennen hat die PSA Transition Trophy dieses Jahr ausgetragen. Die sechs besten Ergebnisse kamen in die Wertung. Und dadurch hiess der Sieger am Ende der Saison Hans-Peter Thöni und nicht etwa Adrian Gerber. Letzterer war zwar bei jedem Rennen dabei und punktete auch immer, am Ende der Saison musste er sich aber mit 123:140 Punkten geschlagen geben, weil ihm 33 Punkte gestrichen wurden. Anders Thöni: Der Brienzer fehlte in Bure und musste nach einem Schaden an der Antriebswelle auch beim Doppellauf in Chamblon einen Nuller schreiben. Trotzdem hat Thöni gewonnen – dank Siegen in Frauenfeld, Bière, Ambri und beim Saisonfinale, dem Bergslalom «Bas Monsieur».
Hinter dem Zweitplatzierten Gerber sicherte sich Serienbetreiber Tom Gàl (auf Peugeot 106 GTI) wie im Vorjahr den dritten Schlussrang. Dahinter reihte sich das Citroën-Saxo-Trio Dan Goudron (Sieger in Bure), Tomas Martinez und Marc-Henry Mingard ein. In der PSA Transition Trophy der Gruppe-A-Autos setzte sich der langjährige Rallyepilot Max Langenegger auf seinem Citroën C2 gegen Rami Hänggi durch.
Wie schon 2024 stand die PSA Transition Trophy auch dieses Jahr Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot der Gruppen N und A in den Hubraumklassen ≤1400 cm3 und 1401-1600 cm3 offen, deren Homologation abgelaufen ist. Und wie im Vorjahr fuhren auch dieses Jahr alle Teilnehmenden mit synthetisch hergestelltem Sprit. «Wir wollen damit ein Zeichen setzen», sagt Gàl. «Der Ausdruck ‹Transition› (engl. für Wandel) im Seriennamen ist nicht zufällig gewählt. Er soll auf die der Trophy zugrunde liegenden Idee hinweisen und verpflichten. Wir versuchen, die Kluft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu überbrücken und den Fahrzeugen ‹vergangener› Tage eine Daseinsberechtigung im Rennsport von Morgen zu geben.»
Sébastien Buemi (37) ist der wohl am meisten beschäftigte Schweizer Rennfahrer im internationalem Geschäft. In Bahrain hat er beim WEC-Finale eine alles andere als gut verlaufene Saison mit Toyota gerade noch so gerettet.
Seit 2013 steht Sébastien Buemi für Toyota Gazoo Racing in der Langstrecken-WM im Einsatz. In bisher jedem Jahr ist der Waadtländer mindestens einmal auf dem Podium gestanden. In den meisten Fällen (bis auf 2015 und 2016) hat der ehemalige Toro-Rosso-Pilot auch mindestens ein Rennen gewonnen. In dieser Saison wollte es für ihn und Toyota nicht so richtig klappen. Vor dem Finale in Bahrain war ein vierter Platz in Spa-Francorchamps das bisher beste Ergebnis.
Beim Finale am vergangenen Wochenende sah die Welt für die Japaner wieder sehr viel rosiger aus. Aus der ersten Startreihe gestartet bestimmten die beiden Toyotas das Tempo und sicherten der erfolgsverwöhnten Mannschaft einen Doppelsieg. Für Buemi endete das Rennen auf dem zweiten Rang. Der Toyota mit der #8 lag lange Zeit in Führung, verlor diese dann aber sein Schwesterauto nach einer Durchfahrstrafe wegen Überholen unter Gelber Flagge.
«Herzlichen Glückwunsch an die Crew der #7 und das gesamte Team», meinte Buemi nach dem achtstündigen Rennen. «Der erste und zweite Platz sind ein fantastisches Ergebnis, und ich denke, jeder hat es verdient, diesen Moment zu geniessen, denn wir haben alle sehr hart gearbeitet, um wieder an die Spitze zu kommen. Ich hoffe, dass wir 2026 stärker zurückkommen und um den Titel kämpfen können.»
In der WM hat Buemis Team im letzten Rennen noch Aussteiger Porsche vom zweiten Platz verdrängt. Der Titel bei den Konstrukteuren ging an Ferrari. Fahrer-Weltmeister wurde das Ferrari-Trio James Calado, Antonio Giovinazzi und Alessandro Pier Guidi. Bester Schweizer in der LMGT3 2025 war Thomas Flohr mit zwei Podestplätzen (Spa und Austin). In Bahrain endete die Saison für den AF-Corse-Pilot mit einem Crash, nachdem er ins Sandwich zweier Hypercars geraten war. Der Titel ging an den Manthey-Porsche mit Lietz/Pera/Hardwick.
Das Saisonende bedeutet für Buemi noch lange nicht, dass er in den wohlverdienten Urlaub fahren kann. Für Red Bull wird er (mehr denn je) im WM-Endspurt noch ein paar Mal im Simulator sitzen. Und am 6. Dezember, am Wochenende des Formel-1-WM-Finals in Abu Dhabi, werden Buemi, Nico Müller und Edoardo Mortara bereits ihr erstes Formel-E-Rennen der neuen Saison in São Paulo absolvieren.
Um den Fortbestand des Bergrennens Saint-Ursanne – Les Rangiers zu sichern, hat das OK einen neuen Verein gegründet. Dieser hat das Ziel, das Rennen im Jura nicht nur finanziell zu unterstützen.
2026 wird das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers 100 Jahre alt. Um den Fortbestand dieser Traditionsveranstaltung zu gewähren, haben die Organisatoren einen Verein gegründet. Der A.S.C.R. (Association de soutien à la course des Rangiers) hat zum Ziel, das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers finanziell, in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Verwaltung der nicht sportlichen Aspekte zu unterstützen.
Auf der neu eingerichteten Webpage (A.S.C.R - Association de Soutien à la Course des Rangiers) umreisst der Verein seine Aufgabe wie folgt: «Wir wollen möglichst viele ‹Fördermitglieder› gewinnen und Veranstaltungen organisieren, um dem Organisationskomitee einen attraktiven Betrag zukommen zu lassen und ihm so zu helfen, das immer grösser werdende Budget zu decken. Aber auch, um gegenüber den politischen und sportlichen Behörden sowie den Anwohnern die Unterstützung zahlreicher Fans dieses legendären Rennens zum Ausdruck zu bringen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto besser kann unser Verein das grosse Interesse an dieser unverzichtbaren Veranstaltung demonstrieren.
Der Verein wird sich auch dafür einsetzen, dass das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers in das Kulturerbe des Jura aufgenommen wird. Ziel des Komitees ist es, 1'000 Mitglieder zu erreichen. Der Mindestbeitrag beträgt 20.- CHF/Euro.
Das österreichische Unternehmen PureDriving setzt seine Zusammenarbeit mit Auto Sport Schweiz fort und bietet auch in diesem Winter wieder spannende Trainings im hohen Norden an.
Auch in diesem Winter setzt Auto Sport Schweiz die erfolgreiche Kooperation mit PureDriving Motorsport fort. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Graz ist auf Motorsporttrainings und individuelle Fahrerlebnisse spezialisiert und bietet seit über zehn Jahren professionell organisierte Fahrprogramme für ambitionierte Fahrerinnen und Fahrer an. Ein besonderes Highlight sind die Wintertrainings auf Eis im schwedischen Malå, rund 800 Kilometer nördlich von Stockholm. Dort erwarten die Teilnehmenden vier exklusive Handlingparcours, eine 600 auf 100 Meter grosse Dynamikfläche und eine Flotte von acht Toyota GR Yaris, ausgerüstet mit 3 mm Spikereifen – ideale Voraussetzungen für echtes Fahren am Limit.
Die Programme kombinieren präzises Coaching, intensive Fahrzeit und ein durchdachtes Gesamtpaket inklusive Transfers, Unterkunft und kulinarischer Begleitung. Zur Auswahl stehen verschiedene Formate – von kompakten Fahrtrainings bis hin zu individuellen Personal Coachings, die auch für angehende Motorsportler ohne Führerausweis (ab 14 Jahren, mit etwas Fahrerfahrung) offen sind. Ob ambitionierter Einsteiger oder erfahrener Racer – bei PureDriving steht eines im Mittelpunkt: Fahren mit Substanz. Die Trainings sind fahrerisch anspruchsvoll, methodisch aufgebaut und bieten aussergewöhnlich viel effektive Zeit am Steuer.
Alle Informationen und Termine finden Sie unter: www.puredriving.at/schweden
Der ehemalige ADAC-GT-Masters-Pilot Felix Hirsiger hat sich in Mugello den Titel in der Ferrari Trofeo Pirelli Europe gesichert. Allerdings nicht ganz ohne Nebengeräusche.
Zwei Schweizer machten beim Finale der Trofeo Pirelli Europe in Mugello den Titel unter sich aus: Der 27-jährige gebürtige Zürcher Felix Hirsiger wohnhaft in Walchwil (ZG) und der 22-jährige Jasin Ferati aus Winterthur (ZH). Acht Punkte Vorsprung hatte Hirsiger vor dem letzten Rennwochenende, an welchem sich die Lage für die beiden Titelkontrahenten schon im Qualifying zuspitze. Der für Mugello ins Team geholte Stallgefährte von Hirsiger wurde nach einem Zusammenstoss mit Ferati disqualifiziert.
Für das erste Rennen hatte Emil-Frey-Pilot Ferati dadurch schlechte Karten. Von ganz hinten gestartet schaffte er es aber dennoch, auf Platz 4 vorzufahren, während Hirsiger Zweiter wurde und die Meisterschaftsführung so ausbauen konnte. Zwei Stunden nach dem Rennen war diese Führung aber bereits wieder futsch. Hirsiger wurde aus technischen Gründen an seinem Ferrari 296 GT3 disqualifiziert. Statt den Titel schon fast im Sack zu haben, lag Hirsiger vor dem letzten Rennen plötzlich wieder ein Punkt hinter Ferati, der durch die Disqualifikation auf P3 aufrückte. «Ich bin 1,92 Meter gross», sagt Hirsiger. «Deshalb hat mein Team die Lenksäulenabdeckung entfernt. Bis zum Rennen in Mugello wurde das bei keiner technischen Kontrolle beanstandet.»
Nichtsdestotrotz: Im anschliessenden Finale liess der Porsche-Sports-Cup-Suisse-Meister von 2024 (mit der Lenksäulenabdeckung!) nichts mehr anbrennen. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg und der schnellsten Rennrunde sicherte sich Hirsiger den Titel sieben Punkte vor Ferati, der im finalen Rennlauf Vierter wurde, mit 9:2 Siegen.
Im anschliessenden «Finale Mondiale» lag Hirsiger auf Platz 2. Im letzten Umlauf (nach einer Safety-Car-Phase) versuchte er noch, den Führenden zu überholen. «Leider hat das nicht geklappt», sagt Hirsiger. «Ich bin ins Kiesbett gerutscht. Aber ich muss mir nicht vorwerfen, dass ich es wenigstens versucht habe. Und der Zweikampf mit dem späteren Sieger (dem Italiener Vincenzo Scarpetta, d. Red.) hat Spass gemacht. Wir haben uns sechs Kurven lang bekämpft.» Ferati beendete das «Finale Mondiale» auf Platz 4. Im Qualifying streikte die Benzinzufuhr an seinem Ferrari. Statt von Startplatz 4 musste Ferati von Position 12 starten.
Beim Finale des Porsche Sports Cup Suisse in Misano wurden die letzten Meisterschaftsfragen geklärt. In der GT3 konnte sich Ethan Ischer den Titel sichern, obwohl sein Konkurrent Matteo Franco Segre beide Läufe mit dem Porsche 911 GT3 Cup gewann.
Der Kampf um den Titel in der Gruppe GT3 entwickelte sich auf dem 4,226 Kilometer langen Kurs nahe Rimini unverhofft zum Krimi. Tabellenführer Ethan Ischer war mit einem beruhigenden 45-Punkte-Vorsprung in die Emilia Romagna gereist und galt damit als klarer Favorit. Doch der Auszubildende aus Morges stiess auf harte Gegenwehr durch Matteo Segre. Der Italiener holte sich die Pole-Position für das erste Rennen und fuhr mit 4,512 Sekunden einen Start-Ziel-Sieg heraus, schnellste Runde inklusive. Damit hatte er zwar neun Zähler aufgeholt, die Meisterschaft aber trotzdem verloren. Obwohl Segre auch den zweiten Lauf gewann, während sein Kontrahent in der letzten Runde wegen eines Getriebeproblems aufgeben musste, stand bereits fest: Der diesjährige GT3 Cup-Champion des Porsche Sports Cup Suisse heisst Ethan Ischer.
Einen starken Eindruck hinterliess Lorenzo Cheli bei seinen ersten Auftritten in der schweizerischen Sprint Challenge. Der 17-Jährige aus San Marino fuhr trotz eines mässigen Starts mit dem 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup in Lauf eins noch auf den dritten Rang und kämpfte sich dabei zuerst an Peter Hegglin, dann auch an Matteo Beretta vorbei. Beide belegten im Ziel die vierte und fünfte Position vor Gregor Burkard und Ermanno Quintieri, der sich vom 16. Platz nach vorne gearbeitet hatte. Auch im zweiten Rennen kam Cheli zunächst schlecht in Gang, holte den verlorenen Boden aber zügig wieder auf und liess sich am Ende als Zweiter feiern. Ihm folgten Beretta und Quintieri – der erneut von ganz hinten kam – sowie Ilario Introna, Christian Caramuscia und Peter Hegglin.
«Aus Budgetgründen musste ich einige Trainingssitzungen auslassen, zugleich stand mir nur ein neuer Satz Rennreifen für das Qualifying zur Verfügung – dennoch bin ich für beide Rennen in die erste Startreihe gefahren», erläutert Ethan Ischer. «Da mir nur 14 Punkte zum Titel fehlten, konnte ich im ersten Lauf vor allem die Reifen schonen. Der Plan ging auf: Platz 2 hat mir die Meisterschaft gesichert. Das zweite Rennen begann mit einem schönen Duell gegen Matteo Segre, doch dann stellten sich Getriebeprobleme ein, die mich am Ende zur Aufgabe zwangen. Jetzt bin ich Champion und möchte mich bei allen bedanken, die mich in dieser Saison konstant unterstützt haben.»
Jérémy Siffert, der ebenfalls vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert wird, beendete den ersten GT3 Cup-Lauf auf dem neunten Rang und das zweite Rennen auf der achten Position.
Der bereits seit Monza als Meister feststehende Elia Pappacena hatte auch in Misano leichtes Spiel: Mit seinem 368 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport dominierte der 18-jährige Schüler beide Läufe. Der Rudolfstettener fuhr jeweils von der Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg heraus und drehte dabei auch stets die schnellste Rennrunde. Platz 2 ging beide Male mit rund zehn Sekunden Rückstand an David von Rosen. Alexander Walker durfte sich nur im ersten Rennen über die dritte Position freuen – im zweiten musste er nach drei Runden aufgeben. An seine Stelle trat Eric Chatelain.
In der Gesamtwertung der Gruppe Open GT wechselten sich die beiden 911 GT3 R-Piloten Roderick Christie und Patrick Dinkeldein auf der obersten Stufe des Podests ab. In der Klasse 21, in der die 911 GT3 Cup mit Renn-ABS an den Start gehen, sicherte sich Max Mutschlechner trotz eines schwachen ersten Laufs die Meisterschaft vor Sebastian Schmitt. Aus den beiden Rennen mit dem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport ging jeweils Elia Pappacena als Gewinner hervor. Der Förderfahrer stand bereits zuvor als Champion dieser Klasse fest. Ivan Reggiani fuhr bei den historischen Rennwagen zwei Siege mit dem 911 Cup der Generation 964 ein, während sich Sebastian Glaser mit dem Nachfolgemodell 993 jeweils gegen Albert Weinzierl durchsetzen konnte. Das zweistündige Nachtrennen zum Abschluss der Saison gewann Stephan Heim gemeinsam mit Michael Joos vor Roderick Christie/Matteo Malucelli und Patrick Dinkeldein/Marco Seefried.
Jonathan Hirschi feierte bei der Rallye International du Valais einen Hattrick. Nach 2023 und 2024 war der Neuenburger auch diesmal nicht zu bezwingen. Der Kampf um den Titel war bereits zugunsten von Mike Coppens entschieden. Die Plätze 2 und 3 gingen an Yoan Loeffler und Sensationsmann Mathieu Zurkinden.
Es war ein würdiger Abschluss der Schweizer Motorsport-Saison 2025. Wenngleich das Wetter im Wallis bei der 65. Ausgabe der Rallye du Valais sich für einmal nicht von der besten Seite zeigte. Regen und ein Kälteeinbruch auf Samstag machten den Organisatoren am dritten Tag gar einen Strich durch die Rechnung. Die längste Prüfung über den Col des Planches (29,22 km) musste wegen der weissen Pracht auf 18,04 km verkürzt werden und führte diesmal nur bis zum Col du Lein.
Einer, der sich vom Wetter nicht aus dem Konzept bringen liess, war Jonathan Hirschi. Für den Schweizer Rallye-Meister der Jahre 2022 und 2023 war die Rallye du Valais erst die vierte Rallye in diesem Jahr. «Ich musste dieses Jahr etwas kürzer treten», meinte Hirschi. Nichtsdestotrotz hat er die RIV von der vierten Prüfung bis ins Ziel angeführt. Mit drei Bestzeiten am Freitag und vier am Samstag liess der Fahrer des Citroën C3 Rally2 nie etwas anbrennen und feiert seinen dritten Gesamtsieg in Serie. Zählt man den Triumph von 2014 dazu, als Hirschi als Gesamtvierter bester Schweizer war, war die RIV 2025 sein vierter SM-Sieg im Wallis. Für Beifahrerin Charlène Greppin, die Freundin von Bergrennfahrer Joël Volluz, war es eine Premiere.
Hirschis grösster Gegner war Markenkollege Jos Verstappen. Der Niederländer führte die RIV nach der ersten Prüfung am Donnerstagabend noch an. Auch am Freitagmorgen lag er und sein belgischer Beifahrer Renaud Jamoul noch bis zur dritten Prüfung in Führung. «Dafür, dass das erst meine zweite Teilnahme an der Rallye du Valais ist, und ich erst seit drei Jahren Rallyes bestreite, bin ich sehr zufrieden», meinte der Vater des viermaligen F1-Weltmeisters Max Verstappen, der erst kürzlich in Belgien die nationale Rallye-Meisterschaft gewann. Hinter Verstappen sicherten sich Jonathan Michellod/Stéphane Fellay auf einem Skoda Fabia RS Rally2 den dritten Gesamtplatz. Michellod verblüffte als bester Einheimischer mit einer starken Leistung, bedenkt man, dass der junge Familienvater in diesem Jahr bisher nur eine Rallye bestritten hatte: die Rallye Monte Carlo. Die meiste Zeit verlor Michellod auf den verkürzten Pass-Prüfungen. Sonst fuhr er regelmässig unter die Top 5.
Klammert man Verstappen aus, der als Nicht-Schweizer keine SM-Punkte bekommt, hat Thibault Maret mit seinem französischen Beifahrer Kévin Bronner das Schweizer Podium vervollständigt. Der junge Skoda-Pilot lag vor der letzten Prüfung noch auf Rang 5, sicherte sich das SM-Podium aber mit einer beherzten Schlussfahrt und einem Minivorsprung von 0,4 Sekunden auf seine Teamkollegen Mike Coppens/Christophe Roux. Das Walliser Duo stand schon vor ihrer Heimrallye als Schweizer Rallye-Meister 2025 fest, kam aber am Freitag nicht mit den Pirelli-Reifen zurecht. «Unter fünf Grad ist der Grip gleich Null», meinte Coppens. Und auch Maret rutschte auf den Pirellis herum. «Es fühlt sich teilweise so an, als würde man mit Sommerreifen auf Schnee fahren.» Am Samstag besserte sich die Situation etwas, nachdem die beiden Balbosca-Fahrer auf Michelin-Reifen gewechselt hatten.
Hinter dem Schweizer Meister sicherten sich Nicolas Lathion/Michaël Volluz (Skoda Fabia Rally2 evo) den sechsten Schlussrang vor Jérémie Toedtli/Alexandre Chioso (Skoda Fabia RS Rally2). Platz 8 ging an Yoan Loeffler mit seinem französischen Beifahrer Aurélien Chiapello. Für Loeffler ging es im Wallis um den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Diesen holte er sich souverän. Dementsprechend gross war die Freude über die Vize-Meisterschaft. «Es war nicht einfach, die richtige Dosierung zu finden», meinte der Waadtländer. «Auf der einen Seite musste ich angreifen, auf der anderen Seite auch sicher ins Ziel kommen. Dazu kamen die schwierigen Bedingungen. Das hat es nicht einfacher gemacht. Umso mehr freue ich mich, dass wir es geschafft haben.» Hinter Loeffler rundeten der gewohnt angriffslustige Yohan Surroca mit seinem französischen Co-Piloten Pierre Blot (Hyundai i20 N Rally2) und der Jurassier David Erard (mit Beifahrer Quentin Marchand) auf einem Skoda Fabia RS Rally2 die Top 10 ab. Für Surroca wäre womöglich mehr drin gelegen. Ein schleichender Plattfuss auf WP8 und ein Dreher in WP13 kosteten Zeit.
Die Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 schrieb aber eindeutig ein anderer: Mathieu Zurkinden. Der 27-jährige Fribourger war mit seinem Peugeot 208 Rally4 (!) als Gesamtdritter der Schweizer Meisterschaft angereist. Dass er diesen Platz bis zum Schluss verteidigen konnte, obwohl er diesmal in der RC4 nur Vierter wurde (der Sieg ging an Aurélien Devanthéry), grenzt an eine Sensation und beweist, dass man mit Konstanz und Herzblut auch mit einem «kleinen» Auto Grosses vollbringen kann. «Eigentlich bin ich kein Fan der RIV», meinte Zurkinden am Freitagabend. «Es gibt hier einige Einheimische, die die Strecken einfach besser kennen. Aber ich werde mein Bestes geben. Wer weiss, vielleicht reicht es ja doch noch.» Und wie es reichte! Zurkinden sicherte sich nicht nur den dritten Gesamtplatz in der Schweizer Rallye-Meisterschaft, er sicherte sich zusammen mit seinem Co-Piloten Stéphane Pury auch den Sieg im Schweizer Rallye-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge. «Ich kann es noch gar nicht fassen», meinte der Peugeot-Kutscher. «Wir sind ein kleines Familienteam. Ich hätte nie gedacht, dass wir es schaffen können. Ein grosses Dankeschön an alle, die mir zu diesem Erfolg verholfen haben.» Den dritten Platz in der Meisterschaft sicherte sich Zurkinden trotz Punktegleichheit mit Maret. In einem solchen Fall wird zugunsten des «kleineren» Autos entschieden. Die Plätze 2 und 3 im Rallye-Pokal gingen an Alphonse Kilchenmann/Aline Crausaz (Suzuki Swift) respektive Claude Aebi/Justine Vuffray (Renault Clio).
Schweizer Rallye-Junioren-Meister wurden trotz eines Ausfalls im Wallis Josué Galeuchet/Lea Crelier auf einem Peugeot 206.
In der historischen Klasse, der VHC, war es BMW-Pilot Clovis Brosy (mit Frédéric Erismann), der nach dem Tessin und der Chablais auch den Sieg bei der «Valais» feiern durfte. Dahinter kamen zwei Porsches ins Ziel: Nach drei aufeinanderfolgenden Ausfällen belegten Guy Trolliet und Sébastien Moulin den zweiten Platz auf dem Podium. Eddy und Marion Tapparel durften mit ihrem dritten Platz über den Sieg im Schweizer Cup für historische Rallyes 2025 jubeln. Hinter Tapparel belegen Aurélien Bouchet und Clovis Brosy die Ränge 2 und 3 im Gesamtklassement.
In der Gleichmässigkeitswertung VHRS (für historische Fahrzeuge) sicherten sich die Seriensieger Dominique und Marylaure Udriot auf ihrem Toyota Celica einen weiteren Triumph und den Titel.
Weitere Infos zur Rallye International du Valais finden sie unter diesem Link.
Stephan Burri gewann vier Mal hintereinander die IS Trophy. Dieses Jahr löste ihn mit Arnaud Donzé ein würdiger Nachfolger ab. Es ist der erste Sieger aus der Westschweiz seit Maurice Girard 1996!
Abwechslung in der Interswiss Trophy! Nachdem seit 2019 vier Mal in Folge der Sieger Stephan Burri hiess (2020 und 2021 gab es keine IS Trophy), hat sich dieses Jahr mit Arnaud Donzé ein neuer Gewinner in die Siegerliste eingetragen. Der 34-jährige Jurassier war einer der wenigen Fahrer, der bei allen Rennen (Slalom und Berg) gestartet ist. Mit 140 Punkten erreichte der VW-Golf-Pilot zwar bei Weitem nicht die Marke von Burri aus dem Vorjahr (165), trotzdem setzte sich der Drittplatzierte der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft erfolgreich gegen Dominic von Rotz durch. Der Audi-Quattro-Pilot, im Vorjahr noch Siebter, steht (wie Donzé) zum ersten Mal auf dem Podium der Interswiss Trophy. Der 39-jährige aus Sachseln hat mit 135 Punkten nahezu das Maximum aus den sieben Bergrennen, die er bestritten hat, geholt. Nur in Anzère musste er sich mit einem «15er» zufrieden geben.
Platz 3 in der diesjährigen IS Trophy ging an Vorjahressieger Burri. Der VW-Scirocco-Pilot lag nach den ersten sechs Slaloms knapp hinter Donzé, hatte aber trotz der «Lärm-Geschichte» in Bière mehr «Zwanziger» auf seinem Konto. Die Unfälle bei den Bergrennen in Anzère und Les Rangiers machten eine erfolgreiche Titelverteidigung dann aber zunichte. Hätte Burri seinen lädierten Scirocco bis zum Finale in Les Paccots noch flott gekriegt, hätte er das Blatt womöglich in extremis noch wenden können.
Die weiteren Platzierungen (Top 10): 4. Roman Marty, 5. Stephan Moser, 6. Armin Banz, 7. Urs Banz, 8. Rolf Jungi, 9. Beat Oertig, 10. Christian Knaus. Die beste Rennfahrerin war Vanessa Zenklusen auf Rang 12. Ausgezeichnet werden die IS-Fahrer am Abschlussabend der IS Trophy am 17. Januar 2026 in Oberhallau.
Die IS-Sieger von 1986-2025
1986 (Spezialwagen Trophy), Françis Monnier, Toyota Corolla
1987 (SAR Interswiss Cup), Alain Pfefferlé, Porsche Carrera
1988 (Interswiss Trophy), Urs Tschanz, BMW 320
1989, Peter Gschwind, Audi 80
1990, Christoph Mattmüller, VW Scirocco
1991, Peter Erdin, Renault 5 Turbo
1992, Philippe Buhler, BMW 320
1993 (Spezialwagen Trophy), Maurice Girard, BMW 320
1994, Heinz Ruchti, Renault 5 Turbo
1995, Albert Brugger, Opel Ascona 400
1996, Maurice Girard, BMW 320
1997, Martin Schenk, Opel Commodore/Kadett
1998, Reto Meisel, Opel Kadett
1999, Alfred Rüfenacht, Opel Kadett
2000, Edi Kamm, VW Golf
2001, Edi Kamm, VW Golf
2002, Alfred Rüfenacht, Opel Kadett
2003, Marc Roth, Toyota Corolla
2004, Marc Roth, Toyota Corolla
2005, Marc Roth, Toyota Corolla
2006, Rolf Ehrbar, Opel Kadett
2007 (D2-Berg-Cup), Peter Steck, BMW M3
2008 (Interswiss Trophy), Werner Rohr, Toyota Corolla
2009, Roman Marty, Opel Kadett
2010, Werner Rohr, Toyota Corolla
2011, Josef Koch, Opel Kadett
2012, Danny Krieg, Opel Kadett
2013, Danny Krieg, Opel Kadett/Audi 80
2014, Werner Rohr, Toyota Corolla
2015, Stefan Schöpfer, Audi 50
2016, Stephan Burri, VW Polo
2017, Roman Marty, Opel Kadett
2018, Rolf Burri, Opel Kadett
2019, Stephan Burri, VW Polo
2020/2021, keine Meisterschaft
2022, Stephan Burri, VW Polo
2023, Stephan Burri, VW Scirocco
2024, Stephan Burri, VW Scirocco
2025, Arnaud Donzé, VW Golf
Ganz nach dem Motto «das Beste zum Schluss» findet von Donnerstag bis Samstag (23.-25. Oktober) im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Rallye International du Valais statt. Am Start: 128 Teams.
Das Beste zum Schluss! Die Rallye International du Valais bildet wie üblich den Schlusspunkt der Schweizer Automobil-Meisterschaft. Von Donnerstag bis Samstag steht das Wallis zum 65. Mal ganz im Zeichen der RIV. 128 Teams haben sich für die diesjährige Ausgabe eingeschrieben. Das ist ein Dutzend mehr als im Vorjahr. Zu den 88 modernen Fahrzeugen gesellen sich 28 historische Autos der Kategorie VHC und zwölf Teams der VHRS/VMRS (Gleichmässigkeit).
Ein Blick auf das Teilnehmerfeld lässt die Rallye-Herzen höher schlagen. Mit wenigen Ausnahmen ist alles dabei, was in der Schweiz Rang und Namen hat. Dazu sind auch wieder einige Gastfahrer dabei, deren Bekanntheitsgrad die RIV gleich nochmals aufwerten. So unter anderem Jos Verstappen (Citroën C3 Rally2), der Vater von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, Fürst Albert von Thurn und Taxis (Skoda Fabia RS Rally2) sowie der ehemalige deutsche Rallye-Meister Hermann Gassner jr. (Hyundai i20).
Zurück zu den Schweizer Rallye-Assen. Dort stehen mit der #1 Mike Coppens/Christophe Roux auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo am Start. Das Duo kann die Rallye du Valais diesmal in vollen Zügen geniessen. Coppens/Roux stehen mit einem Vorsprung von 39 Punkten bereits vor ihrer Heimrallye als Schweizer Rallye-Meister fest. «Das mit der Teilnahme an der diesjährigen Rallye du Valais hat erst auf den letzten Drücker geklappt», sagt Coppens. «Umso mehr werden wir diese Rallye geniessen, aber gleichwohl natürlich unser Bestes geben.» Coppens hat die RIV bereits zwei Mal gewonnen: 2021 und 2022.
Auf zwei Gesamtsiege kommt auch Jonathan Hirschi. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023, hat die RIV in den vergangenen zwei Jahren gewonnen und peilt dieses Jahr den Hattrick an. 2014 war Hirschi Gesamtvierter und Sieger des Schweizer Klassements. Für Hirschi ist es erst die vierte Rallye in diesem Jahr. Bei der «Chablais» schied er nach einem Unfall aus, die restlichen beiden Rallyes bestritt er auf französischem Boden. Beifahrerin des schnellen Neuenburgers im Citroën C3 Rally2 ist Charlène Greppin. Der Zweikampf mit Coppens/Roux wird mit Sicherheit sehr spannend.
Im Kampf um Platz 2 in der Meisterschaft hat vor der RIV Yoan Loeffler mit seinem französischen Beifahrer Aurélien Chiapello auf ihrem Skoda Fabia Rally2 evo die besten Karten. Mit 57 Punkten liegt der 28-Jährige aus Bex (VD) auf dem zweiten Platz vor Mathieu Zurkinden (48) mit Co-Pilot Stéphane Pury. Hätte man den beiden vor dieser Saison eine solche Platzierung in Aussicht gestellt, beide hätten ohne zu Zögern unterschrieben. «Natürlich möchte ich diesen zweiten Platz verteidigen», sagt Loeffler. «Aber eine einfache Geschichte wird das nicht werden.» Wichtig wird sein, dass Loeffler die richtige Mischung aus Angriff und Ankommen findet. Für den Freiburger Zurkinden wäre ein dritter Platz im Gesamtklassement eine absolute Sensation. Mit seinem Peugeot 208 Rally4 (!) hat er eine Hand am Rallye-Pokal 2025. Ob er parallel auch den dritten Platz in der Gesamtwertung nach Hause fahren kann, hängt in erster Linie vom Abschneiden seiner Verfolger ab. Und von denen gibt es reichlich: Gwen Lagrue (Citroën C3 Rally2) hat acht Punkte Rückstand auf Zurkinden, Joël Rappaz (Alpine A110 GT+) liegt 14,5 Punkte zurück, Stefano Mella (Skoda Fabia RS Rally2) 15 Punkte, Nicolas Lathion (Skoda Fabia Rally2 evo) 16 Punkte und Thibault Maret (Skoda Fabia RS Rally2) sowie Jonathan Scheidegger (Peugeot 208 T16) je 19 Punkte.
Ein Comeback gibt auch Jonathan Michellod. Der Gesamtzweite der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 und 2023 tritt mit Beifahrer Stéphane Fellay auf einem Skoda Fabia RS Rally2 an. Für Michellod ist es die erste Rallye seit der «Monte Carlo» Anfang dieses Jahres. Seine Premiere feiert Joël Volluz - an der Seite von Sergio Pinto, der diesmal nicht auf seiner Alpine startet, sondern auf einem Suzuki Ignis S1600. «Wir werden uns abwechseln», sagt Volluz, der in der diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft nach Motorproblemen frühzeitig die Saison beenden musste, sich neben Robin Faustini aber als Einziger in die Siegerliste eintragen durfte (La Roche – La Berra). «Eine Prüfung fährt Sergio und ich navigiere. Danach wechseln wir die Seiten…»
In der historischen Klasse, der VHC, haben noch drei Teams die Chance auf den Titel. Führende in der Meisterschaft sind Eddy Tapparel/Marion Tapparel. Das Porsche-Duo hat vor der RIV 13 Punkte Vorsprung auf Aurélien Bouchet (Ford Escort MK2). 29 Zähler hinter den Führenden liegen Clovis Brosy/Frédéric Erismann auf einem BMW M3. Vorjahressieger und Markenkollegen Eddy und Florence Bérard werden diesmal nicht in die Titel-Entscheidung eingreifen können. Ein Platz auf dem Gesamtpodium ist aber immer noch möglich.
In der Gleichmässigkeitswertung VHRS (für historische Fahrzeuge) liegen alle Trümpfe beim dieses Jahr bereits drei Mal erfolgreichen Toyota-Celica-Duo Dominique und Marylaure Udriot. 20 Punkte Vorsprung auf Yann Dupertuis/Yanis Durussel (VW Golf GTI) sollten unter normalen Umständen reichen, um die Meisterschaft sicher nach Hause zu fahren. Aber eben: Bei einer Rallye über drei Tage, 13 Prüfungen und 183,28 km kann vieles passieren.
Los geht die RIV am Donnerstagabend (23. Oktober) um 20 Uhr mit einer ersten Prüfung in Martigny. Am Freitag geht es dann in Anzère weiter (ab 8.30 Uhr). Samstags fällt der Startschuss um 9 Uhr (wieder in Martigny).
Mehr Infos zur Rallye International du Valais finden sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Reto Meisel, Fabien Houlmann und «Speedmaster» nahmen am diesjährigen «Bongo Skradin» in Kroatien teil. Nicht dabei war leider der Schweizer Bergmeister Robin Faustini.
Beim 5. Bongo Hillclimb Monsters Skradin in Kroatien, einem seit 2021 jeweils Mitte Oktober ausgetragenen Bergrennen mit PS-starken Touren- und Rennsportwagen im Mittelpunkt, galt Robin Faustini mit seinem Nova Proto NP02 EMAP Turbo als der grosse Favorit und Herausforderer des sechsfachen Europameisters Christian Merli. Leider musste der zweifache Schweizer Bergmeister und Skradin-Sieger von 2023 aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. So errang Merli im Nova Proto NP01 mit Cosworth-V8-Motor von Tuner Heini Mader praktisch unangefochten den Tagessieg und riss dabei auch ohne Druck von Faustini im dritten Rennlauf den neuen Streckenrekord an sich, für den es 1000 Euro Prämie gab. Die Deutschen Benjamin Noll und Alexander Hin machten mit ihren Osella den zweiten Rang unter sich aus, wobei der Junior im PA30 in der Addition der zwei schnellsten Laufzeiten erstmals seinen erfahrenen Papa Alexander im FA30 von Merli hinter sich liess.
Erstmals waren andere Schweizer als Faustini in Skradin am Start und zeigten dabei ihre Klasse, allen voran Reto Meisel. Der Vize-Europameister aus der Gruppe 1 der FIA-Kategorie 1 schlug mit seinem Mercedes SLK340 Judd sämtliche Turbo-Monster mit bis zu 1200 PS, obwohl er keine neuen Reifen montierte. Gewurmt hat ihn einzig, dass er den von Österreichs Staatsmeister Karl Schagerl in einem VW Golf Turbo 4WD gehaltenen Kategorienrekord und damit 1000 Euro Prämie um nur 13 Hundertstel verpasste.
Wie Meisel starteten auch Fabien Houlmann und «Speedmaster» erstmals auf dieser 3,2 km langen und zweimal pro Jahre für Bergrennen genutzte Strecke im idyllischen Ort am Fluss Krka. Mit seinem schwergewichtigen BMW M3 GT3 hatte «Speedmaster» in der von Meisel gewonnenen Gruppe der Monster ohne Allradantrieb keine Chance und belegte den siebten Platz, genoss die Atmosphäre in Kroatien aber dennoch. Der unter der Bewerbung der Ecurie des Ordons fahrende Belgier Stéphane Emond kam mit seinem Audi R8 GT3 hinter Meisel und zwei Lamborghinis auf den undankbaren vierten Rang.
Spannend machte es Fabien Houlmann, der sich in der Gruppe der Tourenwagen bis zwei Liter als Trainingszweiter hinter dem unschlagbaren Österreicher Tobias Santer auf einem optimalen VW Golf 16V Chancen aufs Podium ausrechnen durfte. Im ersten Lauf drehte sich der joviale Jurassier mit seinem Peugeot 205 aber ausgerechnet vor den Augen seiner Berner Frau Nelly, zum Glück jedoch ohne Folgen. Danach fuhr er jeweils die zweitbesten Zeiten und liess sich als Zweiter feiern. Eine Horde von lautstarken Honda Civic von Osteuropäern liess Houlmann damit hinter sich.
Laut dem Wunsch der kroatischen Organisatoren soll das Bongo Hillclimb Monsters weiter wachsen und künftig den Stellenwert eines FIA Hillclimb Masters einnehmen, das es letztmals 2021 gab. Gerne wären dann noch mehr Schweizer mit ihren attraktiven Autos am Start gesehen.
Text: Peter Wyss
Und noch zwei Titel für Schweizer Rennfahrer! Louis Delétraz sicherte sich in Portimão seine vierte ELMS-Krone in fünf Jahren! Gino Forgione gewann die Amateur-Wertung im GT Open.
Louis Delétraz (28) ist Mister ELMS! Der Genfer Rennfahrer, der im Juni bereits den Klassensieg bei den 24h von Le Mans feiern durfte, hat am Wochenende seinen vierten Titel in der European Le Mans Series gewonnen. Den ersten gewann er 2021. Es folgten die Titel 2022 und 2024 (alle in der Pro-Klasse der LMP2). Nun hat er seinen vierten Titel in fünf Jahren sichergestellt: diesmal in der ProAM-Wertung. Zusammen mit den beiden Amerikanern Dane Cameron und P.J. Hyett. Delétraz & Co. reichten ein zweiter Platz beim Finale in Portugal, um das bis Portimão führende Trio noch abzufangen. «Das war ein unglaubliches Jahr», meinte Delétraz. «Zuerst die 24 Stunden von Le Mans, nun der vierte Titel in der ELMS, nachdem wir vor dem Rennen noch neun Punkte hinter den Führenden lagen. Eine wirklich tolle Saison. Ein grosses Dankeschön an mein Team und natürlich an meine beiden Teamkollegen!»
Auch in der LMP3 stand mit CLX ein Schweizer Team ganz oben. Den Titel hatte das Team von Alexandre Coigny bereits beim vorletzten Rennen eingefahren. Der fünfte Sieg im sechsten Rennen war die Bestätigung einer erstklassigen Leistung in dieser Saison. Nur einmal (in Spa) stand das ehemalige Cool-Racing-Team nicht auf Rang 1.
Zu Ende ging am Wochenende in Portimão auch der Michelin Le Mans Cup mit zahlreichen Schweizern am Start. Dank einem siebten Platz im letzten Rennen überholten David Droux und Cédric Oltramare in der Gesamtwertung die bis dato beste Schweizerin Léna Bühler, die Neunte wurde, noch knapp im Kampf um Platz 6. Miklas Born schied in Portugal aufgrund eines technischen Defekts auf Podestkurs aus und musste sich in der Endabrechnung mit Platz 8 zufrieden geben. Samir Ben verpasste als Elfter die Punkteränge knapp. Das Highlight aus Schweizer Sicht war in der diesjährigen Saison ganz klar der Sieg von Bühler im Rahmen der 24h von Le Mans.
Auch im International GT Open durfte ein Schweizer jubeln. Gino Forgione (Ferrari 296 GT3) reichte ein zweiter Platz beim Finale in Monza, um den Titel bei den Amateuren zu gewinnen. In der ProAM-Wertung schloss Porsche-Pilot Alex Fontana die Saison mit einem zweiten Saisonsieg ab.
Beim zur Intercontinental GT Challenge zählenden 8-Stunden-Rennen in Indianapolis standen zwei Schweizer auf dem Podium. Raffaele Marciello wurde im BMW von WRT Racing Dritter. Patric Niederhauser landete in der ProAM-Wertung auf Rang 2. Titel und Sieg ging an Kevin van der Linde. Für Marciello, der sich noch Hoffnungen auf den Titel machte, war der dritte Platz eine Enttäuschung. Kurz nach Rennhalbzeit musste das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen werden. Blitze in der Region zwangen die Organisation nach US-Gesetzen, das Rennen aus Sicherheitsgründen zu unterbrechen. Zudem setzte starker Regen ein. Als es endlich weiter ging, wurde das Rennen fast eine Stunde hinter dem Safety-Car fortgesetzt. Ein weiter Zwischenfall beendete das Rennen kurz darauf dann endgültig. Für Marciello blieb keine Zeit mehr, eine Schlussattacke zu starten.
Nicht zum ersehnten Titel reichte es für Mike Müller im ADAC Junior Cup. Der mit fünf Punkten Rückstand zum Finale am Nürburgring angereiste Berner kam im ersten Lauf nach einem Ausritt in die Botanik nicht über Rang 13 hinaus und blieb so ohne Punkte. Sein Kontrahent, der Deutsche Julian Konrad, nutzte die Gelegenheit und krönte sich schon im Samstagrennen zum neuen Meister. Müller blieb am Ende (wie schon 2024) nur der zweite Schlussrang.
Einen sensationellen Sieg feierte auch Dan Allemann beim IAME Eurocup in Le Mans. Allemann machte sich das Leben im letzten Lauf vor dem Finale unnötig schwer. In der Formationsrunde kam er von der Strecke ab und musste als Letzter starten. Im Ziel war Allemann Erster, doch eine Spoilerstrafe warf ihn auf Rang 8 zurück. Im Finale fuhr er souverän auf Platz 1 vor.
Zum zweiten Mal nach 2024 hat Auto Sport Schweiz auch dieses Jahr einen Damenpokal ausgeschrieben. 20 Rennfahrerinnen und Co-Pilotinnen haben sich angemeldet. Noch fehlen ein paar Ergebnisse. Deshalb an dieser Stelle nochmals ein letzter Aufruf:
Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.
Nico Müller wechselt innerhalb der Formel E von Andretti zum Porsche-Werksteam und wird dort neuer Teamkollege des ehemaligen Sauber-Formel-1-Piloten Pascal Wehrlein.
Pascal Wehrlein und Nico Müller bilden die neue Fahrerpaarung für Porsche in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Der 33-jährige Schweizer Müller wechselt vom Porsche-Kundenteam Andretti ins Formel-E-Werksteam des Stuttgarter Sportwagenbauers. Er folgt auf António Félix da Costa, der drei Jahre lang wesentlich zum Erfolg des Porsche Formel-E-Teams beigetragen hatte.
Wehrlein, Fahrerweltmeister der Saison 2023/2024, gehört seit August 2020 zum Formel-E-Team von Porsche. Müller stiess im August 2024 zum Werksfahrerkader hinzu und startete in der abgelaufenen Saison als Stammfahrer im Porsche 99X Electric von Andretti Formula E. Beide Fahrer leisteten in den vergangenen Wochen bereits Entwicklungsarbeit im Simulator für die übernächste Saison: Dann debütiert die vierte Formel-E-Fahrzeuggeneration (GEN4) mit über 600 kW Leistung.
«Ich bin superstolz auf diesen Schritt und danke Porsche Motorsport für das Vertrauen», meint Nico Müller. «Meine letzte Saison war keine einfache, dafür umso lehrreicher – das motiviert mich sehr, das Vertrauen der Mannschaft auf der Strecke zurückzuzahlen. Ich freue mich darauf, das Team noch besser kennenzulernen, und bin überzeugt, mit Pascal ein starkes Duo zu bilden. Ich will möglichst schnell dazu beitragen, dass das Team an die jüngsten Erfolge anknüpfen kann.»
Schweizer Rennsport-Fans durften sich am vergangenen Wochenende gleich drei Mal freuen: In der NLS hat Ranko Mijatovic seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Gleiches gelang Philip Ellis in der IMSA. Und in Barcelona sicherte sich Patric Niederhauser den Titel in der GT World Challenge Endurance. Wir gratulieren!!!
Im Vorjahr hat Ranko Mijatovic als erster Schweizer den Titel in der NLS (Nürburgring Langstrecken Serie) gewonnen. Dieses Jahr ist ihm dieses Kunststück erneut gelungen. Für den Solothurner Garagisten hat dieser zweite Titel einen besonderen Stellenwert: Er ist der erste Fahrer seit Johannes Scheid, der seinen Titel trotz eines Fahrzeugwechsels verteidigen konnte, nämlich vom BMW M240i zum BMW M4 GT4. Auch wenn der Titel schon vor dem Rennen zu 99 Prozent in trockenen Tüchern war, war die Freude über das Erreichte gross. «Natürlich hätten wir gerne noch den zehnten Sieg im zehnten Rennen geholt», sagte Mijatovic, nachdem es im letzten Rennen zum zweiten Platz in seiner Klasse reichte. «Aber wir gingen auf Nummer sicher. Auch weil es wieder zu nieseln begann. Wir mussten ja nicht gewinnen. Wir wollten einfach sicher ins Ziel kommen.» Für Rankos Team FK Performance Motorsport, das seit 13 Jahren in der NLS unterwegs ist, ist es der erste Titel in der populären Langstrecken-Serie. Ein starke Leistung zeigte auch Ford-Mustang-Pilot Fabio Scherer. Bei seinem zweiten NLS-Einsatz in der GT3 wurde er Vierter. Und das mit einer neuen Runden-Rekordzeit in 7:48,717 min.
Mijatovic war an diesem für die Schweiz so erfolgreichen Wochenende aber nicht der einzige Schweizer, der seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Auch der Zuger Philip Ellis sicherte sich nach 2024 seinen zweiten Titel in der GTD-Klasse der IMSA. Der Kampf um die Meisterschaft beim letzten Rennen, dem Petit Le Mans in Road Atlanta war schnell entschieden: Ellis und seinem Teamkollegen Russell Ward reichten ein fünfter Platz. Damit sicherten sie Winward Racing und Mercedes-AMG von Beginn die zweite GTD-Krone innert Jahresfrist. Der Titel bei den Prototypen ging an das Porsche-Duo Mathieu Jaminet/Matt Campbell. Cadillac-Pilot Louis Delétraz beendete die Saison mit einem achten Platz. Edoardo Mortara (Lamborghini) wurde in Road Atlanta Vierter.
Und es gab noch mehr Grund zum Jubeln: Porsche hat am Sonntag auch das Saisonfinale der GT-World-Challenge (GTWC) Europe in Barcelona gewonnen und damit seinen ersten Titel in der Geschichte der Meisterschaft gefeiert. Das deutsche Team Rutronik sicherte sich mit dem Porsche 911 GT3 R mit Startnummer 96 und den Fahrern Patric Niederhauser, Sven Müller und Alessio Picariello den Sieg im Endurance Cup. Niederhauser übernahm den Porsche als Schlussfahrer auf Platz 10 – im Wissen, dass er drei Positionen gut machen musste. Acht Minuten vor Rennende gelang «Nidi» das entscheidende Manöver. Der siebte Rang reichte, um mit einem Punkt Vorsprung die Meisterschaft zu gewinnen! Mit Raffaele Marciello (BMW) stand ausserdem ein Schweizer als Dritter auf dem Podium. Auch Kessel Racing durfte sich feiern lassen. Die Tessiner gewannen die Gesamtwertung in der Bronze-Kategorie.
Zu Ende ging am Wochenende auch die italienische Formel 4 in Misano. Das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht gelang dem Russen Kirill Kutskov, der für Maffi Racing einen vierten Platz im zweiten Rennen herausfuhr. Bester Fahrer im Team von Jenzer Motorsport war der Brite Bart Harrison als Siebter im dritten Rennen. Der Schweizer Florentin Hattemer belegte bei seinem Debüt für Jenzer die Plätze 18 und 24. Im zweiten Lauf war Hattemer in eine Kollision verwickelt.
Auch Chiara Bättig gab ihr Renndebüt in der saudiarabischen Formel 4 beim ersten Rennen in Bahrain. Die dreimalige Schweizer Kart-Meisterin belegte in Durchgang 1 Rang 8. Im zweiten Rennen landete die Red-Bull-Pilotin nach einer Kollision mit einer Mitkonkurrentin im Kiesbett.
Mit zwei Podestplätzen schloss Thomas Toffel die Saison in der Euronascar im belgischen Zolder ab. Damit schaffte er in der Open-Wertung noch den Sprung in die Top 10.
Bester Schweizer bei der Kart-WM in Franciacorta (ITA) (Kat. KZ2) war Levi Arn. Der Schweizer Meister kam auf Rang 22 ins Ziel. Ausgeschieden ist Ethan Frigomosca. In der Kat. Master war André Filipe Sousa der beste Schweizer als 17.
Beim Bergrennen Mickhausen in Südbayern standen am Wochenende auch zahlreiche Schweizer am Start. Schnellster war «Speedmaster» mit seinem BMW M3 GT3.
Unter schwierigen Bedingungen mit unterschiedlich starkem Regen am Renntag ging das 42. ADAC-Bergrennen Mickhausen südlich von Augsburg in Südbayern über die Bühne, das den Finallauf zur Deutschen Bergmeisterschaft 2025 bildete. Aufgrund der Nähe zur Landesgrenze nahmen wie jedes Jahr mehrere Schweizer daran teil. Schnellster der helvetischen Abordnung war «Speedmaster», der seinen PS-starken, aber auch schweren BMW M3 GT3 auf den sechsten Gesamtrang hievte. Mit zusätzlichen 50 Kilo Ballast im Kofferraum zwecks Verbesserung der Traktion auf der Hinterachse gewann der Berner damit auch die Gruppe E2-SH, in der zwölf weitere Schweizer eingeteilt waren, deren Tourenwagen nicht über den vom DMSB vorgeschriebenen Katalysator verfügten.
Wohl verdiente Siege feierten auch Martin Bächler im VW Lupo 16V in der Klasse Pf5b und Manuel Santonastaso im BMW E21 in der Klasse 3b. In der Klasse E2-SH bis zwei Liter musste sich Marcel Spiess im VW Golf 1 16V nur dem SilverCar-Sportwagen des Deutschen Marco Farrenkopf geschlagen geben. Stefan Moser (Toyota Yaris), Markus Hollenstein (VW Golf) und Markus Zaugg (Opel Kadett) belegten die nächsten Ränge dahinter. In der E2-SH über zwei Liter wurde Vanessa Zenklusen im Subaru Impreza Zweite hinter «Speedmaster» und vor Armin Banz im Opel Kadett. Ebenfalls guter Zweiter hinter einem Porsche GT3 wurde Michael Widmer im Hyundai i30 TCR in der Klasse Pf3a, während sich Jürg Ochsner (Opel Kadett) und Stephan Burri (VW Scirocco) in der Pf3b hinter «Santi» und einem deutschen Subaru Impreza die Plätze 3 und 4 holten. Der überlegene Gesamtsieg ging an den Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik im Nova Proto NP01.
Noch ist die Bergrennsaison 2025 für einige Schweizer nicht beendet, die am 18./19, Oktober beim 5. Bongo Hillclimb Monsters in Skradin (Kroatien) am Start erwartet werden. Allen voran Schweizer Meister Robin Faustini (im Vorjahr Gesamtzweiter in Papa Simon Hugentoblers Osella-PA30-Sportwagen) und Reto Meisel im Mercedes SLK340 sowie «Speedmaster» und Fabien Houlmann im Peugeot 205.
Text: Peter Wyss
Beim DTM-Finale in Hockenheim gab es am Wochenende neben viel Regen auch noch zwei Podestplätze für Schweizer Fahrer zu bejubeln.
Beim DTM-Finale in Hockenheim gab es aus Schweizer Sicht und unter den Augen einiger mitgereister Piloten aus dem Young Drivers Projekt von Auto Sport Schweiz nochmals ein Highlight. Ricardo Feller sicherte sich in einem spannenden Finish Platz 2 im regenrennen am Samstag. Am Sonntag wird der gebürtige Aargauer Neunter. Damit beendet der Fahrer aus dem Team Land Motorsport die Saison als Elfter. Den Platz in den Top 10 verpasst er wegen zwei Punkten knapp. Wie es mit Feller 2026 weitergeht ist offen. Sein Team plant einen Herstellerwechsel (zu Porsche?). Keine Punkte gab’s beim Saisonkehraus für Fabio Scherer. Der Ford-Mustang-Pilot musste sich mit den Rängen 17 und 18 begnügen und wurde in der Gesamtwertung (23.) noch von Timo Glock abgefangen. Für Emil Frey Racing endete die Saison 2025 enttäuschend. Der Brite Jack Aitken, vor dem Finale noch mit Meisterschafts-Chancen, fiel im ersten Rennen auf P6 zurück. Im zweiten sah er die Schwarze Flagge, weil er unter Gelb überholt haben soll und die Strafe ignorierte. Der Titel 2025 ging in einem packenden Finale an Ayhancan Güven auf Porsche.
Auch Alexander Fach feierte zum Saisonabschluss der ADAC GT Masters nochmals einen Podestplatz. Fach wurde mit seinem deutschen Teamkollegen Alexander Schwarzer Dritter im ersten Rennen und verteidigte so seinen Titel im ProAm-Cup. Im zweiten Rennen verpasste Fach das Podium als Vierter. In der Gesamtwertung belegte der Schwyzer rang 6. Alain Valente wurde 14.
Mit einem neunten Rang ging die Saison auch für Julien Apothéloz zu Ende. Der Zürcher erlebte ein durchzogenes Jahr in der ADAC GT4 Germany und fuhr nur zwei Mal in die Top 10.
Zum Karting: Beim Finallauf der IAME Series Italy in Cremona (ITA) hat sich der Zuger Ben Iten (10) in der X30 U10 den anvisierten zweiten Schlussrang souverän gesichert. Einen Schweizer Sieg gab es in der S125M. Gratulation an KartBox-Teamchef Kurt Wenger! Sein Fahrer Elia Nützi wurde Gesamtdritter in der Kat. X30 Mini.
Von Fabio Scherer auf der Nordschleife bis Albert Tamm bei der Kart-WM in Cremona: Am vergangenen Wochenende wurden aus Schweizer Sicht wieder ein paar schöne Erfolgs-Stories geschrieben.
Natürlich hat Max Verstappen mit seinem Premierensieg beim neunten Lauf zur NLS (Nürburgring Langstrecken Serie) alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch neben dem viermaligen Formel-1-Weltmeister, der seinen Triumph auf einem Ferrari 296 von Emil Frey Racing feierte, standen noch andere Schweizer im Rampenlicht – und fast noch wichtiger: mit Verstappen auf dem Podium. Mit nur 24,5 Sekunden Rückstand fährt Fabio Scherer mit seinen Teamkollegen Jann Mardenborough und Dennis Fetzer als Zweiter über die Ziellinie. Auch für Scherer war es eine Premiere. Zwar absolvierte er anfangs Jahr bereits einen NLS-Lauf; damals aber auf einem Hyundai i30N. Diesmal sass der Engelberger im Ford Mustang GT3, den der Le-Mans-Klassensieger aus der DTM bestens kennt. «Mit Max auf dem Podium zu stehen, fühlte sich surreal an», meinte Scherer nach dem Rennen. «Aber genau in diesen Momenten wird mir immer wieder bewusst, warum ich diesen Sport so liebe!»
Zum Feiern war auch Ranko Mijatovic zumute. Mit dem neunten Sieg im neunten Rennen haben der Vorjahresmeister und sein Teamkollege Nick Wüstenhagen einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht. Das Duo im BMW M4 GT4 von FK Performance Motorsport kann beim Finale am 11. Oktober praktisch nicht mehr eingeholt werden.
Nichts zu feiern gab es aus Schweizer Sicht beim vorletzten Lauf zur Langstrecken-WM in Fuji (JAP). Bester Schweizer war Neel Jani im Proton-Porsche als Elfter. Sébastien Buemi im Toyota mit der #8 beklagte nach einem Kontakt mit der später siegreichen Alpine einen Reifenschaden. Obendrauf gab es für den Toyota eine dreiminütige Stop&Go-Strafe. Noch schlimmer erwischte es Raffaele Marciello. Der Tessiner BMW-Pilot musste das Rennen nach einem Crash aufgeben. Glück im Unglück: Marciello blieb unverletzt. Auch in der LMGT3 blieben die Schweizer hinter den Erwartungen zurück. Thomas Flohr (Ferrari 296) wurde Sechster, Rahel Frey (Porsche 911) 13. und Grégoire Saucy 14.
Besser lief es den GT3-Schweizern in Imola, die im Rahmen der italienischen Meisterschaft im Einsatz gestanden haben. Jean-Luc d’Auria fuhr nach Rang 9 im ersten Lauf als Zweiter im zweiten Durchgang souverän aufs Podium. Und auch Alex Fontana durfte jubeln. Der Tessiner stand in der ProAM – ebenfalls im Rennen am Sonntag – als Zweiter mit seinem Porsche 911 Cup 992 auf dem Podium.
Noch mehr Erfolgsmeldungen aus der GT3 lieferte das Team Hofor Racing beim Saisonfinale der 24H Serie in Barcelona (SPA). Mit den Fahrern Michael Kroll, Chantal Prinz, Alexander Prinz, Maximilian Partl und Torsten Kratz feierte die Mercedes-Mannschaft den ersten Gesamtsieg in der 24H Series seit 2015 und der erste mit dem neuformierten Team. In der Endwertung der Michelin 24h Series European Series konnte sich Hofor Racing mit dem Sieg in Barcelona auf den zweiten Platz in der GT3-Gesamtwertung vorschieben. In der GT3 AM-Wertung beendete das Team die Saison auf dem dritten Rang.
Auch im internationalen Kartsport hat ein Schweizer am Wochenende brilliert: Albert Tamm. Der junge Tessiner hat bei der OK-N-Junior-WM in Cremona (ITA) als Dritter die Bronzemedaille gewonnen. Tamm ging auf der Aussenbahn von Startplatz 2 in Führung und verlor in der ersten Kurve drei Positionen, kämpfte sich dann aber wieder in die Top 3 zurück.
Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux haben mit einem dritten Gesamtrang bei der Rally del Ticino (Zweiter im SM-Klassement) vorzeitig den Schweizer Meistertitel gewonnen. Schnellster Schweizer im Tessin war einmal mehr Kevin Gilardoni. Der Gesamtsieg ging an den Italiener Andrea Crugnola.
Die Sonnenstube Tessin zeigte sich am vergangenen Wochenende bei der Rally del Ticino von ihrer düsteren Seite. Schon der Auftakt am Freitagabend war verregnet. Und auch am Samstag spielte das Wetter nicht mit. Die vierte Prüfung (Isone 2) musste nach zwei Ausritten und einem losen Felsbrocken sogar abgesagt werden. Statt den ursprünglich geplanten 58,72 km verkürzte sich die «Ticino» so auf 45,53 km.
Der Gesamtsieg sicherte sich nach drei Jahren, in denen Kevin Gilardoni die Rally del Ticino dominierte, diesmal der Italiener Andrea Crugnola mit seiner Beifahrerin Moira Lucca. Der Citroën-C3-Pilot führte von der ersten bis zur letzten Prüfung die Rallye an und war nur auf der letzten WP einen Hauch langsamer als Gilardoni. Der 33-Jährige aus dem Misox war mit seinem italienischen Beifahrer Corrado Bonato der schnellste Schweizer und holte damit die Maximalpunktzahl für den Sieg in der Schweizer Wertung. Dem Skoda-Fabia-Kutscher fehlten im Ziel 18,5 Sekunden auf Crugnola. «Im strömenden Regen den Skoda kennenzulernen – das war nicht einfach», meinte Gilardoni. «Aber wir haben uns Bestes gegeben. Und dieser zweite Platz im Gesamtklassement fühlt sich an wie ein Sieg.»
Da Gilardoni jeweils nur bei der Rally del Ticino im Einsatz steht, hat sein Sieg keine entscheidende Auswirkungen auf das Gesamtklassement. In diesem bauten Mike Coppens/Christophe Roux auf Skoda Fabia RS Rally2 ihren Vorsprung auf 39 Punkte aus. Damit kann ihnen der Titel vor dem Finale im Wallis (23.-25. Oktober) niemand mehr streitig machen. «Ich freue mich über meinen zweiten Titel», meinte Coppens, der schon 2021 Schweizer Rallye-Meister war. «Aber besonders freue ich mich für Christophe. 2021 war er nur bei der Rallye du Valais an meiner Seite. Diese Saison haben wir alle Rallyes gemeinsam bestritten.» Coppens lag vor der letzten Prüfung noch auf dem vierten Gesamtrang – mit zehn Sekunden Rückstand aufs Podium. «Deshalb habe ich in der letzten Prüfung nochmals voll attackiert.»
Hinter Gilardoni und Coppens sicherte sich Yoan Loeffler mit seinem französischen Beifahrer Aurélien Chiapello (auf einem Skoda Fabia Rally2 Evo) den dritten Rang in der Schweizer Wertung. Für Loeffler war es der zweite Podestplatz in Serie. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden, obwohl die Rallye sehr kurz war und durch die Absage der vierten Prüfung noch kürzer wurde. Ich habe jetzt vor dem Finale im Wallis ein kleines Punktepolster auf Platz 3 und hoffe natürlich, dass ich den zweiten Gesamtrang bis ganz zum Schluss nach Hause fahren kann.»
Platz 4 in der CH-Wertung ging an Stefano Mella auf einem weiteren Skoda Fabia RS Rally2, der damit nach Rang 5 bei der Rallye Burgund ein weiteres Top-Ergebnis erzielte und sich erfolgreich gegen Kim Daldini (Skoda Fabia R5) und Joël Rappaz (Alpine A110 Rallye GT+) durchzusetzen vermochte. Auf den Plätzen 8 und 9 folgten Aramis Cereghetti (Renault Clio S1600) und der erneut sehr positiv aufgefallene Matthieu Zurkinden auf seinem Peugeot 208. Zurkinden ist mit einem Rally4-Wägelchen die Überraschung des Jahres. Im Gesamtklassement liegt der 27-jährige Freiburger inzwischen sogar auf dem dritten Gesamtrang. Dass er diesen Platz auch noch nach der Rallye du Valais belegt, ist zu bezweifeln. Aber Zurkinden führt im Schweizer Rallye-Pokal (mit elf Punkten Vorsprung) und kann diesen (auch aufgrund des Ausfalls von Claude Aebi) bei der RIV ins Trockene fahren. Nicht im Ziel war Jérémie Toedtli (Skoda Fabia RS Rally2). Der Neuenburger musste nach einem Unfall in WP3 die Segel streichen.
Der Sieg in der historischen Klasse VHC ging haarscharf an das Duo Clovi Brosy/Frédéric Erismann auf einem BMW M3 E30. Platz 2, nur 0,8 Sekunden dahinter, sicherten sich Ivan Butti Rusca/Giuseppe Ricciardi auf ihrem Opel Ascona B. Die Führenden im Gesamtklassement, Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911 SC), verpassten das Podium um ebenfalls 0,8 Sekunden. Ihnen standen Vincent Tapparel/Evan Sporri auf einem Ford Escort RS1800 MKII vor der Sonne, die sich dann am Samstagabend doch noch zeigte. Aber erst bei der Podiumszeremonie…
Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite https://www.rallyticino.com/it/
Und so geht es weiter:
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Beim historischen Bergrennen Ollon-Villars am 23./24. August war Georges Gachnang noch zugegen. Einen Monat später ist der ehemalige Rennfahrer und Rennwagen-Konstrukteur in seinem 95. Lebensjahr verstorben.
Der Mann aus Aigle (VD) prägte den Schweizer Motorsport mit der Gründung des Teams Stabil CEGGA (Claude und Georges Gachnang Aigle) mit seinem Bruder Claude, der 2021 verstarb. Gemeinsam nahmen sie mit Prototypen an den grössten Bergrennen teil. Zwölf Rennwagen wurden von der Scuderia CEGGA mit Maserati- und Ferrari-Motoren gebaut, darunter auch zwei Formel-1-Autos. Der eine, der CEGGA-Maserati kam nie über die Testphase hinaus. Die Gachnangs meldeten das Fahrzeug 1962 für das nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählende Rennen in Pau (FRA) an. Fahrer war der Schweizer Maurice Caillet. Caillet nahm am Training teil, konnte sich allerdings nicht qualifizieren. Einen Monat später trat das Unternehmen zum Gran Premio di Napoli auf dem Kurs von Posillipo an. Auch hier verpasste Caillet die Qualifikation. Danach stellten die Gachnang-Brüder ihre Formel-1-Bemühungen vorerst ein.
1966 entstand bei CEGGA ein weiteres Formel-1-Auto – diesmal wurde es mit einem Zwölfzylindermotor von Ferrari ausgestattet. Georges Gachnang testete den Wagen auf dem GP-Kurs in Monza. Ein werksseitiger Renneinsatz in der Formel 1 liess sich allerdings nicht finanzieren. So schlief auch das zweite Formel-1-Projekt ein. Stattdessen wurde der Wagen ab 1967 bei Bergrennen eingesetzt. Zuletzt war er beim Revival in Ollon-Villars zu sehen.
Gachnang nahm auch an der 24 Stunden von Le Mans einmal, im Jahr 1960, mit einem AC Ace, der mit einem Bristol-Motor ausgestattet war. Sein Teamkollege war André Wicky. Das Duo wurde aber aufgrund der zurückgelegten Distanz nicht gewertet. Gachnangs Enkelin, Natacha Gachnang, nahm ebenfalls an den 24 Stunden von Le Mans teil (2010 auf einem Ford GT GT1 und 2013 auf einem Morgan LMP2). Bei der Le Mans Classic 2012 teilten sich Vater und Enkelin das Steuer eines Cooper Monaco. In der aktuellen Magazin-Ausgabe von Auto Sport Schweiz ist der Enkelin des Verstorbenen ein Artikel gewidmet.
Deutlich erfolgreicher als Natacha war (und ist) Gachnangs Enkel Sébastien Buemi. Der 36-Jährige ist viermaliger Gewinner der 24 Stunden von Le Mans mit Toyota sowie ehemaliger Formel-1-Pilot von Toro Rosso.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Angehörigen und den Freunden von Georges Gachnang sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier findet morgen Freitag, 26. September, um 14 Uhr im Temple du Cloître in Aigle statt.
Am 2. September ist der ehemalige Rennfahrer Samuel Heuer im Alter von 94 Jahren verstorben. Heuer war zwischen 1959 und 1970 passionierter Touren- und Sportwagenpilot.1958 war er ausserdem Gründungsmitglied der Ecurie Biennoise. Einen seiner grössten Erfolge feierte er 1961. Damals wurde er Zweiter der Schweizer Meisterschaft mit einem Deutsch-Bonnett, einem von einem 1-Liter-Motor getriebenen kleinen «Kunststoffbomber». In Monza stellte er 1963 mit einem Jaguar MK II einen Rundenrekord für Tourenwagen auf, MG vertraute ihm einen Werkswagen an, den Werksfahrerstatus genoss er auch kurze Zeit bei Borgward. Seine Lieblingsmarken waren aber Porsche und Alfa Romeo.
1971 beendete ein schwerer Unfall am Kerenzerberg seine Karriere. Heuer verunfallte damals mit einem Porsche 911 und erlitt schwere Rückenverletzungen. Der gebürtige Bieler schlitterte nur haarscharf an einer Querschnittlähmung vorbei und musste den Helm an den Nagel hängen. Weil ihn Motoren und alles, was sich bewegt, auch danach faszinierten, baute sich der ehemalige Oberst ein Militärmuseum auf. Tausendsassa Heuer war aber auch Stadtratspräsident von Nidau, erfolgreicher Unternehmer und ein enger Freund von Motorenguru Mario Illien, mit dem er seine Panzer regelmässig «ausführte»…
Auto Sport Schweiz spricht der Familie von Samuel Heuer sein aufrichtiges Beileid aus. Die Trauerfeier fand im Familien- und Freundeskreis statt.
Sportec-Pilot und Porsche-Förderfahrer Ethan Ischer hat beim fünften Lauf zum Porsche Sports Cup Suisse in Mugello einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht.
Mit maximaler Punkteausbeute kehrt Ethan Ischer vom fünften Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse zurück. Im italienischen Autodromo del Mugello sicherte sich der 18-jährige Porsche-Fahrer aus Morges einen zweiten und einen ersten Platz. Der Sieger des ersten Laufs, Hjelte Hoffner, bleibt als Gaststarter für die Meisterschaftswertung unberücksichtigt. Den Titelgewinn in der Gruppe GT3 durfte Ischer indes noch nicht feiern: Den kann sich das vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Nachwuchstalent erst Mitte Oktober beim Finale in Misano sichern.
Tabellenführer Ethan Ischer bekam in der Gruppe GT3 starke Konkurrenz: Gaststarter Hjelte Hoffner erwies sich für den Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG als harte Nuss. Im Qualifying für den ersten Lauf musste sich Hoffner mit der viertschnellsten Zeit zufriedengeben. Ins Rennen startete der Niederländer mit dänischen Wurzeln von der dritten Position. Schon in der ersten Runde ging Hoffner jedoch an Mattia Marchiante vorbei, im achten Umlauf war auch Pole-Mann Ischer an der Reihe – der heftige Gegenwehr leistete und auf faire Weise einen sehenswerten Zweikampf lieferte. Am Ende musste er Hoffner jedoch ziehen lassen, zumal ihm sein Kontrahent im Meisterschaftskampf als Gaststarter ohnehin keine Punkte streitig macht. Platz 3 sicherte sich Segre vor Ermanno Quintieri, Gregor Burkard und Peter Hegglin.
Das zweite Rennen mit den 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup, die in dieser Gruppe ohne ABS und Traktionskontrolle antreten, begann mit ähnlichen Vorzeichen: Ischer auf dem vordersten Startplatz vor Marchiante, die zweite Reihe teilten sich Segre und Hoffner. In der ersten Runde fiel Marchiante zunächst hinter Matteo Beretta auf die fünfte Position zurück, während sich an der Spitze ein spannender Kampf um die Führung entwickelte. Im achten Umlauf konnte Hoffner mit seiner Erfahrung aus diversen Carrera Cups an Segre vorbeigehen und die Jagd auf Ischer eröffnen. Der behielt jedoch die Nerven, konterte mit der schnellsten Rennrunde und feierte am Ende mit 1,359 Sekunden Vorsprung einen klaren Start-Ziel-Sieg. Platz 4 ging erneut an Quintieri, weniger als eine Zehntelsekunde dahinter folgte Hegglin – beide hatten auf den letzten Metern noch drei Positionen aufgeholt: Burkard, Beretta und Marchiante waren kurz vor Schluss zurückgefallen.
«Mein Rennwochenende begann mit zwei Qualifying-Bestzeiten exzellent – da hat sich unsere intensive Vorbereitung ausgezahlt», betont Ethan Ischer, der nun als klarer Favorit auf den Fahrertitel zum Finale in Misano reist. «Im ersten Rennen bin ich gut gestartet und habe die Führung lange verteidigt, nur im ersten Sektor fehlte mir etwas Performance – das kostete mich den Sieg. Im zweiten Lauf lief es noch besser: Ich konnte von der Pole-Position gewinnen, die schnellste Rennrunde fahren und meine Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen.»
In der Gruppe Open GT entschied Patrick Dinkeldein mit seinem Porsche 911 GT3 R der aktuellen Generation 992 die Gesamtwertung beider Sprintläufe über jeweils gut 30 Minuten für sich. In der hart umkämpften Klasse für den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle hiessen die Sieger Sebastian Schmitt und Gualtiero Branco. Titelfavorit Max Mutschlechner musste zwar eine doppelte Nullrunde hinnehmen, liegt aber in der Fahrertabelle weiterhin vorn. Mit seinem 368 kW (500 PS) starken 718 Cayman GT4 RS Clubsport konnte David von Rosen auf der 5,245 Kilometer langen Formel-1-Strecke nahe der Toskana-Metropole Florenz zweimal die GT4 Clubsport-Wertung gewinnen. Bei den historischen Cup-Porsche mit luftgekühlten Boxermotoren setzte sich Ivan Reggiani jeweils in der Klasse für die Rennwagen auf Basis der Generation 964 durch. Mit dem Nachfolgemodell 993 teilten sich Schorsch Wörle und Albert Weinzierl die Klassensiege.
Nach einer langen Sommerpause geht die Schweizer Rallye-Meisterschaft diesen Freitag/Samstag in die vierte und vorletzte Runde. Auf dem Programm steht die 27. Ausgabe der Rally del Ticino.
Am Freitag/Samstag (26./27. September) findet der vierte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 statt. 49 (moderne) Teams haben sich zur 27. Ausgabe der Rally del Ticino eingeschrieben. Dazu gesellen sich sieben historische Fahrzeuge der Klasse VHC. Los geht die Rallye am Freitagabend mit der kurzen Prüfung «Chicco d’Oro» nach 21 Uhr. Am Samstag stehen dann zwei weitere Prüfungen an, die jeweils zwei Mal abgefahren werden: Valcolla und Isone. Insgesamt geht die Rallye über eine Distanz von gewerteten 58,72 Kilometern. Damit gilt die diesjährige Rally del Ticino als Rallye-Typ 3, die kürzeste Variante. Und deshalb gibt es für den Sieger der «Ticino» auch maximal 18 Punkte zu holen. Im Vergleich: Bei einer Rallye vom Typ 1 (mehr als 140 km gewertete Prüfungen) kann der Gewinner 32 Punkte abkassieren.
Und damit sind wir schon beim Rechnen. Nach drei von fünf Rallyes führen Mike Coppens/Christophe Roux (Skoda Fabia RS Rally2) die Meisterschaft mit 80 Punkten souverän an. Auf Platz 2 folgt Pascal Perroud, der seit seinem Unfall bei der Rallye de Bourgogne allerdings ausser Gefecht gesetzt ist und nach eigenen Angaben aufgrund seiner Rückenverletzung weder im Tessin, noch im Wallis beim Finale starten kann. Wir wünschen an dieser Stelle weiterhin gute Besserung!
Dadurch rückt Yoan Loeffler (Skoda Fabia Rally2 Evo) zum ersten Verfolger Coppens auf. Der 28-Jährige aus Bex (VD) hat aktuell 43 Zähler auf seinem Konto. Würde er im Tessin gewinnen, käme er auf 61 Zähler. Weil es dieses Jahr kein Streichergebnis mehr gibt, würden Coppens/Roux in diesem Fall ein dritter Platz im Tessin reichen. Mit 94 Punkten wäre Coppens (nach 2021) vorzeitig zum zweiten Mal Schweizer Rallye-Meister – ganz egal, wie das Heimspiel Coppens’ vom 23.-25. Oktober ausgeht. Loeffler selber (lesen Sie dazu auch das Interview mit ihm) bleibt Realist: «Ich denke gar nicht daran, einen Fahrer vom Kaliber eines Mike Coppens noch abzufangen. Dafür muss ich noch viel lernen und mehr Erfahrung anhäufen. So gesehen wäre für mich der zweite Platz schon eine Sensation.»
Coppens selber weiss, dass er den Sack schon im Tessin zumachen kann. Druck verspürt er deswegen keinen. Er fahre die Schweizer Rallye-Meisterschaft aus reinem Vergnügen. Wenn am Ende der Titel herausschaut, sei das eine Bestätigung für all das, was er in diesen Sport investiere. Ob es im Tessin zu einem weiteren Saisonsieg reicht, es wäre der dritte in diesem Jahr, hängt in erster Linie vom Abschneiden von Kevin Gilardoni ab. Der 33-Jährige aus dem Misox hat schon sechs Mal im Tessin gewonnen. Seit 2022 ist er ungeschlagen. Allerdings fuhr er die vergangenen zwei Jahre mit einem WRC-Auto. Diesmal tritt Gilardoni mit einem Skoda Fabia RS Rally2 an und ist damit auch punkteberechtigt. Neben den eingangs erwähnten Teams sollte man auch ein Auge auf Stefano Mella (#6) sowie Kim Daldini (#7) werfen. Auch diese beiden Akteure sind mit einem Skoda Fabia unterwegs.
Ein Comeback im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft gibt Jérémie Toedtli. Der Neuenburger war 2021 auf umstrittene Art Schweizer Junioren-Meister geworden und kehrt beim Rally del Ticino mit einem Skoda Fabia RS Rally2 zurück. Auf sein Abschneiden darf man gespannt sein.
Spannend wird es auch im Schweizer Rallye-Pokal werden. Dort liegt das führende Duo Mathieu Zurkinden/Stéphane Pury (Peugeot 208) nur gerade einen einzigen Zähler vor Claude Aebi/Justin Vuffray (Renault Clio RS).
In der historischen Klasse, der VHC, haben sich sieben Teams eingeschrieben. Darunter die Führenden in der Meisterschaft Eddy Tapparel/Marion Tapparel. Das Porsche-Duo hat vor der Rally del Ticino elf Punkte Vorsprung auf Aurélien Bouchet (Ford Escort MK2). Nicht am Start sind die Sieger der Rallye de Bourgogne – Eddy und Florence Bérard. Auch hier wird die Entscheidung, wer am Ende die Nase vorne hat, möglicherweise erst beim Finale im Wallis fallen.
Mehr Infos zur Rally del Ticino finden sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Ihn hatte vor der Saison kaum jemand auf der Rechnung: Yoan Loeffler (28) ist auf dem besten Weg, die Schweizer Rallye-Meisterschaft unter den Top 3 zu beenden. Bei der Rally del Ticino kann er sogar auf Platz 2 vorstossen.
Yoan Loeffler fährt seit 2016 Rallyes. Angefangen hat er bei der Rallye du Chablais mit einem Citroën DS3 R1. Seit 2024 fährt er einen Skoda Fabia Rally2 Evo. Mit diesem ist er in dieser Saison auf dem besten Weg unter die Top 3 zu gelangen. Vier Punkte trennen ihn von Platz 2. Weil Pascal Perroud nach seinem Unfall bei der Rallye de Bourgogne weiter rekonvaleszent ist, ist Loeffler gar der einzige R2-Pilot, der Leader Mike Coppens noch einholen könnte.
Du bist vor der Rally del Ticino Dritter im Gesamtklassement. So weit vorne warst du noch nie. Wie fühlt sich das an?
Yoan Loeffler: Das ist neu für mich – also etwas ungewohnt. Aber es ist eine grosse Genugtuung für alles, was ich die letzten Jahre in den Rallyesport investiert habe.
Nach dem Unfall von Pascal Perroud bist du so ziemlich der Einzige, der Leader Mike Coppens rein rechnerisch noch abfangen könnte. Verschwendest du daran einen Gedanken?
Ganz ehrlich: Ich bin Realist. Ich weiss, was ich kann. Und was ich nicht kann. Um einen Fahrer vom Format eines Mike Coppens auf die Pelle zu rücken, muss ich noch hart an mir arbeiten.
Was ist denn dein Saisonziel? Und welches hattest du zu Beginn der Saison?
(Lacht.) Vor der Saison habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass ich mit Hilfe meiner Sponsoren und Unterstützer alles daran setzen möchte, die komplette Schweizer Meisterschaft zu bestreiten. Nun ist das Ziel natürlich klar: Ich möchte diesen zweiten Platz holen. Gelingt mir das, ist das wie die Kirsche auf der Torte!
Was fehlt dir noch, um ganz vorne mitzufahren? Erfahrung?
Ja, da fehlt sicher noch Erfahrung. Die «Ticino» ist erst die sechste Rallye mit dem Skoda Fabia Rally2 Evo. Auch meine letzte Rallye liegt schon etwas zurück – die Rallye Burgund Anfang Juli. Alles in allem muss ich noch lernen, den Rhythmus zu finden. Ich bin da nicht immer in einem Fluss und bremse noch zu stark.
Wie gut kennst du die Prüfungen im Tessin?
Ziemlich gut. Ich war die vergangenen vier Jahre bei dieser Rallye dabei. Insofern mache ich mir keine grossen Sorgen. Ich bedauere aber, dass die Rallye von 80 auf 50 Kilometer verkürzt wurde. Das ist sehr schade.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft besteht in diesem Jahr nur noch aus fünf (statt sechs) Läufen. Es gibt nur noch eine Rallye im benachbarten Frankreich. Und kein Streichergebnis mehr. War dies in deinen Augen der richtige Weg, um Kosten zu sparen?
Ich denke schon. Unser Sport ist auf diesem Niveau sehr teuer. Der Grossteil, den ich verdiene, fliesst in den Rallyesport. Und dieser erfordert von mir viele «Opfer». Ich habe seit 2017 keine Ferien mehr gemacht, nur um an Rallyes teilzunehmen. Eine Rallye weniger bedeutet weniger Kosten. Insofern ist der Plan aufgegangen. Dass es keinen Streicher mehr gibt, finde ich ebenfalls gut. Das animiert die Fahrer, die um die Meisterschaft fahren wollen, möglichst an allen Rallyes teilzunehmen. Leider, das sieht man dieses Jahr, ist die Anzahl der Fixstarter sehr gering. Ich persönlich würde statt einer Rallye im Burgund eine Rallye, wie sie im Aostatal veranstaltet wird, vorziehen. Das ist grenznaher und würde vielleicht noch mehr Walliser zum Mitmachen verleiten.
Zahlreiche Schweizer standen am Wochenende auf internationalen Schauplätzen im Einsatz. Für viele geht es oder ging es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern um mögliche Titel.
Am Wochenende fand im spanischen Valencia das Finale des GT World Challenge Sprint Cups statt. Gute Chancen auf eine Topplatzierung hatte dabei Patric Niederhauser. Doch dem Porsche-Piloten aus dem deutschen Team Rutronik Racing lief es für einmal gar nicht rund. Nach einem schwierigen Qualifying musste «Nidi» vom 19. Startplatz ins Rennen gehen, war prompt in eine Kollision verwickelt und musste zu einem Reifenwechsel an die Box, mit dem er ans Ende des Feldes zurückfiel. Im zweiten Rennen verlor das Team aus technischen Gründen einige Sekunden beim Boxenstopp. Niederhauser wurde am Ende auf dem fünften Platz abgewunken. Dieselbe Position erreichte Niederhauser (mit Teamkollege Sven Müller) auch in der Meisterschaft. In rund zwei Wochen kann Niederhauser die Enttäuschung von Valencia vergessen machen. Im Endurance Cup liegt der ehemalige GP3-Pilot auf dem zweiten Zwischenrang. Und auch in der spartenübergreifenden Meisterschaft (Sprint und Endurance Cup) hat der Berner noch Titelchancen. Besser lief es den Schweizer Teams. Emil Frey Racing sicherte sich mit Chris Lulham/Thierry Vermeulen den Titel im Gold Cup. Das Team Kessel Racing aus dem Tessin gewann die Bronze-Wertung.
Beim IMSA-Lauf in Indianapolis (USA) standen ebenfalls Schweizer im Einsatz. Nico Müller durfte nach seinem zweiten Vaterschaftsurlaub wieder einmal im Porsche 963 von JD Miller Platz nehmen und wurde Achter. Direkt dahinter kam Cadillac-Werksfahrer Louis Delétraz als Neunter ins Ziel. Auf Platz 10 landete Edoardo Mortara (Lamborghini). Philip Ellis (Mercedes) beendete das Rennen in der GTD-Klasse auf Rang 5. Damit geht der Zuger mit einem 224-Punkte-Polster ins letzte Rennen, dem Petit Le Mans am 11. Oktober.
Auch beim vorletzten Rennen der GT Open gab es Schweizer Klassenerfolge. Das Duo Yannick Mettler/Dexter Müller (Mercedes) gewann den ersten Lauf in Barcelona in der Kat. ProAM, Gino Forgione (Ferrari) sicherte sich den Sieg im zweiten Durchgang in der AM-Wertung. Mettler/Müller liegen vor dem Finale auf Rang 4 in der Meisterschaft der ProAM mit intakten Chancen auf einen Podiumsplatz. Forgione kämpft in Monza am 19.10. um den Titel.
Ein spannender Titelkampf bahnt sich auch in der Ferrari Challenge Europe an. Gleich zwei Schweizer fahren dort um die Krone. Nach dem Rennen in Spa-Francorchamps führt Felix Hirsiger sechs Punkte vor Jasin Ferati, der in Belgien in beiden Rennen bestraft wurde. Ohne diese beiden Strafen würde Ferati vor dem Finale in Mugello (25./26. Oktober) die Meisterschaft anführen.
Einen viel umjubelten Sieg feierte auch Reto Meisel beim Finale der Berg-EM im kroatischen Buzet. Der Mercedes-Pilot landete als schnellster Tourenwagen-Pilot auf dem siebten Gesamtrang und verpasste den Streckenrekord (bei den Tourenwagen) nur knapp. Meisel sicherte sich damit den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Gruppe 1 der Kat. 1. Der Sieg bei den Rennwagen ging an Christian Merli, der sich dadurch seinen sechsten EM-Titel sicherte.
Am Wochenende stand neben dem Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft in Les Paccots (siehe Link), auch die zehnte Ausgabe der Bernina Gran Turismo auf dem Programm.
Am vergangenen Wochenende fand (unter neuer Führung) zum zehnten Mal die Bernina Gran Turismo statt. Unter strahlender Herbstsonne erlebten Zuschauer entlang der 5,7 km langen Strecke zwischen La Rösa und Bernina, wie 51 Fahrzeuge das hochalpine Gelände erklommen. Das diesjährige Startfeld umfasste die gesamte Motorsportgeschichte von der Vorkriegszeit bis in die Zukunft und trat in drei Kategorien an: Competition mit reinen Zeitläufen für die schnellste Bergfahrt, Regularity, bei der die Fahrer ein vorgegebenes Tempo möglichst exakt einhalten mussten, und Demonstration, eine Präsentation aussergewöhnlicher Fahrzeuge.
Die Jury unter dem Vorsitz von Anne Dupraz, verkündete nach zwei Tagen Bergfahrten auf dem Berninapass die Sieger der Klassen Competition und Regularity:
• Competition-Sieger: Daniele Perfetti, Porsche 911 Carrera RSR (1975)
• Regularity-Sieger: Vic Jacob, Austin-Healey 100S (1955)
Eine dritte besondere Auszeichnung, der Meyers-Manx-Preis für Spirit and Soul, der Leidenschaft und Charakter im Bergrennen würdigt, ging beim Bernina Gran Turismo an Ernst Schuster und Fahrer Franco Gansser am Steuer des Porsche 908/10/03 von 1971.
Die diesjährige Ausgabe bot ein Starterfeld, das die Geschichte des Motorsports von der Vorkriegszeit bis zur Zukunft umspannte: Für Furore sorgte insbesondere der Bugatti Type 59, der erstmals weltweit auf einer öffentlichen Strasse gefahren wurde – pilotiert von Sammler Fritz Burkard und Le-Mans-Sieger Andy Wallace. Zu bestaunen gab es aber auch einen Ferrari 250 GT SWB SEFAC Competition (1961), ein originaler Lancia Rally 037 Gruppe B, ausgewählte Mercedes-Benz 300 SL Coupés und 190 SL Racing-Versionen sowie drei spektakuläre Alfa Romeo GTAm aus dem Alfa-Delta-Team.
Robin Faustini hat beim letzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Les Paccots nochmals in Rekordzeit gewonnen! Daneben sicherten sich Lionel Ryter die Junior-Meisterschaft und der bereits als Tourenwagen-Meister festgestandene Danny Krieg den Berg-Pokal. Natürlich immer alles unter Vorbehalt der Anerkennung der Resultate durch die NSK.
Zwei Titel wurden in Les Paccots beim Finale der Schweizer Berg-Meisterschaft noch vergeben: der bei den Junioren und der im Berg-Pokal für Tourenwagen bis 2 Liter. In beiden Fällen setzte sich der Favorit durch – oder sagen wir: Der, der vor Les Paccots die besseren Karten hatte. Für Danny Krieg, der sich am Gurnigel zum Tourenwagen-Meister krönen liess, war es der Abschluss einer perfekten Saison. Der 48-jährige Altendorfer liess sich auch durch die etwas feuchte Fahrbahn im zweiten Lauf nicht irritieren und fuhr mit seinem VW Golf Rally in der E1 bis 2 Liter souverän zum Klassensieg (vor Sébastien Coquoz und Fabien Houlmann) und sicherte sich damit ohne «wenn und aber» auch den Sieg im Berg-Pokal für Tourenwagen bis 2000 cm3. Im Gesamtklassement der Tourenwagen reichte Kriegs Gesamtzeit von 1:59,259 min zu Rang 2.
Schneller war am gestrigen Sonntag nur Jean-Paul Chiquita auf seinem Porsche GT3 Cup. Der Waadtländer fuhr in 1:58,542 min Bestzeit (und Streckenrekord) bei den Tourenwagen und sicherte sich somit noch in letzter Minute Rang 2 in der Tourenwagen-Meisterschaft hinter Krieg, aber vor Arnaud Donzé (VW Golf). «Es war eine anstrengende Saison», meinte der neue Tourenwagen-Meister und Pokal-Sieger Danny Krieg. «Ich habe bis zum Schluss alles geben müssen und freue mich natürlich darüber, dass es für beide Titel gereicht hat.» Für Chiquita ist der Vize-Titel ebenfalls ein besonderer Moment. Vor einem Jahr sorgte der Porsche-Kutscher in Les Paccots für ein kontroverses Tourenwagen-Finale und wurde dafür teilweise scharf kritisiert. Mit einer blitzsauberen Leistung 2025 hat er sich dieses Jahr den Platz auf dem Podium redlich verdient. «Ich musste im dritten Lauf alles geben», meinte «Chiq sr.». «Umso mehr freue ich mich, dass die Rechnung aufgegangen ist.» Für Arnaud Donzé war schon vor dem Finale klar, dass er den zweiten Gesamtrang womöglich verlieren würde. «Ich bin mit einem einfachen VW Golf Dritter geworden. Darauf kann ich stolz sein. Gegen Chiquita im Porsche hatte ich auf dieser Strecke keine Chance.»
Keine Chance, das Blatt noch zu wenden, hatte auch Alessandro Grispino. Der Slalom-Meister 2025 hatte in der Schweizer Junior-Meisterschaft vor Les Paccots gleich viele Punkte wie Lionel Ryter. Doch der gab sich beim Finale keine Blösse und hatte schon nach zwei von drei Läufen den Titel im Sack. Beide, Grispino und Ryter, haben eine makellose Saison hingelegt und sich bei jedem der acht Rennen die Maximalpunktzahl gutschreiben lassen. Dass Grispino in diesem Fall hinter Ryter Zweiter werden würde, war ebenfalls vor dem Finale klar. «Aus eigener Kraft konnte ich das Ruder nicht herumreissen», meinte Grispino. «Die Regel besagt: Bei Punktegleichheit gewinnt der, der die bessern SCRATCH-Ergebnisse hat.» Und da war Ryter in seinem Formel Renault gegenüber Grispino in seinem Renault Clio natürlich im Vorteil. Trotzdem war der Junior-Titel für den Walliser kein Spaziergang. «Das war ein harter Kampf. Alessandro hat nie nachgelassen. Hätte ich nur einen Fehler gemacht, hätte er davon profitiert. Ich musste die ganze Saison über mit Köpfchen fahren – vor allem bei den Bergrennen.» Hinter Ryter und Grispino sicherte sich Steven Chiquita auf seinem BMW E30 (wie im Vorjahr) Rang 3 – ganz zur Freude seines Vaters Jean-Paul Chiquita.
Kommen wir zum Tagessieger – und da kann man eigentlich nur den Hut ziehen. Der seit Oberhallau als Meister bei den Rennwagen festgestandene Robin Faustini war auch in Les Paccots unantastbar. Im trockenen ersten Lauf war der 27-jährige Aargauer auf seinem Nova NP01 Empa drei Sekunden schneller als Michel Zemp auf dem Norma M20FC Helftec. Denselben Vorsprung hatte er auch nach Lauf 2, welcher im unteren Teil der Strecke noch bei feuchten Bedingungen ausgetragen wurde. Im dritten Durchgang, der gerade noch vor dem grossen Regen über die Bühne ging, packte Faustini dann nochmals den Hammer aus. In 47,385 sec verbesserte er den Streckenrekord um 0,14 Sekunden. «Als ich am Start stand habe ich mir gesagt: Diesen Rekord hole ich mir jetzt – zum Abschluss der Saison». Diese ist für Faustini wie am Schnürchen gelaufen. Sieben Rennen, sieben Siege, davon drei in neuer Rekordzeit – besser kann man es nicht machen! Seit Les Paccots 2023 hat kein anderer Fahrer mehr gewonnen, sieht man einmal vom Tagessieg von Joël Volluz in La Roche 2025 ab. Dieses Rennen konnte Faustini nicht gewinnen, weil er am selben Wochenende in Hemberg fuhr und dort den Tagessieg feierte. Zwei Saisons hintereinander jedes Rennen gewinnen – das hat es in der Schweizer Berg-Meisterschaft noch nie gegeben!
Den Hut muss man aber auch vor dem Zweitplatzierten der diesjährigen Rennwagen-Meisterschaft ziehen! Michel Zemp hat mit seinem 2-Liter-Norma alle überrascht – sich selber inklusive. «Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass ich aufs Podium fahren kann, hätte ich das ohne Zögern unterschrieben.» Nach sieben Rennen sieht seine Bilanz wie folgt aus: sechs Podestplätze, davon vier zweite Plätze! Nur in Anzère wollte es mit den Top 3 nicht klappen. «Ich freue mich riesig über diesen zweiten Platz in der Meisterschaft und gratuliere Robin. Er hat diesen Titel so was von verdient!» Platz 3 sicherte sich ein weiterer 2-Liter-Pilot: Victor Darbellay. In Les Paccots musste er nach dem ersten Lauf aufgrund eines Problems mit dem Motor zwar die Segel streichen. Weil aber sein ärgster Verfolger Thomas Amweg im Freiburgischen gar nicht erst angetreten ist, durfte sich Darbellay dennoch über den dritten Gesamtrang freuen. «Ich hatte schon im ersten Lauf gleich nach dem Start Aussetzer», meinte Darbellay. «Zum Glück hat dieser Nuller keine Auswirkungen auf die Meisterschaft gehabt.» Das Podium beim Finale komplettierte Simon Hugentober auf seinem Osella PA30. Die Plätze 4 und 5 im SCRATCH gingen an Lionel Ryter respektive Joël Grand, der nach La Roche zum zweiten Mal mit seinem Wolf Thunder am Start gestanden hat. Die weiteren Top-10-Platzierungen: 6. Chiquita, 7. Krieg, 8. «Speedmaster» (BMW M3 GT3), 9. Christoph Zwahlen (Porsche 911 GT3), 10. Remo Fischer (Ford Escort).
Im Renault Classic Cup setzte sich einmal mehr Thomas Zürcher durch. Der in den Thurgau ausgewanderte Berner stand schon vor dem Finale in Les Paccots als Sieger des RCC fest. Zürcher hat sich dank seiner Konstanz am Berg auch den zweiten Schlussrang im Berg-Pokal gesichert. Dritter wurde Fiat-X1/9-Pilot Jean-François Chariatte, der in Les Paccots fehlte.
Schnellster REG-Pilot war in 1:04,281 min der «fliegende» Renault-5-Pilot Claudio Grispino. In der Addition der beiden besten Läufe verwies er Patrick Jakober (VW Golf 1, +2,015 sec) und Emanuele Tognacca (VW Golf GLR, +3,160 sec) auf die Plätze 2 und 3.
Alle CH-Klassensieger Von Les Paccots im Überblick: Thomas Zürcher (Renault Clio III, RCC), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, TCR), Sylvain Chariatte (Honda Integra, SuperSérie), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSérie Comp.), Nicolas Pasche (Renault Clio II, N/ISN), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, A/ISA), Jeremy Girard (BMW 320, Historic bis 2500 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Historic über 2500 cm3), Jean-Romain Cretegny (Ford Escort RS2000, Historic Classic), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 B5 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS bis 4000 cm3), Ludovic Ecabert (Citroën Saxo, E1 bis 1400 cm3), Mitch Kuster (Alfa Romeo Sprint, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002ti, E1 bis 2500 cm3), Florent Mariaux (BMW E30, E1 bis 3000 cm3), Bruno Ianniello (Lancia Delta, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 911 GT3, E1 bis 4000 cm3), «Speedmaster» (BMW M3 GT3, E1 über 4000 cm3), Joël Grand (Wolf Thunder, E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault, E2-SS bis 2000 cm3), Michel Zemp (Norma M20 FC, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01 Emap, E2-SC bis 3000 cm3).
Am kommenden Wochenende fallen beim Bergrennen in Les Paccots die Entscheidungen im Berg-Pokal und in der Junior-Meisterschaft. Noch offen ist auch der Kampf um die Plätze 2 und 3 bei den Tourenwagen.
Mit Robin Faustini (Rennwagen) und Danny Krieg (Tourenwagen) stehen die beiden Schweizer Berg-Meister 2025 bereits vor dem letzten Rennen in Les Paccots (21.9.) fest. Spannend wird es am Wochenende im Freiburgischen aber trotzdem. Denn noch sind nicht alle Entscheidungen gefallen. Offen ist zum Beispiel noch die Junior-Meisterschaft. Dort liegen Lionel Ryter (Formel Renault 2.0) und Alessandro Grispino (Renault Clio) mit dem Maximum von je 175 Punkten in Führung. Sichern sich die beiden auch beim Finale je einen «25er», geht der Titel aufgrund der besseren SCRATCH-Ergebnisse ins Wallis an Lionel Ryter. «Ich kann den Titel aus eigener Kraft nicht mehr holen», sagt der Schweizer Slalom-Meister Grispino. «Lionel müsste ein Problem haben. Aber das wünsche ich ihm natürlich nicht.» Für Ryter wäre der Titelgewinn eine Wiedergutmachung für 2024. Damals verlor er aufgrund eines technischen Problems im letzten Rennen am Gurnigel die Meisterschaft.
Auch im Berg-Pokal muss der Sieger noch ermittelt werden. Die besten Karten hat der frisch gekürte Tourenwagen-Champion Danny Krieg. Bisher hat er sich im Wettbewerb der hubraumschwächeren Tourenwagen bis 2 Liter bei jedem Rennen 20 Punkte gutschreiben lassen können. Diesmal kann er sich sogar einen «15er» für Platz 2 erlauben. Dann wäre der Altendorfer – bei einem neuerlichen Sieg von Thomas Zürcher im Renault Clio Cup – zwar punktgleich mit dem neunmaligen RCC-Champion. Am Ende würden aber auch hier die besseren SCRATCH-Ergebnisse zählen. Und da hat Krieg die Nase vorn. Vorjahres-Sieger Jean-François Chariatte dürfte Platz 3 behalten. Der Jurassier könnte sich höchstens noch (auf Rang 2) verbessern, wenn Zürcher beim Finale einen Nuller schreibt.
In der Tourenwagen-Meisterschaft kommen für die Podestplätze hinter Danny Krieg nur noch zwei Fahrer in Frage: Arnaud Donzé (zurzeit 105 Punkte) und Jean-Paul Chiquita (101). Der Viertplatzierte Alexandre Comby (90 Zähler) hat in Les Paccots zu wenig Gegner, um voll punkten zu können. Ausserdem droht ihm noch ein Streichergebnis. Das gilt auch für Donzé. Der Jurassier läuft Gefahr, dass er seinen zweiten Zwischenrang in Les Paccots verliert. Denn der hinter ihm liegende Chiquita kann noch, weil er schon zwei Streicher hat, voll punkten. Im Idealfall kommt der Porsche-Fahrer sogar bis auf einen Zähler an Krieg heran.
Der Kampf um das Podest in der Rennwagen-Meisterschaft (hinter Faustini) ist bereits entschieden. Michel Zemp ist Gesamtzweiter, Victor Darbellay Dritter. Thomas Amweg, der noch in Schlagdistanz zu Darbellay läge, muss nach den Motorenproblemen am Gurnigel auf das letzte Rennen verzichten und hat daher keine Chance mehr auf Platz 3. Darbellay selber könnte im absoluten Idealfall (Tagessieg in Rekordzeit) punktemässig noch zu Zemp aufschliessen. Doch das würde ihm nichts bringen, weil bei Punktgleichheit das Rennen mit FIA-Status (Les Rangiers) ausschlaggebend wäre. Und da lag Zemp (3.) vor Darbellay (5.).
Nach einem Jahr Pause kehrt die Bernina Gran Turismo zurück. In diesem Jahr vereint das Feld Grand-Prix-Ikonen aus der Vorkriegszeit, Langstreckenlegenden und einzigartige Hypercars.
Von Donnerstag bis Sonntag (18.-21. September) findet am Berninapass die zehnte Ausgabe der Bernina Gran Turismo statt. Gleichzeitig wird mit der diesjährigen BGT die Öffnung der Bündner Pässe für den Automobilverkehr gefeiert. Diese wird 2025 nämlich 100 Jahre alt.
Seine Wurzeln hat das Rennen in der Internationalen St. Moritzer Automobilwoche von 1929. Damals, nur vier Jahre nach der Aufhebung des kantonalen Fahrverbots, wollte man den Sommertourismus neu beleben – mit einer 16,5 Kilometer langen Bergrennstrecke und einem Beschleunigungsrennen auf der «Shell-Strasse». Die Crème de la Crème des Motorsports liess es sich nicht nehmen, ins Engadin zu reisen: Hans Stuck sr. siegte 1929 auf einem Austro-Daimler, Louis Chiron folgte 1930 auf einem Bugatti.
2014 wurde die Veranstaltung als Revival frisch lanciert. Gefahren wird in einer Rennklasse und in einer Gleichmässigkeitskategorie. Das heisst: die Uhr tickt, wenn die Autos auf der Strecke unterwegs sind. Und diese Strecke hat es in sich. Die Route zwischen La Rösa und dem Ospizio Bernina gehört zu den spektakulärsten Europas. Auf 5,4 Kilometern windet sie sich durch 52 Kurven und überwindet dabei rund 450 Höhenmeter. Von 1’871 m auf 2’328 m – in kürzester Zeit.
Ein Komitee hat auch dieses Jahr rund 80 Teilnehmende sorgfältig ausgewählt – nicht unbedingt nach Marktwert, mehr nach Authentizität. Prämiert wird die Geschichte hinter dem Fahrzeug – und die Persönlichkeit, die es bewegt. Das Feld gleicht einem rollenden Museum: Dieses Jahr ist auch ein Bugatti Type 59 dabei, der bislang noch nie auf offener Strasse gefahren wurde. Am Steuer sitzt u.a. der ehemalige Le-Mans-Sieger Andy Wallace (1988 auf Jaguar). Hingucker sind aber auch ein Mercedes-Benz 300 SL, ein Ferrari 250 GT mit kurzem Radstand oder ein Lancia Rally 037 aus der legendären Gruppe-B-Zeit.
Für Zuschauer ist der Eintritt entlang der Strecke kostenlos. Weil am Samstag und Sonntag die Berninapassstrasse vollständig gesperrt ist, empfiehlt sich die Anreise mit dem Bernina Express der RhB oder über Shuttles ab Diavolezza und Poschiavo.
Weitere Infos auch zum Programm gibt es auf https://www.bernina-granturismo.com/
Ricardo Feller und Raffaele Marciello haben am Wochenende mit zwei Siegen in Spielberg respektive Suzuka die Herzen der Schweizer Racing-Fans höher schlagen lassen.
Am Wochenende gab es aus Schweizer Sicht gleich zwei grossartige Siege zu feiern: zum einen der Triumph von Ricardo Feller in der DTM, zum anderen der Erfolg von Raffaele Marciello bei den 1000 km von Suzuka. Letzterer hat das Rennen, das 1966 zum ersten Mal ausgetragen wurde, zwischen 2020 und 2024 (!) wegen der Pandemie gestrichen wurde, bereits 2018 mit Mercedes gewonnen. Beim Comeback des Klassikers am Wochenende stand der Tessiner wieder ganz oben. Diesmal mit dem BMW-Team von WRT. In der Gesamtwertung des Intercontinental Cups liegt der 30-jährige Marciello auf Rang 2 – nur fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen Kelvin van der Linde. Das Finale findet vom 16.-18. Oktober in Indianapolis statt.
Auch «Ricky» Feller (25) sorgt für Schweizer Jubel. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung vor Thierry Vermeulen im Emil-Frey-Ferrari gewann der Aargauer das zweite DTM-Rennen am Red Bull Ring. Feller, der aus der ersten Reihe startet, setzte sich nach rund 20 Minuten gegen den Verstappen-Schützling durch und gab die Führung nicht mehr her. Damit sorgte Feller auch für den ersten Sieg überhaupt für sein Team Land-Motorsport. Im ersten Rennen in der Steiermark musste sich Feller noch mit Rang 17 begnügen. Für Emil-Frey-Pilot Jack Aitken gab es einen herben Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft. Ein Ausfall und Platz 20 im zweiten Durchgang warfen den Briten im Gesamtklassement auf Rang 6 zurück. Für Fabio Scherer endete das Wochenende in Spielberg mit zwei Punkten aus dem ersten Rennen. Im zweiten wurde er für seine starke Vorstellung nach einem technischen Defekt nicht belohnt.
Im ADAC GT Masters, das ebenfalls in Spielberg gastierte sorgte Alexander Fach jr. mit zwei Top-10-Platzierungen für das beste Schweizer Ergebnis. In der Meisterschaft liegt er gemeinsam mit seinem deutschen Alexander Schwarzer auf Rang 6.
Einen grossen Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung ist Ranko Mijatovic in der NLS gelungen. Mit zwei weiteren Siegen in der Kat. SP8T haben Mijatovic und Teamkollege Nick Wüstenhagen (BMW FK Performance) ihre Führung mit acht Siegen in acht Rennen ausgebaut. Dahinter bleiben Scheerbarth/Hoffmeister (Mühlner Porsche) vor den beiden verbleibenden Rennen ihre letzten rechnerischen Konkurrenten. Ein erfolgreiches NLS-Debüt gab auch Alex Fontana. Der Tessiner stand einmal auf der Pole-Position und sicherte sich in der ProAm zwei Podestplätze.
Bester «Eidgenosse» beim ELMS-Lauf in Silverstone war wie zuletzt der Liechtensteiner LMP2-Pilot Mathias Kaiser (als Fünfter). Für Louis Delétraz endete das Rennen auf Rang 8 respektive Platz 3 in der ProAM-Wertung. In der LMP3 gewann das Schweizer CLX. Es war dies der vierte Sieg im fünften Rennen für die #17. Im Michelin Le Mans Cup hielt Léna Bühler als Fünfte die Flagge der Schweiz hoch. Ebenfalls in den Top 10: Cédric Oltramare/David Droux (7.) und Miklas Born (9.). Bühler ist auch im Gesamtklassement (als Vierte) beste Schweizerin.
Beim vorletzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft am Gurnigel hat Danny Krieg auf seinem VW Golf Rally bei den Tourenwagen – unter Vorbehalt der Anerkennung der Resultate durch die NSK – alles klar gemacht. Den Tagessieg sicherte sich einmal mehr Robin Faustini.
Danny Krieg hat am Sonntag am Gurnigel, beim vorletzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft, den Sack bei den Tourenwagen zugemacht. Der 48-jährige Altendorfer kann sich beim Finale am Sonntag (21. September) im freiburgischen Les Paccots sogar einen Nuller leisten. Krieg hat mit einem weiteren Klassensieg in der E1 bis 2 Liter seine starke Leistung 2025 unter Beweis gestellt. Zu einem Platz auf dem Gesamtpodium der Tourenwagenfahrer reichte es diesmal zwar nicht. Schnellster Pilot der Tourenwagenklasse war «Speedmaster» in 4:05,727 min. (als Elfter im SCRATCH und bester E1-Pilot bis 3 Liter). Das Tourenwagen-Urgestein «lieh» sich für sein Heimrennen einen Lancia Delta S4 aus dem Hause Bruno Ianniello. Dieser war am Gurnigel agiler als der BMW M3 GT3, den «Speedmaster» für gewöhnlich fährt und der auch beim Finale Les Paccots dann wieder zum Einsatz kommt. Die weiteren Podestplätze bei den Tourenwagen belegten Jean Paul Chiquita (Porsche 997 GT3 Cup, 4:06,089 min) und Interswiss-Kollege Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro; 4:09,274 min). Auf den Plätzen 4 und 5 landeten Martin Oliver Bürki (BMW 320is, 4:09,399 min) und Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, 4:10,268 min). An sechster Stelle reihte sich Krieg ein.
Der kann in Les Paccots sogar zum doppelten Gewinner werden. Krieg führt nämlich auch den Schweizer Bergpokal für geschlossene Autos bis 2000 Kubikzentimeter mit dem Punktemaximum weiter an. Erster (und jetzt alleiniger) Verfolger ist Thomas Zürcher auf seinem Renault Clio III mit fünf Punkten Rückstand. Um den Pokal in Les Paccots zu gewinnen, würde Krieg (im Falle eines weiteren Klassensieges von Zürcher) ein zweiter Platz in der E1 bis 2 Liter reichen. Beide kämen dann auf 135 Punkte und hätten dieselben Streichergebnisse. Krieg wäre aber Pokalsieger, weil er in den Tagesklassementen immer deutlich vor Zürcher liegt. Auf Platz 3 liegt zurzeit der Vorjahressieger Jean-François Chariatte. Der Jurassier steckte am Gurnigel in der E1 bis 1,6 Liter eine klasseninterne Niederlage gegen Alfa-Pilot Michael Kuster ein.
Der Tagessieg bei der 54. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel ging an Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap. Dem bereits vor dem Rennen am Gurnigel als Meister festgestandenen Aargauer konnte auch beim siebten Lauf niemand das Wasser reichen. Nachdem die Strecke im ersten Rennlauf noch feucht war, liess es Faustini im zweiten Durchgang auf Slicks so richtig fliegen und blieb in 1:39,517 min etwas mehr als sieben Zehntelsekunden über seiner Rekordzeit aus dem Vorjahr von 1:38,788 Minuten. «Es gab zwei heikle Passagen, die erste Kurve nach dem Start und oben vor dem Waldausgang zum Zielstück, dort tänzelte das Auto. Ich wusste, die Zeit ist schnell, aber für den Rekord würde es wohl nicht reichen.» Im dritten und letzten Rennlauf drückte der Aargauer seine Tagesbestzeit noch auf 1:39,177 Minuten, zuvor hatte er noch gemeint, dass er den letzten Rennlauf schnell, aber ruhig fahren will. Seine Siegerzeit aus den zwei besten von drei Rennläufen betrug demnach 3:18,694 Minuten. Damit war er in der Addition der beiden schnellsten Läufe 11,2 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Michel Zemp auf seinem Norma M20FC Helftec, der damit mit seinem 2-Liter-Rennwagen zum fünften Mal (!) in dieser Saison aufs Gesamtpodium kletterte und seinen direkten Gegner Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley/Emap) um 1,1 sec auf Rang 3 verwies.
Zwei Piloten, die am Gurnigel auf Spitzenplätzen erwartet wurden, packten vor dem dritten Rennlauf ihre Autos ein. Der mehrfache Schweizer Bergmeister und Gurnigel-Sieger Marcel Steiner beklagte an seinem Nova NP01 Helftec/Honda einen Defekt an der Airbox. Thomas Amweg, Gurnigel-Gewinner 2019, musste die Segel auf Platz 3 liegend streichen, weil an seinem Nova NP01 Helftec ein noch nicht genau definiertes Problem im Umfeld der Zündkerzen auftrat.
Bei den 2-Liter-Formel-Piloten gab einmal mehr Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0 die Marschrichtung an. Der Walliser fuhr am Ende sogar so schnell, dass er Amweg noch vom vierten Platz im SCRATCH verdrängen konnte. Auf den Rängen 2 und 3 entschied Routinier Christian Blamer (Formel Masters) ein ultraspannendes Duell gegen Frédéric Fleury um zwei Zehntelsekunden für sich. Ryter liegt vor dem letzten Rennen auf Meisterkurs bei den Junioren. Zwar lässt sich Verfolger Alessandro Grispino, seines Zeichens Schweizer Slalom-Meister 2025, nach wie vor punktemässig nicht abschütteln, doch wie Krieg im Berg-Pokal hätte auch Ryter in der Schweizer Junioren-Meisterschaft die Nase bei Punktegleichheit (aufgrund der besseren SCRATCH-Ergebnisse) vorne.
Ein weiterer Titel ging am Wochenende beim Bergrennen Gurnigel weg: im Renault Classic Cup. Thomas Zürcher sicherte sich bereits zum neunten Mal den beliebten Markenpokal. «Der Titelkampf bei uns wird mit den Jahren nicht einfacher. Michael Schläpfer hat sich als Konkurrent in den vergangenen drei Jahren stets gesteigert, deshalb schätze ich diesen neunten Titel umso mehr», meinte der Rekord-Champion des Renault Clio Cups. Schläpfer seinerseits hatte Glück im Unglück. Im zweiten Lauf drehte er sich (wie in Reitnau) von der Strecke. Diesmal blieb er aber auf allen vier Rädern.
Im Gesamtklassement der REG-Piloten mit 31 Teilnehmern lag Claudio Grispino (Renault 5 Williams, 4:14,553 min) vor Patrick Jakober (VW Golf 1, +3,444 sec) und Emanuele Tognacca (VW Golf GLR, +6,075 sec).
Alle CH-Klassensieger am Gunrigel im Überblick: Jürg Brunner (Renault Clio II, RCC II), Thomas Zürcher (Renault Clio III, RCC III), Denis Wolf (Renault Clio IV, RCC IV), Roland Graf (Toyota GR Yaris, SuperSérie bis 3000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSérie über 3000 cm3), Max Langenegger (Citroën C2, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio III, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Hans-Jörg Haussener (Alfa Romeo Giulietta, H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche Carrera RS, H über 2000 cm3), Markus Brander (March 742, H Rennwagen), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Michael Kuster (Alfa Romeo Sprint, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Benjamin Nicolas (BMW 2002ti, E1 bis 2500 cm3), «Speedmaster» (Lancia Delta S4, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3500 cm3), Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, E1 über 3500 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW 320is, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Marco Marte (BMW M3, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche 997 GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Sergio Kuhn (Peugeot 308, TCR), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault, E2-SS bis 2000 cm3), Roland Bossy (Tatuus F3, E2-SS über 2000 cm3), Antonino Scolaro (Nova NP03, E2-SC bis 1600 cm3), Michel Zemp (Norma M20FC, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, E2-SC bis 3000 cm3).
Und so geht es weiter:
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
* zählt zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Yves Meyer und sein Team «The Drift Force» hatten einen strengen Hochsommer. Das Nidwaldner Toyota-Rennteam nahm an drei Läufen zur Europameisterschaft und zwei deutschen Events teil.
Keine Spur von Sommerpause und Ferienstimmung – das Team «The Drift Force» von Yves Meyer erlebte intensive Wochen mit drei Renneinsätzen in der European Drift Championship 2025 und zwei weiteren Auftritten bei grossen Events in Deutschland. So durfte «The Drift Force» im Rahmen der 24 Stunden Nürburgring spektakuläre Showfahrten absolvieren, die beim Publikum und den geladenen Gästen für Begeisterung sorgten. Zurück in den Rennmodus, entpuppte sich Ende Juni die weite Reise an den Mondello Circuit in Irland für die Schweizer als unerwartete Nullnummer. Unvorhergesehene technische Probleme an dem in den eigenen Werkhallen in Emmetten entwickelten Toyota GR Supra bedeuteten für Meyer schon in der Qualifikation fürs Hauptfeld das vorzeitige Aus.
Entmutigen liessen sich «Capo» und seine Leute deswegen aber nicht. Im Gegenteil, mit einem guten Auftritt und lockerer Qualifikation für die Ausscheidungen meldete sich der offizielle Botschafter von Toyota Schweiz beim vierten Europameisterschaftslauf in der lettischen Hauptstadt Riga eindrucksvoll zurück. «Leider passierte mir dann im ersten Battle ein Fahrfehler, wodurch ich verloren hatte. Aber ich zog meine Lehren daraus», erklärt Meyer sein Missgeschick.
Von Lettland ging es ans Reisbrennen auf dem Eurospeedway Lausitz, der zu den Kultevents für qualmende Gummis gehört, wo die AvD Drift Championship einen Meisterschaftslauf austrug. Nach zwei super verlaufenen Qualifying Runs mit 95 und 98 von möglichen 100 Punkten war Meyers Weiterkommen bis ins Finale praktisch eine reine Formsache. Am Ende schaute wie im Frühjahr bei der Tuning World Bodensee der zweite Platz heraus.
In der Eisenstadt Ferropolis ging dann die nächste EM-Runde über die Bühne. Mit zwei abermals soliden Runs qualifizierte sich der einzige Schweizer im Feld der besten Fahrer Europas mit 89 Punkten souverän für den 23. Startplatz. So traf Meyer in seinem ersten Battle wie schon beim zweiten EM-Lauf in Finnland auf den amtierenden Europameister Lauri Heinonen – eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe, wie er damals nach der knappen Niederlage feststellen konnte. Als der höher Qualifizierte entschied sich der Finne im ersten Battle für die Rolle des Leaders, der das Tempo vorgeben konnte. Meyer wich jedoch nicht von seiner Seite, traf seinen listigen Gegner bei einem unerwartet langsam vollzogenen Richtungswechsel aber leicht an der Tür und fiel damit aus der Entscheidung. «Eine Kollision ist immer die Schuld des Chase Cars. Ansonsten hätte ich dieses Battle wohl gewonnen, aber jeder kennt die Regeln», gab sich Meyer mit knirschenden Zähnen als fairer Verlierer.
Trotzdem zog der Teamleader von «The Drift Force» nach dem erneuten Ausscheiden in der ersten Runde von Ferropolis und den vorherigen Wettkämpfen ein durchaus positives Fazit. «Ich war zuletzt wieder am amtierenden Champion dran und schied wie im Juni nur unglücklich aus. Über alle Sommerevents betrachtet, haben wir weitere Fortschritte gemacht. Wir sind in der Europameisterschaft sicher am richtigen Ort, denn grundsätzlich stimmt die Performance, Technik und Konstanz – nun brauche ich nur auch mal etwas Glück, um weiterzukommen.»
Am Wochenende steht mit dem Bergrennen am Gurnigel ein Klassiker auf dem Programm. Während bei den Rennwagen die Entscheidung um den Titel bereits gefallen ist, wird es bei den Tourenwagen erst so richtig spannend.
Robin Faustini hat in Oberhallau vorzeitig den Titel in der Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Rennwagen gewonnen. Am Gurnigel könnte Danny Krieg dieses Kunststück bei den Tourenwagen gelingen. Der 48- jährige Altendorfer hat am Sonntag einen ersten Matchball. Ist Krieg auch am Gurnigel der schnellste Tourenwagen, kann der Fahrer des VW Golf Rally die Korken knallen lassen. Selbst ein zweiter Platz (in seiner Klasse E1) würde Krieg zum vorzeitigen Titelgewinn reichen – völlig unabhängig davon, was die Konkurrenz macht.
Dahinter kann noch vieles passieren. Arnaud Donzé (VW Golf, 91 Punkte), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, 80), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, 76), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, 71), Pierre Mürner (Porsche GT3, 69,5) und Sébastien Coquoz (Opel Kadett, 68) kommen noch alle für einen Platz auf dem Treppchen in Frage.
Im Berg-Pokal sieht die Ausgangslage anders aus. Dort führt Krieg zwar auch, aber nur mit fünf Punkten Vorsprung. Den Pokal für hubraumschwächere Tourenwagen bis 2 Liter würde nur dann vorzeitig an Krieg gehen, wenn er sich einen «Zwanziger» gutschrieben liesse, während seine direkten Verfolger Jean-François Chariatte (Fiat X1/9), Thomas Zürcher (Renault Clio III) und Arnaud Donzé (VW Golf) komplett leer ausgehen würden. Davon ist aber nicht auszugehen. Ausserdem muss Krieg zuerst in seiner Klasse gewinnen. Und da muss er nicht nur den schnellen Coquoz bezwingen, mit «Speedmaster» auf einem Lancia S4 ist noch ein weiterer «unbequemer» Gegner in seiner Klasse dazugekommen.
Im Kampf um den Tagessieg wird es zu einer Neuauflage Robin Faustini in seinem Nova NP01 Emap gegen «den Rest der Welt» kommen, wobei einer auch am Gurnigel fehlt: Joël Volluz. Für Faustini geht es nach der vorzeitigen Sicherstellung seines zweiten SM-Titels darum, die restlichen zwei Rennen am Gurnigel (und eine Woche später in Les Paccots) auch noch zu gewinnen. Damit wäre der 27-jährige Aargauer im zweiten Jahr nacheinander ungeschlagen! Schon jetzt ist die Serie der Ungeschlagenheit beeindruckend: Seit Les Paccots 2023 hat kein anderer Fahrer mehr einen Tagessieg errungen, sieht man von Joël Volluz ab, der den mit Hemberg (Sieger Faustini) kollidierenden Saisonauftakt in La Roche für sich entscheiden konnte.
Einer, der die Serie Faustinis gerne beenden würde, ist Lokalmatador Marcel Steiner. Der Markenkollege von Faustini will sich nach seinem Abflug in Oberhallau rehabilitieren. Ob ihm das auf seiner Hausstrecke gelingt? Spannend wird auf jeden Fall auch noch der Kampf um Platz 2 im Gesamtklassement. Auf diesem liegt momentan Michel Zemp (Norma M20 FC) vor Thomas Amweg (Nova NP01 Helftec) und Victor Darbellay (Nova NP01 Hartley). Das Trio ist durch lediglich zwölf Punkte getrennt. «Wenn es mir gelingt, in den verbleibenden zwei Rennen aufs Podium zu fahren – und das jeweils vor Zemp – dann kann ich noch Zweiter werden», rechnet Amweg, der eben erst zum neunten Mal die Arosa ClassicCar gewann, vor.
Nach einer längeren Pause geht es auch in der Schweizer Junior-Meisterschaft auf die Zielgerade. Vor dem Rennen am Gurnigel liegen zwei Fahrer (ohne Verlustpunkte) in Führung: Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0 sowie Alessandro Grispino auf seinem Renault Clio. Nimmt man den bisherigen Verlauf der Saison als Massstab, dann dürften die beiden auch am Gurnigel und eine Woche später beim Finale in Les Paccots voll punkten. Damit kämen beide auf 200 Punkte – minus ein Streicher beim Slalom und ein Streicher am Berg, womit es 150:150 stünde. In diesem Fall ginge der Titel an Ryter, weil er im SCRATCH jeweils klar vor Grispino gelegen hat. Aber eben: Noch ist nichts entschieden. Ein technisches Problem am Gurnigel könnte die Ausgangslage in Nullkommanichts ändern.
Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Insgesamt sind 314 Höhenmeter zurückzulegen. Die maximale Steigung beträgt 12,6%. Im Vorjahr hat Robin Faustini einen neuen Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:38,788 min (= 136,084 km/h) aufgestellt. Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.
Die ersten Trainings am Gurnigel starten am Samstag, 13. September, ab 7.00 Uhr. Am Sonntag geht es ebenfalls ab 7.00 Uhr mit den ersten Rennläufen los. Insgesamt sind drei Durchgänge geplant. Die beiden besten Laufzeiten werden am Ende addiert. Neu ist ab diesem Jahr, dass das Feld der REG-lizenzierten Pilotinnen und -Piloten seine Trainings- und Rennläufe ausschliesslich am Samstag, 13. September, durchführt. Der Sonntag, 14. September, steht ganz im Zeichen des NAT-Feldes, der Schweizer Bergmeisterschaft also. «Ganz neu ist das nicht. Bis 2019 starteten die REG-Pilotinnen und -Piloten auch nur samstags, ab der Veranstaltung 2022 waren sie auch sonntags im Einsatz», sagt Rennleiter Silvio Gaffuri. «Es hat sich aber gezeigt, dass es für uns als Veranstalter einfacher ist, den Rennbetrieb trotz Rennunterbrüchen flüssig zu gestalten, wenn wir die REG- und NAT-Felder trennen.»
Tickets für das 54. Bergrennen Gurnigel können über die Homepage bezogen werden. Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt. Tagestickets für Kinder gibt es ab zehn Franken, für Erwachsene kostet der Eintritt 25 Franken und für Familien 58 Franken. Es sind aber auch Kombitickets für beide Renntage verfügbar: Kinder ab sechs Jahre bezahlen 16 Franken, Erwachsene 40 Franken und Familien 95 Franken. Mehr Informationen finden sich auf https://www.gurnigelrennen.ch/
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Die 21. Arosa ClassicCar mit ihren historischen Rennwagen und seltenen Oldtimer bot vier Tage lang Rennsport der besonderen Art. Den Gesamtsieg sicherte sich – zum neunten Mal – Thomas Amweg.
Nach einem winterlichen Auftakt mit Hagel und Schneefall am Freitag zeigte sich Arosa am Wochenende von seiner besten Seite. Damit waren ideale Voraussetzungen für die Rennläufe gegeben. Thomas Amweg sicherte sich mit der schnellsten Streckenzeit von 4:12 Minuten zum neunten Mal den Grossen Preis von Arosa und gewann zugleich die Kategorie Competition Formula. Dieses Mal auf dem Eigenbau seines Vaters Fredy Amweg, dem Amweg F2 AW76. In den weiteren Klassen setzten sich Philipp Brühwiler (Competition), Til Alpstäg (Arosa Classic Trophy) sowie Leonhard Sven Willi (Arosa Sport Trophy) durch.
Neben den Rennläufen bot die Veranstaltung ein vielfältiges Rahmenprogramm. Im Fahrerlager konnten die Fahrzeuge aus nächster Nähe besichtigt werden, entlang der Strecke sorgten Essensstände für Verpflegung, und der Startbereich in Langwies entwickelte sich während aller Tage zum Treffpunkt für Fans. Ein besonderes Highlight waren die erneut ausverkauften Renntaxi-Fahrten von Porsche, die Mitfahrenden einen exklusiven Einblick aus der Cockpit-Perspektive ermöglichten.
Ein starkes Signal setzte die Arosa ClassicCar in diesem Jahr auch in Richtung Nachhaltigkeit: Gemeinsam mit dem Hauptsponsor Porsche Schweiz sowie HIF Global wurde erstmals eFuels für die historischen Rennboliden zur Verfügung gestellt – ein Meilenstein für die Zukunft des klassischen Motorsports in der Schweiz. Nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten das innovative Angebot nutzen: Auch die Porsche-Renntaxis, sämtliche VIP-Shuttles sowie die OK-Fahrzeuge waren mit eFuels unterwegs. Damit zeigte die Arosa ClassicCar, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen.
Die 22. Arosa ClassicCar findet vom 3. bis 6. September 2026 statt. Anmeldungen sind ab Frühling 2026 möglich. Wer die Strecke im Renntaxi erleben möchte, kann sich bereits jetzt online in die Warteliste für die kommende Austragung eintragen.
Schweizer Piloten/Teams haben am Wochenende international wieder einige Erfolge feiern dürfen. Allen voran Jenzer Motorsport mit dem Gewinn der FIA F4 CEZ.
Beim sechsten von acht Läufen zur Langstrecken-WM (WEC) in Austin/Texas gab es aus Schweizer Sicht wenig Grund zum Jubeln. Zumindest bei den Hypercars. Bei widrigen Bedingungen (für Fahrer und Fans) musste Sébastien Buemi im Toyota GR010 mit Gesamtrang 9 kleine Brötchen backen. «Wir waren heute nicht in der Lage, gegen die Teams an der Spitze etwas auszurichten», meinte ein enttäuschter Buemi nach der Regenschlacht mit fünf Safety-Car-Phasen, einer Rennunterbrechung und zwei Full-Course-Yellow-Phasen. Noch verbleiben für Buemi zwei Rennen, um das Mindestziel (einen Podestplatz) zu erreichen. Raffaele Marciello kam mit dem BMW nicht unter die Top 10. Eine Reihe Dreher und ein Wechsel auf Slicks, der sich nicht auszahlte, warfen den Tessiner auf Rang 12 zurück – eine Position vor Neel Jani im Proton-Porsche. Besser lief es den Schweizer in der LMGT3. Thomas Flohr stand mit dem Ferrari von AF Corse als Dritter zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Podium. McLaren-Pilot Grégoire Saucy verpasste das Podium als Vierter knapp.
Im ADAC Gt Masters ist weiterhin auf Alexander Fach jr. Verlass. Der Porsche-Pilot aus Sattel (SZ) fuhr beim Rennen am Salzburgring einen sechsten Platz heraus. In der Gesamtwertung liegt Fach auf dem fünften Rang.
Bleiben wir in der GT3: Dort stand am Wochenende auch das GT-Open-Rennwochenende auf dem Red Bull Ring auf dem Programm. Höhepunkt war aus Schweizer Sicht die aussergewöhnliche Leistung von Gino Forgione. Nach einem soliden Start ins Wochenende holte er sich den Sieg in der Am-Kategorie und belegte in der Gesamtwertung den 23. Platz. Mit diesem Sieg übernahm er wieder die Führung in der Gesamtwertung seiner Kategorie.
Bereits zu Ende ist die Saison der FIA F4 CEZ. Beim Finale in Brünn (CZ) sicherte sich der Argentinier Gino Trappa, der für Jenzer Motorsport fährt, den Titel ohne jedoch beim Finale auf dem Podium gestanden zu haben. Die Siege gingen dennoch zwei Mal an Jenzer Motorsport (Javier Herrera) und einmal an Maffi Racing (Kiril Kutskov). Sein Renndebüt gab der junge Schweizer Florentin Hattemer. Der Fahrer aus dem Young Drivers Projekt belegte die Plätze 11, 12 und 12.
Am Wochenende ist auch die Entscheidung um den Europameister-Titel in der FIA Drag EM gefallen. Dort hatte Jndia Erbacher (als Drittplatzierte vor dem Rennen in Santa Pod) noch die Chance, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Und fast wäre es ihr auch gelungen. Im Finale, als es um alles oder nichts ging, unterlag die Baselbieterin der neuen Meisterin Susanne Callin knapp. Nach dem Start lagen Callin und Erbacher noch dicht beieinander, aber als Erbacher mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, konnte Callin mit 3,94 Sekunden (gegenüber 4,34 Sekunden) den Sieg davontragen.
Einen Podestplatz durfte auch David Droux in der Ultimate Cup Series feiern. Der Fahrer aus dem Team Graff belegte auf einem Nova NP02 Rang 3. Direkt dahinter kam Christophe Hurni ins Ziel. Für den Neuenburger war es das erste Rennen mit einem Prototypen.
Einen weiteren Sieg landete auch Mike Müller im VW Junior Cup beim Rennen am Salzburgring. Es war sein dritter Sieg auf österreichischem Boden hintereinander.
Anlässlich des Bergrennens Oberhallau vom 31. August 2025 wurden durch die Technischen Kommissare von Auto Sport Schweiz verschiedene Benzinproben gezogen und beim hierfür zertifizierten FIA-Labor, Intertek, zur Prüfung eingereicht.
Die Prüfung hat ergeben, dass alle vier gezogenen Proben (Faustini, Amweg, Zemp und Darbellay) in allen Punkten den gültigen Reglementen entsprochen haben. Alle Werte lagen innerhalb der gültigen Normen.
Die Schweizer Dragster-Piloten und -Pilotinnen haben beim Drag-Racing-Spektakel «NitrOlympX» in Hockenheim mit Top-Ergebnissen geglänzt – allen voran Jndia Erbacher.
Am letzten August-Wochenende fand in Hockenheim das inzwischen legendäre NytrOlympX statt. 47'000 Fans liessen sich das Drag-Racing-Spektakel nicht entgehen – ein neuer Zuschauerrekord. In 20 Rennklassen ging es um die Qualifikation für die Finalläufe. Sportlich setzte vor allem Jndia Erbacher ein Ausrufezeichen: Trotz eines Motorbrands triumphierte sie im Finale der FIA Top-Fuel-Klasse über den Briten Liam Jones. Die Aescherin war dabei um 0,15 Sekunden schneller. Mit einem Topspeed von 389 km/h in 4,202 Sekunden raste die schnellste Schweizerin auf vier Rädern durchs Ziel. Das war zugleich die schnellste Zeit aller 260 Teilnehmenden in Hockenheim. Bereits in den vier Qualifikationsläufen wurde die Baselbieterin mit der schnellsten Zeit gemessen. In der Europameisterschafts-Zwischenwertung liegt Erbacher nun auf Platz 3 hinter dem Tabellenführer Liam Jones und der Schwedin Susanne Callin. Ihr Rückstand auf den Führenden beträgt 40 Punkte – damit ist beim Saisonfinal (an diesem Wochenende in Santa Pod) noch alles offen.
Aber nicht nur Erbacher liess die Herzen der Schweizer Dragster-Fans höher schlagen. Dragster-Urgestein Bruno Bader (64) schaffte es wie schon beim zweiten Lauf zur Europa-Meisterschaft im schwedischen Tierpe ins Halbfinale und sicherte sich in der FIA Pro Modified Platz 3. In der Gesamtwertung liegt der Thurgauer auf Rang 5. Für zwei weitere Schweizer Klassensiege sorgten René Ehrismann aus Würenlingen in der Kategorie Pro Comp Doorslammer sowie der Basler Alain Dürr auf einem Alfa GTV in Super Pro ET.
Beim Bergrennen in Oberhallau wurden im Rahmen von technischen Kontrollen vier Benzinproben genommen und zahlreiche Fahrzeuge in Bezug auf die Reifentemperatur kontrolliert.
Erinnern Sie sich noch? Beim Slalom in Bière haben die Technischen Kommissare zahlreiche Lärmmessungen durchgeführt. Diesmal, beim Bergrennen in Oberhallau gab es Kontrollen beim Sprit und bei der Reifentemperatur.
Insgesamt haben die Technischen Kommissare vier Benzinproben gezogen, welche nun in einem FIA zertifizierten Labor untersucht werden. Getestet wird der Treibstoff der beiden nach den Trainingsläufen führenden Piloten E2 bis 3 Liter, Robin Faustini und Thomas Amweg, sowie der beiden nach den Trainingsläufen führenden Piloten E2 bis 2 Liter, Victor Darbellay und Michel Zemp. Es kann bis zu sechs Wochen dauern, bis die Labortests ausgewertet sind.
Weiter wurden bei sämtlichen Fahrzeugen E1 und IS die Reifentemperaturen gemessen. Dabei ergaben sich keine Auffälligkeiten. Rund 40 Piloten in der Kategorie E1 wurden darauf hingewiesen, dass sie auf nächste Saison die Radabdeckungen an ihren Fahrzeugen korrekt anbringen resp. dem Reglement entsprechend verbauen müssen.
Raffaele Marciello hat am Wochenende bei der GT World Challenge wieder einmal im grossen Stil aufgetrumpft. Mit Patric Niederhauser als Dritter wurde der Schweizer Triumph komplettiert. Und da war dann auch noch Dan Allemann bei der Euroseries in Genk (B).
Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen in der GT3 – irgendwie scheint das eine Lovestory zu sein. Auch am vergangenen Wochenende gab es im Endurance Cup der GT World Challenge auf dem Nürburgring einen Schweizer Sieg zu bejubeln. Verantwortlich war (einmal mehr) Raffaele Marciello. Der Tessiner gewann für das BMW-Team Rowe Racing von der Pole-Position aus. Die Entscheidung erst in der letzten Stunde mittels einer Full-Course-Yellow-Phase.
Marciello stand aber als Schweizer nicht alleine auf dem Podium. Der um die Meisterschaft kämpfende Patric Niederhauser belegte mit seiner Rutronik-Mannschaft den dritten Platz. In der Gesamtwertung bestätigen Niederhauser und Teamkollege Sven Müller ihre Rolle als ernstzunehmende Aussenseiter. Sie liegen nun auf dem zweiten Platz der GT World Challenge, nur vier Punkte hinter den Führenden, und bleiben auch im Rennen um die Krone des Endurance Cup, fünf Punkte hinter dem führenden Mercedes vor dem letzten Rennen in Barcelona (10.–12. Oktober).
Einen zweiten Platz sicherte sich Ricardo Feller in der Bronze-Wertung für das Porsche-Team Lionspeed GP. Pech hatte der #74 Ferrari von Kessel Racing. Auf dem Weg zum Sieg respektive Titel wurde er (ohne eigenes Verschulden) ins Kiesbett bugsiert.
Dort landete übrigens auch Tina Hausmann. Die junge Zürcherin startete bei der F1 Academy in Zandvoort aus der ersten Reihe, verlor ihr Auto aber noch in der ersten Runde aufgrund eines Fahrfehlers. Im zweiten Rennen rehabilitierte sie sich mit Rang 5. In der Gesamtwertung liegt Hausmann auf Rang 8.
Einen grossartigen Erfolg feierte Dan Allemann beim Finale der IAME Euroseries im belgischen Genk. Der Sohn von Spirit-Teamchef Ken Allemann gewann das Finale und sicherte sich so in der Meisterschaft den zweiten Schlussrang bei den Junioren! Bester Schweizer bei den Minis war Aurelio Longhitano als Gesamt-15.
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