Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Andy Feigenwinter?
Wenn Andy Feigenwinter aufs Gaspedal drückt, dann funkeln seine Augen. Das war 2019 so, als er sich in der Schweizer Berg-Meisterschaft mit einem Lotus Exige den Tourenwagen-Titel sicherte. Das ist heute noch so, wenn er auf der Rundstrecke in einem seiner Porsches Platz nimmt. Und das war wahrscheinlich schon immer so. Wenn der Begriff Racing-Enthusiast nur auf eine Person zutreffen dürfte, dann würde man ihn wohl mit Andy Feigenwinter in Verbindung bringen.
In der Schweizer Meisterschaft hat sich der Baselbieter die letzten Jahre rar gemacht. In Oberhallau 2022 war er als Zuschauer dabei, am Gurnigel als Taxifahrer, ehe ihn ein technischer Defekt einbremste. Den Rennsport hat Feigenwinter auch ohne Bergrennen hartnäckig weiter betrieben. Im vergangenen Jahr nahm der 55-Jährige an der Endurance Masters teil und belegte auf dem Ex-Engelhart-Porsche 997 GT3 R den zweiten Schlussrang hinter Routinier Jason Wright.
In diesem Jahr bestreitet Feigenwinter auf einem Porsche 997 GT2 RSR die Endurance Racing Legends, eine Rennserie vom französischen Veranstalter Peter Auto, bei der nahezu alles mitfährt, was bei den 24h von Le Mans Geschichte geschrieben hat: vom McLaren F1 über den Audi R8 bis zum Bentley Speed 8. «Es ist ein geiles Gefühl, wenn du in diesem Feld mitfahren darfst», sagt der ehemalige SM-Champion. «Weil auch Ex-Profis bei der Endurance Racing Legends am Start stehen, ist das Level enorm hoch.»
Zwei Rennen hat Feigenwinter in dieser Saison schon absolviert: die Mugello- und die Spa-Classic. Der Traum, bei der Le Mans Classic vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 teilnehmen zu dürfen, geht leider nicht in Erfüllung. «Ich habe zwar eine Einladung bekommen, was mich sehr ehrt. Aber beim Rennen in Spa ist mir einer ins Heck gefahren. Das Auto wird erst wieder zum Saisonfinale In Estoril einsatzbereit sein.»
Zusammen mit Sohn Raphi, Dritter der Tourenwagen-SM 2019, leitet Andy Feigenwinter in Reinach (BL) ein erfolgreiches Sanitärunternehmen mit rund 35 Angestellten. Das Zauberwort «Disziplin» gilt für ihn dort genauso wie im Rennsport. Fast wie ein Profi achtet Autonarr Feigenwinter akribisch auf seine Ernährung. Und an der Rennstrecke lässt er sich von ADAC-GT-Masters-Pilot Tim Zimmermann coachen. «Tim hat mir beigebracht, wie ich nochmals zwei, drei Zehntel pro Runde herauskitzeln kann», sagt Feigenwinter stolz.
Den Rennbazillus hat der Ferrari-, Porsche und Cobra-Fan schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Die «Nachwehen» sind bis heute spürbar – auf eine unvergleichlich positive Art.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Montag, 31.07.2023, bis 15.00 Uhr
Dienstag, 01.08.2023, geschlossen
Ab Mittwoch, 02. August 2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Die Rallye du Chablais hat punkto Elektroautos stets eine Vorreiterrolle gespielt. Am 19./20. August hätte es mit dem FIA Bridgestone Eco-Rally Cup erstmals ein eigenständiger Wettbewerb für «Stromer» geben sollen. Die Rallye wurde nun aber auf 2024 verschoben.
2018 fand im Rahmen der Rallye du Chablais die erste E-Rallye statt. Auch 2019 war der Gleichmässigkeitswettbewerb Bestandteil der eigentlichen Rallye. In diesem Jahr hätte die Elektro-Rallye als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rally Cups als eigenständiger Event am 19./20. August durchgeführt werden sollen. Aus Mangel an Teilnehmern wurde sie nun auf 2024 verschoben.
Der Cup ist ausschliesslich normalen Strassenfahrzeugen mit Elektroantrieb gewidmet, die über gültige Zulassungsdokumente für den öffentlichen Strassenverkehr verfügen und an denen keinerlei Änderungen vorgenommen wurden, so dass die Teilnehmer ihre Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch verwenden können. Auch Prototypen sind zugelassen, sofern sie für den täglichen Gebrauch bestimmt und für den Strassenverkehr in der EU homologiert sind.
Weitere Informationen finden Sie unter www.rdch.ch oder unter diesem Link. Dort finden Sie auch eine Liste aller zugelassenen Elektrofahrzeuge.
Martin Bürki hat gegen das Urteil der Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz vom 20. Juli 2023 fristgerecht beim Nationalen Berufungsgericht (NBG) von Auto Sport Schweiz Berufung eingelegt.
Das NBG hat sich dem Fall angenommen und aufgrund des laufenden Verfahrens werden vorderhand keine Auskünfte erteilt.
Nach Siegen in La Roche und Massongex hat Eric Berguerand am Wochenenden auch den vierten Lauf der Schweizer Berg-Meisterschaft in Anzère knapp vor Marcel Steiner und Joël Volluz gewonnen.
Eric Berguerand bleibt in der Schweizer Berg-Meisterschaft das Mass der Dinge. Beim vierten Lauf von Ayent nach Anzère, dem Heimrennen des 44-jährigen Wallisers, sicherte sich «Bergus» in seinem Lola FA99 seinen dritten Saisonsieg, den achten in Anzère insgesamt. Allerdings musste sich der Gesamtführende in der Schweizer Berg-Meisterschaft strecken. Nach zwei von drei Läufen lag Marcel Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec noch knapp zwei Zehntelsekunden vor Berguerand. Dann drehte der Vorjahreschampion nochmals auf und fuhr im dritten Heat erneut unter 1:25 min. In der Addition der beiden schnellsten gewerteten Läufe reichte das, um Steiner mit einem Mini-Vorsprung von knapp vier Zehntelsekunden von Platz 1 zu verdrängen.
«Ich weiss genau, weshalb ich nicht gewonnen habe», sagt Steiner. «Ich habe im ersten Lauf einen Fehler gemacht, der mich nahezu eine Sekunde gekostet hat. Ich hätte sonst eine tiefe 24er-Zeit geschafft. Vielleicht sogar einen neuen Streckenrekord. Aber ‹hätte, wenn und aber› zählt nun mal nicht. Trotzdem bin ich eigentlich zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir bei den bisherigen Rennen auf einen Kilometer rund eine Sekunde schneller.»
«Wie sich herausgestellt hat, bin ich mit einem kaputten Stossdämpfer gefahren. Der Schaden stammt wahrscheinlich noch von Massongex und ich hatte es nicht bemerkt», sagt Berguerand. «Ich musste im letzten Durchgang nochmals eine richtig gute Zeit fahren, um Marcel abzufangen. Das ist mir mit meiner persönlichen Tagesbestzeit auch gelungen. Aber das war am Limit.»
Platz 3 hinter den beiden Dominatoren der bisherigen Berg-Saison sicherte sich Joël Volluz auf Osella FA30. Der Walliser, der vor Anzère in dieser Saison erst einmal in La Roche ins Geschehen eingegriffen hatte, lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 4 hinter Markenkollege Robin Faustini. Mit einem fulminanten zweiten Rennlauf in 1:25,6 min katapultierte sich Volluz auf den dritten Rang. Diesen verteidigte er im dritten Heat souverän und holte sich damit seinen ersten Podestplatz in dieser Saison – vor Faustini und Thomas Amweg auf dem Reynard 95D.
Knapp dahinter fuhr Joël Burgermeister im Tatuus Formel 4 in einer neuen Rekordzeit bei den 2-Liter-Rennwagen auf Rang 6. Der Thurgauer ist damit in seiner Klasse bei allen Berg-Rennen, die er bisher gefahren ist (auf Massongex verzichtete er) der schnellste 2-Liter-Rennwagen-Pilot gewesen. «Ich hatte nach den Trainings noch Sorgen wegen einem seltsamen Geräusch aus dem Motor», erzählt Burgermeister. «Aber wir konnten das Problem beheben und so konnte ich schon im ersten Rennlauf voll angreifen. Im Ziel konnte ich es fast nicht glauben, dass die Stoppuhr 2,7 Sekunden unter dem seit 1992 gültigen Klassenrekord angehalten hat.»
Zweiter wurde in Burgermeisters Kategorie einmal mehr Philip Egli. Der gebürtige Glarner brachte, obwohl er sich nur zwei gezeitete Läufe notieren liess, Rang 2 vor Marcel Maurer sicher ins Ziel. Rang 4 ging bei den «kleinen» Rennwagen an Lokalmatador Joël Grand im Wolf GB08 F1 Mistral. Dahinter belegte Roland Bossy in seinem Dallara F311 den fünften Klassenrang. «Ich konnte den dritten Lauf leider nicht absolvieren», sagt Grand. «Mein Auto fing kurz vor der Ziellinie im zweiten Durchgang Feuer. Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist. Vermutlich hat sich eine Benzinleitung gelöst, weil das Feuer ohne Vorwarnung ausbrach.»
Zwischen Maurer und Grand schob sich im Gesamtklassement der schnellste Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann. Der Schwyzer war mit seinem Mitsubishi Evo 8 pro Lauf rund fünf Sekunden schneller als Bruno Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup. Der 52-jährige aus Balzers, der seine Kategorie, die Interswiss plus 3500 cm3, klar vor Mentor Christoph Zwahlen und Roland Bischofberger gewann, bleibt damit Gesamtleader bei den Tourenwagen. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich, wie Steiner einer der Fahrer, die in diesem Jahr mit Syn-Fuel unterwegs ist. Viertschnellster war Frédéric Neff, der nach seiner Umteilung von der Interswiss in die E1 erwartungsgemäss Rang 2 in der Klasse über 3500 cm3 hinter Schnellmann belegte.
«Mir haben 25 Hundertstelsekunden für einen neuen Klassenrekord gefehlt», sagt Schnellmann. «Den hätte ich natürlich gerne geholt. Aber es gibt ja noch vier weitere Rennen und in Oberhallau, am Gurnigel und vielleicht auch in Les Paccots ist noch was möglich. Den Organisatoren von Anzère möchte ich an dieser Stelle ein Kränzchen widmen. Die Veranstaltung war top organisiert. Das wir entgegen der Vorhersage schönes Wetter hatten, war das Tüpfelchen auf dem i.»
Zu den weiteren Klassensieger in Anzère gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, A/ISA bis 1600 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Christoph Mattmüller (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), der Bergpokal-Gesamtführende Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3500 cm3), Mathias Schläppi (Hyundai i30, TCR), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Fabien Houlmann (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Farine Benoît (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 bis 1600 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging (in Abwesenheit von Tom Zürcher) an den Meisterschaftsführenden Michael Schläpfer – vor Philipp Krebs und René Schnidrig.
Und so geht es weiter:
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Gestern Donnerstag, 20. Juli 2023, hat die Disziplinarkommission den Fall «Bürki vs. Pillonel», der sich beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon zugetragen hat, untersucht und im Anschluss daran das Urteil gefällt.
Beim Finale zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Chamblon kam es zu einem Vorfall (Eingriff in die körperliche Integrität) zwischen den beiden Fahrern Martin Bürki und Yann Pillonel. Der Vorfall wurde im Anschluss an die Veranstaltung der Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz gemeldet und aufgrund der vorliegenden Schilderungen und Stellungnahmen hat die NSK beschlossen, das Dossier an die Disziplinarkommission von Auto Sport Schweiz weiter zu leiten.
Diese hat gestern Donnerstag, 20. Juli, den Fall untersucht und hebt betreffend Martin Bürki, der sich für sein Verhalten vor der DK entschuldigte und zugab, dass er einen Fehler begangen habe, folgende Punkte hervor:
In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Martin Bürki ausgesprochen:
Gegen Yann Pillonel wurden folgende Punkte hervorgehoben:
In Anwendung der gültigen Reglemente wurde folgendes Urteil gegen Yann Pillonel ausgesprochen:
Die Entscheide wurden den Fahrern Yann Pillonel und Martin Bürki schriftlich mit Abgabe der Rechtsmittelbelehrung mitgeteilt. Gegen die Urteile besteht eine Einsprachefrist von 96 Stunden, also bis Montag, 24. Juli 2023, 18.15 Uhr.
Im Renault Classic Cup wird es 2023 auf ein Duell zwischen Michael Schläpfer und Thomas Zürcher hinauslaufen. Noch hat Schläpfer die Nase vorn.
Der Renault Classic Cup hat bereits mehr als die Hälfte seiner Rennen 2023 absolviert. Am Wochenende findet für die Teilnehmer des RCC mit Ayent-Anzère bereits das dritte Bergrennen des Jahres statt. Danach stehen noch Les Rangiers, Oberhallau und Gurnigel auf dem Programm. Den Saisonabschluss bildet eine Doppelveranstaltung auf dem Nürburgring.
Nach 8 von 14 Wettbewerben führt Michael Schläpfer in der Gesamtwertung – mit 5,5 Punkten Vorsprung auf Thomas Zürcher. Letzterer gilt auf dem Papier als Favorit. Mit sechs Titeln ist der 52-Jährige aus Thierachern der erfolgreichste Fahrer im RCC. Von 2012 bis 2016 gewann er die Meisterschaft fünf Mal in Folge. Damals war Schläpfer noch gar nicht dabei. Doch der 37-jährige Appenzeller ist in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Gegner herangewachsen. 2019 wurde er Zweiter, 2021 Dritter und im Vorjahr wieder Zweiter. «Es wäre schön, wenn ich am Ende des Jahres auch einmal ganz oben stehen würde», meint Schläpfer, «aber Tom ist halt schon ein sehr starker und erfahrener Fahrer.»
Ein Blick auf die bisherigen Rennen hat gezeigt: Zürcher hat auf der Rundstrecke und am Berg Vorteile, Schläpfer war bei den Slaloms eine Klasse für sich. «Das war bisher nicht immer so», lacht Schläpfer. «Aber bei den Slaloms ist es dieses Jahr wirklich gut gelaufen. Und das Auto liegt mir immer besser. Am Berg ist es halt schon noch eine Frage des Mutes. Aber auch dort komme ich immer besser in Fahrt. In Hemberg haben wir in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 14 Hundertstelsekunden auf Tom gefehlt.»
Ob der Vorsprung reicht, um am Ende des Jahres den ersten Titel feiern zu können? «Ich mache eigentlich nie Prognosen», sagt Schläpfer. «Der Spass steht im Vordergrund. Ob’s am Ende reicht – wir werden es sehen.» Fakt ist: Auf der Rundstrecke, also dort, wo am 30. September/1. Oktober auf dem Nürburgring das Finale stattfindet, ist Zürcher besonders stark. Zwar hat Schläpfer gegenüber den Jahren zuvor aufgeholt, «aber in Hockenheim war er auf eine Runde gesehen halt immer noch eine Sekunde schneller als ich», so der Führende im RCC.
Dass in Hemberg acht, in La Roche nur fünf und in Anzère sechs Clios am Start stehen (resp. standen), bedauert Schläpfer. «Der Cup ist eine tolle Sache. Wo sonst kann man in einer Meisterschaft in drei verschiedenen Disziplinen antreten? Aber leider haben wir dieses Jahr ein paar Absenzen. Trotzdem freue ich mich natürlich auf das nächste Rennen. Solange wir fünf Clios vom selben Typ haben, gibt es volle Punkte!»
Mehr Infos zum RCC gibt es unter diesem Link.
Morris Schuring aus den Niederlanden und der Israeli Ariel Levy haben im italienischen Monza die beiden Sprintrennen des GT3 Cup gewonnen. Ex-Meister und Supercup-Sieger Alexander Fach belegte im ersten Rennen den zweiten Platz.
Der GT3 Cup durfte sich in Monza über prominente Gaststarter freuen: Mit Alexander Fach – Meister der Jahre 2020 und 2021 – und seine Teamkollegen Morris Schuring aus den Niederlanden und Gustav Burton aus Grossbritannien nutzten drei Teilnehmer aus dem Porsche Mobil 1 Supercup das erste Rennen zur Vorbereitung auf ihr Saisonfinale. Hinzu kam mit dem Israeli Ariel Levi ein schneller Mann aus dem deutschen Porsche Carrera Cup. Die vier machten die ersten Plätze unter sich aus: Während Schuring einen Start-Ziel-Sieg einfuhr, musste sich Fach um 1,330 Sekunden knapp geschlagen geben. Eine Woche zuvor hatte er in Silverstone seinen ersten Supercup-Sieg gefeiert. Platz 3 ging an Burton, der in der zweiten Runde Levi niederringen konnte.
Johannes Kapfinger kam hinter diesem Quartett, das nicht für die Meisterschaft gewertet wird, als Fünfter ins Ziel und darf sich über die volle Punkteausbeute freuen. Hinter dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging es speziell in Runde 5 lebhaft zur Sache: Mit Alexander Schwarzer, Peter Hegglin und dem US-amerikanischen Gaststarter Anthony Imperato mussten gleich drei Teilnehmer ihre rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992 vorzeitig abstellen. Christof Langer fiel weit zurück. Während William Mezzetti auf Platz 6 hinter Kapfinger vorrückte und Gregor Burkhard Siebter blieb, profitierte vor allem Roderick Christie: Der Brite machte zunächst vier Plätze gut. Anschliessend konnte er auch noch Mario Introna überholen und wurde hinter Jan Klingelnberg Neunter.
Beim zweiten Sprintrennen blieben die eingeschriebenen GT3 Cup-Teilnehmer wieder nahezu unter sich. Allein Ariel Levi stellte sich erneut der Herausforderung und gewann von der Pole-Position mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,685 Sekunden vor Johannes Kapfinger. Der Passauer hatte allerdings auch keine Veranlassung, irgendetwas zu riskieren: Der Israeli spielt für seine Meisterschaftsambitionen keine Rolle. Die Geschichte des Rennen schrieben allerdings Alexander Schwarzer und Peter Hegglin. Nach dem vorherigen Ausfall mussten sie vom Ende des Feldes starten und legten auf frischen Michelin-Rennreifen begeisternde Aufholjagden hin. Schwarzer – Absolvent der Porsche Racing Experience – konnte sich schon in der ersten Runde von Rang 17 auf die achte Position vorarbeiten. Im Ziel fehlten dem Deutschen nur 1,758 Sekunden auf den Viertplatzierten William Mezzetti. Hegglin wurde am Ende Sechster hinter Marc Arn.
«Es hat Spass gemacht, wieder im GT3 Cup anzutreten», betonte Alexander Fach. «Für Morris Schuring und mich war es ein guter Test zur Vorbereitung auf das Supercup-Rennen in Monza. Wir konnten Windschattenspiele auf den Geraden ausprobieren und testen, wie sich der 911 GT3 Cup bei hohen Aussentemperaturen verhält, wenn wir nah hintereinander fahren.»
Alexandre Mottet fuhr in der Gruppe für die verschiedenen Rennversionen des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport zwei erste Plätze ein. Er übernahm damit auch die Spitze der GT4 Clubsport-Fahrerwertung. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, siegte im ersten Open GT-Rennen mit dem aktuellen 911 GT3 Cup vor Jörg Dreisow im 911 GT3 R der Generation 991. Beim zweiten Durchgang mussten sich beide dem US-Amerikaner Dustin Blattner geschlagen geben. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse holte sich Tommy Eriksson seine beiden ersten Saisonerfolge. Das zweistündige Endurance-Rennen haben Jörg Dreisow und Manuel Lauck gewonnen. In der GT3 Cup-Klasse 1 fuhren Jan Klingelnberg und Dino Zamparelli auf Rang 1, den bestplatzierten Porsche Cayman teilten sich Remo Stebler und Yannick Mettler. Für den Langstreckenlauf wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben.
Am Wochenende findet zum 46. Mal das Bergrennen Ayent-Anzère statt. Der vierte Lauf markiert gleichzeitig die Halbzeit in der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023.
217 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère eingeschrieben. Wie in Hemberg oder La Roche ist auch diesmal die «Crème de la Crème» dabei. Allen voran die «Big Five», die um den Tagessieg fahren: Eric Berguerand auf seinem Lola FA99, Marcel Steiner auf LobArt-Honda/Helftec, Robin Faustini auf Osella FA30, Thomas Amweg auf Reynard 95D sowie Joël Volluz (ebenfalls auf Osella FA30).
Die Statistik spricht klar für Lokalmatador Berguerand. Der Walliser hat die letzten drei Austragungen (2018, 2019 und 2022) für sich entschieden. Dabei war er bei optimalen Bedingungen genauso souverän wie bei der verregneten Ausgabe vor Corona 2019. An einen Heimvorteil glaubt der siebenfache Schweizer Berg-Meister allerdings nicht. «Anzère ist zwar vor meiner Haustüre, aber am Ende ist es ein Rennen wie jedes andere auch», sagt Berguerand. «Wichtig ist, dass ich nach den Zwischenfällen am Hemberg und zuletzt in Massongex wieder einmal drei saubere Läufe fahren kann. Auf die zusätzliche Arbeit, die ich mir bei den bisherigen Rennen gemacht habe, kann ich gerne verzichten.»
Marcel Steiner, der zuletzt 2017 in Anzère triumphierte, wird versuchen, alle Register zu ziehen, um Berguerand an einem weiteren Sieg zu hindern. «Ich bin mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden», sagt Steiner. «Und Anzère sollte mir auch besser liegen als Massongex. Aber ob das reicht, um Eric zu schlagen – ich weiss es nicht.» In Hemberg ist es Steiner gelungen, das Bollwerk Berguerand zu knacken. Ein weiterer Sieg wäre mit Blick auf die Meisterschaft, die vom Walliser angeführt wird, wichtig.
Für Robin Faustini geht es erneut darum, die beiden Routiniers zu ärgern. «Was das Auto inzwischen technisch macht, ist gut», sagt der Gesamtdritte des Vorjahres. «Wichtig ist, dass wir von Anfang an einen guten Lauf haben. Gelingt das nicht, hinkt man das ganze Wochenende hinterher.»
Thomas Amweg (bisher zwei Rennen) und Joël Volluz (ein Rennen) werden es nach den bisherigen Erfahrungen schwer haben, die Top 3 zu gefährden. Amweg ist mit dem frisch aufgebauten Reynard 95D noch am Anfang der Entwicklung, Volluz hat in La Roche mit drei Läufen innerhalb von einer Sekunde Konstanz bewiesen. «Aber auf Platz 3 fehlten mir in der Addition der beiden schnellsten Läufe immer noch knapp drei Sekunden.»
Hinter diesen fünf Fahrern dürfte sich auch in Anzère der schnellste 2-Liter-Rennwagen einreihen. In Hemberg und in La Roche war die Reihe an Joël Burgermeister in seinem Tatuus F4, in Massongex (in Abwesenheit des Thurgauers) war Slalom-König Philip Egli «Best of the Rest». Eines steht jetzt schon fest: Der Kampf um den Klassensieg bei den hubraumschwächeren Rennwagen gibt quantitativ auf jeden Fall ein gutes Bild ab. 18 Piloten sind gemeldet – darunter auch Marcel Maurer, Joël Grand, Roland Bossy, Lionel Ryter und Victor Darbellay.
Bei den Tourenwagen ist in Anzère ebenfalls alles dabei, was Rang und Namen hat. Allen voran Bruno Sawatzki. Der Leader im Gesamtklassement hat bei allen bisherigen drei Rennen seine Kategorie gewonnen und dürfte auch in Anzère nicht zu schlagen sein. Erst recht, weil sein ärgster Konkurrent Frédéric Neff nicht länger in der Interswiss (plus 3500 cm3) starten darf. Der Porsche des Jurassiers entspricht nicht dem IS-Reglement (siehe motorsport.ch). Neff startet deshalb in der E1 (plus 3500 cm3) und trifft dort u.a. auf Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo8. Der Fahrlehrer aus Wangen (SZ) hat in Hemberg und La Roche souverän gewonnen. Auf das Rennen in Massongex verzichtete der 38-Jährige, «weil an meinem Auto dort in den vergangenen Jahren schon drei Mal das Differenzial kaputt gegangen ist».
Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 319 Meter. Die durchschnittliche Steigung 9,12 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:24,240 min (= 149,572 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen Ayent-Anzère ist Fredy Amweg mit 13 Siegen – vor Jean-Daniel Murisier (9), dem Patenonkel von Joël Volluz. Von den aktuellen Teilnehmern ist Berguerand mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer – gefolgt von Steiner (4), Bossy (3) und Volluz (1).
Der Rennbetrieb in Anzère startet Samstag und Sonntag (22./23. Juli) um jeweils 7.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 19.30 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Erwachsene zahlen am Samstag 10, am Sonntag 15 Franken Eintritt. Für Kinder werden 5 Franken berechnet. Kinder unter sechs Jahren sind gratis.
Mehr über das Bergrennen in Anzère erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
International waren Schweizer Rennfahrer am Wochenende wieder sehr gut auf den vorderen Rängen vertreten. Allen voran in der LMP2, die immer mehr zur Paradedisziplin für schnelle Eidgenossen wird.
Schweizer Fahrer sorgen in der LMP2 laufend für Top-Ergebnisse. In der WEC liegen mit Louis Delétraz (1.) und Fabio Scherer (2.) zwei Fahrer auf WM-Kurs. Letzterer hat mit seinem grandiosen Sieg in Le Mans seinen bisher grössten Karriereerfolg gefeiert. Am Wochenende ging es mit Schweizer Erfolgsmeldungen weiter. Bei der ELMS in Le Castellet verteidigte Neel Jani mit einem zweiten Platz die Gesamtführung. Und Delétraz sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg in der ProAM-Wertung. Damit liegt der Genfer in dieser Klasse mit dem Punktmaximum vorne. Komplettiert wurde der Erfolg durch den Waadtländer Alexandre Coigny, der in der Meisterschaft der gemischten Teams (Profi/Amateure) auf Platz 2 liegt.
Drunter und drüber ging es beim Doubleheader der Formel E in Rom. Im ersten Rennen sorgte eine Massenkollision, an der auch Sébastien Buemi und Edoardo Mortara beteiligt waren, für viel Elektro-Schrott. Beide Fahrer Kamen mit dem Schrecken davon, waren aber beim Restart nicht mehr dabei. Umso besser lief es Nico Müller. Der ABT-Pilot sicherte sich und dem Team mit Rang 6 in diesem Chaosrennen das bisher beste Saisonergebnis. Im zweiten Rennen gab es aus Schweizer Sicht ein Novum: Alle drei Fahrer landeten in den Punkten. Mortara wurde Vierter, Buemi Fünfter und Müller Zehnter. Die Siege in Rom gingen an Mitch Evans und Jake Dennis. Letzterer führt die Meisterschaft vor dem Finale in London (29./30. Juli) souverän an.
Alain Valente hat beim dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring seinen ersten Podestplatz eingefahren. Unter schwierigen Bedingungen gelang es dem Mercedes-Piloten zusammen mit Teamkollege Ralf Aron sich von Startplatz 8 auf Platz 2 zu verbessern. Im zweiten Durchgang musste sich der Emmentaler mit Rang 10 begnügen.
Ein anderer Mercedes-Pilot hat bei der GT World Challenge in Misano einmal mehr ganz oben gestanden: Raffaele Marciello. Der ehemalige Formel-1-Testpilot gewann an der Seite von Timur Boguslavskiy das erste von zwei Rennen. Im zweiten Durchgang belegte das Duo Rang 4. Damit baute Marciello seine Führung im Gesamtklassement und im Sprint Cup aus. Grund zum Jubeln hatten in Misano auch Emil Frey Racing (Platz 2 im ersten Rennen) und Lucas Légeret (Platz 2 hinter Sieger Valentino Rossi im zweiten Rennen).
Frédéric Neff, Schweizer Tourenwagenmeister am Berg von 2017 und 2018, darf mit seinem Porsche 996 bis auf Weiteres in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 starten.
Frédéric Neff ist bei den ersten beiden Bergrennen des Jahres 2023 mit seinem Porsche 996 in der Kategorie Interswiss über 2500 cm3 angetreten. In beiden Rennen belegte er nach engem Zweikampf mit Bruno Sawatzki im Porsche 991 Cup den zweiten Platz. Schon beim Saisonauftakt in Hemberg gab es Diskussionen, ob Neffs Auto den gültigen Regeln für diese Kategorie entspricht. Man liess den Grundsatz «Gnade vor Recht» walten und erteilte für Hemberg eine Starterlaubnis. Beim zweiten Rennen in La Roche wurde der Porsche des Jurassiers nochmals unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Fahrer des Fahrzeugs, in dem Zustand, in dem es begutachtet wurde, weder eine gültige, noch eine abgelaufene Homologation vorweisen kann. Einen weiteren Termin zur Einreichung einer entsprechenden Bestätigung liess Neff verstreichen, womit das Resultat von La Roche-La Berra mit seinem vorgängigen Einverständnis gestrichen wird.
Das Ergebnis, das Neff beim Rennen in La Roche-La Berra erzielt hat, wird, sobald Nationale Sportkommission (NSK) die Resultate genehmigt, deshalb ersatzlos gestrichen. Neff erhält für dieses Rennen keine Punkte in der Meisterschaftswertung. Sofern er inskünftig den Nachweis erbringen kann, dass das Fahrzeug einer FIA- oder ASN-Homologation entspricht oder entsprochen hat, wird die Klassifizierung des Fahrzeugs vom Technischen Komitee erneut überprüft. Ab sofort und bis auf Weiteres darf Neff (mit diesem Fahrzeug) in der Schweiz nur noch in der Kategorie E1 fahren.
Die vierte Veranstaltung der autobau SKM findet am 19./20. August 2023 in Levier (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 13.08.2023 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
In einer Woche findet in Anzère der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Gleichzeitig gastiert – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – die deutsche Drift Series im Eventcenter Seelisberg.
Die Schweizer Motorsport-Szene bewegt sich Richtung Sommerpause. Doch bevor es soweit ist, gibt es noch zwei Knüller: die 46. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère am 22./23. Juli sowie – 120 Kilometer Luftlinie entfernt – der dritte Lauf zur deutschen Drift Series auf dem Gelände des Eventcenters Seelisberg.
Auf Ersteres werden wir nächste Woche selbstverständlich in unserer üblichen Vorschau vertieft eingehen. Letzteres ist ein Comeback für den Drift-Sport in der Schweiz. 2017 fand zum letzten Mal ein ähnlicher Event im Eventcenter Seelisberg statt. Für Veranstalter Yves Meyer ist die Vorfreude deshalb besonders gross. «Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die Rennserie von drift.de zu uns zu holen. Letztmals haben wir in den Jahren 2014 bis 2017 solche Veranstaltungen präsentiert, die damals zur Schweizer Driftserie zählten. Jetzt versprechen wir dem Publikum eine viel hochwertigere Show und ein tolles Rahmenprogramm.»
Los geht es am Freitag, 21. Juli, mit den freien Trainings von 16 bis 22 Uhr. Der Samstag, 22. Juli, ist dann von 9 bis 22 Uhr für die Qualifikations- und Rennläufe reserviert. Zugelassen sind 1500 Besucher und Besucherinnen. Der Ticketpreis liegt bei 20 Franken pro Tag resp. 35 für beide Tage. Tickets gibt es im Vorverkauf über diesen Link. Und ja! Yves Meyer und Joshua Reynolds, die das Drivingcenter leiten, sind mit ihren beiden frisch aufgebauten Toyota GR Supra ebenfalls am Start.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: One to watch – Albert Tamm.
Im November wird Albert Tamm elf Jahre alt. Sein äusserliches Erscheinen entspricht seinem Alter. Interviewt man ihn aber für einen Beitrag wie «One to watch», hat man den Eindruck, dass da ein viel älterer Junge gegenüber sitzt. Tamm hat tadellose Umgangsformen, spricht neben Italienisch und Englisch natürlich auch seine Muttersprache Estnisch und weiss haargenau, was er will und was er nicht will. Oder anders formuliert: Für einen Zehnjährigen ist Albert ziemlich erwachsen.
Aufgewachsen ist Tamm im Tessin, seine Eltern Ravio und Liisa stammen aus Estland. Vater Ravio fuhr Porsche in der baltischen Meisterschaft. Mit acht Jahren hat Tamm im Kart angefangen – direkt in der SM. Seine ersten Versuche absolvierte er in seiner elterlichen Heimat. Das Mietkart hat er aber bald gegen ein Rennkart eingetauscht. Die Freude am Rennsport hat Albert schon im Alter von vier Jahren entwickelt. «Ich habe Formel-1-Rennen am Fernsehen geschaut und bin Motocross gefahren.» Der Wechsel von zwei auf vier Rädern hatte nicht unbedingt damit zu tun, dass er sich sicherer fühlt. «Das Kartfahren hat einfach mehr Spass gemacht», sagt Tamm.
In seiner ersten Saison belegte der Blondschopf in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft den 16. Schlussrang. Das beste Ergebnis war ein elfter Rang im Finallauf in Franciacorta. 2022 steigerte sich Tamm, wurde Meisterschaftsdritter und stand beim Finale in Wohlen als Zweiter auf dem Podium. Im ersten Halbjahr 2023 ist Tamm ein noch grösserer Schritt nach vorne gelungen. Bei der Trofeo Margutti errang er in der Kategorie Mini U10 in einem Feld von 36 Fahrern den zweiten Platz. In der WSK Open Series stand er kurz darauf als Dritter ebenfalls auf dem Podest.
In der SM holte Tamm Mitte Mai beim zweiten Lauf in Franciacorta zum ersten Mal im Finale die volle Punktzahl. In der Gesamtwertung liegt er auf Rang 5. «Ich habe wegen einer Terminkollision das erste Rennen in 7 Laghi verpasst», erklärt Tamm. «Deshalb wird es schwierig werden, den Rückstand noch aufzuholen. Wenn ich am Schluss Zweiter werde, ist das ein gutes Ergebnis.»
Um im Kartsport fit zu sein, spielt Tamm abseits der Rennstrecke Tennis. Ausserdem geht er ins Boxen. «Da trainiere ich meine Reaktion.» Der Plan sieht vor, dass Tamm nächstes Jahr nochmals bei den Minis fährt. 2025 soll er dann zu den Junioren wechseln. Bis dann fährt er in Italien für das Team «Babyrace Driver Academy». Ein Name, der irgendwie gar nicht zu dem viel älter wirkenden Albert Tamm passt.
Silverstone, Monza und Norisring. Auf den internationalen Schauplätzen war am Wochenende wieder viel los. Und aus Schweizer Sicht gab es manchen Erfolg zu bejubeln. Allen voran der Sieg von Alexander Fach im Porsche Supercup.
Der Porsche Supercup ist der wohl am härtesten umkämpfte Markenpokal der Welt. Das haben schon so berühmte Gastfahrer wie Mika Häkkinen, Jorge Lorenzo, Nick Heidfeld oder Bruno Senna erfahren müssen. In Silverstone beim dritten Saisonlauf gab es nun die Sensation. Zum ersten Mal in der Historie des Porsche Supercup stand ein Fahrer aus der Schweiz ganz oben auf dem Podium. Fünf Jahre musste er auf diesen Moment warten. «Seit 2018 haben wir kein Supercup-Rennen mehr gewonnen. Es wurde endlich mal wieder Zeit», freute sich Alex Fach, Teambesitzer von Fach Auto Tech. Die Schweizer Mannschaft ist seit elf Jahren im internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup aktiv, stellte 2014 mit dem Neuseeländer Earl Bamber den Champion. Ausgerechnet Sohn Alexander Fach beendete jetzt die Durststrecke: Auf dem Formel-1-Kurs im britischen Silverstone feierte der 21-Jährige seinen Supercup-Premierensieg. «Ich konnte mich irgendwie aus dem Chaos der ersten beiden Kurven heraushalten – plötzlich war ich ganz vorne. Danach ging es nur noch darum, die Führung zu verwalten. Unser Team hatte zuletzt einige herbe Rückschläge zu verkraften. Dieser Sieg ist einfach der Hammer», jubelte Fach jr.
Für die restlichen Schweizer lief es in Silverstone nicht besonders gut. Ralph Boschung wartet in der Formel 2 seit dem Sprintrennen in Jeddah am 18. März auf ein zählbares Ergebnis und ist in der Fahrerwertung auf Platz 15 abgerutscht. Grégoire Saucy hat seine punktelose Durststrecke mit Platz 9 im zweiten Rennen beendet. In der Meisterschaft ist auch er nach einem guten Saisonstart nur noch Neunter.
Viel Ärger gab es in Monza für Toyota-Kutscher Sébastien Buemi. Beim fünften (von sieben) Läufen zur WEC musste sich der Westschweizer nach zwei Zeitstrafen im und einer Rückversetzung nach dem Rennen mit Platz 6 begnügen. Immerhin: Buemi und seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa sind trotz des bisher schlechtesten Saisonergebnis immer noch Tabellenführer. Der Sieg in Monza ging an das Schwesterauto. Bester LMP2-Fahrer aus der Schweiz war Louis Delétraz auf Platz 3 in seiner Klasse. Le-Mans-Sieger Fabio Scherer wurde Fünfter. Rahel Frey belegte in der GTE-Wertung Platz 5. Zwei weitere Podestplätze in Monza feierte Léna Bühler. Die schnelle Lady aus Yverdon feierte nach Platz 2 im ersten Durchgang ihren zweiten Sieg in der F1 Academy. In der Gesamtwertung liegt Bühler auf Rang 3.
Beim DTM-Klassiker auf dem Norisring gab es nur für Ricardo Feller Punkte. Der Aargauer wurde im ersten Rennen Achter, im zweiten Durchgang 14. Audi-Markenkollege Patric Niederhauser sah die Zielflagge nur im ersten Lauf als 15. Zum ersten Mal fuhr neben der DTM am selben Ort auch das ADAC GT Masters (mit allerdings nur zehn Autos). Der einzige Schweizer im Feld, Mercedes-Fahrer Alain Valente, belegte mit Teamkollege Ralf Aron die Ränge 4 und 5.
Der dritte Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft in Massongex ging an Eric Berguerand. Der Tabellenführer setzte sich mit einem Fehlversuch durch und übte hinterher Kritik an der Strecke.
Heiss war es beim Bergrennen von Massongex. Nicht nur aufgrund der Temperaturen, auch der Ausgang des Rennens war knapp. Am Ende setzte sich Eric Berguerand durch. Der Lokalmatador gewann zum achten Mal die Zeitenjagd hinauf nach Vérossaz. Ganz so überlegen wie zuletzt in La Roche war der Garagist aus Martigny aber nicht. Knapp acht Zehntelsekunden war «Bergus» in der Addition der beiden schnellsten Läufe schneller als sein ewiger Kontrahent Marcel Steiner.
«Das Rennen lief nicht nach Plan», meint Berguerand. «Ich hatte im ersten Lauf einen Reifenschaden und eine kaputte Aufhängung, weil ich an einer Stelle angehängt bin, an der die Leitschiene leicht beschädigt war. Ich hatte also wie in Hemberg wieder zusätzlich Arbeit. Im zweiten Lauf lief es dann besser. Da fand ich einen guten Rhythmus. Und auch mit Lauf 3 war ich ziemlich zufrieden.»
Von den schnellsten Zeiten von vor vier Jahren war Berguerand (und seine Konkurrenten) aber weit entfernt. Damals, 2019, fuhr der siebenmalige Schweizer Bergmeister eine 1:43,7 min. Diesmal schaffte er die 3,15 Kilometer in 1:46,9 min. «Die Hitze war sicher auch ein Grund, warum die Zeiten nicht ganz so schnell waren», sagt Berguerand. «Aber vielmehr liegt es an der Strecke. Nach dem Start und vor dem Ziel, also in den schnellen Passagen, ist die Strecke in keinem guten Zustand mehr. Bei den hohen Tempi siehst du die Strasse vor lauter Bodenwellen nicht mehr. Da besteht dringend Handlungsbedarf!»
Steiner, der wie in La Roche Zweiter wurde, war mit seinem Abschneiden zufrieden. «Ich draf nicht jammern», meint der LobArt-Pilot, der erneut mit Synfuel, Sprit, der zu 85 Prozent CO2-neutral ist, gefahren ist. «Ich war gesundheitlich etwas angeschlagen. Und ich glaube, ich hätte im ersten Lauf noch etwas schneller sein können. Aber Eric ist auf dieser Strecke schon sehr stark. Obwohl er den ersten Lauf nicht beendet hat, konnte er das Blatt in Durchgang 2 und 3 noch wenden.»
Wie in La Roche respektive wie in Massongex vor vier Jahren komplettierte Robin Faustini das Podium als Dritter. Der Aargauer hatte aus diesem Trio die geringsten Streckenkenntnisse. Bei der letzten Austragung fuhr Faustini noch mit dem Formel 3000. «Ich wusste, dass das ein schwieriges Wochenende geben würde», so der Fahrer des Osella FA30. «Und ich habe deshalb auf neue Reifen verzichtet. Rückblickend hätte ich im ersten Lauf mit neuen Gummis mehr herausholen können. Im zweiten Heat bin ich dann fast abgeflogen und habe viel Zeit eingebüsst. Die Strecke ist brutal – mit all den Bodenwellen. Die Lenkung an meinem Auto ist auf jeden Fall nicht mehr so, wie sie sein sollte.»
Auf Platz 4 im SCRATCH landete Philip Egli. Der 48fache Slalom-Tagessieger entschied damit auch (deutlich) den Kampf um den Klassensieg bei den 2-Liter-Formelrennwagen für sich. Dahinter gewann Victor Darbellay das Duell der beiden Walliser und verwies Lionel Ryter auf den dritten Klassenrang.
Schnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3) auf seiner VW-Golf-Turbiene. Wie Steiner fährt auch er seit Saisonbeginn mit Synfuel, was offenbar kein Nachteil zu sein scheint. Gross war der Vorsprung des Langnauers allerdings nicht. Sébastien Coquoz im Opel Kadett GTE (E1 bis 2000 cm3) war in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe gerade mal 23 Hundertstelsekunden langsamer… Platz 3 in der inoffiziellen Tourenwagenwertung ging an Bruno Sawatzki. Der Porsche-Pilot aus dem Liechtensteinischen war bei seiner Massongex-Premiere schnellster IS-Pilot und gewann die Klasse plus 3000 cm3 vor Routinier Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Schneller als Ianniello waren in der IS-Fraktion nur noch Scirocco-Pilot Stephan Burri (bis 2000 cm3) und Slalom-Meister Martin Oliver Bürki (bis 3000 cm3).
Zu den weiteren Klassensieger in Massongex gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3) und Tom Huwiler (BMW E30, E1 bis 3000 cm3). Letzterer setzte sich in einem spannenden Dreikampf gegen Pierre Murisier und Kevin Métroz mit einem Mini-Vorsprung von 186 respektive 254 Hundertstelsekunden durch und feierte seinen ersten Klassensieg seit – ausgerechnet – Massongex 2019. «Ich mag diese Strecke, weil sie eine Fahrerstrecke ist», sagt Huwiler. «Leider lässt ihr Zustand zu wünschen übrig. Aber Spass hat es dennoch gemacht. Und ich wurde für zahlreiche Defekte in diesem Jahr entschädigt. Ein grosses Dankeschön an MOB. Ohne seine Hilfe und den Einbau eines neuen Motors wäre für mich die Saison wahrscheinlich schon vorüber gewesen.»
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
In Abwesenheit von Leader Jonathan Hirschi und nach einem Unfall von Mike Coppens sicherte sich Jonathan Michellod bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise seinen ersten Saisonsieg. Damit ist der junge Walliser Halbzeitmeister.
Um den Gesamtsieg bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise konnten die Schweizer am Wochenende nicht mitreden. Zu stark waren am Ende die «Einheimischen» – allen voran der Franzose Nicolas Hernandez, der auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo ab der vierten Prüfung in Führung lag und diese bis ins Ziel (WP12) nicht mehr hergab. Doch dem besten Schweizer, Jonathan Michellod, konnte das egal sein. Der Chablais-Sieger von 2022 sicherte sich auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo als Gesamtfünfter den Sieg in der Schweizer-Meisterschafts-Wertung und liegt nun nach drei von sechs Rallyes als Halbzeitmeister in Führung.
«Eigentlich lief es nur auf den ersten drei Prüfungen wirklich gut», sagt Michellod. «Danach hatten wir Probleme. Zuerst mit dem Motor, der nicht rund lief und wir deshalb nicht die ganze Leistung abrufen konnten, danach – am zweiten Tag – mit dem Getriebe. Wir sind mehr als zwei Prüfungen ohne den vierten Gang gefahren. Dass es dennoch zum Sieg in der Schweizer Meisterschaft gereicht hat, freut mich. Obwohl wir natürlich auch vom Ausfall von Mike profitiert haben.»
Der Schweizer Rallye-Meister von 2021 schied in der achten Prüfung aus. Coppens lag zu diesem Zeitpunkt mehr als 30 Sekunden vor Michellod. Und wäre er in der ersten WP nach einer Falschansage nicht falsch abgebogen, wäre der Vorsprung noch grösser gewesen. «Wir waren super unterwegs, sieht man von diesem Fehler in der ersten Prüfung ab, der uns locker 30 Sekunden gekostet hat», sagt Coppens. «In der achten WP hatten wir dann einen Unfall – nichts Schlimmes, aber es tut trotzdem weh. Wir hätten die Rallye gewinnen können, aber unser Aufschrieb war an dieser Stelle nicht hilfreich. Die Kurve machte zu. Das habe ich unterschätzt.»
Durch den Ausfall von Coppens rückten zwei Fahrer nach, die in diesem Jahr schon auf sich aufmerksam gemacht haben. Direkt hinter Michellod sicherte sich Sacha Althaus Platz 2 in der CH-Wertung. Der 26-Jährige aus Moutier (JU) war nur 23,3 Sekunden langsamer als Markenkollege Michellod und schaffte damit nach zwei dritten Plätzen beim Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais erneut den Sprung aufs Podest. «Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis», sagt Althaus, der in der Gesamtwertung nun sogar auf Rang 2 liegt. «Mir fehlt noch das letzte Bisschen Speed, auch wenn ich die ganze Rallye über mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren bin. Aber das liegt wohl an der Erfahrung. Das war ja auch erst meine fünfte Rallye mit diesem Auto.»
Dritter wurde der erst 22-jährige Thibault Maret. Der junge Walliser aus Vollèges, der schon bei der Rallye du Chablais mit Rang 4 positiv aufgefallen war, hielt ab der zweiten Prüfung Altmeister Olivier Burri auf seinem Hyundai i20 in Schach und feierte im Burgund seinen ersten Podestplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. «Das war ein sehr gutes und konstruktives Wochenende», meint Maret. «Die Prüfungen waren sehr schnell. Und die Konkurrenz war stark. Ich muss das nochmals genau verifizieren, aber ich glaube, ich habe pro Kilometer eineinhalb bis zwei Sekunden auf die Schnellsten verloren. Darauf lässt sich definitiv aufbauen.»
Die Top 5 rundete Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT ab. Der Walliser verlor nur 17 Sekunden auf Routinier Burri und sicherte sich in der Gesamtabrechnung der Michelin Trophy Alps Open Rang 2 hinter dem französischen Markenkollegen David Lamarche.
In der Michelin Trophy Alps 2WD kam keines der drei gestarteten Teams ins Ziel. Olivier Ramel/Florian Barrachin mussten ihren Clio Ragnotti Gr. N schon in der dritten Prüfung wegen eines Motorschadens abstellen. Dasselbe Schicksal ereilte Laurent Bérard, der von Rückkehrer Michaël Volluz navigiert wurde, in WP11, also kurz vor dem Ziel. Und Claude Aebi/Justin Vuffray kamen bis zur siebten WP, ehe auch sie ein mechanisches Problem hatten.
In der historischen Klasse, der VHC, setzte sich erwartungsgemäss der Favorit Pascal Perroud durch. Der Waadtländer sicherte sich auf seinem BMW M3 E30 den Gesamtsieg vor dem Franzosen Benoit Chavet mit einem Vorsprung von 19 Sekunden und baute damit die Gesamtführung aus. Dritter wurde der Jurassier Nicolas Jolidon auf BMW 325i.
Weitere Informationen zur 32. Ausgabe der Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/
Und so geht es weiter:
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Dan Allemann gehört zur neuen Schweizer Kart-Generation. Bei einem Lauf zur IAME Euroseries in Italien hat er sensationell Platz 2 belegt. Leider hatte dieses gute Ergebnis noch ein juristisches Nachspiel.
Der Schweizer Kart-Nachwuchs macht international von sich reden. Nicht nur Tiziano Kuzhnini, der in diesem Jahr bereits einen WSK-Titel geholt hat und in der IAME Series Italy die Meisterschaft anführt, sorgt für Schlagzeilen. Auch Albert Tamm (1. WSK-Sieg in Sarno vor Wochenfrist) und nun auch Dan Allemann sind der Beweis, dass sich der Schweizer Kartsport respektive seine Protagonisten nicht verstecken müssen.
Dan Allemann, Sohn der Schweizer Kart-Legende Ken Allemann, ist bei der IAME Euroseries in Franciacorta am Wochenende sensationell Zweiter bei den Minis geworden. Von Startplatz 2 gestartet verpasste der 11-Jährige den Sieg um lediglich 0,033 Sekunden. Allemann fuhr ausserdem die drittschnellste Rennrunde. In der Meisterschaft liegt er nach drei von vier Rennen auf dem dritten Zwischenrang. Beim Finale in Genk am 26./27. August kann Allemann theoretisch noch Meister werden. Allerdings beträgt der Rückstand auf den Leader schon jetzt 31 Punkte.
Einen Wermutstropfen im Zusammenhang mit Allemanns Abschneiden in Franciacorta gibt es allerdings. Aufgrund eines administrativen Versäumnisses hat Allemann jr. eine 4-wöchige Lizenz-Suspendierung (bis 31. Juli 2023) erhalten. Allemann war ursprünglich für den dritten Lauf zur Schweizer Meisterschaft eingeschrieben, hat sich dann aber für die Teilnahme an der IAME Euroseries entschieden. Somit hat der Pilot respektive sein Bewerber gegen den Art. 9.16 – Verbot des Austausches eines Wettbewerbs gegen einen anderen – des gültigen Internationalen Sportgesetzes (ISG) der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) und gegen das Nationale Sportreglement (NSR) von Auto Sport Schweiz (ASS) verstossen.
Das Bergrennen Massongex ist zurück! Am Wochenende findet im Rhonetal unweit von Saint-Maurice der dritte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Favorit auf den Gesamtsieg ist Lokalmatador Eric Berguerand.
2019 fand in Massongex das vorerst letzte Bergrennen statt. Danach war das Rennen wegen der Pandemie und deren Folgen sowie Platzproblemen im Fahrerlager nicht mehr Teil des SM-Kalenders. Am Wochenende ist das Walliser Rhone-Dörfchen wieder im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft, nachdem bis vor Kurzem nicht sicher war, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann. Doch mittels einer Verlängerung der Anmeldefrist konnte die Mindestteilnehmerzahl von 100 Fahrern respektive Fahrerinnen doch noch erreicht werden.
Wenngleich einige bekannte Namen auf der Einschreibeliste fehlen, so sind die «Cracks» der Bergszene geschlossen dabei. Allen voran Eric Berguerand, Marcel Steiner und Robin Faustini. Dieses Trio hat nicht nur die bisherigen Bergrennen in Hemberg und La Roche entscheidend geprägt, es war auch (in genau dieser Reihenfolge) die Top 3 bei der letzten Austragung 2019. «Ich freue mich auf Massongex», sagt Berguerand. «Das ist neben Anzère mein zweites Heimrennen. Ich habe gute Erinnerungen an 2019. Damals fuhr ich im letzten Durchgang eine 43er-Zeit. Mal schauen, was sich da machen lässt. Beim letzten Rennen in La Roche hat es ja gut funktioniert.»
Ob Steiner nach Platz 2 in La Roche kontern kann? Der Oberdiessbacher will sich vor dem dritten Lauf nicht festlegen. «Massongex ist nicht unbedingt unsere Paradestrecke. Die teils sehr steilen Kurven können ein Problem sein. Und Eric fühlt sich dort schon sehr wohl.» Steiner wird auch in Massongex mit Synfuel an den Start gehen. Das Ergebnis der Probe, die er an Öllieferant Midland geschickt hat, ist noch nicht eingetroffen. «Dafür Ersatzteile», so Steiner. «Im Nachgang von La Roche habe ich nämlich festgestellt, dass der zweite Gang defekt war.»
Für Faustini, der bei der letzten Austragung in Massongex noch im Formel 3000 fuhr, wird es ein Herantasten sein. Der 25-jährige Suhrer weiss, dass er mit Berguerand und Steiner zwei Routiniers schlagen muss, die mit allen Wassern gewaschen sind. Ausserdem ist das erst seine zweite Teilnahme beim Bergrennen Massongex. «Die Erinnerungen, die ich noch habe, werden mir nicht viel helfen», sagt Faustini. «Ich weiss aber noch, dass er nicht nur wichtig ist, mit viel Speed aus den technischen Passagen herauszubeschleunigen, sondern, dass es auch wichtig ist, mit einem möglichst hohen Tempo in diese technischen Abschnitte reinzufahren.»
Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 gilt Philip Egli mit seinem Dallara F3 als Favorit. Allerdings stapelt auch der 48-fache Slalom-Tagessieger tief. «Ich bin erst einmal in Massongex gefahren. Das war 2012. Damals noch mit dem VW Scirocco», sagt Egli. «Ich bin gespannt, wie es sich im Formel 3 anfühlt. Einige Kurven weisen eine grosse Höhendifferenz aus. Das könnte zu einer Herausforderung werden.» Falls Egli – wider Erwarten – Probleme bekundet, könnten die beiden Tatuus-Renault-Piloten Lionel Ryter und Victor Darbellay (zuletzt Dritter beim Slalom in Chamblon) in die Bresche springen.
Schnellster Tourenwagen 2019 war Ronnie Bratschi. Der Urner fährt inzwischen aber nur noch EM (mit tschechischer Lizenz) und wird deshalb bei der 2023 beerbt. Heisse Kandidaten auf den Tourenwagensieg sind Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991.1). Auch Toni Büeler in seinem Gruppe-N-Mitsubishi ist wieder dabei. An Spannung und Action mangelt es also nicht.
Die bestbesetzte Klasse ist die E1 1601 bis 2000 cm3. Dort peilt der schnelle Sébastien Coquoz in seinem unwiderstehlichen Opel Kadett GTE nach La Roche seinen zweiten Klassensieg in dieser Saison an. Einer, der etwas dagegen hat, ist Reto Steiner. Der Ford-Escort-Pilot war beim Saisonauftakt in Hemberg in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 38 Hundertstelsekunden langsamer als Coquoz.
Zur Strecke: Die Strecke in Massongex ist 3,15 km lang. Von Massongex bis ins Ziel in Verossaz müssen die Piloten 311 Höhenmeter zurücklegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von ca. zehn Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Jahr 2019) in 1:43,714 min (= 109,34 km/h). Von den seit 1984 24 ausgetragenen Rennen hat der furchtlose Walliser sieben gewonnen. Sein erster Sieg 2002 liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Auf Platz 2 der ewigen Bestenliste rangiert Marcel Steiner mit drei Erfolgen (2010-2012).
Der Rennbetrieb in Massongex startet Samstag und Sonntag (8./9. Juli) jeweils um 8.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 18 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Am Wochenende findet mit der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 statt. Nicht dabei ist Leader Jonathan Hirschi. Dafür gibt Olivier Burri sein Comeback.
Ein Drittel der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist absolviert. Am Wochenende findet der dritte Lauf statt – der erste von zweien, der nicht auf Schweizer Boden ausgetragen wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist die Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise Teil des SM-Kalenders. Für die Rallye mit Dreh- und Angelpunkt in Chalon-sur-Saône (zwischen Dijon und Lyon) haben sich bei den «Modernen» 15 Teams gemeldet. In der VHC, also in der historischen Klasse, sind vier Vertreter aus der Schweiz am Start.
Nicht dabei ist Jonathan Hirschi. Der Gesamtführende, der die ersten beiden Rallyes, die zur Schweizer Meisterschaft 2023 zählen, gewonnen hat, muss auf den Start bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise verzichten, weil er am Nürburgring im Einsatz steht. Durch die Absenz von Hirschi rücken der Zweitplatzierte Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay sowie dessen Walliser Skoda-Markenkollege Mike Coppens (diesmal mit dem ortskundigen Jérôme Degout als Co-Pilot am Start) in den Fokus. Die alleinigen Sieganwärter sind die beiden deshalb aber nicht. Altmeister Olivier Burri tritt ebenfalls an. Der vierfache Schweizer Champion, der 2015 zuletzt im Burgund angetreten ist, nimmt mit seinem Hyundai i20 N Rally2 teil und könnte im Falle eines Sieges den beiden Titelanwärtern Michellod und Coppens wichtige Punkte wegnehmen.
«Olivier hat schon vor der Saison gesagt, dass er an dieser Rallye teilnehmen wird», sagt Michellod, der gleichzeitig Zögling von Burri ist. «Das war also keine Last-Minute-Entscheidung. Für mich ist es ein zusätzlicher Ansporn. Zur Rallye selbst kann ich nicht viel sagen. Ich fahre wie fast alle anderen das erste Mal dort. Ich glaube aber, dass wir Schweizer eine gute Chance auf den Gesamtsieg haben.»
Auch Coppens freut sich auf die neue Rallye im CH-Kalender. «Ich fahre immer gerne an neuen Orten», so der Champion von 2021. «Und ich hoffe, dass uns diesmal auch ein gutes Ergebnis gelingt. Es wird auf jeden Fall ein spannender Dreikampf werden.»
Hinter diesem Trio lauern mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden und Thibault Maret/Florian Barral zwei Teams, die intakte Chancen auf das Podium haben. Althaus hat in der laufenden Saison bereits bei der Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais als Dritter auf dem Podium gestanden. Der erst 22-jährige Thibaut hat bei der «Chablais» mit Rang 4 sein bisher bestes Ergebnis erzielt und gilt als Versprechen für die Zukunft. Ebenfalls am Start mit einem Rally2 ist Stefano Mella. Er setzt auf einen VW Polo GTI R5. Auch Sergio Pinto wird im Burgund um Schweizer Meisterschaftszähler kämpfen. Der Walliser trifft in seiner Klasse, der Michelin Trophy Alps Open, auf zwei Konkurrenten aus Frankreich und liegt vor dem dritten Lauf auf dem vierten zwischenrang in der Rallye-SM.
Sein Comeback gibt auch Michaël Volluz. Der Co-Pilot von Jonathan Hirschi, der sich bei der Rallye Monte Carlo bei einem Feuer-Zwischenfall Verbrennungen zugezogen hat, ist als Co-Pilot von Laurent Bérard auf dessen Honda Civic Type R im Einsatz. Das Duo tritt in der Michelin Trophy Alps 2WD und im Schweizer Rallye-Pokal gegen die beiden Clio-Piloten Claude Aebi und Olivier Ramel an.
Der SM-Sieg in der historischen Klasse VHC kann (unter normalen Umständen) nur über Pascal Perroud gehen. Der BMW-M3-Pilot vom Genfersee hat die ersten beiden Rallyes für sich entschieden. Seine Gegner im Burgund heissen Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS 2000), Nicolas Jolidon (BMW 325i) und Steve Gaspardi (Opel Corsa). In der VHRS, in welcher es um gleichmässiges fahren geht, steht nur ein Schweizer am Start: der in der Meisterschaft führende Laurent Pernet (BMW 325ix).
Los geht die Rallye am Freitag, 7. Juli, mit dem Shakedown ab 11 Uhr. Die erste von insgesamt zwölf Prüfungen startet am darauffolgenden Samstagmorgen um 9.30 Uhr in Buxy. Am Sonntag, 9. Juli, ist ab 9 Uhr Action angesagt. Insgesamt werden 440,1 km zurückgelegt, wovon 158,2 km gewertet werden. Weitere Informationen zum dritten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais
Die Schweizer Simracing-Meisterschaft 2023 ist eröffnet. Wer sich fürs Finale am 4. November qualifizieren will, kann dies online oder in diversen Simracing-Zentern machen.
Heute Mittwoch startet die neue, fünfte Saison der offiziellen Schweizer Simracing-Meisterschaft. Während in der vergangenen Saison der Porsche Esports Carrera Cup Suisse die Jahresbesten über mehrere Meisterschaftsrennen hinweg ermittelte, erfolgt 2023 die Qualifikation fürs Finale am 4. November bei der Auto Zürich wieder per Einzelzeitfahren im Hotlap-Format.
Voraussetzungen für einen Start im Porsche Esports Carrera Cup Suisse sind ein Schweizer Wohnsitz oder die Schweizer Staatsbürgerschaft, ein Mindestalter von 15 Jahren und eine Mindestkörpergrösse von 1,55 Metern. In den professionell ausgestatteten Simracing-Zentren beträgt das Nenngeld pro Qualifikation 40 Franken. Anmeldungen kann man sich online. Das Finale bei der Auto Zürich bestreiten in diesem Jahr 70 Teilnehmer in den Kategorien Pro, Ladies und Ü45. Hinzu kommt eine Rookie-Wertung für alle Teilnehmenden unter 18 Jahren.
Der Meister der Pro-Kategorie erhält die Chance, die Schweiz an den FIA Motorsport Games 2024 in Valencia/Spanien zu vertreten. Auf alle Champions warten ausserdem Sachpreise.
Und so können Sie sich qualifizieren:
Weitere Informationen finden Sie unter www.simracingseries.ch
Das Festival Lignières Historique vom 15. – 17. September 2023 findet nicht statt. Das hat der TCS als Veranstalter in einem Schreiben heute morgen bekanntgegeben. Darin steht: «Nach der dritten und letzten Austragung 2015 erhielten wir immer wieder viele Anfragen, wann das nächste Lignières Historique stattfindet. In der Zwischenzeit sind jedoch acht Jahre vergangen und offenbar hat niemand mehr mit einer Neuauflage des Festivals gerechnet. Diesem Aspekt haben wir vielleicht zu wenig Rechnung getragen. Die Anmeldungen auf die Rennausschreibung liegen deutlich unter den Erwartungen.»
Raffaele Marciello verpasste am Wochenende den fünften Schweizer Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps als Zweiter knapp. Vier weitere Schweizer standen bei der 75. Ausgabe in diversen Klassen auf dem Podium.
11,129 Sekunden fehlten Raffaele Marciello am Sonntag zu seinem zweiten Sieg (in Serie) bei den 24 Stunden von Spa. Der Tessiner, der sich seinen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis mit Timur Boguslawski und Jules Gounon teilte, war dennoch mit seinem Abschneiden zufrieden. «Wir haben unser Bestes gegeben und keine Fehler gemacht», sagt Marciello. «Aber der Rowe-BMW war einfach noch einen Tick schneller.» Zweitbester Schweizer war Ricardo Feller. Der Aargauer befand sich in derselben Runde wie die Sieger und lag im Ziel 1:33 min zurück. Der dritte Schweizer Pro-Cup-Fahrer, Audi-Pilot Patric Niederhauser, wurde als 16. gewertet. «Wir lagen wegen einer unglücklichen Full Course Yellow schon früh im Rennen eine Runde zurück», sagt Niederhauser. «Und als wir den Rückstand wieder aufgeholt hatten, gab es an der Box einen Zwischenfall, der uns wieder zurückwarf.»
Auch in den anderen Kategorien starteten Schweizer resp. Schweizerinnen. Besonders erfolgreich waren Alex Fontana und Niki Leutwiler (Zweiter in der Pro-AM-Wertung), Lucas Légeret (Zweiter im Silver Cup) sowie Jeffrey Schmidt (3. im Bronze Cup). Die weiteren Schweizer verpassten eine Top-Platzierung oder schieden aus – darunter auch Rahel Frey im Lamborghini von Iron Dames.
Kein Rennglück hatte auch Grégoire Saucy beim sechsten Lauf zur FIA Formel-3-Meisterschaft in Spielberg. Zwar sicherte sich der Jurassier seine erste Pole-Position (Vorsprung auf den Zweitschnellsten vier Tausendstel), doch im Rennen kommt es zu einer Berührung mit einem Gegner. Saucy muss mit einem Reifenschaden an die Box und fällt ans Ende des Feldes zurück.
Einen weiteren Podestplatz erzielte Mike Müller im ADAC Junior Cup am Nürburgring. Der Berner stand im zweiten Lauf auf Pole-Position und musste sich nach zwölf Runden lediglich dem Deutschen Mattis Pluschkell geschlagen geben. Im Gesamtklassement liegt der Rookie auf Rang 5 nur 24 Punkte hinter dem Leader.
Hätte Albert Tamm bei den Super Minis auch den zweiten Vorlauf gewonnen, hätte es im französischen Mirecourt, beim dritten Rennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023, in jeder der fünf Kategorien jeweils nur einen Sieger gegeben.
Mirecourt 2023 war in jeder Kategorie so etwas wie eine One-Man- respektive One-Woman-Show. In den Kategorien OK Junior, X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2 gab es am Wochenende im Rahmen des dritten Laufs zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft jeweils nur einen Sieger. Nur bei den Super Minis gab etwas Abwechslung – dank Dario Palazzolo. Der Fahrer aus dem Team Innovate Competition schaffte es im zweiten Vorlauf in einem Fotofinish Albert Tamm hinter sich zu lassen. Für mehr Vielfalt an der Spitze konnte aber auch der junge Aargauer nicht sorgen.
Zwei Fahrer respektive ein Fahrer und eine Fahrerin blieben in Mirecourt absolut fehlerfrei und sicherten sich mit dem Punktemaximum einen «Grand Slam», das heisst: zwei Extrapunkte für die Pole-Position, 70 Zähler für drei Laufsiege und drei Zusatzpünktchen für die schnellste Rennrunde im Finale. Zu diesen beiden Fahrern gehörte Kilian Boss. Der Spirit-Pilot, der wie der neue Schweizer Slalom-Meister Martin Oliver Bürki aus Amsoldingen (BE) stammt, lag vor dem Rennen in Mirecourt auf dem achten Rang im Gesamtklassement in der X30 Challenge Switzerland. Sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison war ein sechster Platz in 7 Laghi. In Mirecourt musste keiner fragen: Wer ist hier der Boss? Kilian flog der Konkurrenz förmlich davon. Und das in der Kategorie, in der mit Einheitsmotoren gefahren wird. «Ich habe im Grunde genommen gar keine Erklärung, warum es so gut gelaufen ist», grinste Boss nach seinem ersten «Grand Slam» in der Schweizer Kart-Meisterschaft. «Und obwohl ich schon in der VEGA Trofeo hier gewonnen habe, liegt mir die Strecke eigentlich gar nicht besonders. Aber wir haben offenbar alles richtig gemacht.» Eine tadellose Leistung zeigte auch Alessio Strollo. Der Zweitplatzierte in der Meisterschaft schaffte es mit den Plätzen 3, 2 und 2 den Rückstand auf Gesamtleader Samuel Ifrid zu verkürzen. Letzterer haderte mit einem Frühstart in Lauf 1 und fehlendem Grip, konnte aber mit den Rängen 6, 5 und 4 den «Schaden» in Grenzen halten und führt nach Mirecourt immer noch mit 23 Punkten Vorsprung auf Strollo. Zufrieden war nach dem Rennen auch Yan Rothen. Im Finale schaffte es der Westschweizer auf Rang 3. Ganz anders die Gemütslage bei Lyon Mathur. Der Sarmenstorfer wurde nach dem Finale, das er auf einem Podestplatz beendete, disqualifiziert, weil bei ihm unerlaubterweise eine Batterie am Vorstart montiert wurde.
Einen blitzsauberen Sonntag erlebte auch Chiara Bättig bei den OK Junioren. Die junge Zürcherin freute sich über ihren ersten «Grand Slam» in diesem Jahr und setzt sich mit diesem Triumph an die Spitze des Gesamtklassements. Dort liegt Bättig nun mit 187:175 Punkten gegenüber dem vor Mirecourt führenden Arnaud Voutat in Führung. Der Rookie bei den OK Junioren bot auch beim dritten Rennen eine starke Leistung mit drei dritten Plätzen, konnte sich aber gegen das KartBox.ch-Duo Bättig und Neil Russell, der drei Mal Zweiter wurde, nicht durchsetzen. Die Rennen bei den Junioren waren jeweils schon früh zugunsten von Bättig entschieden. Nur im Finale konnte sich Russell für ein paar Kurven vor seine Teamkollegin setzen, ehe die Hackordnung wieder hergestellt wurde.
Bei den OK Senioren war Samuel Schär aus dem Team UBIQ Racing der Mann des Tages. Der Teamkollege von X30-Pilot Ifrid dominerte alle drei Rennen von der Pole-Position aus und liess nichts, aber auch gar nichts anbrennen. Seinen ersten «Grand Slam» verpasste der Zuger mit deutschen Wurzeln um läppische drei Tausendstelsekunden. Genau so viel war Kilian Streit auf seiner schnellsten Rennrunde im Finale schneller als Schär. Der trug den «Schönheitsfehler» mit Humor. «Natürlich hätte ich mir gerne auch noch die drei Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde notieren lassen. Aber so habe ich mir für das nächste Rennen in Levier noch etwas aufgespart…» Für besagten Streit war der zweite Platz im Finale sein bisher bestes Ergebnis bei den Senioren. Der Vorjahresmeister der X30 Challenge Switzerland schwört auf eine sehr eigenwillige Vorbereitung am Tag vor dem Rennen, und musste im ersten Lauf nach einer Kollision und einem Kolbenklemmer gar einen Rückschlag in Kauf nehmen. «Im zweiten und dritten Rennen war der Speed dann aber endlich da und ich konnte mich nach vorne arbeiten. Ich hoffe, dass mir in Levier beim nächsten Rennen Ähnliches gelingt.» Platz 3 im Finale ging an Routinier Patrick Näscher – vor Sergio Koch und Jérôme Huber. In der Meisterschaft wird’s bei den Senioren ultraspannend: Huber und Schär liegen punktgleich an der Spitze. Pascal von Allmen, der im zweiten Lauf eine Zehn-Sekunden-Strafe bekam, weil er in der Einführungsrunde den Pole-Setter überholt hatte, und deshalb nur Sechster im Finale wurde, liegt nur 17 Punkte dahinter.
Nicht drei, sondern 148 Tausendstelsekunden fehlten Ethan Frigomosca in der Kategorie KZ2 für einen «Grand Slam». Der Schaltkart-Spezialist aus dem Tessin sicherte sich neben der Pole-Position in 51,602 sec, der schnellsten Zeit am Renntag, auch die drei Laufsiege. «Im Finale war Michael Pemsing einen Tick schneller auf seiner besten Runde als ich», meinte Frigomosca. «Aber ich bin dennoch mit meiner Leistung sehr zufrieden. Wir haben einen guten Job gemacht und die Führung im Gesamtklassement ausgebaut.» Hinter Frigomosca sicherten sich Evan Vantaggiato und Simon Stoller die Plätze 2 und 3 in den Vorläufen. Im Finale schied Vantaggiato wegen einer defekten Kerze aus und Stoller verbesserte sich so um einen weiteren Platz. Dritter wurde der Mann mit der schnellsten Rennrunde, Michael Pemsing. Für den 17-Jährigen vom Genfersee war es der erste Podestplatz in einem KZ2-Finale im Rahmen der Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Freude darüber war dementsprechend gross.
Zurück zu den Kleinsten und der einzigen Kategorie, die keinen «Solo-Sieger» hatte. In Abwesenheit von Leader Dan Allemann waren es wie eingangs erwähnt Albert Tamm und Dario Palozzolo, die die Siege bei den Super Minis unter sich ausmachten. Tamm, der erst kürzlich in der WSK seinen ersten Triumph verbuchte, musste sich im zweiten Vorlauf um 0,085 Sekunden beugen. Mit seinem Renntag war er dennoch zufrieden. «Es lief sehr gut», meinte der junge Tessiner. «Vor allem im Finale. Da konnte ich mich vom Rest des Feldes absetzen.» Schliesslich war es nicht nur Palazzolo, der Tamm unter Druck setzte, mit Lionel Borel aus dem Team Spirit Racing wächst ein weiteres Nachwuchstalent heran, dass mit den Rängen 3, 3 und 2 an der Spitze fröhlich mitmischte. Überhaupt sind bei den Jüngsten erfreuliche viele Fahrer auf dem Vormarsch. So zum Beispiel Laurent Shahinaj (4. im Finale), Iven Ammann (5.), Victoria Philipp (6.), Marc Müller (7.) und Valentin Lefebvre (8.). Und schliesslich war da auch noch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des am 31. März verstorbenen OK-Junior-Fahrers Elia Epifanio war mit seinem ersten SM-Wochenende zufrieden. Mit geballter Faust überquerte er als 15. die Ziellinie.
Eine Kollision im zweiten Lauf bei den Super Minis hatte für Levin Wüthrich und Marc Müller Folgen. Ersterer hat sich bei dem Zwischenfall eine Verletzung am Ellbogen zugezogen, wobei aufgrund der Schwellung noch nicht definitiv gesagt werden kann, ob es sich um eine Prellung oder um eine Fraktur handelt. Auto Sport Schweiz wünscht beiden Fahrern gute Besserung!
Und so geht es weiter:
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
MEHR BILDER AUF: https://www.facebook.com/Schwe...
Die Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz (ASS) hat ein Verfahren bezüglich der Vorfälle zwischen zwei Piloten (Eingriff in die körperliche Integrität) anlässlich des Slaloms von Chamblon vom 25.06.2023 eröffnet. Die verschiedenen Parteien wurden zu Stellungnahmen aufgefordert und eine Verhandlung der Disziplinarkommission wird für den Monat Juli 2023 angesetzt.
Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werden keine weiteren Auskünfte erteilt.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht am Wochenende in ihre dritte Runde im französischen Mirecourt. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.
Sie sind die Zukunft des Schweizer Motorsports – die 8-12-jährigen Super Minis. Die jüngsten Fahrer und Fahrerinnen unter den insgesamt 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bieten in jedem Rennen Action. Das wird auch in Mirecourt, beim dritten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, nicht anders sein. Favorit und Leader bei den Jüngsten ist Dan Allemann. Der Sohn von Spirit-Chef Ken Allemann hat von den sechs bisherigen Läufen fünf gewonnen und führt die Meisterschaft mit einem Vorsprung von 35 Punkten an. Sein erster Verfolger ist Yven Ammann aus dem Team Innovate Competition. In 7 Laghi beim Auftakt wurde der Thurgauer im Finale Dritter, in Franciacorta Zweiter. Doch Ammann ist nicht der einzige Youngster, der Allemann in Bedrängnis bringen will. Teamkollege Dario Palazzolo liegt, auch ohne bisher auf dem Finalpodium gestanden zu haben, nur acht Punkte hinter Ammann und hat mit Mirecourt aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen. Stark unterwegs ist auch Marc Müller. Der Wettinger, der mit seinem Helm an Formel-1-Legende Ayrton Senna erinnert, liegt nur zehn Punkte hinter Ammann und hat in dieser Saison regelmässig in den Top 5 gelegen. Ein ganz heisser Kandidat auf den Sieg ist auch Albert Tamm. Der Tessiner hat zuletzt in Franciacorta sogar mehr Punkte als Allemann geholt, hat aber aufgrund des verpassten Saisonauftakts eine Hypothek, die er, so sagt er selber, nur unter grössten Anstrengungen aufholen kann. Dass er in Form ist, hat er zuletzt bei der WSK in Sarno bewiesen. Dort gewann Tamm sein erstes Rennen bei den Minis. Am Start ist in Mirecourt auch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des im März unerwartet verstorbenen Elia Epifanio fährt sein erstes Rennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen ihm zu diesem sehr speziellen Rennen, ohne parteiisch zu sein, besonders viel Glück und Erfolg!
Bei den OK Junioren wird der Waadtländer Spirit-Fahrer Arnaud Voutat versuchen, die Gesamtführung gegen Vorjahresmeisterin Chiara Bättig zu verteidigen. In Mirecourt ist dem Junior-Neuling dies mit drei zweiten Plätzen und der schnellsten Rennrunde gelungen. Ob er die Zürcherin aus dem Team KartBox.ch auch in Mirecourt herausfordern kann, wird sich zeigen. Hinter Voutat und Bättig machen sich Shai Derungs (Spirit), der in Franciacorta seine erste Pole-Position holte, und Swiss-Hutless-Pilot Levi Arn berechtigte Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Neil Russell (KartBox.ch), Ben Ziegler (Kartteam Meier) und Mohamed Loukili sein. Letzterer fährt zum ersten Mal für Innovate Competition, nachdem er 2022 sowie die ersten beiden Rennen 2023 noch für Spirit Racing unterwegs war.
Nicht ganz so gross wie in Franciacorta, aber immer noch stattlich ist das Feld der X30 Challenge Switzerland. 22 Fahrer und Fahrerinnen kämpfen hier mit Einheitsmotoren um Hundertstelsekunden. Als Leader kommt (mit 40 Punkten Vorsprung) Samule Ifrid nach Mirecourt. Für den im französischen Village-Neuf wohnhaften X30-Neuling ist Mirecourt ein Heimrennen. Vier Laufsiege hat der 16-Jährige aus dem Team UBIQ bereits auf seinem Konto. Seine Vorstellung zuletzt in Franciacorta bei schwierigen Bedingungen waren besonders beeindruckend. Erster Verfolger von Ifrid ist Alessio Strollo (MH Racing). Der Bösinger war nach dem Saisonauftakt in Pavia noch Meisterschaftsführender und hat Ifrid auch in Franciacorta mächtig eingeheizt. Auf dieses Duell darf man also auch in Mirecourt gespannt sein. Dritter nach zwei Läufen ist Lyon Mathur (Innovate Competition). Der Vorjahressieger bei den Senioren ist konstant schnell und hat zuletzt in Franciacorta seine Klasse aufblitzen lassen, als er im zweiten Lauf 17 und im dritten Heat 16 Positionen gutmachte.
Bei den OK Senioren führt nach zwei Veranstaltungen Jérôme Huber (KartBox.ch) mit neun Punkten vor Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport). Huber ist in der laufenden Saison der einzige Fahrer, der bisher einen «Grand Slam» (drei Laufsiege, Pole-Position und schnellste Rennrunde) feiern durfte. Sein Ziel ist klar: Nach zwei unglücklich verpassten Meisterschaften 2021 und 2022 will er dieses Jahr den Titel holen. Neben von Allmen möchten das natürlich auch noch andere Fahrer verhindern – allen voran Samuel Schär (Gesamt-3.), Leonardo Cesaretti (4.), Patrick Näscher (5.) sowie Sergio Koch (6.). Das Fahren hat auch Kilian Streit nicht verlernt. Der X30-Champion von 2022 hat sich in den ersten beiden Rennen nach seinem Umstieg zu den Senioren allerdings noch schwer getan.
Die spannendste Ausgangslage bietet die KZ2. Bei den Schaltkarts liegen die Italienisch sprechenden Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) und Paolo Castagnetti (DPR) nach zwei Rennen punktgleich an der Spitze. Interessant ist, dass Castagnetti in diesem Jahr noch keinen Rennlauf gewonnen hat. Und Frigomosca bisher in den Finals das Glück auch nicht auf seiner Seite hatte. Vielleicht nutzt also auch beim dritten Lauf ein anderer Fahrer (Kevin Wälti, Evan Vantaggiato oder Kai Perner?) die Gunst der Stunde… An Action wird es bestimmt nicht fehlen. Die Schaltkarts waren im Vorjahr mit tiefen 53er-Zeiten beeindruckend schnell unterwegs.
Zur Strecke: Mirecourt, eine Autostunde südlich von Nancy, gilt als technisch anspruchsvolle Strecke, die viele Überholmöglichkeiten bietet. Mit 1267 Metern Bahnlänge ist sie die zweitlängste Strecke im diesjährigen Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Einer langen Gerade folgt ein abwechslungsreiches Infield mit sehr engen, aber auch langgezogenen Kurven.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Mirecourt www.savoiechrono.com
Zeitplan
Sonntag, 2. Juli 2023
08.00-09.02 Uhr, Offizielles Training
09.10-09.52 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-11.40 Uhr, Rennen 1
11.40-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.40 Uhr, Rennen 2
14.40-17.10 Uhr, Finalläufe
16.00 Uhr, Siegerehrung (Kategorie Super Mini)
ca. 17.45 Uhr, Siegerehrung (restliche Kategorien)
Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Mirecourt die ehemaligen Kart- und heutigen LMP3-Fahrer Samir Ben und Elia Sperandio im Einsatz.
Beim dritten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse in Imola hat Johannes Kapfinger seine Führung im GT3 Cup weiter ausgebaut. Beim Endurance-Rennen kam er hinter dem Italiener Pietro Armanni und Gregor Burkard auf Rang 3 ins Ziel.
Beim Sprintrennen des GT3 Cups auf dem 4,936 Kilometer langen Formel-1-Kurs von Imola stellte Johannes Kapfinger die gewohnte Reihenfolge bereits in der ersten von 14 Runden wieder her: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging an Pietro Armanni vorbei und übernahm die Führung. Der Italiener hatte sich zuvor im Qualifying um 0,145 Sekunden gegen den 20-jährigen Passauer durchgesetzt und war von der Pole-Position gestartet. Auch im Rennen legte Armanni, der sonst im Porsche Carrera Cup Italien unterwegs ist, in 1:45,220 Minuten die schnellste Runde vor. Dennoch fehlten ihm am Ende 0,613 Sekunden auf Kapfinger.
Platz 3 ging unbedrängt an Gregor Burkard. Um den vierten Rang tobte ein intensives Duell zwischen Gianluca Giorgi und Alexander Schwarzer. Giorgi musste dem ehemaligen Absolventen der Porsche Racing Experience in der zweiten Runde zunächst die fünfte Position überlassen, ging im siebten Umlauf aber wieder vorbei. Beide profitierten danach vom vorzeitigen Aus für William Mezzetti. Schwarzer begnügte sich im Ziel mit 0,133 Sekunden Rückstand und Rang fünf. Eine Aufholjagd legte Marc Arn vor, der sich vom neunten Startplatz bis auf die sechste Position vorarbeitete.
Beim rund 60-minütigen Endurance-Rennen drehte Armanni dann den Spiess um – obwohl er beim Start von der Klassen-Pole zunächst Boden auf Kapfinger einbüsste. Die nächsten 13 Umläufe aber robbte er sich dann stetig wieder heran, drehte dabei erneut die schnellste Rennrunde und ging dank seines späteren Pflichtboxenstopps in Runde 17 vorbei. Zeitgleich bogen auch Gregor Burkard und Marc Arn zum Reifenwechsel ab. Beide kehrten vor Kapfinger, der im 14. Umlauf bei seinem Team vorgefahren war, auf die Strecke zurück. Während Burkard seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigte, musste sich Arn in Runde 25 dem Deutschen beugen. Er belegte am Ende den vierten Rang vor Alexander Schwarzer, Roderick Christie und Thomas Brauch.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich erneut Markus Lietzau mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport als Sieger feiern. Den Langstreckenlauf gewann Alexandre Mottet vor Lietzau und dessen Mitfahrer Florian Strauss. Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch. Der Zwillingsbruder von Johannes sicherte sich den Klassensieg bei den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Der Gesamtsieg des Endurance-Rennens ging wiederum an Jörg Dreisow und Manuel Lauck. Sie gewannen gegen Michael Kapfinger und Dieter Svepes. Bei den Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse dominierte zunächst Peter Meister, dann Pascal Godel die Classic-Wertung. In der Chrono-Klasse freute sich Nicolas Garski über zwei Siege.
Am kommenden Wochenende findet die 75. Ausgabe der 24 Stunden von Spa statt. Mit Vorjahressieger Raffaele Marciello sowie den beiden DTM-Piloten Ricardo Feller und Patric Niederhauser machen sich drei Schweizer berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg.
Das 24-Stunden-Rennen von Spa am kommenden Wochenende erfreut sich besonderer Beliebtheit. Mit 71 GT3-Fahrzeugen ist das Rekordstarterfeld aus dem Jahr 2019 egalisiert. Acht Marken sind vertreten. Allein die gesamtsiegfähige Pro-Kategorie stellt 20 verschiedene Fahrzeuge.
Drei dieser Pro-Autos sind auch mit Schweizern bestückt. Allen voran mit Vorjahressieger Raffaele Marciello. Der Tessiner wird zusammen mit Timur Boguslawski und Jules Gounon einen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis pilotieren. Marciello hofft natürlich auf eine erfolgreiche Titelverteidigung, was beim 24-Stunden-Klassiker in den Ardennen in den letzten Jahren nur selten vorkam. Die letzten Fahrer, die ihren Sieg im darauffolgenden Jahr wiederholen konnten, waren der Belgier Eric van de Poele und der Deutsche Michael Bartels 2005/2006.
Mit der #25 geht Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser (mit Christopher Mies und Simon Gachet) für das Sainteloc Junior Team an den Start. Markenkollege Ricardo Feller teilt sich einen Audi R8 LMS GT3 im Team Audi Sport Tresor Orange mit Mattia Drudi und Dennis Marschall (#40).
Neben den drei Pro-Fahrern stehen noch weitere elf Schweizer und Schweizerinnen am Start:
Nicolas Leutwiler und Alex Fontana, Porsche 911 GT3 R (Pro-Am) #24
Rolf Ineichen, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Gold) #19
Miklas Born, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #157
Philip Ellis, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #57
Lucas Légeret, Audi R8 LMS GT3 Evo II (Silver) #12
Antonin Borga, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #8
Alain Valente und Yannick Mettler, Mercedes-AMG GT3 (Bronze) #81
Rahel Frey, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #83
Jeffrey Schmidt, McLaren 720S GT3 Evo (Bronze) #93
Der Rennstart erfolgt am Samstag, 1. Juli, um 16.30 Uhr. Das Rennen kann über den folgenden Link live verfolgt werden. Auch SkySport überträgt die kompletten 24 Stunden aus Spa.
Am vergangenen Montag, 26. Juni, ist der im Schweizer Kartsport allseits geschätzte Germano Marrocco im Alter von 76 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
Germano war leidenschaftlicher Mechaniker in der Schweizer Kartszene. Er hatte ein enormes Wissen und war ein absoluter Perfektionist. Sein gutes Auge für das Fahrverhalten des Karts, sein Fleiss und sein Bestreben, seinen Fahrern zu helfen, zeichneten ihn besonders aus. Germano war in der Lage mit relativ bescheidenen Mitteln ein Optimum herauszuholen. Mit seinem Sohn Renato und Diego Belloli war er jahrelang Teil eines Dreamteams auf den Kartpisten. Mit einigen, heute im internationalen Autorennsport erfolgreichen Piloten hat er die ersten Schritte getätigt. So war es Neel Jani, mit welchem er 1996 die erste SKM-Saison in der Kategorie Mini absolvierte. Auch mit Simon Trummer hat er mehr als fünf Jahre zusammengearbeitet. Und auch Jeffrey Schmidt und Patric Niederhauser wurden von Germano betreut.
Im Kartsport konnte er einige Piloten zu Schweizermeistertiteln führen, wie unter anderem Donato Delmonte und André Reinhard. Grossen Erfolg hatte er auch mit Isabelle von Lerber, welche sich in der Elitekategorie KZ2 an der Spitze einreihte und als erste Frau Rennen zur Schweizermeisterschaft in dieser Kategorie gewinnen konnte. Als Mechaniker erhielt er pro Jahr vier bis fünf Anfragen von Piloten. Damit er ein Engagement einging, musste natürlich die Chemie und das Umfeld stimmen. Der Fahrer selbst musste korrekt, anständig und lernbereit sein, dann dauerte die Zusammenarbeit meistens mehrere Jahre.
Selbst ist er nur zum Spass gefahren. Einmal gewann er die Clubmeisterschaft des Berner Kart Racing Clubs, zu dem er seit 1984 gehörte und bei dem er seit 1999 im Vorstand sass. Bei den Schnupperkursen, die seit mehr als zehn Jahren durchgeführt werden, war er für die Technik zuständig und konnte in diesem Jahr mit viel Engagement noch die neuen Karts aufbauen und in Betrieb nehmen.
Germano war ein geschätzter Freund und Mentor für viele Mitglieder des Clubs. Er war immer bereit, seine Erfahrungen und sein Fachwissen zu teilen und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen und Ideen anderer Vorstands- und Clubmitglieder. Germano hinterlässt im BKRC eine grosse Lücke.
Der Vorstand des Berner Kart Racing Clubs und der Verband Auto Sport Schweiz sprechen der Familie Marrocco ihr herzliches Beileid aus. Wir werden Germano sehr vermissen und immer in guter Erinnerung behalten.
Text: Beat Raemy
Ricardo Feller hat aus Schweizer Sicht mit seinem zweiten DTM-Sieg für das Highlight am Wochenende gesorgt. Es gab aber noch andere Eidgenossen, die jubeln durften.
Sechs Rennläufe brauchte Ricardo Feller 2022, um in der DTM erfolgreich zu sein. Auf seinen zweiten Sieg musste der 23-jährige Aargauer etwas länger warten. Am vergangenen Wochenende war es soweit. In Zandvoort, beim zweiten DTM-Lauf der Saison 2023, fuhr der ABT-Pilot von der Pole-Position aus souverän seinen zweiten DTM-Sieg nach Hause. «Ich habe jede Runde genossen», sagte Feller, dem auch die schnellste Rennrunde notiert wurde, hinterher. «Zandvoort ist meine Lieblingsstrecke im Kalender. Und die Jungs haben einen super Job gemacht und das Auto über Nacht (Platz 15 am Vortag, d. Red.) massiv verbessert.» Nach 4 von 16 Läufen liegt Feller auf Rang 3 der Gesamtwertung – nur vier Punkte hinter dem Leader Thomas Preining aus Österreich. Apropos Punkte: Die gab es auch für Patric Niederhauser. Nach einem durchzogenen Saisonstart fuhr der Berner Audi-Pilot im zweiten Rennen in Zandvoort auf Rang 8.
Zandvoort war auch für Elia Sperandio ein gutes Pflaster. Der viermalige Schweizer Kart-Meister sicherte sich im ADAC Prototype Cup Germany mit Rang 3 im zweiten Lauf seinen ersten Podestplatz. Der mit zwei Siegen in die Saison gestartete Julien Apothéloz ging in den Dünen an der Nordsee leer aus. Das Team des jungen Zürchers war zwei Mal unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Durch den Nuller in Zandvoort hat Apothéloz die Führung in der Meisterschaft abgegeben. Der van-Ommen-Pilot kündigte aber bereits an: «In zwei Wochen am Norisring schlagen wir zurück!»
Auch Léna Bühler war in Zandvoort stark unterwegs. Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen festigte die Waadtländerin Platz 3 in der Gesamtwertung der F1 Academy, die einzige Monoposto-Serie, die Frauen vorbehalten ist.
Siege und Podestplätze gab es für Schweizer auch in der italienischen GT-Meisterschaft. NASCAR-Fahrer Giorgio Maggi, der in Monza sein Debüt im GT-Cup auf einem Ferrari 488 gab, gewann das erste Rennen und wurde im zweiten Durchgang Zweiter. Auch Axel Gnos stand auf dem Podium – als Zweiter in der GT3-Gesamtwertung und Erster im ProAm-Championnat. Doch dem Honda-Pilot wurde nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Track-Limits aufgebrummt, wodurch er auf Platz 7 resp. 2 (ProAm) zurückfiel. Jean-Luc d’Auria fiel im ersten Heat nach technischem Defekt aus. Im zweiten Lauf wurde er Fünfter. In der italienischen Formel 4, die in Monza die Läufe 11 bis 13 austrug, blieben die Schweizer Ethan Ischer (bestes Ergebnis: Rang 13) und Tina Hausmann (20) punktelos.
Bei der Formel-E-Premiere in Portland war es einmal mehr Sébastien Buemi, der als Fünfter (von Startplatz 18) die Flagge der Schweiz hochhielt. Edoardo Mortara (Reifenschaden) und Nico Müller (Unfall nach Bremsdefekt) schieden aus.
Einen grossen Triumph feierte auch Albert Tamm. Der junge Tessiner, den wir eben erst im neuen Magazin von Auto Sport Schweiz vorgestellt haben, gewann in Sarno bei Neapel sein erstes Rennen in der WSK Open Series bei den Minis Ü10. In der Meisterschaft liegt der Blondschopf aus dem Team Babyrace auf Rang 3.
Martin Oliver Bürki heisst der neue Schweizer Slalom-Meister. In einem spannenden Finale in Chamblon enthronte er Namensvetter und Serienmeister Martin Bürki. Der Tagessieg ging zum 48. Mal an Philip Egli!
«Klar hätte ich gerne den zehnten Titel geholt», sagte Martin Bürki am Sonntagabend nach dem Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon (VD). «Aber ich gönne meinem Namensvetter diesen Titel. Es war eine tolle und spannende Saison und für mich stimmt es so, wie es ist.»
Die beiden Bürkis, die weder verwandt, noch verschwägert sind, haben in allen sechs Läufen in dieser Saison das Punktemaximum erreicht. Deshalb war die Anzahl der bezwungenen Gegner in ihrer jeweiligen Klasse respektive Division ausschlaggebend – und da stand es vor dem Finale unentschieden. Die Anzahl der Konkurrenten in Chamblon war deshalb matchentscheidend. Und da hatte der neue Champion Martin Oliver Bürki vor dem Finale die besseren Karten in der Hand. Der Amsoldinger schaffte es, mehr Konkurrenten als Bürki zu mobilisieren. Doch das alleine hätte am Schluss beinahe nicht gereicht. MOB, wie er im Fahrerlager genannt wird, war nach dem ersten Durchgang wider Erwarten nur Zweiter in seiner Klasse. Eine volle Sekunde fehlte dem Fahrer des BMW E33 auf Markenkollege Kevin Metroz aus Liddes (VS). «Ich weiss nicht genau, was passiert ist», sagte Bürki II. nach dem ersten Lauf mit versteinerter Miene. «Im Vorjahr bin ich hier noch 3:17 respektive 3:14 min gefahren. Diesmal kam ich nur auf 3:20 min. Ich war wohl zu vorsichtig.»
Während Altmeister Martin Bürki auf den zweiten Lauf verzichtete (seine Zeit reichte in der E1 bis 1600 cm3 auch so locker zum Sieg), musste Martin Oliver Bürki im zweiten Lauf nachlegen. Es galt die 3:19,251 min von Metroz zu schlagen. MOB wusste: Ein Fahrfehler oder (noch schlimmer) ein Torfehler hätten gereicht, um den Traum des ersten Titel platzen zu lassen. Doch diesmal blieb der zweifache Familienvater gelassener. In 3:18,038 min unterbot BMW-Bürki die Zeit von Metroz und sicherte sich damit den Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3. «Ich war sehr angespannt», meinte der neue Meister hinterher. «Aber die lange Wartezeit war gut für mich. Das hat mich vor dem Start etwas beruhigt. Trotzdem war ich auf den ersten zwei Kilometern nervös. Ich habe sogar extra eine Kamera im Auto eingerichtet, die nach hinten filmte, damit ich im Ziel prüfen konnte, dass ich ja keine Pylone erwischt habe…»
Im spannenden Kampf um die Meisterschaft ging der 48. Tagessieg (!) von Philip Egli beinahe unter. Der in Zürich wohnhafte Glarner war auf seiner Paradestrecke bereits zum achten Mal erfolgreich. Sein schärfster Widersacher Lukas Eugster winkte schon vor dem Start ab. «Auf dieser Strecke habe ich gegen Philip eigentlich keine Chance. Sein Auto ist viel wendiger.» Und so kam es dann auch. Egli distanzierte den tapfer mit Blasen an den Händen kämpfenden Eugster um fast fünf Sekunden. Im Ziel gab es eine herzliche Umarmung und ein «Dankeschön» für eine abwechslungsreiche Saison mit spannenden Zweikämpfen. Auf Platz 3 folgte in Chamblon Victor Darbellay. Der 27-jährige Walliser nutzte die Gunst der Stunde und eroberte sich seinen ersten Podiumsplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Im zweiten Lauf verbesserte er seine Zeit um mehr als drei Sekunden – auch zur Freude von Lionel Ryter, der auf den Slalom von Chamblon verzichten musste, als Mechaniker und Coach aber einen gewichtigen Anteil an Darbellays starker Darbietung hatte.
Auf den weiteren Rängen folgten Joffrey Salomon (Formula Jedi), Stéphane Maréchal (Renault 2.0), Anthony Gurba und Samuel Métroz (beide Formel Arcobaleno). Schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Christian Bralla. Dem Tessiner reichte ein starker erster Lauf in 3:11,9 min für die Tourenwagenbestzeit. Im zweiten Lauf stellte er kurz vor dem Start ein Ölleck fest, das ihn an der Teilnahme des zweiten Rennens hinderte. Platz 2 bei den Tourenwagen ging an den zweiten Fiat X1/9 im Feld: Christian Darani. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Stephan Burri in seinem VW Scirocco. Letzterer freute sich sehr für den neuen Champion, ärgerte sich aber gleichzeitig auch über sich selber. Wäre Burri im ersten Lauf in Ambri etwas forscher ans Werk gegangen und hätte er dort seine Klasse gewonnen und nicht auf Platz 2 gestanden, hätte er den Slalom-Titel geholt. Bei Gleichstand hätte Burri nämlich mehr Gegner bezwungen wie die beiden Bürkis zusammen!
Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon zählen: Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3), Christoph Zwahlen (IS plus 2500 cm3), Hans Wüthrich (E1 bis 1400 cm3), René Aeberhardt (E1 2001 bis 2500 cm3), Tobias Meier (E1 bis 3001 bis 3500 cm3), Fabrice Winiger (E1 plus 3500 cm3). Alle weiteren Klassensieger entnehmen Sie der angehängten Ergebnisliste.
Glück im Unglück hatte Arnaud Donzé. Am VW Golf des Interswiss-Fahrers brach nach der Zieldurchfahrt im zweiten Lauf Feuer im Innenraum des Autos aus. Donzé blieb unverletzt. Das Feuer konnte gelöscht werden. Für den Jurassier endete die Saison mit einem dritten Klassenrang hinter Sieger Burri und Jürg Ochsner.
Spannend war auch der Zweikampf im Suzuki Swiss Racing Cup zwischen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli. Die Ausgangslage vor dem siebten Rennen des beliebten Markenpokals war klar: Gewinnt Fehr, ist er Meister. Gewinnt Muzzarell, darf er sich die Krone aufsetzen. Nach dem ersten Lauf lag Muzzarelli vorne. Doch drehte den Spiess nochmals und sicherte sich in 3:38,338 min nicht nur den Sieg in Chamblon sondern auch den Titel.
Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.
Die dritte Veranstaltung der autobau SKM findet am 01./02. Juli 2023 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.
Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 25.06.2023 um 24.00 Uhr. Nutze die letzten Tage zur Einschreibung!
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz ist da! Diesmal blicken wir zurück auf das Bergrennen in Hemberg – allerdings weniger aus sportlicher Sicht. Vielmehr hat uns die Frage beschäftigt: Was braucht es, um ein Bergrennen zu organisieren?
Wissen Sie, wie viele Würste an einem Rennwochenende verzehrt werden? Wie viele Strohballen es entlang der Strecke braucht? Und wie viele Personen allein für Verkehr und Sicherheit nötig sind? Wir haben beim Bergrennen in Hemberg den Organisatoren über die Schultern geschaut und dem idyllischen Dörfchen im Toggenburg vor, während und nach dem Rennen einen Besuch abgestattet.
Ausserdem haben wir mit Hilfe eines ehemaligen Schweizer Meisters und seinem «Hundeknochen» einen Blick hinter die Kulissen des Coupe Suisse des Rallyes Historiques geworfen und uns gefragt: Was wird eigentlich für den Nachwuchs getan?
Das und vieles mehr lesen Sie ab sofort im neuen ASS-Magazin. Viel Spass bei der Lektüre!
Das Bergrennen von Massongex gibt nach vier Jahren Pause am 8./9. Juli 2023 sein Comeback. Den Nennschluss haben die Organisatoren nochmals bis zum 28. Juni verlängert.
Im März 2022 hiess es, das Bergrennen von Massongex sei Geschichte. Der Veranstalter, das Chablais Racing Team, hatte damals in einer Medienmitteilung erklärt, dass die Urbanisierung des Dorfes und seiner Umgebung es nicht mehr erlaube, mehr als 100 Rennwagen mit allen dazugehörigen Infrastrukturen unterzubringen.
Inzwischen hat man eine andere Lösung gefunden – mit einem Fahrerlager jenseits des Bahngleises. Auch das Problem beim Start ist gelöst. «Der neue Besitzer des Hauses direkt beim Start hat längst grünes Licht gegeben», so Yvan Gaillard, Co-Organisator und Rennleiter.
Um ein möglichst attraktives Startfeld zu bieten, haben die Organisatoren den Anmeldeschluss verlängert. Neu kann man sich bis Mittwoch, 28. Juni, unter diesem Link einschreiben. Wer sich also noch nicht angemeldet hat, kann das in den nächsten Tagen nachholen. Vergessen wir nicht, dass wir mehr als zwei Jahre lang wegen einer lästigen Pandemie gar nicht fahren konnten und froh gewesen wären, wenn es irgendeine Rennaktivität gegeben hätte!
Marcel Wettstein wurde am 7. Oktober 1950 in Baden geboren. Zusammen mit vier Geschwistern ist er in Fislisbach (AG) aufgewachsen. Nach der Schulzeit absolvierte er die Lehre als Automechaniker. Schon zu dieser Zeit faszinierte ihn der Autorennsport. Mit 21 Jahren fuhr Marcel sein erstes Rennen. Dabei teilten sich er und sein älterer Bruder Fridolin das Rennauto. In einem McNamara Formel Ford erfolgte der Start im Monoposto bei Berg- und Rundstreckenrennen in Deutschland. Von 1974 bis 1976 bestritten die Gebrüder Wettstein im Martini MK9 F3, Rennen zur Schweizer und zur Deutschen Meisterschaft. Erst als ein zweiter Rennwagen zur Verfügung stand, konnte man sich auf die Schweizer Meisterschaft konzentrieren. 1981 sicherte er sich dann auf einem Ralt RT1 Formel 3 den Titel des Schweizer Rennwagenmeisters.
Nach seiner Karriere betreute er historische Rennwagen wie z.B. den McLaren-F1 von James Hunt, der im Besitz von Peter Heuberger war. Auch den ERA von Jost Wildbolz wurde von Wettstein an Oldtimer-Anlässen flott gemacht. Und selbst der im Tessin wohnhafte Schmusesänger Peter Kraus war langjähriger Kunde von Wettstein. Für die autobau Erlebniswelt in Romanshorn von Fredy Lienhard hat der ehemalige Schweizer Meister den Ferrari 512 M (modificato) und den Ferrari 512 BB LM Berlinetta Boxer Le Mans restauriert.
Seit einiger Zeit machten sich bei Marcel gesundheitliche Probleme bemerkbar. Von einer Gallenstein-Operation, der er sich vor Jahren unterziehen musste, hat er sich nie mehr richtig erholt. Am Dienstag, 11. April, hat uns Marcel Wettstein für immer verlassen. Kurze Zeit später ist auch der älteste Bruder Anton gestorben.
Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere seinen Geschwistern Fridolin und Elsbeth, sowie Wettsteins Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.
Text: Elio Crestani
In Reitnau wird heftig an einem Comeback des Bergrennens gearbeitet. Gemeinsam mit der Equipe Bernoise soll die Traditionsveranstaltung 2024 wieder Teil des Schweizer Motorsportkalenders sein.
Irgendwie war das Bergrennen Reitnau nie richtig von der Bildfläche verschwunden. Zwar geht die letzte Veranstaltung, damals noch unter der Leitung des ACS Mitte, auf 2019 zurück. Und danach verhinderten die Pandemie und finanzielle Probleme weitere Austragungen. Doch auf der Homepage der Gemeinde Reitnau hat eines der traditionsreichsten Bergrennen der Schweiz immer weitergelebt. Unterm Titel «Reitnau – ein Dorf, das lebt und bebt» ist auch 1453 Tage nach dem letzten Rennen noch immer ein Hinweis auf das Bergrennen im Suhrental zu finden. Und 2024 soll es tatsächlich ein Comeback geben.
So zumindest wünscht es sich Marc Buchser, der zusammen mit Freunden und Bekannten das Bergrennen zurück nach Reitnau bringen will. Buchser ist Reitnauer und Rennfahrer – eine Mischung, die für ein Comeback des Bergrennens nur förderlich sein kann. «Wir sind eine Gruppe von Reitnauern, die einfach nicht akzeptieren konnten, dass unser Bergrennen nicht mehr stattfindet», sagt Buchser. «Deshalb haben wir den Gemeinderat gefragt, ob wir das Rennen wiederbeleben können. Und dieser hatte für die Idee von Anfang an ein offenes Ohr.»
Weil bei Buchser & Co. das Know-how, wie man ein Bergrennen veranstaltet, nicht vorhanden ist, war klar, dass sich die «Einheimischen» Hilfe holen müssen. Und diese fand man bei der Equipe Bernoise. Der mitgliederstärkste Motorsport-Verein der Schweiz organisiert seit zwölf Jahren den Slalom Ambri und wirkt auch am Bergrennen Gurnigel mit. «Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder nach einer zweiten Veranstaltung neben Ambri umgeschaut», sagt EB-Präsidentin Evelyne Woodtli. «Als Marc, den ich noch aus gemeinsamen Tagen beim Renault Classic Club kenne, auf mich zukam, war ziemlich schnell klar, dass wir das Thema Reitnau weiterverfolgen.»
Der erste Schritt zum Comeback des Bergrennens ist die Gründung des «Verein Bergrennen Reitnau». Diese findet am Samstag, 1. Juli, ab 17 Uhr im Schützenhaus Reitnau statt. «Wir wissen nicht, wie viele Leute kommen», sagt Buchser. «Es können zwischen 20 und 200 sein, wir lassen uns überraschen.»
Die Initianten des neuen Vereins haben ihr Projekt bereits dem Reitnauer Gemeinderat vorgestellt. Noch liegt keine schriftliche Genehmigung vor, sagt Buchser. «Aber was ich gehört habe, stimmt mich zuversichtlich.» Die grösste Hürde steht dem Verein noch bevor: das Gesuch an den Kanton. «In diesem geht es darum, dass wir die Strasse am letzten Juni-Wochenende 2024 in eine Rennstrecke verwandeln dürfen», sagt Buchser.
Und was ist mit der Finanzierung? Diese war letztendlich, so wurde es zumindest kommuniziert, der Hauptgrund, warum der ACS Mitte das Rennen nicht mehr weiter austragen wollte. «Ein Bergrennen in Reitnau zu organisieren, kostet mehr als ein Slalom in Ambri», sagt Woodtli. «Aber wir dürfen nicht vergessen: In Reitnau haben wir Zuschauereinnahmen, in Ambri nicht. Ausserdem haben wir bei der Equipe Bernoise das Geld dafür. Und schliesslich wollen wir etwas für den Schweizer Motorsport machen!» Und Buchser ergänzt: «Wir werden alles tun, um die Equipe Bernoise zu unterstützen, indem wir lokale Unternehmen in die Veranstaltung einbinden.»
Wenn alles so kommt, wie es sich die Initianten wünschen, soll 2024 in Reitnau also wieder gefahren werden – und zwar in echt! Nicht nur auf der Homepage der Gemeinde…
Am Wochenende steht das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon auf dem Programm. Im Kampf um den Titel kommt es zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».
Am Wochenende fällt die Entscheidung um den Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft beim sechsten und letzten Lauf in Chamblon (VD). Noch ist offen, wer 2023 Meister wird. Fest steht nur: Er wird mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit Bürki heissen. Die Frage ist nur: Ist es Martin Bürki im VW Polo (E1 1401 bis 1600 cm3) oder Martin Oliver Bürki auf BMW E33 (E1 2501 bis 3000 cm3)? Die beiden Berner, die weder verwandt, noch verschwägert sind, liegen nach fünf Veranstaltungen (wie schon 2022) mit dem Punktemaximum von 100 Zählern in Führung. Und da sie in den bisherigen Läufen dieselbe Anzahl Gegner bezwungen haben, ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Geht man davon aus, dass beide ohne technische Probleme (oder Unfall) durchkommen und ihre Klassen wie bei den bisherigen Slaloms gewinnen, so entscheidet am Ende also, wer beim Finale mehr Gegner geschlagen hat. Und da hält Martin Oliver Bürki die besseren Karten in den Händen. Zwar hat Polo-Bürki in seiner Klasse mehr Konkurrenten (20 gegenüber 15 beim Titelkonkurrenten), aber bei BMW-Bürki zählen in Chamblon auch noch die Divisionsgegner. Und mit diesen kommt Bürki II. auf insgesamt 27 Konkurrenten.
«Es ist wie es ist», sagt der neunfache Schweizer Slalom-Meister «Tinu» Bürki. «Abgerechnet wird am Schluss. Ich bin in diesem Jahr auch schon bei drei Slaloms stehengeblieben. Es kann also immer etwas dazwischenkommen.» Das weiss auch der Herausforderer aus Amsoldingen. «Wichtig wird sein, dass ich einen ersten sicheren, aber dennoch schnellen Lauf hinkriege», sagt Martin Oliver Bürki (37). «Danach schauen wir weiter.»
Für Martin Bürki (im Polo) wäre es der zehnte Slalom-Titel; der neunte in Folge. Für den in der hubraumstärkeren Klasse antretenden Bürki wäre es der erste Slalom-Titel. Verdient hätten es beide. In den vergangenen zwei Jahren waren die beiden Bürkis – was die Meisterschaft betrifft – das Mass der Dinge. Obschon in Sachen Ungeschlagenheit die Serie von Polo-Bürki beeindruckender ist. Während Bürki II. seine letzte Klassen-Niederlage in Frauenfeld 2022 kassierte (Sieger damals Hermann Bollhalder), reiste der 55-jährige Serienmeister «Tinu» Bürki zuletzt beim Slalom in Bure 2016 nicht mit der Maximalpunktzahl ab!
Im Kampf um den dritten Podestplatz hat Interswiss-Pilot Stephan Burri die komfortabelste Ausgangslage. Der Fahrer des schwarz-orangen VW Scirocco liegt vor Chamblon punktgleich mit Tagesrekordsieger Philip Egli auf Rang 3 – nur fünf Zähler hinter den Bürkis. Burri hat bisher aber mehr als doppelt so viele Gegner wie Egli bezwungen. Hätte der nach Affeltrangen (TG) dislozierte Berner im ersten Lauf in Ambri nicht zwei Pylonen umgefahren, wäre er nun haushoher Favorit im Kampf um die Meisterschaft.
Für besagten Egli geht es in Chamblon in erster Linie um einen weiteren Tagessieg. 47 hat der in Zürich wohnhafte Glarner bereits herausgefahren. Die «50» rücken immer näher. «Daran denke ich eigentlich gar nicht», sagt Egli. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und freue mich in Chamblon auf einen weiteren tollen Zweikampf mit Lukas Eugster.» Zu einem Dreikampf wie zuletzt in Bure wird es in Chamblon nicht kommen. Marcel Maurer lässt am Wochenende seinen Formel Renault 2.0 in der Garage stehen und fährt stattdessen auf einem Mini Cooper S in der Klasse von Autersa-Racing-Teamkollege Martin Oliver Bürki. In die Bresche springen könnte Victor Darbellay. Im Vorjahr war der Renault-2.0-Pilot aus Martigny Gesamtvierter in Chamblon. Nicht am Start ist Lionel Ryter. Auch er hätte gute Chancen auf einen Podestplatz gehabt, muss aber auf das Finale verzichten. «Ich habe ein Problem mit dem Heckflügel, das ich in der kurzen Zeit zwischen Hemberg, La Roche und Chamblon nicht lösen konnte.»
Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wird das Finale des Suzuki Swiss Racing Cups ausgetragen. Auch hier ist die Ausgangslage denkbar knapp. Spitzenreiter Sandro Fehr und der Zweitplatzierte Marcel Muzzarelli trennen nur zwei Punkte. Gewinnt einer der beiden, darf er sich Meister nennen. Andernfalls muss der Rechenschieber herhalten. Denn auch hier gilt: Haben beiden die identischen Ergebnisse, ist die Anzahl geschlagener Gegner matchentscheidend.
Los geht das Spektakel rund um die 66 Tore auf dem 4,3 Kilometer langen Rundkurs auf dem Armeegelände am Samstagmorgen um 7 Uhr mit den LOC-Läufen. Am Sonntag (zur selben Zeit) sind dann die NAT-Teilnehmer- und Teilnehmerinnen am Start. Die Rennläufe finden ab 13.30 Uhr statt.
Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.
Emil Frey Racing organisiert am Samstag, 1. Juli, ein virtuelles Support-Race parallel zu den 24 Stunden von Spa. Wer Lust hat, kann sich als Team einschreiben.
Am ersten Juli-Wochenende findet zum 75. Mal in Spa-Francorchamps (B) das 24-Stunden-Rennen statt. Nicht dabei ist diesmal Emil Frey Racing. Dafür organisieren die Safenwiler ein virtuelles Support-Race. Ausgetragen wird dieses am Samstag, 1. Juli, also quasi parallel zum eigentlichen Rennen von 9 bis 21 Uhr. Gefahren wird standesgemäss mit GT3-Autos. Pro Team sind drei bis vier Fahrer und Fahrerinnen im Einsatz.
Während in echt 72 Teams ein Rekordteilnehmerfeld bilden, hat es beim virtuellen Support-Race noch Platz für weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Wer Lust hat, erhält unter diesem Link weitere Infos. Gefahren werden kann auch in anderen Centern wie beispielswiese der RacingFuel Academy in Horgen oder Dietlikon sowie der autovirtuell in Romanshorn.
Der Fokus des Schweizer Rennsports lag am Wochenende auf dem Bergrennen in La Roche (siehe Bericht auf motorsport.ch). Aber auch international gab es Rennen mit Schweizer Beteiligung.
Dass Jonathan Hirschi ein begnadeter Rallyefahrer ist, das wissen wir spätestens seit dem Gewinn der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022. Dass er auch auf der Rundstrecke schnell ist, hat er ebenfalls schon mehrfach bewiesen – u.a. bei den 24 Stunden von Le Mans. Am Wochenende war der 37-jährige Neuenburger wieder einmal auf befestigtem Untergrund unterwegs – genauer gesagt beim vierten Lauf der NLS. Zusammen mit Luca Ludwig und Björn Grossmann belegte er im Team Octane126 bei dessen Debüt mit dem Ferrari 296 GT3 den zweiten Schlussrang. Für Hirschi war es das zweitbeste Ergebnis auf der berüchtigten Nordschleife. In der Corona-Saison 2020 gewann der Allrounder bereits einen Lauf zur NLS. Der Sieg wurde dem Team Octane126 jedoch aberkannt, weil die Beschriftung der Reifen nicht regelkonform war.
Einen Podestplatz feierten auch Yannick Mettler und Dexter Müller beim dritten Lauf zur GT Open in Budapest. Das Mercedes-Duo, das 2022 für die Schweiz bei den FIA Motorsport Games am Start gestanden hatte, belegte nach Platz 7 im ersten Lauf den dritten Rang in der Kategorie ProAM im zweiten Heat. In der ebenfalls auf dem Hungaroring gastierenden Formula 3 Regional hielt Joshua Dufek die Schweizer Flagge mit den Plätzen 6 und 4 hoch.
Einmal mehr ganz oben stand Raffaele Marciello. Dem Mercedes-Werksfahrer gelang in Snetterton im Rahmen der britischen GT-Meisterschaft der erste Saisonsieg. In der Meisterschaft liegt der Tessiner nach zwei Dritteln der Saison auf dem vierten Zwischenrang.
Eine solide Leistung zeigte auch Karel Staut, der Schweizer Vertreter bei der FIA Kart Academy. Der 12-Jährige aus Oulens-sous-Echallens liess beim zweiten Aufeinandertreffen im dänischen Rødby als Zweiter in seiner Quali-Gruppe aufhorchen. Im Finale kämpfte sich der junge Kartfahrer mit belgischen Wurzeln von Startplatz 12 auf Rang 6 vor. Staut liegt nach zwei von drei Veranstaltungen auf dem zwölften Zwischenrang. Der dritte und letzte Lauf findet Ende Juli in Cremona (I) statt.
Eric Berguerand feierte beim zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in La Roche den Tagessieg. Der Vorjahresmeister war im Freiburgischen eine Klasse für sich. Schnellster Tourenwagenfahrer war wie schon in Hemberg Roger Schnellmann.
Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft am 11. Juni in Hemberg war eine klare Angelegenheit für Marcel Steiner. Beim zweiten Lauf von La Roche nach La Berra am vergangenen Wochenende stellte Vorjahresmeister Eric Berguerand die Hackordnung wieder her. Und wie! Der 44-jährige Walliser war in allen drei Läufen Schnellster und sicherte sich in der Addition der beiden besten Läufe den Tagessieg mit 2,8 Sekunden Vorsprung. Dazu gab es einen neuen Streckenrekord mit 1:39,128 min.
«Ich hatte in Hemberg den Kopf nicht frei», sagt Berguerand. «Deshalb ist mir auch der Fehler passiert. Aber ich blieb ruhig und in La Roche lief es wieder deutlich besser. Ich zog im ersten Lauf frische Reifen auf und wusste anhand der Trainingsergebnisse vom Samstag, dass ich gut vorbereitet war. Ich hatte vor der Saison damit gerechnet, dass der Streckenrekord in Hemberg fällt. Dass auch in La Roche eine Zeitenverbesserung möglich war, zeigt, auf welch hohem Niveau wir fahren.»
Im Kampf um Platz 2 setzte sich Steiner hauchdünn um 4 Hundertstelsekunden gegen Robin Faustini durch. Letzterer hatte den Vorteil nach dem zweiten Lauf auf seiner Seite, verpasste die gute Ausgangslage aber knapp. «Wir hatten ein gutes Auto», meinte der Osella-Pilot. «Auch dank der Unterstützung der Familie Lang, die vor Ort war. Aber wir haderten mit den Reifen. Im ersten Lauf hätte ich sie besser angefahren. Im zweiten Durchgang sind sie dann nach einem schlechten Start überhitzt. Und im dritten Heat haben sie eigentlich gar nicht mehr funktioniert. Aber ich bleibe dran. Mir fehlt einfach noch die Erfahrung. Da sind mir Eric und Marcel voraus.»
Synfuel-Fahrer Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec kam nach dem zweiten Lauf unter Druck. Den musste der Oberdiessbacher abbrechen, weil der Ladeluftschlauch an seinem E2-Sportwagen abgerutscht war «und ich keine Leistung mehr hatte». An Berguerand biss sich der Hemberg-Sieger die Zähne aus. «Nach dem ersten Lauf mit 0,7 Sekunden Rückstand auf Eric hatte ich eigentlich noch ein gutes Gefühl. Aber im dritten Durchgang lief es dann nicht mehr wie gewünscht. Ich hatte im unteren Streckenteil zu viel gewollt.»
Hinter den Top 3 sicherte sich Rückkehrer Joël Volluz auf seinem Osella FA30 den vierten Gesamtrang. Dem Walliser fehlten in der Addition der beiden schnellsten Läufe knapp drei Sekunden auf das Podest. Auch Thomas Amweg als Gesamtfünfter kam in La Roche nicht in die Nähe der Top 3. Dem Aargauer fehlt neben Fahrpraxis im Reynard 95D nach wie vor Leistung. Trotzdem war er vor allem mit seinem ersten Rennlauf zufrieden. «Eine 43er-Zeit mit einem Auto, das ich erst seit zwei Wochenenden bewege, stimmt mich zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir die Lücke kontinuierlich schliessen und bald ein Wort um das Podium mitreden können.» Auf den Einsatz einer Traktionskontrolle musste Amweg verzichten. «Momentan fahre ich noch ohne elektronische Fahrhilfen.»
Drei Mal unter 1:50 min fuhr dahinter nur noch einer: Joël Burgermeister. Dem Thurgauer gelang bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 erneut ein starkes Wochenende. Mit einem weiteren Sieg stellte der Fahrer des Tatuus F4 auch einen neuen Klassenrekord auf. Seine direkten Konkurrenten Philip Egli im Dallara F3 (Zweiter) und Marcel Maurer im Renault 2.0 (Dritter) distanzierte er diesmal klar. Platz 4 in dieser Disziplin ging an Joël Grand, der zum ersten Mal im Wolf GB08 F1 Mistral Platz genommen hatte und sich mit einer Gesamtzeit von 3:45,136 min als Gesamtzehnter vor dem schnellsten Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann behauptete.
Im Kampf um den IS-Tagessieg gab es eine Neuauflage zwischen Bruno Sawatzki und Frédéric Neff. Die beiden Porsche-Piloten schenkten sich nichts und fuhren all ihre Läufe zwischen 1:58,0 und 1:58,4 min. Wie schon in Hemberg hatte am Ende Sawatzki die Nase vorn. Da bei Neffs Porsche im Nachgang zur Veranstaltung weitere technische Abklärungen notwendig sind (Stichwort Luftkanal zwecks Motorenkühlung), ist seine Platzierung noch nicht definitiv.
Platz 3 in der Interswiss über 3000 cm3 ging an Martin Oliver Bürki auf BMW E33. Der Berner wird am Wochenende in Chamblon um den Schweizer Slalom-Titel fahren. Mehr dazu in einer Vorschau, die am Mittwoch auf www.motorsport.ch erscheint.
Zu den weiteren Klassensieger in La Roche gehörten: Bruno Ianniello (Lancia Delta S4, E1 bis 3500 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 3000 cm3), Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3) und Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis1400 cm3). Der Sieg in der TCR ging wie schon in Hemberg an Patrick Flammer. Auch im Renault Classic Cup gab es einen Wiederholungstäter: Thomas Zürcher setzte sich gegen Michael Schläpfer und Maverick Gerber durch. Einen Ausfall kassierte Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3). Der Langnauer, der wie Steiner mit Synfuel fährt, schied mit einem Schaden an der Antriebswelle aus.
Mehr über die Bergrennen von La Roche nach La Berra erfahren Sie unter www.courselaberra.ch
Und so geht es weiter:
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Beim Bergrennen in Hemberg gab der ehemalige Schweizer Tourenwagen-Meister Toni Büeler nach elf Jahren Pause sein Comeback. Acht Hundertstelsekunden fehlten dem Goldauer zu einem neuen Klassenrekord.
Toni Büeler ist zurück! Schon beim Slalom in Frauenfeld war der Schwyzer mit seinem auffallend schwarz-gelben Mitsubishi Lancer Evo RSC am Start. Allerdings nur zu Testzwecken. In Hemberg mischte der Tourenwagen-Meister von 2010 zum ersten Mal seit elf Jahren wieder bei einem Bergrennen mit. Für Büeler war es die erste Teilnahme im Toggenburg. Als er 2011 «zurücktrat», war das Bergrennen im St. Gallischen noch nicht wieder auferstanden. «Es war gut, dass es am Samstag/Sonntag insgesamt fünf Trainingseinheiten gab», sagt Büeler. «Dadurch konnte ich mir die Strecke einprägen. Durch das hohe Gras entlang der Strecke habe ich teilweise gar nicht gesehen, wo’s langgeht.»
Das wird am kommenden Wochenende beim zweiten Lauf zur Schweizer Meisterschaft in La Roche nicht der Fall sein. Diese Strecke kennt Büeler auswendig. Deshalb, und weil sich das neue Fahrwerk von Schläppi in Hemberg bewährt hat, darf man davon ausgehen, dass der Innerschweizer am Lac de la Gruyère einen neuen Klassenrekord anpeilt. Am Hemberg hat er diesen um nur acht Hundertstelsekunden verpasst. «Joe Halter und ich haben uns ein spannendes Duell geliefert», sagt Büeler. «Wobei ich mit meinem ‹Panzer›, der 1520 Kilogramm wiegt, natürlich im Nachteil war.»
Ausserdem hatte Büeler mit den Reifen zu kämpfen. «Ich dachte, die Avon-Gummis halten. Weil die Strecke mit 1,7 Kilometer ja sehr kurz ist. Aber im letzten Abschnitt fingen sie an zu schmieren. Das hat mich Zeit gekostet.» Für La Roche wird Büeler deshalb von Avon auf Yokohama wechseln. Während andere Fahrer und Fahrerinnen aus Mangel an Nachschub mit ihrem «schwarzen Gold» haushalten müssen, mangelt es Büeler als Inhaber eines Reifenunternehmens nicht an Pneus. «Ich sitze an der Quelle», schmunzelt Büeler. «Ich habe im Moment zwölf Sätze, die ich verwenden kann.»
Ob Büeler die komplette Saison in der Gruppe N (bis 4000 cm3) absolviert, ist noch nicht in Stein gemeisselt. Ihm fehlen die Gegner, sagt er. Auf der anderen Seite «kannst du mit diesem Rallye-Auto auch problemlos auf Strecken wie Massongex fahren, die sehr materialbelastend sind». Auch am Spassfaktor hat es in Hemberg nicht gefehlt. Nur über die Zuteilung im Fahrerlager war Büeler nicht vollauf glücklich. «Ich hatte zwar so viel Platz wie noch nie», lacht der ehemalige Tourenwagen-Champion. «Aber ich war in St. Peterzell einquartiert – weit weg vom Schuss.»
Der Engelberger Fabio Scherer hat mit dem Le-Mans-Sieg in der LMP2 ein grosses Ziel erreicht. Jetzt plant er den nächsten Schritt: Mit seinem Team Inter Europol will er nun auch den WM-Titel holen!
Fabio Scherer (24) hat am Wochenende sensationell den Klassensieg in der LMP2 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans errungen. Und das mit einem angebrochenen Mittelfussknochen! Auto Sport Schweiz hat mit dem «Helden» von Le Mans gesprochen.
Zuallererst: Wie geht es deinem Fuss?
Fabio Scherer: Ich gehe im Moment an Krücken – zum ersten Mal in meinem Leben. Der linke Mittelfussknochen ist angebrochen. In der Fachsprache redet man von einem inkompletten Bruch. Ob die Bänder etwas abbekommen haben, wird sich noch herausstellen. Bisher war der Fuss so geschwollen, dass ich kein MRI machen konnte.
Wie hat sich der Zwischenfall eigentlich ereignet?
Das war nach einer Viertelstunde. Es war Gelb und wir nutzen diesen Moment für einen Fahrerwechsel. Als ich aus dem Auto ausstieg, kam von hinten diese Corvette mit Nicky Catsburg am Steuer angefahren und ist mir über den Fuss gerollt. Ich hatte danach vier Stunden Pause, habe den Fuss gekühlt und mit Akupunktur nachgeholfen. Ich wollte unbedingt weiterfahren.
Mit Erfolg – wie man sieht. Was war euer Rezept zum Sieg in der LMP2-Klasse?
Ich glaube, den Grundstein haben wir schon im letzten Jahr gelegt, als mein ehemaliger Chefingenieur aus Formel-3-Zeiten zum Team stiess. Wir haben sehr viel an Details gearbeitet. Und wir haben bis auf einen Ausrutscher ins Kiesbett ein fehlerfreies Rennen abgeliefert. Wir mischten immer vorne mit, übernahmen ab 5.30 Uhr in der Früh die Führung und verwalteten den Vorsprung. Wenn uns die Konkurrenz zu nahe gekommen ist, haben wir einfach wieder Gas gegeben.
Ihr seid nicht unbedingt als Favorit ins Rennen gegangen.
Das sehe ich etwas anders. Okay, wir waren nicht der Top-Favorit. Aber wir haben in der Woche vor dem Rennen eine starke Basis gelegt. Unsere Rennpace war in jedem freien Training top. Und der Reifenverschleiss war auch weniger gross als bei der Konkurrenz. So gesehen wussten wir, dass wir gute Chancen haben. Und weil wir schnell und konstant waren, hat das die Gegner unter Druck gesetzt. Die wiederum haben dann Fehler gemacht.
Wie sieht dein weiterer Fahrplan aus?
In dreieinhalb Wochen geht es in Monza mit der WEC weiter. Bis dann habe ich also noch Zeit, meinen Fuss zu kurieren. Das Ziel für den Rest der Saison ist klar: Wir liegen nur noch vier Punkte hinter der #41. Die wollen wir aufholen, damit wir am Ende auch noch den WM-Titel holen.
Am Dienstag, 5. Juni, ist Walter Pauli, ehemaliger Schweizer Rennfahrer und Ehrenmitglied des Suisse Historic Teams, im Alter von 78 Jahren unerwartet gestorben.
«Wädu» Pauli nahm seit seinem 18. Lebensjahr im Jahre 1963 an Slalom und Bergrennen teil. Zuerst auf Mini Cooper, Alfa Romeo und Porsche, zwischendurch auch auf einem Lotus 23 und einer BMW 2002 Alpina. 1972 eröffnete er in Ins im Seeland eine Garage mit den Marken Volvo und Alfa Romeo. Noch im gleichen Jahr verunfallte Pauli bei einer Probefahrt mit einem Kundenauto. Schuld daran war ein blockierendes Differenzial an der Hinterachse. Der «Seeland-Regazzoni», wie ihn seine Rennfahrerkollegen nannten, litt danach an einer Plexuslähmung im rechten Arm. Umso erstaunlicher waren seine Leistungen im Rennauto danach.
1974 entdeckte er die Renault Alpine A110 1300 S, mit der er auch gleich sein erstes Rennen gewann. Im Laufe der Zeit kamen weitere Modelle dazu – so zum Beispiel 1987 eine gelbe A110 1600S Gr.4. Im selben Jahr verkaufte er seine Garage in Ins und gründete in Murten die «Alpine Sport Center Garage Walter Pauli». In den Jahren 2001 und 2003 sicherte sich Pauli – natürlich auf Alpine – die historische Berg-Europameisterschaft. 2007 verkaufte er seine Alpine-Sammlung.
Walter Pauli hinterlässt seine Lebenspartnerin Brigitte Zimmerman. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Paulis Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis statt.
Text: Elio Crestani
Marcel Steiner ist beim Saisonauftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg zum ersten Mal mit Syn-Fuel gefahren. Dass er mit dem zu 85% CO2-neutralen Treibstoff auf Anhieb siegte, fand er «ziemlich cool».
Völlig überraschend ist am Wochenende Marcel Steiner (47) beim Bergrennen in Hemberg mit Syn-Fuel angetreten und hat damit auch gleich auf Anhieb gewonnen. Auto Sport Schweiz hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt und den fünfmaligen Schweizer Berg-Meister nach dem Auftaktsieg interviewt.
Der Sieg beim Auftakt in Hemberg hatte für dich eine doppelte Bedeutung: Zum einen war es der erste Turbo-Erfolg, zum andern hast du auf Anhieb mit dem synthetisch hergestellten Syn-Fuel gewonnen. Was hat für dich die grössere Bedeutung?
Marcel Steiner: Beides ist wichtig. Ich habe davon geträumt, dass wir auf Anhieb mit diesem zu 85% CO2-neutralen Treibstoff gewinnen können. Dass es klappen könnte, daran habe ich nicht wirklich geglaubt. Ein grosses Dankeschön geht an meinen Motorenpartner Helftec. Dieser hat viel zur Entwicklung beigetragen. Und ist mir auch in Sachen Syn-Fuel zur Seite gestanden.
Du hast dich erst kurz vor dem Rennen in Hemberg entschlossen, auf Syn-Fuel umzusteigen. Das klingt fast so, als wäre die Umstellung kein grosser Akt gewesen.
Das war es in der Tat nicht. Bisher bin ich mit Sprit gefahren, das 100 Oktan hat. Aber unser Motor ist ursprünglich auf 98 Oktan abgestimmt. So konnten wir eigentlich einfach umfüllen. Wir mussten nicht einmal das Motormapping verstellen.
Habt ihr auf dem Prüfstand einen Leistungsverlust festgestellt?
Nein, weil wir die Leistung gar nicht messen können. Wenn der Motor hochgedreht wird und in den Begrenzer kommt, müsste man auskuppeln können. Und das geht bei meiner Fliehkraftkupplung nicht.
Hast du denn auf der Rennstrecke einen Unterschied gespürt?
Eigentlich nicht. Obwohl Hemberg natürlich auch nicht die Motorenstrecke ist. Da werden wir im Laufe des Jahres auf Strecken, die den Motor mehr belasten, noch mehr Erfahrungen sammeln müssen. Der einzige Unterschied, den ich festgestellt habe, ist der Geruch. Syn-Fuel riecht irgendwie aggressiver.
Skeptiker werfen ein, dass es im Rennsport keine Langzeiterfahrung mit synthetisch hergestellten Kraftstoffen gibt. Wie gehst du damit um? So ein 1760 ccm-Honda-Turbo kostet ja doch eine Stange Geld…
Wir haben die Motordaten angesehen. Und die sehen gut aus. Wir haben sogar am Samstag nach den Trainings und am Sonntag nach dem ersten Rennlauf Daten zur Überprüfung geschickt. Und auch da war alles im grünen Bereich. Würde ein Schaden auftreten, wäre es wahrscheinlich gar nicht so einfach herauszufinden, ob dieser aufgrund des Treibstoffs aufgetreten ist. Oder ob der Schaden auch mit herkömmlichem Benzin entstanden wäre.
Das klingt fast so wie bei der Corona-Impfung…
Ja, es hat mit Vertrauen zu tun. Aber ich bin bisher guten Mutes.
Wie steht es mit Ölwechsel? Die sollen mit Syn-Fuel ja auch öfter auftreten.
Ja, das heisst es. Auch das werden wir noch genau mit unseren Partnern prüfen und analysieren müssen. Ich gehe davon aus, dass wir nicht mehr nur mit einem Ölwechsel pro Saison auskommen. Sondern während der Saison vielleicht zwei oder drei Mal das Öl wechseln müssen.
Was hat dich der neue Sprit gekostet?
Wir haben den Sprit von P1 über die HORAG AG bezogen. Wen es interessiert: Ich habe für 108 Liter 842.10 Franken bezahlt. Inklusive Transport und Mehrwertsteuer.
Und wieviel davon hast du in Hemberg gebraucht?
Pro Lauf drei Liter. Macht also 24 Liter. Das ist etwas mehr, als ich ursprünglich eingeplant habe.
Wenn du mit Syn-Fuel fährst und gewinnst, dann sollten andere der Umstellung gegenüber ja auch positiv eingestellt sein, oder nicht?
Ich bin ja nicht der erste, der damit fährt. Simon Wüthrich ist schon beim Slalom in Frauenfeld mit Syn-Fuel gefahren. Martin Epp sogar schon in Ambri. Und in Hemberg war auch Andreas Gähler bei den REGionalen mit Syn-Fuel unterwegs. Sicher kann es nicht schaden, wenn wir mit diesem Sprit ganz vorne mitfahren und Rennen gewinnen. Dann steigen vielleicht noch andere um.
Marcel Steiner hat den Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg in Rekordzeit für sich entschieden. Der fünffache Schweizer Meister hat nebenbei Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor hat ein Turbo noch dazu mit Syn-Fuel einen Gesamtsieg errungen.
Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg war beste Werbung für den Schweizer Motorsport. Traumhaftes Wetter, eine tolle Kulisse mit rund 8500 Fans, interessante Zweikämpfe und zwölf neue Klassenrekorde sowie ein neuer Streckenrekord prägten das Jubiläumsrennen im Toggenburg. Dass die Vorentscheidung um den Tagessieg schon nach dem ersten von drei Rennläufen fiel, war zwar ein kleiner Spannungstöter, tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.
In 51,7 Sekunden stürmte Marcel Steiner mit seinem LobArt-Helftec-Honda im ersten Lauf am Sonntagmorgen die 1,758 Kilometer kurze Strecke hoch. Damit war der Berner flotte 1,21 Sekunden schneller als Eric Berguerand im Vorjahr. Beim Versuch, die Zeit des dreifachen Hemberg-Siegers im ersten Anlauf zu unterbieten, unterlief dem Vorjahresmeister ein Fehler. «Ich war beim Anbremsen auf die Haarnadel, als das Auto auf einer kleinen Bodenwelle plötzlich nach links ausbrach», schildert Berguerand die Szene im «Rütelirank». Am Lola FA99 des Wallisers knickte beim Einschlag die rechte Vorderradaufhängung ein. Statt das Onboard-Video zu studieren, um Steiners Fabelzeit eventuell im zweiten Lauf schlagen zu können, musste Berguerand sein Auto reparieren. Erst 30 Sekunden vor dem Vorstart war der Garagist aus Charrat abfahrbereit. «Ohne die Hilfe von Fahrerkollegen hätte ich zusammenpacken können», sagt Berguerand, der sich danach mit zwei soliden Läufen in 53,94 und 52,64 sec doch noch den zweiten Gesamtplatz sicherte.
An Steiner, der im zweiten Lauf eine 52,83er-Zeit hinlegte, kam Berguerand nicht heran. Für Steiner war es der erste Hemberg-Sieg seit 2018 – der erste (in der Schweiz) mit Turbo-Power und der erste mit Syn-Fuel. Steiner hatte sich erst kurz vor dem Saisonauftakt entschlossen, den zu 85% CO2-neutralen Sprit, der synthetisch hergestellt wird, zu verwenden. «Es freut mich, dass das so gut funktioniert hat», sagt Steiner. «Es ist der Beweis, dass man mit diesem Kraftstoff ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen, konkurrenzfähig sein kann.»
Platz 3 in der Gesamtwertung ging an Robin Faustini. Dem Aargauer fehlten in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe 16 Hundertstelsekunden auf «Bergus». Und das, obwohl er mit einer Zeit von 52,96 sec im ersten Heat eigentlich recht flott gestartet war. «Ich war mit neuen Reifen unterwegs», sagt Faustini. «Aber ich war schon mit dem ersten Run nicht ganz zufrieden. Irgendwo ist bei uns im Fahrwerk der Wurm drin. Das müssen wir nun analysieren, damit wir uns beim nächsten Rennen in La Roche steigern können.»
Auf Rang 4 folgte Thomas Amweg. Dem Sohn von Bergkönig Fredy Amweg fehlten bei seiner Premiere mit dem Reynard 95D auf die Spitze rund zwei Sekunden pro Lauf. Damit war der Gurnigel-Sieger von 2019 aber dennoch zufrieden. «Wir hatten im Vorfeld zahlreiche technische Probleme und mussten den Motor mehrmals ein- und wieder ausbauen. So gesehen lief es gar nicht einmal so schlecht. Wir haben bei der Aerodynamik noch viel Luft nach oben. Und wir sind in Hemberg auch noch ohne Traktionskontrolle gefahren.»
Exakt eine Sekunde hinter Amweg belegte Joël Burgermeister im Tatuus F4 den fünften Gesamtrang. Damit sicherte sich der Thurgauer (ebenfalls in Rekordzeit) den Klassensieg bei den offenen Rennwagen bis 2000 cm3 – 1,17 Sekunden vor Slalom-Spezialist Philip Egli respektive 2,16 Sekunden vor Marcel Maurer.
Hinter Maurer kam mit Roger Schnellmann der schnellste Tourenwagenfahrer ins Ziel. Der Wangener hatte bei seinem Heimrennen Luft nach hinten. «Wir haben vor Hemberg in Anneau du Rhin nur einen Funktionstest gemacht. Insofern sind wir sehr zufrieden, wie es gelaufen ist», sagt Schnellmann. «Betrachtet man die Meisterschaft, steht halt immer die Frage im Raum, wann und ob Reto Meisel zurückkommt. Aber im Moment geniesse ich den Triumph und die Meisterschaft hat ja eben erst begonnen.»
Hinter Schnellmann belegten Bruno Sawatzki und Frédéric Neff die Plätze 2 und 3 bei den Tourenwagen. Das Duo hat sich schon im Vorjahr spannende Zweikämpf geliefert. Und auch am Hemberg schenkten sich die beiden Porsche-Piloten aus der Interswiss mit mehr als 2500 cm3 nichts. Vor dem entscheidenden dritten Durchgang lag der zweifache Schweizer Tourenwagenmeister Neff gerade mal drei Hundertstelsekunden vor Sawatzki. Dieser vermochte im letzten Heat (mit einer Zeit hauchdünn über dem neuen Rekord) das Blatt noch zu seinen Gunsten zu wenden.
Hinter Sawatzki/Neff war Simon Wüthrich (ebenfalls mit Syn-Fuel unterwegs) mit seiner Golf-Turbiene Schnellster in der E1 bis 3500 cm3. In der E1 bis 2000 cm3 gab Christian Bralla den Ton an. Der Tessiner kam nach einem Dreher im zweiten Lauf unter Druck, bewies aber mit einem soliden dritten Lauf Nervenstärke und sicherte sich den Klassensieg vor dem Opel-Kadett-Kutscher Sébastien Coquoz und Reto Steiner auf Ford Escort. In der identischen Hubraumklasse der Interswiss war Scirocco-Pilot Stephan Burri die unangefochtene Nummer 1 – vor den beiden Kadett-Piloten Marco Geering und Jürg Ochsner. Zu den weiteren Klassensiegern gehörten auch Lokalmatador Herrmann Bollhalder aus Wattwil im Opel Speedster (E1 bis 3000 cm3), Opel-Fahrer Armin Banz (IS bis 2500 cm3), Martin Bürki auf VW Polo (E1 bis 1600 cm3) sowie Patrick Flammer (TCR). Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher vor Michael Schläpfer und Philipp Krebs den Sieg am Hemberg.
Bereits am kommenden Wochenende geht es mit dem zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft von La Roche nach La Berra weiter. Der Zeitplan sieht vor, dass am Samstag, 17. Juni, ab 7.55 Uhr die Trainingsläufe und am Sonntag, 18. Juni, die Rennläufe beginnen. Die Startliste ist angehängt.
Mehr über die Bergrennen in Hemberg respektive La Roche erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch sowie www.courselaberra.ch
Und so geht es weiter:
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Die Schweizer haben beim 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans im grossen Stil abgeräumt. Vor allem in der zweiten Liga, der LMP2, war der Anteil von Schweizern auf dem Podium sehr beeindruckend.
Sébastien Buemi und Toyota gingen als Favorit ins Rennen. Doch aus dem fünften Sieg für den Waadtländer wurde nichts. Buemi und seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa mussten sich mit Platz 2 begnügen, nachdem der Japaner 1:45 h vor der Zielflagge auf der Jagd nach der #51 einen Dreher hatte und so nochmals die Box Ansteuern musste. Der Sieg ging – 58 Jahre nach dem letzten Erfolg und 50 Jahre nach dem letzten Start als Werksteam – wieder nach Maranello an Ferrari. Respektive an die Italiener Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi und den Briten James Calado.
Neben Buemi war mit Nico Müller noch ein weiterer Schweizer Fahrer in der Hypercar-Klasse, der Königsklasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft, vertreten. Der Berner lag mit seinem Peugeot 9X8 mit der Startnummer 94 mehrere Runden lang an der Spitze des Rennens. Mechanische Probleme warfen ihn schliesslich auf den 27. Platz zurück, 30 Runden hinter dem Sieger.
Gleich auf allen drei Podestplätzen traf man in der LMP2, der zweithöchsten Prototypen-Liga, auf Schweizer Piloten. Für Fabio Scherer war der Sieg in Le Mans der bisher grösste Triumph. Dass er diesen unter speziellen Umständen herausgefahren hatte, macht es noch schöner. Scherer war bei einem Boxenstopp von einer Corvette angefahren worden und beendete das Rennen tapfer mit einem schwer lädierten linken Fuss und ohne Boxenfunk! Platz 2 in der LMP2 ging an Louis Delétraz, der damit sein Vorjahresergebnis wiederholte. Dritter wurde Neel Jani.
Auch in der Semi-Profi-Wertung der LMP2 gab es einen Schweizer Erfolg zu vermelden. Das Team Cool Racing mit Alexandre Coigny wurde mit fünf Runden Rückstand auf das siegreiche Team Zweiter.
Auch in der GTE hätte es beinahe eine Schweizer Erfolgsmeldung gegeben. Rahel Frey verpasste als Vierte knapp das Podium. Die Solothurnerin, die 5 1/2 Stunden vor Rennende die Führung in dieser Kategorie übernommen hatte, musste sich zusammen mit der Belgierin Sarah Bovy und der Dänin Michele Gatting im Porsche 911 RSR des rein weiblichen Teams Iron Dames am Ende knapp geschlagen geben.
Die 24 Stunden von Le Mans gehören zu den berühmtesten Autorennen. Zum 100. Geburtstag (resp. 91. Auflage) haben sich insgesamt neun Schweizer Fahrer respektive Fahrerinnen gemeldet. Die grosse Frage wird sein: Gewinnt Sébastien Buemi mit Toyota zum fünften Mal?
Sébastien Buemi peilt am kommenden Wochenende seinen fünften Sieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans an. Gelingt ihm das, würde der Westschweizer mit Motorsportgrössen wie Derek Bell, Frank Biela und Emanuele Pirro gleichziehen. Einfach, wenn man überhaupt von «einfachen» Siegen in Le Mans sprechen darf, wird es für den Fahrer des Toyota mit der #8 nicht. Zwar gelten die in Köln ansässigen Japaner auch 2023 als Favorit, aber Toyota ist längst nicht mehr allein auf weiter Flur. In der Topklasse namens «Hypercar» kämpfen 16 Prototypen um den Sieg. Darunter Hersteller wie Ferrari, Peugeot (mit Nico Müller, #94), Porsche und Cadillac. Wie eng es werden kann, hat das Qualifying gezeigt. Dort liegen die beiden Ferrari vorne. Buemi im Toyota steht auf Startplatz 4 neben dem Schwesterauto mit der #7.
Die 91. Auflage des 24-Stunden-Krimis an der Sarthe verspricht aber nicht nur in der Topklasse Spannung. In der zweiten Liga bei den LMP2ern sind 24 Autos am Start. Darunter vier Schweizer: Louis Delétraz (bei WRT), Fabio Scherer (Inter Europol), Neel Jani (Duqueine Team) und Alexandre Coigny (im Schweizer Team Cool Racing). Und ein Liechtensteiner: Matthias Kaiser (Vector). Anhand der Ergebnisse der vergangenen Jahre hat Delétraz die besten Aussichten auf ein vielversprechendes Ergebnis. 2021 hatte der Genfer den Sieg bereits vor Augen, als er in der letzten Runde stehenblieb. 2022 wurde er Zweiter in der LMP2. Nicht mehr unter Schweizer Lizenz fährt 2023 Matthias Beche.
Nach dem Abschied der LMGTE-Pro-Klasse, sind die teuren GTE-Autos nur noch durch Amateure in Le Mans vertreten. Und das zum letzten Mal, denn ab 2024 werden sie durch die weltweit beliebten GT3-Autos ersetzt. Im Feld der 21 Autos sind mit Thomas Flohr (Ferrari 488) und Rahel Frey (Porsche 911 RSR) ein Schweizer und eine Schweizerin mit guten Chancen auf ein Top-3-Ergebnis vertreten. Aus Team-Sicht gilt es in der GTE, den beiden Ferrari von Kessel Racing die Daumen zu drücken.
Los geht das Rennen wie üblich um 16 Uhr Ortszeit. RTL Nitro übertragt das komplette Rennen live. Auch Eurosport wird aus Le Mans berichten. Deren Übertragung wird aber auf die verschiedenen Eurosport-Sender aufgesplittet, da parallel die Finalspiele der French Open angesetzt sind.
Am Wochenende beginnt in Hemberg die Schweizer Berg-Meisterschaft. Mehr als 200 Fahrer und Fahrerinnen stehen bei der Jubiläumsausgabe im Toggenburg am Start.
2012 hat das Bergrennen Hemberg sein Comeback gegeben. Auf einer damals neuen, 1,758 Kilometer kurzen Strecke von Bächli nach Hemberg. Zuvor, sprich von 1968 bis 1990, war die Strecke länger (2,625 km) und führte von St. Peterzell hinauf nach Hemberg. Weil 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht gefahren werden konnte, feiert das «neue» Hemberg am Wochenende seinen 10. Geburtstag.
Eine grosse Vielfalt bei den Tagessiegern können die Toggenburger nicht ausweisen. Gerade mal zwei Fahrer haben sich in den vergangenen elf Jahren in die Siegerliste eingetragen: Eric Berguerand und Marcel Steiner. Berguerand hat sechs Siege errungen – 2013-2016, 2019 sowie 2022, Steiner gewann bisher drei Mal: 2012, 2017 und 2018. Die Chancen, dass diese Serie am Wochenende fortgesetzt wird, stehen gut. Berguerand/Steiner zählen zu den absoluten Top-Favoriten.
Während Berguerand in Hemberg mit seinem Lola FA99 ins kalte Wasser springt und für den Walliser die Berg-Saison (wie üblich) erst mit dem Rennen im Toggenburg beginnt, hat Steiner Ende April am Bergrennen Rechberg teilgenommen. Ein massiver Vorteil gegenüber Berguerand dürfte dieses eine Rennen aber nicht sein. Erst recht, weil Steiner im Oberösterreichischen mit seinem LobArt-Honda nicht vollends zufrieden war. «Das Auto fuhr sich in einigen Passagen recht eigenwillig und in anderen wieder angenehm», meinte der Berner. «Der Wechsel auf neue Federn half nur bedingt. «In schnellen Kurven fühlte es sich besser an. In den Spitzkehren war es kontraproduktiv.»
Neben Berguerand und Steiner kommen bei der Jubiläumsausgabe zwei andere Fahrer als Spielverderber in Frage: Robin Faustini (im Vorjahr Zweiter in Hemberg) und Thomas Amweg (Dritter 2019). Letzterer geht erstmals mit seinem frisch aufgebauten Reynard 95D an den Start, muss den Ball in Sachen Erwartungen aber flach halten. «Beim GP Mutschellen sind wir zum ersten Mal mit dem Reynard gefahren», sagt Amweg. «Seither plagen uns Probleme mit der Wasserpumpe. In Hockenheim bin ich dann nochmals zehn Runden gefahren. Da lief es gut und ich fühlte mich wohl im Auto. Aber ich bin etwas skeptisch. Ich hoffe, die Technik spielt uns am Hemberg keinen Streich.»
Für Faustini hat die Saison bereits angefangen. Der Aargauer bestritt am vergangenen Wochenende mit seinem ebenfalls frisch aufgebauten Osella FA30 Judd vor den Toren von Split das Bergrennen von Grad Skradin. Mit zwei Laufbestzeiten sicherte er sich souverän den Tagessieg. Dennoch ist Faustini nicht ganz zufrieden. «Wir hatten bis am Samstag vor dem ersten Rennen Probleme mit der Elektronik. Ausserdem ist der neue Motor heikel zu fahren. Und am Fahrwerk haben wir bisher noch gar nicht grossartig gearbeitet. Diesem Thema werden wir uns in den Trainingsläufen in Hemberg widmen. Mein Ziel ist es, Rang 2 aus dem Vorjahr zu egalisieren. Wenn mehr daraus wird – umso besser.»
Noch nicht am Start sind die beiden Westschweizer Joël Volluz und Joël Grand. Beide werden erst beim zweiten Rennen von La Roche nach La Berra ins Geschehen eingreifen, wobei Grand mit dem neuen Wolf Mistral F1 und Volluz mit dem bewährten Osella FA30 angreifen werden. «Ich habe bei der Rallye du Chablais am Auto von Sergio Pinto geschraubt. Und das Wochenende zuvor hatte ich am Bergrennen Vallecamonica in Italien teilgenommen», erklärt Volluz. «Deshalb bin ich noch nicht dazugekommen, meinen Osella einsatzbereit zu machen.»
Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 wird es voraussichtlich zu einem spannenden Dreikampf zwischen Vorjahressieger Philip Egli, Rückkehrer Marcel Maurer und dem Vorjahreszweiten Joël Burgermeister kommen. Das Trio hat sich im Vergleich zu den wahren Berg-Spezialisten schon bei anderen Veranstaltungen, insbesondere den Läufen zur Schweizer Slalom-Meisterschaft, warm gefahren. Wie Faustini hat auch der Thurgauer Burgermeister am vergangenen Wochenende an einem Bergrennen teilgenommen. Im tschechischen Sternberk sicherte sich der Fahrer des Tatuus F4 als Gesamtzehnter souverän den Klassensieg. Ob das reicht, um die beiden Routiniers Egli und Maurer in Hemberg vom Thron zu stossen?
Auch Mitsubishi-Fans dürfen sich aufs Wochenende im St. Gallischen freuen. Gleich vier Evo 8 stehen im Feld der E1 über 3500 cm3 am Start. Wobei natürlich Roger Schnellmann – in Abwesenheit von Reto Meisel – mit seinem 3859 cm3 starken Bergmonster die besten Chancen auf den Tourenwagensieg hat. Gespannt darf man auch auf die Rückkehr von Toni Büeler, dem Tourenwagen-Champion von 2010, sein. Der Goldacher kehrt mit seinem Mitsubishi Lancer Evo RSC nach zig Jahren Abwesenheit an den Berg zurück, nachdem er den Slalom Frauenfeld bereits zu Testzwecken genutzt hatte.
Im Feld der Tourenwagen muss man natürlich immer auch ein Auge auf die Porsche-Fraktion in der Interswiss werfen. Allen voran auf den zweifachen Schweizer Tourenwagenmeister, den Jurassier Frédéric Neff (im Porsche 996 GT2R), sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991 Cup), der im Vorjahr Gesamtdritter wurde. Und dann wäre da noch Simon Wüthrich mit seiner Golf-Turbiene. Im Vorjahr kam der Langnauer den Porsches gefährlich nahe. In diesem Jahr fährt Wüthrich als Vorreiter mit synthetisch hergestelltem Sprit.
Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Vorjahr) in 52,91 sec (= 119,61 km/h).
Für alle Bergfans geht es am Samstagmorgen mit Feld 1 und einem ersten (von vier) Trainingsläufen um 7.30 Uhr los. Am Sonntagmorgen haben alle Fahrer nochmals die Chance auf einen fünften Testdurchgang, ehe es dann ab 10.15 Uhr mit den Rennläufen ums Eingemachte geht. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen wurden am Samstag drei Schweizer Motorsport offiziell in die «Wall of Fame» in der autobau Erlebnsiwelt in Romanshorn aufgenommen.
Am vergangenen Samstag wurden in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen drei Schweizer Motorsportler in die «Wall of Fame» aufgenommen. Das Trio hat für den Schweizer Motorsport aussergewöhnliche Erfolge gefeiert. Der siebenfache Weltmeister Rolf Biland gilt als der erfolgreichste Schweizer Motorsportler. Mit 81 GP-Siegen in der Seitenwagen-WM (von 1975 bis 1996) ist Biland Rekordhalter in dieser Disziplin. 18 Mal war der Seeländer unter den Top 3! Der Umstieg auf vier Räder gelang Biland auf einem Chevron F3. Im Horag-Team von Markus Hotz fuhr er erfolgreich in der Formel-2-EM und startete auch in der Langstrecken-WM.
Auch Markus Bösiger bestritt erfolgreich die Seitenwagen-WM. Mit Steve Webster errang das Team des Aargauers zwei WM-Titel. Nach seiner Karriere im Seitenwagen wechselte Bösiger in die Truck-Szene. Dort wurde er zum erfolgreichsten Schweizer Truck-Piloten. Als Werksfahrer von MAN, Freightliner und Renault klassierte er sich während zehn Jahren immer in den Top 10. 2007 wurde Bösiger Europameister, dreimal errang der Unternehmer aus Langenthal (Hotel Meilenstein) den Vize-Titel.
Über Louis Christen haben wir in einem separaten Artikel bereits berichtet. Dem 76-Jährigen ist noch bis 3. September eine Sonderausstellung in der autobau Erlebniswelt gewidmet (siehe Link).
Im Rahmen des Anlasses wurde auch autobau-Gründer Fredy Lienhard für seine Verdienste im Schweizer Rennsport ausgezeichnet. Der ehemalige Daytona-Sieger und Förderer des Schweizer Nachwuchsrennsports bekam vom Verband Auto Sport Schweiz den «Auto Sport Award» überreicht und war darüber sichtlich gerührt.
Lienhard ist seit Jahrzehnten eine feste Grösse im Schweizer Motorsport. Der Ostschweizer hat sich zum einen als international erfolgreicher Pilot einen Namen gemacht. Zum anderen gilt der heute 75-Jährige als grösster Förderer im Schweizer Automobil- und Kartrennsport. Zahlreichen Piloten war es nur dank der grosszügigen Unterstützung möglich, Rennsport zu betreiben. Am Beginn so mancher Karrieren – von Gregor Foitek über Marc Benz bis Simona De Silvestro – stand und steht der Support von Fredy Lienhard. Auch Auto Sport Schweiz darf nachhaltig von seiner Unterstützung profitieren. Seit 2012 ist Lienhard zuerst mit dem Brand LO (Lista Office) und seit 2016 mit seiner imposanten «autobau Erlebniswelt» in Romanshorn, gemeinsam mit Sohn Fredy Alexander Hauptsponsor der Schweizer Kart-Meisterschaft.