Sind Sie am Sport und insbesondere am Motorsport interessiert? Haben Sie «technisches Flair»? Bekunden Sie Interesse an einer aktiven Zusammenarbeit mit technikbegeisterten Kommissaren und möchten diese administrativ unterstützen? Haben Sie Interesse in einem jungen, aufstrebenden Verband einer interessanten Tätigkeit nachzugehen?
Dann sind Sie genau der/die Richtige für uns. Für die Geschäftsstelle in Liebefeld/BE suchen wir per sofort respektive spätestens 1. Februar 2023 eine/n Sachbearbeiter/in Technik, 100%.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis Dienstag, 22. Dezember an:
Patrick Falk
Direktor Auto Sport Schweiz
Könizstrasse 161
3097 Liebefeld
falk@motorsport.ch
Das vollständige Stelleninserat finden Sie hier als PDF.
Das Schweizer Team hat bei den Rotax Max Challenge Grand Finals im portugiesischen Portimão dank Christopher Holst in der E20 Junior sogar auf dem Podium gestanden.
394 FahrerInnen aus 60 Nationen haben an den Rotax Max Challenge Grand Finals im portugiesischen Portimão teilgenommen. Darunter auch eine Schweizer Delegation mit den Meistern der Rotax-Saison 2022. Der erfolgreichste Schweizer Rotax-Pilot war Christopher Holst in der Elektro-Kategorie E20 Junior. Der Fahrer aus dem Kart-Club Oerlikon wurde Vierter im Finale der besten 16, profitierte aber von einer 5-Sekunden-Strafe (jump start) gegen den Polen Colin Wazny und rückte so als Dritter sogar aufs Podium nach. Auf den siegreichen Schweden Joel Bergstroem fehlten dem schnellen Schweizer nur knapp viereinhalb Sekunden.
Auch die restlichen Schweizer schafften allesamt die Finalqualifikation. Pech hatte Ronja Rieder. Die erste Meisterin in der Geschichte der Rotax Challenge Schweiz hatte in der Einführungsrunde zum Finale bei den Micros einen Unfall und konnte leider nicht mehr weiterfahren. Auch Michael Hitchcock tauchte nicht im Endergebnis auf. Der Kart-Shop-Pilot aus Eschenbach im Kanton St.Gallen wurde nach dem Finale wegen Untergewicht aus der Wertung der DD2 Master genommen.
Die Finalergebnisse der restlichen Schweizer: Paul Schön 13. Bei den Minis, Tino Sidler 33. Bei den Junioren, Samuel Ifrid 20. in der Kategorie Max, Phillip Loacker 12. in der DD2 und Gilberto Loacker 10. in der E20 Senior.
Weitere Infos und alle Ergebnisse finden Sie auf https://grandfinals.rotax-kart.com
Die Simracing-Schweizer-Meisterschaft in den Klassen Formel 3 und GT3 bei flanc.ch ist in vollem Gange. Das nächste Rennen findet am kommenden Mittwoch statt.
Im Oktober ist die von flanc.ch organisierte Schweizer Simracing-Meisterschaft erfolgreich in den Klassen Formel 3 und GT3 gestartet. In der Formel 3 sind zwei von zwölf Rennen absolviert. In der GT3-Meisterschaft bereits deren drei. Schon am Mittwoch, 30. November, geht es mit Rennen 3 in Silverstone weiter. Am 14. Dezember steht dann der vierte und letzte F3-Lauf in diesem Jahr in Fuji auf dem Programm. In der GT3-Meisterschaft wird am 8. Dezember (ebenfalls in Fuji) und am 22. Dezember in Watkins Glen gefahren.
In der klassischen Open Wheeler Serie mit Dallara-Formel-3-Fahrzeugen wurden die ersten beiden Wertungsläufe in Imola und Suzuka ausgetragen. Das internationale Fahrerfeld mit separater Wertung für die Teilnehmer der Schweizer Meisterschaft zeigt Simracing auf hohem Niveau mit spannenden Zweikämpfen. Die Wertungsläufe finden jeweils geteilt in einem 20-minütigen Sprint- und einem 40-minütigen Feature-Rennen statt. Die Meisterschaftswertung wird nach zwei Läufen vom Tessiner Claudio Costarelli angeführt, gefolgt von Mirco Gyr und Alessandro Romanelli.
Wie im realen Motorsport ist die GT3-Klasse auch als Simracing-Disziplin äusserst populär. Die ersten drei Wertungsläufe wurden in Imola, Suzuka und Silverstone abgehalten. Das Format mit einem Rennen über 60 Minuten inkl. obligatorischem Boxenstopp lässt viel Freiraum für taktische Spielchen. Die Meisterschaftswertung wird nach einem Viertel der Saison vom Berner Pascal Tschopp angeführt, gefolgt von Tobias Herzog und Adnan Grozdanic. Auch in dieser Serie ist das Fahrerfeld international – mit separater Wertung für die Schweizer Meisterschaft.
Die Rennleiter und die offizielle Jury von Auto Sport Schweiz mit Sportkommissaren aus dem realen und dem virtuellen Automobilsport sorgen während den Rennen für die Einhaltung des Reglements. Die Rennen der Swiss Simracing Series werden live durch SRA TV auf Youtube übertragen.
Die Serien von flanc.ch richten sich an Simracerinnen und Simracer, die von Zuhause aus im eigenen Simulator teilnehmen wollen. Bei entsprechendem Angebot ist auch die Teilnahme aus einem Sim-Center möglich. Die Serien werden mit der Simulation iRacing ausgetragen.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.flanc.ch
Am Montag, 28. November 2022 findet in Bern der traditionelle « Zibelemärit » statt.
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz ist am Montag, 28.11.2022 daher von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet und bleibt am Nachmittag geschlossen.
Ab Dienstag, 29.11.2022 stehen wir Ihnen zu den gewohnten Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.
Die NSK hat in ihrer Sitzung von gestern Mittwoch, 23. November, die Kalender für 2023 verabschiedet. Stand heute kann mit folgenden Terminen geplant werden:
Termine Berg-SM 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex (provisorisch)
22./23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
26./27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel St. Denis – Les Paccots
Termine Slalom-SM 2023
15./16. April, Bière
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon
Termine Rallye-SM 2023
31. März/1. April, Critérium Jurassien
1.-3. Juni, Rallye du Chablais
8./9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
7.-9. September, Rallye Mont-Blanc – Morzine (F)
29./30. September, Rally del Ticino
26.-28. Oktober, Rallye International du Valais
Termine Kart-SM 2023
2. April, 7 Laghi (I)*
14. Mai, Franciacorta (I)*
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
*Bedürfen noch der definitiven Zustimmung des italienischen Automobilclubs ACI
Ebenfalls schon eingetragen sind die Termine des Porsche Sports Cup Suisse 2023:
20.-22. April, Red Bull Ring (A)
18.-20. Mai, Le Castellet (F)
23.-25. Juni, Imola (I)
14.-16. Juli, Monza (I)
21.-23. September, Mugello (I)
26.-28. Oktober, Misano (I)
Falls Änderungen/Absagen vorliegen, werden die von Auto Sport Schweiz auf der Homepage veröffentlicht.
Jetzt ist es definitiv: Der ACS verzichtet künftig auf weitere Austragungen des Bergrennens in Reitnau.
Der ACS Vorstand hat diesen Entscheid bereits Ende September gefällt. Dem ACS war es aber wichtig, zuerst alle direkt involvierten Personen persönlich über diesen Entscheid zu informieren und die Beweggründe aufzuzeigen, die zu diesem Entscheid geführt haben. Auch die Gemeinden, alle Landbesitzer und die Vereine wurden vorab schriftlich über diesen Entscheid informiert.
Der Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass es dem ACS nicht mehr möglich ist, genügend finanzielle Mittel für diesen Grossanlass bereitzustellen. Dies infolge der veränderten Marktsituation im automobilen Umfeld. Diese hat sich sehr schnell und leider nicht sehr zu Gunsten des Motorsportes verändert. «Es ist nicht Corona selber, wenn schon, die Zeit nach Corona und jetzt noch die aktuellen Probleme auf dem Weltmarkt», so Thomas Kohler, Geschäftsführer und Organisator des Anlasses. «E-Fahrzeuge werden die Zukunft auf den Strassen sein, aber vorerst können wir dieses Bedürfnis gegenüber unseren Sponsoren im Motorsport nicht erfüllen, und es entspricht auch mehrheitlich nicht den Wünschen unserer Zuschauer», führt Kohler weiter aus.
Nach 54 Jahren Bergrennen Reitnau ist es vorbei mit dem Motorsport im Suhrental, obwohl die Jubiläum-Caps für die 55. Ausgabe, bereits seit 2020 im Keller liegen. Der ACS bedauert diesen Entscheid sehr. Bei dieser Entscheidung wurden auch weitere Faktoren berücksichtig. Ein verändertes Zuschauerverhalten, aber auch die Verlagerung von Werbegeldern ins Internet-Marketing. Das Firmen-Sponsoring vor Ort ist eher rückläufig. Dies bekommen auch viele andere Organisatoren, abseits des Motorsportes, zu spüren. Erschwerend kommt hinzu, dass die in den letzten Jahren immer knapper werdenden Platzverhältnisse in Reitnau keinen Spielraum lassen, den Anlass der Zeit anzupassen und zu erweitern, um den neuen Bedürfnissen eines Grossanlasses zu genügen.
Der ACS dankt allen Fahrern, Funktionären, Helfern und den Zuschauern, die diesen Anlass überhaupt ermöglicht haben.
(Offizielle Pressemitteilung ACS Mitte)
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 3: der Suzuki Swiss Racing Cup.
Autos ab Stange sind beliebt. Zumindest bei Hobby-Rennfahrern, die aufs Portemonnaie schauen müssen. Mit dem Suzuki Swiss Racing Cup kann im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft ein Markenpokal betrieben werden, der nicht nur preiswert ist, sondern für wenig Geld auch noch viel Fahrspass bietet. Einer der Fahrer, Michaël Béring, Sohn des 2020 verstorbenen Bergeuropameisters Jean-Claude Béring, sagt stellvertretend: «Dieser Cup ist genial! Du musst auf dem Rennplatz keinen Aufwand betreiben!»
2019 nahmen beim Saisonauftakt in Interlaken 39 Fahrer am SSRC teil. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie hat sich das Feld ausgedünnt. 17 Fahrer waren es noch 2022 beim ersten Rennen in Bière. Allerdings waren vor drei Jahren auch noch verschiedene Modelle erlaubt. In dieser Saison hat Suzuki Schweiz die Weichen neu gestellt. Erlaubt ist nur noch der Suzuki Swift Sport 48V Hybrid. Damit ist der Suzuki Swiss Racing Cup der erste Schweizer Markenpokal mit elektrisch unterstützten Rennfahrzeugen.
Getestet wurde das Auto bereits im Rahmen der Mini-Slalom-Saison 2021. Béring, Patrick Flammer, und Rico Thomann gaben dem «Mild-Hybrid» die ersten Sporen. Mit Erfolg! Flammer entschied den ersten der beiden Slaloms auf dem Flugplatzkurs in Ambri für sich.
Inzwischen haben (wie gesagt) die Teilnehmer auf das Hybridmodell gewechselt. Die beiden langjährigen Spitzenfahrer Fabian Eggenberger und Marcel Muzzarelli meinen, dass der Unterschied zum Vorgänger überschaubar sei. Im oberen Drehzahlbereich sei der Hybrid-Suzuki etwas schwächer, meint Eggenberger. Und Muzzarelli findet, dass die Kraftübertragung sich verändert habe. «Die Räder drehen beim Hybrid nicht mehr so schnell durch», so der Kommentar des Ostschweizers.
Muzzarelli gegen Eggenberger – das war auch das Duell in dieser Saison. Fünf Mal belegten die beiden die Plätze 1 und 2. Am Ende entschied Eggenberger die Meisterschaft für sich – mit 5:1 Siegen. Und das trotz einer Machtdemonstration von «Muzz» beim Saisonauftakt. In Bière beim ersten Rennen fuhr der 41-Jährige im zweiten Lauf mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung allen davon. Allerdings hat Muzzarelli dafür auch eine logische Erklärung: «Ich war im ersten Durchgang Schnellster und ich wusste, dass Fabian meine Zeit im zweiten Durchgang nicht unterboten hatte. Also konnte ich befreit fahren.»
Nach Bière wendete sich das Blatt. Eggenberger legte den Grundstein zum Titel mit einem Hattrick in Frauenfeld und Ambri. Mit seinem vierten Sieg in Bure machte er den Sack schliesslich vorzeitig zu. «Fabian war in diesem Jahr der Schnellere», sagt Muzzarelli ohne lange um den heissen Brei zu reden. «Er hat den Titel verdient.» Der Meister nimmt die Lorbeeren gerne entgegen. Und auch er hat eine logische Erklärung. «Das Auto ist zum Fahren einfacher geworden. Dieser Overboost beim Beschleunigen ist nicht mehr so ausgeprägt wie beim Vorgängermodell. Marcel ist damit immer besser klargekommen, weil er behutsamer ans Gas geht. Ich kenne nur Vollgas oder gar kein Gas…»
Den Wechsel auf das neue Hybridmodell hat Suzuki Schweiz mit einer Umtauschprämie von 3000 Franken versüsst. Diese Eintauschprämie ist aber nur gültig für Teilnehmer des Racing Cups der Jahre 2019-2021. Und sie wird, so heisst es bei Suzuki Schweiz, auch nur unter bestimmten Bedingungen ausbezahlt. Mieten kann man die Autos bei Suzuki nicht. Es sei denn, man bucht das «Pressefahrzeug» für einen Gaststart. Dafür gibt es die Möglichkeit, sich das Auto zu teilen. Das macht das Hobby günstiger. Aber es birgt auch Gefahren. Was, wenn dein «Teamkollege» einen Unfall/Defekt hat? Oder was, wenn wie in Frauenfeld die Bremsen überhitzen? «Das war in der Tat ein Problem», sagt Eggenberger, der sich das Auto 2022 mit Heiko Leiber teilte. «Wir mussten in der Pause die Beläge wechseln, sonst wäre der Tritt auf die Bremse ein Tritt ins Leere gewesen.»
Viel Arbeit macht der kompakte Sportler sonst nicht. «Er ist ideal für jeden Neueinsteiger. Dank der Strassenzulassung kannst du mit ihm zur Strecke fahren. Du brauchst keinen Anhänger und kein teures Zugfahrzeug», sagt Eggenberger. «Du musst ausserdem nicht einmal besonders viel Ahnung von der Technik haben, weil du am Fahrzeug sowieso nichts ändern darfst. Und du kannst am Montagmorgen mit dem Auto zur Arbeit fahren.»
Eine Gastfahrerlizenz von Auto Sport Schweiz reicht, um beim SSRC Rennluft zu schnuppern. Und es gibt sogar etwas zu holen. Dem Meister winken 3000 Franken plus ein Yokohama-Gutschein in Höhe von 1500 Franken. Für Platz 15 im Gesamtklassement gibt es abgestuft in 200er-Schritten noch 200 Franken. Wer mindestens drei Rennen bestreitet, erhält 300 Franken pro Veranstaltung rückvergütet. Damit lassen sich keine Luxusferien finanzieren. Aber um Rennsport mit maximalem Vergnügen und minimalen Kosten zu betreiben, reicht es. Und genau darum geht es im Suzuki Swiss Racing Cup.
Die Suzuki-Meister
2005, Dennis von Gunten
2006, Marc Hintermayer
2007, Dennis von Gunten (Ignis Sport) und Rebecca Glaser (Swift Sport)
2008, Christian Lee (Ignis Sport) und Marco Graf (Swift Sport)
2009, Marco Graf
2010, Manfred Eggenberger
2011, Thomas Gerber
2012, Fabian Eggenberger
2013, Fabian Eggenberger
2019, Marcel Muzzarelli
2020 – (keine Meisterschaft wegen Corona)
2021, Marcel Muzzarelli
2022, Fabian Eggenberger
Von 2005 bis 2013 hiess der von ASS genehmigte Markenpokal «Suzuki Grand Prix». Seit 2019 geht er als «Suzuki Swiss Racing Cup» an den Start
Edoardo Mortara und Raffaele Marciello verpassten den perfekten Saisonabschluss in Macau. Marciello schied in Führung liegend aus. Und Mortara unterlief am «Start» ein Aussetzer der besonderen Art…
Edoardo Mortara zählt in Macau zu den absoluten Topstars. Der Genfer hat das Rennen in der ehemaligen britischen Kolonie schon sechs Mal gewonnen – zwei Mal in der Formel 3, also den klassischen Grand Prix von Macau, und vier Mal im GT-Auto. Am Wochenende wollte «Edo» den siebten Sieg an Land ziehen. Die Voraussetzung schuf er sich mit der Pole-Position. Doch dann unterlief dem Audi-Piloten ein folgenschwerer Fehler. Der Schweizer Formel-E-Pilot fuhr (als Einziger im Feld) los, als sich das Safety-Car in Bewegung setzte, obwohl die Ampel noch «rot» war! Nach einer Runde nahm er seinen Platz ganz vorne wieder ein, was die Rennleitung natürlich nicht duldete. Mortara musste aus der Boxengasse starten und wurde hinter Sieger Maro Engel, Raffaele Marciello und Lokalmatador Kang Ling Vierter.
Im zweiten Durchgang, dem eigentlichen Hauptrennen, machte Mortara seinen Fehler wieder gut und beendete das Rennen als Zweiter hinter Engel. Platz 3 ging an den in Asien lebende Fribourger Alexandre Imperatori.
Kein Glück hatte Marciello. Der ADAC-GT-Masters-Champion wollte seine sensationelle Saison mit einem Sieg in Macau krönen, schied im Hauptrennen aber schon in der zweiten Runde in Führung liegend aus.
Curt Schild hat sich schon in jungen Jahren für das Automobil interessiert. Von 1955 bis 1958 absolvierte er der ETH-Maschinenbauingenieur aus Solothurn auch ein Praktikum bei Porsche. 1960 engagiert ihn der ACS als Leiter Technik und Sport. Nur zwei Jahre später stösst Schild als Delegierter des ACS zur Commission Sportive Internationale, der damals weitgehend autonomen obersten Sportbehörde der FIA. Dort wird Schild schon bald zum Präsidenten der Homologationskommission ernannt. Später betraut man ihn auch mit der Leitung der technischen Kommission der Formel 1. Ausserdem steht er bei grossen Veranstaltungen als Sport- und Technikkommissar im Einsatz.
Schild macht sich als Homologations-Präsident nicht nur Freunde. Nach einem Besuch bei Ferrari zeigt ihm Firmengründer Enzo Ferrari Jahrzehnte danach noch die kalte Schulter. Und auch bei Porsche ist man bei der Homologation des berühmten Porsche 917 «not amused» über Schilds akribisches Vorgehen. Auch in der Formel 1 bläst Schild ab 1976 ein eisiger Wind entgegen. Der mächtige und über weite Strecken rücksichtslose FISA-Präsident Jean-Marie Balestre macht dem stets hilfs -und kompromissbereiten Schild das Leben schwer. 1982 kommt es zum Bruch.
Schild konzentriert sich daraufhin wieder auf seine Funktionen beim ACS und tritt in der Folge nur mehr selten im internationalen Automobilrennsport in Erscheinung. Anfang der 90er-Jahre wird er Mitglied der FISA-Kommission für Elektro- und Solarfahrzeuge. Ab 1986 organisiert Schild im Namen des ACS diverse Wettbewerbe für Elektrofahrzeuge – zuerst in Veltheim, später auch auf den Flugplätzen in Emmen und Interlaken.
2010, 15 Jahre nach seiner Pensionierung, wird Schild als Legende des Automobilrennsports in der «Wall of Fame des Schweizerischen Autorennsports» im autobau-Museum in Romanshorn aufgenommen. Am 2. Oktober stirbt Schild nach längerer Krankheit.
Das Nationale Berufungsgericht (NBG) sah sich in zwei Fällen, welche am 5. Oktober 2022 verhandelt wurden, gezwungen, auf ein Eintreten zu verzichten. Der Grund: Es gab Formfehler.
Das Nationale Berufungsgericht (NBG) sah sich in zwei Fällen, welche am 5. Oktober 2022 verhandelt wurden, gezwungen, auf ein Eintreten zu verzichten. Im Ablauf der zur Berufung stehenden Entscheide sowie bei der Berufung selbst wurden von beiden Parteien grundlegende formelle Fehler gemacht.
Anlässlich des vierten Laufes der VEGA TROFEO in Levier (F) vom 28.8.2022 haben Technische Kommissare des Veranstalters nach dem Finallauf die übliche Motorenkontrolle bei den ersten drei Fahrern durchgeführt. Bei den Piloten Arnaud Voutat und Maxence Lefèvre (beide unter Bewerberin Spirit Karting AG am Start) wurden unter anderem eine Abweichung der Seitenkanäle im Zylinder festgestellt. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden die Fahrer von den Technischen Kommissaren disqualifiziert.
Das Nationale Berufungsgericht stellt anlässlich seiner Verhandlung fest, dass gemäss NSR Art. 12.9.1 ein solcher Entscheid einer Disqualifikation in die Zuständigkeit der Sportkommissare fällt. Folglich handelt es sich bei der Disqualifikation grundsätzlich um einen nichtigen Entscheid.
Gleichwohl wurde auf Platz ein Protest gegen diesen nichtigen Entscheid eingelegt. Demnach musste das NBG anlässlich seiner Sitzung entscheiden, ob dieser Protest Gültigkeit erwirken kann. Das NBG hält fest, dass ein Protest gegen den Entscheid der technischen Kommissare gemäss NSR Art. 13.2 / 13.3 gar nicht zulässig ist. Der eingelegte «Rekurs» ist rechtlich nicht haltbar.
Die Berufungserklärung der Spirit Karting AG sowie die Berufungsbegründung wurden von einer nicht zeichnungsberechtigten Person unterzeichnet. Ob die im Anschluss ausgestellte Vollmacht für diese Person rückwirkende Gültigkeit hat, muss das Gericht unter den gegebenen Umständen nicht näher untersuchen.
Formell wurden sowohl die Disqualifikation durch die Technischen Kommissare des Veranstalters, der anschliessende Protest sowie die Berufung nicht korrekt gemäss den gültigen Reglementen abgehandelt.
Das NBG beschliesst, demgemäss wird auf die Berufung nicht eingetreten.
Das Gericht hat sich bei seinen Beratungen des Falles gefragt, ob die ASN der Bedeutung einer Veranstaltung entsprechend klare und einfache formelle Abläufe vorgeben sollte. Eine Einflussnahme über die Genehmigung der Serienreglemente sowie allfällige Kontrollen auf Platz könnten ein praktikables Mittel dazu sein.
Gemäss NSR Art. 15.6.1 entscheidet das Nationale Berufungsgericht nach Ausgang des Verfahrens über die Verteilung der Kosten. Das Gericht berücksichtigt, dass die Bewerberin, die Spirit Karting AG, zwei Fahrer, Maxence Lefèvre und Arnaud Voutat, hat, welche beide gleich betroffen sind, und reduziert daher in diesem Fall die Kosten.
Im Weiteren ist das Gericht der Ansicht, dass beide Parteien (The Kart Company als Veranstalter, die Spirit Karting AG als Bewerberin) grundlegende formelle Fehler gemacht haben, was eine Aufteilung der Kosten zu gleichen Teilen auf beide Parteien rechtfertigt.
Die Gerichtskosten werden vom Gericht auf CHF 1'500.00 festgesetzt. Hinzu kommen die Berufungsgebühren pro Pilot und diese werden gestützt auf NSR Art. 15.5.4 einbehalten. Die deponierte «Protestgebühr» von CHF 500.00 wird der Bewerberin zurückerstattet.
In den letzten Tagen wurden die Erneuerungsformulare 2023 an die Piloten versendet, welche im Jahr 2022 im Besitz einer Jahreslizenz (REG/NAT/INT) waren. Die Antragsformulare für Neu-Anträge können ab sofort per E-Mail oder Telefon auf der Geschäftsstelle bestellt werden: info@motorsport.ch oder 031 979 11 11.
Die Lizenzformulare für die Kollektivbewerber, LOC-Jahreslizenz, Trainingslizenz, SIM-Racing, REG-Gast oder IT-D1 Lizenz sowie für Kommissarslizenzen stehen hier zum Download zur Verfügung: https://motorsport.ch/de/autosport/lizenzen-reglemente-formulare
Wer noch für die Saison 2022 eine Lizenz beantragen muss oder die aktuelle Lizenzstufe für die laufende Saison anpassen will, hat die Möglichkeit dies bis am 30.11.2022 zu tun.
Für sämtliche Fragen zu den Lizenzen 2023 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Gestern Mittwoch, 16. November, hat eine Fake-News im BLICK über das angebliche Ableben von Paul Gutjahr für Aufregung gesorgt. Im Namen von Paul Gutjahr, einem Mitglied der Geschäftsführung von Auto Sport Schweiz, möchten wir an dieser Stelle all diejenigen beruhigen, die diese Meldung gelesen und sich im Umfeld von Gutjahr gemeldet haben: Der liebe Paul ist quietschfidel und erfreut sich bester Gesundheit!
Bei der gestrigen BLICK-Meldung handelt es sich um eine (peinliche) Verwechslung. Eine Person aus dem Dunstkreis des ACS Luzern/Nidwalden/Obwalden hat einem BLICK-Informanten mitgeteilt, dass Curt Schild verstorben sei. Im Laufe des Gesprächs entstand aus dem Namen des ehemaligen ACS-Direktors eine Verwechslung… Da der gewissenhafte BLICK-Ressort-Chef Roger Benoit nicht im Hause war, fand diese Falschmeldung den Weg in die Info-Spalten, ohne dass es jemand verifiziert hat.
ASS hatte mit BLICK-Sportchefin Steffi Bucheli und den Betroffenen Kontakt. Sie haben sich für den Fauxpas in aller Form persönlich und im BLICK von heute Donnerstag, 17. November, entschuldigt.
Der Neuenburger Rennfahrer gewann am vergangenen Wochenende auf der Rennstrecke von Le Castellet mit seinem Formel Renault die Meisterschaft der Ultimate Cup Series 2022.
Am vergangenen Wochenende hat Christophe Hurni im Alter von 59 Jahren in Le Castellet den Titel geholt. Der Neuenburger gewann die Meisterschaft der Ultimate Cup Series 2022 am Steuer seines Formel Renault. Hurni hatte eine perfekte Saison mit 14 Siegen, 17 Podestplätzen und 540 Punkten in diesem Jahr und gewann sowohl die übergeordnete Kategorie als auch die Ultimate-Klasse in der Formel Renault.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser grossartigen Saison!
Christophe Hurni: Ich bin sehr glücklich. Für mich ist es eine schöne Art, 40 Jahre Motorsport und Leidenschaft zu feiern. Die Geschichte ist umso schöner, weil ich vor 40 Jahren mein Debüt auf der gleichen Rennstrecke in Le Castellet gegeben habe, damals schon am Steuer eines Formel Renault. Das war damals im Rahmen der Ecole Winfield, bei der ich es neben erfahrenen Fahrern wie Jean Alesi bis ins Halbfinale schaffte.
Du musstest bis zum letzten Rennen warten, um die Meisterschaft zu gewinnen.
Ja, beim letzten Rennen zählen die Punkte doppelt und der Kampf mit dem jungen Gaspard Le Gallais war die ganze Saison über sehr eng. Er hat mich gezwungen, meine Komfortzone zu verlassen und meine Grenzen zu überschreiten. Die Atmosphäre zwischen uns war trotz der Kollision in Magny-Cours immer sportlich und fair.
Du wirst am 1. Dezember 60 Jahre alt. Es scheint, es gibt nichts, was dich aufhalten würde.
Das stimmt wirklich! Ich habe immer noch die gleiche Freude am Fahren, ich würde sogar sagen, dass meine Leidenschaft noch grösser ist als in meiner Jugend. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhören würde, bevor ich zu einer «fahrenden Schickane» werde. Aber ich habe immer noch Pläne. Da wartet in den nächsten Jahren noch ein grosses Projekt im Motorsport auf mich. Auf jeden Fall ist die Leidenschaft für diesen Sport, der mir auf menschlicher Ebene, beim Austausch von Erfahrungen und bei Freundschaften viel gegeben hat, noch immer ungebrochen.
Wirst du den Titel feiern?
Natürlich, wird der Titel gefeiert, aber vor allem 40 Jahre Wettkampf, das muss gefeiert werden!
Am Wochenende fielen im Rahmen der «Auto Zürich» die Entscheidungen in der Schweizer Simracing-Meisterschaft. An Spannung mangelte es nicht.
Leonard Heidegger machte es nochmals richtig spannend. Als einziger Fahrer überhaupt fuhr der Titelanwärter der Kategorie PRO (Porsche Esports Carrera Cup Suisse) keine gültige Superpole-Runde. Und musste deshalb von ganz hinten starten. Um nach vorne zu gelangen, musste Heidegger dementsprechend viel Risiko eingehen und kassierte dafür u.a. eine 5-Sekunden-Strafe.
Im Foto-Finish musste er sich dem auf Platz 4 liegenden Yves Eigenmann geschlagen geben. Die Top 3 des Finallaufs hiessen Levin Nikitas, Rowan Eaton und Julian Ammann. Doch Heidegger setzte sich in der Endabrechnung trotzdem durch. Weil er die schnellste Rennrunde fuhr, kassierte er drei Extrapunkte und sicherte sich so den Titel vor Ammann und Nikitas. Neben einem Porsche-Drive-Gutschein im Wert von 3’090 CHF darf Heidegger an einem von Auto Sport Schweiz organisierten Lizenzkurs in Hockenheim teilnehmen. Ausserdem ist er der Fahrer, der die Schweiz an den FIA Motorsport Games 2024 in Valencia vertritt.
In der Kategorie AM setzte sich Pole-Setter Tobias Schmidlin mit der Maximalpunktzahl von 94 Zählern durch. Platz 2 ging an Nicola Mantegani vor Pedro Pereira. In der Damenwertung setzte sich (ebenfalls mit dem Punktemaximum) Nadia Brülisauer gegen Danica Brönnimann und der Newcomerin Vanessa Rüfenacht durch. In der Kategorie Ü45 ging der Titel an Michel Dänzer vor Daniel Hablützel und Gilbert Denzer.
In der erstmals durchgeführten TCR Swiss Virtual Series by Honda jubelte Thomas Schmid. Der Jonschwiler, der die Schweiz erst kürzlich bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet vertreten durfte, hat seine Siegesserie damit ausgebaut und ist nach 2020 und 2021 erneut Schweizer Meister im Simracing. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Leonhard Heidegger respektive Lino Spengler, wobei Heidegger erst in der vorletzten Kurve seinen Kontrahenten überholen konnte.
Alle Ergebnisse im Überblick gibt es unter diesem Link.
In der Formel E kam Buemi 2022 auf keinen grünen Zweig. Dafür lief es in der Langstrecken-WM umso besser. Am Wochenende sicherte er sich beim 8h-Rennen in Bahrain seinen dritten WM-Titel!
Sébastien Buemi hat sich beim Saisonfinale der Langstrecken-WM in Bahrain seinen dritten WM-Titel nach 2014 und 2019 gesichert. Dem Toyota-Kutscher reichte ein zweiter Platz beim letzten Rennen, um die Saison 2022 mit fünf Punkten Vorsprung auf das Zweitplatzierte Alpine-Team zu krönen. Die Bilanz von Buemi und seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa in dieser Saison: zwei Siege (darunter die 24h von Le Mans) sowie drei zweite Plätze.
«Weltmeister zu sein, ist ein tolles Gefühl», sagt Buemi. «Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft, und nicht nur den Titel, sondern auch Le Mans gewonnen. Ein besonderes Lob geht an Ryo, der als Neuling ins Team kam und in seinem ersten Jahr gleich triumphieren konnte. Es ist nicht einfach, in ein Hypercar zu steigen und gegen eine so starke Konkurrenz an der Spitze zu kämpfen, aber er war ein fantastischer Teamkollege. Wir wollten das Rennen in Bahrain natürlich gewinnen und den Titel mit Stil holen, aber trotz der Pole-Position und einem guten Start hat es nicht gereicht. Gratulation an das Toyota-Auto mit der #7. Es zeigt einmal mehr, wie hart umkämpft das Titelrennen war.»
Für Nico Müller, der seinen ersten Einsatz im Hypercar von Peugeot absolvierte, endete das Rennen in Bahrain auf der vierten Position – mit sechs Runden Rückstand auf den siegreichen Toyota. Louis Delétraz beendete seine erfolgreiche Saison als LMP2-Pilot in seiner Klasse ebenfalls auf Rang 4. Im Gesamtklassement belegt Delétraz den fünften Schlussrang.
Jubeln durften auch noch zwei andere Schweizer: Porsche-Fahrer Nicolas Leutwyler stand in der Amateur-Klasse der LMGTE zum ersten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podium. Platz 3 sicherte sich Rahel Frey (Ferrari 488).
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch – Shannon Lugassy.
An namhafter Unterstützung fehlt es Shannon Lugassy (16) nicht. Neben dem dreifachen Motorrad-Champion Dani Pedrosa aus Spanien und dem zweifachen Supersport-Weltmeister Sébastien Charpentier aus Frankreich zählt auch Ex-Fussballstar Cafú aus Brasilien zum engeren Kreis der Personen, die den Genfer israelischer Abstammung nach vorne bringen möchten. Dazu kommt ein weiterer Ex-Profisportler, der für Shannons körperliche Verfassung zuständig ist: Cédric Grand, Bronzemedaillengewinner im Viererbob 2006 in Turin.
Angefangen hat Lugassy – wie die meisten Nachwuchsrennfahrer – im Kart. Im Alter von 6 Jahren ist er das erste Mal in einem Mietkart gesessen. Kurz darauf dockte er bei Spirit Racing an. An seinen ersten Test mag sich Lugassy noch gut erinnern. «Der fand in Wohlen statt. Und ich bin auf Anhieb einen neuen Streckenrekord gefahren.»
2016 wurde Lugassy Zweiter bei den Super Minis. 2017 Dritter. 2018 sicherte er sich dann den Titel. 2019 wechselte er zu den Junioren und stiess schon im zweiten Rennen in Château Gaillard in die Top 3 vor. Am Ende der Saison belegte Lugassy Rang 5. Danach war Schluss mit Kartfahren – zumindest wettkampfmässig. 14-Jährig wagten die Lugassys den Sprung in den Automobilrennsport. Allerdings nicht in die Formel 4. Diesen Plan hatte Shannon nach einem unbefriedigenden Test verworfen. Stattdessen startete er 2021 in der Ultimate Cup Series auf Formel Renault 2.0 für das Team CMR und belegte Rang 2 in der Meisterschaft.
In diesem Jahr hat Lugassy einen weiteren Schritt gemacht. Teamintern ist er in die Formel 3 aufgestiegen. Dort fährt er an der Seite von Nicolas Prost, dem Sohn des viermaligen Formel-1-Weltmeisters. «Ich kann viel von ihm profitieren», sagt Lugassy. «Er hat eine Menge Erfahrung und ist die einwandfreie Referenz für mich.»
Der Umstieg vom Formel Renault in den Formel 3 ist ihm nahtlos geglückt. Schon im ersten Rennen in Le Castellet wurde Lugassy Zweiter (hinter Prost). Am Ende des ersten Rennwochenendes lag er in der Meisterschaft sogar in Führung. «Shannon ist sehr talentiert», attestiert ihm sein ehemaliger Teamchef Ken Allemann. «Er gehört zu den schnellsten Fahrern, die ich in den vergangenen Jahren betreut habe.»
Über die Ultimate Cup Series weiss der 16-Jährige nur Positives zu berichten. Es sei eine gute Schule, meint Lugassy. Und eine erschwingliche dazu. Eine Saison in der Formel Renault kostet 150'000 Franken (all inclusive). Ein Jahr Formel 1 schlägt mit 200'000 Franken zu Buche. «Dafür könnte ich in der italienischen Formel 4 gerade mal ein halbes Jahr fahren.»
Wie es mit Shannon weitergeht? 2023 will er in der Formula 3 Regional Fuss fassen. Ob’s klappt? An prominentem Support mangelt es nicht…
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird auch 2023 aus fünf Veranstaltungen bestehen. Der Saisonauftakt soll am 2. April im italienischen 7 Laghi stattfinden.
Die Austragungsorte sind dieselben. Und auch an der Anzahl Rennen ändert sich nichts. Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird auch 2023 aus fünf Veranstaltungen bestehen. Nur die Reihenfolge ist leicht angepasst.
Der Saisonauftakt soll am 2. April im italienischen 7 Laghi stattfinden. Danach soll am 14. Mai der zweite Lauf in Franciacorta über die Bühne gehen. Beide Termine sind noch nicht 100 Prozent in Stein gemeisselt. Es fehlt noch das i.O. des italienischen Verbandes ACI. Dieser wird seine Kalender erst Ende November absegnen. Es könnte also noch (muss aber nicht) zu einer Terminverschiebung kommen.
Der Rest der Termine sieht wie folgt aus:
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen
Auto Sport Schweiz hat auf seiner Homepage den provisorischen Kalender für Berg-, Slalom- und Rallye-SM 2023 veröffentlicht. Hier nun noch ein paar Ausführungen dazu.
Die Veranstalter haben bei Auto Sport Schweiz ihre geplanten Austragungsdaten 2023 gemeldet und aufgrund dieser Meldungen wurde ein provisorischer Rennkalender für das Jahr 2023 erstellt. Die Veranstalter müssen vielfach lokale Vorschriften und Begebenheiten sowie natürlich andere geplante Anlässe in ihrer Region berücksichtigen, um ihre Veranstaltung für ein bestimmtes Durchführungsdatum vorsehen zu können. Die Veranstalter REGionaler und NATionaler Anlässe sowie die verschiedenen Markenpokale können ihre Daten noch bis Ende November resp. Ende Dezember einreichen.
Schweizermeisterschaft Slalom
Dank der vorgesehenen Doppelläufe am Slalom Ambri können auch 2023 wieder sechs Rennveranstaltungen stattfinden. Der Slalom de Bure ist von seinem ursprünglichem Wunschdatum (gleichzeitig mit dem Bergrennen La Roche-La Berra) abgewichen und geht davon aus, dass die Veranstaltung in Massongex nicht stattfinden wird. Ideal wären sicher acht bis zehn Rennen für eine Schweizermeisterschaft, wobei hierzu Veranstalter und Infrastrukturen aktuell fehlen. Da zudem die Infrastruktur auf dem Waffenplatz in Romont bis 2025 komplett umgebaut wird, können die beiden bisherigen Anlässe (Drognens/Romont) von den Veranstaltern vorderhand nicht mehr durchgeführt werden.
Schweizermeisterschaft Berg
Bei der Schweizermeisterschaft Berg sind aktuell sieben Anlässe vorgesehen, wobei man festhalten muss, dass die Veranstaltung in Massongex auf wackligen Beinen steht und nur provisorisch eingeschrieben wurde. Zudem konnte sich der Veranstalter «Les Paccots» noch nicht zu einer definitiven Austragung 2023 durchringen. In diesem provisorischen Kalender wird es sicher noch zu Veränderungen und Anpassungen kommen. Auch bei den Bergrennen wäre eine Saison mit acht bis zehn Rennen wünschenswert, wobei auch hier die COVID-19 Pandemie keinen positiven Einfluss auf die Events und deren Durchführung hatte. Im Bereich Bergrennen sind aber verschiedene Interessenten (Sattelegg, Ollon-Huémoz, Steinerberg) bei Auto Sport Schweiz vorstellig geworden, um eventuell neue Anlässe in Zukunft durchführen zu können.
Schweizermeisterschaft Rallye
Die Schweizermeisterschaft Rallye hat für die Saison 2023 von sechs Veranstaltern Einschreibungen erhalten und wird nebst den vier bekannten Schweizer Rallyes (Jurassien, Chablais, Ticino und Valais) durch zwei Läufe in Frankreich ergänzt. Nebst der bereits bestens bekannten Rallye Mont-Blanc figuriert neu auch die Rallye Bourgogne-Côte Chalonaise im Kalender. Mit den geplanten sechs Läufen ist hier das Maximum an gewünschten Rennen für die Piloten/Co-Piloten erreicht, da der Aufwand pro Anlass sowohl zeitlich wie auch finanziell extrem hoch ist.
Der publizierte Kalender ist provisorisch und wird sicher durch das Komitee Meisterschaften sowie die Nationale Sportkommission (NSK) wo möglich noch optimiert resp. Ende Monat auch genehmigt. Es kann durchaus noch zu Anpassungen und Verschiebungen kommen, aber in erster Linie soll mit der Publikation der Daten allen Beteiligten (Veranstaltern, Streckenkommissare, Piloten, etc.) die Möglichkeit geboten werden, eine provisorische Saisonplanung für das Jahr 2023 erstellen zu können.
Die beiden bei der Meisterfeier im Verkehrshaus Luzern gezeigten Videos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind ab sofort online. Hier sind die Links dazu:
7 Laghi: https://www.youtube.com/watch?v=kse6Av5ZIIA
Wohlen: https://www.youtube.com/watch?v=MvE9cGQN-Z0&t=4s
Wir wünschen viel Spass und bedanken uns nochmals bei unserem Filmemacher Massimiliano Tuzzolino. «GRAZIE, Max!»
Die NSK hat schon vor einigen Jahren, neben den regelmässigen Ausbildungskursen für Streckenfunktionäre und Fahrer, auch die Ausbildung der Offiziellen eingeführt. Damit Rennleiter und Sportkommissare in den Genuss einer Lizenz kommen können, müssen diese entsprechende Schulungsmodule (Kick-Off/Grundkurs & Ausbildungskurs) besuchen.
Die Daten für die nächstjährige Ausbildung sind nun bekannt und die Schulungen finden wie folgt statt:
Das offizielle Informationsschreiben mit zusätzlichen Infos sowie das Anmeldeformular stehen nachfolgend als PDF zum Download verfügbar.
Für allfällige Fragen steht Ihnen Auto Sport Schweiz gerne zur Verfügung.
Am Sonntag fand im Verkehrshaus in Luzern die alljährliche Meisterfeier der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Abräumerin des Tages war eine junge Dame, die gleich mit drei Pokalen nach Hause fuhr.
Die alljährliche Meisterfeier der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft fand gestern Sonntag im Verkehrshaus in Luzern statt. Mit wenigen Ausnahmen erschienen nahezu alle Fahrer und Fahrerinnen, die ausgezeichnet wurden. Von den Top 3 fehlten nur zwei Piloten: die beiden Tessiner Albert Tamm (Dritter bei den Super Minis) und Ethan Frigomosca (Zweiter in der KZ2).
Überreicht wurden die Pokale von Ricardo Feller. Der ADAC-GT-Masters-Meister von 2021 und DTM-Laufsieger von 2022 kehrte damit an seine alte Wirkungsstätte zurück. Vor noch nicht allzu langer Zeit (2015) wurde auch er als Meister der damaligen Junior-Kategorie KFJ ausgezeichnet, ehe er international durchstartete. «Es ist mir eine Ehre, dass ich diese Preise übergeben darf», meinte Feller in einer kurzen Ansprache. Ein Erfolgsrezept, wie junge Kartfahrer den Weg nach oben schaffen, konnte er nicht verraten – dafür seien die Aufstiegsmöglichkeiten im Rennsport viel zu individuell. Feller erinnerte den Nachwuchs aber vor allem an eines: «Habt Spass bei dem, was ihr macht und glaubt immer fest an euch!»
Die Abräumerin des Tages war Chiara Bättig. Die zwölfjährige Zürcherin heimste nicht nur den Pokal für den Gewinn der OK-Junior-Meisterschaft ein. Die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch nahm ausserdem die Trophäe als bester Rookie in ihrer Klasse und als erfolgreichste Kartfahrerin in der Damenwertung entgegen. Der zweitgrösste Pokal bei den Junioren ging an Elia Epifanio. Für den jungen Aargauer war der Gang ins Verkehrshaus kein leichter. Die bittere Niederlage beim Finale in Wohlen war ihm immer noch anzusehen. Dass er sich in dieser Situation der Siegerehrung dennoch stellte, spricht für Epifanio.
Bei den Jüngsten, den 8- bis 12-Jährigen, war es Spirit-Fahrer Dan Allemann, der zum ersten Mal im Rahmen der Schweizer Meisterschaft den grössten Pokal in die Höhe stemmen durfte. Platz 2 bei den Super Minis ging an seinen Teamkollegen Matt Corbi. Dritter wurde der eingangs erwähnte Albert Tamm. Weitere Pokale und Auszeichnungen gab es bis Platz 10. Die Trophäe für den besten Rookie ging an Orlando Rovelli, der in Luzern abwesend war.
Grossen Applaus erntete auch der neue Champion in der X30 Challenge Switzerland, Spirit-Fahrer Kilian Streit. Der Berner hatte sich in einer spannenden Saison und in einem Feld, das über zahlreiche Siegfahrer verfügt, gegen Luca Luongo (2.) und Kilian Boss (3.) durchgesetzt. Streit nahm neben dem Pokal für den Gewinn der Meisterschaft auch eine Uhr von Sponsor Formex entgegen.
Bei den OK Senioren glich das Podium auf den ersten zwei Plätzen dem Vorjahr – nur in verkehrter Reihenfolge. Der Vorjahreszweite Lyon Mathur aus dem Team Exprit stand diesmal ganz oben, während sich der Champion von 2021, Patrick Näscher vom Kartteam Meier, mit Platz 2 begnügen musste. Den Pokal für Platz 3 bei den Senioren ging an KartBox.ch-Fahrer Jérôme Huber, der gleichzeitig auch als bester Rookie seiner Kategorie ausgezeichnet wurde. Wie in der X30 bekam der Sieger auch bei den Senioren eine Uhr von Sponsor Formex geschenkt.
Dass die junge Generation von Kartfahrern nicht nur richtig Gas geben, sondern auch über den Tellerrand hinausschauen kann, beweist das Beispiel von Mathur. Der junge Sarmenstorfer verriet, dass er einen Teil seines Preisgeldes, das er in dieser Saison für seine Leistungen in den Finalrennen erhalten habe, an die Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz spenden werde. Eine Geste, die, wie wir meinen, grossen Respekt verdient.
Zurück zur Siegehrung: In der Königsdisziplin bei den Schaltkarts nahm Sebastian Kraft als neuer Champion den grössten Pokal und den Chronographen von Formex entgegen. Der etwas kleinere Pokal für Platz 2 ging an den abwesenden Ethan Frigomosca. Rang 3 sicherte sich Evan Vantaggiato. Als bester Rookie in der KZ2 wurde Kai Perner ausgezeichnet.
Wie eingangs schon erwähnt sicherte sich Chiara Bättig auch die Damenwertung. Auf der zweitobersten Stufe stand Super-Mini-Pilotin Victoria Philipp. Rang 3 ging an Saskia Boss, die ältere Schwester von Kilian Boss, die gemeinsam mit ihrem Bruder in der X30 fährt.
Die Top 3 aller Kategorien 2022 im Überblick:
Super Mini
1. Dan Allemann, Spirit-Racing.ch
2. Matt Corbi, Spirit-Racing.ch
3. Albert Tamm, Energy Corse
Bester Rookie: Orlando Rovelli, Team Rovelli
OK Junior
1. Chiara Bättig, KartBox.ch
2. Elia Epifanio, Exprit
3. Kevin Rabin, Spirit-Racing.ch
Bester Rookie: Chiara Bättig, KartBox.ch
X30 Challange
1. Kilian Streit, Spirit-Racing.ch
2. Luca Luongo, KartBox.ch
3. Kilian Boss, Team Boss
Bester Rookie: Antonio Lagrotteria, Exprit
OK Senior
1. Lyon Mathur, Exprit
2. Patrick Näscher, Kartteam Meier
3. Jérôme Huber, KartBox.ch
Bester Rookie: Jérôme Huber, KartBox.ch
KZ2
1. Sebastian Kraft, Team Kraft
2. Ethan Frigomosca, Gerber Team Corse
3. Evan Vantaggiato, Karting Team Saeba
Bester Rookie: Kai Perner, Team Perner
Damen-Wertung
1. Chiara Bättig, KartBox.ch (OK Junior)
2. Victoria Philipp, Exprit (Super Mini)
3. Saskia Boss, Team Boss (X30 Challenge Switzerland)
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Jo Zeller?
82, 84, 90, 91, 92, 95, 98, 99, 00, 01, 02, 03, 06 – das sind keine Bingozahlen. Das sind die Jahre, in denen Jo Zeller Schweizer Rennwagen-Meister wurde. 13 Mal ist dem Zürcher dieses Kunststück gelungen. Eine schier unglaubliche Zahl! Und es hätten gut und gerne auch ein paar Titel mehr sein können. Doch nicht immer stand das Glück auf Zellers Seite.
Mit dem Rennsport angefangen hat der gelernte Karosserie-Spengler 1974 mit einem Cooper S. Der Start war etwas holprig. «Ich musste den Lizenzkurs in Hockenheim zwei Mal absolvieren», grinst Zeller. «Ich hatte einen Radlagerschaden und habe deshalb nicht alle Kriterien für die Rennlizenz auf Anhieb erfüllen können.»
Schon bald wechselte Zeller auf einen Formel 3. 1977 mischte er bereits in der Europameisterschaft mit. 1982 sicherte er sich seinen ersten nationalen Titel. Parallel fuhr «der kleine Schweizer» bei den grossen internationalen Rennen in Monaco und Macau mit. Seine Gegner hiessen Senna und Prost – später Häkkinen und Schumacher. Vorne mitmischen konnte er nicht. Dafür waren die Mittel zu bescheiden. «Ich hatte erst in den Neunzigerjahren einen Ingenieur», erinnert sich Zeller. «Aber dennoch war es eine schöne Zeit.»
Und wenn einmal das Material stimmte, lief Zeller zu Höchstform auf. 1982 wurde er beim Formel-3-EM-Lauf in Kassel-Calden sensationell Zweiter – vier Sekunden hinter dem späteren F1-Fahrer und Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro und eine halbe Ewigkeit vor Gerhard Berger.
Ab 2004 fuhr der umtriebige Jo zweigleisig. In der Schweizer Meisterschaft krallte er sich hinters Lenkrad. In Deutschland, genauer gesagt im Formel-3-Recaro-Cup (später ATS-Cup), nahm er am Kommandostand Platz. 2008 hängte Zeller den Helm an den Nagel. «Ich bekam einen Anruf von Frédéric Vervisch. Der wollte mein Auto für die deutsche Meisterschaft kaufen. Also habe ich aufgehört.»
Seither schraubt Zeller nur noch an seinen Autos und setzt diese erfolgreich ein. Seit 2013 ist Zeller eine feste Grösse im Drexler Formel-3-Cup. Sein Sohn Sandro (30) ist seit 2016 ungeschlagen.
Ans Aufhören denkt Zeller sr. noch lange nicht. «Was soll ich sonst machen?», fragt er. «Zuhause sitzen und auf den Tod warten? Solange ich kann, mache ich weiter.» Vor fünf Jahren hat er in seiner Heimatgemeinde Oetwil am See (ZH) eine zweite Niederlassung aufgemacht – grösser, schöner, moderner. Und trotzdem stösst Zeller mit all den Kundenautos, die er betreut, schon wieder an seine Kapazitätsgrenzen. Beim Besuch von Auto Sport Schweiz stehen fünf Formel-3-Autos und ein Renault 3.5 in der Werkstatt. Mittendrin Jo Zeller. Den Beruf des Mechanikers hat er nie offiziell gelernt. «Das war learning by doing», sagt der Mann der Rennfahrer wurde, weil er Jo Siffert nacheiferte. Mit Erfolg! Die 13 Titel sind bis heute ein mehr als beachtlicher Wert.
Die Schweiz ging bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet (F) leer aus. Auch oder weil Dario Cabanelas in der Formel 4 in aussichtsreicher Position abgeschossen wurde.
Die Schweizer Delegation war bei den FIA Motorsport Games im französischen Le Castellet in sieben Disziplinen vertreten. Eine Medaille gab es leider nicht. Doch das tat der guten Stimmung im Schweizer Team keinen Abbruch. Drift-Künstler Nicolas Maunoir, der im Achtelfinale knapp an Team Litauen scheiterte, sagte stellvertretend für seine Kollegen: «Dann holen wir die Medaille halt bei den nächsten Spielen in zwei Jahren in Valencia!»
Die besten Aussichten auf eine Medaille hatte der Lausanner Dario Cabanelas in der Formel 4. Der 16-Jährige war im samstäglichen Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz gefahren. Und hätte diesen auch am Sonntag im Hauptrennen mit grosser Wahrscheinlichkeit behalten. Doch wenige hundert Meter nach dem Start wurde er von einem Konkurrenten unsanft aus dem Weg geräumt. «Mein Start war nicht perfekt, aber ich lag vor der ersten Kurve klar auf Platz 3, als ich plötzlich einen Schlag spürte.» Die Aufhängung hinten rechts hielt dem Aufprall nichts stand. Cabanelas drehte sich mehrmals und musste zuschauen, wie Team Italien zu einem ungefährdeten Sieg und ihrer dritten Goldmedaille fuhr. «Es ist so ärgerlich. Ich hätte so gerne für die Schweiz eine Medaille geholt», meine der untröstliche Cabanelas hinterher.
Gabriele Lusquiños, ein Brasilianer mit Schweizer Wurzeln, vertrat die Eidgenossenschaft bei den Tourenwagen. Sein Rennen endete auf Platz 12, wobei er sich die meiste Zeit des Rennens in den Top 10 halten konnte. «Ein Gegner vor mir hat an einer Stelle ohne Vorwarnung gebremst, so dass ich brutal in die Eisen musste. Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus und ich bin auf P16 zurückgefallen. Schade! Ich denke Platz 7 oder 8 wäre möglich gewesen.»
Nicht vom Glück verfolgt war am Wochenende Elia Epifanio. Der Zweite der Schweizer OK-Junior-Meisterschaft fiel am Start zum Finale ans Ende des Feldes zurück, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht richtig gut, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.
Für Simracer Thomas Schmid endete die erste Teilnahme an den FIA Motorsport Games im Halbfinale. Der St.Galler, Meister der Schweizer Simracing-Meisterschaft 2020 und 2021, hatte sich bei der Fahrzeugwahl verzockt. «Der BMW war auf der Geraden zu langsam. Ausserdem ist mir im Halbfinale ein Konkurrent ins Auto gefahren. Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.»
Bei den GT-Rennen war die Schweiz durch Yannick Mettler und Dexter Müller vertreten. Das Duo belegte im Cup-Rennen Platz 5. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.» Im Sprint-Rennen sass Mettler alleine im Mercedes AMG GT3 von sps Automotive. In einem starken Feld mit zahlreichen Platin- und Gold-Fahrern überquerte er die Ziellinie als Zehnter. «Mir fehlte der Topspeed», sagte Mettler. «Es fühlte sich so an, als hätte ich einen Bremsfallschirm im Heck.» Im Nachhinein wurde festgestellt, dass der Belüftungskanal der hinteren Bremsen defekt war. «Das erklärt, wieso Bremsen und Reifen ab ca. der zehnten Runde überhitzt haben.»
Trotz leeren Händen hat sich die Schweizer Delegation in Le Castellet nicht nur teuer verkauft, die einzelnen Athleten dürfen auf das Erreichte stolz sein. Besonders hervorzuheben war der Teamspirit. Obwohl die Fahrer in völlig unterschiedlichen Disziplinen angetreten sind und sich teilweise vorher noch nie gesehen haben, entstand in kurzer Zeit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Der olympische Gedanke hinter den Spielen hat im Team Schweiz jedenfalls für bleibende Erinnerungen gesorgt. Und wie Maunoir schon eingangs gesagt hat: Beim nächsten Mal in Valencia 2024 klappt es dann auch mit der ersten Medaille!
Weitere Infos zu den Spielen gibt es auf der Internetseite www.fiamotorsportgames.com
Jasin Ferati hat seine Debütsaison im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse beim Finale im italienischen Misano mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt.
Routinier und Tabellenführer Jürg Aeberhard oder Nachwuchsfahrer Jasin Ferati: Wer sichert sich den Titel im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse? Gerade einmal neun Zähler trennten die beiden vor dem Saisonfinale in Misano, insgesamt 59 Punkte standen bei den letzten beiden Rennen noch zur Disposition. Ferati legte stark vor: Der 19-Jährige entschied das Qualifying für sich und verwies seinen Rivalen um 0,513 Sekunden auf den zweiten Startplatz. Auch im 15-Runden-Sprint liess der Youngster mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 nichts anbrennen: Er überliess seinem Kontrahenten nur auf den ersten Metern kurz den Vortritt und fuhr dann einen klaren Sieg heraus, schnellste Rennrunde inklusive. Damit lautete die Ausgangsposition vor dem letzten und entscheidenden Sprintlauf: Aeberhard 279 Punkte, Ferati 277.
Bereits die erste Runde deutete einen Krimi an: Obwohl Ferati von der Pole-Position startete, übernahm zunächst Aeberhard die Führung. Diese Reihenfolge drehte der Förderpilot aber sofort wieder um, behielt seinen Verfolger allerdings stets im Nacken. Aber es sollte reichen: Im Ziel behauptete Ferati einen Vorsprung von 1,787 Sekunden und erhöhte seine Misano-Punkte-Ausbeute auf den Maximalwert 59. Damit sicherte er sich gleich in seinem Debütjahr im GT3 Cup den Meistertitel.
«An diesem Wochenende hat alles gepasst – vom Auto bis zum Team. Den Titel in meinem ersten Jahr zu holen, ist ein so schönes Gefühl. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben», freut sich Ferati. «In beiden Rennen habe ich zunächst den Start verhauen, das war ein Riesenstress. Ich wusste aber, was ich zu tun hatte. Am Ende konnten wir doch alle Punkte mitnehmen.»
Rang 3 im GT3-Cup ging an Gregor Burkard.
In der GT4 Clubsport-Gruppe hiessen die Sieger in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket (MR) Renzo Kressig und «Gioga». In der Klasse 11 für den Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Ausstattung fuhr der Porsche von Jens Richter und Andreas Greiling zweimal auf den ersten Platz. Philippe Menotti gewann mit seinem 911 GT3 R den ersten Lauf der Gruppe Open GT, im zweiten lag 911-GT3-Cup-Pilot Loïc Villiger vorn. Das abschliessende, zu keiner Meisterschaft mehr zählende Zweistunden-Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Adria-Kurs entschieden Patrick Dinkeldein und Profirennfahrer Marco Seefried am Steuer eines Porsche 911 GT3 R für sich. Rang 2 ging an Jasin Ferati und Alexander Fach, dem GT3 Cup-Titelgewinner der vergangenen beiden Jahre. Im Gleichmässigkeitswettbewerb der Porsche Drivers Competition setzte sich zuerst Marc Schöni und dann Virgil Keller durch.
Vier Schweizer standen am dritten und letzten Tag der Motorsport Games in Le Castellet noch im Einsatz. Für Dario Cabanelas, der für die Schweiz die erste Medaille hätte holen können, endete das Rennen leider schon nach wenigen Metern.
Dario Cabanelas war untröstlich. Der 16-Jährige aus Pully im Kanton Waadt hatte sich am Samstag als Dritter im Qualirace eine super Ausgangslage für das Finale am Sonntag geschaffen. Doch leider war für die junge Schweizer Nachwuchshoffnung schon nach wenigen hundert Metern Schluss. Der spanische Kontrahent fuhr ihm noch vor dem Einlenken in die erste Kurve hinten rechts aufs Rad. Cabanelas drehte sich mehrfach und musste mit einer kaputten Aufhängung aufgeben. «Ich hatte nicht den besten Start erwischt», sagt ein tief enttäuschter Cabanelas. «Aber ich hatte meine Position verteidigt und war mir sicher, dass ich als Dritter in die erste Kurve einlenken könne. Doch dann gab es plötzlich einen Schlag. Ich hätte so gerne eine Medaille für die Schweiz geholt!»
Auch OK-Junior-Pilot Elia Epifanio konnte in Le Castellet nicht den erhofften Erfolg einfahren. Im abschliessenden Finale über 26 Runden fiel der Kart-Pilot aus Würenlos (AG) beim Start ans Ende des Feldes, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht wirklich so, wie ich mir das vorgestellt habe, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.
Bei den Tourenwagen stellte Gabriel Lusquiños seinen Cupra TCR auf den neunten Startplatz. Im Rennen erwischte der Brasilianer mit Schweizer Wurzeln einen mässigen Start, holte sich die verloren gegangenen Positionen aber zurück, ehe er dann im Zweikampf mit Team Grossbritannein unsanft eingebremst wurde… «Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus», sagt Lusquiños, «und ich bin auf P16 zurückgefallen. Danach konnte ich mich immerhin noch bis auf P12 vorarbeiten.»
Als letzter Schweizer war Yannick Mettler im GT-Sprint-Rennen an der Reihe. In einem hochkarätigen Feld mit Top-Fahrern wie Mirko Bortolotti, Dries Vanthoor, Luca Stolz und Tristan Vautier qualifizierte sich der Luzerner mit seinem Mercedes AMG GT3 von sps Automotive als Zehnter. Auf dieser Position beendete er schliesslich auch das Rennen. «Wir hatten zu wenig Topspeed», sagt Mettler. «und hinten zu viel Luftdruck. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Bremsfallschirm am Auto. Mit den Änderungen, die wir nach dem Cup-Rennen vorgenommen haben, war ich aber ziemlich zufrieden.»
Die Schweiz hat am zweiten Tag der FIA Motorsport Games in drei Disziplinen «ihre Finals» absolviert. Zu einer Medaille hat es leider nicht gereicht. Für das Highlight sorgte Dario Cabanelas als Dritter im Qualirace der Formel 4.
Im GT Cup verpassten Dexter Müller und Yannick Mettler einen Podestplatz als Fünfte knapp. Müller, der den Startturn übernahm, musste sich gegen zahlreiche Profis wehren und übergab den Mercedes AMG GT3 von sps Automotive an zehnter Stelle. Mettler überholte danach sukzessive einen Gegner nach dem anderen, bis eine Safety-Car-Phase das Rennen kurz vor Schluss neutralisierte. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.»
Eine gute Leistung zeigte auch Nicolas Maunoir. Der Driftkünstler hatte sich trotz technischen Problemen am ersten Tag für die Top 30 qualifiziert. Im ersten «Battle» bezwang Maunoir seinen Gegner aus Ungarn klar. Im Achtelfinale war dann leider Endstation gegen Litauen. «Mit dem ersten Versuch, dem Lead, war ich sehr zufrieden», sagt Maunoir. «Beim Chase hat der Litauer dann einmal etwas früh gebremst. Ich bin aufgelaufen und er ist danach mit Vollgas davongefahren. Schade. Aber ich bin zufrieden. Nach einer so langen Pause war das für mich ein guter Wettbewerb.»
Für Simracer Thomas Schmid endete das Abenteuer in Le Castellet im Halbfinale. Schmid hätte Zehnter werden müssen, um ins Finale einzuziehen, verpasste dieses Ziel aber als 15. «Mich hat auf den ersten Metern ein Gegner rausgeschoben», erzählt Schmid. «Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.» Bereits gestern hatte der St.Galler zu Protokoll gegeben, dass die Wahl des Autos wohl nicht ideal gewesen wäre. «Der BMW war nicht wirklich top – vor allem in Sachen Topspeed.» Das sieht man auch am Ergebnis. Von den Top 10 fuhren acht Fahrer auf McLaren…
Einen schwierigen Tag erlebte Kartfahrer Elia Epifanio. Im ersten Quali-Race schied er nach einem Dreher kurz vor Rennende aus. Im zweiten Durchgang verpasste er die Top 20 knapp. «Wir haben vor dem zweiten Heat die Bremsen getauscht», sagt Epifanio. «Die waren der Grund, warum ich mich ersten Turn gedreht habe. Danach ging es etwas besser. Aber ich habe immer noch zu wenig Grip. Ich hoffe, dass ich mich morgen nochmals steigern kann.»
Bei den Tourenwagen zog Gabriel Lusquiños den zehnten Startplatz an Land. Der 28-jährige Brasilianer mit Schweizer Wurzeln kämpfte im Qualifying mit den Reifen. «Ich bekam sie nicht auf die gewünschte Temperatur», sagt Lusquiños. «Und dann waren da noch die Track Limits. Hätte ich meine besten Sektoren in eine Runde packen können, wäre ich Sechster geworden. Mit meiner Leistung und der Verbesserung am Auto bin ich eigentlich zufrieden. Mit dem Resultat weniger.»
Für das Highlight des Tages sorgte Dario Cabanelas. Gestern noch unzufrieden mit sich und dem Auto fuhr der Waadtländer im Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz. Nur der Italiener Andrea Antonelli und der Portugiese Manuel Espirito Santo waren schneller als Cabanelas. «Ich hatte einen guten Start und bin danach auf Platz 3 vorgestossen», erzählt der von Platz 7 gestartete Cabanelas. «Der Spanier hat mich fast rausgedrückt. Aber es ist gerade nochmals gutgegangen. Die Lenkung war zwar etwas krumm, aber das hat mich nicht grossartig behindert.»
Die FIA Motorsport Games in Le Castellet haben heute Freitag so richtig Fahrt aufgenommen. Nicht alle Schweizer Teilnehmer waren mit ihren Leistungen zufrieden.
Den bisher grössten Erfolg feierte Simracer Thomas Schmid. Der St.Galler hat sich als Sechster in seiner Gruppe problemlos für das Halbfinale qualifiziert und war damit bester Nicht-McLaren-Fahrer. «Wir hatten ein paar gute und sehr faire Battles», sagt Schmid. «Auf die Spitze fehlt mir rund eine Sekunde, aber davon bin ich ausgegangen. Ausserdem war der BMW nicht die perfekte Wahl. Aber ich bin dennoch mit dem bisher Erreichten zufrieden.» Am Samstagmorgen hat Schmid nochmals ein freies Training (um 10 Uhr), das Halbfinale findet dann um 13.15 Uhr. Kommt der Schweizer Simracing-Meister von 2020/2021 in seiner Gruppe unter die Top 10 steht er im Finale. Dieses geht ab 17.35 Uhr über die Bühne.
Auch Yannik Mettler und Dexter Müller absolvierten heute bereits ihr erstes Rennen. Das Mercedes-AMG-GT3-Duo belegte im Quali-Race Platz 7 (Sieger Deutschland). Morgen Samstag startet das Duo von Startplatz 5 zum zweiten Quali-Race. Das Hauptrennen im GT Cup beginnt um 14.15 Uhr. Die Startreihenfolge ergibt sich aus den Ergebnissen der beiden Quali-Heats.
Für Dario Cabanelas endete der erste Arbeitstag in der stark besetzten Formel 4 mit den Trainingsergebnissen 7 und 11. Cabanelas fehlten im zweiten Training 1,4 Sekunden auf den Italiener Andrea Antonelli. Der junge Mann aus Pully (VD) ist mit seiner bisherigen Leistung noch nicht zufrieden. «Ich weiss nicht genau, woran es liegt, aber ich kann mit dem Auto irgendwie nicht ans Limit gehen. Ich muss das jetzt nochmals mit meinem Ingenieur anschauen, damit wir morgen Samstag um 10 Uhr im Qualifying besser dastehen.»
Erst eine Trainingseinheit hat Gabriele Lusquiños absolviert. Der in Rio de Janeiro geborene und in São Paulo wohnhafte TCR-Fahrer mit Schweizer Wurzeln hat sich als Fünfter sehr gut aus der Affäre gezogen. Auf TCR-Urgestein Tom Coronel aus den Niederlanden verlor Lusquiños lediglich eine halbe Sekunde. «Für den Anfang lief es sehr gut», meint Lusquiños. «Und ich weiss genau, in welchen Kurven ich noch Zeit gutmachen kann.»
Mit technischen Problemen fing der Arbeitstag für Nicolas Maunoir an. Der Genfer Driftkünstler musste am frühen Morgen das Benzinrelais tauschen. Im ersten Trainingslauf übertrieb er es in der ersten Kurve und drehte sich beinahe. Am Nachmittag war er im Quali im ersten Durchgang mit 72 von 100 möglichen Punkten 20. «Danach hatten wir leider einen technischen Defekt. Ich weiss noch nicht, ob es das Differenzial oder die Antriebswelle ist.»
Für das Schweizer Aushängeschild in der Disziplin Karting Junior Elia Epifanio endete der erste Tag durchzogen. «Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe», sagt Epifanio. «Ich habe die Bremspunkte nicht immer perfekt getroffen. Dann hatten wir auch noch ein Problem mit dem Vergaser. Aber ich probiere es morgen besser zu machen.»
Heute Abend findet in Marseille (F) die Eröffnungsfeier zu den FIA Motorsport Games statt. Am Start ist auch eine Schweizer Delegation mit sieben Rennfahrern.
Von Donnerstag bis Sonntag finden in und um Le Castellet (F) die zweiten FIA Motorsport Games (nach Rom 2019) statt. Den Auftakt zu den viertägigen Spielen macht heute Abend die Eröffnungsfeier im Mucem, dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, im Alten Hafen von Marseille.
Am Start ist auch eine siebenköpfige Schweizer Delegation – angeführt von Team-Kapitänin Chiara Gaffuri. In sechs Disziplinen kämpfen Schweizer Rennfahrer um Gold, Silber und Bronze. Die meisten von ihnen sind ab Donnerstag, 27. Oktober, in freien Trainings und Qualifyings im Einsatz.
Um Medaillen geht es für die Schweizer Athleten ab Samstagnachmittag. Der erste Schweizer, der Edelmetall holen kann, ist Nicolas Maunoir im Drift-Wettbewerb (ab 13.45 Uhr). Um 14.15 Uhr starten dann Yannick Mettler und Dexter Müller im GT Cup zu ihrem Rennen. Auch bei Simracer Thomas Schmid geht es am Samstag um alles oder nichts. Kommt der St.Galler ins Finale, wird er ab 17.45 Uhr seine virtuellen Runden drehen.
Am Sonntag, 30. Oktober, findet um 11.30 Uhr dann das Formel-4-Rennen statt. Dort kann das Schweizer Aushängeschild Dario Cabanelas nicht nur eine Medaille holen, dem Sieger winkt auch ein Preisgeld von 10'000 Euro. Der Schweizer Kartfahrer Elia Epifanio steht dann um 12.30 Uhr (nach drei Qualifying-Heats) in seiner Disziplin hoffentlich auf der Pole-Position fürs Finale. Die beiden letzten Rennen mit Schweizer Beteiligung gehen um 14.30 (TCR mit Gabriel Lusquiños) und 15.50 Uhr (GT Sprint Cup mit Yannick Mettler) über die Bühne.
Auto Sport Schweiz drückt allen Teilnehmern die Daumen und wird über die gängigen Kanäle von den Motorsport Games berichten.
Weitere Informationen bietet auch die Internetseite www.fiamotorsportgames.com
Raffaele Marciello hat in dieser Saison schon zahlreiche Siege und Meisterschaften im GT3-Sport errungen. Mit dem am Wochenende gewonnenen Titel im ADAC GT Masters setzt der Tessiner einem kaum mehr zu toppenden Jahr die Krone auf.
Raffaele Marciello ist «Mister GT3» 2022! Der in Zürich geborene und im Tessin wohnhafte Mercedes-Werksfahrer hat nicht nur in der GT World Challenge zwei Titel und den prestigeträchtigen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps abgeräumt, der 27-Jährige aus Breganzona hat am Wochenende mit Rang 5 beim Finale in Hockenheim auch den Titel im ADAC GT Masters gewonnen und damit nach seinen Langstreckenerfolgen auch eine der wichtigsten Sprintserien in Europa.
Marciello, den alle im Fahrerlager nur «Lello» nennen, ist ein Charakterkopf, der kein Blatt vor den Mund nimmt und unverblümt seine Meinung sagt. Das zeigte sich auch im Nationenwechsel vor Saisonbeginn: Fuhr er bisher für Italien, startet er nun mit Schweizer Lizenz. «Meine Familie stammt aus Italien und ich fühle mich eigentlich als Italiener. Die italienische Motorsport Föderation hat mir viel Unterstützung zugesagt, doch nichts ist passiert. Ich brauche keinen Support, aber wenn man etwas verspricht, muss man das auch halten. Da ich in der Schweiz wohne, war es dann nur logisch, unter Schweizer Flagge anzutreten.»
Den Traum von der Formel 1 hat er längst abgehakt. Bei Ferrari (und Sauber) stand er einst mit einem Fuss in der Türe. Doch 2015 wurde die Mitgliedschaft in der Ferrari Driver Academy nicht mehr verlängert. «Als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages Formel-1-Rennfahrer zu sein. Aber mein Weg verlief in eine andere Richtung. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich im GT-Sport so viel Spass habe. Und in meinen wildesten Träumen hätte ich mir nie ausmalen können, dass ich 2022 so erfolgreich bin. Wir haben fast alles gewonnen. Aber es gibt immer noch ein paar Rennen, die uns fehlen…»
Was der frisch gebackene Champion in der nächsten Saison genau machen wird, weiss er noch nicht. Er geht aber davon aus, dass sie so aussieht wie in diesem Jahr. Inklusive eines weiteren Starts im ADAC GT Masters, um den Titel zu verteidigen. Sicher ist nur: «Ich werde auch in Zukunft das tun, was ich in meiner Karriere schon immer getan habe: Ich will so viele Rennen wie möglich gewinnen», sagt «Lello».
Auto Sport Schweiz gratuliert aber nicht nur Marciello zum Titel, auch die Team-Wertung ging in die Schweiz. Genauer gesagt nach Safenwil zu Emil Frey Racing! Und das auf Anhieb.
«Als wir nach Hockenheim kamen, wussten wir, dass es nicht leicht werden würde», sagt Technikchef Jürg Flach. «Wir hatten Punktegleichstand, wussten jedoch von der GTWC, dass wir ein gutes Auto haben. Alle unsere Fahrzeuge konnten eine gute Performance zeigen. Am Ende hatten alle drei Crews eine gute Ausgangsposition und wir sind gestern vor den anderen ins Ziel gekommen. Dadurch konnten wir das zweite Rennen mit sieben Punkten Vorsprung beginnen. Von da an mussten wir nur noch die Konkurrenz in Schach halten. Ich bin sehr glücklich über den Titel, denn es ist das erste Mal für Lamborghini, dass sie den Titel gewonnen haben und deshalb bin ich sehr, sehr stolz. Danke an das gesamte Team für diese hervorragende Leistung.»
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 6: Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34), GT-Cup/GT Sprint.
Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34) sind in Le Castellet die Schweizer Aushängeschilder im GT-Sport. Mettler wird beide Disziplinen absolvieren: den Sprint und das Cup-Rennen. Müller nur den Cup-Wettbewerb. Die beiden bestreiten 2022 auf einem Mercedes AMG GT3 von SPS automotive das GT Open. Der Krienser Yannick Mettler, der einst in der deutschen Formel 3 fuhr, zählt seit Jahren zu den besten Langstreckenpiloten der Schweiz. Der Zürcher Dexter Müller hat 2019 im Rennsport an der Seite von Mettler im Michelin Le Mans Cup debütiert.
Was erhoffst ihr euch von eurer Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Yannick Mettler/Dexter Müller:
Da der Event noch relativ neu ist, sind wir sehr gespannt, was uns erwartet. Wir erhoffen uns natürlich ein gutes Resultat, aber auch, dass wir mit unseren Landes-Genossen einen tollen und vielseitigen Event erleben dürfen.
Was bedeutet es euch, dass ihr die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten dürft?
Die Disziplin GT hat innerhalb der FIA Motorsport Games seit Beginn eine besondere Bedeutung. Wir sind daher natürlich sehr stolz, die Schweiz in dieser Disziplin vertreten zu dürfen.
Habt ihr euch schon schlau gemacht, wer eure Gegner sind?
Ein bisschen, ja. So wie es bisher aussieht, scheint es ein sehr hochkaratiges Pro/Am Fahrerfeld zu werden. Wieviele Autos am Ende am Start sein werden, wissen wir derzeit aber noch nicht.
Wie seid ihr auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Unser Team SPS performance setzt auch ein Auto für Deutschland ein und war daher schon länger mit dem Veranstalter in Kontakt. Nach unserem dritten Podium am Red Bull Ring kam dann der Hinweis, dass wir eventuell für die Schweiz starten könnten.
Wie bereitet ihr euch auf die FIA Motorsport Games vor?
Wir waren bereits zwei Tage testen, um uns an die Pirelli-Reifen zu gewöhnen, die bei der Veranstaltung gefahren werden. Ansonsten sollten wir nach der aktuellen GT Open Saison eigentlich gut in Schuss sein!
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 5: Thomas Schmid (27), E-sports.
Eine bereits in Rom vor drei Jahren hart umstrittene Klasse ist die E-Sports-Kategorie. In dieser fährt der St.Galler Thomas Schmid. Schmid ist amtierende Schweizer Simracing-Meister, hat aber auch Erfahrung im «real racing». Der Ostschweizer war 2018 Junioren-Champion in der Schweizer Rallye- und der Schweizer Berg-Meisterschaft. Ausserdem zählt er in der Formula Student zu den besten Fahrern seines Fachs.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Thomas Schmid: Ich habe keine grossen Erwartungen und werde einfach mein Bestes geben. Leider bin ich auf Assetto Corsa Competizione kein grosser Spezialist und kenne da nicht alle Tricks und Kniffe, um auf dieser Simulation richtig schnell zu sein. Deshalb werde ich einfach schauen, was rausspringt und auch versuchen das Event zu geniessen.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Das macht einem schon stolz und ist eine grosse Ehre, die Schweiz vertreten zu dürfen. Ich freue mich darauf!
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Nein, ehrlich gesagt habe ich noch keinen Plan, gegen wen ich antreten muss. Nasenbohrer werden es sicherlich nicht sein.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Durch die Swiss Simracing Series, da der Gewinner ja anschliessend die Schweiz vertreten darf. Das war natürlich noch eine kleine Extramotivation in der letzten Saison.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich trainiere einfach so gut es geht und werde vor allem auf die Konstanz achten. Leider bin ich bis jetzt noch nicht gross dazugekommen ausgiebig zu trainieren. Da habe ich noch Nachholbedarf.
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bleibt, was die Kategorien betrifft, 2023 unverändert. Das heisst: Die neue Kategorie OK-N wird vorläufig (noch) nicht aufgenommen.
Das WMSC der FIA hat diesen Sommer die Einführung einer neuen Kart-Kategorie namens OK-N, ab der Saison 2023 und mit nationaler Ausrichtung, genehmigt. Basierend auf den aktuellen OK-Motoren soll die neue Kategorie in vielen Ländern erschwinglich werden. Die Kategorie richtet sich an Fahrer ab 15 Jahren. Die Leistung der Motoren liegt zwischen den bereits existierenden Kategorien OK-Senior und der IAME X30.
Die neue Kategorie ist für Länder gedacht, in welchen aktuell keine nationalen Meisterschaften ausgetragen werden. Somit ist die Schweiz nicht direkt angesprochen.
Das Komitee Karting hat die Einführung der Kategorie OK-N in der Schweizer Kart-Meisterschaft trotzdem geprüft, ist sich aber einig, dass die neue Kategorie für die Saison 2023 noch nicht aufgenommen wird. Man möchte den Verlauf in den Nachbarländern verfolgen und Erfahrungsberichte abwarten. Eine Einführung der Kategorie OK-N ist also für zukünftige Jahre nicht ausgeschlossen. Für die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 werden die bestehenden Kategorien zugelassen: Super Mini, OK Junior, IAME X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 4: Gabriel Lusquiños (28), TCR.
Bei den Tourenwagen, in der Kategorie TCR, setzt die Schweiz auf Seat-Cupra-Pilot Gabriel Müller Agrelo Luisquiños. Der brasilianisch-schweizerische Doppelbürger kam in Rio de Janeiro zur Welt und bestreitet in diesem Jahr die südamerikanische TCR-Meisterschaft. Müllers Eltern stammen aus Spanien (Vater) und der Schweiz (Mutter). Wie Epifanio und Cabanelas hat auch er seine Sporen im Kartsport abverdient.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Gabriel Lusquiños:
Zunächst einmal ist es eine grosse Ehre, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, und ich hoffe, dass ich das Beste daraus machen kann. Ich denke, dass jedes Ergebnis das Ergebnis harter Arbeit ist.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Ich bin sehr dankbar. Auch wenn ich in Brasilien lebe, hat die Schweiz in meinem Leben immer eine grosse Rolle gespielt: von meiner Ausbildung in einer Schweizer Schule über die Kultur bis hin zu meinen Familienreisen in die Schweiz. Es wird mir eine Ehre sein, die Schweiz zu vertreten. Und ich denke dabei oft an meinen Grossvater, der aus Bremgarten (AG) stammt und dann nach Brasilien auswanderte.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, das habe ich. Und wir werden ein starkes Starterfeld bei dieser Veranstaltung haben. Ich denke, dass die Liste der Namen noch weiter wachsen wird, aber es ist schön zu sehen, dass Fahrer aus allen Ecken der Welt bereits bestätigt sind. Gegen einige von ihnen bin ich bereits Rennen gefahren.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich hatte schon bei der ersten Ausgabe der FIA Motorsport Games Freunde, die dort Rennen fuhren. Ich glaube, alle waren gespannt auf das Comeback der Veranstaltung in diesem Jahr, und ich muss gestehen, dass die Möglichkeit, die Schweiz bei der diesjährigen Ausgabe zu vertreten, ein Glücksfall für mich ist.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich habe bereits vor meiner Ankunft in Frankreich viele Stunden im Simulator verbracht. Diese Woche habe ich in Paul Ricard die Gelegenheit gehabt, das Auto von Volcano Motorsport zu testen. Da ich gerade meine reguläre Saison in der TCR-Südamerika-Meisterschaft beendet habe, hat sich meine übliche Vorbereitung nicht sehr verändert. Ich bin bereit und heiss auf das Rennen.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 3: Dario Cabanelas (16), Formel 4.
In der Kategorie Formel 4 wird die Schweiz von Dario Cabanelas vertreten. Der Nachwuchsrennfahrer aus Pully im Kanton Waadt war 2020 Dritter bei den OK Junioren in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 2021 wechselte Cabanelas in den Automobilrennsport und belegte in der französischen Formel-4-Meisterschaft den achten Rang. Auch in diesem Jahr fuhr der Westschweizer in Frankreich Formel 4. Zwei Mal stand er in dieser Saison auf dem Podium. In der Endabrechnung wurde er Neunter.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Dario Cabanelas: In erster Linie gehe ich hin, um zu gewinnen. Ausserdem hoffe ich, dass ich nach diesem Rennen mehr Aufmerksamkeit bekomme.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es macht mich sehr stolz, als Schweizer an einem solchen Anlass teilzunehmen und unsere Flagge in der ganzen Welt zu zeigen.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, ich kenne einige. Und die, die ich noch nicht kenne, habe ich mir angeschaut, um zu wissen, wie sie bisher abgeschnitten haben. Ich freue mich aber auch auf die anderen Fahrer, die noch nicht bestätigt sind.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich habe erst dieses Jahr von diesem Anlass erfahren. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda und durch das Internet.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich bin schon auf dem Circuit Paul Ricard gefahren. Ich habe Onboard-Aufnahmen und meine Daten, ich bin also gut vorbereitet. Die einzige Unbekannte ist das Auto. Bei den FIA Motorsport Games fahren wir ein Formel-4-Auto von KCMG. In der französischen Meisterschaft haben wir ein Mygale-Chassis. Aber ich werde mich sicher rasch daran gewöhnen. Ausserdem kenne ich ja die Pirelli-Reifen gut. Natürlich achte ich auch darauf, körperlich und mental gut vorbereitet zu sein, um an diesem Wochenende mein Bestes zu geben.
Die 62. Rallye du Valais war an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende setzte sich Vorjahresmeister Mike Coppens erfolgreich durch und feierte verdient seinen zweiten Heimsieg.
Ganz so knapp wie 2021 war der Ausgang der 62. Ausgabe der Rallye International du Valais nicht. Vor einem Jahr trennten den Sieger Mike Coppens nur 4,4 Sekunden vom Zweitplatzierten Michaël Burri. Diesmal – die Reihenfolge war dieselbe – waren es 16 Sekunden. Dennoch war die traditionsreiche Rallye in den Walliser Bergen an Spannung kaum zu überbieten. Allein am ersten Tag wechselte die Führung vier Mal zwischen vier verschiedenen Fahrern. Am Ende des Tages lag Jonathan Michellod 0,5 Sekunden vor dem WRC-erprobten Freddy Loix!
Am zweiten Tag ging es im ähnlichen Stil weiter, wobei nach einem kurzen Führungsintermezzo von Burri (auf Hyundai i20) Lokalmatador Michellod (auf Skoda Fabia) das Zepter ab der achten WP übernahm. Als Führender ging der junge Walliser mit Beifahrer Stéphane Fellay in die letzte Prüfung von La Crêta nach Mâche. Nach einem Kilometer touchierte er eine Betonbegrenzung. Das Ergebnis war ein kaputter Reifen. Statt den ersten Heimsieg zu feiern, rutschte Michellod auf den vierten Schlussrang insgesamt und den zweiten in der Schweizer Meisterschaftswertung ab.
«So etwas kann passieren», sagt Michellod. «Aber es ist natürlich sehr, sehr ärgerlich. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir vorne mithalten können. Unterm Strich war es eine gute Rallye. Leider hat das Resultat am Ende nicht gestimmt.» Ein kleiner Trost für Michellod ist der zweite Schlussrang in der Rallye-SM 2022. Dort hat er sich mit 157:154 Punkten knapp gegen Coppens durchgesetzt.
Für Coppens spielte der zweite oder dritte Meisterschaftsrang schon vor der Rallye keine Rolle. «Das ist mir egal», meint der 43-Jährige Skoda-Pilot aus Verbier. «Es zählt nur der Titel. Und den konnten wir nicht verteidigen.» Der zweite Sieg bei seiner Heimrallye sicherte sich Coppens mit Bravour. «Am ersten Tag hatten wir noch ein paar Problemchen», sagt der Vorjahresmeister, der diesmal auf die Navigationskünste von Christophe Roux vertraute. «Aber die sind nicht der Rede wert. Wir haben bis zum Schluss angegriffen und uns am Ende unseren zweiten Sieg bei der RIV nach 2021 gesichert.»
Neben Coppens standen am Samstagabend im neuen Servicepark in Saillon Burri (als Zweiter) und Loix (als Dritter) auf dem Podium. Weil Burri mit französischer Lizenz fährt und Loix als belgischer Gastfahrer keine Punkt für die SM-Wertung erhalten, sicherte sich Jonathan Hirschi hinter Coppens und Michellod den dritten Rang im Schweizer Klassement. Hirschi lag am ersten Tag nach zwei Prüfungen noch vorne, fiel dann aber durch zwei Reifenschäden zwischenzeitlich auf Rang 29 ab. Die Aufholjagd des bereits als Meister 2022 feststehenden Neuenburger kam in der sechsten WP durch einen weiteren Plattfuss noch einmal ins Stocken. Im Ziel lag Hirschi 4:24 min hinter Sieger Coppens. Aber immerhin noch 1:16 min vor Sergio Pinto, der einmal mehr in seiner Alpine A110 RGT «Best of the Rest» war.
Längst entschieden war vor der Rallye du Valais die Junior-Meisterschaft. Für den neuen Champion Guillaume Girolamo (25) war das aber kein Grund, den rechten Fuss zu lupfen. Der Walliser fuhr in elf der zwölf Prüfungen Bestzeit und gewann seine Klasse souverän vor Yoan Löeffler. Gleichzeitig sicherte sich Girolamo nicht nur den Sieg in der Clio Trophy Swiss – vor Löeffler und Cédric Moulin – er fing im Finale auch noch den bis dato Führenden Ismaël Vuistiner ab, der in WP8 nach einem Unfall aufgeben musste.
Viel Unterhaltung bot auch das Dutzend Akteure in der Michelin Trophée Alps 2WD. Nach dem ersten Tag führte Michaël Droz mit Beifahrerin Sarah Lattion. Doch Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie liessen nicht locker und jagten den Leadern in der vorletzten WP die Führung ab. Platz 3 ging an Nicolas Lattion. Den Titel sicherte sich der Franzose Emeric Rey. In der Open-Klasse stand Sergio Pinto schon vor dem Finale im Wallis als Meister fest.
Unerwartet spannend war auch die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Philippe Broussoux lag vor der RIV mit 26 Vorsprung komfortabel in Führung. Eine defekte Antriebswelle in WP2 warf den Waadtländer Renault-Clio-Piloten aber ans Ende des Feldes zurück. Weil aber Verfolger Alexandre Cruz kurz darauf verunfallte, fuhr Broussoux den Titel dennoch nach Hause. Der Sieg ging an Laurent Bérard auf einem Honda Civic. Platz 2 in der Meisterschaft sicherte sich Claude Aebi (Renault Clio). Dritter wurde Laurent Rossi (Peugeot 206).
Richtig Nerven aufreibend war das Finale für die TeilnehmerInnen des historischen Rallye-Championnats. Zwar lag Altmeister Florian Gonon mit seinem Ford Escort von der ersten bis zur letzten Prüfung vorne, doch um den VHC-Titel zu holen, durfte aus Sicht von Gonon der bis dato Führende Eddy Bérard nicht Zweiter werden. Der BMW-M3-Pilot liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und beendete die 5. Ausgabe der «RIV historique» auf eben diesem zweiten Rang. Damit setzte er sich in der Endabrechnung mit 141:140 Punkten gegen Gonon durch. Platz 3 ging an Vorjahresmeister Guy Trolliet auf Porsche 911.
Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es unter www.riv.ch
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 2: Elia Epifanio (13), Karting Sprint jr.
Elia Epifanio ist bei den FIA Motorsport Games unser Vertreter in der Disziplin Kart Sprint Junior. Epifanio stammt aus Würenlos (AG) und hat in diesem Jahr die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bei den OK Junioren bestritten. In einem sehr engen und hart umkämpften Finale war Epifanio (Spitzname «Puppolo») der neuen Meisterin Chiara Bättig knapp unterlegen. Wie schon im Vorjahr bei den Super Minis belegte Elia am Ende den zweiten Schlussrang.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Elia Epifanio: Ich hoffe, dass ich ein gutes Ergebnis nach Hause fahren kann. Natürlich bin ich gespannt auf den ganzen Anlass, da es sich auf Grund der vielen verschiedenen Disziplinen um etwas Einmaliges handelt und ich sehr viele Piloten kennenlernen werde.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es macht mich sehr stolz, umso mehr, weil ich der einzige Schweizer Vertreter in der Kategorie Kart bin.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Das ist immer das Erste, was ich vor einem Rennen mache. Und bei gewöhnlichen Rennen gibt es auch immer eine Entrylist, die veröffentlich wird. Bei den FIA Motorsport Games ist es im Vorfeld nicht so einfach, herauszufinden, gegen wen man fährt. Aber über Social Media habe ich schon von einigen Teilnehmern gehört. Und einige davon kenne ich bereits von anderen Rennen.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Ich bin über motorsport.ch darauf aufmerksam geworden, als meine Mutter mir den Bericht gezeigt hat. Es hat sich für mich sofort spannend angehört und ich wollte unbedingt teilnehmen.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Ich bin am vergangenen Samstag mit meiner Familie direkt nach dem Finallauf der Schweizer Kartmeisterschaft nach Marseille gereist, um die Piste in Le Castellet kennenzulernen. Die Strecke gefällt mir sehr gut, ich habe mich umgehend wohl gefühlt. Es waren auch andere Fahrer, welche in meiner Kategorie starten, am Trainieren. Das war gut. Denn so konnte ich mich direkt mit ihnen messen.
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Wir stellen Ihnen in den nächsten Tagen die Schweizer Delegation vor. Teil 1: Nicolas Maunoir (32), Drifting.
2019 hat Yves Meyer die Schweiz in Rom noch bei den Drift-Wettbewerben vertreten. Diesmal ist der Drift-Spezialist aus der Innerschweiz als Coach dabei. Dafür wird in Le Castellet Nicolas Maunoir mit seinem Nissan S15 auf Medaillenjagd gehen. Maunoir gehört wie Meyer zu den besten Driftern der Schweiz – nur trat der Genfer längere Zeit nicht mehr gross in Erscheinung. 2017 war er Gesamtdritter der Drift Kings of Europe Series.
Was erhoffst du dir von deiner Teilnahme bei den FIA Motorsport Games?
Nicolas Maunoir:
Mein Ziel ist es, für die Schweiz eine Goldmedaille zu gewinnen.
Was bedeutet es dir, dass du die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darfst?
Es ist eine Ehre für mich, dass ich die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten darf. Und ich freue ich sehr darauf. Es ist schon ein paar Jahre her (2017/2018), da hatte ich die Gelegenheit, vor Schweizer Publikum zwei Drift-Wettbewerbe zu gewinnen. Daran erinnere ich mich immer wieder gerne zurück. Und es ist sicher auch ein Grund, warum ich bei den FIA Motorsport Games mitmache.
Hast du dich schon schlau gemacht, wer deine Gegner sind?
Ja, wenn ich die Liste der eingeschriebenen Teilnehmer durchgehe, so entdecke ich einige Fahrer, gegen die ich schon angetreten bin.
Wie bist du auf die FIA Motorsport Games aufmerksam geworden?
Es ist ein grosses und bekanntes Motorsport-Event. Ausserdem hat mein Freund Dmitriy Illyuk aus der Ukraine die letzte Ausgabe in Rom 2019 gewonnen.
Wie bereitest du dich auf die FIA Motorsport Games vor?
Leider konnte ich in diesem Jahr keine anderen Drift-Wettbewerbe bestreiten, aber ich konnte im Eventcenter Seelisberg trainieren. Wir haben gute Einstellungen am Auto vorgenommen und ich konnte mich mit einem der Teilnehmer der FIA Motorsport Games 2022 und meinem Teamkollegen, der dieses Jahr bei den Formula Drifts fährt, messen.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am Wochenende (Freitag/Samstag) mit der 62. Ausgabe der Rallye du Valais zu Ende. Mit Jonathan Hirschi steht der Meister 2022 schon fest. An Spannung mangelt es trotzdem nicht.
Die Rallye du Valais schlägt am kommenden Wochenende (14./15. Oktober) eine neues Kapitel auf. Die 62. Ausgabe markiert einen «Neuanfang». Mit einer neuen Organisation, einem neuen Servicepark in Saillon-les-Bains, einem gestrafften Programm und einem spannenden Mix aus neuen und altbewährten Prüfungen wird die bekannteste Rallye in unserem Land ganz bestimmt für Furore sorgen. Auch wenn die Meisterschaft vor knapp zehn Tagen im Tessin bereits entschieden wurde, hat Jonathan Hirschi mit der Startnummer 1 für den frischgebackenen Schweizer Meister nur ein Ziel: Er will seine herausragende Saison mit einem weiteren Sieg krönen. «Ich freue mich sehr auf die RIV», sagt der Neuenburger. «Die Tatsache, dass wir den Titel bereits im Tessin gewinnen konnten, lässt uns etwas entspannter an die Sache herangehen. Aber wir wollen natürlich trotzdem unser Bestes geben. Und für meinen Walliser Beifahrer Michaël Volluz wäre ein Heimsieg natürlich besonders schön.»
Ein einfaches Unterfangen wird das für das VW-Polo-Duo Hirschi/Volluz nicht. Vorjahressieger Mike Coppens mit Co-Pilot Christophe Roux sowie Chablais-Gewinner Jonathan Michellod mit seinem Beifahrer Stéphane Fellay werden als Einheimische alles unternehmen, um Hirschi auf Walliser Boden zu schlagen. Ausserdem geht es bei beiden noch um den Vizetitel. Michellod hat vor dem Finale acht Punkte Vorsprung auf seinen Skoda-Markenkollegen aus Verbier. Beiden droht noch ein Streichresultat. Wobei Michellod einen sechsten Platz im Tessin (15 Punkte) und Coppens einen sechsten Platz bei der Rallye du Chablais (17 Punkte) als schlechtestes Ergebnis mit sich herumtragen. Die Rechnung ist deshalb relativ einfach: Kommt Michellod vor Coppens ins Ziel, ist er Vizemeister. Ist Coppens schneller, ist Michellod gut bedient, wenn er direkt hinter ihm ins Ziel kommt.
Dass wie bei der Rally del Ticino ein «Gaststarter» dazwischenfunkt, ist bei der RIV eher unwahrscheinlich. Zwar steht mit Michaël Burri der Vorjahreszweite in einem Hyundai i20 Rally2 am Start, der durchaus Chancen auf einen Platz ganz oben auf dem Podium hat. Doch Burri fährt unter französischer Flagge und ist daher für die Schweizer Meisterschaft nicht punkteberechtigt. Gleiches gilt für Freddy Loix. Der 51-jährige Belgier, der dieses Jahr schon an vier WM-Läufen teilgenommen und bei seiner letzten Teilnahme im Wallis 2008 auch gewonnen hat, fährt «ausser Konkurrenz».
Wieder am Start sind auch Cédric Althaus (Skoda Fabia) und Steeves Schneeberger (Ford Fiesta), der kürzlich bei der Rallye Régional du Pays de Montbéliard in Frankreich wegen eines Kupplungsdefekts knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist.
Schon länger entschieden ist die Junior-SM. Da hat der Walliser Guillaume Girolamo den Titel seit der Rallye Mt.Blanc-Morzine in der Tasche. Um auch Meister in der Clio Trophy Swiss zu werden, muss der 25-Jährige aus Haute-Nendaz bei seiner Heimrallye noch kräftig angasen. Dort liegen nämlich Ismaël Vuistiner und Beifahrerin Florine Kummer nach vier von fünf Wettbewerben mit 103:93 Punkten in Führung. Für Girolamo wird es keine leichte Aufgabe werden. Kommt erschwerend dazu, dass er die neun Punkte, die er im Tessin einfuhr, während Vuistiner pausierte, aufgrund der Regel mit den Streichresultaten noch verlieren wird.
In der Michelin Trophée Alps 2WD wird die Titelvergabe auf ein rein französisches Duell zwischen Thomas Battaglia (63,2 Punkte) und Emeric Rey (54 Punkte) hinauslaufen. Mit den zwei Wallisern Aurélien Devanthéry und Nicolas Lathion stehen zwei Fahrer am Start, die den französischen Zweikampf jedoch erheblich stören könnten. Der Sieger in der Open-Wertung der Michelin Trophée Alps steht mit Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT bereits fest.
Im Schweizer Rallye-Pokal hält der Waadtländer Philippe Broussoux die besten Karten in den Händen. Sein Vorsprung auf die Verfolger Alexandre Cruz und Olivier Ramel (alle Renault Clio) beträgt 26 respektive 31 Punkte.
Spannend wird es auf jeden Fall in der historischen Klasse, der VHC. Dort führt Eddy Bérard auf BMW M3 mit 102 Zählern. Weil er bereits drei Ergebnisse in der laufenden Saison eingefahren hat, wird er ein Ergebnis streichen müssen. Das erhöht die Chancen seiner Verfolger, die bisher erst zwei Resultate vorzuweisen haben. Zu denen gehören Altmeister Florian Gonon (Ford Escort, 91 Punkte), Guy Trolliet (Porsche 911, 68 Punkte) und Erwin Keller (BMW M3, 62 Punkte). Bei maximal 49 zu vergebenen Punkten ersparen wir uns die Rechnerei und freuen uns ganz einfach auf einen tollen Vierkampf mit Autos aus vergangenen Rallye-Tagen.
Los geht die Rallye du Valais am Freitagmorgen um 8.50 Uhr mit der ersten von zwölf Prüfungen (Zielort Champex-Lac). Insgesamt müssen 173,94 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden.
Weitere Informationen zur Rallye du Valais gibt es auf der Internetseite www.riv.ch. Zeitplan und Startliste sind angehängt.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais
Der siebenmalige Schweizer Berg-Meister Eric Berguerand schlug sich als VIP-Fahrer beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft tapfer. Am Ende stand er sogar, wenn auch erschöpft, als Dritter auf dem Podium.
Eric Berguerand hat am Wochenende beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft als VIP-Fahrer bei Spirit-Karting.ch in der Kategorie KZ2 teilgenommen. Der siebenmalige Schweizer Berg-Meister hat sich dabei mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. «Ich bin zuletzt 2005 im Kart gesessen», sagt Berguerand. «Da wieder in einen Rhythmus zu kommen, ist sehr, sehr schwierig.»
Doch Berguerand tat nicht nur sein Bestes, er wuchs sogar über sich hinaus. Nachdem er die beiden Vorläufe nach 5 respektive 13 Runden abgebrochen hatte, absolvierte er tapfer das Finale über 26 Runden. Am Ende resultierte ein dritter Platz, den Berguerand im Eifer des Gefechts zuerst gar nicht wahrgenommen hatte. «Nachdem ich in den Trainings am Freitag und am Samstagmorgen gemerkt hatte, wie anstrengend Kartfahren ist, hatte ich mir zum Ziel gesetzt, wenigstens das Finale von A bis Z zu bestreiten. Dass ich am Ende noch Dritter geworden bin, ist der Lohn für wirklich harte Arbeit.»
Klar hatte Berguerand im Finale von dem einen oder anderen Ausfall profitiert. Aber anders als in den beiden Vorläufen liess er sich im Finale nicht von der direkt vor ihm liegenden Konkurrenz abschütteln. Auf die schnellste Rundenzeit von Meister Sebastian Kraft fehlten Berguerand nur 0,182 Sekunden. «Mir ist es entgegengekommen, dass die Strecke feucht, teilweise sogar sehr nass war», meint Berguerand. «Dadurch waren die Schläge nicht ganz so wild. Aber anstrengend war es dennoch. Und es ist kein Vergleich zu den Bergrennen, die ich sonst bestreite.»
Der ehemalige Schweizer Kart-Meister Berguerand kann auf sein Abschneiden stolz sein. Sich den jungen Fahrern, die fast jedes Wochenende trainieren, so zu stellen, braucht eine Portion Mut. «Ich möchte Spirit-Karting.ch und Auto Sport Schweiz für diese Gelegenheit danken», sagt Berguerand. «Allen voran Ken Allemann, dem Teamchef, und meinem Mechaniker Tobias Borel. Es war eine tolle Erfahrung und es hat trotz den Schmerzen, die ich aushalten musste, sehr, sehr viel Spass gemacht! Aber jetzt muss ich mich zuerst einmal von den Strapazen erholen…»
Am Samstag sind beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen in vier Klassen die Würfel gefallen. Die neuen Meister heissen Chiara Bättig, Kilian Streit, Lyon Mathur und Sebastian Kraft.
Dan Allemann war der einzige Fahrer, der es beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft entspannt angehen konnte. Der 10-Jährige aus dem Team Spirit-Karting.ch stand schon vor dem grossen Aufeinandertreffen bei seinem Heimrennen im Aargau als Meister bei den Super Minis fest. Für Allemann war es der erste SM-Titel. Und auch in den anderen vier Kategorien durften am Ende Fahrer jubeln, die zuvor noch nie SM-Meister waren. Aber alles der Reihe nach…
Beginnen wir bei der Kategorie OK Junior. Dort trennten Elia Epifanio (Exprit) und Chiara Bättig (KartBox.ch) gerade mal fünf Punkte vor dem Finale. Diesen Mini-Vorsprung vermochte Epifanio nach dem ersten Vorlauf dank Rang 2 (hinter Sieger Kevin Rabin) vor Bättig sogar noch um zwei Punkte auszubauen. Im zweiten Durchgang musste Epifanio dann aber zusehen, wie Bättig entfesselt zum Sieg fuhr. Allerdings währte die Freude über diesen Triumph nicht lange – bei Bättig genauso wie bei Epifanio, der im Nassen auf P4 zurückfiel, sowie beim Drittplatzierten Timéo Ruppen. Das Trio wurde wegen eines technischen Vergehens bei der Spurbreite disqualifiziert. Der Sieg ging erneut an Rabin. Und somit kam es im Finale zum grossen Showdown. Und dort kollidierten dann nach drei Runden die beiden Titelkontrahenten. Während Epifanio das Rennen aufgeben musste, konnte Bättig weiterfahren, ja sogar gewinnen. Nach der Zieldurchfahrt erhielt die junge Zürcherin noch eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil ihr Spoiler nicht mehr den Regeln entsprach. So verlor sie zwar den Rennsieg (dieser ging an Timéo Ruppen), doch das kratzte die 12-Jährige nicht weiter. 17 Jahre nach Annika Lundin (2005 bei den Minis) steht in der Kart-SM wieder eine Kartfahrerin ganz oben. Platz 2 ging an den bitter enttäuschten Epifanio. Dritter wurde Rabin.
Nicht ganz so spannend war die Ausgangslage in der X30 Challenge Switzerland. Dort brauchte Leader Kilian Streit einen einzigen Punkt für seinen ersten SM-Titel. Den sicherte er sich mit einem soliden sechsten Platz im ersten Vorlauf (Sieger Alessio Strollo). Im zweiten Durchgang drehte Streit auf – mit Rang 2 hinter Nicolaj Sabo. Der zitterte nach dem Rennen wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe (Spoiler) noch um seinen ersten Triumph in diesem Jahr. «Ich hatte aber Glück», meinte Sabo. «Mein Vorsprung auf Kilian betrug 5,2 Sekunden. Also blieben nach Abzug der Strafe noch zwei Zehntelsekunden übrig…» Im Finale liess «Stritu» dann nichts mehr anbrennen. Mit seinem neunten Laufsieg in diesem Jahr unterstrich der 20-Jährige aus Schüpfen im Kanton Bern seine Klasse. «Diesen Sieg im Finale wollte ich unbedingt», meinte Spirit-Fahrer Streit nach dem letzten Rennen und liess sich von Familie und Freunden feiern. Hinter Streit belegten Nicolas Mühlebach und Yan Rothen die Finalplätze 2 und 3. Wobei Rothen wegen einer doppelten Strafe (Spoiler und Verlassen des Korridors mit zwei Rädern) nachträglich noch hinter Sabo auf Rang 4 fiel. Den Vize-Titel hinter Streit sicherte sich Luca Luongo. Gesamtdritter wurde Kilian Boss.
Eine knappe Ausgangslage bot auch die Kategorie OK Senior. Nur zehn Punkte trennten Leader Lyon Mathur (Exprit) vom Vorjahresmeister Patrick Näscher (Kartteam Meier). Nach dem ersten Vorlauf (Mathur vor Näscher) und der Pole-Position für Mathur waren es schon 15 Punkte. Im zweiten Vorlauf im Nassen sah es nach der ersten Runde so aus, als käme Näscher nochmals zurück. In Führung liegend schoss er nach der ersten Runde über die Ziellinie. Doch danach wurde der Liechtensteiner sukzessive nach hinten durchgereicht. «Meine Reifen kamen im Vergleich zur Konkurrenz nie auf Temperatur», meinte der 27-Jährige aus Nendeln. «Vermutlich habe ich einen schlechten Satz erwischt. Denn im Finale mit neuen Regenreifen lief es mit Platz 3 plötzlich wieder sehr viel besser.» Gegen Mathur war in Wohlen aber aus Sicht von Näscher kein Kraut gewachsen. Der 16-jährige Sarmenstorfer holte sich verdient den Titel. Dieser Meinung war auch Näscher. «Lyon ist eine super Saison gefahren. Er hat den Titel verdient.» Auch für Mathur war es der erste SM-Titel. Der Siegesschrei nach dem Rennen hallt wohl noch immer zwischen Bahnlinie und dem Kart-Restaurant von Wohlen. Dass Mathur im zweiten und dritten Durchgang Gastfahrer Fabio Scherer den «Vortritt» gewährte, störte den neuen Meister nicht im Geringsten. «Fabio fuhr mit den Messer zwischen den Zähnen», meint Mathur. «Bei mir ging es um die Meisterschaft. Da wollte ich nichts riskieren.» Ein starkes Finale fuhr auch Mirco Gervasoni. Der älteste Fahrer im Feld (47) zeigte mit Rang 4 seine beste Saisonleistung. Den dritten Gesamtrang sicherte sich Jérôme Huber. Der Zürcher schied nach einem verkorksten Wochenende in Levier schon vor Wohlen aus der Entscheidung aus, bewies als bester Neuling wie Näscher aber sportliche Qualitäten: «Ich gratuliere Lyon zu Titel bei den Senioren. Er hat das stark gemacht und den Titel verdient gewonnen!»
Ähnlich kontrovers wie bei den OK Junioren verlief das Finale in der Kategorie KZ2. Bei den Schaltkarts hatte der Tessiner Ethan Frigomosca vor dem Finale sechs Punkte Vorsprung auf Sebastian Kraft. Der verkürzte vor dem ersten Lauf mit der Pole-Position und den dafür gewonnen zwei Extrapunkten schon einmal auf 228:232. Und mit dem Sieg im ersten Vorlauf ging er sogar in Führung. Allerdings nur, weil Frigomosca nach einer Kollision aufgeben musste. Im zweiten Durchgang setzte sich Frigomosca (2.) gegen Kraft (3.) durch. Der Sieg ging an Evan Vantaggiato. Vor dem Finale führte Kraft mit 263:259 Punkten. Doch den Taschenrechner konnte man schnell wieder versorgen. In der sechsten Kurve nach dem langen Rechtsknick entlang der Bahnlinie wollte Frigomosca einlenken, als ihn Mike Müller in einen Sandhügel bugsierte. Während für Frigomosca das Rennen und die Meisterschaft gelaufen war, zog Kraft (hinter Vantaggiato) einsam seine Runden. Bis zur vorletzten Runde. Dann bog der zweitplatzierte Kraft plötzlich in die Boxen ab. «Der Motor hat geklemmt», meinte Kraft, der als Fünfter noch gewertet wurde. «Dass ich den Titel dennoch geholt habe, freut mich natürlich. Aber Nerven aufreibend war es auf jeden Fall. Nicht nur für mich. Auch für meine Eltern.» Der für die Kollision mit Frigomosca verantwortliche Müller meinte hinterher: «Sebastian und Ethan haben sich auf dem Weg zur Kurve 6 Saures gegeben. Ich war bereits an Seb vorbei, als ich mir auch noch Ethan kaufen wollte. Ich habe auf der Innenbahn gebremst und dort war es leider sehr viel nasser. Deshalb bin ich geradeaus gerutscht.» Im ganzen Trubel ging der Finalsieg von Vantaggiato beinahe unter. Platz 2 ging an Kevin Wälti, Dritter wurde VIP-Fahrer Eric Berguerand, zu dessen Abschneiden später noch ein separates Bulletin erscheint.
Bei den Jüngsten, den 8- bis 12-Jährigen stand wie eingangs erwähnt Dan Allemann bereits als Meister fest. Und das war für den Sohn von Teambesitzer Ken Allemann auch gut so. Denn Allemann zog in Wohlen über die ganze Saison gesehen sein schlechtes Wochenende bei den Super Minis ein. Im ersten Lauf kämpfte Allemann mit Matt Corbi noch um die Führung, als er wegen einem Plattfuss das Rennen aufgeben musste. Statt von weit vorne startete Allemann im zweiten Lauf von ganz hinten, fuhr in den beiden verbleibenden Rennen aber immerhin noch auf die Plätze 7 und 8. Ganz anders Corbi: Der 12-Jährige aus Bassecourt war in Wohlen eine Klasse für sich. Der Jurassier sicherte sich dank der Pole-Position, drei Rennsiegen und der schnellsten Runde im Finale das Punktemaximum von 75 Zählern. Seine Darbietung im Nassen war besonders beeindruckend. In den Läufen 2 und 3 siegte Corbi jeweils mit einem Vorsprung von mehr als 20 Sekunden. Corbi hat sich mit dieser Top-Leistung auch ganz klar den Vize-Titel hinter Allemann gesichert. Platz 3 in der Endabrechnung ging an Albert Tamm. Mit einem vierten und zwei zweiten Plätzen holte der Luganesi den abwesenden Orlando Rovelli in der Meisterschaft noch ein.
Auch der Swiss Historic Kart Cup bestritt in Wohlen sein Saisonfinale. Der Sieg ging diesmal an Ruedi Wunderlin. Den ersten Titel im SHKC darf sich Thomas Glauser (vor Francesco Doria und Hanspeter Weidlich) ans Revers heften. Mehr zum Swiss Historic Kart Cup folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf www.motorsport.ch/de/kartsport oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/SchweizerKartMeisterschaft
Vier Monate nach ihrem schweren Unfall bei der Rallye du Chablais sind Janine und Beat Wyssen wieder zurück im Alltag angekommen: «Wir sind froh, uns geht es sehr gut. Wir hatten viele Schutzengel!»
Vor vier Monaten verunglückten Beat und Janine Wyssen bei der Rallye du Chablais schwer. Auf der zweiten Prüfung kam das Vater-Tochter-Duo von der Strecke ab, kollidierte mit einem Brückengeländer und stürzte mit ihrem Abarth 124 Rally RGT in die Tiefe. Fahrer und Beifahrerin konnten nur unter grössten Anstrengungen der Sicherheitskräfte geborgen werden. «Das Auto ist ein Totalschaden», sagt Janine Wyssen, «auch wenn beide Türen noch funktionieren, hat man damals das Dach abtrennen müssen, um uns zu bergen.»
Beide, Vater und Tochter, sind inzwischen wieder zur «Normalität» zurückgekehrt. «Uns geht es sehr gut», sagt Janine Wyssen, die seit 2012 mehr als 25 Rallyes an der Seite ihres Vaters bestritten hat. «Wir sind beide wieder zurück in unserem Unternehmen und freuen uns, wieder arbeiten zu dürfen. Klar spüren wir, dass wir noch nicht 100% körperlich fit sind, aber es wird von Tag zu Tag besser. Wir hatten viele Schutzengel und sind sehr dankbar. Der Unfall hätte für uns beide viel schlimmere Folgen haben können.»
Beat Wyssen zog sich beim Unfall einen so genannten stabilen Wirbelbruch zu. Einen solchen lässt man heutzutage ohne Operation oder Corsage zusammenwachsen. Janine Wyssen erlitt einen unstabilen Wirbelbruch, welcher das Rückenmark beeinträchtigte. Bei ihr wurde ein künstlicher Wirbel eingesetzt und ein Teil der Wirbelsäule versteift. «Ich hatte zwei Operationen, welche gut verlaufen sind», sagt Janine Wyssen.
An den Unfall mag sich Janine Wyssen nur vage erinnern. Beide sind froh, dass sie mit dem Abarth 124 Rally RGT ein modernes Auto mit einer sehr stabilen Fahrgastzelle hatten. «Der Käfig hat uns gut geschützt», sagt Wyssen. «In einem anderen Fahrzeug ohne diese hohen Sicherheitsstandards wäre der Unfall möglicherweise anders ausgegangen.»
Ob die beiden je wieder in den Rennsport zurückkehren, ist zurzeit noch offen. Janine Wyssen sagt: «Das liegt in erster Linie an der Gesundheit sowie an anderen Faktoren. » Janine und Beat Wyssen sind sehr dankbar für alle beteiligten Helfer, das Rallye Team, die Familie und Freunde.
Am Samstag, 8. Oktober, findet in Wohlen das grosse Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2022 statt. 74 FahrerInnen sind am Start. Gesucht sind vier Schweizer MeisterInnen!
Dem grossen Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am kommenden Samstag, 8. Oktober, in Wohlen steht nichts im Weg – ausser vielleicht ein Regenschauer am Samstagvormittag. In vier von fünf Kategorien wird der Meister oder die Meisterin gesucht. An Spannung mangelt es nicht. In drei Kategorien, bei den OK Junioren, den OK Senioren und bei den Schaltkarts, sind die Ausgangslagen besonders packend. Nur wenige Punkte trennen den Führenden vom Zweitplatzierten.
So liegen beispielsweise Elia Epifanio (13) und Chiara Bättig (12) bei den OK Junioren nur fünf Zähler auseinander. Jeder noch so kleine Fehler könnte in Wohlen matchentscheidend sein. Wenn einer der beiden einen «psychologischen» Vorteil hat, dann Epifanio. Der Exprit-Fahrer aus Würenlos, der die Schweiz Ende Oktober auch bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet vertreten wird, hat bei den vergangenen Rennen in 7 Laghi und Levier jeweils das Punktemaximum von 75 Zählern geholt. Bättigs letzter Sieg in der SM liegt schon ein paar Monate zurück. Deshalb sagt die junge Zürcherin aus dem Team KartBox.ch auch: «Der Vorteil liegt klar bei Elia. Er hat nicht nur fünf Punkte Vorsprung, er ist auch ein sehr starker Gegner.» Ob der knappe Vorsprung reicht, werden wir am Samstag sehen. Epifanio meint: «Wir sind gut vorbereitet. Und unter normalen Umständen sollten wir das nach Hause fahren. Aber um den Titel zu holen, braucht es auch immer etwas Glück.» Dass ein dritter Fahrer, Kevin Rabin aus dem Team Spirit-Karting.ch, noch in den Titelkampf eingreifen kann, ist so gut wie auszuschliessen. Rabin hat 68 Punkte Rückstand auf Epifanio. Trotzdem kann der schnelle Waadtländer in Wohlen natürlich das berühmte Zünglein an der Waage spielen.
Auch in der KZ2 bei den Schaltkarts ist die Ausgangslage hochspannend. Nur sechs Punkte trennen Leader Ethan Frigomosca (21) von Verfolger Sebastian Kraft (17). Weil Frigomosca noch nie in Wohlen gefahren ist und beide dasselbe Material haben, ist dieser Zweikampf besonders mitreissend. «Ich glaube, das wird ein Duell bis zur letzten Kurve», sagt der Mann aus Locarno. «Leider bin ich nicht dazugekommen, in Wohlen zu testen, weil ich am vergangenen Wochenende in Lonato WSK gefahren bin.» Auch Kraft geht von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. «Ich versuche dieses Rennen wie jedes andere zu nehmen», meint der Berner. Dass Frigomosca einen Nachteil hat, weil er noch nie in Wohlen gefahren ist, glaubt Kraft nicht. «Er fährt neben der Schweizer Meisterschaft viele andere Rennen. An Erfahrung mangelt es ihm nicht.» Auch in der KZ2 ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Drittplatzierte Evan Vantaggiato noch um den Titel fährt, eher unwahrscheinlich. 44 Punkte liegt der Sieger von 7 Laghi hinter Frigomosca. Gespannt darf man auf das Abschneiden von Mike Müller sein. Der Berner zählt in der Schweiz zu den schnellsten Kartfahrern und hätte gerne schon in Levier das Feld aufgemischt, zog es aber vor, sein Comeback erst in Wohlen zu geben. Und dann ist da ja noch ein alter Bekannter: Eric Berguerand. Der siebenfache Schweizer Berg-Meister und ehemalige Schweizer Kart-Meister wird in Wohlen als VIP-Fahrer antreten (ASS berichtete). Wer den Walliser kennt, der weiss, dass er alles geben wird. «Ich komme mit meinem Bus», sagt Berguerand. «So kann ich mich zurückziehen. Denn ich glaube, dass ich als alter Mann (43) hin und wieder eine Pause brauche und mich hinlegen muss... Kartfahren ist von der physischen Belastung deutlich höher als das, was ich vom Bergrennsport gewohnt bin.»
Auch das Duell in der OK Senior wird die Zuschauer von den Sitzen reissen. In dieser Kategorie führt Lyon Mathur (16) vom Team Exprit mit zehn Punkten vor dem elf Jahre älteren Patrick Näscher aus dem Kartteam Meier. Gewinnt der Liechtensteiner Näscher wie zuletzt in Levier alle drei Rennläufe (und Mathur wird jeweils Zweiter), werden die Zusatzpunkte für Pole-Position (2) und schnellste Rennrunde im Finale (3) über die Vergabe des Titels entscheiden. «Ich hoffe, dass wir eine ähnliche Leistung abrufen können wie zuletzt in Levier», sagt Näscher. «Es wird aber auf jeden Fall sehr eng werden.» Davon geht auch Mathur aus. «Ich habe dieses Jahr gezeigt, wozu ich fähig bin. Und ich werde es auch dieses Mal zeigen. Ich habe mehr als zwölf Mal in Wohlen trainiert. Ich bin bereit für das Finale!» Wie in den beiden zuvor aufgeführten Kategorien wird es auch der Drittplatzierte bei den Senioren, Jérôme Huber, schwer haben, noch in die Entscheidung einzugreifen. Weil das letzte Wochenende in Levier für Huber von Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet war, sind die 46 Punkte Rückstand für den Zürcher eine grosse Hypothek. Das Zünglein an der Waage in diesem Dreikampf könnte Fabio Scherer oder Enea Frey sein. Ersterer bestreitet das Finale in Wohlen zwischen seinen LMP2-Rennen in Road Atlanta (IMSA) und Portimão (ELMS), um im Rennrhythmus zu bleiben.
Entschieden ist dafür die Meisterschaft bei den Super Minis. Spirit-Fahrer Dan Allemann (10) hat in Levier mit seinem elften Sieg im zwölften Rennen alles klar gemacht. Offen ist dafür noch der Kampf um Platz 2. Diesen werden in Wohlen Matt Corbi (187 Punkte), Orlando Rovelli (179) und Albert Tamm (156) unter sich ausmachen. Ob Dario Palazzolo (50 Punkte Rückstand auf den derzeit Drittplatzierten Rovelli) noch eine Chance aufs Gesamtpodium hat, wird sich zeigen. An Unterstützung wird es ihm nicht mangeln. Das Team Sportec, das den jungen Aargauer seit dieser Saison unterstützt, wird in Wohlen mit einem Porsche-GT3-Cup-Fahrzeug präsent sein. Allerdings, so betont Sportec-Sportchef Marcel Fässler, ist das Team nicht nur wegen Dario vor Ort. Sportec möchte den Piloten der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft einen alternativen Weg zum Formelsport aufzeigen.
Last but not least fällt am Samstag auch die Entscheidung in der X30 Challenge Switzerland. Spannende Rennen hat diese Kategorie im Laufe des Jahres schon zigfach geliefert. Für den Gesamtführenden Kilian Streit (20) aus dem Team Spirit-Karting.ch könnte der Traum vom Titel schon nach dem Qualifying in Erfüllung gehen. Streit braucht nämlich nur noch einen einzigen Zähler! «Es müsste wirklich viel schief gehen, dass ich keine Punkte hole», sagt Streit. «Und Luca Luongo, der einzige, der mir noch gefährlich werden kann, müsste dazu auch noch alles gewinnen.» Luongo hat seinen zweiten Platz noch nicht im Trockenen. Kilian Boss (33 Punkte Rückstand), Alessio Strollo (39), Michael Sauter (57), Florian Esteve (71), Nicolaj Sabo (72) und Nicolas Mühlebach (73) haben alle noch theoretische Chancen auf P2 oder zumindest auf P3.
Wie schon in Levier wird auch in Wohlen der Swiss Historic Kart Cup am Start stehen. Neun Teilnehmer haben sich für den dritten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt). Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden.
Zur Strecke: Der Rundkurs von Wohlen ist mit 825 Metern der kürzeste im Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Mit seinen zahlreichen Kurven bietet die Strecke kaum Ruhephasen und ist mit ihren Bodenwellen und den bescheidenen Auslaufzonen noch ein Relikt aus der «guten, alten Zeit». Eine besondere Herausforderung stellt in Wohlen der Grip dar. Die Strecke ist aufgrund der Sandhügel entlang der Piste oft sehr schmutzig.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Wohlen www.savoiechrono.com
Zeitplan
Samstag, 8. Oktober
08.00-09.10 Uhr, Offizielles Training
09.15-09.57 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.05-11.53 Uhr, Rennen 1
11.53-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.48 Uhr, Rennen 2
15.00-17.13 Uhr, Finalläufe
ca. 18.00 Uhr, Siegerehrung alle Kategorien
Am Freitag steht freies Testen gemäss Zeitplan des Streckenbetreibers auf dem Programm (von 8-18 Uhr)
Raffaele Marciello hat am Wochenende in der GT World Challenge einen weiteren Titel an Land gezogen. In den USA feierte Louis Delétraz zum Abschluss des IMSA Endurance Cup seinen zweiten Saisonsieg in der LMP2.
Es ist schon jetzt das Jahr des Raffaele Marciello. Der 27-Jährige aus Breganzona hat sich am Wochenende seinen zweiten internationalen Titel in diesem Jahr gesichert. Nach dem Gewinn der Gesamtwertung von Sprint- und Endurance-Cup in der GT World Challenge hat der Mercedes-Werksfahrer am Wochenende zum ersten Mal in seiner Karriere auch den Titel im Langstrecken-Wettbewerb gewonnen.
Dem Tessiner reichte beim Finale in Barcelona ein fünfter Platz – direkt hinter Audi-Werksfahrer Ricardo Feller, der das Podium ganz knapp verpasste und sich als bester Schweizer Fahrer mit Rang 4 hinter dem schnellsten Lamborghini von Emil Frey Racing begnügen musste. Auch auf den Plätzen 6 und 7 findet man Schweizer Piloten. Nico Müller beendete die Saison an der Seite von Motorradlegende Valentino Rossi als Sechster bei WRT, die Audi-Markenkollegen Patric Niederhauser und Lucas Légeret (Sieger beim Rennen von Hockenheim) wurden Siebte.
Wenn alles rund läuft, kann Marciello, der neben den beiden bereits gewonnen Titel auch schon bei den 24h von Spa triumphiert hat, noch einen weiteren grossen Pokal abstauben. Und zwar am 22./23. Oktober beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim. Marciello geht dort mit einem Vorsprung von 42 Punkten ins Rennen.
Auch jenseits des Atlantiks jubelte ein Schweizer: Louis Delétraz gewann in der LMP2 das Petit Le Mans in Road Atlanta. Der Genfer bescherte mit diesem Triumph seinem Team Tower Motorsport und seinem Stallgefährten, dem Kanadier John Farano, den Titel. Hätte Delétraz das Rennen in Mid-Ohio bestritten (Überschneidung mit der ELMS in Imola), wäre er punktgleich mit Farano gewesen…
Für Fabio Scherer endete die IMSA-Saison mit dem undankbaren vierten Platz in der LMP2. Philip Ellis beendete das Rennen im Mercedes von Winward Racing auf dem 35. Platz (11. in der GTD-Klasse), nachdem er im Rennen aufgehalten wurde.
Jonathan Hirschi hat mit einem dritten Platz bei der Rally del Ticino den Schweizer Rallye-Meistertitel 2022 vorzeitig gewonnen. Der Sieg im Tessin ging an Kevin Gilardoni vor Altmeister Grégoire Hotz.
An Spannung hat es bei der 24. Ausgabe der Rally del Ticino nicht gefehlt. Nicht nur, weil zwischen Platz 1 und Platz 7 gerade mal 1:13 min lagen. Mit Sieger Kevin Gilardoni und Altmeister Grégoire Hotz, der Rang 2 belegte, mischten zwei Fahrer die Top 3 der Schweizer Meisterschaft gehörig auf.
Noch mehr als die Plätze 1 und 2 bei der «Ticino» gibt aber der vorzeitige Titelgewinn von Jonathan Hirschi zu reden. Der Neuenburger VW-Polo-Pilot und sein Beifahrer Michaël Volluz kommen mit einem dritten SM-Rang auf 166 Punkte – bei noch einer ausstehenden Veranstaltung, der Rallye du Valais. Würde Hirschi dort leer ausgehen, würde er auf seinen 166 Punkten sitzen bleiben. Sein direkter Verfolger Jonathan Michellod könnte ihn mit einem Sieg bei der RIV einholen. Der Walliser käme auf 179 Zähler. Doch weil es ein Streichresultat gibt, würde Michellod die 15 Punkte, die er im Tessin als Sechster in der SM-Wertung holte, wieder verlieren und hätte so maximal 164 Punkte. Michellod würden im Idealfall also immer noch zwei Punkte fehlen.
Gleiches gilt für Vorjahres-Champion Mike Coppens. Der Drittplatzierte der Schweizer Meisterschaft hat nach der Rally del Ticino 129 Punkte auf seinem Konto. Würde er wie im Vorjahr die RIV gewinnen, käme er auf 171 Zähler. Coppens würde in diesem Fall sein schlechtes Ergebnis (Rallye du Chablais) gestrichen und käme maximal auf 154 Zähler. Auch er kann Hirschi also nicht mehr einholen.
«Ich freue mich sehr über diesen SM-Titel», sagt Hirschi nach seinem ersten Titelgewinn. «Ich war mir selber nicht sicher, ob es gereicht hat. Aber es ist schön zu wissen, dass man die Meisterschaft im Sack hat.» Hirschi ist im Tessin nicht mit letztem Risiko gefahren. «Ich bin nicht volle Attacke gefahren. Ausserdem hatte ich in der Triple Isone zu weiche Reifen aufgezogen. Das haben wir dann für die vierte Prüfung am selben Ort korrigiert. Und es lief besser. Gegen Ende der Rallye habe ich versucht, meinen Vorsprung auf die direkten Verfolger zu verwalten.»
Nach vorne fehlten Hirschi 25 Sekunden auf Hotz/Ravasi und 31 Sekunden auf Gilardoni. Letzterer ist italienischer Staatsbürger, lebt aber im Bündnerland und fährt mit einer Schweizer Lizenz. Und noch wichtiger: Im Tessin war der 30-jährige Gilardoni der Schnellste. Der Skoda-Fahrer mit Co-Pilotion Chiara Giardelli lag von der ersten Prüfung an in Führung und gab diese nur kurz (in SP4) an Hotz ab. Die Entscheidung fiel in der fünften Prüfung (Valcolla 2). «Dort war ich ein paar Sekunden langsamer als Kevin», meinte der 48-jährige Hotz, der sich über den Mittag noch über die zwischenzeitliche Leaderposition freute. «Es macht Spass, mit den Jungen zu kämpfen. Obwohl mich die Triple Isone mit mehr als 20 Kilometern schon an die physischen Grenzen gebracht hat.»
Hinter Gilardoni, Hotz, Hirschi und Coppens sicherte sich Lokalmatador Ivan Ballinari den fünften SM-Rang. Der zweimalige Schweizer Rallye-Meister hat die «Ticino» zum «Vergnügen» bestritten. Dass er Michellod um 3,1 Sekunden auf den sechsten Rang verdrängte, hat die Meisterschaft vorzeitig entschieden. «Das war nun bereits die zweite Rallye hintereinander, in der wir sehr gut vorbereitet das Tempo von Hirschi hätten mitgehen können», sagt Michellod. «Aber es gab wieder ein technisches Problem. In der fünften WP ging ein Radlager kaputt und ich hatte Schwierigkeiten, die Bremsen richtig zu dosieren. Das hat mich viel Zeit und auch den einen oder anderen Rang gekostet.»
Die Top 8 bei der Rallye del Ticino komplettierten Franco Bernadazzi (Skoda Fabia) und Sergio Pinto auf seiner im Heckbereich leicht lädierten Alpine A110 GTR. Keine SM-Punkte gab es natürlich für den italienischen Gaststarter Gianluca Luchi, der in der Gesamtwertung noch vor Hirschi als Dritter ins Ziel kam.
Der Sieg bei den Junioren und in der Renault Clio Trophy Swiss ging nach dem Ausfall von dem bereits als Meister feststehenden Guillaume Girolamo in WP6 konkurrenzlos an Yoann Loeffler (Renault Clio Rally5).
Mehr über die Rally del Ticino finden Sie im Internet unter www.rallyticino.com
Und so geht es weiter:
13.-15. Oktober, Rallye International du Valais
Vom 26.-30. Oktober finden in Le Castellet (F) die FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz stellt eine Delegation. Am Start sind sieben Fahrer in sieben verschiedenen Disziplinen.
In etwas weniger als einem Monat, am 26. Oktober 2022, findet in Marseille die Eröffnungszeremonie zu den FIA Motorsport Games statt. Auch die Schweiz wird an diesem Tag mit einer Delegation auflaufen. Sieben Fahrer haben sich in sieben verschiedenen Disziplinen eingeschrieben. Wir stellen Ihnen die Teilnehmer vor; angefangen mit dem Jüngsten:
Elia Epifanio (13) ist bei den FIA Motorsport Games unser Vertreter in der Disziplin Kart Sprint Junior. Epifanio stammt aus Würenlos (AG) und bestreitet in diesem Jahr die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bei den OK Junioren. Vor dem Finale in Wohlen am 8. Oktober liegt Epifanio in der Gesamtwertung in Führung. Im Vorjahr belegte Elia bei den Super Minis den zweiten Schlussrang.
In der Kategorie Formel 4 wird die Schweiz von Dario Cabanelas (16) vertreten. Der Nachwuchsrennfahrer aus Pully im Kanton Waadt war 2020 Dritter bei den OK Junioren in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 2021 wechselte Cabanelas in den Automobilrennsport und belegte in der französischen Formel-4-Meisterschaft den achten Rang. Auch in diesem Jahr fährt der Westschweizer in Frankreich Formel 4. Zwei Mal stand er in dieser Saison bereits auf dem Podium.
Bei den Tourenwagen, in der Kategorie TCR, setzt die Schweiz auf Seat-Cupra-Pilot Gabriel Müller Agrelo Luisquiños (28). Der brasilianisch-schweizerische Doppelbürger kam in Rio de Janeiro zur Welt und bestreitet in diesem Jahr die südamerikanische TCR-Meisterschaft. Müllers Eltern stammen aus Spanien (Vater) und der Schweiz (Mutter). Wie Epifanio und Cabanelas hat auch er seine Sporen im Kartsport abverdient.
Yannick Mettler (32) und Dexter Müller (34) sind in Le Castellet die Schweizer Aushängeschilder im GT-Sport. Mettler wird beide Disziplinen absolvieren: den Sprint und das Cup-Rennen. Müller nur den Cup-Wettbewerb. Die beiden bestreiten 2022 auf einem Mercedes AMG GT3 von SPS automotive das GT Open. Der Krienser Yannick Mettler, der einst in der deutschen Formel 3 fuhr, zählt seit Jahren zu den besten Langstreckenpiloten der Schweiz. Der Zürcher Dexter Müller hat 2019 im Rennsport an der Seite von Mettler im Michelin Le Mans Cup debütiert.
2019 hat Yves Meyer die Schweiz in Rom noch bei den Drift-Wettbewerben vertreten. Diesmal ist der Drift-Spezialist aus der Innerschweiz als Coach dabei. Dafür wird in Le Castellet Nicolas Maunoir (32) mit seinem Nissan S15 auf Medaillenjagd gehen. Maunoir gehört wie Meyer zu den besten Driftern der Schweiz – nur trat der Genfer längere Zeit nicht mehr gross in Erscheinung. 2017 war er Gesamtdritter der Drift Kings of Europe Series.
Eine bereits in Rom vor drei Jahren hart umstrittene Klasse ist die E-Sports-Kategorie. In dieser fährt der St.Galler Thomas Schmid (27). Schmid ist amtierende Schweizer Simracing-Meister, hat aber auch Erfahrung im «real racing». Der Ostschweizer war 2018 Junioren-Champion in der Schweizer Rallye- und der Schweizer Berg-Meisterschaft. Ausserdem zählt er in der Formula Student zu den besten Fahrern seines Fachs.
Die FIA Motorsport Games werden 2022 zum zweiten Mal ausgetragen. Die Erstaustragung fand 2019 in Rom statt. Damals mit sechs verschiedenen Disziplinen. In der Zukunft sollen die FIA Motorsport Games jeweils im Abstand von zwei Jahren durchgeführt werden.
Weitere Informationen zu den FIA Motorsport Games finden Sie unter www.fiamotorsportgames.com. Wir vom Verband Auto Sport Schweiz werden Sie regelmässig über das Geschehen vor, während und nach den Wettbewerben informieren.
Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Am Start ist nahezu alles, was in der Schweiz Rang und Namen hat.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Am Freitag beginnt mit der Rally del Ticino (über 80,22 Kilometer) der fünfte und vorletzte Lauf. 35 Punkte kann der Sieger bei der 24. Ausgabe absahnen. Weitere 42 gibt es dann beim Finale, der Rallye International du Valais vom 13.-15. Oktober.
Für den Gesamtleader Jonathan Hirschi ist die Rally del Ticino Neuland. Allerdings scheint das den Neuenburger nicht weiter zu stören. Hirschi zählte auch bei den Läufen in Alba und am Mt.Blanc zu den Rookies. Trotzdem sicherte er sich dort souverän den Sieg. Im Tessin peilt der Fahrer des VW Polo GTI aus dem Team Sarrazin Motorsport den dritten Triumph in Folge an. Ein Hattrick würde ihn im Gesamtklassement auf 176 Punkte bringen.
Dass Hirschi schon im Tessin vorzeitig Meister wird, ist denkbar, aber unwahrscheinlich. Voraussetzung dafür wären zwei Nuller der beiden Skoda-Fahrer Jonathan Michellod und Mike Coppens, der im Tessin Gaetan Lathion als Beifahrer neben sich hat. Würden die Verfolger tatsächlich leer ausgehen, würde Hirschi sogar ein dritter Platz im Tessin reichen. Doch solche Rechenspiele interessieren weder Hirschi, noch die beiden Walliser Kontrahenten. «Mein Ziel ist es, ein gute Rallye zu fahren, rasch in den Rhythmus zu kommen und möglichst viele Punkte zu holen», meint der Tabellenführer, der auch im Tessin auf die Navigationskünste von Michaël Volluz vertraut.
Während Hirschi also zum ersten Mal im Tessin fährt, schauen Michellod (fünf Teilnahmen) und Coppens (vier Starts) auf ziemlich viel Erfahrung im Tessin zurück. Ob ihnen diese allerdings viel bringen wird, darf bezweifelt werden. Der Meisterschaftslauf im Tessin macht seiner Bezeichnung «New Rally del Ticino» alle Ehre. Neu sind u.a. die Super-Spez «Chico d’Oro» am Freitagabend und die «Penz», die am Samstag ausgetragen wird (WP 2 und 7). Auch die SP4 (Isone triple) und die SP5 (Isone double) wurden so noch nie als Super Spez gefahren.
Einer, der den Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Suppe versalzen könnte, ist Ivan Ballinari. Der Lokalmatador hat die SM-Wertung seiner Heimrallye 2017 sowie 2018 gewonnen. Mit Beifahrer Marco Menchini wird er auf Skoda Fabia Rally2 mit der #1 die Rallye eröffnen. «Für uns steht bei der Heimrallye das Vergnügen im Vordergrund», sagt Ballinari. «Druck verspüre ich keinen. Wir sehen die Rallye in erster Linie als Vorbereitung auf die Rallye Terra Sarda in Italien.»
Zwei Siege im Tessin hat auch Grégoire Hotz auf seinem Konto. Die liegen allerdings schon etwas weiter zurück. Der achtfache Schweizer Rallye-Meister gewann 2008 und 2009. Am Wochenende greift er mit Beifahrer Pietro Ravasi in einem Skoda Fabia Rally2 an. Dass es der Altmeister aus dem Kanton Neuenburg immer noch drauf hat, hat er dieses Jahr schon zwei Mal bewiesen. Bei den nicht zur Schweizer Meisterschaft zählenden Rallyes «Pays du Gier» in Frankreich und «Valle Intelvi» in Italien sicherte sich Hotz jeweils den Gesamtsieg.
Mehr als ein Auge sollte man auch auf Kim Daldini und Kevin Gilardoni (beide auf Skoda Fabia Rally2) werfen. Letzterer ist zwar italienischer Staatsbürger, wohnt aber in der Schweiz und fährt mit Schweizer Lizenz. 2016, 2017 und 2018 hat er (unter italienischer Flagge) bei der Ticino gewonnen. Im Vorjahr verpasste er das Podium um läppische 4,2 Sekunden.
In der Junior-Wertung wird es bei der Ticino erneut zum Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoann Loeffler (beide Renault Clio Rally5) kommen, wobei Girolamo den Titel bereits im Sack hat.
Einen neuen Führenden wird es voraussichtlich nach der «Ticino» auch in der Gesamtwertung der Michelin Trophy Alps geben. Der Leader Emeric Rey aus Frankreich fehlt im Tessin. Deshalb dürften Sergio Pinto (in der Open-Klasse) und/oder Reys Landsmann Thomas Battaglia (2WD) am Führenden vorbeiziehen.
Nur gerade drei Fahrzeuge zählt die historische Klasse VHC, wobei Jean Romain Cretegny auf einem Ford Escort der einzige Schweizer am Start ist.
Los geht die Rally del Ticino am Freitagabend um ca. 21 Uhr mit einer 3,4 Kilometer langen Super Spez in Chiasso. Die erste richtige Prüfung erfolgt am Samstagmorgen ab 9 Uhr. Um ca. 18.30 Uhr sollten alle Teilnehmer wieder im Servicepark in Mendrisio sein.
Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite www.rallyticino.com. Zeitplan und Startliste sind angehängt.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais
Der siebenmalige Schweizer Berg-Meister Eric Berguerand wird beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft vom 8. Oktober in der Kategorie KZ2, bei den Schaltkarts, antreten.
Sieben Mal hat Eric Berguerand die Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Rennwagen bereits gewonnen. Seinen vorerst letzten Titel machte der Fahrer des Lola FA99 vor zehn Tagen beim Bergrennen am Gurnigel klar. Wie es sich für Berguerand gehört: in neuer Rekordzeit!
Dass der 43-jährige Walliser eine Racer durch und durch ist, hat er schon mehrfach bewiesen. Nun stellt er sich einer neuen Herausforderung. Am 8. Oktober beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird Berguerand in der Kategorie KZ2 (Schaltkarts) als VIP-Fahrer antreten. Unterstützt wird Berguerand dabei vom Team Spirit Racing. «Wohlen ist das Finale und das einzige Rennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft auf Schweizer Boden», so Teamchef Ken Allemann. «Deshalb wollten wir etwas Spezielles organisieren. Dass Eric zugesagt hat, freut uns sehr. Er ist eine Ikone in der Schweizer Motorsport-Szene; ein Held bei den Bergrennen. Und das seit Jahren. Ich bin sehr gespannt, wie er sich im KZ2 schlägt. Wir werden versuchen, ihm das Maximum an Unterstützung zu bieten!»
Für Berguerand ist die Rückkehr ins Kart ebenfalls etwas Besonderes. «Ich glaube, das letzte Rennen zur Schweizer Meisterschaft habe ich 2005 bestritten. Seither bin ich nicht mehr sehr oft gefahren. Aber die Gelegenheit, mit Spirit Racing anzutreten, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Ich kenne Ken noch von früher. Und ich habe ihn immer für seine ausserordentlichen Leistungen bewundert.»
Berguerand hat wie viele andere Rennfahrer seine Karriere im Kart begonnen. 1990 hat er die ersten Gehversuche gemacht. Im Rahmen des Championnat du Valais gewann er bereits nach zwei Jahren die Kategorie Open. Nach drei Vize-Meistertiteln 1996, 1999 und 2000 sicherte er sich 2001 den Schweizer Meistertitel in der Kategorie A.
Dass es Berguerand im Kart noch immer drauf hat, hat er anfangs April beim Season-Kickoff von Auto Sport Schweiz in Lyss unter Beweis gestellt. Bei schwierigen Bedingungen stellte er die zweitschnellste Zeit auf… Man darf also gespannt sein, welche Zeiten «Bergus» in Wohlen in den Asphalt stanzt. Für die KZ2-Titelkandidaten Ethan Frigomosca und Sebastian Kraft ist Berguerands Anwesenheit sicher eine zusätzliche Herausforderung.
Eine ausführliche Vorschau auf das Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft folgt nächste Woche.
Beim fünften Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse in Mugello teilten sich Gregor Burkard und Jasin Ferati die Lorbeeren. Damit ist die Meisterschaftsentscheidung im GT3-Cup vertagt.
Wechselhaftes Wetter mit einem Reifenpoker, zahlreiche Positionskämpfe und eine spannende Aufholjagd haben das Sprintrennen des GT3 Cup in Mugello geprägt. Als Profiteur ging Gregor Burkard hervor: Auf noch nasser Fahrbahn hatte er für seinen rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup profillose Slicks aufziehen lassen. Von Platz 4 gestartet, kehrte er aus dem ersten Umlauf als Zweiter zurück. Die Führung konnte zunächst Ernst Keller übernehmen, der auf Regenreifen gesetzt hatte. In Runde 4 musste der GT3 Cup-Meister von 2018 auf abtrocknender Strecke jedoch Burkard passieren lassen. Der 34-Jährige aus dem Kanton Zug hatte im Ziel einen Vorsprung von fast vier Sekunden auf seinen Verfolger Jürg Aeberhard. Knapp 26 Sekunden dahinter sah Alexander Schwarzer das Ziel auf Rang 3 vor Jasin Ferati.
Im Endurance-Rennen drehte Ferati dann auf: Bei strömendem Regen und einsetzender Dunkelheit fuhr der Youngster mit dem 911 GT3 Cup als Gesamtsieger über die Ziellinie. Als Klassenzweite beendeten Ilario Introna und Simone Iaquinta die 31-Runden-Distanz – sie kamen von der drittletzten Startposition. Rang 3 in der GT3 Cup-Wertung sicherte sich Gregor Burkard, der auf den letzten Metern noch Jürg Aeberhard um 0,051 Sekunden abfangen konnte.
Im Sprintwettbewerb der Open GT-Gruppe hat sich Loïc Villiger den ersten Platz gesichert. Bei den Cayman GT4 Clubsport-Rennwagen war der Gewinner des Sprintrennens in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Paket der Pseudonym-Fahrer Boga. In der Klasse 11 für 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Ausstattung durfte Jens Richter feiern. Als bestplatzierten Mittelmotor-Porsche fuhren Paolo Locatelli und Fabio Babini ihren 718 Cayman GT4 RS Clubsport im Endurance-Rennen auf den achten Gesamtplatz. Die Klasse 10 gewannen Patrick Hofmann und Alex Fontana, als Sieger der Klasse 11 ging Pierre Hirschi hervor. In der Porsche Drivers Competition hat Nicolas Garski in Mugello seinen Titel mit dem sechsten Laufsieg bereits vorzeitig verteidigt.
Das Finale de Porsche Sports Cup Suisse findet vom 27.-29. Oktober 2022 in Misano statt.
Die beiden Schweizer Louis Delétraz und Raffaele Marciello haben am Wochenende einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn in der ELMS respektive dem ADAC GT Masters gemacht.
Zwei Schweizer stehen in zwei international renommierten Meisterschaften vor dem Titel: Louis Delétraz in der European Le Mans Series und Raffaele Marciello im ADAC GT Masters. Delétraz hätte den Sack schon am Sonntag zumachen können. Der Genfer hätte dafür beim vorletzten Lauf der ELMS in Spa-Francorchamps Zweiter werden müssen. Doch ausgerechnet Fabio Scherer verhinderte den vorzeitigen Triumph von Delétraz, dem mit Platz 3 zwei Punkte zum vorzeitigen Titelgewinn fehlten. Diese sollte er unter normalen Umständen beim Saisonfinale in Portimão am 16. Oktober aber locker einfahren.
Für Scherer war der zweite Platz in Spa der bisher grösste Erfolg in der ELMS. Der Engelberger fuhr nach einem Dreher im Qualifying von ganz hinten los und übergab seinen Oreca-LMP2 nach drei Stints in Führung liegend. Die Mannschaft von Cool Racing, die im ersten Renndrittel vorne lag, beendete das Rennen auf Platz 5.
Zurück zu Marciello: Der gebürtige Zürcher mit Wohnsitz Tessin hat beim ADAC GT Masters mit zwei zweiten Plätzen ebenfalls einen grossen Schritt in Richtung Titel gemacht. Marciello hat als alleiniger Tabellenführer vor dem Finale in Hockenheim am 22./23. Oktober 42 Punkte Vorsprung auf das Duo Engelhart/Güven. Beim letzten Rennen gibt es maximal noch 56 Punkte zu holen. Ein dritter Platz in einem der beiden Rennen würde Marciello reichen, um die Thronfolge von Vorjahresmeister Riccardo Feller anzutreten.
Stichwort Feller: Der Aargauer fehlte am Sachsenring wegen einer Terminüberschneidung mit der DTM. Allerdings war für den ABT-Piloten der Ausflug zum Red Bull Ring keine Reise wert. Feller beendete das vorletzte Rennen in Europas beliebtester Tourenwagenserie auf den Rängen 15 und 22 (jeweils vor Rolf Ineichen). Nico Müller kämpfte mit harten Bandagen und musste sich nach einigen harten Auseinandersetzungen mit den Rängen 6 und 7 zufrieden geben. Das Finale in Hockenheim verspricht Hochspannung. Theoretisch haben noch zehn Fahrer Chancen auf den Titel – darunter auch Müller (mit 37 Punkten Rückstand auf Leader Sheldon van der Linde).
Sein bisher bestes Ergebnis im Porsche Carrera Cup erzielte am Wochenende Alexander Fach. Der 20-jährige Schwyzer belegte beim Rennen am Sachsenring Platz 8 im ersten Lauf und war damit drittschnellster Rookie. Überhaupt lief es dem Team Fach Auto Tech am Sachsenring sehr gut. Der Brite Lorcan Hanafin startete nicht nur das erste Mal aus Reihe 1, er schaffte mit Rang 3 auch erstmals den Sprung aufs Podium.
Eine Erfolgsmeldung gibt es auch vom GT Open in Monza. Dort stand Alain Valente im ersten Rennen als Zweiter auf dem Podium (Erster in der ProAm). Das Duo Yannick Mettler/Dexter Müller verpasste die Top 3 im zweiten Durchgang als Viertplatzierte knapp, lag aber wie Valente am Vortag in der ProAm ganz vorne.
Heute Freitag, 23. September, geht das Magazin 03/2022 von Auto Sport Schweiz auf die Post. Wir wünschen allen Lizenzierten viel Spass bei der Lektüre.
Vor 40 Jahren fand der letzte Grosse Preis der Schweiz statt. Um das Formel-1-Rennen abhalten zu können, wurde der Austragungsort kurzerhand nach Dijon (F) verlegt. Wir schauen für Sie zurück, wie ein Grand Prix damals organisiert wurde und klären auf, warum es bei diesem einen GP geblieben ist, obwohl der ACS einen Fünfjahresvertrag hatte…
Einer, der damals im Rahmenprogramm fuhr, war Jo Zeller. Den mehrfachen Schweizer Meister haben wir im Rahmen unserer Serie «Was macht eigentlich …?» in seinem Heimatort Oetwil (ZH) besucht.
Auf Besuch waren wir auch bei Patrick Bagnoud. Der Rallye-Pilot, der bei der Rallye du Chablais 2021 so schwer verunfallte, beschreibt seinen langen Weg zurück ins Leben. Eine Story, die unter die Haut geht…
Ausserdem beschäftigen wir uns in der aktuellen Ausgabe mit der Thematik E-Fuel und der Frage nach neuen Bergrennen. Zudem werfen wir einen Blick voraus auf ein superspannendes Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, die am 8. Oktober in Wohlen gastiert.
Sie sehen: Es lohnt sich auch diesmal, das neue Magazin zu lesen. Viel Spass bei der Lektüre. Die nächste Nummer erscheint ca. am 9. Dezember.
Übrigens: Das Magazin von Auto Sport Schweiz ist auch für Nicht-Lizenzierte im Abo erhältlich. Der Inlandpreis beträgt CHF 25.-/Jahr (inkl. Porto), Interessenten aus dem Ausland bezahlen denselben Preis (plus Versandkosten). Weitere Infos gibt es unter info@motorsport.ch