Am Wochenende geht mit der Rallye Mont-Blanc Morzine der vierte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 über die Bühne. Diesmal wieder mit dem gewohnten Dreikampf Hirschi-Michellod-Coppens.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 geht in die vorentscheidende Phase. Beim vierten Lauf, der Rallye Mont-Blanc Morzine, stehen am Wochenende 21 Schweizer Teilnehmer mit modernen und 11 Schweizer Teilnehmer mit historischen Fahrzeugen am Start. Insgesamt sind mehr als 280 Teams eingeschrieben, mehr als 50 davon in der historischen Klasse VHC. Dazu kommen noch rund zehn Teams aus dem ADAC Opel e-Rallye-Cup, der in dieser Saison u.a. auch bei der Rallye du Chablais am Start gestanden hatte. Favorit auf den Gesamtsieg ist Yoann Bonato auf Citroën C3 Rally2. Der Franzose ist bei der «Mont-Blanc» seit 2020 ungeschlagen.
Mit Spannung erwartet werden darf die «Rückkehr» von Jonathan Hirschi. Der Schweizer Vorjahresmeister aus dem Neuenburgischen Cernier verzichtete auf den dritten SM-Lauf im Burgund und greift am Mont-Blanc statt wie bisher mit einem Citroën C3 Rally2 mit einem Hyundai i20 N Rally2 vom Team 2C Competition an. Den hat Hirschi gestern zum ersten Mal getestet. «Der Test lief gut», sagt Hirschi, der sich bei der bevorstehenden Rallye zum ersten Mal seit dem Feuerzwischenfall bei der «Monte Carlo» wieder von Michaël Volluz navigieren lässt. «Ich bin froh, dass ich ein neues Team gefunden habe. Das ist mitten in der Saison gar nicht so einfach.»
Der Meisterschaftsdritte ist in dieser Saison noch ungeschlagen. Beide Rallyes, an denen er teilgenommen hat, gingen zu seinen Gunsten aus: das Critérium Jurassien und die Rallye du Chablais. Mit einem SM-Sieg bei der Mont-Blanc könnte er sich im Titelkampf zurückmelden. Doch Hirschi hatte schon zu Beginn des Jahres betont, dass die Titelverteidigung nicht sein primäres Ziel sei. «Ich will in erster Linie Spass haben. Ausserdem werde ich nach der Rallye Mont-Blanc vermutlich nur noch die Rallye du Valais bestreiten. Eine Teilnahme bei der Rally del Ticino ist nicht vorgesehen.»
Anders die Ausgangslage für Skoda-Fahrer und SM-Gesamtleader Jonathan Michellod. Der 29-jährige Walliser ist auf dem besten Weg zu seinem zweiten SM-Titel. 2019 gewann er bereits die Junioren-Meisterschaft. In diesem Jahr könnte er in der Königsklasse triumphieren. Einen Sieg hat er 2023 bereits auf dem Konto. Bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, der dritten SM-Runde, stand Michellod (mit Beifahrer Stéphane Fellay) ganz oben auf dem Podium. Bei den letzten beiden Ausgaben am Fusse des Mont-Blanc wurde Michellod jeweils Dritter (hinter Mike Coppens).
Besagter Coppens wurde in dieser Saison für seine Anstrengungen bisher noch nicht belohnt. Beim Critérium hat der Skoda-Pilot – nach eigenen Aussagen – die erste Etappe komplett verschlafen. Bei der «Chablais» schied er in der zehnten Wertungsprüfung aus, nachdem er bis zur siebten WP geführt hatte. Und auch im Burgund fiel er in Führung liegend aus. «Der Nuller bei der letzten Rallye geht auf meine Kappe», sagt Coppens, der beim vierten SM-Lauf wie schon im Jura und bei der Chablais von Christophe Roux navigiert wird. «Das hat nichts mit Pech zu tun. Es liegt in unseren Händen, es diesmal besser zu machen.» Zwei Mal ist Coppens am Fusse des Mont-Blanc bereits Zweiter in der SM-Wertung geworden. «Die Rallye ist sehr schnell. Und man wird als Schweizer dort nicht ganz vorne mitfahren können. Das macht die Sache nicht einfacher, aber das muss man akzeptieren. Und versuchen, trotzdem das Beste zu geben.»
Gespannt darf man auf das Abschneiden zweier Fahrer sein, die in diesem Jahr bisher sehr positiv aufgefallen sind: Sacha Althaus, gegenwärtig Meisterschaftszweiter, und Thibault Maret (5.). Die beiden Skoda-Fahrer haben in diesem Jahr beide zum ersten Mal auf dem SM-Podium gestanden – Althaus bei allen drei Rallyes, Maret erstmals im Burgund. Erfahrung am Mont-Blanc haben beide. Althaus war bei den Junioren schon zwei Mal siegreich (2020 und 2021) und blickt auf drei Teilnahmen zurück. Und auch Maret ist trotz seinen jugendlichen 23 Jahren bereits drei Mal bei der Rallye jenseits des Genfersees am Start gestanden.
Zu den weiteren Schweizer mit Rally2-Fahrzeugen gehören am Mont-Blanc Yoan Loeffler (Citroën C3) und Simone Tettamanti (Skoda Fabia). Auch Sergio Pinto nimmt die Rallye Mont-Blanc unter die Räder. Der Walliser gilt mit seiner Alpine A110 RGT als Favorit auf den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open. Da er in der Meisterschaft nur 0,8 Punkte hinter Markenkollege David Lamarche aus Frankreich liegt, und dieser am Mont-Blanc fehlt, dürfte Pinto die Führung im Gesamtklassement wieder übernehmen. In der Michelin Trophy Alps 2WD fehlt der Meisterschaftsführende, Jérémy Michellod, ebenfalls. Der Sieg wird dort aller Voraussicht nach unter den Verfolgern Alexandre Bastard (F), Claude Aebi, Olivier Ramel und Philippe Broussoux ausgefochten.
Broussoux, Ramel und Aebi sind auch für den Schweizer Berg-Pokal gemeldet. Zusammen mit Laurent Rossi wird das Trio versuchen, den Führenden Alphonse Kilchenmann einzuholen.
In der VHC gilt Pascal Perroud als Favorit. Der Waadtländer BMW-Pilot hat in der bisherigen Saison noch eine reine Weste und führt in der historischen Klasse nach drei von sechs Rallyes mit dem Punktemaximum.
Los geht die Rallye am Freitag, 1. September, mit der ersten WP ab ca. 11 Uhr. Auf dem Programm stehen 13 Wertungsprüfungen (sieben am Freitag, sechs am Samstag). Insgesamt werden 442,9 km zurückgelegt, wovon 185,19 km gewertet werden. Weitere Informationen zum vierten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link. https://www.rallye-mont-blanc-morzine.com/
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Marcel Steiner hat den verregneten sechsten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau vor Eric Berguerand gewonnen. Damit ist die Meisterschaft – zwei Rennen vor Schluss – wieder offen.
Wer auch immer für das Wetter zuständig ist, er (oder sie) hatte in Oberhallau wenig Einsehen für die Schweizer Rennsport-Gemeinde. Bis Samstagmittag blieb die Jubiläumsausgabe trocken. Danach wurde der 100. Geburtstag von einer Regenfront heimgesucht. Der erste für Samstagnachmittag vorgesehene Rennlauf musste teilweise auf Sonntagmorgen verschoben werden. Viel besser war das Wetter am eigentlichen Renntag dann aber auch nicht. Statt den 15'000 Zuschauern, die im Vorjahr kamen, hat der Veranstalter für Samstag und Sonntag ca. 9000 Fans gezählt. Auch der Streckenrekord von 1:07,56 min konnte unter diesen Verhältnissen natürlich nicht unterboten werden. Nur sechs Fahrer schafften es, die 1:20er-Marke zu knacken. Die schnellste Zeit fuhr Marcel Steiner in 1:17,327 min im dritten und letzten Lauf mit seinem LobArt-Honda/Helftec. Auch in der Addition der beiden besten Durchgänge lag Steiner am Ende vorne – eine knappe Sekunde dahinter musste sich Vorjahressieger Eric Berguerand auf seinem Lola FA99 mit Platz 2 begnügen. Auf Rang 3 landete Christoph Lampert aus Feldkirch (A) auf seinem Nova Proto NP01. Die SM-Punkte für Platz 3 gingen an den Viertplatzierten Joël Volluz auf Osella FA30.
«Der erste Lauf war gut. Im zweiten Lauf war viel Wasser auf der Strecke», sagte Steiner. «Und irgendwie haben da meine Reifen nicht so richtig funktioniert. Zum Glück konnte ich im dritten Lauf alles zurechtbiegen. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen am Gurnigel. An Spannung mangelt es nicht.»
«Ich habe den ersten Lauf verschlafen», meinte Berguerand, der am Samstag noch lange überlegte, welche Regenreifen er aufziehen wollte: Avon oder Michelin. «Ich habe mich dann für die Avon entschieden. Die funktionierten gut, aber der zweite Lauf war zu nass und den Vorsprung, den ich dort auf Steiner herausgefahren bin (3,5 Sekunden) hat mir nichts gebracht, weil das der langsamste Lauf war. Im dritten Durchgang war Marcel dann 0,6 Sekunden schneller. Aber so ist das Leben. Man kann nicht immer gewinnen. Und wir wissen alle, dass Marcel ein absoluter Top-Pilot ist.»
Für den weiteren Verlauf der Meisterschaft ist der Sieg von Steiner in Oberhallau (aus neutraler Position) das Beste, was passieren konnte. Nach sechs von acht Läufen führt der Berner mit 137:117, doch Streichresultat-bereinigt liegen die beiden gleichauf. Die letzten zwei Rennen werden also entscheidend sein.
Betrachtet man den Rückstand erzielte Thomas Amweg in Oberhallau als SM-Vierter sein bisher bestes Saisonergebnis. «Drei Sekunden auf Steiner – damit lässt’s sich leben», meinte der Gurnigel-Sieger von 2019. «Leider war ich im ersten Durchgang zu zögerlich», meinte Amweg. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte der Oberhallau-Sieger von 2021: Robin Faustini. Der Aargauer hatte einen «Wasserschaden» und konnte erst zum zweiten Lauf antreten. «Durch die lange Wartezeit am Ziel und der stark einsetzende Regen geriet Wasser ins System. Betroffen waren vor allem Kabel, die in Verbindung zum Motor standen.»
Hinter den Top 5 sicherte sich Joël Burgermeister (Tatuus F4) einmal mehr den Sieg bei den Formelrennwagen bis 2000 cm3. «Das Ziel war eigentlich ein neuer Klassenrekord. Aber bei diesen Witterungen war das natürlich nicht möglich. Trotzdem konnte ich meine Klasse gewinnen und den einen oder anderen Piloten aus der Königsklasse ärgern.» Platz 2 bei den «Kleinen» sicherte sich Routinier Roland Bossy auf seinem Dallara Spiess F311. Dritter wurde der junge Walliser Lionel Ryter. Der 23-jährige Polymechaniker aus Martigny fährt seine erste Saison und verdrängte Routinier Marcel Maurer mit zwei starken Läufen vom Podest.
Zu den Fahrern, die mindestens einmal unter 1:20 fuhren gehörte auch Roger Schnellmann und sein Mitsubishi Evo 8. Der schnellste Tourenwagenfahrer fand im zweiten Durchgang bessere Bedingungen vor und nutze die Gunst der Stunde für eine Zeit von 1:18,504 min. Platz 2 hinter Schnellmann ging (wie bisher üblich in dieser Saison) an den schnellsten Interswiss-Fahrer Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 Cup. Platz 3 sicherte sich der Jurassier Frédéric Neff, ebenfalls auf Porsche, seit Anzère aber in der E1 unterwegs. Nicht ganz an die Zeit von Neff kam Simon Wüthrich im Turbiene-Golf heran. Der Langnauer, der wie Steiner mit Synfuel fährt, gewann in seiner Klasse (E1 bis 3500 cm3) das Duell gegen Bruno Ianniello (Lancia Delta S4).
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Oberhallau: Anton Büeler (Mitsubishi Evo RSC, N/ISN bis 3500 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super S bis 3000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), der Rudi Oberhofer und Beat Oertig bezwang, Stephan Burri (VW Scirocco), der sich in der IS bis 2000 cm3 gegen Lokalmatador Jürg Ochsner (Opel Kadett) und Patrick Vallat (VW Golf) durchsetzte, Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich in der E1 bis 2000 cm3 sensationell gegen Fabien Houlmann (Peugeot 205) und Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE) behauptete sowie Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3.
Der Sieg im Renault Classic Cup ging wie schon in Les Rangiers an Thomas Zürcher. Das Podest wurde mit RCC-Leader Michael Schläpfer und dem 2019-Meister Philip Krebs komplettiert.
Spannend war der Zweikampf in der TCR zwischen Hyundai-Pilot Mathias Schläppi und Opel-Astra-Kutscher Patrick Flammer, wobei Schläppi am Ende eine halbe Sekunde Vorsprung hatte. Platz 3 ging an Danny Krieg. Zum ersten Mal fuhren alle Teilnehmer der TCR mit Synfuel. «Es freut mich, dass alle sieben Teilnehmer ohne Zögern auf Synfuel umgestiegen sind», sagte Initiator Schläppi. «Wir werden auch am Gurnigel mit dem synthetisch hergestellten Treibstoff fahren. Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen.»
Im KW-Berg-Cup sicherte sich Erwin Buck auf seinem VW Spiess Scirocco mit einer Gesamtzeit aus zwei Rennläufen von 2:58,035 min den Tagessieg. Auf Rang 2 folgt Bernhard Permetinger im BMW Z4 GT3 mit 2:59,712 min vor der Drittplatzierten Claire Schönborn auf einem VW Golf 1 STW mit 3:02,541 min.
Mehr über das Bergrennen in Oberhallau erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch
Und so geht es weiter:
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Der finale Lauf zur autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.
Die fünfte Veranstaltung der autobau SKM findet am 29./30. September 2023 in Wohlen (CHE) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den fünften Lauf ist am Samstag 23.09.2023 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Oberhallau feiert Geburtstag! Vor 100 Jahren fand im Klettgau das erste Bergrennen statt. Wir blicken zurück und nach vorn – auf ein Wochenende, das ausnahmsweise schon am Freitag beginnt.
Es gibt nicht viele Bergrennen, die von sich behaupten können, dass sie 100 Jahre (oder älter) sind. Das älteste, heute noch ausgetragene Bergrennen der Schweiz findet am Gurnigel statt. 2010 durfte dort das 100-jährige Bestehen gefeiert werden. Am Wochenende tritt nun Oberhallau in den 100er-Club ein. 1923 fand im Klettgau das erste Bergrennen statt.
Viel ist vom ersten Rennen auf den damals noch unbefestigten Strassen in den Schaffhauser Rebbergen nicht überliefert. In einem am 11. September in den «Schaffhauser Nachrichten» veröffentlichten Text steht, dass das vom Motorclub Schaffhausen organisierte Rennen für Autos und Motorräder ausgeschrieben war. Anders als in der Neuzeit wurden schon Wochen vor dem Rennen Trainingsfahrten absolviert. Der Verfasser des Artikels nahm dies zum Anlass, sich bei den Anwohnern für deren Geduld zu bedanken, obwohl offenbar nicht jeder Verständnis fürs Rennfahren aufbrachte... «Manchem wäre es wohl lieber gewesen, man hätte ihm den Mist auf den Berg gefahren, als mit grossem Krach und leeren Wagen loszustürmen», heisst es in dem Artikel.
Laut dem Artikel habe sich das Publikum schon damals «grösstmögliche Geschwindigkeiten gewünscht». Die schnellsten Fahrzeuge wurden im Artikel mit «Kanonen» verglichen. Diese seien mit 85 km/h die Strecke hochgefahren, wobei der Kurs damals noch 600 Meter länger war. 100 Meter vor dem heutigen Zielstrich wurde damals rechts abgebogen und noch ein Stückweit Richtung Schleitheim weitergefahren.
Wie heute war das Bergrennen auch schon 1923 ein Dorffest. Für die Schnellsten gab es einen «Gabentisch». Damit Zuschauer und Teilnehmer nach der Siegerehrung noch bleiben, wurde vorgesorgt. «Dass nachher nicht alles auseinanderlief, dafür sorgten die Dorfschönen, die mit unsereinem bekanntlich überall auf gutem Fusse stehen.»
Wie es 2023 um die «Dorfschönen» steht, sofern man diesen Begriff heute noch benutzen darf, entzieht sich unserer Kenntnis. Und ob welche am Sonntag dafür sorgen, dass alle Fahrer und Fahrerinnen bis zur Siegerehrung und darüberhinaus bleiben, sei dahingestellt. Fakt ist: Oberhallau feiert seinen 100. Geburtstag – und das bereits ab Freitag, 25. August mit einem bunten Programm. So verspricht der Veranstalter u.a., dass man in einer eigens erstellten Eventhalle im Startbereich nicht nur zahlreiche Berglegenden mit ihren Fahrzeugen antreffen und sie zwischen den Rennläufen auch in Action sehen kann, anhand von Fotografien und Filmaufnahmen wird einem die Möglichkeit geboten, in die Geschichte des Bergrennens von Oberhallau einzutauchen.
Das Rennen fand übrigens nicht ununterbrochen statt. Ab der zweiten Austragung 1924 wurden lange Zeit nur reine Motorradrennen veranstaltet. Erst 1965 wurde das Bergrennen Oberhallau für Automobile reaktiviert. Und ab 1979 wurde es alljährlich ausgetragen. Mit einer Ausnahme: 2020 musste das Rennen wegen der Pandemie abgesagt werden.
Wer mehr über die Geschichte des Bergrennens in Oberhallau erfahren und gleichzeitig spannende Rennaction erleben will, sollte sich am kommenden Wochenende ein Bild vor Ort machen. Bis zum nächsten «100-Jährigen» eines noch im Kalender fest verankerten Bergrennens muss man nämlich noch drei weitere Jahre bis 2026 warten: Dann ist das Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers an der Reihe.
Mehr zum Bergrennen Oberhallau gibt es auf der sehr informativen Internetseite www.bergrennen-oberhallau.ch
Beim fünften DTM-Rennen des Jahres gab es gleich zwei Schweizer Erfolgsmeldungen: Neben Platz 2 von Ricardo Feller feierte Emil Frey Racing am Lausitzring seinen ersten Sieg in Europas populärster Tourenwagenserie.
Emil Frey Racing feierte am Wochenende auf dem Lausitzring seinen Premierensieg in der DTM. Das Team aus Safenwil startete mit dem Briten Jack Aitken von der Pole-Position und bestimmte von Anfang an das Tempo. Nach den Boxenstopps behauptete Aitken auf seinem Ferrari 296 GT3 souverän die Führungsposition und gab diese bis zum Überqueren der Ziellinie nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Rennen war die Ferrari-Mannschaft nicht mehr ganz so erfolgreich, fuhr dank Aitken (7.) aber erneut in die Top 10.
«Wir wussten bereits von den Testfahrten und von den freien Trainings, dass unsere Pace gut war», sagt Jürg Flach, Technikchef von Emil Frey Racing. «Sicherlich weiss man vor dem eigentlich Rennen nie, wie stark die Konkurrenz ist, aber jetzt hier zu stehen mit dem ersten DTM Sieg in der Tasche ist einfach grossartig. Wir hatten bezüglich Konkurrenzfähigkeit bisher immer ein paar Probleme. Aber jetzt sind wir auf einem Niveau, wo wir auch um Podiumspositionen kämpfen können. Hoffentlich haben wir für den Rest der Saison das Glück auf unsere Seite und können weiter vorne mitfahren.»
Apropos Podiumspositionen: Audi-Werksfahrer Ricardo Feller rundete die feine Schweizer Leistung mit Platz 2 im Sonntagsrennen ab. Feller liegt in der Gesamtwertung nur 19 Punkte hinter Leader Bortolotti und hat damit weiter exzellente Titelchancen. «Der Kampf mit Mirko Bortolotti war unglaublich. Ich schaffte es mehrmals, im Infield näher an ihn heranzukommen, aber leider hatte ich auf den Geraden keine Chance. Ich hätte natürlich gerne gewonnen, aber Mirko hat einfach keinen Fehler gemacht. Die Gesamtwertung ist extrem eng, daher bin ich mit den Punkten für den zweiten Platz zufrieden.»
Mit dem dritten Podestplatz in Folge bei den Rookies und der Saisonbestleistung als Gesamtneunter hat Jasin Ferati den Aufwärtstrend im Porsche Carrera Cup auf dem Lausitzring bestätigt. Auch im zweiten Rennen ist der Winterthurer in die Punkte gefahren.
Das Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am 30. September in Wohlen wird definitiv ein Knüller. In allen fünf Kategorien sind die Entscheidungen noch offen. In vier von fünf Fällen beträgt das Polster des/der Führenden weniger als 17 Punkte!
Bei den Super Minis, den 8- bis 12-Jährigen, läuft beim grossen Showdown in Wohlen am 30. September alles auf einen Vierkampf zwischen Albert Tamm (206 Punkte), Dan Allemann (200), Dario Palazzolo (193) und Yven Ammann (183) hinaus. Wobei aufgrund der Meisterschaftssituation und den bisherigen Ergebnissen Tamm (5 Laufsiege) und Allemann (7) die besten Karten in den Händen halten. In Levier haben beide je 67 Punkte gemacht, wobei sich Tamm die Extrapunkte für die Pole-Position und die schnellste Rennrunde sicherte. Für Spirit-Fahrer Allemann lief das Qualifying für einmal gar nicht nach Wunsch. Ein defekter Kabelbaum bremste den Vorjahresmeister ein. «Ich habe versucht, mit dem Motor noch eine vernünftige Zeit zu fahren», sagt Allemann. «Mit der neuntschnellsten Zeit ist mir das einigermassen gelungen. Es hätte noch schlimmer kommen können.» Auch im ersten und zweiten Vorlauf lief der Motor nicht wie gewünscht. Dennoch wehrte Allemann die Angriffe von hinten erfolgreich ab und sicherte sich schliesslich mit optimaler Power den Sieg im Finale – eine halbe Sekunde vor Tamm und Palazzolo, der seine Meisterschaftsführung in Levier trotz viel Kampfgeist mit den Rängen 5, 4 und 3 einbüsste. Ein Ausrufezeichen setzte am vierten Rennwochenende neben Yven Ammann (Plätze 3, 3 und 4) auch Victoria Philipp. Die schnelle Aargauerin qualifizierte sich zum ersten Mal für die erste Startreihe und verpasste ein Top-3-Ergebnis im ersten Vorlauf um lediglich zwei Zehntelsekunden.
Bei den OK Junioren ist die Ausgangslage fürs Finale in Wohlen nicht ganz so eng wie bei den Minis. Dennoch hat es in Levier sieben Runden vor der Zielflagge nochmals eine überraschende Wendung gegeben. Leaderin und Vorjahresmeisterin Chiara Bättig aus dem Team KartBox.ch rollte in Führung liegend plötzlich aus. Die Ursache war schnell ausgemacht: «Motorschaden», meinte Bättig noch an Ort und Stelle. «Schade, ich hätte heute meinen zweiten ‹Grand Slam› holen können.» In der Meisterschaft beträgt ihr Vorsprung vor Wohlen trotz des Ausfalls noch 17 Zähler auf Arnaud Voutat. Nutzniesser des Bättig-Ausfalls im Finale war Alois Girardet, der Neffe des Streckenbesitzers. Weil er als Franzose keine SM-Punkte erhält, ging die volle Punktzahl im Finale an Spirit-Fahrer Louis Huter, der zum ersten Mal bei der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am Start gestanden hatte und demzufolge einen Einstand nach Mass feierte. Neben Huter stellten sich auch noch Spirit-Teamkollege Marlon Bayer und Neil Russell (KartBox.ch) auf das SM-Podest. Auf Platz 4 folgte in der SM-Wertung Julian Brupbacher. Der Rotschopf aus Payerne hatte die Ziellinie als Erster überquert, bekam aber (wie Voutat) wegen eines Spoilervergehens fünf Strafsekunden aufgebrummt. Eines steht jetzt schon fest: Beim Finale in Wohlen kann der Champion nur Bättig oder Voutat heissen.
Nicht so bei der X30 Challenge Switzerland. Da sind noch vier Fahrer im Rennen, wobei der Viertplatzierte Yan Rothen trotz eines erneut sehr starken Wochenendes (mit den Plätzen 2, 5 und 3) nur noch theoretische Chancen besitzt. Der Titel wird zwischen Samuel Ifrid (217 Punkte), Alessio Strollo (210) und Kilian Boss (191) vergeben. Der führende Ifrid (UBIQ Racing) hat in Levier etwas von seinem Polster eingebüsst und war mit den Plätzen 7, 6 und 4 in der hart umkämpften X30 natürlich nicht zufrieden. Anders Alessio Strollo (MH Racing). Der Berner hat zwar mit den Rängen 3, 2 und 2 auch das ganz grosse Los verpasst, «aber ich hatte halt auch immer die Meisterschaft im Hinterkopf», so Strollo. «Im Finale hätte ich, als ich kurz in Führung lag, vielleicht etwas mehr dagegenhalten können, aber dann wären Kilian (Boss) und ich wohl beide abgeflogen.» Stichwort Boss: Der Mirecourt-Grand-Slam-Sieger war auch in Levier mit drei Laufsiegen das Mass der Mann des Tages. Den zweiten «Grand Slam» in Folge verpasste der Amsoldinger um 93 Tausendstelsekunden. Aus dem Titelrennen ist Lyon Mathur (Innovate Competition). Dem OK-Senior-Meister von 2022 löste sich im Finale nach einem Rempler die Kette.
Um die Winzigkeit von acht Tausendstelsekunden verpasste Pascal von Allmen bei den OK Senioren einen «Grand Slam». Das störte den Routinier aber nicht ausserordentlich. Von Allemen durfte sich am späten Sonntagnachmittag über drei Laufsiege und die Meisterschaftsführung freuen. «Das war überfällig», meinte der Fahrer aus dem Team von Max Busslinger Motorsport erleichtert. Zusammen mit Patrick Näscher, der von Allmen in allen Läufen wie ein Schatten folgte, okkupierten damit zwei Routiniers die ersten beiden Plätze. «Wir alten Säcke haben es den Jungen gezeigt», freuten sich von Allmen und Näscher spitzbübisch. Die Jungen – damit sind Samuel Schär (UBIQ Racing) und Jérôme Huber (KartBox.ch) gemeint. Gemeinsam lagen sie vor Levier in Führung. Nun hat Schär einen Sechs- und Huber einen Zehn-Punkte-Rückstand. Verloren ist also noch gar nichts. Im Gegenteil: Das Rennen der OK Senioren in Wohlen wird zum absoluten Knüller! Näscher (MH Racing) dagegen braucht ein kleines Wunder. 50 Punkte auf einen von Allmen in Höchstform sind eine erhebliche Hypothek.
Mit dem grössten Vorsprung lebt nach wie vor Ethan Frigomosca in der KZ2. Der Schaltkart-Spezialist aus Locarno geht mit einem 47-Punkte-Polster ins Finale. Zum ersten Mal in dieser Saison blieb Frigomosca (Gerber Corse) in Levier jedoch sieglos. Dass die Entscheidung aus neutraler Sicht vertagt wurde, war vor allem Kevin Wälti (Meisterschaftszweiter) und Evan Vantaggiato (3.) zu verdanken. Wälti war nach einem glücklosen Wochenende in Mirecourt auf dieses Rennen von einem Leclerc-Chassis auf Swiss Hutless umgestiegen – mit Erfolg! Vor dem dritten Lauf in Levier durfte der Berner sogar noch auf einen «Grand Slam» hoffen. Dieser kam zwar nicht zustande, aber mit 67 Zählern war Wälti dennoch der erfolgreichste Schaltkart-Pilot. Gefolgt von Vantaggiato, der wie schon in Franciacorta das Finale gewann und in Levier 63 Punkte auf sein Konto schaufelte und 56 Punkte Rückstand auf Frigosmosca hat. «Ich muss im Qualifying noch zulegen», meinte der Jurassier. «Da bekomme ich die Reifen innerhalb der kurzen Zeit nicht ins richtige Fenster. Sonst bin ich mit meinem Wochenende sehr zufrieden.» Platz 3 ging an Thierry Mäder, der Frigomosca kurz vor Schluss noch vom Podium verdrängte. Gastfahrer Dominique Aegerter (KartBox.ch) belegte die Ränge 8,7 und 9. «Es hat Spass gemacht», meinte das Motorrad-Ass. «Um die letzte halbe Sekunde aufzuholen, müsste ich noch mehr trainieren.» Dass Aegerter im Finale mit einem Überholmanöver gegen MH-Racing-Pilot Simon Stoller dessen Meisterschaftschancen beeinträchtigte, war keine böse Absicht. «Tut mir leid», entschuldigte sich «Domi» nach dem Rennen, «wenn das so rübergekommen ist.»
Aber wie sagt man so schön: That’s racing!
Und so geht es weiter:
30. September, Wohlen
Im Swiss Histo Kart Cup, der in Levier den zweiten Saisonlauf ausgetragen hat, sicherte sich Hansueli Lehmann vor Fido Sommer und Thomas Glauser den Tagessieg.
Marcel Steiner und Robin Faustini haben sich beim Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers ein spannendes Duell um den Tagessieg in der SM geliefert. Der Sieg in der FIA European Hill Climb Championship ging erwartungsgemäss an Christian Merli.
Viel hat nicht gefehlt und Robin Faustini hätte bei der 78. Ausgabe des Bergrennens St. Ursanne – Les Rangiers Marcel Steiner vom SM-Thron gestossen. Letzterer war mit zwei fast identischen Laufzeiten am Ende aber doch einen Tick schneller und hat mit seinem Sieg im Jura (aufgrund der Abwesenheit des bisherigen Leaders Eric Berguerand) vorübergehend die Führung in der Schweizer Berg-Meisterschaft übernommen.
«Ich bin im Vergleich zum Vorjahr zwar eine Sekunde schneller gefahren», sagt LobArt-Pilot Steiner. «Und ich habe pro Lauf nur eine halbe Sekunde auf Merli verloren. Aber ich habe mir insgeheim etwas mehr erwartet. Kompliment an Robin. Er hat mich vom ersten Training an mit schnellen Zeiten über das ganze Wochenende gefordert. Ich musste mich strecken, dass es am Ende reicht. Und ich kam nicht ohne Probleme über die Runden. Im ersten Lauf habe ich unten bei der Garage die Leitschienen touchiert.»
Faustini war mit Platz 2 zufrieden. Aber auch bei ihm wäre noch mehr möglich gewesen. «Ich habe im ersten Lauf ebenfalls bei der Garage den fünften Gang nicht reingekriegt. Und in beiden Läufen fiel ausgangs Wald die Benzinpumpe aus. Das fühlte sich an, als wäre ich gegen eine Wand gefahren. Schade! Ich glaube, diese technischen Missgeschicke haben mich den Sieg gekostet.»
Hinter den beiden schnellsten Schweizern wurde Joël Volluz (wie Faustini auf einem Osella FA30 unterwegs) Dritter. Der Walliser kam nicht ganz an die Top-Zeiten von Steiner und Faustini heran, war mit seinem Abschneiden aber dennoch zufrieden. «Ich fuhr noch nie so schnell in Les Rangiers. Insofern bin ich mit meinem Wochenende zufrieden. Klar geht es irgendwie immer noch ein Bisschen schneller. Aber das war diesmal nicht möglich. Platz 3 hinter Steiner und Faustini ist aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis.»
Bei den Formelrennwagen bis Zweiliter-Hubraum war Joël Burgermeister mit klarem Abstand der Schnellste. Der Thurgauer unterbot mit einem ersten Lauf in 1:50,4 min den bisherigen Klassenrekord um sagenhafte 2,9 Sekunden. «Es ist vollbracht», freute sich Burgermeister nach der Hitzeschlacht. «Ein weiterer Sieg und ein neuer Rekord. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Schön wäre es gewesen, wenn ich im zweiten Durchgang die 1:50er-Marke noch geknackt hätte. Aber bei so hohen Temperaturen war das einfach nicht mehr möglich.» Platz 2 bei den «kleinen» Formelrennern ging an den zweifachen Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy. Dritter wurde Ludovic Cholley.
Bei den Tourenwagen wurde E1-Pilot Roger Schnellmann seiner Favoritenrolle gerecht. Der Mitsubishi-Kutscher brauchte für die 5,18 Kilometer lange Strecke 2:01,0 min. Zweitschnellster Tourenwagenfahrer und damit schnellster Interswiss-Pilot war Bruno Sawatzki (Porsche 991.1 Cup) – Dritter wurde (mit einer Sekunde Rückstand auf Sawatzki) Markenkollege und Lokalmatador Frédéric Neff.
Zu den weiteren Klassensieger (mit mind. drei Teilnehmern) gehörten im Jura: Rallye-Ass Olivier Burri (Hyundai i20, R5), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Beat Oertig (Peugeot 106, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco), der sich in der IS bis 2000 cm3 gegen Manuel Santonastaso (BMW 320) und Patrick Vallat (VW Golf GTI) durchsetzte, Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE), der sich in der E1 bis 2000 cm3 gegen Reto Steiner (Ford Escort RS) und Fabien Houlman (Peugeot 205) behauptete, Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4, E1 bis 3500 cm3) sowie Joël Grand (Wolf Thunder GB08, E2 bis 1400 cm3). Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Thomas Zürcher. Auf den weiteren Rängen folgen Philip Krebs und der Gesamtführende Michael Schläpfer.
Der Sieg im FIA European Hill Climb Championship ging wie erwartet an Christian Merli. Der Südtiroler fuhr als Einziger 1:42er-Zeiten und feierte so nach 2022 seinen zweiten Gesamtsieg im Jura. In der Europameisterschaft ist Merli nach acht von zehn Rennen nach wie vor ungeschlagen. Den Streckenrekord aus dem Vorjahr von 1:39,201 min verpasste der Fahrer des Osella FA30 aus reglementarischen Gründen mit 30 Kilogramm Zusatzballast und 35 PS weniger klar. Die zweitschnellste Zeit in der EBM liess sich der Spanier Joseba Iraola Lanzagorta auf einem Nova NP01 notieren. Dritter wurde der Belgier Corentin Starck (ebenfalls auf Nova). Der Sieg bei den Tourenwagen (im EM-Klassement) ging – zum vierten Mal in diesem Jahr – an den Urner Ronnie Bratschi, der dieses Jahr mit tschechischer Lizenz fährt. Der Mitsubishi-Fahrer distanzierte die beiden Porsche-Piloten Nicolas Werver (F) und Luca Gaetani (I) in der Addition der beiden Läufe um mehr als drei Sekunden. Bester Schweizer EM-Starter war Jérôme Nicolet. Der Peugeot-Pilot sicherte sich souverän den Sieg bei den Tourenwagen in der Gruppe 4.
Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch
Und so geht es weiter:
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Bei Punktegleichheit hat es in den vergangenen Jahren in der Schweizer Slalom-Meisterschaft und im Schweizer Berg-Pokal immer wieder Diskussionen gegeben. Die NSK hat das Reglement in diesem Punkt nun leicht abgeändert.
In den vergangen Jahren mussten bei der Vergabe des Meistertitels (im Slalom und Bergpokal) immer wieder die Ex-Aequo-Bestimmungen angewendet werden. Einer der Gründe dafür ist der Rückgang der Anzahl Rennen. In den meisten Fällen ist das erste Kriterium (Streichresultate) weggefallen, da die Konkurrenten häufig dieselben Streichresultate vorzuweisen hatten. Das zweite Kriterium (Anzahl geschlagene Teilnehmer) hat den Nachteil, dass Fahrer Gegner in ihrer Hubraumklassen anwerben/aufbieten – eine Praxis, welche seit Jahren gängig ist.
Das Komitee Meisterschaft hat deshalb den Vorschlag an die NSK gemacht, dass man als zweiten Beurteilungspunkt die Resultate der gesamthaft geschlagenen Gegner (Scratch) hinzuzieht und die geschlagenen Gegner in ihren Hubraumklassen als mögliche dritte Bestimmung festlegt. Massive Auswirkungen hat diese Regeländerung nicht. Piloten mit weniger Gegner in ihren Hubraumklassen werden so aber nicht mehr so extrem benachteiligt.
Die NSK hat den Vorschlag in ihrer letzten Sitzung gutgeheissen. Artikel 6 der Bestimmungen für den Bergpokal (Kapitel IV-B) sowie der Bestimmungen der Schweizer Slalom Meisterschaft (Kapitel IV-C) wurden wie folgt angepasst:
Erreichen Fahrer in der Schlussbewertung die gleiche Punktzahl, so entscheiden für die Rangordnung die Resultate der bisher noch nicht berücksichtigten Veranstaltungen, wobei zunächst das beste zusätzliche Resultat dieser Fahrer, dann das zweitbeste usw. beigezogen wird, bis sich erstmals eine Punktemehrheit ergibt. Genügt dies noch nicht, werden die besseren Klassierungen in der Gesamtwertung jeder einzelner bestrittenen Veranstaltung (Scratch Klassemente aller Gruppen zusammengefasst) als Entscheidungsgrundlage beigezogen. lm Falle einer erneuten Punktegleichheit wird die Gesamtzahl der Konkurrenten, die in den offiziellen Klassementen (nach Hubraumklassen gemäss Art. 3) aller für ihr Punktetotal zählenden Veranstaltungen hinter ihnen klassiert sind, berücksichtigt. Das zweite und dritte Ausschreibungskriterium ist nur für die ersten 10 Ränge des Schlussklassements anwendbar; ab dem 10. Rang werden alle Konkurrenten ex-aequo in alphabetischer Reihenfolge klassiert.
Die neue Regel tritt erstmals 2024 in Kraft.
Ab dem 1. September 2023 ist das neue Datenschutzgesetz in Kraft. Worum es dabei geht und was dies für Ihren Verein/Club/Team bedeutet, können Sie online auf der Swiss Olympic Academy mit einem E-Learning lernen. Nachdem Sie mittels E-Learning das theoretische Wissen erlangt haben, stehen in der Library auf derselben Website im Set „Datenschutzgesetz“ zudem verschiedene Mustervorlagen zur Verfügung, welche Ihnen die Arbeit und Umsetzung erleichterten.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Auto Sport Schweiz gerne zur Verfügung.
In rund zwei Wochen startet die Arosa ClassicCar. Vom 31. August bis zum 3. September findet das internationale Bergrennen bereits zum 19. Mal statt. Das Interesse für eine Teilnahme erreichte neue Rekordwerte.
Was sich im letzten Jahr gezeigt hat, setzt sich in diesem Jahr fort: Die Faszination Arosa ClassicCar ist ungebrochen und das Interesse im Vorfeld enorm. Bis Nennschluss gingen beim Rennsekretariat über 220 Nennungen ein. Ein Rekordwert in der Geschichte der Arosa ClassicCar. Markus Markwalder, OK-Präsident, ordnet ein: «Die Anzahl der Nennungen und Attraktivität der Fahrzeuge sind überwältigend. Auch in diesem Jahr übersteigt das Interesse die Anzahl Startplätze und somit war die Jury bei der Auswahl besonders gefordert. Das Resultat ist ein Starterfeld mit äusserst attraktiven, teils sehr einzigartigen, Fahrzeugen und starken Fahrern und Fahrerinnen.»
In der Starterliste fallen einige bekannte Namen auf, wie beispielsweise der von Laura Kraihamer, Tiago Monteiro oder Fabio Scherer. Kraihamer, DTM-Rennfahrerin und Teil der IWC Racing-Familie, geht in der Kategorie Competition an den Start. Ebenfalls in der Kategorie Competition startet Tiago Monteiro, der ehemalige Formel-1-Pilot. Fabio Scherer, Rennpilot aus Engelberg, hat gerade im Juni die LMP2-Klasse des prestigeträchtigen 24-Stunden Rennens Le Mans gewonnen. Bei der Arosa ClassicCar startet Scherer in der Kategorie Sport Trophy. Als weitere Persönlichkeit vor Ort und Teil der Piloten der historischen Motorräder hat sich Giacomo Agostini ankündigt. Agostini, der ehemalige italienische Motorradrennfahrer, ist mit 15 Weltmeistertiteln und über 123 Grand-Prix-Siegen einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer überhaupt. Giacomo Agostini und die weiteren Piloten der historischen Motorräder absolvieren die Strecke im Rahmen von Demonstrationsläufen als Abschluss jedes Rennlaufs.
Die Verantwortlichen der Arosa ClassicCar setzen sich auch in diesem Jahr intensiv mit der Nachhaltigkeit auseinander. Der ganzheitliche Ansatz, also die Bestrebung ökonomische, ökologische und soziale Faktoren im Einklang zu bringen, ist ganzjährig Teil der Nachhaltigkeitsstrategie Arosa 2030. Im Rahmen des Projektes KlimDest «klimaneutrale Destination» lässt Arosa als Pilotdestination erstmals die CO2-Bilanz des Tourismus durch myclimate berechnen. Die Arosa ClassicCar übernimmt hierfür eine Pionierrolle und hat als erste Veranstaltung in Arosa ihre gesamten Emissionen berechnet. Wie bei bisherigen Austragungen sind Massnahmen wie die Badges aus Holz, Mehrwegbecher bei der Zuschauerverpflegung und ein überarbeitetes Abfallkonzept auch in diesem Jahr fixer Bestandteil der Veranstaltung. Zusätzlich engagiert sich die Arosa ClassicCar, den alternativen Kraftstoff P1 Racing an die Fahrer respektive Fahrerinnen zu bringen. Als Motorsportveranstaltung sieht sich der Veranstalter in der Pflicht, zukunftsweisend zu denken oder besser gesagt zu handeln und unterstützt somit neue Ansätze wie diesen synthetischen Treibstoff. Um den Mehrpreis abzufedern, kommt der Veranstalter mit einem Unterstützungsbeitrag pro Kanister jedem Interessenten entgegen und bietet zudem Hand bei der Bestellung und Lieferung.
Tribünentickets und VIP-Packages sind online erhältlich. Die Veranstalter empfehlen die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es verkehrt ein Shuttle-Bus zwischen Arosa und Langwies mit diversen Stopps an der Strecke sowie auch zwischen dem Bahnhof in Langwies und dem Startgelände. Die Strecke zwischen Langwies und Arosa ist während den Rennläufen für den Verkehr gesperrt. Zwischen den Rennläufen wird die Strecke für den Individualverkehr geöffnet. Die Streckenöffnungszeiten sowie weitere Informationen sind unter www.arosaclassiccar.ch ersichtlich.
Am Wochenende werden beim vorletzten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Levier die ersten (Vor-)entscheidungen fallen. An Spannung mangelt es unter den 93 Teilnehmern und Teilnehmerinnen in den fünf Kategorien jedenfalls nicht.
Vor einem Jahr hat Dan Allemann in Levier mit drei Laufsiegen den Titel bei den Super Minis nach vier von fünf Rennen sichergestellt. Diesmal wird es keine vorzeitige Entscheidung bei den 8- bis 12-Jährigen geben. Das Feld liegt 2023 eng zusammen. Leader Dario Palazzolo vom Team Innovate Competition führt mit 148 Punkten vor Albert Tamm (139), Iven Ammann (134) und eben Allemann (133). Auch der Fünftplatzierte Marc Müller liegt mit 115 Punkten noch gut im Rennen. Für den vierten Meisterschaftslauf in Levier ist also alles noch offen. Dass Palazzolo führt, ist seiner Konstanz zu verdanken. In den neun bisherigen Läufen ist der junge Aargauer erst einmal in einem Vorlauf erfolgreich gewesen. Die restlichen Siege gehen auf das Konto von Allemann (5) und Tamm (3). Letzterer hat den Saisonauftakt in 7 Laghi verpasst, kann aber, wenn er an die Leistung von Mirecourt anknüpft, Palazzolo die Führung beim vierten Lauf streitig machen. Spannung ist bei den Jüngsten (22 Fahrer und Fahrerinnen sind am Start) auf jeden Fall garantiert.
Auch bei den OK Junioren mit 16 eingeschriebenen Piloten und Pilotinnen dürfte es in Levier noch zu keiner finalen Entscheidung kommen. Zwar hat sich Vorjahresmeisterin Chiara Bättig zuletzt in Mirecourt ihren ersten «Grand Slam» notieren lassen (Pole-Position, Siege in allen drei Läufen plus die schnellste Rennrunde). Der Vorsprung der Wettswilerin auf Rookie Arnaud Voutat vom Team Spirit Racing beträgt aber nur zwölf Punkte. Bereits eine ordentliche Hypothek haben die Verfolger Neil Russell (66 Punkte zurück), Shai Derungs (71) sowie Levi Arn (82). Sie können vor dem grossen Finale in Wohlen am 30. September eigentlich nur noch aufschliessen, wenn sich die beiden Führenden in Levier grobe Fehler leisten.
Das imposanteste Feld bietet einmal mehr die X30 Challenge Switzerland. 28 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den vierten Lauf angemeldet. In der Kategorie mit Einheitsmotoren läuft alles auf einen Zweikampf zwischen Samuel Ifrid (UBIQ Racing) und Alessio Strollo (MH Racing) hinaus. Ifrid, der auf diese Saison hin neu zur Schweizer Meisterschaft gestossen ist, führt mit 176:153 Punkten. Dritter ist Spirit-Fahrer Kilian Boss (119 Punkte), der zuletzt in Mirecourt dank eines perfekten Wochenendes nochmals Hoffnung schöpfen darf. Für den Viertplatzierten Yan Rothen wird die Aufholjagd schon zu einer Herkulesaufgabe. 75 Zähler liegt der Westschweizer hinter Ifrid zurück. Ein Platz auf dem Podium scheint dennoch machbar. Auch Lyon Mathur (93 Zähler) hofft, dass er noch unter die Top 3 vorstossen kann. Ohne seine Disqualifikation in Mirecourt hätte der OK-Senior-Meister von 2022 sogar um den Titel fahren können.
Bei den OK Senioren beginnt in Levier (fast) alles wieder bei Null. Jérôme Huber (KartBox.ch) und Samuel Schär (UBIQ Racing) liegen mit je 168 Zählern Kopf an Kopf vorne. 17 Zähler dahinter lauert Routinier Pascal von Allmen auf Rang 3. Einen dominanten Fahrer kennt die Kategorie bisher nicht. Huber war mit einem «Grand Slam» beim Auftakt super in die Saison gestartet. In Franciacorta war es von Allmen, der trotz Ärger im Regen mit zwei Vorlaufsiegen die meisten Punkte mit nach Hause nahm. Und zuletzt in Mirecourt war es Schär, der mit einer vortrefflichen Leistung drei Start-Ziel-Siege feierte. Nicht abschreiben sollte man auch Leonardo Cesaretti (120 Punkte) und Patrick Näscher (114). Letzterer war vor einem Jahr in Levier mit drei Siegen der Mann des Tages. Ein ähnlicher Exploit könnte den Liechtensteiner nochmals ins Titelrennen zurückkatapultieren.
Bei den Schaltkarts, der Kategorie KZ2,sind die Augen auf zwei Fahrer gerichtet. Allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Leader Ethan Frigomosca hat von allen Titelkandidaten die beste Ausgangslage. Der Tessiner im Team Gerber Corse könnte mit seinen 49 Punkten Vorsprung den Titel schon in Levier sicherstellen. Dafür müsste er seinen Vorsprung auf 76 Zähler ausbauen. Fährt er wie zuletzt in Mirecourt, als er seinen ersten «Grand Slam» nur um Haaresbreite verpasste, ist das durchaus denkbar. Doch die Konkurrenz wird ihm den Titel sicher nicht auf dem silbernen Tablett präsentieren. Paolo Castagnetti (49 Punkte zurück), Simon Stoller (56), Kevin Wälti (63), Kai Perner (68) und Evan Vantaggiato (70) werden alles unternehmen, damit die Titelentscheidung erst in Wohlen fällt. Ach ja, und dann ist da noch der zweite Fahrer, auf den man achten muss: Dominique Aegerter. Der zweimalige Supersport-Weltmeister, der dieses Jahr in der Superbike-Wm für Yamaha fährt, gibt für KartBox.ch einen Gaststart. Punkto Zielsetzung hält das Motorrad-Ass den Ball flach: «Ich hoffe, dass ich mich im Laufe des Wochenendes steigern und mich beim Team KartBox.ch und bei Teamchef Kurt Wenger mit einem guten Ergebnis für ihr Vertrauen in mich bedanken kann.»
Zum ersten Mal in diesem Jahr ist im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft auch der Swiss Histo Kart Cup am Start. Acht Fahrer haben sich eingeschrieben. Gefahren wird mit Karts der Jahrgänge 1956-1999. Wobei die Platzierung im SHKC keine entscheidende Rolle spielt. Ziel ist es, gleichmässige Runden abzuspulen. Das gelang beim Saisonauftakt vor allem einem Fahrer: Steven Maring. Er führt die Meisterschaft, die in Wohlen am 30. September im Rahmen der SKM ihr Saisonfinale austrägt, an, wird in Levier aber nicht am Start sein. Punkto Meisterschaft ist also alles offen.
Zur Strecke: Der Rundkurs in Levier misst 1176 Meter. Zahlreiche Rechtskurven und ein leichtes Gefälle wechseln sich mit kurzen Geraden ab. Eine gute Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der Start- und Zielgeraden sowie im Infield (Kurve 3).
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Levier www.savoiechrono.com
Zeitplan
Sonntag, 20. August 2023
08.00-09.05 Uhr, Offizielles Training
09.10-10.00 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.10-12.00 Uhr, Rennen 1
12.00-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.50 Uhr, Rennen 2
15.00-17.40 Uhr, Finalläufe
16.20 Uhr, Siegerehrung (Kategorie Super Mini)
ca. 18.15 Uhr, Siegerehrung (restliche Kategorien)
Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Levier der ehemalige Le-Mans-Sieger Neel Jani und GT3-Pilot Miklas Born im Einsatz.
Am Wochenende wird zum 78. Mal das Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers ausgetragen. Der Klassiker im Jura gilt neben der Schweizer Meisterschaft auch zum FIA European Hill Climb Championship.
Die Sommerpause ist vorbei! Am Wochenende startet die zweite Saisonhälfte der Schweizer Berg-Meisterschaft mit der 78. Ausgabe des Klassikers St. Ursanne – Les Rangiers. 114 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die Schweizer Meisterschaft angemeldet. Dazu gesellen sich 34 Fahrer, die sich für das FIA European Hill Climb Championship eingeschrieben haben. Zu denen gehört Christian Merli. Der vierfache Berg-Europameister hat im Vorjahr in seinem Osella FA30 einen neuen Streckenrekord aufgestellt und gilt auch für die diesjährige Ausgabe als haushoher Favorit. Der 2023 noch ungeschlagene EM-Leader in der Kategorie 2 (Rennwagen) kann unter günstigen Voraussetzungen in Les Rangiers sogar schon den Titel-Sack zumachen, wenn er seinen Vorsprung (bei noch zwei verbleibenden Rennen nach Les Rangiers) auf 50 Punkte ausbauen kann. In der Kategorie 1 der geschlossenen Fahrzeuge führt der Mazedonier Igor Stefanovski auf Hyundai i30 TCR. Auch er ist in Les Rangiers am Start.
Im Feld der EM-Teilnehmer sind auch fünf Schweizer eingeschrieben. Darunter Martin Bächler (VW Lupo), Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift), Jérôme Nicolet (Peugeot 308), Fabien Houlmann (Peugeot 205) sowie der zweifache Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy (Dallara F3). Ebenfalls am Start: Ronnie Bratschi. Der Urner, bereits dreifacher Laufsieger in der Europameisterschaft 2023, fährt in diesem Jahr jedoch mit tschechischer Lizenz.
Zurück zur Schweizer Meisterschaft: Dort wird der Kampf um den Tagessieg möglicherweise etwas enger ausfallen als in der EM-Wertung. Zwar hat Marcel Steiner auf seinem LobArt-Honda/Helftec in Abwesenheit von SM-Leader Eric Berguerand die besten Siegchancen, doch die Konkurrenz, allen voran die beiden Osella-Fahrer Robin Faustini und Joël Volluz, sind in Schlagdistanz. Während man von Faustini gute Leistungen gewohnt ist, hat vor allem der schnelle Walliser in den letzten Rennen mächtig zugelegt. Im Vorjahr betrug der Rückstand Volluz’ auf Steiner noch fünf Sekunden pro Lauf. So viel wird Volluz diesmal bestimmt nicht verlieren…
«Ich freue mich sehr auf dieses Rennen», sagt Steiner. «Zwei Mal, 2010 und 2011, habe ich hier den Gesamtsieg errungen. Diesmal hat für mich aber die Schweizer Meisterschaft Priorität. Das heisst jedoch nicht, dass ich in der Gesamtwertung nicht auch ein gutes Ergebnis erzielen möchte. Ein Platz auf dem Podium, so wie letztes Jahr, als ich Dritter wurde, wäre schön. Mal schauen: Die Konkurrenz ist stark. Aber nichts ist unmöglich. Das hat man zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück gesehen.
Bei den Formelrennwagen bis 2000 cm3gilt Joël Burgermeister als heissester Siegkandidat. Und das, obwohl sich der Thurgauer zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück nicht ganz wohl fühlte. «Ich habe dort das Set-Up nicht so hingekriegt, wie ich es gerne gehabt hätte», sagt der Fahrer des silbernen Tatuus Formel 4. «Aber ich bin zuversichtlich für Les Rangiers. Im Vorjahr habe ich dort gegen Egli (der dieses Jahr fehlt, d. Red.) und Bossy gewonnen.»
Ein anderer Gegner von Burgermeister tritt in Les Rangiers in der hubraumschwächeren Klasse (bis 1400 cm3) an: Joël Grand. Der Walliser, der dieses Jahr mit Rennwagen der Marke Wolf antritt, steigt für Les Rangiers (und Les Paccots) auf das Modell «Thunder» um, das von einem 1,15-Liter-Motorrad-Motor angetrieben wird. «Ich habe mit dem Mistral F1 noch nicht so viel Erfahrung sammeln können», sagt Grand. «Deshalb habe ich mich entschieden, für Les Rangiers ein ‹kleineres Modell› zu nehmen.»
Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann auf seinem Mitsubishi Evo 8 Favorit (Kat. E1 plus 3500 cm3). Der Wangener hat bisher alle Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewonnen. Weil Schnellmann aber auf das Rennen in Massongex verzichtet hat, liegt er in der Gesamtwertung nur auf Platz 2. Es führt Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 Cup aus der hubraumstärksten Interswiss-Klasse. Ob Schnellmann diesen Rückstand noch aufholen kann? Eines von acht Ergebnissen wird am Ende der Saison gestrichen; insofern – ja. Aber Sawatzki hat zuletzt in Anzère nicht nur die 25 Punkte für den Klassensieg eingestrichen, er hat sich auch noch die zwei Extrapunkte für einen neuen Klassenrekord gesichert. Und das könnte am Ende des Jahres matchentscheidend sein.
Im Schweizer Berg-Pokal für Tourenwagen bis 2000 Kubikzentimeter ist Stephan Burri auf seinem VW Scirocco alleiniger Führender. Als Einziger hat Burri bisher bei allen vier bisherigen Rennen das Punktemaximum geholt. Auch Michael Schläpfer hat seinen Vorsprung zuletzt in Anzère ausbauen können. Vor Les Rangiers liegt der Appenzeller im Renault Classic Cup 27,5 Punkte vor Thomas Zürcher. «Ich freue mich auf das Rennen», sagt Schläpfer. «Les Rangiers ist eine coole Strecke. Mal schauen, was da geht. Ich fahre erst zum zweiten Mal dort.»
Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten sind Marcel Steiner und Roland Bossy mit je zwei Siegen die erfolgreichsten Teilnehmer.
Die Trainingsläufe finden am Samstag, 19. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.00 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 20. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.
Mehr über das Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers erfahren Sie unter www.rangiers.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Der ehemalige Kart-Pilot Ethan Ischer fährt in der Formel 4 CEZ von Sieg zu Sieg. In der italienischen Formel 4 wartet der Jenzer-Pilot noch auf den grossen Durchbruch.
In der hart umkämpften italienischen Formel 4 kommt Ethan Ischer nicht so richtig auf Touren. Nach fünf von sieben Rennen steht der Jenzer-Pilot immer noch ohne Punkte da. Sein bestes Ergebnis sind zwei 13. Ränge – und das in der zweiten Saison. «Ethan macht einen guten Job», sagt Teamchef Andreas Jenzer. «Natürlich haben wir sportlich auch etwas mehr erwartet. Aber man muss der Realität ins Auge schauen: Prema hat in Italien acht Autos am Start, Van Amersfoort und US Racing je sechs. Das macht 20 Autos. Und weil diese Teams, allen voran Prema, ein Vielfaches von dem testen, was wir testen, ist ein 15. Platz in einem Rennen ein gutes Ergebnis. Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass Ethan seinen Weg finden und gehen wird. Und ich bin beeindruckt von seiner Art. Er erinnert mich an Nico Müller. Ja, er ist quasi der Nico Müller der Romandie!»
Ganz anders sieht es um Ischers Abschneiden in der FIA F4 CEZ (Central European Zone) aus. Dort liegt der ehemalige OK-Junior-Pilot bei noch zwei ausstehenden Rennen mit 158 Punkten auf dem zweiten Zwischenrang. Beim Rennen in Most (CZ) am vergangenen Wochenende hat Ischer nicht nur in der Qualifikation allen die Auspuffrohre gezeigt, der 16-Jährige aus Bavois (VD), der erst mit etwa 13 Jahren mit Kartfahren begann, entschied auch alle drei Läufe für sich und ist so bis auf zwölf Punkte an den Führenden René Francot aus den Niederlanden herangekommen.
Die beiden entscheidenden Rennen finden am 9./10. September in Brünn und am 7./8. Oktober auf dem Balaton Park (H) statt.
Überhaupt war das Wochenende aus Schweizer Sicht ein Erfolg. Das Team Jenzer Motorsport okkupierte in den Rennen 1 und 3 das komplette Podest. Im zweiten Lauf war es der Schweizer Michael Sauter, der ebenfalls von Jenzer protegiert wird, aber mit seinem eigenen Team Sauter Engineering antritt, der das «Jenzer-Podium» komplettierte.
Die vierte Veranstaltung der autobau SKM findet am 19./20. August 2023 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung erfolgt über www.go4race.ch.
Der Nennschluss für den nächsten Lauf ist diesen Sonntag, 13.08.2023 um 24.00 Uhr. Nutze die letzte Chance uns schreibe dich noch heute ein!
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Wer mit Synfuel fährt, darf ab sofort mit einer grünen Startnummer an den Start gehen. Das hat die Nationale Sportkommission (NSK) in ihrer jüngsten Sitzung auf Antrag von TCR-Pilot Matthias Schläppi so beschlossen.
Synfuel ist sinnvoll. Seit dieser Saison setzen einige Schweizer Rennfahrer auf synthetisch hergestellten Treibstoff. Sei es in der Schweizer Slalom- oder in der Schweizer Berg-Meisterschaft – die dafür benötigten Mengen sind in beiden Fällen überschaubar. Und auch wenn Synfuel im Vergleich zu herkömmlichem Rennbenzin immer noch rund drei Mal so viel kostet, setzen Fahrer wie Marcel Steiner, Simon Wüthrich oder Martin Epp ein klares Zeichen: Es muss etwas unternommen werden, damit wir auch in Zukunft mit einem guten Gewissen Motorsport in der Schweiz betreiben können.
Das hat sich auch Matthias Schläppi gesagt. Der TCR-Pilot ist das jüngste Beispiel, das mit dem bis zu 85 Prozent C02-neutralen Sprit fährt. Schläppi war es auch, der nun einen Antrag an die NSK stellte, dass, wer Synfuel verwendet, dies mit einer grünen Startnummer kundtun darf. Die NSK hat den Antrag in ihrer Sitzung vom Mittwoch, 9. August 2023, behandelt und folgende Erweiterungen (fett) der NSK-Bestimmungen II-B für 2023 beschlossen:
Art. 3 Die einzelnen Ziffern der Startnummer müssen schwarz auf weissem Grund sein und eine klassische Form haben. Ausgeschnittene Nummern sind nicht zulässig. Bei Fahrzeugen, welche mit Synfuel-Treibstoff betankt sind (und nur diese), können die einzelnen Ziffern der Startnummer grün (RAL6024 Verkehrsgrün) auf weissem Grund sein und eine klassische Form haben.
Diese grünen Startnummern werden NICHT vom Veranstalter zur Verfügung gestellt, sondern müssen von den Piloten selber organisiert werden. Es liegt in der Pflicht der Piloten, die übrigen Startnummernvorgaben des unter den NSK-Bestimmungen II-B resp. die Vorschriften der Veranstalter (Platzierung, Schriftart, etc.) einzuhalten. Andere Ausnahmen in Bezug auf Startnummernfarben werden nicht genehmigt. Die Verwendung einer grünen Startnummer ist fakultativ. Voraussetzung ist, dass tatsächlich nur Fahrer und Fahrerinnen eine solche Nummer auf ihren Autos tragen, die auch tatsächlich Synfuel verwenden.
«Wir wollen mit dieser Erweiterung ein Zeichen setzen», sagt NSK-Präsident Andreas Michel. «Schliesslich sind auch wir davon überzeugt, dass wir den Einsatz von synthetisch hergestelltem Treibstoff weiter vorantreiben müssen. Dass wir den Reglementpunkt Art. 3 in den NSK-Bestimmungen II-B in diesem Fall erweitern, heisst aber nicht, dass wir für andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen Tür und Tor öffnen. Nur weil einer ein oranges Auto fährt, darf er in Zukunft nicht mit einer orangen Startnummer an den Start gehen. Für alle, die kein Synfuel fahren gelten nach wie vor dieselben Bestimmungen wie bisher: schwarze Nummer auf weissem Grund.»
Der Showdown in der Schweizer Berg-Meisterschaft steht bevor: Auf dem Programm stehen ab 20. August vier Rennen innerhalb von fünf Wochen! Und der Zweikampf zwischen Eric Berguerand und Marcel Steiner wird immer enger.
Die Schweizer Berg-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Innerhalb von nur einem Monat (zwischen dem 20. August und dem 17. September) wird die zweite Saisonhälfte ausgetragen. Oder anders formuliert: vier Rennen in fünf Wochen. Los geht es am 19./20. August mit dem Klassiker St.Ursanne – Les Rangiers. Der zur Europameisterschaft zählende Lauf lockt wie üblich alles an, was Rang und Namen hat. Nur einer fehlt (wie üblich): Eric Berguerand im Lola FA99. Der Führende im Gesamtklassement verzichtet seit seinem schweren Unfall von 2007 auf das schnellste Bergrennen im SM-Kalender. Damit rückt Marcel Steiner in die Rolle des Favoriten. Mit einem Sieg könnte der Oberdiessbacher die Führung in der Schweizer Meisterschaft vorübergehend übernehmen. Das allein reicht laut Steiner aber nicht, um den sechsten Berg-Titel ins Visier zu nehmen. «Ein Resultat wird am Ende der Saison gestrichen. Ich kann also nur mit dem Titel liebäugeln, wenn Eric bei einem der verbleibenden Rennen patzt und mal nur Dritter wird.»
Ob der Walliser ihm diesen Gefallen macht? Bei der Konstanz von Berguerand käme ein dritter Platz einer Überraschung gleich. Seit Oberhallau 2018 ist «Bergus» mindestens immer Zweiter geworden. Von den letzten 18 Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewann er 16. Nur am Gurnigel 2019 (Sieger: Thomas Amweg) und in diesem Jahr in Hemberg (Sieger: Steiner) stand Berguerand nicht zuoberst auf dem Podium. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Steiner dennoch. Ganz so souverän wie 2022, als Berguerand alle Rennen, die er bestritten hat, in Rekordzeit gewann, ist er dieses Jahr nicht. In Hemberg und Massongex leistete er sich zwei Unfälle. Und in Anzère gewann er zwar, hatte aber einen kaputten Stossdämpfer. Ausserdem ist Steiner in diesem Jahr näher dran. In Massongex fehlten dem Fahrer des LobArt-Honda/Helftec in der Addition der beiden schnellsten Läufe 0,789, in Anzère gar nur 0,393 Sekunden.
Das Zünglein an der Waage könnte die Konkurrenz sein. Allen voran die beiden Osella-Piloten Robin Faustini und Joël Volluz. Ersterer gehört seit seinem Fahrzeugwechsel konstant zu den Herausforderern von Berguerand und Steiner. Und Letzterer kommt immer besser in Fahrt. In Anzère war Volluz eine Sekunde pro Lauf langsamer als Steiner, beim Rennen in Osnabrück (D) waren es noch knapp sechs Zehntelsekunden.
Eines steht jetzt schon fest: Es bleibt spannend. Und das Niveau ist hoch. Das hat auch der Dreifacherfolg von Steiner, Volluz und Faustini beim Bergrennen in Osnabrück gezeigt. Die Schweizer Bergelite muss sich international nicht verstecken!
Das Restprogramm der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023:
19./20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
26./27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Les Paccots
Am 20. August findet in Levier (F) der vierte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt. Am Start ist auch ein prominenter Motorradfahrer: der zweimalige Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht in ihre entscheidende Phase. Am 20. August findet in Levier der vierte von fünf Läufen statt. Mit am Start ist auch Motorrad-Ass Dominique Aegerter. Der zweimalige Supersport-Weltmeister geht für das Team KartBox.ch bei den Schaltkarts an den Start. Einen ersten Test hat der 32-jährige Aegerter bereits hinter sich. Allerdings regnete es, als «Domi» seine ersten Runden in Levier absolvierte. «Das ist natürlich nur ein Vorteil, wenn es am Renntag auch regnet», sagt Aegerter, der in diesem Jahr für Yamaha die Superbike-WM bestreitet. «Trocken kenne ich die Strecke nur mit dem Supermotard.»
Aegerters Gegner in Levier werden nicht Bautista, Rae oder Locatelli heissen. Stattdessen werden ihm Frigomosca, Castagnetti, Stoller & Co. das Leben schwer machen. «Ich kenne die Jungs, die dort fahren nicht», sagt Aegerter. «Aber ich freue mich auf diese Herausforderung. Ich hoffe, dass ich mich im Laufe des Wochenendes steigern und mich beim Team KartBox.ch und bei Teamchef Kurt Wenger mit einem guten Ergebnis für ihr Vertrauen in mich bedanken kann.»
Für Aegerter ist es nicht das erste Mal, dass er bei der Kart-SM einen Gaststart bestreitet. 2018 belegte er in Lignières im Finale den zehnten Schlussrang. Schon damals fuhr er für KartBox.ch.
Für Schaltkart-Piloten, die sich gerne wettkampfmässig mit Aegerter messen wollen, ist die Zeit noch nicht abgelaufen. Bis Sonntag, 13. August, 24 Uhr, kann man sich unter diesem Link für den vierten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft einschreiben.
Das erste August-Wochenende bot aus Schweizer Sicht wieder einmal Grund zum Jubeln. Vor allem beim Bergrennen Osnabrück. Da war das Podium gleich von drei Schweizern besetzt!
Ricardo Feller bleibt in der DTM der bestplatzierteste Fahrer, der bisher in jedem Rennen gepunktet hat. Auch am Nürburgring, bei Halbzeit der DTM 2023, ist der Aargauer in beiden Rennen als Vierter respektive Sechster in die Punkte gefahren. Damit liegt in der Meisterschaft mit 88 Zählern auf Rang 4 – 29 Punkte hinter dem Leader Thomas Preining. Ganz zufrieden war Feller mit dem Ergebnis in der Eifel nicht. Im zweiten Rennen, das Feller zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere von der Pole-Position aus in Angriff genommen hatte, konnte er anfangs zwar die Führung verteidigen, fiel dann aber im Regen mit nachlassenden Reifen zurück. Für Patric Niederhauser, dem zweiten DTM-Schweizer, endete das Wochenende mit einem neunten Rang im ersten Durchgang. Im zweiten Rennen schied der Berner aus.
Halbzeit hatte am Nürburgring auch der Porsche Carrera Cup. Und dort gab es aus Schweizer Sicht auch eine Erfolgsmeldung. Jasin Ferati aus dem Team Fach Auto Tech sicherte sich im ersten Rennen seinen ersten Sieg in der Rookie-Wertung. «Ich stehe zum ersten Mal auf dem Rookie-Podium, und dann gleich ganz oben – daran könnte ich mich gewöhnen», strahlte der gerade 20 Jahre alt gewordene Schweizer.
Ein reines Schweizer Podium gab es bei der 55. Ausgabe des Bergrennens Osnabrück. Sieger Marcel Steiner (LobArt-Honda/Helftec) legte den Grundstein zum Gesamtsieg mit einem ersten schnellen Lauf in 52,073 sec. Im zweiten reichte ihm eine 52,608 sec, um im Gesamtscore ganz oben zu stehen. Zweiter wurde Joël Volluz im Osella FA30 (1,1 Sekunden hinter Steiner). Platz 3 ging an Markenkollege Robin Faustini, der vor Wochenfrist das Bergrennen Hauenstein in neuer Rekordzeit gewann, und auf Volluz in der Addition beider Läufe 1,1 Sekunden verlor.
Auf den siebten Gesamtplatz schaffte es Joël Burgermeister in seinem Tatuus Formel 4. Der Thurgauer war mit seinem ersten Rennlauf nicht zufrieden und musste sich in seiner Klasse (E2-SS bis 2000 cm3) dem Italiener Federico Liber, der wie Joël Grand einen Wolf Mistral GB08 pilotiert, geschlagen geben. Ebenfalls am Start waren Martin Bürki auf dem Ex-Beiner-BMW, Kyrill Graf (BMW M3) und Victor Darbellay (Tatuus Formel Renault).
Fünf Fahrer haben in der abgelaufenen Schweizer Slalom-Meisterschaft das Punktemaximum von 100 Zählern geholt. Auf Rang 6 landete – nahezu still und heimlich – Rudi Oberhofer in seinem VW Golf Baujahr 1983.
Rudi Oberhofer ist seit 2011 fester Bestandteil der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Mit seinem 220 PS starken, gelben VW Golf Baujahr 1983 fährt er in der Kategorie Interswiss bis 1600 cm3. Und das in diesem Jahr sehr erfolgreich. Der gebürtige Vorarlberger, wohnhaft in Höchst bei St. Margrethen, leistete sich in diesem Jahr spannende Zweikämpfe – vor allem mit Jannis Jeremias und Christophe Oulevay. Bei den Slaloms in Bière, Frauenfeld und Bure hatte Oberhofer jeweils die Nase vorn. In Ambri fehlten ihm am ersten Tag 0,4, am zweiten Tag 0,9 Sekunden auf den Klassensieg. In Chamblon war die Sache nach dem ersten Lauf geritzt. An die 3:20,7 min von Oulevay kam Oberhofer nicht mehr heran.
Die beste Slalom-Klassierung Oberhofers hat seine Gründe. Und sie hat nicht nur mit Erfahrung zu tun. Oberhofer hat während der Corona-Pandemie seinen Golf rundumerneuert. «Ich habe jetzt eine neue, leichtere Karosserie», sagt der 55-Jährige, der seit 1992 Motorsport betreibt. «Ausserdem haben wir die Fahrgastzelle sicherer gemacht.»
Die Paradedisziplin Oberhofers ist der Slalom. Damit hat auch alles begonnen. Rudi fuhr aber auch auf der Rundstrecke und am Berg – u.a. im deutschen KW Berg-Cup. Aber die Slaloms in der Schweiz bereiten ihm die grösste Freude. «Wir sind eine tolle Truppe, es macht Spass und die Kosten sind überschaubar», sagt der Garagist aus dem Rheintal. Allein aus Spass an der Sache ist Oberhofer aber nicht dabei. «Natürlich will ich auch gewinnen», sagt der Fahrer aus dem Rennclub Untertoggenburg.
In der internen IS-Wertung liegt Oberhofer auf Rang 2 hinter VW-Markenkollege Stephan Burri. Um diesen zweiten Platz zu behaupten, fuhr respektive fährt Oberhofer auch die Bergrennen von Anzère, Oberhallau und Gurnigel. Ein zweiter Platz am Ende des Jahres wäre ein grossartiger Erfolg für ihn (nach Rang 9 im Vorjahr). Und wer weiss: Wenn seine Kurve weiter nach oben zeigt und er pro Rennen im Schnitt weiterhin genug Gegner hat, dann könnte er mit einer makellosen Leistung 2024 sogar um den Schweizer Slalom-Titel fahren. Die Weichen dafür sind gestellt.
Im Herbst 2024 finden in Valencia (E) die FIA Motorsport Games statt. Die dritte Ausgabe soll noch grösser werden. Statt 16 stehen 26 Disziplinen am Start. Wir stellen sie Ihnen vor.
Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker – ist das Motto der Olympischen Spiele. Und wie es scheint, soll es auch für die FIA Motorsport Games gelten. Diese finden nächsten Herbst vom 23.-27. Oktober im spanischen Valencia statt. Alle Disziplinen, die bereits 2022 in Marseille resp. Le Castellet am Start gestanden haben, sind auch in Valencia wieder dabei. Dazu kommen zehn (!) neue Disziplinen.
Unter anderem die Kategorie Karting Mini. Sie richtet sich an Fahrer und Fahrerinnen im Alter zwischen acht und elf Jahren und könnte für so manchen «Super Mini» aus der Schweizer Meisterschaft interessant sein. Die meisten neuen Disziplinen gibt es bei der Rallye. Rally2, Rally4 und Historische Rallye wurden jeweils in drei Wettbewerbe aufgeteilt – einen für Schotter-Spezialisten, einen für Asphalt-Spezialisten und einen, der beide Beläge umfasst, für Allrounder, die nicht weniger als neun Möglichkeiten haben, Medaillen zu gewinnen. Die neue Rallye-All-Stars-Kategorie steht Fahrern offen, die auf der FIA-Prioritätenliste stehen und derzeit nicht für Rally2 oder Rally4 startberechtigt sind.
Auch im Offroad-Bereich gibt’s Änderungen. Cross Car Junior und Senior kehren ebenso zurück wie die neue Kategorie Cross Car Eco, die die bestehenden Elektro-Wettbewerbe im Auto-Slalom und Karting-Slalom ergänzt. Spannend könnte es auch für E-Sportler werden. Neben der Esports-GT-Kategorie, die 2022 durch Thomas Schmid vertreten war, wird es auch eine Esports-Rallye geben.
Über weitere neue Kategorien wird noch nachgedacht. Wer Interesse hat, kann sich bei Auto Sport Schweiz unter der E-Mail eichenberger@motorsport.ch melden. Die offiziellen Anmeldungen für die FIA Motorsport Games 2024 werden laut FIA Anfang nächsten Jahres geöffnet werden. Auto Sport Schweiz wird Sie auf dem Laufenden halten.
FIA Motorsport Games 2024: Vorläufige Liste der Kategorien
Rundstreckenrennen
1: GT
2: GT-Sprint
3: Formel 4
4: Tourenwagen
5: Driften
Esport
6: Esports GT
7: Esport-Rallye NEU
Rallye
8: Rallye2
9: Rally2 Schotter NEU
10: Rally2 Asphalt NEU
11: Rallye4
12: Rallye4 Schotter NEU
13: Rally4 Asphalt NEU
14: Rallye-All-Stars NEU
15: Historische Rallye
16: Historische Rallye Schotter NEU
17: Historische Rallye Asphalt NEU
Offroad
18: Offroad Junior
19: Offroad Senior
20: Offroad Eco NEU
Kartsport
21: Karting Sprint Jr
22: Karting Sprint Senior
23: Karting Ausdauer
24: Karting Mini NEU
Elektro
25: Auto-Slalom
26: Karting Slalom
Aus Schweizer Sicht gab es am Wochenende vor allem am Nürburgring viel Grund zum Jubeln. Im Rahmen des Formel-1-Rennens in Spa-Francorchamps erklang sogar die Schweizer Hymne.
Der Nürburgring war am Wochenende ein gutes Pflaster für Schweizer Rennfahrer. Beim vierten Lauf des Endurance Cup der GT World Challenge feierte Raffaele Marciello mit seinen beiden Teamkollegen Jules Gounon und Timur Boguslavskiy einen nie gefährdeten Sieg. Der Mercedes mit der #88 führte das Rennen vom Start bis zur Ziellinie, wobei sie die Führung nur während der Tankstopps abgaben. Auf dem Podium war Marciello nicht der einzige Schweizer. Ricardo Feller sicherte sich als bester Audi-Pilot Rang 3 – mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Markenkollege Patric Niederhauser. Ein absolutes Spitzenergebnis erzielte auch Mercedes-Fahrer Miklas Born. Der Basler landete mit seinen beiden Stallgefährten David Schumacher und Marius Zug sensationell auf dem sechsten Gesamtrang und sicherte sich so den Klassensieg im Gold Cup – vor Rolf Ineichen auf Lamborghini Huracan. Auch Alex Fontana, Niki Leutwiler und Ivan Jacoma hatten allen Grund zum Jubeln. Mit dem zweiten Klassenrang sicherte sich das Trio vorzeitig den Titel in der Pro-AM-Kategorie. «Ich hatte zwei, drei Runden lang kein ABS mehr und befand mich mehr neben als auf der Piste», sagt Fontana. «Aber wir haben diese kritische Phase überstanden und uns danach wieder aufs Podium gekämpft.»
Auch in Spa gab es einen Schweizer Sieg zu bejubeln. Mit einem Start-Ziel-Triumph auf dem Formel-1-Kurs bescherte der Niederländer Morris Schuring dem Team Fach Auto Tech den zweiten Sieg des Jahres. Der 18 Jahre alte Schuring krönte sich gleichzeitig zum jüngsten Sieger in der 31 Saisons umfassenden Geschichte des Porsche Supercup.
Auch in der Formel 3 erklang die Schweizer Hymne. Das Team Jenzer Motorsport aus Lyss sicherte sich das beste Saisonergebnis: Sieg für den Briten Taylor Barnard. Dritter wurde der gebürtige Russe Nikita Bedrin vor dem Mexikaner Alejandro Garcia.
Auch Léna Bühler stand am Wochenende zwei Mal auf dem Podium. Beim sechsten Lauf der F1 Academy fuhr die Waadtländerin zwei Mal auf Rang 2. In der Gesamtwertung liegt Bühler vor dem Finale in Austin im Rahmen der Formel 1 am 21./22. Oktober auf dem zweiten Zwischenrang. Der Rückstand auf die Führende Marta Garcia beträgt 50 Punkte.
Für Sébastien Buemi endete die Saison in der Formel E versöhnlich. Der ehemalige Formel-1-Pilot fuhr zum ersten Mal seit drei Jahren wieder aufs Podium (Dritter in London). Damit beendete Buemi die Saison auf Rang 6. Was noch mehr zählt: Buemi und sein Teamkollege, der Neuseeländer Nick Cassidy, sicherten dem Team Envision Racing die Team-Meisterschaft. Nico Müller wurde im Schlussklassement 19., Edoardo Mortara 14.
Gute Chancen auf seinen zweiten internationalen Kart-Titel hat Tiziano Kuzhnini. Der 13-jährige Luzerner sicherte sich beim vorletzten Lauf der IAME Series Italy in Lonato einen weiteren Finalsieg und liegt vor dem letzten Rennen am 9./10. September (ebenfalls in Lonato) mit 17 Punkten Vorsprung in Führung.
Der für die Schweiz bei der FIA Academy angetretene Karel Staut beendete die Saison auf Rang 15 mit 28 Punkten. Beim Finale in Cremona befand sich Staut sensationell auf Podestkurs, als er von einem Gegner «abgeschossen» wurde.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Andy Feigenwinter?
Wenn Andy Feigenwinter aufs Gaspedal drückt, dann funkeln seine Augen. Das war 2019 so, als er sich in der Schweizer Berg-Meisterschaft mit einem Lotus Exige den Tourenwagen-Titel sicherte. Das ist heute noch so, wenn er auf der Rundstrecke in einem seiner Porsches Platz nimmt. Und das war wahrscheinlich schon immer so. Wenn der Begriff Racing-Enthusiast nur auf eine Person zutreffen dürfte, dann würde man ihn wohl mit Andy Feigenwinter in Verbindung bringen.
In der Schweizer Meisterschaft hat sich der Baselbieter die letzten Jahre rar gemacht. In Oberhallau 2022 war er als Zuschauer dabei, am Gurnigel als Taxifahrer, ehe ihn ein technischer Defekt einbremste. Den Rennsport hat Feigenwinter auch ohne Bergrennen hartnäckig weiter betrieben. Im vergangenen Jahr nahm der 55-Jährige an der Endurance Masters teil und belegte auf dem Ex-Engelhart-Porsche 997 GT3 R den zweiten Schlussrang hinter Routinier Jason Wright.
In diesem Jahr bestreitet Feigenwinter auf einem Porsche 997 GT2 RSR die Endurance Racing Legends, eine Rennserie vom französischen Veranstalter Peter Auto, bei der nahezu alles mitfährt, was bei den 24h von Le Mans Geschichte geschrieben hat: vom McLaren F1 über den Audi R8 bis zum Bentley Speed 8. «Es ist ein geiles Gefühl, wenn du in diesem Feld mitfahren darfst», sagt der ehemalige SM-Champion. «Weil auch Ex-Profis bei der Endurance Racing Legends am Start stehen, ist das Level enorm hoch.»
Zwei Rennen hat Feigenwinter in dieser Saison schon absolviert: die Mugello- und die Spa-Classic. Der Traum, bei der Le Mans Classic vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 teilnehmen zu dürfen, geht leider nicht in Erfüllung. «Ich habe zwar eine Einladung bekommen, was mich sehr ehrt. Aber beim Rennen in Spa ist mir einer ins Heck gefahren. Das Auto wird erst wieder zum Saisonfinale In Estoril einsatzbereit sein.»
Zusammen mit Sohn Raphi, Dritter der Tourenwagen-SM 2019, leitet Andy Feigenwinter in Reinach (BL) ein erfolgreiches Sanitärunternehmen mit rund 35 Angestellten. Das Zauberwort «Disziplin» gilt für ihn dort genauso wie im Rennsport. Fast wie ein Profi achtet Autonarr Feigenwinter akribisch auf seine Ernährung. Und an der Rennstrecke lässt er sich von ADAC-GT-Masters-Pilot Tim Zimmermann coachen. «Tim hat mir beigebracht, wie ich nochmals zwei, drei Zehntel pro Runde herauskitzeln kann», sagt Feigenwinter stolz.
Den Rennbazillus hat der Ferrari-, Porsche und Cobra-Fan schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Die «Nachwehen» sind bis heute spürbar – auf eine unvergleichlich positive Art.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Montag, 31.07.2023, bis 15.00 Uhr
Dienstag, 01.08.2023, geschlossen
Ab Mittwoch, 02. August 2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Die Rallye du Chablais hat punkto Elektroautos stets eine Vorreiterrolle gespielt. Am 19./20. August hätte es mit dem FIA Bridgestone Eco-Rally Cup erstmals ein eigenständiger Wettbewerb für «Stromer» geben sollen. Die Rallye wurde nun aber auf 2024 verschoben.
2018 fand im Rahmen der Rallye du Chablais die erste E-Rallye statt. Auch 2019 war der Gleichmässigkeitswettbewerb Bestandteil der eigentlichen Rallye. In diesem Jahr hätte die Elektro-Rallye als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rally Cups als eigenständiger Event am 19./20. August durchgeführt werden sollen. Aus Mangel an Teilnehmern wurde sie nun auf 2024 verschoben.
Der Cup ist ausschliesslich normalen Strassenfahrzeugen mit Elektroantrieb gewidmet, die über gültige Zulassungsdokumente für den öffentlichen Strassenverkehr verfügen und an denen keinerlei Änderungen vorgenommen wurden, so dass die Teilnehmer ihre Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch verwenden können. Auch Prototypen sind zugelassen, sofern sie für den täglichen Gebrauch bestimmt und für den Strassenverkehr in der EU homologiert sind.
Weitere Informationen finden Sie unter www.rdch.ch oder unter diesem Link. Dort finden Sie auch eine Liste aller zugelassenen Elektrofahrzeuge.
Martin Bürki hat gegen das Urteil der Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz vom 20. Juli 2023 fristgerecht beim Nationalen Berufungsgericht (NBG) von Auto Sport Schweiz Berufung eingelegt.
Das NBG hat sich dem Fall angenommen und aufgrund des laufenden Verfahrens werden vorderhand keine Auskünfte erteilt.
Nach Siegen in La Roche und Massongex hat Eric Berguerand am Wochenenden auch den vierten Lauf der Schweizer Berg-Meisterschaft in Anzère knapp vor Marcel Steiner und Joël Volluz gewonnen.
Eric Berguerand bleibt in der Schweizer Berg-Meisterschaft das Mass der Dinge. Beim vierten Lauf von Ayent nach Anzère, dem Heimrennen des 44-jährigen Wallisers, sicherte sich «Bergus» in seinem Lola FA99 seinen dritten Saisonsieg, den achten in Anzère insgesamt. Allerdings musste sich der Gesamtführende in der Schweizer Berg-Meisterschaft strecken. Nach zwei von drei Läufen lag Marcel Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec noch knapp zwei Zehntelsekunden vor Berguerand. Dann drehte der Vorjahreschampion nochmals auf und fuhr im dritten Heat erneut unter 1:25 min. In der Addition der beiden schnellsten gewerteten Läufe reichte das, um Steiner mit einem Mini-Vorsprung von knapp vier Zehntelsekunden von Platz 1 zu verdrängen.
«Ich weiss genau, weshalb ich nicht gewonnen habe», sagt Steiner. «Ich habe im ersten Lauf einen Fehler gemacht, der mich nahezu eine Sekunde gekostet hat. Ich hätte sonst eine tiefe 24er-Zeit geschafft. Vielleicht sogar einen neuen Streckenrekord. Aber ‹hätte, wenn und aber› zählt nun mal nicht. Trotzdem bin ich eigentlich zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir bei den bisherigen Rennen auf einen Kilometer rund eine Sekunde schneller.»
«Wie sich herausgestellt hat, bin ich mit einem kaputten Stossdämpfer gefahren. Der Schaden stammt wahrscheinlich noch von Massongex und ich hatte es nicht bemerkt», sagt Berguerand. «Ich musste im letzten Durchgang nochmals eine richtig gute Zeit fahren, um Marcel abzufangen. Das ist mir mit meiner persönlichen Tagesbestzeit auch gelungen. Aber das war am Limit.»
Platz 3 hinter den beiden Dominatoren der bisherigen Berg-Saison sicherte sich Joël Volluz auf Osella FA30. Der Walliser, der vor Anzère in dieser Saison erst einmal in La Roche ins Geschehen eingegriffen hatte, lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 4 hinter Markenkollege Robin Faustini. Mit einem fulminanten zweiten Rennlauf in 1:25,6 min katapultierte sich Volluz auf den dritten Rang. Diesen verteidigte er im dritten Heat souverän und holte sich damit seinen ersten Podestplatz in dieser Saison – vor Faustini und Thomas Amweg auf dem Reynard 95D.
Knapp dahinter fuhr Joël Burgermeister im Tatuus Formel 4 in einer neuen Rekordzeit bei den 2-Liter-Rennwagen auf Rang 6. Der Thurgauer ist damit in seiner Klasse bei allen Berg-Rennen, die er bisher gefahren ist (auf Massongex verzichtete er) der schnellste 2-Liter-Rennwagen-Pilot gewesen. «Ich hatte nach den Trainings noch Sorgen wegen einem seltsamen Geräusch aus dem Motor», erzählt Burgermeister. «Aber wir konnten das Problem beheben und so konnte ich schon im ersten Rennlauf voll angreifen. Im Ziel konnte ich es fast nicht glauben, dass die Stoppuhr 2,7 Sekunden unter dem seit 1992 gültigen Klassenrekord angehalten hat.»
Zweiter wurde in Burgermeisters Kategorie einmal mehr Philip Egli. Der gebürtige Glarner brachte, obwohl er sich nur zwei gezeitete Läufe notieren liess, Rang 2 vor Marcel Maurer sicher ins Ziel. Rang 4 ging bei den «kleinen» Rennwagen an Lokalmatador Joël Grand im Wolf GB08 F1 Mistral. Dahinter belegte Roland Bossy in seinem Dallara F311 den fünften Klassenrang. «Ich konnte den dritten Lauf leider nicht absolvieren», sagt Grand. «Mein Auto fing kurz vor der Ziellinie im zweiten Durchgang Feuer. Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist. Vermutlich hat sich eine Benzinleitung gelöst, weil das Feuer ohne Vorwarnung ausbrach.»
Zwischen Maurer und Grand schob sich im Gesamtklassement der schnellste Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann. Der Schwyzer war mit seinem Mitsubishi Evo 8 pro Lauf rund fünf Sekunden schneller als Bruno Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup. Der 52-jährige aus Balzers, der seine Kategorie, die Interswiss plus 3500 cm3, klar vor Mentor Christoph Zwahlen und Roland Bischofberger gewann, bleibt damit Gesamtleader bei den Tourenwagen. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich, wie Steiner einer der Fahrer, die in diesem Jahr mit Syn-Fuel unterwegs ist. Viertschnellster war Frédéric Neff, der nach seiner Umteilung von der Interswiss in die E1 erwartungsgemäss Rang 2 in der Klasse über 3500 cm3 hinter Schnellmann belegte.
«Mir haben 25 Hundertstelsekunden für einen neuen Klassenrekord gefehlt», sagt Schnellmann. «Den hätte ich natürlich gerne geholt. Aber es gibt ja noch vier weitere Rennen und in Oberhallau, am Gurnigel und vielleicht auch in Les Paccots ist noch was möglich. Den Organisatoren von Anzère möchte ich an dieser Stelle ein Kränzchen widmen. Die Veranstaltung war top organisiert. Das wir entgegen der Vorhersage schönes Wetter hatten, war das Tüpfelchen auf dem i.»
Zu den weiteren Klassensieger in Anzère gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, A/ISA bis 1600 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Christoph Mattmüller (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), der Bergpokal-Gesamtführende Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3500 cm3), Mathias Schläppi (Hyundai i30, TCR), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Fabien Houlmann (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Farine Benoît (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 bis 1600 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging (in Abwesenheit von Tom Zürcher) an den Meisterschaftsführenden Michael Schläpfer – vor Philipp Krebs und René Schnidrig.
Und so geht es weiter:
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Gestern Donnerstag, 20. Juli 2023, hat die Disziplinarkommission den Fall «Bürki vs. Pillonel», der sich beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon zugetragen hat, untersucht und im Anschluss daran das Urteil gefällt.
Beim Finale zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Chamblon kam es zu einem Vorfall (Eingriff in die körperliche Integrität) zwischen den beiden Fahrern Martin Bürki und Yann Pillonel. Der Vorfall wurde im Anschluss an die Veranstaltung der Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz gemeldet und aufgrund der vorliegenden Schilderungen und Stellungnahmen hat die NSK beschlossen, das Dossier an die Disziplinarkommission von Auto Sport Schweiz weiter zu leiten.
Diese hat gestern Donnerstag, 20. Juli, den Fall untersucht und hebt betreffend Martin Bürki, der sich für sein Verhalten vor der DK entschuldigte und zugab, dass er einen Fehler begangen habe, folgende Punkte hervor:
In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Martin Bürki ausgesprochen:
Gegen Yann Pillonel wurden folgende Punkte hervorgehoben:
In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Yann Pillonel ausgesprochen:
Die Entscheide wurden den Fahrern Yann Pillonel und Martin Bürki schriftlich mit Abgabe der Rechtsmittelbelehrung mitgeteilt. Gegen die Urteile besteht eine Einsprachefrist von 96 Stunden, also bis Montag, 24. Juli 2023, 18.15 Uhr.
Im Renault Classic Cup wird es 2023 auf ein Duell zwischen Michael Schläpfer und Thomas Zürcher hinauslaufen. Noch hat Schläpfer die Nase vorn.
Der Renault Classic Cup hat bereits mehr als die Hälfte seiner Rennen 2023 absolviert. Am Wochenende findet für die Teilnehmer des RCC mit Ayent-Anzère bereits das dritte Bergrennen des Jahres statt. Danach stehen noch Les Rangiers, Oberhallau und Gurnigel auf dem Programm. Den Saisonabschluss bildet eine Doppelveranstaltung auf dem Nürburgring.
Nach 8 von 14 Wettbewerben führt Michael Schläpfer in der Gesamtwertung – mit 5,5 Punkten Vorsprung auf Thomas Zürcher. Letzterer gilt auf dem Papier als Favorit. Mit sechs Titeln ist der 52-Jährige aus Thierachern der erfolgreichste Fahrer im RCC. Von 2012 bis 2016 gewann er die Meisterschaft fünf Mal in Folge. Damals war Schläpfer noch gar nicht dabei. Doch der 37-jährige Appenzeller ist in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Gegner herangewachsen. 2019 wurde er Zweiter, 2021 Dritter und im Vorjahr wieder Zweiter. «Es wäre schön, wenn ich am Ende des Jahres auch einmal ganz oben stehen würde», meint Schläpfer, «aber Tom ist halt schon ein sehr starker und erfahrener Fahrer.»
Ein Blick auf die bisherigen Rennen hat gezeigt: Zürcher hat auf der Rundstrecke und am Berg Vorteile, Schläpfer war bei den Slaloms eine Klasse für sich. «Das war bisher nicht immer so», lacht Schläpfer. «Aber bei den Slaloms ist es dieses Jahr wirklich gut gelaufen. Und das Auto liegt mir immer besser. Am Berg ist es halt schon noch eine Frage des Mutes. Aber auch dort komme ich immer besser in Fahrt. In Hemberg haben wir in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 14 Hundertstelsekunden auf Tom gefehlt.»
Ob der Vorsprung reicht, um am Ende des Jahres den ersten Titel feiern zu können? «Ich mache eigentlich nie Prognosen», sagt Schläpfer. «Der Spass steht im Vordergrund. Ob’s am Ende reicht – wir werden es sehen.» Fakt ist: Auf der Rundstrecke, also dort, wo am 30. September/1. Oktober auf dem Nürburgring das Finale stattfindet, ist Zürcher besonders stark. Zwar hat Schläpfer gegenüber den Jahren zuvor aufgeholt, «aber in Hockenheim war er auf eine Runde gesehen halt immer noch eine Sekunde schneller als ich», so der Führende im RCC.
Dass in Hemberg acht, in La Roche nur fünf und in Anzère sechs Clios am Start stehen (resp. standen), bedauert Schläpfer. «Der Cup ist eine tolle Sache. Wo sonst kann man in einer Meisterschaft in drei verschiedenen Disziplinen antreten? Aber leider haben wir dieses Jahr ein paar Absenzen. Trotzdem freue ich mich natürlich auf das nächste Rennen. Solange wir fünf Clios vom selben Typ haben, gibt es volle Punkte!»
Mehr Infos zum RCC gibt es unter diesem Link.
Morris Schuring aus den Niederlanden und der Israeli Ariel Levy haben im italienischen Monza die beiden Sprintrennen des GT3 Cup gewonnen. Ex-Meister und Supercup-Sieger Alexander Fach belegte im ersten Rennen den zweiten Platz.
Der GT3 Cup durfte sich in Monza über prominente Gaststarter freuen: Mit Alexander Fach – Meister der Jahre 2020 und 2021 – und seine Teamkollegen Morris Schuring aus den Niederlanden und Gustav Burton aus Grossbritannien nutzten drei Teilnehmer aus dem Porsche Mobil 1 Supercup das erste Rennen zur Vorbereitung auf ihr Saisonfinale. Hinzu kam mit dem Israeli Ariel Levi ein schneller Mann aus dem deutschen Porsche Carrera Cup. Die vier machten die ersten Plätze unter sich aus: Während Schuring einen Start-Ziel-Sieg einfuhr, musste sich Fach um 1,330 Sekunden knapp geschlagen geben. Eine Woche zuvor hatte er in Silverstone seinen ersten Supercup-Sieg gefeiert. Platz 3 ging an Burton, der in der zweiten Runde Levi niederringen konnte.
Johannes Kapfinger kam hinter diesem Quartett, das nicht für die Meisterschaft gewertet wird, als Fünfter ins Ziel und darf sich über die volle Punkteausbeute freuen. Hinter dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging es speziell in Runde 5 lebhaft zur Sache: Mit Alexander Schwarzer, Peter Hegglin und dem US-amerikanischen Gaststarter Anthony Imperato mussten gleich drei Teilnehmer ihre rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992 vorzeitig abstellen. Christof Langer fiel weit zurück. Während William Mezzetti auf Platz 6 hinter Kapfinger vorrückte und Gregor Burkhard Siebter blieb, profitierte vor allem Roderick Christie: Der Brite machte zunächst vier Plätze gut. Anschliessend konnte er auch noch Mario Introna überholen und wurde hinter Jan Klingelnberg Neunter.
Beim zweiten Sprintrennen blieben die eingeschriebenen GT3 Cup-Teilnehmer wieder nahezu unter sich. Allein Ariel Levi stellte sich erneut der Herausforderung und gewann von der Pole-Position mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,685 Sekunden vor Johannes Kapfinger. Der Passauer hatte allerdings auch keine Veranlassung, irgendetwas zu riskieren: Der Israeli spielt für seine Meisterschaftsambitionen keine Rolle. Die Geschichte des Rennen schrieben allerdings Alexander Schwarzer und Peter Hegglin. Nach dem vorherigen Ausfall mussten sie vom Ende des Feldes starten und legten auf frischen Michelin-Rennreifen begeisternde Aufholjagden hin. Schwarzer – Absolvent der Porsche Racing Experience – konnte sich schon in der ersten Runde von Rang 17 auf die achte Position vorarbeiten. Im Ziel fehlten dem Deutschen nur 1,758 Sekunden auf den Viertplatzierten William Mezzetti. Hegglin wurde am Ende Sechster hinter Marc Arn.
«Es hat Spass gemacht, wieder im GT3 Cup anzutreten», betonte Alexander Fach. «Für Morris Schuring und mich war es ein guter Test zur Vorbereitung auf das Supercup-Rennen in Monza. Wir konnten Windschattenspiele auf den Geraden ausprobieren und testen, wie sich der 911 GT3 Cup bei hohen Aussentemperaturen verhält, wenn wir nah hintereinander fahren.»
Alexandre Mottet fuhr in der Gruppe für die verschiedenen Rennversionen des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport zwei erste Plätze ein. Er übernahm damit auch die Spitze der GT4 Clubsport-Fahrerwertung. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, siegte im ersten Open GT-Rennen mit dem aktuellen 911 GT3 Cup vor Jörg Dreisow im 911 GT3 R der Generation 991. Beim zweiten Durchgang mussten sich beide dem US-Amerikaner Dustin Blattner geschlagen geben. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse holte sich Tommy Eriksson seine beiden ersten Saisonerfolge. Das zweistündige Endurance-Rennen haben Jörg Dreisow und Manuel Lauck gewonnen. In der GT3 Cup-Klasse 1 fuhren Jan Klingelnberg und Dino Zamparelli auf Rang 1, den bestplatzierten Porsche Cayman teilten sich Remo Stebler und Yannick Mettler. Für den Langstreckenlauf wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben.
Am Wochenende findet zum 46. Mal das Bergrennen Ayent-Anzère statt. Der vierte Lauf markiert gleichzeitig die Halbzeit in der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023.
217 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère eingeschrieben. Wie in Hemberg oder La Roche ist auch diesmal die «Crème de la Crème» dabei. Allen voran die «Big Five», die um den Tagessieg fahren: Eric Berguerand auf seinem Lola FA99, Marcel Steiner auf LobArt-Honda/Helftec, Robin Faustini auf Osella FA30, Thomas Amweg auf Reynard 95D sowie Joël Volluz (ebenfalls auf Osella FA30).
Die Statistik spricht klar für Lokalmatador Berguerand. Der Walliser hat die letzten drei Austragungen (2018, 2019 und 2022) für sich entschieden. Dabei war er bei optimalen Bedingungen genauso souverän wie bei der verregneten Ausgabe vor Corona 2019. An einen Heimvorteil glaubt der siebenfache Schweizer Berg-Meister allerdings nicht. «Anzère ist zwar vor meiner Haustüre, aber am Ende ist es ein Rennen wie jedes andere auch», sagt Berguerand. «Wichtig ist, dass ich nach den Zwischenfällen am Hemberg und zuletzt in Massongex wieder einmal drei saubere Läufe fahren kann. Auf die zusätzliche Arbeit, die ich mir bei den bisherigen Rennen gemacht habe, kann ich gerne verzichten.»
Marcel Steiner, der zuletzt 2017 in Anzère triumphierte, wird versuchen, alle Register zu ziehen, um Berguerand an einem weiteren Sieg zu hindern. «Ich bin mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden», sagt Steiner. «Und Anzère sollte mir auch besser liegen als Massongex. Aber ob das reicht, um Eric zu schlagen – ich weiss es nicht.» In Hemberg ist es Steiner gelungen, das Bollwerk Berguerand zu knacken. Ein weiterer Sieg wäre mit Blick auf die Meisterschaft, die vom Walliser angeführt wird, wichtig.
Für Robin Faustini geht es erneut darum, die beiden Routiniers zu ärgern. «Was das Auto inzwischen technisch macht, ist gut», sagt der Gesamtdritte des Vorjahres. «Wichtig ist, dass wir von Anfang an einen guten Lauf haben. Gelingt das nicht, hinkt man das ganze Wochenende hinterher.»
Thomas Amweg (bisher zwei Rennen) und Joël Volluz (ein Rennen) werden es nach den bisherigen Erfahrungen schwer haben, die Top 3 zu gefährden. Amweg ist mit dem frisch aufgebauten Reynard 95D noch am Anfang der Entwicklung, Volluz hat in La Roche mit drei Läufen innerhalb von einer Sekunde Konstanz bewiesen. «Aber auf Platz 3 fehlten mir in der Addition der beiden schnellsten Läufe immer noch knapp drei Sekunden.»
Hinter diesen fünf Fahrern dürfte sich auch in Anzère der schnellste 2-Liter-Rennwagen einreihen. In Hemberg und in La Roche war die Reihe an Joël Burgermeister in seinem Tatuus F4, in Massongex (in Abwesenheit des Thurgauers) war Slalom-König Philip Egli «Best of the Rest». Eines steht jetzt schon fest: Der Kampf um den Klassensieg bei den hubraumschwächeren Rennwagen gibt quantitativ auf jeden Fall ein gutes Bild ab. 18 Piloten sind gemeldet – darunter auch Marcel Maurer, Joël Grand, Roland Bossy, Lionel Ryter und Victor Darbellay.
Bei den Tourenwagen ist in Anzère ebenfalls alles dabei, was Rang und Namen hat. Allen voran Bruno Sawatzki. Der Leader im Gesamtklassement hat bei allen bisherigen drei Rennen seine Kategorie gewonnen und dürfte auch in Anzère nicht zu schlagen sein. Erst recht, weil sein ärgster Konkurrent Frédéric Neff nicht länger in der Interswiss (plus 3500 cm3) starten darf. Der Porsche des Jurassiers entspricht nicht dem IS-Reglement (siehe motorsport.ch). Neff startet deshalb in der E1 (plus 3500 cm3) und trifft dort u.a. auf Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo8. Der Fahrlehrer aus Wangen (SZ) hat in Hemberg und La Roche souverän gewonnen. Auf das Rennen in Massongex verzichtete der 38-Jährige, «weil an meinem Auto dort in den vergangenen Jahren schon drei Mal das Differenzial kaputt gegangen ist».
Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:24,240 min (= 149,572 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer – gefolgt von Steiner (4), Bossy (3) und Volluz (1).
Der Rennbetrieb in Anzère startet Samstag und Sonntag (22./23. Juli) um jeweils 7.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 19.30 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Erwachsene zahlen am Samstag 10, am Sonntag 15 Franken Eintritt. Für Kinder werden 5 Franken berechnet. Kinder unter sechs Jahren sind gratis.
Mehr über das Bergrennen in Anzère erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
International waren Schweizer Rennfahrer am Wochenende wieder sehr gut auf den vorderen Rängen vertreten. Allen voran in der LMP2, die immer mehr zur Paradedisziplin für schnelle Eidgenossen wird.
Schweizer Fahrer sorgen in der LMP2 laufend für Top-Ergebnisse. In der WEC liegen mit Louis Delétraz (1.) und Fabio Scherer (2.) zwei Fahrer auf WM-Kurs. Letzterer hat mit seinem grandiosen Sieg in Le Mans seinen bisher grössten Karriereerfolg gefeiert. Am Wochenende ging es mit Schweizer Erfolgsmeldungen weiter. Bei der ELMS in Le Castellet verteidigte Neel Jani mit einem zweiten Platz die Gesamtführung. Und Delétraz sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg in der ProAM-Wertung. Damit liegt der Genfer in dieser Klasse mit dem Punktmaximum vorne. Komplettiert wurde der Erfolg durch den Waadtländer Alexandre Coigny, der in der Meisterschaft der gemischten Teams (Profi/Amateure) auf Platz 2 liegt.
Drunter und drüber ging es beim Doubleheader der Formel E in Rom. Im ersten Rennen sorgte eine Massenkollision, an der auch Sébastien Buemi und Edoardo Mortara beteiligt waren, für viel Elektro-Schrott. Beide Fahrer Kamen mit dem Schrecken davon, waren aber beim Restart nicht mehr dabei. Umso besser lief es Nico Müller. Der ABT-Pilot sicherte sich und dem Team mit Rang 6 in diesem Chaosrennen das bisher beste Saisonergebnis. Im zweiten Rennen gab es aus Schweizer Sicht ein Novum: Alle drei Fahrer landeten in den Punkten. Mortara wurde Vierter, Buemi Fünfter und Müller Zehnter. Die Siege in Rom gingen an Mitch Evans und Jake Dennis. Letzterer führt die Meisterschaft vor dem Finale in London (29./30. Juli) souverän an.
Alain Valente hat beim dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring seinen ersten Podestplatz eingefahren. Unter schwierigen Bedingungen gelang es dem Mercedes-Piloten zusammen mit Teamkollege Ralf Aron sich von Startplatz 8 auf Platz 2 zu verbessern. Im zweiten Durchgang musste sich der Emmentaler mit Rang 10 begnügen.
Ein anderer Mercedes-Pilot hat bei der GT World Challenge in Misano einmal mehr ganz oben gestanden: Raffaele Marciello. Der ehemalige Formel-1-Testpilot gewann an der Seite von Timur Boguslavskiy das erste von zwei Rennen. Im zweiten Durchgang belegte das Duo Rang 4. Damit baute Marciello seine Führung im Gesamtklassement und im Sprint Cup aus. Grund zum Jubeln hatten in Misano auch Emil Frey Racing (Platz 2 im ersten Rennen) und Lucas Légeret (Platz 2 hinter Sieger Valentino Rossi im zweiten Rennen).
Frédéric Neff, Schweizer Tourenwagenmeister am Berg von 2017 und 2018, darf mit seinem Porsche 996 bis auf Weiteres in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 starten.
Frédéric Neff ist bei den ersten beiden Bergrennen des Jahres 2023 mit seinem Porsche 996 in der Kategorie Interswiss über 2500 cm3 angetreten. In beiden Rennen belegte er nach engem Zweikampf mit Bruno Sawatzki im Porsche 991 Cup den zweiten Platz. Schon beim Saisonauftakt in Hemberg gab es Diskussionen, ob Neffs Auto den gültigen Regeln für diese Kategorie entspricht. Man liess den Grundsatz «Gnade vor Recht» walten und erteilte für Hemberg eine Starterlaubnis. Beim zweiten Rennen in La Roche wurde der Porsche des Jurassiers nochmals unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Fahrer des Fahrzeugs, in dem Zustand, in dem es begutachtet wurde, weder eine gültige, noch eine abgelaufene Homologation vorweisen kann. Einen weiteren Termin zur Einreichung einer entsprechenden Bestätigung liess Neff verstreichen, womit das Resultat von La Roche-La Berra mit seinem vorgängigen Einverständnis gestrichen wird.
Das Ergebnis, das Neff beim Rennen in La Roche-La Berra erzielt hat, wird, sobald Nationale Sportkommission (NSK) die Resultate genehmigt, deshalb ersatzlos gestrichen. Neff erhält für dieses Rennen keine Punkte in der Meisterschaftswertung. Sofern er inskünftig den Nachweis erbringen kann, dass das Fahrzeug einer FIA- oder ASN-Homologation entspricht oder entsprochen hat, wird die Klassifizierung des Fahrzeugs vom Technischen Komitee erneut überprüft. Ab sofort und bis auf Weiteres darf Neff (mit diesem Fahrzeug) in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 fahren.
Die vierte Veranstaltung der autobau SKM findet am 19./20. August 2023 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 13.08.2023 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
In einer Woche findet in Anzère der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Gleichzeitig gastiert – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – die deutsche Drift Series im Eventcenter Seelisberg.
Die Schweizer Motorsport-Szene bewegt sich Richtung Sommerpause. Doch bevor es soweit ist, gibt es noch zwei Knüller: die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère am 22./23. Juli sowie – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – der dritte Lauf zur deutschen Drift Series auf dem Gelände des Eventcenters Seelisberg.
Auf Ersteres werden wir nächste Woche selbstverständlich in unserer üblichen Vorschau vertieft eingehen. Letzteres ist ein Comeback für den Drift-Sport in der Schweiz. 2017 fand zum letzten Mal ein ähnlicher Event im Eventcenter Seelisberg statt. Für Veranstalter Yves Meyer ist die Vorfreude deshalb besonders gross. «Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die Rennserie von drift.de zu uns zu holen. Letztmals haben wir in den Jahren 2014 bis 2017 solche Veranstaltungen präsentiert, die damals zur Schweizer Driftserie zählten. Jetzt versprechen wir dem Publikum eine viel hochwertigere Show und ein tolles Rahmenprogramm.»
Los geht es am Freitag, 21. Juli, mit den freien Trainings von 16 bis 22 Uhr. Der Samstag, 22. Juli, ist dann von 9 bis 22 Uhr für die Qualifikations- und Rennläufe reserviert. Zugelassen sind 1500 Besucher und Besucherinnen. Der Ticketpreis liegt bei 20 Franken pro Tag resp. 35 für beide Tage. Tickets gibt es im Vorverkauf über diesen Link. Und ja! Yves Meyer und Joshua Reynolds, die das Drivingcenter leiten, sind mit ihren beiden frisch aufgebauten Toyota GR Supra ebenfalls am Start.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: One to watch – Albert Tamm.
Im November wird Albert Tamm elf Jahre alt. Sein äusserliches Erscheinen entspricht seinem Alter. Interviewt man ihn aber für einen Beitrag wie «One to watch», hat man den Eindruck, dass da ein viel älterer Junge gegenüber sitzt. Tamm hat tadellose Umgangsformen, spricht neben Italienisch und Englisch natürlich auch seine Muttersprache Estnisch und weiss haargenau, was er will und was er nicht will. Oder anders formuliert: Für einen Zehnjährigen ist Albert ziemlich erwachsen.
Aufgewachsen ist Tamm im Tessin, seine Eltern Ravio und Liisa stammen aus Estland. Vater Ravio fuhr Porsche in der baltischen Meisterschaft. Mit acht Jahren hat Tamm im Kart angefangen – direkt in der SM. Seine ersten Versuche absolvierte er in seiner elterlichen Heimat. Das Mietkart hat er aber bald gegen ein Rennkart eingetauscht. Die Freude am Rennsport hat Albert schon im Alter von vier Jahren entwickelt. «Ich habe Formel-1-Rennen am Fernsehen geschaut und bin Motocross gefahren.» Der Wechsel von zwei auf vier Rädern hatte nicht unbedingt damit zu tun, dass er sich sicherer fühlt. «Das Kartfahren hat einfach mehr Spass gemacht», sagt Tamm.
In seiner ersten Saison belegte der Blondschopf in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft den 16. Schlussrang. Das beste Ergebnis war ein elfter Rang im Finallauf in Franciacorta. 2022 steigerte sich Tamm, wurde Meisterschaftsdritter und stand beim Finale in Wohlen als Zweiter auf dem Podium. Im ersten Halbjahr 2023 ist Tamm ein noch grösserer Schritt nach vorne gelungen. Bei der Trofeo Margutti errang er in der Kategorie Mini U10 in einem Feld von 36 Fahrern den zweiten Platz. In der WSK Open Series stand er kurz darauf als Dritter ebenfalls auf dem Podest.
In der SM holte Tamm Mitte Mai beim zweiten Lauf in Franciacorta zum ersten Mal im Finale die volle Punktzahl. In der Gesamtwertung liegt er auf Rang 5. «Ich habe wegen einer Terminkollision das erste Rennen in 7 Laghi verpasst», erklärt Tamm. «Deshalb wird es schwierig werden, den Rückstand noch aufzuholen. Wenn ich am Schluss Zweiter werde, ist das ein gutes Ergebnis.»
Um im Kartsport fit zu sein, spielt Tamm abseits der Rennstrecke Tennis. Ausserdem geht er ins Boxen. «Da trainiere ich meine Reaktion.» Der Plan sieht vor, dass Tamm nächstes Jahr nochmals bei den Minis fährt. 2025 soll er dann zu den Junioren wechseln. Bis dann fährt er in Italien für das Team «Babyrace Driver Academy». Ein Name, der irgendwie gar nicht zu dem viel älter wirkenden Albert Tamm passt.
Silverstone, Monza und Norisring. Auf den internationalen Schauplätzen war am Wochenende wieder viel los. Und aus Schweizer Sicht gab es manchen Erfolg zu bejubeln. Allen voran der Sieg von Alexander Fach im Porsche Supercup.
Der Porsche Supercup ist der wohl am härtesten umkämpfte Markenpokal der Welt. Das haben schon so berühmte Gastfahrer wie Mika Häkkinen, Jorge Lorenzo, Nick Heidfeld oder Bruno Senna erfahren müssen. In Silverstone beim dritten Saisonlauf gab es nun die Sensation. Zum ersten Mal in der Historie des Porsche Supercup stand ein Fahrer aus der Schweiz ganz oben auf dem Podium. Fünf Jahre musste er auf diesen Moment warten. «Seit 2018 haben wir kein Supercup-Rennen mehr gewonnen. Es wurde endlich mal wieder Zeit», freute sich Alex Fach, Teambesitzer von Fach Auto Tech. Die Schweizer Mannschaft ist seit elf Jahren im internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup aktiv, stellte 2014 mit dem Neuseeländer Earl Bamber den Champion. Ausgerechnet Sohn Alexander Fach beendete jetzt die Durststrecke: Auf dem Formel-1-Kurs im britischen Silverstone feierte der 21-Jährige seinen Supercup-Premierensieg. «Ich konnte mich irgendwie aus dem Chaos der ersten beiden Kurven heraushalten – plötzlich war ich ganz vorne. Danach ging es nur noch darum, die Führung zu verwalten. Unser Team hatte zuletzt einige herbe Rückschläge zu verkraften. Dieser Sieg ist einfach der Hammer», jubelte Fach jr.
Für die restlichen Schweizer lief es in Silverstone nicht besonders gut. Ralph Boschung wartet in der Formel 2 seit dem Sprintrennen in Jeddah am 18. März auf ein zählbares Ergebnis und ist in der Fahrerwertung auf Platz 15 abgerutscht. Grégoire Saucy hat seine punktelose Durststrecke mit Platz 9 im zweiten Rennen beendet. In der Meisterschaft ist auch er nach einem guten Saisonstart nur noch Neunter.
Viel Ärger gab es in Monza für Toyota-Kutscher Sébastien Buemi. Beim fünften (von sieben) Läufen zur WEC musste sich der Westschweizer nach zwei Zeitstrafen im und einer Rückversetzung nach dem Rennen mit Platz 6 begnügen. Immerhin: Buemi und seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa sind trotz des bisher schlechtesten Saisonergebnis immer noch Tabellenführer. Der Sieg in Monza ging an das Schwesterauto. Bester LMP2-Fahrer aus der Schweiz war Louis Delétraz auf Platz 3 in seiner Klasse. Le-Mans-Sieger Fabio Scherer wurde Fünfter. Rahel Frey belegte in der GTE-Wertung Platz 5. Zwei weitere Podestplätze in Monza feierte Léna Bühler. Die schnelle Lady aus Yverdon feierte nach Platz 2 im ersten Durchgang ihren zweiten Sieg in der F1 Academy. In der Gesamtwertung liegt Bühler auf Rang 3.
Beim DTM-Klassiker auf dem Norisring gab es nur für Ricardo Feller Punkte. Der Aargauer wurde im ersten Rennen Achter, im zweiten Durchgang 14. Audi-Markenkollege Patric Niederhauser sah die Zielflagge nur im ersten Lauf als 15. Zum ersten Mal fuhr neben der DTM am selben Ort auch das ADAC GT Masters (mit allerdings nur zehn Autos). Der einzige Schweizer im Feld, Mercedes-Fahrer Alain Valente, belegte mit Teamkollege Ralf Aron die Ränge 4 und 5.
Der dritte Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft in Massongex ging an Eric Berguerand. Der Tabellenführer setzte sich mit einem Fehlversuch durch und übte hinterher Kritik an der Strecke.
Heiss war es beim Bergrennen von Massongex. Nicht nur aufgrund der Temperaturen, auch der Ausgang des Rennens war knapp. Am Ende setzte sich Eric Berguerand durch. Der Lokalmatador gewann zum achten Mal die Zeitenjagd hinauf nach Vérossaz. Ganz so überlegen wie zuletzt in La Roche war der Garagist aus Martigny aber nicht. Knapp acht Zehntelsekunden war «Bergus» in der Addition der beiden schnellsten Läufe schneller als sein ewiger Kontrahent Marcel Steiner.
«Das Rennen lief nicht nach Plan», meint Berguerand. «Ich hatte im ersten Lauf einen Reifenschaden und eine kaputte Aufhängung, weil ich an einer Stelle angehängt bin, an der die Leitschiene leicht beschädigt war. Ich hatte also wie in Hemberg wieder zusätzlich Arbeit. Im zweiten Lauf lief es dann besser. Da fand ich einen guten Rhythmus. Und auch mit Lauf 3 war ich ziemlich zufrieden.»
Von den schnellsten Zeiten von vor vier Jahren war Berguerand (und seine Konkurrenten) aber weit entfernt. Damals, 2019, fuhr der siebenmalige Schweizer Bergmeister eine 1:43,7 min. Diesmal schaffte er die 3,15 Kilometer in 1:46,9 min. «Die Hitze war sicher auch ein Grund, warum die Zeiten nicht ganz so schnell waren», sagt Berguerand. «Aber vielmehr liegt es an der Strecke. Nach dem Start und vor dem Ziel, also in den schnellen Passagen, ist die Strecke in keinem guten Zustand mehr. Bei den hohen Tempi siehst du die Strasse vor lauter Bodenwellen nicht mehr. Da besteht dringend Handlungsbedarf!»
Steiner, der wie in La Roche Zweiter wurde, war mit seinem Abschneiden zufrieden. «Ich draf nicht jammern», meint der LobArt-Pilot, der erneut mit Synfuel, Sprit, der zu 85 Prozent CO2-neutral ist, gefahren ist. «Ich war gesundheitlich etwas angeschlagen. Und ich glaube, ich hätte im ersten Lauf noch etwas schneller sein können. Aber Eric ist auf dieser Strecke schon sehr stark. Obwohl er den ersten Lauf nicht beendet hat, konnte er das Blatt in Durchgang 2 und 3 noch wenden.»
Wie in La Roche respektive wie in Massongex vor vier Jahren komplettierte Robin Faustini das Podium als Dritter. Der Aargauer hatte aus diesem Trio die geringsten Streckenkenntnisse. Bei der letzten Austragung fuhr Faustini noch mit dem Formel 3000. «Ich wusste, dass das ein schwieriges Wochenende geben würde», so der Fahrer des Osella FA30. «Und ich habe deshalb auf neue Reifen verzichtet. Rückblickend hätte ich im ersten Lauf mit neuen Gummis mehr herausholen können. Im zweiten Heat bin ich dann fast abgeflogen und habe viel Zeit eingebüsst. Die Strecke ist brutal – mit all den Bodenwellen. Die Lenkung an meinem Auto ist auf jeden Fall nicht mehr so, wie sie sein sollte.»
Auf Platz 4 im SCRATCH landete Philip Egli. Der 48fache Slalom-Tagessieger entschied damit auch (deutlich) den Kampf um den Klassensieg bei den 2-Liter-Formelrennwagen für sich. Dahinter gewann Victor Darbellay das Duell der beiden Walliser und verwies Lionel Ryter auf den dritten Klassenrang.
Schnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3) auf seiner VW-Golf-Turbiene. Wie Steiner fährt auch er seit Saisonbeginn mit Synfuel, was offenbar kein Nachteil zu sein scheint. Gross war der Vorsprung des Langnauers allerdings nicht. Sébastien Coquoz im Opel Kadett GTE (E1 bis 2000 cm3) war in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe gerade mal 23 Hundertstelsekunden langsamer… Platz 3 in der inoffiziellen Tourenwagenwertung ging an Bruno Sawatzki. Der Porsche-Pilot aus dem Liechtensteinischen war bei seiner Massongex-Premiere schnellster IS-Pilot und gewann die Klasse plus 3000 cm3 vor Routinier Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Schneller als Ianniello waren in der IS-Fraktion nur noch Scirocco-Pilot Stephan Burri (bis 2000 cm3) und Slalom-Meister Martin Oliver Bürki (bis 3000 cm3).
Zu den weiteren Klassensieger in Massongex gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3) und Tom Huwiler (BMW E30, E1 bis 3000 cm3). Letzterer setzte sich in einem spannenden Dreikampf gegen Pierre Murisier und Kevin Métroz mit einem Mini-Vorsprung von 186 respektive 254 Hundertstelsekunden durch und feierte seinen ersten Klassensieg seit – ausgerechnet – Massongex 2019. «Ich mag diese Strecke, weil sie eine Fahrerstrecke ist», sagt Huwiler. «Leider lässt ihr Zustand zu wünschen übrig. Aber Spass hat es dennoch gemacht. Und ich wurde für zahlreiche Defekte in diesem Jahr entschädigt. Ein grosses Dankeschön an MOB. Ohne seine Hilfe und den Einbau eines neuen Motors wäre für mich die Saison wahrscheinlich schon vorüber gewesen.»
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
In Abwesenheit von Leader Jonathan Hirschi und nach einem Unfall von Mike Coppens sicherte sich Jonathan Michellod bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise seinen ersten Saisonsieg. Damit ist der junge Walliser Halbzeitmeister.
Um den Gesamtsieg bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise konnten die Schweizer am Wochenende nicht mitreden. Zu stark waren am Ende die «Einheimischen» – allen voran der Franzose Nicolas Hernandez, der auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo ab der vierten Prüfung in Führung lag und diese bis ins Ziel (WP12) nicht mehr hergab. Doch dem besten Schweizer, Jonathan Michellod, konnte das egal sein. Der Chablais-Sieger von 2022 sicherte sich auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo als Gesamtfünfter den Sieg in der Schweizer-Meisterschafts-Wertung und liegt nun nach drei von sechs Rallyes als Halbzeitmeister in Führung.
«Eigentlich lief es nur auf den ersten drei Prüfungen wirklich gut», sagt Michellod. «Danach hatten wir Probleme. Zuerst mit dem Motor, der nicht rund lief und wir deshalb nicht die ganze Leistung abrufen konnten, danach – am zweiten Tag – mit dem Getriebe. Wir sind mehr als zwei Prüfungen ohne den vierten Gang gefahren. Dass es dennoch zum Sieg in der Schweizer Meisterschaft gereicht hat, freut mich. Obwohl wir natürlich auch vom Ausfall von Mike profitiert haben.»
Der Schweizer Rallye-Meister von 2021 schied in der achten Prüfung aus. Coppens lag zu diesem Zeitpunkt mehr als 30 Sekunden vor Michellod. Und wäre er in der ersten WP nach einer Falschansage nicht falsch abgebogen, wäre der Vorsprung noch grösser gewesen. «Wir waren super unterwegs, sieht man von diesem Fehler in der ersten Prüfung ab, der uns locker 30 Sekunden gekostet hat», sagt Coppens. «In der achten WP hatten wir dann einen Unfall – nichts Schlimmes, aber es tut trotzdem weh. Wir hätten die Rallye gewinnen können, aber unser Aufschrieb war an dieser Stelle nicht hilfreich. Die Kurve machte zu. Das habe ich unterschätzt.»
Durch den Ausfall von Coppens rückten zwei Fahrer nach, die in diesem Jahr schon auf sich aufmerksam gemacht haben. Direkt hinter Michellod sicherte sich Sacha Althaus Platz 2 in der CH-Wertung. Der 26-Jährige aus Moutier (JU) war nur 23,3 Sekunden langsamer als Markenkollege Michellod und schaffte damit nach zwei dritten Plätzen beim Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais erneut den Sprung aufs Podest. «Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis», sagt Althaus, der in der Gesamtwertung nun sogar auf Rang 2 liegt. «Mir fehlt noch das letzte Bisschen Speed, auch wenn ich die ganze Rallye über mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren bin. Aber das liegt wohl an der Erfahrung. Das war ja auch erst meine fünfte Rallye mit diesem Auto.»
Dritter wurde der erst 22-jährige Thibault Maret. Der junge Walliser aus Vollèges, der schon bei der Rallye du Chablais mit Rang 4 positiv aufgefallen war, hielt ab der zweiten Prüfung Altmeister Olivier Burri auf seinem Hyundai i20 in Schach und feierte im Burgund seinen ersten Podestplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. «Das war ein sehr gutes und konstruktives Wochenende», meint Maret. «Die Prüfungen waren sehr schnell. Und die Konkurrenz war stark. Ich muss das nochmals genau verifizieren, aber ich glaube, ich habe pro Kilometer eineinhalb bis zwei Sekunden auf die Schnellsten verloren. Darauf lässt sich definitiv aufbauen.»
Die Top 5 rundete Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT ab. Der Walliser verlor nur 17 Sekunden auf Routinier Burri und sicherte sich in der Gesamtabrechnung der Michelin Trophy Alps Open Rang 2 hinter dem französischen Markenkollegen David Lamarche.
In der Michelin Trophy Alps 2WD kam keines der drei gestarteten Teams ins Ziel. Olivier Ramel/Florian Barrachin mussten ihren Clio Ragnotti Gr. N schon in der dritten Prüfung wegen eines Motorschadens abstellen. Dasselbe Schicksal ereilte Laurent Bérard, der von Rückkehrer Michaël Volluz navigiert wurde, in WP11, also kurz vor dem Ziel. Und Claude Aebi/Justin Vuffray kamen bis zur siebten WP, ehe auch sie ein mechanisches Problem hatten.
In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich erwartungsgemäss der Favorit Pascal Perroud durch. Der Waadtländer sicherte sich auf seinem BMW M3 E30 den Gesamtsieg vor dem Franzosen Benoit Chavet mit einem Vorsprung von 19 Sekunden und baute damit die Gesamtführung aus. Dritter wurde der Jurassier Nicolas Jolidon auf BMW 325i.
Weitere Informationen zur 32. Ausgabe der Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/
Und so geht es weiter:
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Dan Allemann gehört zur neuen Schweizer Kart-Generation. Bei einem Lauf zur IAME Euroseries in Italien hat er sensationell Platz 2 belegt. Leider hatte dieses gute Ergebnis noch ein juristisches Nachspiel.
Der Schweizer Kart-Nachwuchs macht international von sich reden. Nicht nur Tiziano Kuzhnini, der in diesem Jahr bereits einen WSK-Titel geholt hat und in der IAME Series Italy die Meisterschaft anführt, sorgt für Schlagzeilen. Auch Albert Tamm (1. WSK-Sieg in Sarno vor Wochenfrist) und nun auch Dan Allemann sind der Beweis, dass sich der Schweizer Kartsport respektive seine Protagonisten nicht verstecken müssen.
Dan Allemann, Sohn der Schweizer Kart-Legende Ken Allemann, ist bei der IAME Euroseries in Franciacorta am Wochenende sensationell Zweiter bei den Minis geworden. Von Startplatz 2 gestartet verpasste der 11-Jährige den Sieg um lediglich 0,033 Sekunden. Allemann fuhr ausserdem die drittschnellste Rennrunde. In der Meisterschaft liegt er nach drei von vier Rennen auf dem dritten Zwischenrang. Beim Finale in Genk am 26./27. August kann Allemann theoretisch noch Meister werden. Allerdings beträgt der Rückstand auf den Leader schon jetzt 31 Punkte.
Einen Wermutstropfen im Zusammenhang mit Allemanns Abschneiden in Franciacorta gibt es allerdings. Aufgrund eines administrativen Versäumnisses hat Allemann jr. eine 4-wöchige Lizenz-Suspendierung (bis 31. Juli 2023) erhalten. Allemann war ursprünglich für den dritten Lauf zur Schweizer Meisterschaft eingeschrieben, hat sich dann aber für die Teilnahme an der IAME Euroseries entschieden. Somit hat der Pilot respektive sein Bewerber gegen den Art. 9.16 – Verbot des Austausches eines Wettbewerbs gegen einen anderen – des gültigen Internationalen Sportgesetzes (ISG) der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) und gegen das Nationale Sportreglement (NSR) von Auto Sport Schweiz (ASS) verstossen.
Das Bergrennen Massongex ist zurück! Am Wochenende findet im Rhonetal unweit von Saint-Maurice der dritte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Favorit auf den Gesamtsieg ist Lokalmatador Eric Berguerand.
2019 fand in Massongex das vorerst letzte Bergrennen statt. Danach war das Rennen wegen der Pandemie und deren Folgen sowie Platzproblemen im Fahrerlager nicht mehr Teil des SM-Kalenders. Am Wochenende ist das Walliser Rhone-Dörfchen wieder im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft, nachdem bis vor Kurzem nicht sicher war, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann. Doch mittels einer Verlängerung der Anmeldefrist konnte die Mindestteilnehmerzahl von 100 Fahrern respektive Fahrerinnen doch noch erreicht werden.
Wenngleich einige bekannte Namen auf der Einschreibeliste fehlen, so sind die «Cracks» der Bergszene geschlossen dabei. Allen voran Eric Berguerand, Marcel Steiner und Robin Faustini. Dieses Trio hat nicht nur die bisherigen Bergrennen in Hemberg und La Roche entscheidend geprägt, es war auch (in genau dieser Reihenfolge) die Top 3 bei der letzten Austragung 2019. «Ich freue mich auf Massongex», sagt Berguerand. «Das ist neben Anzère mein zweites Heimrennen. Ich habe gute Erinnerungen an 2019. Damals fuhr ich im letzten Durchgang eine 43er-Zeit. Mal schauen, was sich da machen lässt. Beim letzten Rennen in La Roche hat es ja gut funktioniert.»
Ob Steiner nach Platz 2 in La Roche kontern kann? Der Oberdiessbacher will sich vor dem dritten Lauf nicht festlegen. «Massongex ist nicht unbedingt unsere Paradestrecke. Die teils sehr steilen Kurven können ein Problem sein. Und Eric fühlt sich dort schon sehr wohl.» Steiner wird auch in Massongex mit Synfuel an den Start gehen. Das Ergebnis der Probe, die er an Öllieferant Midland geschickt hat, ist noch nicht eingetroffen. «Dafür Ersatzteile», so Steiner. «Im Nachgang von La Roche habe ich nämlich festgestellt, dass der zweite Gang defekt war.»
Für Faustini, der bei der letzten Austragung in Massongex noch im Formel 3000 fuhr, wird es ein Herantasten sein. Der 25-jährige Suhrer weiss, dass er mit Berguerand und Steiner zwei Routiniers schlagen muss, die mit allen Wassern gewaschen sind. Ausserdem ist das erst seine zweite Teilnahme beim Bergrennen Massongex. «Die Erinnerungen, die ich noch habe, werden mir nicht viel helfen», sagt Faustini. «Ich weiss aber noch, dass er nicht nur wichtig ist, mit viel Speed aus den technischen Passagen herauszubeschleunigen, sondern, dass es auch wichtig ist, mit einem möglichst hohen Tempo in diese technischen Abschnitte reinzufahren.»
Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 gilt Philip Egli mit seinem Dallara F3 als Favorit. Allerdings stapelt auch der 48-fache Slalom-Tagessieger tief. «Ich bin erst einmal in Massongex gefahren. Das war 2012. Damals noch mit dem VW Scirocco», sagt Egli. «Ich bin gespannt, wie es sich im Formel 3 anfühlt. Einige Kurven weisen eine grosse Höhendifferenz aus. Das könnte zu einer Herausforderung werden.» Falls Egli – wider Erwarten – Probleme bekundet, könnten die beiden Tatuus-Renault-Piloten Lionel Ryter und Victor Darbellay (zuletzt Dritter beim Slalom in Chamblon) in die Bresche springen.
Schnellster Tourenwagen 2019 war Ronnie Bratschi. Der Urner fährt inzwischen aber nur noch EM (mit tschechischer Lizenz) und wird deshalb bei der 2023 beerbt. Heisse Kandidaten auf den Tourenwagensieg sind Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991.1). Auch Toni Büeler in seinem Gruppe-N-Mitsubishi ist wieder dabei. An Spannung und Action mangelt es also nicht.
Die bestbesetzte Klasse ist die E1 1601 bis 2000 cm3. Dort peilt der schnelle Sébastien Coquoz in seinem unwiderstehlichen Opel Kadett GTE nach La Roche seinen zweiten Klassensieg in dieser Saison an. Einer, der etwas dagegen hat, ist Reto Steiner. Der Ford-Escort-Pilot war beim Saisonauftakt in Hemberg in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 38 Hundertstelsekunden langsamer als Coquoz.
Zur Strecke: Die Strecke in Massongex ist 3,15 km lang. Von Massongex bis ins Ziel in Verossaz müssen die Piloten 311 Höhenmeter zurücklegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von ca. zehn Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Jahr 2019) in 1:43,714 min (= 109,34 km/h). Von den seit 1984 24 ausgetragenen Rennen hat der furchtlose Walliser sieben gewonnen. Sein erster Sieg 2002 liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Auf Platz 2 der ewigen Bestenliste rangiert Marcel Steiner mit drei Erfolgen (2010-2012).
Der Rennbetrieb in Massongex startet Samstag und Sonntag (8./9. Juli) jeweils um 8.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 18 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Am Wochenende findet mit der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 statt. Nicht dabei ist Leader Jonathan Hirschi. Dafür gibt Olivier Burri sein Comeback.
Ein Drittel der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist absolviert. Am Wochenende findet der dritte Lauf statt – der erste von zweien, der nicht auf Schweizer Boden ausgetragen wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist die Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise Teil des SM-Kalenders. Für die Rallye mit Dreh- und Angelpunkt in Chalon-sur-Saône (zwischen Dijon und Lyon) haben sich bei den «Modernen» 15 Teams gemeldet. In der VHC, also in der historischen Klasse, sind vier Vertreter aus der Schweiz am Start.
Nicht dabei ist Jonathan Hirschi. Der Gesamtführende, der die ersten beiden Rallyes, die zur Schweizer Meisterschaft 2023 zählen, gewonnen hat, muss auf den Start bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise verzichten, weil er am Nürburgring im Einsatz steht. Durch die Absenz von Hirschi rücken der Zweitplatzierte Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay sowie dessen Walliser Skoda-Markenkollege Mike Coppens (diesmal mit dem ortskundigen Jérôme Degout als Co-Pilot am Start) in den Fokus. Die alleinigen Sieganwärter sind die beiden deshalb aber nicht. Altmeister Olivier Burri tritt ebenfalls an. Der vierfache Schweizer Champion, der 2015 zuletzt im Burgund angetreten ist, nimmt mit seinem Hyundai i20 N Rally2 teil und könnte im Falle eines Sieges den beiden Titelanwärtern Michellod und Coppens wichtige Punkte wegnehmen.
«Olivier hat schon vor der Saison gesagt, dass er an dieser Rallye teilnehmen wird», sagt Michellod, der gleichzeitig Zögling von Burri ist. «Das war also keine Last-Minute-Entscheidung. Für mich ist es ein zusätzlicher Ansporn. Zur Rallye selbst kann ich nicht viel sagen. Ich fahre wie fast alle anderen das erste Mal dort. Ich glaube aber, dass wir Schweizer eine gute Chance auf den Gesamtsieg haben.»
Auch Coppens freut sich auf die neue Rallye im CH-Kalender. «Ich fahre immer gerne an neuen Orten», so der Champion von 2021. «Und ich hoffe, dass uns diesmal auch ein gutes Ergebnis gelingt. Es wird auf jeden Fall ein spannender Dreikampf werden.»
Hinter diesem Trio lauern mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden und Thibault Maret/Florian Barral zwei Teams, die intakte Chancen auf das Podium haben. Althaus hat in der laufenden Saison bereits bei der Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais als Dritter auf dem Podium gestanden. Der erst 22-jährige Thibaut hat bei der «Chablais» mit Rang 4 sein bisher bestes Ergebnis erzielt und gilt als Versprechen für die Zukunft. Ebenfalls am Start mit einem Rally2 ist Stefano Mella. Er setzt auf einen VW Polo GTI R5. Auch Sergio Pinto wird im Burgund um Schweizer Meisterschaftszähler kämpfen. Der Walliser trifft in seiner Klasse, der Michelin Trophy Alps Open, auf zwei Konkurrenten aus Frankreich und liegt vor dem dritten Lauf auf dem vierten zwischenrang in der Rallye-SM.
Sein Comeback gibt auch Michaël Volluz. Der Co-Pilot von Jonathan Hirschi, der sich bei der Rallye Monte Carlo bei einem Feuer-Zwischenfall Verbrennungen zugezogen hat, ist als Co-Pilot von Laurent Bérard auf dessen Honda Civic Type R im Einsatz. Das Duo tritt in der Michelin Trophy Alps 2WD und im Schweizer Rallye-Pokal gegen die beiden Clio-Piloten Claude Aebi und Olivier Ramel an.
Der SM-Sieg in der historischen Klasse VHC kann (unter normalen Umständen) nur über Pascal Perroud gehen. Der BMW-M3-Pilot vom Genfersee hat die ersten beiden Rallyes für sich entschieden. Seine Gegner im Burgund heissen Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS 2000), Nicolas Jolidon (BMW 325i) und Steve Gaspardi (Opel Corsa). In der VHRS, in welcher es um gleichmässiges fahren geht, steht nur ein Schweizer am Start: der in der Meisterschaft führende Laurent Pernet (BMW 325ix).
Los geht die Rallye am Freitag, 7. Juli, mit dem Shakedown ab 11 Uhr. Die erste von insgesamt zwölf Prüfungen startet am darauffolgenden Samstagmorgen um 9.30 Uhr in Buxy. Am Sonntag, 9. Juli, ist ab 9 Uhr Action angesagt. Insgesamt werden 440,1 km zurückgelegt, wovon 158,2 km gewertet werden. Weitere Informationen zum dritten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Die Schweizer Simracing-Meisterschaft 2023 ist eröffnet. Wer sich fürs Finale am 4. November qualifizieren will, kann dies online oder in diversen Simracing-Zentern machen.
Heute Mittwoch startet die neue, fünfte Saison der offiziellen Schweizer Simracing-Meisterschaft. Während in der vergangenen Saison der Porsche Esports Carrera Cup Suisse die Jahresbesten über mehrere Meisterschaftsrennen hinweg ermittelte, erfolgt 2023 die Qualifikation fürs Finale am 4. November bei der Auto Zürich wieder per Einzelzeitfahren im Hotlap-Format.
Voraussetzungen für einen Start im Porsche Esports Carrera Cup Suisse sind ein Schweizer Wohnsitz oder die Schweizer Staatsbürgerschaft, ein Mindestalter von 15 Jahren und eine Mindestkörpergrösse von 1,55 Metern. In den professionell ausgestatteten Simracing-Zentren beträgt das Nenngeld pro Qualifikation 40 Franken. Anmeldungen kann man sich online. Das Finale bei der Auto Zürich bestreiten in diesem Jahr 70 Teilnehmer in den Kategorien Pro, Ladies und Ü45. Hinzu kommt eine Rookie-Wertung für alle Teilnehmenden unter 18 Jahren.
Der Meister der Pro-Kategorie erhält die Chance, die Schweiz an den FIA Motorsport Games 2024 in Valencia/Spanien zu vertreten. Auf alle Champions warten ausserdem Sachpreise.
Und so können Sie sich qualifizieren:
Weitere Informationen finden Sie unter www.simracingseries.ch
Das Festival Lignières Historique vom 15. – 17. September 2023 findet nicht statt. Das hat der TCS als Veranstalter in einem Schreiben heute morgen bekanntgegeben. Darin steht: «Nach der dritten und letzten Austragung 2015 erhielten wir immer wieder viele Anfragen, wann das nächste Lignières Historique stattfindet. In der Zwischenzeit sind jedoch acht Jahre vergangen und offenbar hat niemand mehr mit einer Neuauflage des Festivals gerechnet. Diesem Aspekt haben wir vielleicht zu wenig Rechnung getragen. Die Anmeldungen auf die Rennausschreibung liegen deutlich unter den Erwartungen.»
Raffaele Marciello verpasste am Wochenende den fünften Schweizer Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps als Zweiter knapp. Vier weitere Schweizer standen bei der 75. Ausgabe in diversen Klassen auf dem Podium.
11,129 Sekunden fehlten Raffaele Marciello am Sonntag zu seinem zweiten Sieg (in Serie) bei den 24 Stunden von Spa. Der Tessiner, der sich seinen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis mit Timur Boguslawski und Jules Gounon teilte, war dennoch mit seinem Abschneiden zufrieden. «Wir haben unser Bestes gegeben und keine Fehler gemacht», sagt Marciello. «Aber der Rowe-BMW war einfach noch einen Tick schneller.» Zweitbester Schweizer war Ricardo Feller. Der Aargauer befand sich in derselben Runde wie die Sieger und lag im Ziel 1:33 min zurück. Der dritte Schweizer Pro-Cup-Fahrer, Audi-Pilot Patric Niederhauser, wurde als 16. gewertet. «Wir lagen wegen einer unglücklichen Full Course Yellow schon früh im Rennen eine Runde zurück», sagt Niederhauser. «Und als wir den Rückstand wieder aufgeholt hatten, gab es an der Box einen Zwischenfall, der uns wieder zurückwarf.»
Auch in den anderen Kategorien starteten Schweizer resp. Schweizerinnen. Besonders erfolgreich waren Alex Fontana und Niki Leutwiler (Zweiter in der Pro-AM-Wertung), Lucas Légeret (Zweiter im Silver Cup) sowie Jeffrey Schmidt (3. im Bronze Cup). Die weiteren Schweizer verpassten eine Top-Platzierung oder schieden aus – darunter auch Rahel Frey im Lamborghini von Iron Dames.
Kein Rennglück hatte auch Grégoire Saucy beim sechsten Lauf zur FIA Formel-3-Meisterschaft in Spielberg. Zwar sicherte sich der Jurassier seine erste Pole-Position (Vorsprung auf den Zweitschnellsten vier Tausendstel), doch im Rennen kommt es zu einer Berührung mit einem Gegner. Saucy muss mit einem Reifenschaden an die Box und fällt ans Ende des Feldes zurück.
Einen weiteren Podestplatz erzielte Mike Müller im ADAC Junior Cup am Nürburgring. Der Berner stand im zweiten Lauf auf Pole-Position und musste sich nach zwölf Runden lediglich dem Deutschen Mattis Pluschkell geschlagen geben. Im Gesamtklassement liegt der Rookie auf Rang 5 nur 24 Punkte hinter dem Leader.
Hätte Albert Tamm bei den Super Minis auch den zweiten Vorlauf gewonnen, hätte es im französischen Mirecourt, beim dritten Rennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023, in jeder der fünf Kategorien jeweils nur einen Sieger gegeben.
Mirecourt 2023 war in jeder Kategorie so etwas wie eine One-Man- respektive One-Woman-Show. In den Kategorien OK Junior, X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2 gab es am Wochenende im Rahmen des dritten Laufs zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft jeweils nur einen Sieger. Nur bei den Super Minis gab etwas Abwechslung – dank Dario Palazzolo. Der Fahrer aus dem Team Innovate Competition schaffte es im zweiten Vorlauf in einem Fotofinish Albert Tamm hinter sich zu lassen. Für mehr Vielfalt an der Spitze konnte aber auch der junge Aargauer nicht sorgen.
Zwei Fahrer respektive ein Fahrer und eine Fahrerin blieben in Mirecourt absolut fehlerfrei und sicherten sich mit dem Punktemaximum einen «Grand Slam», das heisst: zwei Extrapunkte für die Pole-Position, 70 Zähler für drei Laufsiege und drei Zusatzpünktchen für die schnellste Rennrunde im Finale. Zu diesen beiden Fahrern gehörte Kilian Boss. Der Spirit-Pilot, der wie der neue Schweizer Slalom-Meister Martin Oliver Bürki aus Amsoldingen (BE) stammt, lag vor dem Rennen in Mirecourt auf dem achten Rang im Gesamtklassement in der X30 Challenge Switzerland. Sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison war ein sechster Platz in 7 Laghi. In Mirecourt musste keiner fragen: Wer ist hier der Boss? Kilian flog der Konkurrenz förmlich davon. Und das in der Kategorie, in der mit Einheitsmotoren gefahren wird. «Ich habe im Grunde genommen gar keine Erklärung, warum es so gut gelaufen ist», grinste Boss nach seinem ersten «Grand Slam» in der Schweizer Kart-Meisterschaft. «Und obwohl ich schon in der VEGA Trofeo hier gewonnen habe, liegt mir die Strecke eigentlich gar nicht besonders. Aber wir haben offenbar alles richtig gemacht.» Eine tadellose Leistung zeigte auch Alessio Strollo. Der Zweitplatzierte in der Meisterschaft schaffte es mit den Plätzen 3, 2 und 2 den Rückstand auf Gesamtleader Samuel Ifrid zu verkürzen. Letzterer haderte mit einem Frühstart in Lauf 1 und fehlendem Grip, konnte aber mit den Rängen 6, 5 und 4 den «Schaden» in Grenzen halten und führt nach Mirecourt immer noch mit 23 Punkten Vorsprung auf Strollo. Zufrieden war nach dem Rennen auch Yan Rothen. Im Finale schaffte es der Westschweizer auf Rang 3. Ganz anders die Gemütslage bei Lyon Mathur. Der Sarmenstorfer wurde nach dem Finale, das er auf einem Podestplatz beendete, disqualifiziert, weil bei ihm unerlaubterweise eine Batterie am Vorstart montiert wurde.
Einen blitzsauberen Sonntag erlebte auch Chiara Bättig bei den OK Junioren. Die junge Zürcherin freute sich über ihren ersten «Grand Slam» in diesem Jahr und setzt sich mit diesem Triumph an die Spitze des Gesamtklassements. Dort liegt Bättig nun mit 187:175 Punkten gegenüber dem vor Mirecourt führenden Arnaud Voutat in Führung. Der Rookie bei den OK Junioren bot auch beim dritten Rennen eine starke Leistung mit drei dritten Plätzen, konnte sich aber gegen das KartBox.ch-Duo Bättig und Neil Russell, der drei Mal Zweiter wurde, nicht durchsetzen. Die Rennen bei den Junioren waren jeweils schon früh zugunsten von Bättig entschieden. Nur im Finale konnte sich Russell für ein paar Kurven vor seine Teamkollegin setzen, ehe die Hackordnung wieder hergestellt wurde.
Bei den OK Senioren war Samuel Schär aus dem Team UBIQ Racing der Mann des Tages. Der Teamkollege von X30-Pilot Ifrid dominerte alle drei Rennen von der Pole-Position aus und liess nichts, aber auch gar nichts anbrennen. Seinen ersten «Grand Slam» verpasste der Zuger mit deutschen Wurzeln um läppische drei Tausendstelsekunden. Genau so viel war Kilian Streit auf seiner schnellsten Rennrunde im Finale schneller als Schär. Der trug den «Schönheitsfehler» mit Humor. «Natürlich hätte ich mir gerne auch noch die drei Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde notieren lassen. Aber so habe ich mir für das nächste Rennen in Levier noch etwas aufgespart…» Für besagten Streit war der zweite Platz im Finale sein bisher bestes Ergebnis bei den Senioren. Der Vorjahresmeister der X30 Challenge Switzerland schwört auf eine sehr eigenwillige Vorbereitung am Tag vor dem Rennen, und musste im ersten Lauf nach einer Kollision und einem Kolbenklemmer gar einen Rückschlag in Kauf nehmen. «Im zweiten und dritten Rennen war der Speed dann aber endlich da und ich konnte mich nach vorne arbeiten. Ich hoffe, dass mir in Levier beim nächsten Rennen Ähnliches gelingt.» Platz 3 im Finale ging an Routinier Patrick Näscher – vor Sergio Koch und Jérôme Huber. In der Meisterschaft wird’s bei den Senioren ultraspannend: Huber und Schär liegen punktgleich an der Spitze. Pascal von Allmen, der im zweiten Lauf eine Zehn-Sekunden-Strafe bekam, weil er in der Einführungsrunde den Pole-Setter überholt hatte, und deshalb nur Sechster im Finale wurde, liegt nur 17 Punkte dahinter.
Nicht drei, sondern 148 Tausendstelsekunden fehlten Ethan Frigomosca in der Kategorie KZ2 für einen «Grand Slam». Der Schaltkart-Spezialist aus dem Tessin sicherte sich neben der Pole-Position in 51,602 sec, der schnellsten Zeit am Renntag, auch die drei Laufsiege. «Im Finale war Michael Pemsing einen Tick schneller auf seiner besten Runde als ich», meinte Frigomosca. «Aber ich bin dennoch mit meiner Leistung sehr zufrieden. Wir haben einen guten Job gemacht und die Führung im Gesamtklassement ausgebaut.» Hinter Frigomosca sicherten sich Evan Vantaggiato und Simon Stoller die Plätze 2 und 3 in den Vorläufen. Im Finale schied Vantaggiato wegen einer defekten Kerze aus und Stoller verbesserte sich so um einen weiteren Platz. Dritter wurde der Mann mit der schnellsten Rennrunde, Michael Pemsing. Für den 17-Jährigen vom Genfersee war es der erste Podestplatz in einem KZ2-Finale im Rahmen der Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Freude darüber war dementsprechend gross.
Zurück zu den Kleinsten und der einzigen Kategorie, die keinen «Solo-Sieger» hatte. In Abwesenheit von Leader Dan Allemann waren es wie eingangs erwähnt Albert Tamm und Dario Palozzolo, die die Siege bei den Super Minis unter sich ausmachten. Tamm, der erst kürzlich in der WSK seinen ersten Triumph verbuchte, musste sich im zweiten Vorlauf um 0,085 Sekunden beugen. Mit seinem Renntag war er dennoch zufrieden. «Es lief sehr gut», meinte der junge Tessiner. «Vor allem im Finale. Da konnte ich mich vom Rest des Feldes absetzen.» Schliesslich war es nicht nur Palazzolo, der Tamm unter Druck setzte, mit Lionel Borel aus dem Team Spirit Racing wächst ein weiteres Nachwuchstalent heran, dass mit den Rängen 3, 3 und 2 an der Spitze fröhlich mitmischte. Überhaupt sind bei den Jüngsten erfreuliche viele Fahrer auf dem Vormarsch. So zum Beispiel Laurent Shahinaj (4. im Finale), Iven Ammann (5.), Victoria Philipp (6.), Marc Müller (7.) und Valentin Lefebvre (8.). Und schliesslich war da auch noch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des am 31. März verstorbenen OK-Junior-Fahrers Elia Epifanio war mit seinem ersten SM-Wochenende zufrieden. Mit geballter Faust überquerte er als 15. die Ziellinie.
Eine Kollision im zweiten Lauf bei den Super Minis hatte für Levin Wüthrich und Marc Müller Folgen. Ersterer hat sich bei dem Zwischenfall eine Verletzung am Ellbogen zugezogen, wobei aufgrund der Schwellung noch nicht definitiv gesagt werden kann, ob es sich um eine Prellung oder um eine Fraktur handelt. Auto Sport Schweiz wünscht beiden Fahrern gute Besserung!
Und so geht es weiter:
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
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Die Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz (ASS) hat ein Verfahren bezüglich der Vorfälle zwischen zwei Piloten (Eingriff in die körperliche Integrität) anlässlich des Slaloms von Chamblon vom 25.06.2023 eröffnet. Die verschiedenen Parteien wurden zu Stellungnahmen aufgefordert und eine Verhandlung der Disziplinarkommission wird für den Monat Juli 2023 angesetzt.
Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werden keine weiteren Auskünfte erteilt.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht am Wochenende in ihre dritte Runde im französischen Mirecourt. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.
Sie sind die Zukunft des Schweizer Motorsports – die 8-12-jährigen Super Minis. Die jüngsten Fahrer und Fahrerinnen unter den insgesamt 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bieten in jedem Rennen Action. Das wird auch in Mirecourt, beim dritten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, nicht anders sein. Favorit und Leader bei den Jüngsten ist Dan Allemann. Der Sohn von Spirit-Chef Ken Allemann hat von den sechs bisherigen Läufen fünf gewonnen und führt die Meisterschaft mit einem Vorsprung von 35 Punkten an. Sein erster Verfolger ist Yven Ammann aus dem Team Innovate Competition. In 7 Laghi beim Auftakt wurde der Thurgauer im Finale Dritter, in Franciacorta Zweiter. Doch Ammann ist nicht der einzige Youngster, der Allemann in Bedrängnis bringen will. Teamkollege Dario Palazzolo liegt, auch ohne bisher auf dem Finalpodium gestanden zu haben, nur acht Punkte hinter Ammann und hat mit Mirecourt aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen. Stark unterwegs ist auch Marc Müller. Der Wettinger, der mit seinem Helm an Formel-1-Legende Ayrton Senna erinnert, liegt nur zehn Punkte hinter Ammann und hat in dieser Saison regelmässig in den Top 5 gelegen. Ein ganz heisser Kandidat auf den Sieg ist auch Albert Tamm. Der Tessiner hat zuletzt in Franciacorta sogar mehr Punkte als Allemann geholt, hat aber aufgrund des verpassten Saisonauftakts eine Hypothek, die er, so sagt er selber, nur unter grössten Anstrengungen aufholen kann. Dass er in Form ist, hat er zuletzt bei der WSK in Sarno bewiesen. Dort gewann Tamm sein erstes Rennen bei den Minis. Am Start ist in Mirecourt auch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des im März unerwartet verstorbenen Elia Epifanio fährt sein erstes Rennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen ihm zu diesem sehr speziellen Rennen, ohne parteiisch zu sein, besonders viel Glück und Erfolg!
Bei den OK Junioren wird der Waadtländer Spirit-Fahrer Arnaud Voutat versuchen, die Gesamtführung gegen Vorjahresmeisterin Chiara Bättig zu verteidigen. In Mirecourt ist dem Junior-Neuling dies mit drei zweiten Plätzen und der schnellsten Rennrunde gelungen. Ob er die Zürcherin aus dem Team KartBox.ch auch in Mirecourt herausfordern kann, wird sich zeigen. Hinter Voutat und Bättig machen sich Shai Derungs (Spirit), der in Franciacorta seine erste Pole-Position holte, und Swiss-Hutless-Pilot Levi Arn berechtigte Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Neil Russell (KartBox.ch), Ben Ziegler (Kartteam Meier) und Mohamed Loukili sein. Letzterer fährt zum ersten Mal für Innovate Competition, nachdem er 2022 sowie die ersten beiden Rennen 2023 noch für Spirit Racing unterwegs war.
Nicht ganz so gross wie in Franciacorta, aber immer noch stattlich ist das Feld der X30 Challenge Switzerland. 22 Fahrer und Fahrerinnen kämpfen hier mit Einheitsmotoren um Hundertstelsekunden. Als Leader kommt (mit 40 Punkten Vorsprung) Samule Ifrid nach Mirecourt. Für den im französischen Village-Neuf wohnhaften X30-Neuling ist Mirecourt ein Heimrennen. Vier Laufsiege hat der 16-Jährige aus dem Team UBIQ bereits auf seinem Konto. Seine Vorstellung zuletzt in Franciacorta bei schwierigen Bedingungen waren besonders beeindruckend. Erster Verfolger von Ifrid ist Alessio Strollo (MH Racing). Der Bösinger war nach dem Saisonauftakt in Pavia noch Meisterschaftsführender und hat Ifrid auch in Franciacorta mächtig eingeheizt. Auf dieses Duell darf man also auch in Mirecourt gespannt sein. Dritter nach zwei Läufen ist Lyon Mathur (Innovate Competition). Der Vorjahressieger bei den Senioren ist konstant schnell und hat zuletzt in Franciacorta seine Klasse aufblitzen lassen, als er im zweiten Lauf 17 und im dritten Heat 16 Positionen gutmachte.
Bei den OK Senioren führt nach zwei Veranstaltungen Jérôme Huber (KartBox.ch) mit neun Punkten vor Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport). Huber ist in der laufenden Saison der einzige Fahrer, der bisher einen «Grand Slam» (drei Laufsiege, Pole-Position und schnellste Rennrunde) feiern durfte. Sein Ziel ist klar: Nach zwei unglücklich verpassten Meisterschaften 2021 und 2022 will er dieses Jahr den Titel holen. Neben von Allmen möchten das natürlich auch noch andere Fahrer verhindern – allen voran Samuel Schär (Gesamt-3.), Leonardo Cesaretti (4.), Patrick Näscher (5.) sowie Sergio Koch (6.). Das Fahren hat auch Kilian Streit nicht verlernt. Der X30-Champion von 2022 hat sich in den ersten beiden Rennen nach seinem Umstieg zu den Senioren allerdings noch schwer getan.
Die spannendste Ausgangslage bietet die KZ2. Bei den Schaltkarts liegen die Italienisch sprechenden Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) und Paolo Castagnetti (DPR) nach zwei Rennen punktgleich an der Spitze. Interessant ist, dass Castagnetti in diesem Jahr noch keinen Rennlauf gewonnen hat. Und Frigomosca bisher in den Finals das Glück auch nicht auf seiner Seite hatte. Vielleicht nutzt also auch beim dritten Lauf ein anderer Fahrer (Kevin Wälti, Evan Vantaggiato oder Kai Perner?) die Gunst der Stunde… An Action wird es bestimmt nicht fehlen. Die Schaltkarts waren im Vorjahr mit tiefen 53er-Zeiten beeindruckend schnell unterwegs.
Zur Strecke: Mirecourt, eine Autostunde südlich von Nancy, gilt als technisch anspruchsvolle Strecke, die viele Überholmöglichkeiten bietet. Mit 1267 Metern Bahnlänge ist sie die zweitlängste Strecke im diesjährigen Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Einer langen Gerade folgt ein abwechslungsreiches Infield mit sehr engen, aber auch langgezogenen Kurven.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Mirecourt www.savoiechrono.com
Zeitplan
Sonntag, 2. Juli 2023
08.00-09.02 Uhr, Offizielles Training
09.10-09.52 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-11.40 Uhr, Rennen 1
11.40-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.40 Uhr, Rennen 2
14.40-17.10 Uhr, Finalläufe
16.00 Uhr, Siegerehrung (Kategorie Super Mini)
ca. 17.45 Uhr, Siegerehrung (restliche Kategorien)
Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Mirecourt die ehemaligen Kart- und heutigen LMP3-Fahrer Samir Ben und Elia Sperandio im Einsatz.
Beim dritten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse in Imola hat Johannes Kapfinger seine Führung im GT3 Cup weiter ausgebaut. Beim Endurance-Rennen kam er hinter dem Italiener Pietro Armanni und Gregor Burkard auf Rang 3 ins Ziel.
Beim Sprintrennen des GT3 Cups auf dem 4,936 Kilometer langen Formel-1-Kurs von Imola stellte Johannes Kapfinger die gewohnte Reihenfolge bereits in der ersten von 14 Runden wieder her: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging an Pietro Armanni vorbei und übernahm die Führung. Der Italiener hatte sich zuvor im Qualifying um 0,145 Sekunden gegen den 20-jährigen Passauer durchgesetzt und war von der Pole-Position gestartet. Auch im Rennen legte Armanni, der sonst im Porsche Carrera Cup Italien unterwegs ist, in 1:45,220 Minuten die schnellste Runde vor. Dennoch fehlten ihm am Ende 0,613 Sekunden auf Kapfinger.
Platz 3 ging unbedrängt an Gregor Burkard. Um den vierten Rang tobte ein intensives Duell zwischen Gianluca Giorgi und Alexander Schwarzer. Giorgi musste dem ehemaligen Absolventen der Porsche Racing Experience in der zweiten Runde zunächst die fünfte Position überlassen, ging im siebten Umlauf aber wieder vorbei. Beide profitierten danach vom vorzeitigen Aus für William Mezzetti. Schwarzer begnügte sich im Ziel mit 0,133 Sekunden Rückstand und Rang fünf. Eine Aufholjagd legte Marc Arn vor, der sich vom neunten Startplatz bis auf die sechste Position vorarbeitete.
Beim rund 60-minütigen Endurance-Rennen drehte Armanni dann den Spiess um – obwohl er beim Start von der Klassen-Pole zunächst Boden auf Kapfinger einbüsste. Die nächsten 13 Umläufe aber robbte er sich dann stetig wieder heran, drehte dabei erneut die schnellste Rennrunde und ging dank seines späteren Pflichtboxenstopps in Runde 17 vorbei. Zeitgleich bogen auch Gregor Burkard und Marc Arn zum Reifenwechsel ab. Beide kehrten vor Kapfinger, der im 14. Umlauf bei seinem Team vorgefahren war, auf die Strecke zurück. Während Burkard seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigte, musste sich Arn in Runde 25 dem Deutschen beugen. Er belegte am Ende den vierten Rang vor Alexander Schwarzer, Roderick Christie und Thomas Brauch.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich erneut Markus Lietzau mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport als Sieger feiern. Den Langstreckenlauf gewann Alexandre Mottet vor Lietzau und dessen Mitfahrer Florian Strauss. Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch. Der Zwillingsbruder von Johannes sicherte sich den Klassensieg bei den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Der Gesamtsieg des Endurance-Rennens ging wiederum an Jörg Dreisow und Manuel Lauck. Sie gewannen gegen Michael Kapfinger und Dieter Svepes. Bei den Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse dominierte zunächst Peter Meister, dann Pascal Godel die Classic-Wertung. In der Chrono-Klasse freute sich Nicolas Garski über zwei Siege.