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06.07.2023 Vorschau Massongex: Comeback nach vier Jahren Pause
Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hat in Massongex schon sieben Mal gewonnen © Eichenberger

Das Bergrennen Massongex ist zurück! Am Wochenende findet im Rhonetal unweit von Saint-Maurice der dritte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Favorit auf den Gesamtsieg ist Lokalmatador Eric Berguerand.

2019 fand in Massongex das vorerst letzte Bergrennen statt. Danach war das Rennen wegen der Pandemie und deren Folgen sowie Platzproblemen im Fahrerlager nicht mehr Teil des SM-Kalenders. Am Wochenende ist das Walliser Rhone-Dörfchen wieder im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft, nachdem bis vor Kurzem nicht sicher war, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann. Doch mittels einer Verlängerung der Anmeldefrist konnte die Mindestteilnehmerzahl von 100 Fahrern respektive Fahrerinnen doch noch erreicht werden.

Wenngleich einige bekannte Namen auf der Einschreibeliste fehlen, so sind die «Cracks» der Bergszene geschlossen dabei. Allen voran Eric Berguerand, Marcel Steiner und Robin Faustini. Dieses Trio hat nicht nur die bisherigen Bergrennen in Hemberg und La Roche entscheidend geprägt, es war auch (in genau dieser Reihenfolge) die Top 3 bei der letzten Austragung 2019. «Ich freue mich auf Massongex», sagt Berguerand. «Das ist neben Anzère mein zweites Heimrennen. Ich habe gute Erinnerungen an 2019. Damals fuhr ich im letzten Durchgang eine 43er-Zeit. Mal schauen, was sich da machen lässt. Beim letzten Rennen in La Roche hat es ja gut funktioniert.»

Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Synfuel-Fahrer Steiner hat zuletzt 2012 in Massongex gewonnen © Eichenberger

Ob Steiner nach Platz 2 in La Roche kontern kann? Der Oberdiessbacher will sich vor dem dritten Lauf nicht festlegen. «Massongex ist nicht unbedingt unsere Paradestrecke. Die teils sehr steilen Kurven können ein Problem sein. Und Eric fühlt sich dort schon sehr wohl.» Steiner wird auch in Massongex mit Synfuel an den Start gehen. Das Ergebnis der Probe, die er an Öllieferant Midland geschickt hat, ist noch nicht eingetroffen. «Dafür Ersatzteile», so Steiner. «Im Nachgang von La Roche habe ich nämlich festgestellt, dass der zweite Gang defekt war.»

Für Faustini, der bei der letzten Austragung in Massongex noch im Formel 3000 fuhr, wird es ein Herantasten sein. Der 25-jährige Suhrer weiss, dass er mit Berguerand und Steiner zwei Routiniers schlagen muss, die mit allen Wassern gewaschen sind. Ausserdem ist das erst seine zweite Teilnahme beim Bergrennen Massongex. «Die Erinnerungen, die ich noch habe, werden mir nicht viel helfen», sagt Faustini. «Ich weiss aber noch, dass er nicht nur wichtig ist, mit viel Speed aus den technischen Passagen herauszubeschleunigen, sondern, dass es auch wichtig ist, mit einem möglichst hohen Tempo in diese technischen Abschnitte reinzufahren.»

Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 gilt Philip Egli mit seinem Dallara F3 als Favorit. Allerdings stapelt auch der 48-fache Slalom-Tagessieger tief. «Ich bin erst einmal in Massongex gefahren. Das war 2012. Damals noch mit dem VW Scirocco», sagt Egli. «Ich bin gespannt, wie es sich im Formel 3 anfühlt. Einige Kurven weisen eine grosse Höhendifferenz aus. Das könnte zu einer Herausforderung werden.» Falls Egli – wider Erwarten – Probleme bekundet, könnten die beiden Tatuus-Renault-Piloten Lionel Ryter und Victor Darbellay (zuletzt Dritter beim Slalom in Chamblon) in die Bresche springen.

Coquoz Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schön und schnell: der Opel Kadett GTE von Sébastien Coquoz © Eichenberger

Schnellster Tourenwagen 2019 war Ronnie Bratschi. Der Urner fährt inzwischen aber nur noch EM (mit tschechischer Lizenz) und wird deshalb bei der 2023 beerbt. Heisse Kandidaten auf den Tourenwagensieg sind Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991.1). Auch Toni Büeler in seinem Gruppe-N-Mitsubishi ist wieder dabei. An Spannung und Action mangelt es also nicht.

Die bestbesetzte Klasse ist die E1 1601 bis 2000 cm3. Dort peilt der schnelle Sébastien Coquoz in seinem unwiderstehlichen Opel Kadett GTE nach La Roche seinen zweiten Klassensieg in dieser Saison an. Einer, der etwas dagegen hat, ist Reto Steiner. Der Ford-Escort-Pilot war beim Saisonauftakt in Hemberg in der Addition der beiden schnellsten Läufe nur 38 Hundertstelsekunden langsamer als Coquoz.

Zur Strecke: Die Strecke in Massongex ist 3,15 km lang. Von Massongex bis ins Ziel in Verossaz müssen die Piloten 311 Höhenmeter zurücklegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von ca. zehn Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Jahr 2019) in 1:43,714 min (= 109,34 km/h). Von den seit 1984 24 ausgetragenen Rennen hat der furchtlose Walliser sieben gewonnen. Sein erster Sieg 2002 liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Auf Platz 2 der ewigen Bestenliste rangiert Marcel Steiner mit drei Erfolgen (2010-2012).

Der Rennbetrieb in Massongex startet Samstag und Sonntag (8./9. Juli) jeweils um 8.15 Uhr. Die Siegerehrung findet am Sonntag ab 18 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.

Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie unter diesem Link. Für das Live-Timing ist GVI verantwortlich.

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Sawatzki Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zum ersten Mal in Massongex: Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 © Eichenberger

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05.07.2023 Vorschau Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise: Burri, Coppens oder Michellod?
Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod tritt gegen Mentor Olivier Burri an © Eichenberger

Am Wochenende findet mit der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 statt. Nicht dabei ist Leader Jonathan Hirschi. Dafür gibt Olivier Burri sein Comeback.

Ein Drittel der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist absolviert. Am Wochenende findet der dritte Lauf statt – der erste von zweien, der nicht auf Schweizer Boden ausgetragen wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft ist die Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise Teil des SM-Kalenders. Für die Rallye mit Dreh- und Angelpunkt in Chalon-sur-Saône (zwischen Dijon und Lyon) haben sich bei den «Modernen» 15 Teams gemeldet. In der VHC, also in der historischen Klasse, sind vier Vertreter aus der Schweiz am Start.

Nicht dabei ist Jonathan Hirschi. Der Gesamtführende, der die ersten beiden Rallyes, die zur Schweizer Meisterschaft 2023 zählen, gewonnen hat, muss auf den Start bei der Rallye du Bourgogne Côte Chalonnaise verzichten, weil er am Nürburgring im Einsatz steht. Durch die Absenz von Hirschi rücken der Zweitplatzierte Jonathan Michellod mit Beifahrer Stéphane Fellay sowie dessen Walliser Skoda-Markenkollege Mike Coppens (diesmal mit dem ortskundigen Jérôme Degout als Co-Pilot am Start) in den Fokus. Die alleinigen Sieganwärter sind die beiden deshalb aber nicht. Altmeister Olivier Burri tritt ebenfalls an. Der vierfache Schweizer Champion, der 2015 zuletzt im Burgund angetreten ist, nimmt mit seinem Hyundai i20 N Rally2 teil und könnte im Falle eines Sieges den beiden Titelanwärtern Michellod und Coppens wichtige Punkte wegnehmen.

«Olivier hat schon vor der Saison gesagt, dass er an dieser Rallye teilnehmen wird», sagt Michellod, der gleichzeitig Zögling von Burri ist. «Das war also keine Last-Minute-Entscheidung. Für mich ist es ein zusätzlicher Ansporn. Zur Rallye selbst kann ich nicht viel sagen. Ich fahre wie fast alle anderen das erste Mal dort. Ich glaube aber, dass wir Schweizer eine gute Chance auf den Gesamtsieg haben.»

Auch Coppens freut sich auf die neue Rallye im CH-Kalender. «Ich fahre immer gerne an neuen Orten», so der Champion von 2021. «Und ich hoffe, dass uns diesmal auch ein gutes Ergebnis gelingt. Es wird auf jeden Fall ein spannender Dreikampf werden.»

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens im Skoda Fabia hofft auf ein gutes Ergebnis © Eichenberger

Hinter diesem Trio lauern mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden und Thibault Maret/Florian Barral zwei Teams, die intakte Chancen auf das Podium haben. Althaus hat in der laufenden Saison bereits bei der Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais als Dritter auf dem Podium gestanden. Der erst 22-jährige Thibaut hat bei der «Chablais» mit Rang 4 sein bisher bestes Ergebnis erzielt und gilt als Versprechen für die Zukunft. Ebenfalls am Start mit einem Rally2 ist Stefano Mella. Er setzt auf einen VW Polo GTI R5. Auch Sergio Pinto wird im Burgund um Schweizer Meisterschaftszähler kämpfen. Der Walliser trifft in seiner Klasse, der Michelin Trophy Alps Open, auf zwei Konkurrenten aus Frankreich und liegt vor dem dritten Lauf auf dem vierten zwischenrang in der Rallye-SM.

Sein Comeback gibt auch Michaël Volluz. Der Co-Pilot von Jonathan Hirschi, der sich bei der Rallye Monte Carlo bei einem Feuer-Zwischenfall Verbrennungen zugezogen hat, ist als Co-Pilot von Laurent Bérard auf dessen Honda Civic Type R im Einsatz. Das Duo tritt in der Michelin Trophy Alps 2WD und im Schweizer Rallye-Pokal gegen die beiden Clio-Piloten Claude Aebi und Olivier Ramel an.

Der SM-Sieg in der historischen Klasse VHC kann (unter normalen Umständen) nur über Pascal Perroud gehen. Der BMW-M3-Pilot vom Genfersee hat die ersten beiden Rallyes für sich entschieden. Seine Gegner im Burgund heissen Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS 2000), Nicolas Jolidon (BMW 325i) und Steve Gaspardi (Opel Corsa). In der VHRS, in welcher es um gleichmässiges fahren geht, steht nur ein Schweizer am Start: der in der Meisterschaft führende Laurent Pernet (BMW 325ix).

Perroud Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
BMW-Pilot Pascal Perroud ist der Favorit in der VHC © Eichenberger

Los geht die Rallye am Freitag, 7. Juli, mit dem Shakedown ab 11 Uhr. Die erste von insgesamt zwölf Prüfungen startet am darauffolgenden Samstagmorgen um 9.30 Uhr in Buxy. Am Sonntag, 9. Juli, ist ab 9 Uhr Action angesagt. Insgesamt werden 440,1 km zurückgelegt, wovon 158,2 km gewertet werden. Weitere Informationen zum dritten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)

31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Olivier Burri wird auf dem Hyundai i20 antreten, mit dem sein Sohn Michaël die Rallye du Valais (Bild) 2022 bestritten hat © Eichenberger

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05.07.2023 Startschuss zur Simracing-Saison
Simracing Porsche Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In der Simracing-SM kommt der Porsche 911 GT3 Cup zum Einsatz

Die Schweizer Simracing-Meisterschaft 2023 ist eröffnet. Wer sich fürs Finale am 4. November qualifizieren will, kann dies online oder in diversen Simracing-Zentern machen.

Heute Mittwoch startet die neue, fünfte Saison der offiziellen Schweizer Simracing-Meisterschaft. Während in der vergangenen Saison der Porsche Esports Carrera Cup Suisse die Jahresbesten über mehrere Meisterschaftsrennen hinweg ermittelte, erfolgt 2023 die Qualifikation fürs Finale am 4. November bei der Auto Zürich wieder per Einzelzeitfahren im Hotlap-Format.

Voraussetzungen für einen Start im Porsche Esports Carrera Cup Suisse sind ein Schweizer Wohnsitz oder die Schweizer Staatsbürgerschaft, ein Mindestalter von 15 Jahren und eine Mindestkörpergrösse von 1,55 Metern. In den professionell ausgestatteten Simracing-Zentren beträgt das Nenngeld pro Qualifikation 40 Franken. Anmeldungen kann man sich online. Das Finale bei der Auto Zürich bestreiten in diesem Jahr 70 Teilnehmer in den Kategorien Pro, Ladies und Ü45. Hinzu kommt eine Rookie-Wertung für alle Teilnehmenden unter 18 Jahren.

Der Meister der Pro-Kategorie erhält die Chance, die Schweiz an den FIA Motorsport Games 2024 in Valencia/Spanien zu vertreten. Auf alle Champions warten ausserdem Sachpreise.

Und so können Sie sich qualifizieren:

  • 5. Juli bis 9. September: Qualifikation 1, online und in diversen Simracing-Zentren
  • 23. September: Qualifikation 2 in diversen Simracing-Zentren
  • 7. Oktober: Qualifikation 3 in diversen Simracing-Zentren
  • 21. Oktober: Qualifikation 4 in diversen Simracing-Zentren
  • 2. bis 3. November: Qualifikation 5 an der Auto Zürich
  • 4. November: Finale an der Auto Zürich

Weitere Informationen finden Sie unter www.simracingseries.ch

Simracing Ladies Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch dieses Jahr gibt es wieder eine extra Damenwertung

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04.07.2023 Lignières Historique abgesagt
TCS Lignieres Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Lignières Historique 2023 findet nicht statt

Das Festival Lignières Historique vom 15. – 17. September 2023 findet nicht statt. Das hat der TCS als Veranstalter in einem Schreiben heute morgen bekanntgegeben. Darin steht: «Nach der dritten und letzten Austragung 2015 erhielten wir immer wieder viele Anfragen, wann das nächste Lignières Historique stattfindet. In der Zwischenzeit sind jedoch acht Jahre vergangen und offenbar hat niemand mehr mit einer Neuauflage des Festivals gerechnet. Diesem Aspekt haben wir vielleicht zu wenig Rechnung getragen. Die Anmeldungen auf die Rennausschreibung liegen deutlich unter den Erwartungen.»

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04.07.2023 Weekend-Report 18/2023
Marciello Raffaele Spa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello verpasste seinen zweiten Spa-Sieg knapp © GTWC

Raffaele Marciello verpasste am Wochenende den fünften Schweizer Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps als Zweiter knapp. Vier weitere Schweizer standen bei der 75. Ausgabe in diversen Klassen auf dem Podium.

11,129 Sekunden fehlten Raffaele Marciello am Sonntag zu seinem zweiten Sieg (in Serie) bei den 24 Stunden von Spa. Der Tessiner, der sich seinen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis mit Timur Boguslawski und Jules Gounon teilte, war dennoch mit seinem Abschneiden zufrieden. «Wir haben unser Bestes gegeben und keine Fehler gemacht», sagt Marciello. «Aber der Rowe-BMW war einfach noch einen Tick schneller.» Zweitbester Schweizer war Ricardo Feller. Der Aargauer befand sich in derselben Runde wie die Sieger und lag im Ziel 1:33 min zurück. Der dritte Schweizer Pro-Cup-Fahrer, Audi-Pilot Patric Niederhauser, wurde als 16. gewertet. «Wir lagen wegen einer unglücklichen Full Course Yellow schon früh im Rennen eine Runde zurück», sagt Niederhauser. «Und als wir den Rückstand wieder aufgeholt hatten, gab es an der Box einen Zwischenfall, der uns wieder zurückwarf.»

Auch in den anderen Kategorien starteten Schweizer resp. Schweizerinnen. Besonders erfolgreich waren Alex Fontana und Niki Leutwiler (Zweiter in der Pro-AM-Wertung), Lucas Légeret (Zweiter im Silver Cup) sowie Jeffrey Schmidt (3. im Bronze Cup). Die weiteren Schweizer verpassten eine Top-Platzierung oder schieden aus – darunter auch Rahel Frey im Lamborghini von Iron Dames.

Kein Rennglück hatte auch Grégoire Saucy beim sechsten Lauf zur FIA Formel-3-Meisterschaft in Spielberg. Zwar sicherte sich der Jurassier seine erste Pole-Position (Vorsprung auf den Zweitschnellsten vier Tausendstel), doch im Rennen kommt es zu einer Berührung mit einem Gegner. Saucy muss mit einem Reifenschaden an die Box und fällt ans Ende des Feldes zurück.

Einen weiteren Podestplatz erzielte Mike Müller im ADAC Junior Cup am Nürburgring. Der Berner stand im zweiten Lauf auf Pole-Position und musste sich nach zwölf Runden lediglich dem Deutschen Mattis Pluschkell geschlagen geben. Im Gesamtklassement liegt der Rookie auf Rang 5 nur 24 Punkte hinter dem Leader.

Fontana Alex Spa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweiter in der Pro-AM: Alex Fontana (ganz rechts) © Archiv Fontana

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03.07.2023 Kart-SM Mirecourt: Der Tag der Dominatoren
X30 Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start der X30 mit dem überlegenen Kilian Boss (#305) © Eichenberger

Hätte Albert Tamm bei den Super Minis auch den zweiten Vorlauf gewonnen, hätte es im französischen Mirecourt, beim dritten Rennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023, in jeder der fünf Kategorien jeweils nur einen Sieger gegeben.

Mirecourt 2023 war in jeder Kategorie so etwas wie eine One-Man- respektive One-Woman-Show. In den Kategorien OK Junior, X30 Challenge Switzerland, OK Senior und KZ2 gab es am Wochenende im Rahmen des dritten Laufs zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft jeweils nur einen Sieger. Nur bei den Super Minis gab etwas Abwechslung – dank Dario Palazzolo. Der Fahrer aus dem Team Innovate Competition schaffte es im zweiten Vorlauf in einem Fotofinish Albert Tamm hinter sich zu lassen. Für mehr Vielfalt an der Spitze konnte aber auch der junge Aargauer nicht sorgen.

Zwei Fahrer respektive ein Fahrer und eine Fahrerin blieben in Mirecourt absolut fehlerfrei und sicherten sich mit dem Punktemaximum einen «Grand Slam», das heisst: zwei Extrapunkte für die Pole-Position, 70 Zähler für drei Laufsiege und drei Zusatzpünktchen für die schnellste Rennrunde im Finale. Zu diesen beiden Fahrern gehörte Kilian Boss. Der Spirit-Pilot, der wie der neue Schweizer Slalom-Meister Martin Oliver Bürki aus Amsoldingen (BE) stammt, lag vor dem Rennen in Mirecourt auf dem achten Rang im Gesamtklassement in der X30 Challenge Switzerland. Sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison war ein sechster Platz in 7 Laghi. In Mirecourt musste keiner fragen: Wer ist hier der Boss? Kilian flog der Konkurrenz förmlich davon. Und das in der Kategorie, in der mit Einheitsmotoren gefahren wird. «Ich habe im Grunde genommen gar keine Erklärung, warum es so gut gelaufen ist», grinste Boss nach seinem ersten «Grand Slam» in der Schweizer Kart-Meisterschaft. «Und obwohl ich schon in der VEGA Trofeo hier gewonnen habe, liegt mir die Strecke eigentlich gar nicht besonders. Aber wir haben offenbar alles richtig gemacht.» Eine tadellose Leistung zeigte auch Alessio Strollo. Der Zweitplatzierte in der Meisterschaft schaffte es mit den Plätzen 3, 2 und 2 den Rückstand auf Gesamtleader Samuel Ifrid zu verkürzen. Letzterer haderte mit einem Frühstart in Lauf 1 und fehlendem Grip, konnte aber mit den Rängen 6, 5 und 4 den «Schaden» in Grenzen halten und führt nach Mirecourt immer noch mit 23 Punkten Vorsprung auf Strollo. Zufrieden war nach dem Rennen auch Yan Rothen. Im Finale schaffte es der Westschweizer auf Rang 3. Ganz anders die Gemütslage bei Lyon Mathur. Der Sarmenstorfer wurde nach dem Finale, das er auf einem Podestplatz beendete, disqualifiziert, weil bei ihm unerlaubterweise eine Batterie am Vorstart montiert wurde.

OK Junior Russell Wenger Baettig Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alles richtig gemacht: Kurt Wenger (Mitte) vom Team KartBox.ch mit seinen beiden Junioren Neil Russell und Chiara Bättig © Eichenberger

Einen blitzsauberen Sonntag erlebte auch Chiara Bättig bei den OK Junioren. Die junge Zürcherin freute sich über ihren ersten «Grand Slam» in diesem Jahr und setzt sich mit diesem Triumph an die Spitze des Gesamtklassements. Dort liegt Bättig nun mit 187:175 Punkten gegenüber dem vor Mirecourt führenden Arnaud Voutat in Führung. Der Rookie bei den OK Junioren bot auch beim dritten Rennen eine starke Leistung mit drei dritten Plätzen, konnte sich aber gegen das KartBox.ch-Duo Bättig und Neil Russell, der drei Mal Zweiter wurde, nicht durchsetzen. Die Rennen bei den Junioren waren jeweils schon früh zugunsten von Bättig entschieden. Nur im Finale konnte sich Russell für ein paar Kurven vor seine Teamkollegin setzen, ehe die Hackordnung wieder hergestellt wurde.

Bei den OK Senioren war Samuel Schär aus dem Team UBIQ Racing der Mann des Tages. Der Teamkollege von X30-Pilot Ifrid dominerte alle drei Rennen von der Pole-Position aus und liess nichts, aber auch gar nichts anbrennen. Seinen ersten «Grand Slam» verpasste der Zuger mit deutschen Wurzeln um läppische drei Tausendstelsekunden. Genau so viel war Kilian Streit auf seiner schnellsten Rennrunde im Finale schneller als Schär. Der trug den «Schönheitsfehler» mit Humor. «Natürlich hätte ich mir gerne auch noch die drei Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde notieren lassen. Aber so habe ich mir für das nächste Rennen in Levier noch etwas aufgespart…» Für besagten Streit war der zweite Platz im Finale sein bisher bestes Ergebnis bei den Senioren. Der Vorjahresmeister der X30 Challenge Switzerland schwört auf eine sehr eigenwillige Vorbereitung am Tag vor dem Rennen, und musste im ersten Lauf nach einer Kollision und einem Kolbenklemmer gar einen Rückschlag in Kauf nehmen. «Im zweiten und dritten Rennen war der Speed dann aber endlich da und ich konnte mich nach vorne arbeiten. Ich hoffe, dass mir in Levier beim nächsten Rennen Ähnliches gelingt.» Platz 3 im Finale ging an Routinier Patrick Näscher – vor Sergio Koch und Jérôme Huber. In der Meisterschaft wird’s bei den Senioren ultraspannend: Huber und Schär liegen punktgleich an der Spitze. Pascal von Allmen, der im zweiten Lauf eine Zehn-Sekunden-Strafe bekam, weil er in der Einführungsrunde den Pole-Setter überholt hatte, und deshalb nur Sechster im Finale wurde, liegt nur 17 Punkte dahinter.

KZ2 Stoller Frigomosca Pemsing Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das KZ2-Podium mit Stoller, Frigomosca und Pemsing (v.l.) © Eichenberger

Nicht drei, sondern 148 Tausendstelsekunden fehlten Ethan Frigomosca in der Kategorie KZ2 für einen «Grand Slam». Der Schaltkart-Spezialist aus dem Tessin sicherte sich neben der Pole-Position in 51,602 sec, der schnellsten Zeit am Renntag, auch die drei Laufsiege. «Im Finale war Michael Pemsing einen Tick schneller auf seiner besten Runde als ich», meinte Frigomosca. «Aber ich bin dennoch mit meiner Leistung sehr zufrieden. Wir haben einen guten Job gemacht und die Führung im Gesamtklassement ausgebaut.» Hinter Frigomosca sicherten sich Evan Vantaggiato und Simon Stoller die Plätze 2 und 3 in den Vorläufen. Im Finale schied Vantaggiato wegen einer defekten Kerze aus und Stoller verbesserte sich so um einen weiteren Platz. Dritter wurde der Mann mit der schnellsten Rennrunde, Michael Pemsing. Für den 17-Jährigen vom Genfersee war es der erste Podestplatz in einem KZ2-Finale im Rahmen der Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Freude darüber war dementsprechend gross.

Zurück zu den Kleinsten und der einzigen Kategorie, die keinen «Solo-Sieger» hatte. In Abwesenheit von Leader Dan Allemann waren es wie eingangs erwähnt Albert Tamm und Dario Palozzolo, die die Siege bei den Super Minis unter sich ausmachten. Tamm, der erst kürzlich in der WSK seinen ersten Triumph verbuchte, musste sich im zweiten Vorlauf um 0,085 Sekunden beugen. Mit seinem Renntag war er dennoch zufrieden. «Es lief sehr gut», meinte der junge Tessiner. «Vor allem im Finale. Da konnte ich mich vom Rest des Feldes absetzen.» Schliesslich war es nicht nur Palazzolo, der Tamm unter Druck setzte, mit Lionel Borel aus dem Team Spirit Racing wächst ein weiteres Nachwuchstalent heran, dass mit den Rängen 3, 3 und 2 an der Spitze fröhlich mitmischte. Überhaupt sind bei den Jüngsten erfreuliche viele Fahrer auf dem Vormarsch. So zum Beispiel Laurent Shahinaj (4. im Finale), Iven Ammann (5.), Victoria Philipp (6.), Marc Müller (7.) und Valentin Lefebvre (8.). Und schliesslich war da auch noch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des am 31. März verstorbenen OK-Junior-Fahrers Elia Epifanio war mit seinem ersten SM-Wochenende zufrieden. Mit geballter Faust überquerte er als 15. die Ziellinie.

Super Mini Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wehe, wenn sie losgelassen: Start der Super Minis mit Tamm (links) und Palazzolo (rechts) © Eichenberger

Eine Kollision im zweiten Lauf bei den Super Minis hatte für Levin Wüthrich und Marc Müller Folgen. Ersterer hat sich bei dem Zwischenfall eine Verletzung am Ellbogen zugezogen, wobei aufgrund der Schwellung noch nicht definitiv gesagt werden kann, ob es sich um eine Prellung oder um eine Fraktur handelt. Auto Sport Schweiz wünscht beiden Fahrern gute Besserung!

Und so geht es weiter:
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen

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Team UBIQ Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Team UBIQ Racing mit Senior-Sieger Samuel Schär (2.v.r.) © Eichenberger

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30.06.2023 Vorfälle in Chamblon werden untersucht
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Die Disziplinarkommission (DK) von Auto Sport Schweiz (ASS) hat ein Verfahren bezüglich der Vorfälle zwischen zwei Piloten (Eingriff in die körperliche Integrität) anlässlich des Slaloms von Chamblon vom 25.06.2023 eröffnet. Die verschiedenen Parteien wurden zu Stellungnahmen aufgefordert und eine Verhandlung der Disziplinarkommission wird für den Monat Juli 2023 angesetzt.

Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werden keine weiteren Auskünfte erteilt.

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29.06.2023 Vorschau Kart-SM Mirecourt: Hochspannung vor der Sommerpause
X30 Ifrid Strollo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
In Mirecourt kommt's in der X30 Challenge Switzerland zur Neuauflage des Duells Ifrid vs. Strollo? © Eichenberger

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht am Wochenende in ihre dritte Runde im französischen Mirecourt. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.

Sie sind die Zukunft des Schweizer Motorsports – die 8-12-jährigen Super Minis. Die jüngsten Fahrer und Fahrerinnen unter den insgesamt 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bieten in jedem Rennen Action. Das wird auch in Mirecourt, beim dritten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, nicht anders sein. Favorit und Leader bei den Jüngsten ist Dan Allemann. Der Sohn von Spirit-Chef Ken Allemann hat von den sechs bisherigen Läufen fünf gewonnen und führt die Meisterschaft mit einem Vorsprung von 35 Punkten an. Sein erster Verfolger ist Yven Ammann aus dem Team Innovate Competition. In 7 Laghi beim Auftakt wurde der Thurgauer im Finale Dritter, in Franciacorta Zweiter. Doch Ammann ist nicht der einzige Youngster, der Allemann in Bedrängnis bringen will. Teamkollege Dario Palazzolo liegt, auch ohne bisher auf dem Finalpodium gestanden zu haben, nur acht Punkte hinter Ammann und hat mit Mirecourt aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen. Stark unterwegs ist auch Marc Müller. Der Wettinger, der mit seinem Helm an Formel-1-Legende Ayrton Senna erinnert, liegt nur zehn Punkte hinter Ammann und hat in dieser Saison regelmässig in den Top 5 gelegen. Ein ganz heisser Kandidat auf den Sieg ist auch Albert Tamm. Der Tessiner hat zuletzt in Franciacorta sogar mehr Punkte als Allemann geholt, hat aber aufgrund des verpassten Saisonauftakts eine Hypothek, die er, so sagt er selber, nur unter grössten Anstrengungen aufholen kann. Dass er in Form ist, hat er zuletzt bei der WSK in Sarno bewiesen. Dort gewann Tamm sein erstes Rennen bei den Minis. Am Start ist in Mirecourt auch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des im März unerwartet verstorbenen Elia Epifanio fährt sein erstes Rennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen ihm zu diesem sehr speziellen Rennen, ohne parteiisch zu sein, besonders viel Glück und Erfolg!

Super Mini Allemann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann führt bei den Super Minis © Eichenberger

Bei den OK Junioren wird der Waadtländer Spirit-Fahrer Arnaud Voutat versuchen, die Gesamtführung gegen Vorjahresmeisterin Chiara Bättig zu verteidigen. In Mirecourt ist dem Junior-Neuling dies mit drei zweiten Plätzen und der schnellsten Rennrunde gelungen. Ob er die Zürcherin aus dem Team KartBox.ch auch in Mirecourt herausfordern kann, wird sich zeigen. Hinter Voutat und Bättig machen sich Shai Derungs (Spirit), der in Franciacorta seine erste Pole-Position holte, und Swiss-Hutless-Pilot Levi Arn berechtigte Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Neil Russell (KartBox.ch), Ben Ziegler (Kartteam Meier) und Mohamed Loukili sein. Letzterer fährt zum ersten Mal für Innovate Competition, nachdem er 2022 sowie die ersten beiden Rennen 2023 noch für Spirit Racing unterwegs war.

Nicht ganz so gross wie in Franciacorta, aber immer noch stattlich ist das Feld der X30 Challenge Switzerland. 22 Fahrer und Fahrerinnen kämpfen hier mit Einheitsmotoren um Hundertstelsekunden. Als Leader kommt (mit 40 Punkten Vorsprung) Samule Ifrid nach Mirecourt. Für den im französischen Village-Neuf wohnhaften X30-Neuling ist Mirecourt ein Heimrennen. Vier Laufsiege hat der 16-Jährige aus dem Team UBIQ bereits auf seinem Konto. Seine Vorstellung zuletzt in Franciacorta bei schwierigen Bedingungen waren besonders beeindruckend. Erster Verfolger von Ifrid ist Alessio Strollo (MH Racing). Der Bösinger war nach dem Saisonauftakt in Pavia noch Meisterschaftsführender und hat Ifrid auch in Franciacorta mächtig eingeheizt. Auf dieses Duell darf man also auch in Mirecourt gespannt sein. Dritter nach zwei Läufen ist Lyon Mathur (Innovate Competition). Der Vorjahressieger bei den Senioren ist konstant schnell und hat zuletzt in Franciacorta seine Klasse aufblitzen lassen, als er im zweiten Lauf 17 und im dritten Heat 16 Positionen gutmachte.

OK Senior Cesaretti Huber Koch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Senior-Leader Huber (Mitte) mit Cesaretti und Koch © Eichenberger

Bei den OK Senioren führt nach zwei Veranstaltungen Jérôme Huber (KartBox.ch) mit neun Punkten vor Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport). Huber ist in der laufenden Saison der einzige Fahrer, der bisher einen «Grand Slam» (drei Laufsiege, Pole-Position und schnellste Rennrunde) feiern durfte. Sein Ziel ist klar: Nach zwei unglücklich verpassten Meisterschaften 2021 und 2022 will er dieses Jahr den Titel holen. Neben von Allmen möchten das natürlich auch noch andere Fahrer verhindern – allen voran Samuel Schär (Gesamt-3.), Leonardo Cesaretti (4.), Patrick Näscher (5.) sowie Sergio Koch (6.). Das Fahren hat auch Kilian Streit nicht verlernt. Der X30-Champion von 2022 hat sich in den ersten beiden Rennen nach seinem Umstieg zu den Senioren allerdings noch schwer getan.

Die spannendste Ausgangslage bietet die KZ2. Bei den Schaltkarts liegen die Italienisch sprechenden Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) und Paolo Castagnetti (DPR) nach zwei Rennen punktgleich an der Spitze. Interessant ist, dass Castagnetti in diesem Jahr noch keinen Rennlauf gewonnen hat. Und Frigomosca bisher in den Finals das Glück auch nicht auf seiner Seite hatte. Vielleicht nutzt also auch beim dritten Lauf ein anderer Fahrer (Kevin Wälti, Evan Vantaggiato oder Kai Perner?) die Gunst der Stunde… An Action wird es bestimmt nicht fehlen. Die Schaltkarts waren im Vorjahr mit tiefen 53er-Zeiten beeindruckend schnell unterwegs.

KZ2 Frigomosca Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
KZ2-Pilot Frigomosca wartet noch auf seinen ersten Final-Sieg © Eichenberger

Zur Strecke: Mirecourt, eine Autostunde südlich von Nancy, gilt als technisch anspruchsvolle Strecke, die viele Überholmöglichkeiten bietet. Mit 1267 Metern Bahnlänge ist sie die zweitlängste Strecke im diesjährigen Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Einer langen Gerade folgt ein abwechslungsreiches Infield mit sehr engen, aber auch langgezogenen Kurven.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Mirecourt www.savoiechrono.com

Zeitplan
Sonntag, 2. Juli 2023

08.00-09.02 Uhr, Offizielles Training
09.10-09.52 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-11.40 Uhr, Rennen 1
11.40-13.00 Uhr, Mittagspause
13.00-14.40 Uhr, Rennen 2
14.40-17.10 Uhr, Finalläufe
16.00 Uhr, Siegerehrung (Kategorie Super Mini)
ca. 17.45 Uhr, Siegerehrung (restliche Kategorien)

Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Mirecourt die ehemaligen Kart- und heutigen LMP3-Fahrer Samir Ben und Elia Sperandio im Einsatz.

OK Junior Start Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Feld der OK Junioren mit Voutat, Bättig & Co. © Eichenberger

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29.06.2023 PSCS: Schweizer Rennlegende Enzo Calderari gewinnt Open GT-Sprint
Enzo Calderari 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Enzo Calderari gewann in Imola den Open GT-Sprint © Porsche

Beim dritten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse in Imola hat Johannes Kapfinger seine Führung im GT3 Cup weiter ausgebaut. Beim Endurance-Rennen kam er hinter dem Italiener Pietro Armanni und Gregor Burkard auf Rang 3 ins Ziel.

Beim Sprintrennen des GT3 Cups auf dem 4,936 Kilometer langen Formel-1-Kurs von Imola stellte Johannes Kapfinger die gewohnte Reihenfolge bereits in der ersten von 14 Runden wieder her: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging an Pietro Armanni vorbei und übernahm die Führung. Der Italiener hatte sich zuvor im Qualifying um 0,145 Sekunden gegen den 20-jährigen Passauer durchgesetzt und war von der Pole-Position gestartet. Auch im Rennen legte Armanni, der sonst im Porsche Carrera Cup Italien unterwegs ist, in 1:45,220 Minuten die schnellste Runde vor. Dennoch fehlten ihm am Ende 0,613 Sekunden auf Kapfinger.

Platz 3 ging unbedrängt an Gregor Burkard. Um den vierten Rang tobte ein intensives Duell zwischen Gianluca Giorgi und Alexander Schwarzer. Giorgi musste dem ehemaligen Absolventen der Porsche Racing Experience in der zweiten Runde zunächst die fünfte Position überlassen, ging im siebten Umlauf aber wieder vorbei. Beide profitierten danach vom vorzeitigen Aus für William Mezzetti. Schwarzer begnügte sich im Ziel mit 0,133 Sekunden Rückstand und Rang fünf. Eine Aufholjagd legte Marc Arn vor, der sich vom neunten Startplatz bis auf die sechste Position vorarbeitete.

Beim rund 60-minütigen Endurance-Rennen drehte Armanni dann den Spiess um – obwohl er beim Start von der Klassen-Pole zunächst Boden auf Kapfinger einbüsste. Die nächsten 13 Umläufe aber robbte er sich dann stetig wieder heran, drehte dabei erneut die schnellste Rennrunde und ging dank seines späteren Pflichtboxenstopps in Runde 17 vorbei. Zeitgleich bogen auch Gregor Burkard und Marc Arn zum Reifenwechsel ab. Beide kehrten vor Kapfinger, der im 14. Umlauf bei seinem Team vorgefahren war, auf die Strecke zurück. Während Burkard seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigte, musste sich Arn in Runde 25 dem Deutschen beugen. Er belegte am Ende den vierten Rang vor Alexander Schwarzer, Roderick Christie und Thomas Brauch.

In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich erneut Markus Lietzau mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport als Sieger feiern. Den Langstreckenlauf gewann Alexandre Mottet vor Lietzau und dessen Mitfahrer Florian Strauss. Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch. Der Zwillingsbruder von Johannes sicherte sich den Klassensieg bei den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Der Gesamtsieg des Endurance-Rennens ging wiederum an Jörg Dreisow und Manuel Lauck. Sie gewannen gegen Michael Kapfinger und Dieter Svepes. Bei den Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse dominierte zunächst Peter Meister, dann Pascal Godel die Classic-Wertung. In der Chrono-Klasse freute sich Nicolas Garski über zwei Siege.

Burkhard Gregor Imola 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gregor Burkard (links) neben Armanni und Kapfinger © Porsche

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28.06.2023 Vorschau 24h Spa: Wiederholt Marciello seinen Vorjahressieg?
Marciello Raffaele Spa 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2022 durfte Marciello den grossen Spa-Pokal stemmen © Archiv Marciello

Am kommenden Wochenende findet die 75. Ausgabe der 24 Stunden von Spa statt. Mit Vorjahressieger Raffaele Marciello sowie den beiden DTM-Piloten Ricardo Feller und Patric Niederhauser machen sich drei Schweizer berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg.

Das 24-Stunden-Rennen von Spa am kommenden Wochenende erfreut sich besonderer Beliebtheit. Mit 71 GT3-Fahrzeugen ist das Rekordstarterfeld aus dem Jahr 2019 egalisiert. Acht Marken sind vertreten. Allein die gesamtsiegfähige Pro-Kategorie stellt 20 verschiedene Fahrzeuge.

Drei dieser Pro-Autos sind auch mit Schweizern bestückt. Allen voran mit Vorjahressieger Raffaele Marciello. Der Tessiner wird zusammen mit Timur Boguslawski und Jules Gounon einen Mercedes AMG GT3 vom Team Akkodis pilotieren. Marciello hofft natürlich auf eine erfolgreiche Titelverteidigung, was beim 24-Stunden-Klassiker in den Ardennen in den letzten Jahren nur selten vorkam. Die letzten Fahrer, die ihren Sieg im darauffolgenden Jahr wiederholen konnten, waren der Belgier Eric van de Poele und der Deutsche Michael Bartels 2005/2006.

Mit der #25 geht Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser (mit Christopher Mies und Simon Gachet) für das Sainteloc Junior Team an den Start. Markenkollege Ricardo Feller teilt sich einen Audi R8 LMS GT3 im Team Audi Sport Tresor Orange mit Mattia Drudi und Dennis Marschall (#40).

Neben den drei Pro-Fahrern stehen noch weitere elf Schweizer und Schweizerinnen am Start:

Nicolas Leutwiler und Alex Fontana, Porsche 911 GT3 R (Pro-Am) #24
Rolf Ineichen, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Gold) #19
Miklas Born, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #157
Philip Ellis, Mercedes-AMG GT3 (Gold) #57
Lucas Légeret, Audi R8 LMS GT3 Evo II (Silver) #12
Antonin Borga, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #8
Alain Valente und Yannick Mettler, Mercedes-AMG GT3 (Bronze) #81
Rahel Frey, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 (Bronze) #83
Jeffrey Schmidt, McLaren 720S GT3 Evo (Bronze) #93

Der Rennstart erfolgt am Samstag, 1. Juli, um 16.30 Uhr. Das Rennen kann über den folgenden Link live verfolgt werden. Auch SkySport überträgt die kompletten 24 Stunden aus Spa.

Niederhauser Feller 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die beiden Audi-Hoffnungen Niederhauser und Feller © Audi

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28.06.2023 Nachruf Germano Marrocco
Germano Marrocco Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Germano Marrocco, 1947–2023

Am vergangenen Montag, 26. Juni, ist der im Schweizer Kartsport allseits geschätzte Germano Marrocco im Alter von 76 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.

Germano war leidenschaftlicher Mechaniker in der Schweizer Kartszene. Er hatte ein enormes Wissen und war ein absoluter Perfektionist. Sein gutes Auge für das Fahrverhalten des Karts, sein Fleiss und sein Bestreben, seinen Fahrern zu helfen, zeichneten ihn besonders aus. Germano war in der Lage mit relativ bescheidenen Mitteln ein Optimum herauszuholen. Mit seinem Sohn Renato und Diego Belloli war er jahrelang Teil eines Dreamteams auf den Kartpisten. Mit einigen, heute im internationalen Autorennsport erfolgreichen Piloten hat er die ersten Schritte getätigt. So war es Neel Jani, mit welchem er 1996 die erste SKM-Saison in der Kategorie Mini absolvierte. Auch mit Simon Trummer hat er mehr als fünf Jahre zusammengearbeitet. Und auch Jeffrey Schmidt und Patric Niederhauser wurden von Germano betreut.

Im Kartsport konnte er einige Piloten zu Schweizermeistertiteln führen, wie unter anderem Donato Delmonte und André Reinhard. Grossen Erfolg hatte er auch mit Isabelle von Lerber, welche sich in der Elitekategorie KZ2 an der Spitze einreihte und als erste Frau Rennen zur Schweizermeisterschaft in dieser Kategorie gewinnen konnte. Als Mechaniker erhielt er pro Jahr vier bis fünf Anfragen von Piloten. Damit er ein Engagement einging, musste natürlich die Chemie und das Umfeld stimmen. Der Fahrer selbst musste korrekt, anständig und lernbereit sein, dann dauerte die Zusammenarbeit meistens mehrere Jahre.

Selbst ist er nur zum Spass gefahren. Einmal gewann er die Clubmeisterschaft des Berner Kart Racing Clubs, zu dem er seit 1984 gehörte und bei dem er seit 1999 im Vorstand sass. Bei den Schnupperkursen, die seit mehr als zehn Jahren durchgeführt werden, war er für die Technik zuständig und konnte in diesem Jahr mit viel Engagement noch die neuen Karts aufbauen und in Betrieb nehmen.

Germano war ein geschätzter Freund und Mentor für viele Mitglieder des Clubs. Er war immer bereit, seine Erfahrungen und sein Fachwissen zu teilen und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen und Ideen anderer Vorstands- und Clubmitglieder. Germano hinterlässt im BKRC eine grosse Lücke.

Der Vorstand des Berner Kart Racing Clubs und der Verband Auto Sport Schweiz sprechen der Familie Marrocco ihr herzliches Beileid aus. Wir werden Germano sehr vermissen und immer in guter Erinnerung behalten.

Text: Beat Raemy

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27.06.2023 Weekend-Report 17/2023
Feller Ricardo Zandvoort Sieg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller feierte in Zandvoort seinen zweiten DTM-Sieg © DTM

Ricardo Feller hat aus Schweizer Sicht mit seinem zweiten DTM-Sieg für das Highlight am Wochenende gesorgt. Es gab aber noch andere Eidgenossen, die jubeln durften.

Sechs Rennläufe brauchte Ricardo Feller 2022, um in der DTM erfolgreich zu sein. Auf seinen zweiten Sieg musste der 23-jährige Aargauer etwas länger warten. Am vergangenen Wochenende war es soweit. In Zandvoort, beim zweiten DTM-Lauf der Saison 2023, fuhr der ABT-Pilot von der Pole-Position aus souverän seinen zweiten DTM-Sieg nach Hause. «Ich habe jede Runde genossen», sagte Feller, dem auch die schnellste Rennrunde notiert wurde, hinterher. «Zandvoort ist meine Lieblingsstrecke im Kalender. Und die Jungs haben einen super Job gemacht und das Auto über Nacht (Platz 15 am Vortag, d. Red.) massiv verbessert.» Nach 4 von 16 Läufen liegt Feller auf Rang 3 der Gesamtwertung – nur vier Punkte hinter dem Leader Thomas Preining aus Österreich. Apropos Punkte: Die gab es auch für Patric Niederhauser. Nach einem durchzogenen Saisonstart fuhr der Berner Audi-Pilot im zweiten Rennen in Zandvoort auf Rang 8.

Zandvoort war auch für Elia Sperandio ein gutes Pflaster. Der viermalige Schweizer Kart-Meister sicherte sich im ADAC Prototype Cup Germany mit Rang 3 im zweiten Lauf seinen ersten Podestplatz. Der mit zwei Siegen in die Saison gestartete Julien Apothéloz ging in den Dünen an der Nordsee leer aus. Das Team des jungen Zürchers war zwei Mal unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Durch den Nuller in Zandvoort hat Apothéloz die Führung in der Meisterschaft abgegeben. Der van-Ommen-Pilot kündigte aber bereits an: «In zwei Wochen am Norisring schlagen wir zurück!»

Auch Léna Bühler war in Zandvoort stark unterwegs. Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen festigte die Waadtländerin Platz 3 in der Gesamtwertung der F1 Academy, die einzige Monoposto-Serie, die Frauen vorbehalten ist.

Lena Buehler Zandvoort 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler fuhr in allen drei Rennen aufs Podest © Archiv Bühler

Siege und Podestplätze gab es für Schweizer auch in der italienischen GT-Meisterschaft. NASCAR-Fahrer Giorgio Maggi, der in Monza sein Debüt im GT-Cup auf einem Ferrari 488 gab, gewann das erste Rennen und wurde im zweiten Durchgang Zweiter. Auch Axel Gnos stand auf dem Podium – als Zweiter in der GT3-Gesamtwertung und Erster im ProAm-Championnat. Doch dem Honda-Pilot wurde nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Track-Limits aufgebrummt, wodurch er auf Platz 7 resp. 2 (ProAm) zurückfiel. Jean-Luc d’Auria fiel im ersten Heat nach technischem Defekt aus. Im zweiten Lauf wurde er Fünfter. In der italienischen Formel 4, die in Monza die Läufe 11 bis 13 austrug, blieben die Schweizer Ethan Ischer (bestes Ergebnis: Rang 13) und Tina Hausmann (20) punktelos.

Bei der Formel-E-Premiere in Portland war es einmal mehr Sébastien Buemi, der als Fünfter (von Startplatz 18) die Flagge der Schweiz hochhielt. Edoardo Mortara (Reifenschaden) und Nico Müller (Unfall nach Bremsdefekt) schieden aus.

Einen grossen Triumph feierte auch Albert Tamm. Der junge Tessiner, den wir eben erst im neuen Magazin von Auto Sport Schweiz vorgestellt haben, gewann in Sarno bei Neapel sein erstes Rennen in der WSK Open Series bei den Minis Ü10. In der Meisterschaft liegt der Blondschopf aus dem Team Babyrace auf Rang 3.

Tamm WSK Sarno Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Albert Tamm (Mitte) gewann bei der WSK Open Series © Archiv Tamm

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26.06.2023 Slalom Chamblon: MOB enthront MB
Buerki 2 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue Slalom-Meister heisst Martin Oliver Bürki © Eichenberger

Martin Oliver Bürki heisst der neue Schweizer Slalom-Meister. In einem spannenden Finale in Chamblon enthronte er Namensvetter und Serienmeister Martin Bürki. Der Tagessieg ging zum 48. Mal an Philip Egli!

«Klar hätte ich gerne den zehnten Titel geholt», sagte Martin Bürki am Sonntagabend nach dem Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon (VD). «Aber ich gönne meinem Namensvetter diesen Titel. Es war eine tolle und spannende Saison und für mich stimmt es so, wie es ist.»

Die beiden Bürkis, die weder verwandt, noch verschwägert sind, haben in allen sechs Läufen in dieser Saison das Punktemaximum erreicht. Deshalb war die Anzahl der bezwungenen Gegner in ihrer jeweiligen Klasse respektive Division ausschlaggebend – und da stand es vor dem Finale unentschieden. Die Anzahl der Konkurrenten in Chamblon war deshalb matchentscheidend. Und da hatte der neue Champion Martin Oliver Bürki vor dem Finale die besseren Karten in der Hand. Der Amsoldinger schaffte es, mehr Konkurrenten als Bürki zu mobilisieren. Doch das alleine hätte am Schluss beinahe nicht gereicht. MOB, wie er im Fahrerlager genannt wird, war nach dem ersten Durchgang wider Erwarten nur Zweiter in seiner Klasse. Eine volle Sekunde fehlte dem Fahrer des BMW E33 auf Markenkollege Kevin Metroz aus Liddes (VS). «Ich weiss nicht genau, was passiert ist», sagte Bürki II. nach dem ersten Lauf mit versteinerter Miene. «Im Vorjahr bin ich hier noch 3:17 respektive 3:14 min gefahren. Diesmal kam ich nur auf 3:20 min. Ich war wohl zu vorsichtig.»

M Buerki Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Altmeister Bürki absolvierte auf dem Waffenplatz in Chamblon nur einen Lauf © Eichenberger

Während Altmeister Martin Bürki auf den zweiten Lauf verzichtete (seine Zeit reichte in der E1 bis 1600 cm3 auch so locker zum Sieg), musste Martin Oliver Bürki im zweiten Lauf nachlegen. Es galt die 3:19,251 min von Metroz zu schlagen. MOB wusste: Ein Fahrfehler oder (noch schlimmer) ein Torfehler hätten gereicht, um den Traum des ersten Titel platzen zu lassen. Doch diesmal blieb der zweifache Familienvater gelassener. In 3:18,038 min unterbot BMW-Bürki die Zeit von Metroz und sicherte sich damit den Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3. «Ich war sehr angespannt», meinte der neue Meister hinterher. «Aber die lange Wartezeit war gut für mich. Das hat mich vor dem Start etwas beruhigt. Trotzdem war ich auf den ersten zwei Kilometern nervös. Ich habe sogar extra eine Kamera im Auto eingerichtet, die nach hinten filmte, damit ich im Ziel prüfen konnte, dass ich ja keine Pylone erwischt habe…»

Im spannenden Kampf um die Meisterschaft ging der 48. Tagessieg (!) von Philip Egli beinahe unter. Der in Zürich wohnhafte Glarner war auf seiner Paradestrecke bereits zum achten Mal erfolgreich. Sein schärfster Widersacher Lukas Eugster winkte schon vor dem Start ab. «Auf dieser Strecke habe ich gegen Philip eigentlich keine Chance. Sein Auto ist viel wendiger.» Und so kam es dann auch. Egli distanzierte den tapfer mit Blasen an den Händen kämpfenden Eugster um fast fünf Sekunden. Im Ziel gab es eine herzliche Umarmung und ein «Dankeschön» für eine abwechslungsreiche Saison mit spannenden Zweikämpfen. Auf Platz 3 folgte in Chamblon Victor Darbellay. Der 27-jährige Walliser nutzte die Gunst der Stunde und eroberte sich seinen ersten Podiumsplatz im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Im zweiten Lauf verbesserte er seine Zeit um mehr als drei Sekunden – auch zur Freude von Lionel Ryter, der auf den Slalom von Chamblon verzichten musste, als Mechaniker und Coach aber einen gewichtigen Anteil an Darbellays starker Darbietung hatte.

Darbellay Egli Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 des Tages: Darbelley, Egli und Eugster (v.l.) © Eichenberger

Auf den weiteren Rängen folgten Joffrey Salomon (Formula Jedi), Stéphane Maréchal (Renault 2.0), Anthony Gurba und Samuel Métroz (beide Formel Arcobaleno). Schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Christian Bralla. Dem Tessiner reichte ein starker erster Lauf in 3:11,9 min für die Tourenwagenbestzeit. Im zweiten Lauf stellte er kurz vor dem Start ein Ölleck fest, das ihn an der Teilnahme des zweiten Rennens hinderte. Platz 2 bei den Tourenwagen ging an den zweiten Fiat X1/9 im Feld: Christian Darani. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Stephan Burri in seinem VW Scirocco. Letzterer freute sich sehr für den neuen Champion, ärgerte sich aber gleichzeitig auch über sich selber. Wäre Burri im ersten Lauf in Ambri etwas forscher ans Werk gegangen und hätte er dort seine Klasse gewonnen und nicht auf Platz 2 gestanden, hätte er den Slalom-Titel geholt. Bei Gleichstand hätte Burri nämlich mehr Gegner bezwungen wie die beiden Bürkis zusammen!

Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon zählen: Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3), Christoph Zwahlen (IS plus 2500 cm3), Hans Wüthrich (E1 bis 1400 cm3), René Aeberhardt (E1 2001 bis 2500 cm3), Tobias Meier (E1 bis 3001 bis 3500 cm3), Fabrice Winiger (E1 plus 3500 cm3). Alle weiteren Klassensieger entnehmen Sie der angehängten Ergebnisliste.

Metroz Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kevin Metroz spielte beinahe den grossen Spielverderber © Eichenberger

Glück im Unglück hatte Arnaud Donzé. Am VW Golf des Interswiss-Fahrers brach nach der Zieldurchfahrt im zweiten Lauf Feuer im Innenraum des Autos aus. Donzé blieb unverletzt. Das Feuer konnte gelöscht werden. Für den Jurassier endete die Saison mit einem dritten Klassenrang hinter Sieger Burri und Jürg Ochsner.

Spannend war auch der Zweikampf im Suzuki Swiss Racing Cup zwischen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli. Die Ausgangslage vor dem siebten Rennen des beliebten Markenpokals war klar: Gewinnt Fehr, ist er Meister. Gewinnt Muzzarell, darf er sich die Krone aufsetzen. Nach dem ersten Lauf lag Muzzarelli vorne. Doch drehte den Spiess nochmals und sicherte sich in 3:38,338 min nicht nur den Sieg in Chamblon sondern auch den Titel.

Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

Donze Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der VW Golf von Donzé brannte nach der Zieldurchfahrt © Eichenberger

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23.06.2023 autobau SKM 2023 – 3. Lauf in Mirecourt (FRA): Letzte Chance!
Flyer Daten News Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die dritte Veranstaltung der autobau SKM findet am 01./02. Juli 2023 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 25.06.2023 um 24.00 Uhr. Nutze die letzten Tage zur Einschreibung!

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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23.06.2023 Neues Magazin blickt zurück auf Hemberg
Magazin 02 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das neue Magazin wird in diesen Tagen versendet

Das neue Magazin von Auto Sport Schweiz ist da! Diesmal blicken wir zurück auf das Bergrennen in Hemberg – allerdings weniger aus sportlicher Sicht. Vielmehr hat uns die Frage beschäftigt: Was braucht es, um ein Bergrennen zu organisieren?

Wissen Sie, wie viele Würste an einem Rennwochenende verzehrt werden? Wie viele Strohballen es entlang der Strecke braucht? Und wie viele Personen allein für Verkehr und Sicherheit nötig sind? Wir haben beim Bergrennen in Hemberg den Organisatoren über die Schultern geschaut und dem idyllischen Dörfchen im Toggenburg vor, während und nach dem Rennen einen Besuch abgestattet.

Ausserdem haben wir mit Hilfe eines ehemaligen Schweizer Meisters und seinem «Hundeknochen» einen Blick hinter die Kulissen des Coupe Suisse des Rallyes Historiques geworfen und uns gefragt: Was wird eigentlich für den Nachwuchs getan?

Das und vieles mehr lesen Sie ab sofort im neuen ASS-Magazin. Viel Spass bei der Lektüre!

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22.06.2023 Massongex: Nennschluss verlängert!
Massongex 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Massongex findet am 8./9. Juli statt

Das Bergrennen von Massongex gibt nach vier Jahren Pause am 8./9. Juli 2023 sein Comeback. Den Nennschluss haben die Organisatoren nochmals bis zum 28. Juni verlängert.

Im März 2022 hiess es, das Bergrennen von Massongex sei Geschichte. Der Veranstalter, das Chablais Racing Team, hatte damals in einer Medienmitteilung erklärt, dass die Urbanisierung des Dorfes und seiner Umgebung es nicht mehr erlaube, mehr als 100 Rennwagen mit allen dazugehörigen Infrastrukturen unterzubringen.

Inzwischen hat man eine andere Lösung gefunden – mit einem Fahrerlager jenseits des Bahngleises. Auch das Problem beim Start ist gelöst. «Der neue Besitzer des Hauses direkt beim Start hat längst grünes Licht gegeben», so Yvan Gaillard, Co-Organisator und Rennleiter.

Um ein möglichst attraktives Startfeld zu bieten, haben die Organisatoren den Anmeldeschluss verlängert. Neu kann man sich bis Mittwoch, 28. Juni, unter diesem Link einschreiben. Wer sich also noch nicht angemeldet hat, kann das in den nächsten Tagen nachholen. Vergessen wir nicht, dass wir mehr als zwei Jahre lang wegen einer lästigen Pandemie gar nicht fahren konnten und froh gewesen wären, wenn es irgendeine Rennaktivität gegeben hätte!

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22.06.2023 Nachruf Marcel Wettstein
Marcel Wettstein Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Wettstein, 1950 – 2023

Marcel Wettstein wurde am 7. Oktober 1950 in Baden geboren. Zusammen mit vier Geschwistern ist er in Fislisbach (AG) aufgewachsen. Nach der Schulzeit absolvierte er die Lehre als Automechaniker. Schon zu dieser Zeit faszinierte ihn der Autorennsport. Mit 21 Jahren fuhr Marcel sein erstes Rennen. Dabei teilten sich er und sein älterer Bruder Fridolin das Rennauto. In einem McNamara Formel Ford erfolgte der Start im Monoposto bei Berg- und Rundstreckenrennen in Deutschland. Von 1974 bis 1976 bestritten die Gebrüder Wettstein im Martini MK9 F3, Rennen zur Schweizer und zur Deutschen Meisterschaft. Erst als ein zweiter Rennwagen zur Verfügung stand, konnte man sich auf die Schweizer Meisterschaft konzentrieren. 1981 sicherte er sich dann auf einem Ralt RT1 Formel 3 den Titel des Schweizer Rennwagenmeisters.

Nach seiner Karriere betreute er historische Rennwagen wie z.B. den McLaren-F1 von James Hunt, der im Besitz von Peter Heuberger war. Auch den ERA von Jost Wildbolz wurde von Wettstein an Oldtimer-Anlässen flott gemacht. Und selbst der im Tessin wohnhafte Schmusesänger Peter Kraus war langjähriger Kunde von Wettstein. Für die autobau Erlebniswelt in Romanshorn von Fredy Lienhard hat der ehemalige Schweizer Meister den Ferrari 512 M (modificato) und den Ferrari 512 BB LM Berlinetta Boxer Le Mans restauriert.

Seit einiger Zeit machten sich bei Marcel gesundheitliche Probleme bemerkbar. Von einer Gallenstein-Operation, der er sich vor Jahren unterziehen musste, hat er sich nie mehr richtig erholt. Am Dienstag, 11. April, hat uns Marcel Wettstein für immer verlassen. Kurze Zeit später ist auch der älteste Bruder Anton gestorben.

Auto Sport Schweiz spricht der Familie, insbesondere seinen Geschwistern Fridolin und Elsbeth, sowie Wettsteins Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.

Text: Elio Crestani

Wettstein Marcel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wettstein in einem Maserati 250F – flankiert von Niki Lauda

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21.06.2023 Reitnau-Comeback 2024?
Reitnau 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2024 soll es in Reitnau wieder ein Bergrennen geben © Eichenberger

In Reitnau wird heftig an einem Comeback des Bergrennens gearbeitet. Gemeinsam mit der Equipe Bernoise soll die Traditionsveranstaltung 2024 wieder Teil des Schweizer Motorsportkalenders sein.

Irgendwie war das Bergrennen Reitnau nie richtig von der Bildfläche verschwunden. Zwar geht die letzte Veranstaltung, damals noch unter der Leitung des ACS Mitte, auf 2019 zurück. Und danach verhinderten die Pandemie und finanzielle Probleme weitere Austragungen. Doch auf der Homepage der Gemeinde Reitnau hat eines der traditionsreichsten Bergrennen der Schweiz immer weitergelebt. Unterm Titel «Reitnau – ein Dorf, das lebt und bebt» ist auch 1453 Tage nach dem letzten Rennen noch immer ein Hinweis auf das Bergrennen im Suhrental zu finden. Und 2024 soll es tatsächlich ein Comeback geben.

So zumindest wünscht es sich Marc Buchser, der zusammen mit Freunden und Bekannten das Bergrennen zurück nach Reitnau bringen will. Buchser ist Reitnauer und Rennfahrer – eine Mischung, die für ein Comeback des Bergrennens nur förderlich sein kann. «Wir sind eine Gruppe von Reitnauern, die einfach nicht akzeptieren konnten, dass unser Bergrennen nicht mehr stattfindet», sagt Buchser. «Deshalb haben wir den Gemeinderat gefragt, ob wir das Rennen wiederbeleben können. Und dieser hatte für die Idee von Anfang an ein offenes Ohr.»

Weil bei Buchser & Co. das Know-how, wie man ein Bergrennen veranstaltet, nicht vorhanden ist, war klar, dass sich die «Einheimischen» Hilfe holen müssen. Und diese fand man bei der Equipe Bernoise. Der mitgliederstärkste Motorsport-Verein der Schweiz organisiert seit zwölf Jahren den Slalom Ambri und wirkt auch am Bergrennen Gurnigel mit. «Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder nach einer zweiten Veranstaltung neben Ambri umgeschaut», sagt EB-Präsidentin Evelyne Woodtli. «Als Marc, den ich noch aus gemeinsamen Tagen beim Renault Classic Club kenne, auf mich zukam, war ziemlich schnell klar, dass wir das Thema Reitnau weiterverfolgen.»

Der erste Schritt zum Comeback des Bergrennens ist die Gründung des «Verein Bergrennen Reitnau». Diese findet am Samstag, 1. Juli, ab 17 Uhr im Schützenhaus Reitnau statt. «Wir wissen nicht, wie viele Leute kommen», sagt Buchser. «Es können zwischen 20 und 200 sein, wir lassen uns überraschen.»

Die Initianten des neuen Vereins haben ihr Projekt bereits dem Reitnauer Gemeinderat vorgestellt. Noch liegt keine schriftliche Genehmigung vor, sagt Buchser. «Aber was ich gehört habe, stimmt mich zuversichtlich.» Die grösste Hürde steht dem Verein noch bevor: das Gesuch an den Kanton. «In diesem geht es darum, dass wir die Strasse am letzten Juni-Wochenende 2024 in eine Rennstrecke verwandeln dürfen», sagt Buchser.

Und was ist mit der Finanzierung? Diese war letztendlich, so wurde es zumindest kommuniziert, der Hauptgrund, warum der ACS Mitte das Rennen nicht mehr weiter austragen wollte. «Ein Bergrennen in Reitnau zu organisieren, kostet mehr als ein Slalom in Ambri», sagt Woodtli. «Aber wir dürfen nicht vergessen: In Reitnau haben wir Zuschauereinnahmen, in Ambri nicht. Ausserdem haben wir bei der Equipe Bernoise das Geld dafür. Und schliesslich wollen wir etwas für den Schweizer Motorsport machen!» Und Buchser ergänzt: «Wir werden alles tun, um die Equipe Bernoise zu unterstützen, indem wir lokale Unternehmen in die Veranstaltung einbinden.»

Wenn alles so kommt, wie es sich die Initianten wünschen, soll 2024 in Reitnau also wieder gefahren werden – und zwar in echt! Nicht nur auf der Homepage der Gemeinde…

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21.06.2023 Vorschau Slalom Chamblon: 10. Titel für Bürki I. oder erster Titel für Bürki II.?
Martin Buerki und Martin Oliver Buerki Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wer macht's? Martin Bürki (l.) oder Martin Oliver Bürki? © Eichenberger

Am Wochenende steht das Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Chamblon auf dem Programm. Im Kampf um den Titel kommt es zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».

Am Wochenende fällt die Entscheidung um den Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft beim sechsten und letzten Lauf in Chamblon (VD). Noch ist offen, wer 2023 Meister wird. Fest steht nur: Er wird mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit Bürki heissen. Die Frage ist nur: Ist es Martin Bürki im VW Polo (E1 1401 bis 1600 cm3) oder Martin Oliver Bürki auf BMW E33 (E1 2501 bis 3000 cm3)? Die beiden Berner, die weder verwandt, noch verschwägert sind, liegen nach fünf Veranstaltungen (wie schon 2022) mit dem Punktemaximum von 100 Zählern in Führung. Und da sie in den bisherigen Läufen dieselbe Anzahl Gegner bezwungen haben, ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Geht man davon aus, dass beide ohne technische Probleme (oder Unfall) durchkommen und ihre Klassen wie bei den bisherigen Slaloms gewinnen, so entscheidet am Ende also, wer beim Finale mehr Gegner geschlagen hat. Und da hält Martin Oliver Bürki die besseren Karten in den Händen. Zwar hat Polo-Bürki in seiner Klasse mehr Konkurrenten (20 gegenüber 15 beim Titelkonkurrenten), aber bei BMW-Bürki zählen in Chamblon auch noch die Divisionsgegner. Und mit diesen kommt Bürki II. auf insgesamt 27 Konkurrenten.

«Es ist wie es ist», sagt der neunfache Schweizer Slalom-Meister «Tinu» Bürki. «Abgerechnet wird am Schluss. Ich bin in diesem Jahr auch schon bei drei Slaloms stehengeblieben. Es kann also immer etwas dazwischenkommen.» Das weiss auch der Herausforderer aus Amsoldingen. «Wichtig wird sein, dass ich einen ersten sicheren, aber dennoch schnellen Lauf hinkriege», sagt Martin Oliver Bürki (37). «Danach schauen wir weiter.»

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auf Podestkurs: Stephan Burri ist Meisterschaftsdritter © Eichenberger

Für Martin Bürki (im Polo) wäre es der zehnte Slalom-Titel; der neunte in Folge. Für den in der hubraumstärkeren Klasse antretenden Bürki wäre es der erste Slalom-Titel. Verdient hätten es beide. In den vergangenen zwei Jahren waren die beiden Bürkis – was die Meisterschaft betrifft – das Mass der Dinge. Obschon in Sachen Ungeschlagenheit die Serie von Polo-Bürki beeindruckender ist. Während Bürki II. seine letzte Klassen-Niederlage in Frauenfeld 2022 kassierte (Sieger damals Hermann Bollhalder), reiste der 55-jährige Serienmeister «Tinu» Bürki zuletzt beim Slalom in Bure 2016 nicht mit der Maximalpunktzahl ab!

Im Kampf um den dritten Podestplatz hat Interswiss-Pilot Stephan Burri die komfortabelste Ausgangslage. Der Fahrer des schwarz-orangen VW Scirocco liegt vor Chamblon punktgleich mit Tagesrekordsieger Philip Egli auf Rang 3 – nur fünf Zähler hinter den Bürkis. Burri hat bisher aber mehr als doppelt so viele Gegner wie Egli bezwungen. Hätte der nach Affeltrangen (TG) dislozierte Berner im ersten Lauf in Ambri nicht zwei Pylonen umgefahren, wäre er nun haushoher Favorit im Kampf um die Meisterschaft.

Für besagten Egli geht es in Chamblon in erster Linie um einen weiteren Tagessieg. 47 hat der in Zürich wohnhafte Glarner bereits herausgefahren. Die «50» rücken immer näher. «Daran denke ich eigentlich gar nicht», sagt Egli. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und freue mich in Chamblon auf einen weiteren tollen Zweikampf mit Lukas Eugster.» Zu einem Dreikampf wie zuletzt in Bure wird es in Chamblon nicht kommen. Marcel Maurer lässt am Wochenende seinen Formel Renault 2.0 in der Garage stehen und fährt stattdessen auf einem Mini Cooper S in der Klasse von Autersa-Racing-Teamkollege Martin Oliver Bürki. In die Bresche springen könnte Victor Darbellay. Im Vorjahr war der Renault-2.0-Pilot aus Martigny Gesamtvierter in Chamblon. Nicht am Start ist Lionel Ryter. Auch er hätte gute Chancen auf einen Podestplatz gehabt, muss aber auf das Finale verzichten. «Ich habe ein Problem mit dem Heckflügel, das ich in der kurzen Zeit zwischen Hemberg, La Roche und Chamblon nicht lösen konnte.»

Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli peilt in Chamblon seinen 48. Tagessieg an © Eichenberger

Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wird das Finale des Suzuki Swiss Racing Cups ausgetragen. Auch hier ist die Ausgangslage denkbar knapp. Spitzenreiter Sandro Fehr und der Zweitplatzierte Marcel Muzzarelli trennen nur zwei Punkte. Gewinnt einer der beiden, darf er sich Meister nennen. Andernfalls muss der Rechenschieber herhalten. Denn auch hier gilt: Haben beiden die identischen Ergebnisse, ist die Anzahl geschlagener Gegner matchentscheidend.

Los geht das Spektakel rund um die 66 Tore auf dem 4,3 Kilometer langen Rundkurs auf dem Armeegelände am Samstagmorgen um 7 Uhr mit den LOC-Läufen. Am Sonntag (zur selben Zeit) sind dann die NAT-Teilnehmer- und Teilnehmerinnen am Start. Die Rennläufe finden ab 13.30 Uhr statt.

Weitere Infos zum Slalom von Chamblon finden Sie unter diesem Link.

Darbellay Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Darbellay könnte in Chamblon den ersten Podestplatz feiern © Eichenberger

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21.06.2023 Wer hat Lust auf 12h Spa?
Simracing Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey organisiert am 1. Juli ein virtuelles 12h-Rennen von Spa

Emil Frey Racing organisiert am Samstag, 1. Juli, ein virtuelles Support-Race parallel zu den 24 Stunden von Spa. Wer Lust hat, kann sich als Team einschreiben.

Am ersten Juli-Wochenende findet zum 75. Mal in Spa-Francorchamps (B) das 24-Stunden-Rennen statt. Nicht dabei ist diesmal Emil Frey Racing. Dafür organisieren die Safenwiler ein virtuelles Support-Race. Ausgetragen wird dieses am Samstag, 1. Juli, also quasi parallel zum eigentlichen Rennen von 9 bis 21 Uhr. Gefahren wird standesgemäss mit GT3-Autos. Pro Team sind drei bis vier Fahrer und Fahrerinnen im Einsatz.

Während in echt 72 Teams ein Rekordteilnehmerfeld bilden, hat es beim virtuellen Support-Race noch Platz für weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Wer Lust hat, erhält unter diesem Link weitere Infos. Gefahren werden kann auch in anderen Centern wie beispielswiese der RacingFuel Academy in Horgen oder Dietlikon sowie der autovirtuell in Romanshorn.

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20.06.2023 Weekend-Report 16/2023
Hirschi Ferrari Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi war für einmal wieder auf der Rundstrecke unterwegs © NLS

Der Fokus des Schweizer Rennsports lag am Wochenende auf dem Bergrennen in La Roche (siehe Bericht auf motorsport.ch). Aber auch international gab es Rennen mit Schweizer Beteiligung.

Dass Jonathan Hirschi ein begnadeter Rallyefahrer ist, das wissen wir spätestens seit dem Gewinn der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022. Dass er auch auf der Rundstrecke schnell ist, hat er ebenfalls schon mehrfach bewiesen – u.a. bei den 24 Stunden von Le Mans. Am Wochenende war der 37-jährige Neuenburger wieder einmal auf befestigtem Untergrund unterwegs – genauer gesagt beim vierten Lauf der NLS. Zusammen mit Luca Ludwig und Björn Grossmann belegte er im Team Octane126 bei dessen Debüt mit dem Ferrari 296 GT3 den zweiten Schlussrang. Für Hirschi war es das zweitbeste Ergebnis auf der berüchtigten Nordschleife. In der Corona-Saison 2020 gewann der Allrounder bereits einen Lauf zur NLS. Der Sieg wurde dem Team Octane126 jedoch aberkannt, weil die Beschriftung der Reifen nicht regelkonform war.

Einen Podestplatz feierten auch Yannick Mettler und Dexter Müller beim dritten Lauf zur GT Open in Budapest. Das Mercedes-Duo, das 2022 für die Schweiz bei den FIA Motorsport Games am Start gestanden hatte, belegte nach Platz 7 im ersten Lauf den dritten Rang in der Kategorie ProAM im zweiten Heat. In der ebenfalls auf dem Hungaroring gastierenden Formula 3 Regional hielt Joshua Dufek die Schweizer Flagge mit den Plätzen 6 und 4 hoch.

Marciello Podium GT British Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ganz oben: Raffaele Marciello siegte in Snetterton © Archiv Marciello

Einmal mehr ganz oben stand Raffaele Marciello. Dem Mercedes-Werksfahrer gelang in Snetterton im Rahmen der britischen GT-Meisterschaft der erste Saisonsieg. In der Meisterschaft liegt der Tessiner nach zwei Dritteln der Saison auf dem vierten Zwischenrang.

Eine solide Leistung zeigte auch Karel Staut, der Schweizer Vertreter bei der FIA Kart Academy. Der 12-Jährige aus Oulens-sous-Echallens liess beim zweiten Aufeinandertreffen im dänischen Rødby als Zweiter in seiner Quali-Gruppe aufhorchen. Im Finale kämpfte sich der junge Kartfahrer mit belgischen Wurzeln von Startplatz 12 auf Rang 6 vor. Staut liegt nach zwei von drei Veranstaltungen auf dem zwölften Zwischenrang. Der dritte und letzte Lauf findet Ende Juli in Cremona (I) statt.

Academy Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Karel Staut (mittlere Reihe, 2. v.l.) vertritt bei der FIA Academy die Schweiz © FIA

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19.06.2023 Bergrennen La Roche – La Berra: Berguerands Antwort auf Hemberg
Berguerand Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand fuhr in La Roche einen neuen Streckenrekord © Cornevaux

Eric Berguerand feierte beim zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in La Roche den Tagessieg. Der Vorjahresmeister war im Freiburgischen eine Klasse für sich. Schnellster Tourenwagenfahrer war wie schon in Hemberg Roger Schnellmann.

Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft am 11. Juni in Hemberg war eine klare Angelegenheit für Marcel Steiner. Beim zweiten Lauf von La Roche nach La Berra am vergangenen Wochenende stellte Vorjahresmeister Eric Berguerand die Hackordnung wieder her. Und wie! Der 44-jährige Walliser war in allen drei Läufen Schnellster und sicherte sich in der Addition der beiden besten Läufe den Tagessieg mit 2,8 Sekunden Vorsprung. Dazu gab es einen neuen Streckenrekord mit 1:39,128 min.

«Ich hatte in Hemberg den Kopf nicht frei», sagt Berguerand. «Deshalb ist mir auch der Fehler passiert. Aber ich blieb ruhig und in La Roche lief es wieder deutlich besser. Ich zog im ersten Lauf frische Reifen auf und wusste anhand der Trainingsergebnisse vom Samstag, dass ich gut vorbereitet war. Ich hatte vor der Saison damit gerechnet, dass der Streckenrekord in Hemberg fällt. Dass auch in La Roche eine Zeitenverbesserung möglich war, zeigt, auf welch hohem Niveau wir fahren.»

Im Kampf um Platz 2 setzte sich Steiner hauchdünn um 4 Hundertstelsekunden gegen Robin Faustini durch. Letzterer hatte den Vorteil nach dem zweiten Lauf auf seiner Seite, verpasste die gute Ausgangslage aber knapp. «Wir hatten ein gutes Auto», meinte der Osella-Pilot. «Auch dank der Unterstützung der Familie Lang, die vor Ort war. Aber wir haderten mit den Reifen. Im ersten Lauf hätte ich sie besser angefahren. Im zweiten Durchgang sind sie dann nach einem schlechten Start überhitzt. Und im dritten Heat haben sie eigentlich gar nicht mehr funktioniert. Aber ich bleibe dran. Mir fehlt einfach noch die Erfahrung. Da sind mir Eric und Marcel voraus.»

Schnellmann Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann war erneut schnellster Tourenwagen-Fahrer © Kaufmann

Synfuel-Fahrer Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec kam nach dem zweiten Lauf unter Druck. Den musste der Oberdiessbacher abbrechen, weil der Ladeluftschlauch an seinem E2-Sportwagen abgerutscht war «und ich keine Leistung mehr hatte». An Berguerand biss sich der Hemberg-Sieger die Zähne aus. «Nach dem ersten Lauf mit 0,7 Sekunden Rückstand auf Eric hatte ich eigentlich noch ein gutes Gefühl. Aber im dritten Durchgang lief es dann nicht mehr wie gewünscht. Ich hatte im unteren Streckenteil zu viel gewollt.»

Hinter den Top 3 sicherte sich Rückkehrer Joël Volluz auf seinem Osella FA30 den vierten Gesamtrang. Dem Walliser fehlten in der Addition der beiden schnellsten Läufe knapp drei Sekunden auf das Podest. Auch Thomas Amweg als Gesamtfünfter kam in La Roche nicht in die Nähe der Top 3. Dem Aargauer fehlt neben Fahrpraxis im Reynard 95D nach wie vor Leistung. Trotzdem war er vor allem mit seinem ersten Rennlauf zufrieden. «Eine 43er-Zeit mit einem Auto, das ich erst seit zwei Wochenenden bewege, stimmt mich zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir die Lücke kontinuierlich schliessen und bald ein Wort um das Podium mitreden können.» Auf den Einsatz einer Traktionskontrolle musste Amweg verzichten. «Momentan fahre ich noch ohne elektronische Fahrhilfen.»

Drei Mal unter 1:50 min fuhr dahinter nur noch einer: Joël Burgermeister. Dem Thurgauer gelang bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 erneut ein starkes Wochenende. Mit einem weiteren Sieg stellte der Fahrer des Tatuus F4 auch einen neuen Klassenrekord auf. Seine direkten Konkurrenten Philip Egli im Dallara F3 (Zweiter) und Marcel Maurer im Renault 2.0 (Dritter) distanzierte er diesmal klar. Platz 4 in dieser Disziplin ging an Joël Grand, der zum ersten Mal im Wolf GB08 F1 Mistral Platz genommen hatte und sich mit einer Gesamtzeit von 3:45,136 min als Gesamtzehnter vor dem schnellsten Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann behauptete.

Burgermeister Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Burgermeister war bei den 2-Liter-Rennwagen erneut Schnellster © Eichenberger

Im Kampf um den IS-Tagessieg gab es eine Neuauflage zwischen Bruno Sawatzki und Frédéric Neff. Die beiden Porsche-Piloten schenkten sich nichts und fuhren all ihre Läufe zwischen 1:58,0 und 1:58,4 min. Wie schon in Hemberg hatte am Ende Sawatzki die Nase vorn. Da bei Neffs Porsche im Nachgang zur Veranstaltung weitere technische Abklärungen notwendig sind (Stichwort Luftkanal zwecks Motorenkühlung), ist seine Platzierung noch nicht definitiv.

Platz 3 in der Interswiss über 3000 cm3 ging an Martin Oliver Bürki auf BMW E33. Der Berner wird am Wochenende in Chamblon um den Schweizer Slalom-Titel fahren. Mehr dazu in einer Vorschau, die am Mittwoch auf www.motorsport.ch erscheint.

Zu den weiteren Klassensieger in La Roche gehörten: Bruno Ianniello (Lancia Delta S4, E1 bis 3500 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 3000 cm3), Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3) und Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis1400 cm3). Der Sieg in der TCR ging wie schon in Hemberg an Patrick Flammer. Auch im Renault Classic Cup gab es einen Wiederholungstäter: Thomas Zürcher setzte sich gegen Michael Schläpfer und Maverick Gerber durch. Einen Ausfall kassierte Simon Wüthrich (E1 bis 3500 cm3). Der Langnauer, der wie Steiner mit Synfuel fährt, schied mit einem Schaden an der Antriebswelle aus.

Mehr über die Bergrennen von La Roche nach La Berra erfahren Sie unter www.courselaberra.ch

Und so geht es weiter:
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Sawatzki Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki entschied das Porsche-Duell erneut für sich © Kaufmann

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16.06.2023 Toni Büeler: «In La Roche weiss ich, wo’s langgeht!»
Bueeler Toni Hemberg 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Toni Büeler beim Bergrennen in Hemberg © Eichenberger/Kaufmann

Beim Bergrennen in Hemberg gab der ehemalige Schweizer Tourenwagen-Meister Toni Büeler nach elf Jahren Pause sein Comeback. Acht Hundertstelsekunden fehlten dem Goldauer zu einem neuen Klassenrekord.

Toni Büeler ist zurück! Schon beim Slalom in Frauenfeld war der Schwyzer mit seinem auffallend schwarz-gelben Mitsubishi Lancer Evo RSC am Start. Allerdings nur zu Testzwecken. In Hemberg mischte der Tourenwagen-Meister von 2010 zum ersten Mal seit elf Jahren wieder bei einem Bergrennen mit. Für Büeler war es die erste Teilnahme im Toggenburg. Als er 2011 «zurücktrat», war das Bergrennen im St. Gallischen noch nicht wieder auferstanden. «Es war gut, dass es am Samstag/Sonntag insgesamt fünf Trainingseinheiten gab», sagt Büeler. «Dadurch konnte ich mir die Strecke einprägen. Durch das hohe Gras entlang der Strecke habe ich teilweise gar nicht gesehen, wo’s langgeht.»

Das wird am kommenden Wochenende beim zweiten Lauf zur Schweizer Meisterschaft in La Roche nicht der Fall sein. Diese Strecke kennt Büeler auswendig. Deshalb, und weil sich das neue Fahrwerk von Schläppi in Hemberg bewährt hat, darf man davon ausgehen, dass der Innerschweizer am Lac de la Gruyère einen neuen Klassenrekord anpeilt. Am Hemberg hat er diesen um nur acht Hundertstelsekunden verpasst. «Joe Halter und ich haben uns ein spannendes Duell geliefert», sagt Büeler. «Wobei ich mit meinem ‹Panzer›, der 1520 Kilogramm wiegt, natürlich im Nachteil war.»

Ausserdem hatte Büeler mit den Reifen zu kämpfen. «Ich dachte, die Avon-Gummis halten. Weil die Strecke mit 1,7 Kilometer ja sehr kurz ist. Aber im letzten Abschnitt fingen sie an zu schmieren. Das hat mich Zeit gekostet.» Für La Roche wird Büeler deshalb von Avon auf Yokohama wechseln. Während andere Fahrer und Fahrerinnen aus Mangel an Nachschub mit ihrem «schwarzen Gold» haushalten müssen, mangelt es Büeler als Inhaber eines Reifenunternehmens nicht an Pneus. «Ich sitze an der Quelle», schmunzelt Büeler. «Ich habe im Moment zwölf Sätze, die ich verwenden kann.»

Ob Büeler die komplette Saison in der Gruppe N (bis 4000 cm3) absolviert, ist noch nicht in Stein gemeisselt. Ihm fehlen die Gegner, sagt er. Auf der anderen Seite «kannst du mit diesem Rallye-Auto auch problemlos auf Strecken wie Massongex fahren, die sehr materialbelastend sind». Auch am Spassfaktor hat es in Hemberg nicht gefehlt. Nur über die Zuteilung im Fahrerlager war Büeler nicht vollauf glücklich. «Ich hatte zwar so viel Platz wie noch nie», lacht der ehemalige Tourenwagen-Champion. «Aber ich war in St. Peterzell einquartiert – weit weg vom Schuss.»

2010 bueeler Anzere Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2010 wurde Toni Büeler Schweizer Tourenwagenmeister © Kaufmann

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15.06.2023 Fabio Scherer: «Jetzt wollen wir auch noch den WM-Titel holen!»
Fabio Scherer le Mans 2023 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer mit der Le-Mans-Trophäe für Platz 1 © Archiv Scherer

Der Engelberger Fabio Scherer hat mit dem Le-Mans-Sieg in der LMP2 ein grosses Ziel erreicht. Jetzt plant er den nächsten Schritt: Mit seinem Team Inter Europol will er nun auch den WM-Titel holen!

Fabio Scherer (24) hat am Wochenende sensationell den Klassensieg in der LMP2 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans errungen. Und das mit einem angebrochenen Mittelfussknochen! Auto Sport Schweiz hat mit dem «Helden» von Le Mans gesprochen.

Zuallererst: Wie geht es deinem Fuss?
Fabio Scherer:
Ich gehe im Moment an Krücken – zum ersten Mal in meinem Leben. Der linke Mittelfussknochen ist angebrochen. In der Fachsprache redet man von einem inkompletten Bruch. Ob die Bänder etwas abbekommen haben, wird sich noch herausstellen. Bisher war der Fuss so geschwollen, dass ich kein MRI machen konnte.

Wie hat sich der Zwischenfall eigentlich ereignet?
Das war nach einer Viertelstunde. Es war Gelb und wir nutzen diesen Moment für einen Fahrerwechsel. Als ich aus dem Auto ausstieg, kam von hinten diese Corvette mit Nicky Catsburg am Steuer angefahren und ist mir über den Fuss gerollt. Ich hatte danach vier Stunden Pause, habe den Fuss gekühlt und mit Akupunktur nachgeholfen. Ich wollte unbedingt weiterfahren.

Mit Erfolg – wie man sieht. Was war euer Rezept zum Sieg in der LMP2-Klasse?
Ich glaube, den Grundstein haben wir schon im letzten Jahr gelegt, als mein ehemaliger Chefingenieur aus Formel-3-Zeiten zum Team stiess. Wir haben sehr viel an Details gearbeitet. Und wir haben bis auf einen Ausrutscher ins Kiesbett ein fehlerfreies Rennen abgeliefert. Wir mischten immer vorne mit, übernahmen ab 5.30 Uhr in der Früh die Führung und verwalteten den Vorsprung. Wenn uns die Konkurrenz zu nahe gekommen ist, haben wir einfach wieder Gas gegeben.

Ihr seid nicht unbedingt als Favorit ins Rennen gegangen.
Das sehe ich etwas anders. Okay, wir waren nicht der Top-Favorit. Aber wir haben in der Woche vor dem Rennen eine starke Basis gelegt. Unsere Rennpace war in jedem freien Training top. Und der Reifenverschleiss war auch weniger gross als bei der Konkurrenz. So gesehen wussten wir, dass wir gute Chancen haben. Und weil wir schnell und konstant waren, hat das die Gegner unter Druck gesetzt. Die wiederum haben dann Fehler gemacht.

Wie sieht dein weiterer Fahrplan aus?

In dreieinhalb Wochen geht es in Monza mit der WEC weiter. Bis dann habe ich also noch Zeit, meinen Fuss zu kurieren. Das Ziel für den Rest der Saison ist klar: Wir liegen nur noch vier Punkte hinter der #41. Die wollen wir aufholen, damit wir am Ende auch noch den WM-Titel holen.

Fabio Scherer le Mans 2023 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fabio Scherer auf dem Weg zu seinem ersten Le-Mans-Sieg © Archiv Scherer

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14.06.2023 Nachruf Walter «Wädu» Pauli
Walter Paul Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Walter Pauli, 1945 – 2023

Am Dienstag, 5. Juni, ist Walter Pauli, ehemaliger Schweizer Rennfahrer und Ehrenmitglied des Suisse Historic Teams, im Alter von 78 Jahren unerwartet gestorben.

«Wädu» Pauli nahm seit seinem 18. Lebensjahr im Jahre 1963 an Slalom und Bergrennen teil. Zuerst auf Mini Cooper, Alfa Romeo und Porsche, zwischendurch auch auf einem Lotus 23 und einer BMW 2002 Alpina. 1972 eröffnete er in Ins im Seeland eine Garage mit den Marken Volvo und Alfa Romeo. Noch im gleichen Jahr verunfallte Pauli bei einer Probefahrt mit einem Kundenauto. Schuld daran war ein blockierendes Differenzial an der Hinterachse. Der «Seeland-Regazzoni», wie ihn seine Rennfahrerkollegen nannten, litt danach an einer Plexuslähmung im rechten Arm. Umso erstaunlicher waren seine Leistungen im Rennauto danach.

1974 entdeckte er die Renault Alpine A110 1300 S, mit der er auch gleich sein erstes Rennen gewann. Im Laufe der Zeit kamen weitere Modelle dazu – so zum Beispiel 1987 eine gelbe A110 1600S Gr.4. Im selben Jahr verkaufte er seine Garage in Ins und gründete in Murten die «Alpine Sport Center Garage Walter Pauli». In den Jahren 2001 und 2003 sicherte sich Pauli – natürlich auf Alpine – die historische Berg-Europameisterschaft. 2007 verkaufte er seine Alpine-Sammlung.

Walter Pauli hinterlässt seine Lebenspartnerin Brigitte Zimmerman. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Paulis Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis statt.

Text: Elio Crestani

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13.06.2023 Marcel Steiner: «Wir sind im grünen Bereich!»
Steiner Syn Fuel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner fährt seit Hemberg mit Syn-Fuel © Eichenberger

Marcel Steiner ist beim Saisonauftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg zum ersten Mal mit Syn-Fuel gefahren. Dass er mit dem zu 85% CO2-neutralen Treibstoff auf Anhieb siegte, fand er «ziemlich cool».

Völlig überraschend ist am Wochenende Marcel Steiner (47) beim Bergrennen in Hemberg mit Syn-Fuel angetreten und hat damit auch gleich auf Anhieb gewonnen. Auto Sport Schweiz hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt und den fünfmaligen Schweizer Berg-Meister nach dem Auftaktsieg interviewt.

Der Sieg beim Auftakt in Hemberg hatte für dich eine doppelte Bedeutung: Zum einen war es der erste Turbo-Erfolg, zum andern hast du auf Anhieb mit dem synthetisch hergestellten Syn-Fuel gewonnen. Was hat für dich die grössere Bedeutung?
Marcel Steiner:
Beides ist wichtig. Ich habe davon geträumt, dass wir auf Anhieb mit diesem zu 85% CO2-neutralen Treibstoff gewinnen können. Dass es klappen könnte, daran habe ich nicht wirklich geglaubt. Ein grosses Dankeschön geht an meinen Motorenpartner Helftec. Dieser hat viel zur Entwicklung beigetragen. Und ist mir auch in Sachen Syn-Fuel zur Seite gestanden.

Du hast dich erst kurz vor dem Rennen in Hemberg entschlossen, auf Syn-Fuel umzusteigen. Das klingt fast so, als wäre die Umstellung kein grosser Akt gewesen.
Das war es in der Tat nicht. Bisher bin ich mit Sprit gefahren, das 100 Oktan hat. Aber unser Motor ist ursprünglich auf 98 Oktan abgestimmt. So konnten wir eigentlich einfach umfüllen. Wir mussten nicht einmal das Motormapping verstellen.

Habt ihr auf dem Prüfstand einen Leistungsverlust festgestellt?
Nein, weil wir die Leistung gar nicht messen können. Wenn der Motor hochgedreht wird und in den Begrenzer kommt, müsste man auskuppeln können. Und das geht bei meiner Fliehkraftkupplung nicht.

Hast du denn auf der Rennstrecke einen Unterschied gespürt?
Eigentlich nicht. Obwohl Hemberg natürlich auch nicht die Motorenstrecke ist. Da werden wir im Laufe des Jahres auf Strecken, die den Motor mehr belasten, noch mehr Erfahrungen sammeln müssen. Der einzige Unterschied, den ich festgestellt habe, ist der Geruch. Syn-Fuel riecht irgendwie aggressiver.

Skeptiker werfen ein, dass es im Rennsport keine Langzeiterfahrung mit synthetisch hergestellten Kraftstoffen gibt. Wie gehst du damit um? So ein 1760 ccm-Honda-Turbo kostet ja doch eine Stange Geld…
Wir haben die Motordaten angesehen. Und die sehen gut aus. Wir haben sogar am Samstag nach den Trainings und am Sonntag nach dem ersten Rennlauf Daten zur Überprüfung geschickt. Und auch da war alles im grünen Bereich. Würde ein Schaden auftreten, wäre es wahrscheinlich gar nicht so einfach herauszufinden, ob dieser aufgrund des Treibstoffs aufgetreten ist. Oder ob der Schaden auch mit herkömmlichem Benzin entstanden wäre.

Das klingt fast so wie bei der Corona-Impfung…
Ja, es hat mit Vertrauen zu tun. Aber ich bin bisher guten Mutes.

Wie steht es mit Ölwechsel? Die sollen mit Syn-Fuel ja auch öfter auftreten.
Ja, das heisst es. Auch das werden wir noch genau mit unseren Partnern prüfen und analysieren müssen. Ich gehe davon aus, dass wir nicht mehr nur mit einem Ölwechsel pro Saison auskommen. Sondern während der Saison vielleicht zwei oder drei Mal das Öl wechseln müssen.

Was hat dich der neue Sprit gekostet?
Wir haben den Sprit von P1 über die HORAG AG bezogen. Wen es interessiert: Ich habe für 108 Liter 842.10 Franken bezahlt. Inklusive Transport und Mehrwertsteuer.

Und wieviel davon hast du in Hemberg gebraucht?
Pro Lauf drei Liter. Macht also 24 Liter. Das ist etwas mehr, als ich ursprünglich eingeplant habe.

Wenn du mit Syn-Fuel fährst und gewinnst, dann sollten andere der Umstellung gegenüber ja auch positiv eingestellt sein, oder nicht?
Ich bin ja nicht der erste, der damit fährt. Simon Wüthrich ist schon beim Slalom in Frauenfeld mit Syn-Fuel gefahren. Martin Epp sogar schon in Ambri. Und in Hemberg war auch Andreas Gähler bei den REGionalen mit Syn-Fuel unterwegs. Sicher kann es nicht schaden, wenn wir mit diesem Sprit ganz vorne mitfahren und Rennen gewinnen. Dann steigen vielleicht noch andere um.

Steiner Hemberg 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner: Mit Syn-Fuel zu neuer Rekordzeit in Hemberg © Eichenberger

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12.06.2023 Bergrennen Hemberg: Steiner gewinnt Auftakt in Rekordzeit
Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner gewann das Auftaktrennen in Hemberg © Eichenberger

Marcel Steiner hat den Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg in Rekordzeit für sich entschieden. Der fünffache Schweizer Meister hat nebenbei Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor hat ein Turbo noch dazu mit Syn-Fuel einen Gesamtsieg errungen.

Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg war beste Werbung für den Schweizer Motorsport. Traumhaftes Wetter, eine tolle Kulisse mit rund 8500 Fans, interessante Zweikämpfe und zwölf neue Klassenrekorde sowie ein neuer Streckenrekord prägten das Jubiläumsrennen im Toggenburg. Dass die Vorentscheidung um den Tagessieg schon nach dem ersten von drei Rennläufen fiel, war zwar ein kleiner Spannungstöter, tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

In 51,7 Sekunden stürmte Marcel Steiner mit seinem LobArt-Helftec-Honda im ersten Lauf am Sonntagmorgen die 1,758 Kilometer kurze Strecke hoch. Damit war der Berner flotte 1,21 Sekunden schneller als Eric Berguerand im Vorjahr. Beim Versuch, die Zeit des dreifachen Hemberg-Siegers im ersten Anlauf zu unterbieten, unterlief dem Vorjahresmeister ein Fehler. «Ich war beim Anbremsen auf die Haarnadel, als das Auto auf einer kleinen Bodenwelle plötzlich nach links ausbrach», schildert Berguerand die Szene im «Rütelirank». Am Lola FA99 des Wallisers knickte beim Einschlag die rechte Vorderradaufhängung ein. Statt das Onboard-Video zu studieren, um Steiners Fabelzeit eventuell im zweiten Lauf schlagen zu können, musste Berguerand sein Auto reparieren. Erst 30 Sekunden vor dem Vorstart war der Garagist aus Charrat abfahrbereit. «Ohne die Hilfe von Fahrerkollegen hätte ich zusammenpacken können», sagt Berguerand, der sich danach mit zwei soliden Läufen in 53,94 und 52,64 sec doch noch den zweiten Gesamtplatz sicherte.

Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Berguerands Lola auf dem Abschleppwagen © Eichenberger

An Steiner, der im zweiten Lauf eine 52,83er-Zeit hinlegte, kam Berguerand nicht heran. Für Steiner war es der erste Hemberg-Sieg seit 2018 – der erste (in der Schweiz) mit Turbo-Power und der erste mit Syn-Fuel. Steiner hatte sich erst kurz vor dem Saisonauftakt entschlossen, den zu 85% CO2-neutralen Sprit, der synthetisch hergestellt wird, zu verwenden. «Es freut mich, dass das so gut funktioniert hat», sagt Steiner. «Es ist der Beweis, dass man mit diesem Kraftstoff ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen, konkurrenzfähig sein kann.»

Platz 3 in der Gesamtwertung ging an Robin Faustini. Dem Aargauer fehlten in der Addition der beiden schnellsten Rennläufe 16 Hundertstelsekunden auf «Bergus». Und das, obwohl er mit einer Zeit von 52,96 sec im ersten Heat eigentlich recht flott gestartet war. «Ich war mit neuen Reifen unterwegs», sagt Faustini. «Aber ich war schon mit dem ersten Run nicht ganz zufrieden. Irgendwo ist bei uns im Fahrwerk der Wurm drin. Das müssen wir nun analysieren, damit wir uns beim nächsten Rennen in La Roche steigern können.»

Auf Rang 4 folgte Thomas Amweg. Dem Sohn von Bergkönig Fredy Amweg fehlten bei seiner Premiere mit dem Reynard 95D auf die Spitze rund zwei Sekunden pro Lauf. Damit war der Gurnigel-Sieger von 2019 aber dennoch zufrieden. «Wir hatten im Vorfeld zahlreiche technische Probleme und mussten den Motor mehrmals ein- und wieder ausbauen. So gesehen lief es gar nicht einmal so schlecht. Wir haben bei der Aerodynamik noch viel Luft nach oben. Und wir sind in Hemberg auch noch ohne Traktionskontrolle gefahren.»

Exakt eine Sekunde hinter Amweg belegte Joël Burgermeister im Tatuus F4 den fünften Gesamtrang. Damit sicherte sich der Thurgauer (ebenfalls in Rekordzeit) den Klassensieg bei den offenen Rennwagen bis 2000 cm3 – 1,17 Sekunden vor Slalom-Spezialist Philip Egli respektive 2,16 Sekunden vor Marcel Maurer.

Schnellmann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann blies die Tourenwagen-Konkurrenz weg © Eichenberger

Hinter Maurer kam mit Roger Schnellmann der schnellste Tourenwagenfahrer ins Ziel. Der Wangener hatte bei seinem Heimrennen Luft nach hinten. «Wir haben vor Hemberg in Anneau du Rhin nur einen Funktionstest gemacht. Insofern sind wir sehr zufrieden, wie es gelaufen ist», sagt Schnellmann. «Betrachtet man die Meisterschaft, steht halt immer die Frage im Raum, wann und ob Reto Meisel zurückkommt. Aber im Moment geniesse ich den Triumph und die Meisterschaft hat ja eben erst begonnen.»

Hinter Schnellmann belegten Bruno Sawatzki und Frédéric Neff die Plätze 2 und 3 bei den Tourenwagen. Das Duo hat sich schon im Vorjahr spannende Zweikämpf geliefert. Und auch am Hemberg schenkten sich die beiden Porsche-Piloten aus der Interswiss mit mehr als 2500 cm3 nichts. Vor dem entscheidenden dritten Durchgang lag der zweifache Schweizer Tourenwagenmeister Neff gerade mal drei Hundertstelsekunden vor Sawatzki. Dieser vermochte im letzten Heat (mit einer Zeit hauchdünn über dem neuen Rekord) das Blatt noch zu seinen Gunsten zu wenden.

Bollhalder Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lokalmatador Herrmann Bollhalder in seinem Opel Speedster © Eichenberger

Hinter Sawatzki/Neff war Simon Wüthrich (ebenfalls mit Syn-Fuel unterwegs) mit seiner Golf-Turbiene Schnellster in der E1 bis 3500 cm3. In der E1 bis 2000 cm3 gab Christian Bralla den Ton an. Der Tessiner kam nach einem Dreher im zweiten Lauf unter Druck, bewies aber mit einem soliden dritten Lauf Nervenstärke und sicherte sich den Klassensieg vor dem Opel-Kadett-Kutscher Sébastien Coquoz und Reto Steiner auf Ford Escort. In der identischen Hubraumklasse der Interswiss war Scirocco-Pilot Stephan Burri die unangefochtene Nummer 1 – vor den beiden Kadett-Piloten Marco Geering und Jürg Ochsner. Zu den weiteren Klassensiegern gehörten auch Lokalmatador Herrmann Bollhalder aus Wattwil im Opel Speedster (E1 bis 3000 cm3), Opel-Fahrer Armin Banz (IS bis 2500 cm3), Martin Bürki auf VW Polo (E1 bis 1600 cm3) sowie Patrick Flammer (TCR). Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher vor Michael Schläpfer und Philipp Krebs den Sieg am Hemberg.

Bereits am kommenden Wochenende geht es mit dem zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft von La Roche nach La Berra weiter. Der Zeitplan sieht vor, dass am Samstag, 17. Juni, ab 7.55 Uhr die Trainingsläufe und am Sonntag, 18. Juni, die Rennläufe beginnen. Die Startliste ist angehängt.

Mehr über die Bergrennen in Hemberg respektive La Roche erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch sowie www.courselaberra.ch

Und so geht es weiter:
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Hemberg Gasthaus Loewen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hemberg (im Bild Stephan Burri vor dem Gasthaus Löwen) bot auch 2023 eine fantastische Kulisse © Eichenberger

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12.06.2023 Schweizer Gala-Vorstellung in Le Mans
Scherer Fabio Le Mans Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grossartig! Fabio Scherer (2. v.r.) gewann die LMP2-Klasse © Archives Scherer

Die Schweizer haben beim 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans im grossen Stil abgeräumt. Vor allem in der zweiten Liga, der LMP2, war der Anteil von Schweizern auf dem Podium sehr beeindruckend.

Sébastien Buemi und Toyota gingen als Favorit ins Rennen. Doch aus dem fünften Sieg für den Waadtländer wurde nichts. Buemi und seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa mussten sich mit Platz 2 begnügen, nachdem der Japaner 1:45 h vor der Zielflagge auf der Jagd nach der #51 einen Dreher hatte und so nochmals die Box Ansteuern musste. Der Sieg ging – 58 Jahre nach dem letzten Erfolg und 50 Jahre nach dem letzten Start als Werksteam – wieder nach Maranello an Ferrari. Respektive an die Italiener Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi und den Briten James Calado.

Neben Buemi war mit Nico Müller noch ein weiterer Schweizer Fahrer in der Hypercar-Klasse, der Königsklasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft, vertreten. Der Berner lag mit seinem Peugeot 9X8 mit der Startnummer 94 mehrere Runden lang an der Spitze des Rennens. Mechanische Probleme warfen ihn schliesslich auf den 27. Platz zurück, 30 Runden hinter dem Sieger.

Gleich auf allen drei Podestplätzen traf man in der LMP2, der zweithöchsten Prototypen-Liga, auf Schweizer Piloten. Für Fabio Scherer war der Sieg in Le Mans der bisher grösste Triumph. Dass er diesen unter speziellen Umständen herausgefahren hatte, macht es noch schöner. Scherer war bei einem Boxenstopp von einer Corvette angefahren worden und beendete das Rennen tapfer mit einem schwer lädierten linken Fuss und ohne Boxenfunk! Platz 2 in der LMP2 ging an Louis Delétraz, der damit sein Vorjahresergebnis wiederholte. Dritter wurde Neel Jani.

Auch in der Semi-Profi-Wertung der LMP2 gab es einen Schweizer Erfolg zu vermelden. Das Team Cool Racing mit Alexandre Coigny wurde mit fünf Runden Rückstand auf das siegreiche Team Zweiter.

Auch in der GTE hätte es beinahe eine Schweizer Erfolgsmeldung gegeben. Rahel Frey verpasste als Vierte knapp das Podium. Die Solothurnerin, die 5 1/2 Stunden vor Rennende die Führung in dieser Kategorie übernommen hatte, musste sich zusammen mit der Belgierin Sarah Bovy und der Dänin Michele Gatting im Porsche 911 RSR des rein weiblichen Teams Iron Dames am Ende knapp geschlagen geben.

Buemi Le Mans 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi musste sich diesmal mit Rang 2 begnügen © Toyota

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08.06.2023 Vorschau 24h Le Mans: Holt Buemi seinen fünften Sieg?
Sebastien Buemi Toyota Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi peilt seinen fünften Sieg in Le Mans an © Toyota

Die 24 Stunden von Le Mans gehören zu den berühmtesten Autorennen. Zum 100. Geburtstag (resp. 91. Auflage) haben sich insgesamt neun Schweizer Fahrer respektive Fahrerinnen gemeldet. Die grosse Frage wird sein: Gewinnt Sébastien Buemi mit Toyota zum fünften Mal?

Sébastien Buemi peilt am kommenden Wochenende seinen fünften Sieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans an. Gelingt ihm das, würde der Westschweizer mit Motorsportgrössen wie Derek Bell, Frank Biela und Emanuele Pirro gleichziehen. Einfach, wenn man überhaupt von «einfachen» Siegen in Le Mans sprechen darf, wird es für den Fahrer des Toyota mit der #8 nicht. Zwar gelten die in Köln ansässigen Japaner auch 2023 als Favorit, aber Toyota ist längst nicht mehr allein auf weiter Flur. In der Topklasse namens «Hypercar» kämpfen 16 Prototypen um den Sieg. Darunter Hersteller wie Ferrari, Peugeot (mit Nico Müller, #94), Porsche und Cadillac. Wie eng es werden kann, hat das Qualifying gezeigt. Dort liegen die beiden Ferrari vorne. Buemi im Toyota steht auf Startplatz 4 neben dem Schwesterauto mit der #7.

Nico Mueller 2023 Le Mans Test Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller im Peugeot 9X8 startet von Startplatz 11 © Peugeot

Die 91. Auflage des 24-Stunden-Krimis an der Sarthe verspricht aber nicht nur in der Topklasse Spannung. In der zweiten Liga bei den LMP2ern sind 24 Autos am Start. Darunter vier Schweizer: Louis Delétraz (bei WRT), Fabio Scherer (Inter Europol), Neel Jani (Duqueine Team) und Alexandre Coigny (im Schweizer Team Cool Racing). Und ein Liechtensteiner: Matthias Kaiser (Vector). Anhand der Ergebnisse der vergangenen Jahre hat Delétraz die besten Aussichten auf ein vielversprechendes Ergebnis. 2021 hatte der Genfer den Sieg bereits vor Augen, als er in der letzten Runde stehenblieb. 2022 wurde er Zweiter in der LMP2. Nicht mehr unter Schweizer Lizenz fährt 2023 Matthias Beche.

Nach dem Abschied der LMGTE-Pro-Klasse, sind die teuren GTE-Autos nur noch durch Amateure in Le Mans vertreten. Und das zum letzten Mal, denn ab 2024 werden sie durch die weltweit beliebten GT3-Autos ersetzt. Im Feld der 21 Autos sind mit Thomas Flohr (Ferrari 488) und Rahel Frey (Porsche 911 RSR) ein Schweizer und eine Schweizerin mit guten Chancen auf ein Top-3-Ergebnis vertreten. Aus Team-Sicht gilt es in der GTE, den beiden Ferrari von Kessel Racing die Daumen zu drücken.

Los geht das Rennen wie üblich um 16 Uhr Ortszeit. RTL Nitro übertragt das komplette Rennen live. Auch Eurosport wird aus Le Mans berichten. Deren Übertragung wird aber auf die verschiedenen Eurosport-Sender aufgesplittet, da parallel die Finalspiele der French Open angesetzt sind.

Louis Deletraz Le Mans 2023 Praesentation Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
LMP2-Pilot Louis Delétraz (ganz links) bei der Teampräsentation © WRT

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07.06.2023 Vorschau Hemberg: Gibt’s einen neuen Sieger?
Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner im LobArt-Honda wurde im Vorjahr Dritter © Eichenberger

Am Wochenende beginnt in Hemberg die Schweizer Berg-Meisterschaft. Mehr als 200 Fahrer und Fahrerinnen stehen bei der Jubiläumsausgabe im Toggenburg am Start.

2012 hat das Bergrennen Hemberg sein Comeback gegeben. Auf einer damals neuen, 1,758 Kilometer kurzen Strecke von Bächli nach Hemberg. Zuvor, sprich von 1968 bis 1990, war die Strecke länger (2,625 km) und führte von St. Peterzell hinauf nach Hemberg. Weil 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht gefahren werden konnte, feiert das «neue» Hemberg am Wochenende seinen 10. Geburtstag.

Eine grosse Vielfalt bei den Tagessiegern können die Toggenburger nicht ausweisen. Gerade mal zwei Fahrer haben sich in den vergangenen elf Jahren in die Siegerliste eingetragen: Eric Berguerand und Marcel Steiner. Berguerand hat sechs Siege errungen – 2013-2016, 2019 sowie 2022, Steiner gewann bisher drei Mal: 2012, 2017 und 2018. Die Chancen, dass diese Serie am Wochenende fortgesetzt wird, stehen gut. Berguerand/Steiner zählen zu den absoluten Top-Favoriten.

Während Berguerand in Hemberg mit seinem Lola FA99 ins kalte Wasser springt und für den Walliser die Berg-Saison (wie üblich) erst mit dem Rennen im Toggenburg beginnt, hat Steiner Ende April am Bergrennen Rechberg teilgenommen. Ein massiver Vorteil gegenüber Berguerand dürfte dieses eine Rennen aber nicht sein. Erst recht, weil Steiner im Oberösterreichischen mit seinem LobArt-Honda nicht vollends zufrieden war. «Das Auto fuhr sich in einigen Passagen recht eigenwillig und in anderen wieder angenehm», meinte der Berner. «Der Wechsel auf neue Federn half nur bedingt. «In schnellen Kurven fühlte es sich besser an. In den Spitzkehren war es kontraproduktiv.»

Berguerand rk photography ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand gewann schon sechs Mal in Hemberg © rk-photography.ch

Neben Berguerand und Steiner kommen bei der Jubiläumsausgabe zwei andere Fahrer als Spielverderber in Frage: Robin Faustini (im Vorjahr Zweiter in Hemberg) und Thomas Amweg (Dritter 2019). Letzterer geht erstmals mit seinem frisch aufgebauten Reynard 95D an den Start, muss den Ball in Sachen Erwartungen aber flach halten. «Beim GP Mutschellen sind wir zum ersten Mal mit dem Reynard gefahren», sagt Amweg. «Seither plagen uns Probleme mit der Wasserpumpe. In Hockenheim bin ich dann nochmals zehn Runden gefahren. Da lief es gut und ich fühlte mich wohl im Auto. Aber ich bin etwas skeptisch. Ich hoffe, die Technik spielt uns am Hemberg keinen Streich.»

Für Faustini hat die Saison bereits angefangen. Der Aargauer bestritt am vergangenen Wochenende mit seinem ebenfalls frisch aufgebauten Osella FA30 Judd vor den Toren von Split das Bergrennen von Grad Skradin. Mit zwei Laufbestzeiten sicherte er sich souverän den Tagessieg. Dennoch ist Faustini nicht ganz zufrieden. «Wir hatten bis am Samstag vor dem ersten Rennen Probleme mit der Elektronik. Ausserdem ist der neue Motor heikel zu fahren. Und am Fahrwerk haben wir bisher noch gar nicht grossartig gearbeitet. Diesem Thema werden wir uns in den Trainingsläufen in Hemberg widmen. Mein Ziel ist es, Rang 2 aus dem Vorjahr zu egalisieren. Wenn mehr daraus wird – umso besser.»

Noch nicht am Start sind die beiden Westschweizer Joël Volluz und Joël Grand. Beide werden erst beim zweiten Rennen von La Roche nach La Berra ins Geschehen eingreifen, wobei Grand mit dem neuen Wolf Mistral F1 und Volluz mit dem bewährten Osella FA30 angreifen werden. «Ich habe bei der Rallye du Chablais am Auto von Sergio Pinto geschraubt. Und das Wochenende zuvor hatte ich am Bergrennen Vallecamonica in Italien teilgenommen», erklärt Volluz. «Deshalb bin ich noch nicht dazugekommen, meinen Osella einsatzbereit zu machen.»

Schnellmann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Favorit auf den Tourenwagensieg heisst Roger Schnellmann © Eichenberger

Bei den einsitzigen Rennwagen bis 2000 cm3 wird es voraussichtlich zu einem spannenden Dreikampf zwischen Vorjahressieger Philip Egli, Rückkehrer Marcel Maurer und dem Vorjahreszweiten Joël Burgermeister kommen. Das Trio hat sich im Vergleich zu den wahren Berg-Spezialisten schon bei anderen Veranstaltungen, insbesondere den Läufen zur Schweizer Slalom-Meisterschaft, warm gefahren. Wie Faustini hat auch der Thurgauer Burgermeister am vergangenen Wochenende an einem Bergrennen teilgenommen. Im tschechischen Sternberk sicherte sich der Fahrer des Tatuus F4 als Gesamtzehnter souverän den Klassensieg. Ob das reicht, um die beiden Routiniers Egli und Maurer in Hemberg vom Thron zu stossen?

Auch Mitsubishi-Fans dürfen sich aufs Wochenende im St. Gallischen freuen. Gleich vier Evo 8 stehen im Feld der E1 über 3500 cm3 am Start. Wobei natürlich Roger Schnellmann – in Abwesenheit von Reto Meisel – mit seinem 3859 cm3 starken Bergmonster die besten Chancen auf den Tourenwagensieg hat. Gespannt darf man auch auf die Rückkehr von Toni Büeler, dem Tourenwagen-Champion von 2010, sein. Der Goldacher kehrt mit seinem Mitsubishi Lancer Evo RSC nach zig Jahren Abwesenheit an den Berg zurück, nachdem er den Slalom Frauenfeld bereits zu Testzwecken genutzt hatte.

Im Feld der Tourenwagen muss man natürlich immer auch ein Auge auf die Porsche-Fraktion in der Interswiss werfen. Allen voran auf den zweifachen Schweizer Tourenwagenmeister, den Jurassier Frédéric Neff (im Porsche 996 GT2R), sowie Bruno Sawatzki (Porsche 991 Cup), der im Vorjahr Gesamtdritter wurde. Und dann wäre da noch Simon Wüthrich mit seiner Golf-Turbiene. Im Vorjahr kam der Langnauer den Porsches gefährlich nahe. In diesem Jahr fährt Wüthrich als Vorreiter mit synthetisch hergestelltem Sprit.

Bueeler myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zurück am Berg: Toni Büeler mit seinem Mitsubishi Lancer Evo RSC © myrally.ch

Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand (aus dem Vorjahr) in 52,91 sec (= 119,61 km/h).

Für alle Bergfans geht es am Samstagmorgen mit Feld 1 und einem ersten (von vier) Trainingsläufen um 7.30 Uhr los. Am Sonntagmorgen haben alle Fahrer nochmals die Chance auf einen fünften Testdurchgang, ehe es dann ab 10.15 Uhr mit den Rennläufen ums Eingemachte geht. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.

Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Plakat 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

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07.06.2023 Biland, Bösiger, Christen und Lienhard ausgezeichnet
Alle Preistraeger mit Lienhard Sen und Jun sowie Gutjahr Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Von links nach rechts: Fredy Alexander Lienhard, Fredy Lienhard, Louis Christen, Rolf Biland, Markus Bösiger und Paul Gutjahr

Mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen wurden am Samstag drei Schweizer Motorsport offiziell in die «Wall of Fame» in der autobau Erlebnsiwelt in Romanshorn aufgenommen.

Am vergangenen Samstag wurden in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) mit Rolf Biland, Markus Bösiger und Louis Christen drei Schweizer Motorsportler in die «Wall of Fame» aufgenommen. Das Trio hat für den Schweizer Motorsport aussergewöhnliche Erfolge gefeiert. Der siebenfache Weltmeister Rolf Biland gilt als der erfolgreichste Schweizer Motorsportler. Mit 81 GP-Siegen in der Seitenwagen-WM (von 1975 bis 1996) ist Biland Rekordhalter in dieser Disziplin. 18 Mal war der Seeländer unter den Top 3! Der Umstieg auf vier Räder gelang Biland auf einem Chevron F3. Im Horag-Team von Markus Hotz fuhr er erfolgreich in der Formel-2-EM und startete auch in der Langstrecken-WM.

Auch Markus Bösiger bestritt erfolgreich die Seitenwagen-WM. Mit Steve Webster errang das Team des Aargauers zwei WM-Titel. Nach seiner Karriere im Seitenwagen wechselte Bösiger in die Truck-Szene. Dort wurde er zum erfolgreichsten Schweizer Truck-Piloten. Als Werksfahrer von MAN, Freightliner und Renault klassierte er sich während zehn Jahren immer in den Top 10. 2007 wurde Bösiger Europameister, dreimal errang der Unternehmer aus Langenthal (Hotel Meilenstein) den Vize-Titel.

Über Louis Christen haben wir in einem separaten Artikel bereits berichtet. Dem 76-Jährigen ist noch bis 3. September eine Sonderausstellung in der autobau Erlebniswelt gewidmet (siehe Link).

Im Rahmen des Anlasses wurde auch autobau-Gründer Fredy Lienhard für seine Verdienste im Schweizer Rennsport ausgezeichnet. Der ehemalige Daytona-Sieger und Förderer des Schweizer Nachwuchsrennsports bekam vom Verband Auto Sport Schweiz den «Auto Sport Award» überreicht und war darüber sichtlich gerührt.

Lienhard ist seit Jahrzehnten eine feste Grösse im Schweizer Motorsport. Der Ostschweizer hat sich zum einen als international erfolgreicher Pilot einen Namen gemacht. Zum anderen gilt der heute 75-Jährige als grösster Förderer im Schweizer Automobil- und Kartrennsport. Zahlreichen Piloten war es nur dank der grosszügigen Unterstützung möglich, Rennsport zu betreiben. Am Beginn so mancher Karrieren – von Gregor Foitek über Marc Benz bis Simona De Silvestro – stand und steht der Support von Fredy Lienhard. Auch Auto Sport Schweiz darf nachhaltig von seiner Unterstützung profitieren. Seit 2012 ist Lienhard zuerst mit dem Brand LO (Lista Office) und seit 2016 mit seiner imposanten «autobau Erlebniswelt» in Romanshorn, gemeinsam mit Sohn Fredy Alexander Hauptsponsor der Schweizer Kart-Meisterschaft.

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06.06.2023 Weekend-Report 15/2023
Marciello Raffaele Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Garant für Siege: Raffaele Marciello (Mitte) neben seinen Teamkollegen Boguslavskiy und Gounon © GTWC

Schweizer Jubel in Le Castellet: Raffaele Marciello hat beim 1000-Kilometer-Rennen einmal mehr seine Klasse unter Beweis gestellt. Eine starke Leistung bot auch Miklas Born mit seinem ersten GT3-Podium!

Beim zweiten Lauf zur Endurance GT World Challenge in Le Castellet gab es aus Schweizer Sicht gleich doppelten Grund zur Freude. Den Gesamtsieg beim 6-Stunden-Rennen sicherte sich der Mercedes AMG Gt3 mit der #88, auf dem neben Jules Gounon und Timur Boguslavskiy vor allem der Schweizer Raffaele Marciello entscheidenden Anteil am Erfolg hatte. Der Tessiner stellte das Auto auf Pole-Position, übernahm es auf Position 5 und fuhr danach einen ungefährdeten Sieg heraus.

Auch Patric Niederhauser stand auf dem Podest – als Dritter. Wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe (Track-Limits), die erst nach dem Rennen respektive Siegerehrung ausgesprochen wurde, musste er sich am Ende mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Freuen durfte sich dafür Miklas Born. Im Gesamtklassement Zehnter feierte er der Kategorie «Gold» als Zweiter seinen ersten Podestplatz in der GT3. «Hier in Paul Ricard mein erstes Podium im GT3-Sport eingefahren zu haben, ist ein tolles Gefühl», sagt Born. «Nach einem eher schwierigen Saisonstart in Monza waren wir das gesamte Wochenende über konkurrenzfähig, was wir auch mit der zweiten Startposition in der Klasse unter Beweis gestellt haben.»

Ein Lichtblick gab es in der Formel-E-WM auch für Edoardo Mortara. Mit den Rängen 6 und 8 beim Rennen in Jakarta/Indonesien hat der Genfer sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt. Der Aufwärtstrend im Team Maserati wurde durch den ersten Saisonsieg von Teamkollege Maximilian Günther unterstrichen. «Wir hatten im zweiten Rennen ein paar technische Probleme», meinte Mortara. «Aber der Aufwärtstrend ist klar erkennbar.»

Seinen ersten Sieg im Automobilsport feierte Mike Müller. Der dreimalige Schweizer Kart-Champion gewann am Lausitzring den ersten Lauf des ADAC Junior Cups von der Pole-Position aus. Auch im zweiten Durchgang überquerte Müller die Ziellinie als Erster, bekam wegen einer Kollision mit dem Führenden jedoch nachträglich eine Zeitstrafe aufgebrummt und fiel so auf Rang 11 zurück.

Miklas Born Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born umrahmt von seinen Teamkollegen Marius Zug und David Schumacher © Winward Racing

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05.06.2023 Info zum Gesundheitszustand von Junior-Champion Guillaume Girolamo
Guillaume Girolamo Valais 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Guillaume Girolamo ist bei der Rallye du Chablais schwer verunfallt © Eichenberger

BZ Consult als Organisator der Schweizer-Meisterschaft Rallye Junior hat eine Medienmitteilung zum Gesundheitszustand des bei der Rallye du Chablais verunfallten Junior-Teams Guillaume Girolamo/Benjamin Bétrisey veröffentlicht.

Der Wortlaut der Medienmitteilung lautet:

Auf Wunsch von Guillaume Girolamo und seiner Familie, die von der Unterstützung und den zahlreichen Anfragen nach Neuigkeiten zu seinem Gesundheitszustand sehr berührt sind, teilen wir Ihnen Folgendes mit:

Nachdem das Duo in der zehnten Prüfung der Rallye du Chablais von der Strasse abgekommen war, griffen die Rettungskräfte rasch ein und sorgten dafür, dass der Fahrer Guillaume Girolamo professionell geborgen werden konnte.

Der Verunfallte wurde ins CHUV (nach Lausanne) gebracht und in der Nacht von Samstag auf Sonntag operiert. Heute (Montag) wurde er nach Notwill ins Paraplegikerzentrum verlegt. Dort wird er zur Konsolidierung ein zweites Mal an den Halswirbeln operiert.

Die Arme von Guillaume Girolamo funktionieren bis zum Handgelenk, und auf den Schweizer Rallye-Junior-Champion von 2022 wartet eine umfangreiche Rehabilitationsarbeit. Seine unteren Gliedmassen sind beeinträchtigt und die Hoffnungen, dass er sie wieder benutzen kann, sind praktisch nicht vorhanden.

Guillaume Girolamo kann nicht auf die zahlreichen Unterstützungsbotschaften antworten, aber sie werden ihm mitgeteilt und werden sehr geschätzt. Auch wenn es um seine Moral natürlich nicht gut steht, will er seine Rehabilitation intensiv in Angriff nehmen und zeigt bereits eine starke Entschlossenheit mit der unerschütterlichen Unterstützung einer eng verbundenen Familie.

Wir wünschen ihm viel Mut für die vor ihm liegende Herausforderung und die bestmögliche Genesung. Besuche sind in den nächsten Tagen für diejenigen möglich, die dies wünschen.

Benjamin Bétrisey konnte seinerseits selbstständig aus dem Auto aussteigen und verletzte sich leicht am Knöchel.

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05.06.2023 Rallye du Chablais: Wieder Hirschi – diesmal aber knapp(er)
Volluz Lattion Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Chablais-Sieger Jonathan Hirschi (r.) mit seiner Beifahrerin Sarah Lattion und Michaël Volluz, der sich von seinem Feuerunfall bei der Rallye Monte Carlo erholt hat und bei der Rallye du Chablais nur nicht im Auto sass, weil er Vater geworden war © Eichenberger

Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, hatte es in sich: Vor allem bis zur neunten WP. Dann übernahm Jonathan Hirschi das Kommando und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg.

Wie beim Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft im Jura hiess die Top 3 auch bei der Rallye du Chablais: 1. Jonathan Hirschi/Sarah Lattion, 2. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, 3. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden. Während die Spannung bei der Critérium Jurassien aber schon nach dem ersten Tag gewichen war, weil Hirschis Vorsprung nach der ersten Wertungsprüfung so gross war, ging es bei der «Chablais» bis zur 9. (von 14. WP) um Sekunden – teilweise sogar Zehntelsekunden.

In der dritten Wertungsprüfung über 12,04 Kilometer am Col de la Croix beispielsweise waren die Abstände besonders gering. Der Schnellste, Jonathan Michellod, lag im Ziel gerade mal 0,3 Sekunden vor Mike Coppens und 0,9 Sekunden vor Jonathan Hirschi. Leider gab es bei der «Chablais» durch einige Zwischenfälle auch lange Verzögerungen. Drei Prüfungen mussten sogar abgesagt werden. Das führte dazu, dass die Rallye nicht wie ursprünglich geplant über 177,8 sondern «nur» über 133,92 Kilometer führte.

Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel am zweiten Tag in WP9. Der bis dato führende Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) erlitt von Collombey nach Murraz einen Reifenschaden, wodurch an seinem Skoda Fabia Rally2 evo auch die Bremsanlage vorne rechts in Mitleidenschaft gezogen wurde. «Der Frust über diesen Ausfall ist sehr gross, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut unterwegs waren», sagt Coppens. «Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt im Auto. Und ich wusste, dass wir noch Reserven hatten.»

Jonathan Michellod Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dieser Reifenschaden vorne rechts warf Jonathan Michellod zurück © Cornevaux

Der neue Leader Hirschi verwaltete danach seinen Vorsprung auf Michellod und liess in den verbleibenden Prüfungen nichts mehr anbrennen. «Der erste Tag war nicht nur für die Zuschauer grosses Spektakel», sagt Hirschi. «Es war auch für uns Fahrer sehr aufregend. Und es war eine gute Werbung für die Schweizer Rallye-Meisterschaft. Am zweiten Tag war ich vor allem auf der Prüfung zwischen Collombey und Murraz, da wo man sich leicht einen Reifenschaden einhandeln konnte, sehr vorsichtig.»

Chablais-Vorjahressieger Michellod meinte nach Platz 2: «Mit Blick auf die Meisterschaft bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir hatten in der neunten Prüfung einen Reifenschaden vorne rechts. Das hat uns 30 Sekunden gekostet. Diese konnten wir in der Folge nicht mehr aufholen.»

Weitere Einsätze bei den bevorstehenden Läufen zur Rallye-SM sind aus budgetären Gründen noch nicht gesichert. «Ich habe bei der Chablais Reifen gespart», sagt Althaus, dessen Leistung dadurch umso höher einzuschätzen ist. «Aber ich muss noch mehr Budget finden, sonst bin ich bei der Rallye Bourgogne nicht dabei.»

Althaus Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wieder Dritter: Sacha Althaus überzeugte auch an der «Chablais» © Cornevaux

Hinter den Top 3 kamen auf Rang 4 Thibault Maret/Christophe Cler (Skoda Fabia R5), auf Rang 5 Sergio Pinto/Charlène Greppin (Alpine A110 RGT), auf Rang 6 Sébastien Berner/Grégoire Chappot (Peugeot 208 T16) und auf Rang 8 David Erard/Sarah Junod auf VW Polo GTI R5 ins Ziel. Besonders stolz dürfte der junge Walliser Maret sein. Für den erst 22-Jährigen war es das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere.

Eine starke Rallye fuhr auch Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2). Allerdings wurde der Lokalmatador aus Bex (VS) um den Lohn seiner Arbeit gebracht und musste sich mit Rang 10 begnügen. «Ich hatte zwei Reifenschäden», sagt Loeffler. «Und ich habe zwei Mal Regenreifen montiert, im Glauben daran, es wird nass. Doch leider blieb es trocken.»

Der Sieg bei den Junioren ging nach dem Unfall von Guillaume Girolamo in WP10 wie schon im Jura an Jérémy Michellod, den jüngeren Bruder von Jonathan Michellod. Der damit auch die Michelin Trophy Alps 2WD für sich entscheiden konnte. Zweiter bei den Junioren wurde Damien Lovey. In der «Alps» gingen die Ehrenplätze an Laurent Bérard (gleichzeitig Sieger des Schweizer Rallye-Pokals) sowie Philippe Broussoux.

Perroud Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pascal Perroud gewann wie schon im Jura die VHC-Wertung © Kaufmann

In der historischen Klasse, der VHC, waren es erneut Pascal Perroud im BMW M3 E30 und Florian Gonon im Ford Escort RS1600, die den Sieg unter sich ausmachten. Wie schon im Jura hatte Perroud am Ende die Nase um etwas mehr als 20 Sekunden vorne. Platz 3 sicherte sich Perrouds Markenkollege Pascal Bachmann. Letzterer verpasste als Teilnehmer der ERC Historic als Zweiter (vor Guy Trolliet) den Sieg in der EM-Wertung. Dieser ging an das Lancia-Duo Luigi Battistolli (alias «Lucky») mit Ex-Michèle-Mouton-Beifahrerin Fabrizia Pons. In der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht, ging der Sieg an Rudolf Hofmann (Alfa Romeo Giulia Spider) vor Laurent Pernet (BMW 325 ix) und René Winz (MG B GT).

Spannend bis zum Schluss war auch der ADAC Opel E-Rallye-Cup, der bei der «Chablais» als Gastserie erstmals zum Einsatz kam. Der Sieger Max Reiter aus Deutschland trennte im Ziel nur 3,6 Sekunden von Calle Carlberg aus Schweden. Platz 3 bei den Stromern ging an Christian Lemke. Die Schweizer Gastfahrerin Cyndie Allemann schlug sich bei ihrem Rallye-Debüt beachtlich und wurde mit vier Minuten Rückstand Elfte.

Weitere Informationen zur 19. Ausgabe der Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://www.rdch.ch/web/

Und so geht es weiter:
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Allemann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Cyndie Allemann gab im Opel E-Cup ihr Rallye-Debüt © Eichenberger

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01.06.2023 Sonderausstellung «Louis Christen» in der autobau
Louis Christen 2022 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Genialer Konstrukteur, schneller Rennfahrer: Louis Christen © Archiv Crestani

Die autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) widmet dem Konstrukteur und Rennfahrer Louis Christen (LCR Engineering) vom 4. Juni bis 3. September eine Sonderausstellung.

autobau-Gründer Fredy Lienhard hat sich zum Ziel gesetzt, Schweizer Automobil-Konstrukteuren eine Plattform zu bieten. Ab dem 4. Juni ist die Reihe an Louis Christen (76). In einer Sonderausstellung in den Hallen der autobau Erlebniswelt in Romanshorn wird die Geschichte vom genialen Konstrukteur und Rennfahrer Louis Christen und seiner LCR Engineering gezeigt.

Christen hat sich in der Welt des Motorsports vor allem als Konstrukteur von Seitenwagen einen Namen gemacht. Klingende Namen wie etwa der siebenfache Seitenwagen-Weltmeister Rolf Biland (mit Beifahrer Kurt Waltisperg), das Duo Bruno Holzer/Charly Meierhans oder Steve Webster/David James haben auf Maschinen von LCR Engineering grosse Erfolge gefeiert. Einige dieser Fahrzeuge sind in der autobau ausgestellt. Christen hat aber nicht nur bei den Seitenwagen Erfolge gefeiert. Mit Stefan Dörflinger feierte LCR 1984/1985 mit Krauser/Zündapp zwei WM-Titel in der 80cm3-Klasse.

Biland Crestani Waltisberg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Autor dieser Zeilen mit dem LCR-Duo Biland/Waltisperg © Archiv Crestani

Christens Kindheitstraum waren aber nicht Motorrad-, sondern Autorennen. Für den St. Galler war klar: «Ich will Rennen fahren. Aber nicht mit irgendeinem Wagen, sondern mit einem selbst konstruierten und gebauten Monoposto-Rennwagen.» So baute er für sich in der Formel V und später Super V seine eigenen Rennboliden. Da er damit Rennen gewann, wollten auch andere LCR-Autos pilotieren. «So wurde ich vom Rennfahrer zum Konstrukteur», erzählte Christen.

Seinen grössten Erfolg als Fahrer feierte Christen am 15. September 1974. Auf dem Norisring gewann er den Finallauf der Super-V-Europameisterschaft vor dem späteren Formel-1-Weltmeister von 1982, Keke Rosberg. Nach einem Unfall in Silverstone 1975, bei dem sich Christen einen Arm brach, beendete er seine Rennfahrer-Karriere – sehr zur Freude seiner charmanten Frau Brigitte. In dieser Zeit importierte Louis Christen auch ARGO Rennwagen aus England, die vom Winterthurer Konstrukteur Jo Marquart gebaut wurden.

LCR Super Vau 1974 Louis Christen Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Christen auf seinem Eigenbau 1974 in der Super V © Archiv Crestani

In Rheineck entstanden aber auch Fahrzeuge für den Strassenverkehr. So zum Beispiel zwei «Stromboli». «Der Schwachpunkt bei Elektromobilen ist immer die Batterie», sagt Christen. Trotzdem ist das Original aus einem der «Strombolis» noch heute im Einsatz – als Speicher für Christens Solaranlage.

Eines der spektakulärsten LCR-Projekte war sicher der Bau eines Dragsters mit einem Formel-1-Motor. Mitte der 80er-Jahre wurde Christen von der deutschen Motorrad-Fachzeitschrift «MOTORRAD» angefragt, ob er ein Motorrad mit einem F1-Motor bauen könne. Das Fahrzeug war als Titelstory für das Jahresmagazin geplant. Der Bau vom Dragster fand unter grossem Zeitdruck statt. Ausgestattet wurde er mit einem BMW-Turbo, wie er von Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet im Brabham im Jahre 1983 eingesetzt wurde.

Ursprünglich wollte Christen nach der Sekundarschule eine Lehre als Mechaniker bei der Firma Saurer in Arbon machen. Aber dort meinten sie, dass er dazu zu intelligent sei. Mit einer Lehre als Maschinenzeichner würde er seine Fähigkeiten besser einsetzen können. Diese Intelligenz gepaart mit handwerklichem Geschick hat er heute noch. Andere Konstrukteure brauchen einen Plan. Louis Christen beginnt einfach mit einem weissen Stück Papier.

Weitere Infos zur Ausstellung unter www.autobau.ch

Text: Elio Crestani

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1987 Dragster Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Dragster-Ungetüm entstand für die Zeitschrift MOTORRAD © Archiv Crestani

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31.05.2023 Vorschau Rallye du Chablais: Gelingt Hirschi die Revanche für 2022?
Hirschi Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi peilt bei der Chablais den zweiten Saisonsieg an © Kaufmann

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht am 2./3. Juni mit der Rallye du Chablais in die zweite Runde. Dabei kommt es zur Neuauflage des Duells zwischen dem amtierenden Meister Jonathan Hirschi und dem Vorjahressieger Jonathan Michellod.

Am kommenden Freitag/Samstag findet die 19. Ausgabe der Rallye du Chablais statt. Der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft gehört längst zu den Traditionsveranstaltungen und zählt neben den üblichen CH-Meisterschaften auch für die ERT (European Rally Tour), die TER (Tour European Rally), die EHRC (European Historic Rally Championship) und den ADAC Opel E-Rally Cup. Letzterer gastiert zum ersten Mal in der Schweiz und sorgt mit seinen 15 vollelektrischen Corsa-Modellen für ein Novum in der Schweizer Motorsport-Historie.

Im Feld der 45 modernen Rallye-Autos ist der Blick auf die Startnummern 1 bis 3 gerichtet. Auftaktsieger und Vorjahresmeister Jonathan Hirschi hat mit der «Chablais» noch eine Rechnung offen. Im Vorjahr hätte der Neuenburger die Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) eigentlich gewinnen müssen, doch zwei Zehn-Sekunden-Strafen warfen Hirschi auf Rang 2 zurück. Wie schon bei der Critérium Jurassien wird Hirschi auch bei der «Chablais» von Ersatz-Co-Pilotin und Lebensgefährtin Sarah Lattion navigiert. Das Duo setzt auf den Citroën C3 Rally2, den Hirschi nach dem Saisonauftakt in den höchsten Tönen gelobt hatte. «Das Einzige, was ich jetzt noch hoffe, ist, dass es endlich mal trocken bleibt. Seit meinem Comeback in der Rallye-SM hat es bei jeder Rallye mindestens einmal geregnet.»

Der Meisterschaftszweite und Vorjahressieger Jonathan Michellod (Skoda Fabia Rally2 evo) gilt bei der «Chablais» als Hirschi-Jäger Nummer 1. Der junge Walliser möchte nur zu gerne seinen Triumph von 2022 wiederholen, weiss aber, dass es gegen Hirschi auf den teilweise schnellen Prüfungen sehr schwierig sein wird. «Jonathan kam im Jura auf Anhieb sehr gut mit dem C3 klar. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass er bei der Chablais von Anfang an voll attackieren wird.»

Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vorjahressieger Jonathan Michellod fährt einen Skoda Fabia © Eichenberger

Dritter im Bunde ist Michellods Markenkollege Mike Coppens. Der Meister von 2021 hat bei der «Crit» am ersten Tag total verwachst und kam nur als Vierter ins Ziel. Logisch, dass er vor teilweise heimischem Publikum (die «Chablais» findet auf Waadtländer und Walliser Boden statt) wieder glänzen will. Hinter den Top 3 lauert Sacha Althaus, der am Wochenende wie bei seiner Heimrallye im Jura einen Skoda Fabia Rally2 evo fährt. Als Zuschauer beim Slalom in Bure meinte er gegenüber Auto Sport Schweiz: «Ich werde alles daran setzen, dass ich wieder aufs Podest komme. Einfach wird das nicht. Unser Budget ist begrenzt. An Testfahrten oder gar andere Rallyes im Ausland darf ich gar nicht denken. Und weil es bei der Chablais kein Shakedown gibt, geht es gleich ans Eingemachte. Aber ich bin zuversichtlich. Ich weiss, dass wir mit dem Fabia ein gutes Ergebnis erzielen können.» Zu den weiteren Fahrern mit Rally2-Autos gehören u.a. Joël Rappaz, David Erard (beide auf VW Polo GTI), Sébastien Berner (Peugeot 208) und Yoann Loeffler (Citroën C3). Mittendrin in diesem Feld befindet sich auch der Walliser Sergio Pinto mit seiner AlpineA110 Rally RGT #4, der in der Michelin Trophy Alps Open auf Olivier Bourgnon (Porsche 997 GT3 Cup) und Cédric Moulin (Renault Clio Rally4) trifft und im Vorjahr als Gesamtvierter der Schweizer Rallye-Meisterschaft «Best of the Rest» war.

In der Schweizer Junioren-Meisterschaft sind vier Teams am Start. Haushoher Favorit ist Vorjahres-Champion Guillaume Girolamo (Renault Clio Rally5), der bei der «Chablais» sein Comeback gibt und gleichzeitig auch in der Michelin Trophy Alps 2WD (zwölf Teams) zu den Sieganwärtern zählt. Neben Girolamo darf man bei den Junioren gespannt sein auf das Abschneiden von Jura-Sieger und Citroën-C2-Pilot Jérémy Michellod, dem jüngeren Bruder von Jonathan Michellod, sowie Damien Lovey (Peugeot 208 R2), der beim Saisonauftakt nach einem Unfall die Segel streichen musste.

Girolamo Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Junior-Champion Girolamo gibt bei der Chablais sein Comeback © Eichenberger

Für den Schweizer Rallye-Pokal haben sich neun Teams eingeschrieben. Darunter auch Vorjahresmeister Philippe Broussoux, der bei der Critérium Jurassien aufgrund eines Unfalls ebenfalls einen Nuller schreiben musste und bei der «Chablais» auf Wiedergutmachung hofft.

In den historischen Klassen stehen insgesamt 47 Fahrzeuge am Start. Zwölf davon nehmen an der VHC, der Coupe Suisse des Rallyes Historiques, teil, zehn sind es in der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht. Zu den Favoriten auf den Sieg in der VHC zählt natürlich Altmeister Florian Gonon auf Ford Escort RS 1600, der alles daran setzen wird Jura-Sieger Pascal Perroud im leistungsstärkeren BMW M3 E30 zu schlagen. Ein Wörtchen um den Sieg möchte auch Guy Trolliet mitreden. Der Meister von 2021 tritt in seinem Porsche 911 SC gleichzeitig auch in der ERC Historic an. Diese führt nach drei Rennen der bisher ungeschlagene Brite Ernie Graham (Ford Escort) souverän mit dem Punktemaximum an. Vorfahrer der historischen Klassen ist übrigens kein Geringer als der Rallye-Weltmeister von 1981 Ari Vatanen.

Los geht die Rallye am Freitagmittag mit der ersten Prüfung von Evionnaz nach Vernayaz. Insgesamt stehen 14 Etappen (177,8 km) verteilt auf zwei Tage auf dem Programm. Weitere Informationen zum zweiten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter dem folgenden Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Perroud Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jura-Sieger Pascal Perroud zählt zu den Favoriten in der VHC © Cornevaux

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30.05.2023 Weekend-Report 14/2023
Gregoire Saucy Monaco 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy: Auf dem Podium, aber nicht ganz zufrieden © Formula 3

Die Schweiz hat am Wochenende auf der internationalen Bühne wieder den einen oder anderen Erfolg feiern dürfen – allen voran Grégoire Saucy (Dritter in Monaco) und Emil Frey Racing (Dritter beim DTM-Debüt).

Der Auftakt zur DTM-Saison 2023 verlief aus Schweizer Sicht sehr unterschiedlich. Während DTM-Neuzugang Patric Niederhauser vom «schlechtesten Wochenende seit langem» sprach, fuhr Ricardo Feller als Vierter respektive Siebter zwei Mal souverän in die Punkte und war damit auch zwei Mal bester Audi-Pilot. Noch besser machte es in Oschersleben nur Emil Frey Racing. Der DTM-Neuling landete im ersten Rennen mit dem Briten Jack Aitken als Dritter auf Anhieb auf dem Podium.

«Das Rennen gestern verlief besser als heute. Platz 3 in unserem DTM-Debüt ist ein gutes Ergebnis, doch nach dem zweiten Platz im Qualifying wollten wir um den Sieg kämpfen», sagte Aitken. «Der Start war harzig, durch einen Kontakt mit einem anderen Auto verlor ich einige Positionen. Dafür hat die Taktik mit dem frühen Boxenstopp gut funktioniert und wir konnten uns auf Platz 3 zurückkämpfen. Das zweite Rennen verlief schwierig. Ich hatte Mühe im Zweikampf ein anderes Fahrzeug zu überholen.» Die Siege beim DTM-Auftakt in der Börde gingen an Franck Perera (F) und Christian Engelhart (D).

Emil Frey Oschersleben 2023 Tarrach Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing feierte in Oschersleben einen guten DTM-Einstand © Tarrach

Ganz oben in Oschersleben stand (zum zweiten Mal in diesem Jahr) Julien Apothéloz im German Prototype Cup. Der junge Zürcher hat damit in allen vier Rennläufen auf dem Podium gestanden und führt die Meisterschaft mit seinem kolumbianischen Teamkollegen Oscar Tunjo an. Das Schweizer Duo Lucas Mauron und Elia Sperandio, die in Oschersleben zum ersten Mal gemeinsam auf einem Auto fuhren, musste sich mit einem neunten Rang begnügen.

Mit gemischten Gefühlen reiste Grégoire Saucy aus Monaco ab. Platz 3 im ersten und Rang 10 im zweiten Rennen war laut dem Jurassier «nicht ganz das Wochenende, das wir uns vorgestellt haben. Aber immerhin haben wir ein paar wichtige Punkte und einen Podestplatz geholt». In der Gesamtwertung liegt Saucy auf dem dritten Zwischenrang.

Apotheloz Julien Oschersleben 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Julien Apothéloz ist weiter Gesamtleader bei den Prototypen © Archiv Apothéloz

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25.05.2023 PSCS: Förderpilot gewinnt beide Rennen
Porsche Le Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der PSCS absolvierte in Le Castellet den zweiten Saisonlauf © foto-reinhardt.com

Selbst schwierige Witterungs- und Streckenbedingungen konnten Johannes Kapfinger nicht bremsen: Der 20-Jährige gewann im südfranzösischen Le Castellet sowohl das Sprint- als auch das Endurance-Rennen des GT3 Cup innerhalb der Porsche Sprint Challenge Suisse.

Für Johannes Kapfinger lief es im Sprintrennen des GT3 Cups auch auf regennasser Rennstrecke nahezu perfekt: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG übernahm von der Pole-Position aus direkt die Führung und gab sie auf dem abtrocknenden Kurs bis ins Ziel nicht wieder her. Platz 2 ging mit 2,5 Sekunden Rückstand an Alexander Schwarzer, der mit dem rund 510 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Generation gleich beim Start zwei Positionen gewann: Ernst Keller, der GT3-Cup-Meister von 2018, musste in der zweiten Runde aufgeben, während sich Peter Hegglin nach einem Zwischenfall als Vorletzter wieder einreihte. Er wurde Zwölfter.

Die Aufholjagd des Tages legte Gregor Burkhard hin. Eine Sportstrafe wegen eines Vergehens beim ersten PSCS-Wochenende in Spielberg hatte ihn in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück auf die neunte Position versetzt. Nach der Auftaktrunde lag er schon wieder auf Rang 3. Im Ziel fehlten ihm nur 0,413 Sekunden auf Schwarzer. Vierter wurde Marc Arn, der sich im siebten Umlauf an Jan Klingelnberg vorbeischieben konnte. Die schnellste Rennrunde sicherte sich indes William Mezzetti: Der Italiener hatte nach Runde 4 den Wechsel auf Trockenreifen gewagt. Mehr als Platz 13 sprang für ihn aber nicht mehr raus.

Das Endurance-Rennen über 28 Runden auf der 5,842 Kilometer langen Grand-Prix-Variante stellte Kapfinger vor grössere Herausforderungen. Dies begann für ihn bereits mit der Qualifying-Gruppe 1, die nassere Bedingungen vorfand als die Gruppe 2. Für den Passauer bedeutete dies: Startplatz 2 hinter Alexander Schwarzer innerhalb der Klasse 1 für GT3-Cup-Teilnehmer und Position 13 in der Gesamtwertung aller Fahrzeuge. An Schwarzer ging er in Runde 4 vorbei und übernahm die Klassenführung – die er bei seinem Pflichtboxenstopp, der wegen einer Safety-Car-Phase unglücklich getimt war, zunächst an William Mezzetti verlor. Kapfinger liess jedoch Slickreifen montieren und rückte die Verhältnisse in Runde 17 wieder gerade. Wenig später lag er auch in der Gesamtwertung auf Rang 1. Im Ziel hatte er fast zwölf Sekunden Vorsprung auf den Italiener, der erneut die schnellste Rennrunde gedreht hatte. Als Dritter beendete Gregor Burkard das Rennen knapp vor Marc Arn und Schwarzer.

In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich zunächst Cayman-Fahrer Markus Lietzau als Sieger feiern, beim Langstreckenlauf hatte dann Patrick Schetty die Nase vorn. Im Sprintrennen der Gruppe Open GT setzte sich der US-Amerikaner Dustin Blattner als Teilnehmer der Porsche Track Experience vor Michael Kapfinger durch, dem Zwillingsbruder von Johannes. Beide pilotierten einen Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Neunelfer-Generation 992 mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Dritter wurde Wolfgang Triller mit dem Vorgängermodell des 911 GT3 Cup. Den kürzeren Lauf der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Margret Melse in der Classic-Wertung für sich entscheiden, bei der längeren Ausgabe des Gleichmässigkeits-Wettbewerbs lag Robert Schwaller vorn. Die Chrono-Klasse gewann jeweils Nicolas Garski.

Gregor Burkard Le Castellet 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gregor Burkard (rechts) wurde in beiden GT3-Rennen jeweils Dritter © foto-reinhardt.com

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25.05.2023 autobau SKM 2023 – 3. Lauf in Mirecourt (FRA): Schreibe dich jetzte ein!
Flyer Daten News Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die dritte Veranstaltung der autobau SKM findet am 01./02. Juli 2023 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist offen über www.go4race.ch.

Nennschluss für den nächsten Lauf ist am 25.06.2023 um 24.00 Uhr.

Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!

Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.

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24.05.2023 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten Pfingsten

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:

Montag (Pfingstmontag), 29.05.2023, geschlossen

Ab Dienstag, 30. Mai 2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.

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24.05.2023 Das sind die virtuellen F3- und GT3-Meister
Gruppenbild nah Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gruppenbild mit den Siegern Alessandro Romanelli (vorne links) und Pascal Tschopp (hinten, Zweiter von links) bei der Siegerehrung © flanc.ch

Zwölf Rennen mit insgesamt 77 Nennungen hat die Schweizer Simracing-Meisterschaft in den Klassen Formel 3 und GT3 seit Oktober 2022 ausgetragen. Nun stehen die Meister 2023 fest.

In der klassischen Open Wheeler Serie mit Dallara-Formel-3-Fahrzeugen wurden jeweils zwei Rennen ausgetragen: ein 20-minütiger Sprint und ein Hauptrennen über 40 Minuten. Das Resultat der

Schweizer Meisterschaftswertung lautet wie folgt:
1. Alessandro Romanelli, 478 Punkte
2. Claudio Costarelli, 426 Punkte
3. Luca Philipp, 405 Punkte

In der GT3-Klasse wurde pro Rennwochenende jeweils ein Rennen über 60 Minuten (inkl. obligatorischem Boxenstopp) abgehalten. Das Resultat der Schweizer Meisterschaft lautet wie folgt:
1. Pascal Tschopp, 440 Punkte
2. Tobias Herzog, 429 Punkte
3. Adnan Grozdanic, 412 Punkte

Weiter geht’s mit dem Start zur Saison 2024 bereits im kommenden September mit den offiziellen Tests. Die Wertungsläufe beginnen anschliessend im Oktober 2023. Die Informationen dazu sind ab Mitte Juli 2023 auf der Website von https://www.flanc.ch/ bzw. der https://simracingseries.ch/ zu finden.

Die Rennleiter und die offizielle Jury von Auto Sport Schweiz, mit Sportkommissaren aus dem realen und dem virtuellen Automobilsport, sorgten live während den Rennen für die Einhaltung des Reglements.

4 GT3 Spa Pascal Tschopp Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der GT3-Meister Pascal Tschopp in Action © flanc.ch

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23.05.2023 Weekend-Report 13/2023
Ellis Marciello Nuerburgring 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die besten Schweizer: Ellis (Mitte) und Marciello (r.) © Archiv Marciello

Zu einem Schweizer Gesamtsieg bei den 24h Nürburgring reichte es bei der 51. Ausgabe nicht ganz. Die schnellsten Eidgenossen waren Raffaele Marciello und Philip Ellis auf Rang 3.

Nach der Absage des Imola-GP stand das vergangene Wochenende international ganz im Zeichen der 24 Stunden am Nürburgring. Mit dabei auch rund 20 Schweizer RennfahrerInnen. Die Hoffnung auf einen zweiten Schweizer Gesamtsieg nach 2015 (Nico Müller) war berechtigt, erfüllte sich aber leider nicht. Das beste Schweizer Duo war Raffaele Marciello und Philip Ellis zusammen mit Teamkollege Luca Stolz im Mercedes AMG GT3 von Bilstein auf Platz 3 mit einem Rückstand von 1:44 min auf den siegreichen Frikadelli-Ferrari. Bester Audi-Pilot auf Rang 6 war Patric Niederhauser zusammen mit Christopher Haase und Christopher Mies. Ebenfalls unter den Top 10 landete der mit Schweizer Lizenz fahrende Italiener Marco Mapelli auf einem Lamborghini von ABT Sportsline. Kein Glück hatte Ricardo Feller. Der Aargauer kam bei seinem Doppelstart nicht über Platz 11 hinaus. Mit dem Audi mit der #1 lag Feller zwar zeitweise in Führung, das Team kassierte aber im ersten Renndrittel diverse Strafen und Teamkollege Frédéric Vervisch rutschte kurz nach Halbzeit auf einer nicht angezeigten Ölspur in die Streckenbegrenzung.

Born Miklas Nuerburgring 2023 png Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born gewann am Nürburgring die GT4-Klasse © Archiv Born

Eine starke Leistung bot auch Miklas Born. Der Basler durfte sich in der mit 16 Autos stark besetzten GT4-Klasse über Gesamtrang 20 und Platz 1 in seiner Klasse freuen. Über einen Klassensieg freuten sich auch Michael und Martin Kroll mit ihrem BMW M3 E46 GTR von Hofor Racing in der SP6.

Grund zum Jubeln hatte auch Léna Bühler beim dritten Rennen zur F1 Academy. Im zweiten Heat schied die Westschweizerin in Führung liegend noch mit einem Getriebeproblem aus, im dritten Durchgang am Sonntag sicherte sich Bühler den ersten Sieg in der Ladies-Meisterschaft. Kurz vor Halbzeit ihrer ersten Acamedy-Saison liegt Bühler mit insgesamt schon vier Podestplätzen auf dem dritten Gesamtrang. Es führt weiter die Spanierin Marta Garcia.

Einen guten Saisoneinstand hatte auch Allrounder Kevin Gilardoni. Der Sieger der Rally del Ticino 2022 fuhr beim Auftakt des Italian GT Endurance Championship in Pergusa/Sizilien mit einem Lamborghini Huracán auf Platz 2. Schneller war nur Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella.

Gilardoni Pergusa 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kevin Gilardoni ist nicht nur im Rallye-Auto schnell © Italian GT

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22.05.2023 Slalom Bure: Alles läuft für die Bürkis
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Formel-3-Pilot Philip Egli feierte in Bure seinen 47. Tagessieg © Eichenberger

Der fünfte Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bure (JU) hat aus drei möglichen Titelkandidaten zwei gemacht. Beim Finale in Chamblon kommt es damit zur Wiederauflage «Bürki vs. Bürki».

War das die Entscheidung? Beim fünften Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bure (JU) wurde der bis dato Gesamtführende Christian Bralla in seiner Gruppe nur Siebter. Der Tessiner hat sich damit ein Rennen vor Schluss aus dem Kreis der Titelanwärter verabschiedet. Nur noch die beiden Bürkis, Martin und Martin Oliver, sind vor dem Saisonfinale in Chamblon am 25. Juni verlustpunktfrei.

Bralla befand sich in den ersten vier Slaloms in bestechender Form. Der Fahrer des grauen Fiat X1/9 war in der E1 1600-2000 cm3 bisher ungeschlagen. Selbst Freund und Markenkollege Christian Darani, im Vorjahr oft schnellster Tourenwagenfahrer, musste neidlos anerkennen, dass sein Namensvetter in diesem Jahr schneller ist. In Bure, beim fünften Lauf, endete die beeindruckende Serie Brallas abrupt. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der Bure-Neuling geschlagen geben.

Damit wird die Meisterschaft 2023 in Chamblon zwischen den beiden Bürkis ausgemacht. Es sei denn, bei beiden schlägt die Defekthexe zu. Dann geht das grosse Rechnen von vorne los. In Bure war es der neunmalige Slalom-Meister Martin Bürki, der die schnellste Tourenwagenzeit fuhr und einmal mehr beweisen konnte, dass mit ihm, wenn’s ums Eingemachte geht, immer zu rechnen ist. Vom zehnten Titel will Bürki aber noch nicht träumen. «Es kann immer etwas passieren», sagt der Routinier. «Wir werden erst im Ziel in Chamblon sehen, ob es reicht oder nicht.»

Buerki II Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am BMW E33 von Bürki II. gab es in der Pause viel zu reparieren © Eichenberger

Dass Martin Oliver Bürki noch immer Titelchancen hat, ist nicht selbstverständlich. Im ersten Lauf in Bure brannte sein BMW E33 nach der ersten Zieldurchfahrt. «Ein Ölschlauch ist abgerissen», erzählt der Amsoldinger. «Nur mit der Hilfe einiger Kollegen konnte ich am zweiten Lauf teilnehmen.» Einer der Helfer war Tom Huwiler. Der Markenkollege von Bürki war bereits auf dem Nachhauseweg, als er nochmals umdrehte. «An meinem BMW E30 gab’s ein Motorenproblem. Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Dass ich umkehre, wenn ein andere Fahrer Hilfe braucht, ist selbstverständlich!»

Im Kampf um den Tagessieg war es nach dem ersten Durchgang ultraspannend. Die Top 3, Lukas Eugster, Philip Egli und Marcel Maurer, waren auf dem selektiven, 5,3 Kilometer langen Parcours (in dieser Reihenfolge) nur durch sieben Zehntelsekunden getrennt. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit und sicherte sich so seinen 47. Tagessieg. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3. «Ich spüre die Pause von 2022», sagt Letzterer. «Aber ich taste mich langsam wieder an die beiden heran. Und der knappe Rückstand auf einer so langen Strecke stimmt mich zuversichtlich. Zuletzt bin ich 2018 in Bure gefahren. Und damals regnete es.»

Bralla Darani Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Titel ade: Christian Bralla (l.) mit Markenkollege Darani © Eichenberger

Auch Eugster war mit seinem Abschneiden trotz einer erneuten Niederlage gegen Egli sehr zufrieden. «Ich war gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller. Und viel hat auf Philip nicht gefehlt. Dass er frische Reifen montieren musste, zeigt, dass er alle Register ziehen muss, um vorne zu bleiben. Und auch wir haben auf der Motorenseite noch etwas in petto. Es bleibt also spannend.»

Tagessieger Egli strahlte nach seinem vierten Saisonsieg: «Ich hatte schon am Morgen eine 30er Zeit gefahren und verzichtete deshalb im ersten Lauf auf frische Reifen. Im zweiten zog ich sie dann auf und konnte mich so an die Spitze setzen. Kompliment an meine beiden direkten Gegner. Die sind stark gefahren. Die Abstände waren wirklich sehr knapp. So macht es richtig Spass!»

Hinter den Top 3 liess sich Lionel Ryter die viertschnellste Zeit notieren. Dem Walliser fehlten auf seinem Tatuus-Renault zwar vier Sekunden auf Maurer & Co. Von den restlichen Formelautos setzte er sich aber deutlich ab.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri liegt in der Gesamtwertung auf Platz 3 © Eichenberger

Hinter dem schnellsten Tourenwagenfahrer Bürki folgte Christian Darani (Sieger in der E1, 1600 bis 2000 cm3) und Stephan Burri in der hubraumidentischen Klasse der Interswiss. Das Duell bei den IS-Porsches mit mehr als 2500 cm3 entschied Matthias Bischofberger zu seinen Gunsten. Nach dem ersten Durchgang lag Christoph Zwahlen noch in Führung. Zu den weiteren Klassensiegern in Bure gehörten Richard Winiger (Porsche 991 Cup, E1 mehr als 3000 cm3), Mattia Stacci (BMW M3 E30, E1 2001 bis 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett, IS 2001 bis 2500 cm3) sowie Rudi Oberhofer (VW Golf, IS bis 1600 cm3).

Schon am Samstag (im Rahmen der LOC) wurde der Suzuki Swiss Racing Cup ausgetragen. Den Sieg sicherte sich Marcel Muzzarelli – eine halbe Sekunde vor Sandro Fehr und dem Drittplatzierten Patrick Flammer (plus 1,2 Sekunden).

Weitere Infos zum Slalom von Bure finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
24./25. Juni, Chamblon

Oberhofer Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rudi Oberhofer ist hinter Burri bisher zweitbester IS-Pilot 2023 © Eichenberger

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19.05.2023 Kart-SM: Video Franciacorta online
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Viel Vergnügen mit Video 2 aus Franciacorta

An Spannung mangelte es beim zweiten Lauf zur diesjährigen autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Franciacorta wahrlich nicht. Unser italienischer Filmemacher Massimiliano Tuzzolino (https://massimilianotuzzolino.it/) hat die besten Szenen eingefangen und zusammengeschnitten. Viel Spass und bis bald in Mirecourt, wenn sich die Schweizer Meisterschaft am 2. Juli zum dritten Lauf versammelt.

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17.05.2023 Joël Grand setzt 2023 auf Wolf Racing
Joel Grand 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand fährt 2023 einen Wolf F1 Mistral GB08 © Archiv Grand

Joël Grand wird in dieser Saison mit einem Wolf F1 Mistral an der Schweizer Berg-Meisterschaft teilnehmen. Allerdings wird sich der Walliser nur bei zwei bis drei Rennen in der E2 SS mit Burgermeister, Egli, Balmer & Co. messen können.

Joël Grand zählt zu den schnellsten Schweizer Bergrennfahrern. Im vergangenen Jahr ist der 35-jährige Walliser mit einem 999 cm3 starken Osella PA21 JRB in seiner Klasse von Rekord zu Rekord gefahren. Und beim Saisonfinale am Gurnigel nahm Grand im Reynard 97D von Simon Hugentobler Platz.

Um auch in diesem Jahr an der Berg-SM teilnehmen zu können, musste sich Grand nach einer neuen Lösung umschauen. Und die fand er in Frankreich – genauer gesagt bei Wolf Racing. Grand wird 2023 mit einem Wolf F1 Mistral GB08 an den Start gehen. Allerdings nur bei zwei, im Idealfall drei Rennen: La Roche-La Berra, Ayent-Anzère und Les Rangiers. «Für mehr reicht es dieses Jahr wohl nicht», sagt der zweifache Familienvater aus Chalais. «Um häufiger zu fahren, bräuchte ich mehr Sponsoren.»

Einen Vorgeschmack auf das, was auf ihn zukommt, hatte Grand bereits im März. Damals testete er in Dijon im Beisein von Wolf-Chef Lionel Champelovier ein anderes Modell. «Das war eine schwächer motorisierte Version», erklärt Grand. «Die, die mir bei den Bergrennen in der Schweiz zur Verfügung steht und die ich vor La Roche in Alès auf der Hausrennstrecke von Wolf noch testen werde, hat einen Peugeot-Turbomotor vom Typ Thp mit 1997 cm3. Dieser leistet etwas mehr als 400 PS.»

Der Name Wolf ist im Rennsport eine bekannte Grösse. Der Hersteller geht auf den ehemaligen Formel-1-Rennstallbesitzer Walter Wolf zurück. Der im Ölgeschäft reich gewordene Wolf stieg 1976 als Sponsor in die Formel 1 ein. Für die Saison 1977 baute er ein eigenes Chassis, den Wolf WR1. Mit diesem gewann der Südafrikaner Jody Scheckter auf Anhieb den ersten Grand Prix des Jahres in Argentinien!

Joel Grand 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand (l.) mit Wolf-Chef Lionel Champelovier © Archiv Grand

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16.05.2023 Feller und Marciello in Brands Hatch erfolgreich
Feller Drudi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller (rechts) in Siegerpose beim Rennen in Brands Hatch © GTWC

Die Schweizer GT3-Asse Ricardo Feller und Raffaele Marciello fuhren in Brands Hatch je einen Laufsieg heraus. Eine starke Leistung bot auch Lucas Légeret.

Der Auftakt zur Sprintsaison der GT World Challenge hätte für die Schweizer kaum besser verlaufen können. In beiden Läufen setzte sich ein Eidgenosse erfolgreich durch. Im ersten Durchgang war es der Tessiner Mercedes-Werkspilot Raffaele Marciello, der mit Teamkollege Timur Boguslavskiy als Erster die Ziellinie überquerte. Im zweiten Lauf setzte sich Ricardo Feller (mit Teamkollege Mattia Drudi) von Startplatz 7 an die Spitze und gab diese nicht mehr ab.

Feller hatte schon im ersten Lauf als Zweiter auf dem Podium gestanden. Dieses verpasste ein anderer Schweizer knapp: Lucas Légeret wurde Vierter, im zweiten Lauf verteidigte er Platz 5 erfolgreich gegen Marciello.

Weniger erfolgreich waren Patric Niederhauser und das Team Emil Frey Racing. Niederhauser war im ersten Heat in eine Kollision mit einem McLaren verwickelt, wofür ihm 25 Strafsekunden aufgebrummt wurden. Im zweiten Rennen schaffte er als Zehnter immerhin noch eine Top-10-Platzierung. Die EF-Truppe aus Safenwil musste sich als beste Platzierung mit einem fünften Rang begnügen.

Mit den Big Points von diesem Wochenende und den zehn Punkten aus Monza (vom Saisonauftakt des Endurance-Championships) setzten sich Mattia Drudi und Ricardo Feller an die Spitze der GT World Challenge und der Sprintwertung.

Legeret Marciello Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Légeret im Zweikampf mit Marciello um Platz 5 © GTWC

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16.05.2023 Slalom Frauenfeld: Und da waren’s nur noch drei
Eugster Egli Burgermeister Autorenntage Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3: Eugster, Egli und Burgermeister (v.l.n.r.) © Autorenntage

Philip Egli sicherte sich bei den Autorenntagen in Frauenfeld seinen 46. Slalom-Tagessieg. Im Kampf um die Meisterschaft haben mit Christian Bralla und den beiden Bürkis noch drei Fahrer das Punktemaximum.

Die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 geht in die entscheidende Phase. In Frauenfeld, beim vierten Slalom-Lauf dieses Jahres, hat sich mit Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3) einer aus dem Quartett mit der bisherigen Maximalpunktzahl verabschiedet. Der 29-jährige St-Galler kam in seiner Kategorie nicht über Rang 3 hinaus und dürfte damit im Kampf um die Titelvergabe keine Rolle mehr spielen. Immer noch im Rennen um die Slalom-Krone sind seine E1-Kollegen Martin Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Namensvetter Martin Oliver Bürki (BMW E33, E1 bi 3000 cm3) und Christian Bralla (Fiat X1/9, E1 bis 2000 cm3). Letzterer hatte auch in Frauenfeld die meisten Gegner in seiner Gruppe und hält deshalb, wenn es so weitergeht, die besten Karten in den Händen.

Als Tagessieger auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren ging einmal mehr Philip Egli auf seinem Formel-3-Dallara-Rennwagen hervor. In beiden Rennläufen verbesserte der in Zürich heimische Glarner seinen eigenen Streckenrekord von 2021, der nun bei 2:00,38 steht. «Genial – ich konnte noch auf keiner Strecke acht Mal gewinnen. Ich denke, bei optimalen Verhältnissen ist nächstes Jahr eine Zeit unter zwei Minuten machbar.»

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Lukas Eugster gab alles, aber es reichte nicht ganz © myrally.ch

Eglis stärkste Herausforderer trieben ihn zum 46. Slalom-Tagessieg in seiner Karriere an. Lukas Eugster aus Gais kam mit seinem Ligier-Honda dank eines neuen Sportwagenrekords im ersten Rennlauf mit nur 91 Hundertsteln Rückstand auf den zweiten Gesamtrang. Im zweiten Durchgang bei drohendem Regen drehte er sich. «Nachdem ich in beiden Trainingsläufen schneller war als Philip, dachte ich, dass ich vielleicht eine Chance habe, obwohl mein Auto für diesen Kurs zu schwer und zu breit ist. Und der erste Rennlauf war auch gut – gegenüber dem Vorjahr habe ich mich um zwei Sekunden verbessert. Aber das reichte nicht. Im zweiten Durchgang habe ich viel riskiert. Bis zum Dreher war ich war ich auch wirklich schnell unterwegs. Aber dann war ich zu früh auf dem Gas.»

Auch Lokalmatador Joël Burgermeister aus Egnach bezahlte seinen Angriff auf Egli am Steuer seines Tatuus F4 Evo mit einem Verbremser durch die Wiese und musste sich schliesslich mit dem dritten Gesamtrang als schnellster Thurgauer begnügen. «Auch ich musste etwas riskieren, und das ging daneben. Wichtig ist, dass nichts kaputt ging. Dies war aber eine gute Übung für die kommenden Bergrennen.»

Schnellster Fahrer mit geschlossenen Rennfahrzeugen war der eingangs erwähnte Bralla. Der Tessiner ist in bestechender Form. Markenkollege Christian Darani fehlten auf der Grossen Allmend 2,93 Sekunden auf Bralla. Platz 2 bei den Tourenwagen belegte der Langnauer Simon Wüthrich auf seinem VW Golf Turbo. Wüthrich startete in Frauenfeld zum ersten Mal mit synthetischem hergestelltem Benzin und betrachtete den Slalom als Test für die bevorstehende Bergsaison. «Ich habe beim Fahren keinen Unterschied gemerkt», sagt Wüthrich. «Allerdings muss ich auch betonen, dass es mein erstes Rennen in diesem Jahr war und ein Vergleich der Zeiten deshalb schwierig ist. Ausserdem haben wir über den Winter ja auch noch am Auto gearbeitet, sprich an der Aufhängung und den Bremsen. Ich kann also nicht genau sagen, wie sich die Performance mit E-Fuel im Vergleich zu herkömmlichem Sprit verändert hat. Fakt ist: Ich hatte keine Probleme. Alles lief wie geschmiert.»

Bralla myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla war erneut schnellster Tourenwagenfahrer © myrally.ch

Schnellster Interswiss-Pilot und damit auch schnellster Porsche-Kutscher war in Frauenfeld Matthias Bischofberger. Der Fahrer aus der Equipe Bernoise bezwang Christoph Zwahlen im zweiten Durchgang um 0,46 Sekunden. Die IS-Klasse bis 2500 cm3 sicherte sich Opel-Fahrer René Aeberhardt (vor Ferdi Waldvogel). Die hubraumschwächere Gruppe führte Stephan Burri aus Affeltrangen auf einem VW Scirocco an. Die IS 1400-1600 cm3 gewann Rudi Oberhofer (VW Golf 16V).

Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer klar gegen Thomas Zürcher und Maverick Gerber durch. Im Suzuki Swiss Racing Cup, der am Samstag zwei Läufe austrug, sicherten sich Sandro Fehr und Fabian Eggenberger die Tagessiege. Der von Fehr an der Tabellenspitze abgelöste Marcel Muzzarelli aus Riedt b. Erlen belegte zweimal den dritten Rang.

Wuethrich myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simon Wüthrichs Premiere mit E-Fuel verlief problemlos © myrally.ch

Weiter geht es mit der Schweizer Slalom-Meisterschaft bereits am kommenden Wochenende im Jura. Der Slalom von Bure auf dem 5,3 Kilometer langen Kurs findet bereits zum 52. Mal statt. Die Startliste und der Situationsplan sind angehängt.

Weitere Infos zum Slalom von Frauenfeld finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon

Schlaepfer Haller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michael Schläpfer gewann den Renault Classic Cup © Haller

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15.05.2023 Kart-SM Franciacorta: Was für ein Weekend, was für Rennen!
Super Mini Start Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Start zum Finale der Super Minis © Eichenberger

Lange blieb es trocken. Doch dann kam der angekündigte Regen doch noch. Das machte die Finalrennen der X30 Challenge Switzerland, der OK Senioren und der KZ2 beim zweiten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft teilweise zu einer Lotterie. Doch alles der Reihe nach.

Die Jüngsten, die Super Minis von acht bis zwölf Jahren, trugen ihre drei Rennen im Trockenen aus. Dabei setzten sich in allen Läufen mit dem Gesamtführenden Dan Allemann, SM-Rückkehrer Albert Tamm sowie dem polnischen Gastfahrer Antoni Ociepa jeweils drei Fahrer ab. In beiden Vorläufen, sowie im Qualifying, hatte Allemann jeweils die Nase vorn. Im Finale war es Ociepa, der sich mit 0,066 Sekunden gegen den Spirit-Fahrer durchsetzte. Dessen «Freude» über Rang 2 währte allerdings nicht lange. Wegen eines Spoilervergehens wurden dem jungen Aargauer fünf Strafsekunden aufgebrummt. Wodurch Allemann auf Platz 5 zurückfiel. Profiteur war Albert Tamm. Der zehnjährige Tessiner rückte so auf Rang 2 vor und sahnte zum ersten Mal in der Schweizer Meisterschaft die volle Punktzahl für einen Finalsieg ab, weil Ociepa als Gastfahrer keine Zähler für die Schweizer Meisterschaft gutgeschrieben bekommt. «Die Rennen waren an der Spitze sehr hart», meinte Tamm. «Ich freue mich, dass ich gewonnen habe. Allerdings müsste ich, um ein Wörtchen um den Titel mitzureden, noch mehr aufholen, da ich das erste Rennen in 7 Laghi wegen einer Terminkollision verpasst habe.» So liegt Allemann in der Gesamtwertung mit 133 Punkten in Führung. Den zweiten Zwischenplatz 2 belegt Yven Ammann, der nach den Plätzen 6 und 5 in den Vorläufen nach der Rückversetzung von Allemann noch Dritter im Finale wurde. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen – eng beieinander – Dario Palazzolo und Marc Müller.

OK Junior Baettig Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Chiara Bättig holte bei den OK Junioren 70 Punkte © Eichenberger

Bei den OK Junioren war es mit Juliusz Ociepa, dem älteren Bruder von Super-Mini-Pilot Antoni, ebenfalls ein Gaststarter, der mit zwei Siegen in den Vorläufen auf sich aufmerksam machte. Die volle Punktzahl kassierte aber eine andere: Chiara Bättig. Die Fahrerin aus dem Team KartBox.ch wäre eigentlich auch im ersten Vorlauf auf P1 gestanden. Die junge Zürcherin aus dem Alpine-F1-Programm bekam aber wie Allemann ein Fünfsekunden-Strafe und fiel so hinter den Polen zurück. Besonders tragisch war das nicht: Bättig kassierte für Rang 2 immer noch die meisten Zähler. Im Finale bezwang sie dann Ociepa nach hartem Kampf und einem zwischenzeitlichen Abrutschen auf Rang 5 um 0,276 Sekunden. Dahinter kamen Arnaud Voutat, der im Gesamtklassement weiter führt, Levi Arn und Shai Derungs ins Ziel. Letzterer machte im Qualifying mit seiner ersten Pole-Position von sich reden. «Ich hatte wegen einem Motoren-Problem nur eine Runde», meinte der Spirit-Fahrer aus dem aargauischen Oberhof. «Doch die war perfekt. Dass ich in meinem zweiten OK-Rennen schon auf der Pole-Position stehe, freut mich sehr.»

X30 Canonica Ifrid Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
X30-Duell: Gesamtleader Ifrid flieht vor Canonica © Eichenberger

Kommen wir zu denen, die es nicht geschafft haben, im Trockenen fertig zu fahren. Allen voran die X30 Challenge Switzerland. Mit 32 Piloten und Pilotinnen war das Feld so gross wie schon lange nicht mehr. Dementsprechend unterhaltsam waren die Rennen. Neun Runden vor Ende des Finallaufs kam dann der Regen. Und wie schon am Freitag bei den Testsitzungen kam er mit voller Wucht. Während einige Fahrer im Chaos Plätze gutmachten, drehten sich andere von der Strecke – selbst als das Feld mit einer Slow-Phase neutralisiert wurde. Einer blieb im ganzen Tohuwabohu gelassen: Samuel Ifrid. Der im Elsass wohnhafte UBIQ-Fahrer hat seine Top-Ergebnisse vom Auftaktrennen in 7 Laghi mit drei souveränen Laufsiegen in Franciacorta bestätigt und ist nach zwei von fünf Rennen neuer X30-Leader. Der bisherige Führende Alessio Strollo vermochte ihn in allen drei Läufen herauszufordern, schaffte das im ersten Vorlauf mit Rang 2, bekam aber im zweiten Heat nach P3 eine Dreisekunden-Strafe aufgebrummt (Verlassen des Couloirs am Start). Im Finale war Strollo ebenfalls ein ebenbürtiger Gegner, bis er mit einsetzendem Regen von der Strecke rutschte. Starke Leistungen boten auch Timéo Ruppen, Tiago Liard, Valentin Senes und Christian Canonica. Am meisten fiel aber X30-Neuling Lyon Mathur aus dem Team Innovate Competition auf. Im ersten Heat landete er nach einem Rencontre mit Canonica unsanft in der Bande. Im zweiten Heat arbeitete er sich auf Rang 10 vor, wodurch er im Finale von SP18 startete. Und von dort fuhr er bis auf Rang 2 nach vorne. Platz 3 im Finale, das nach 15 Runden frühzeitig beendet wurde, belegte Nathan Jolliet – vor Yan Rothen.

OK Senior Von Allmen Huber Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Als die Sonne noch schien: Von Allmen im Senior-Duell mit Huber © Eichenberger

Bei den OK Senioren war das Finale ähnlich turbulent. Nachdem Routinier Pascal von Allmen eine klare Bestzeit im Qualifying aufgestellt hatte und auch in beiden Vorläufen nichts anbrennen liess, verlief das «Wet-Race» am Sonntagnachmittag sehr chaotisch. Pole-Setter von Allmen beschwerte sich: «Wir sind unter Gelb auf die Piste gegangen, hatten also Überholverbot. Trotzdem bin ich nur von P5 losgefahren. Dass der Start so freigegeben wurde, war nicht korrekt. Auch lagen zwischen den einzelnen Fahrern mehrere Dutzend Meter.» Der lange Zeit in Führung liegende 7-Laghi-Sieger Jérôme Huber kam nicht ins Ziel. Dem schnellen Zürcher aus dem KartBox.ch-Team wurde zuerst ein Ausflug in die Botanik und dann eine defekte Kette eineinhalb Runden vor dem Zielstrich zum Verhängnis. Huber lag zum Zeitpunkt seines Ausfalles nur noch auf Rang 2. Doch das hätte locker zum zweiten Finalsieg in diesem Jahr gereicht. Denn der siegreiche Patrick Näscher war schon während des Rennen «under investigation». Der Liechtensteiner hatte unter Gelb überholt und bekam dafür eine Zehnsekunden-Strafe. Weil auch Leonardo Cesaretti bestraft wurde, rutschte Näscher nur auf Rang 2 ab, Cesaretti rettete Rang 3 ins Ziel. So gewann am Ende einer, der sich schon den ganzen Tag auf Regen freute: Fabio Scherer, zweifacher Schweizer Meister und aktuell LMP2-Pilot. Und das, nachdem es nach dem ersten Vorlauf nicht unbedingt nach einem weiteren Scherer-Triumph aussah. Der Engelberger war nämlich schon früh in eine Kollision mit Casper Bonnier verwickelt. Ein Ausrufezeichen vermochte auch Senior-Neuling Kilian Streit setzen. Im ersten Vorlauf liess er mit Rang 4 andeuten, dass er ganz vorne mitmischen kann. Gleiches gilt für Sergio Koch, der das Podest im Finale nur um 0,5 Sekunden verpasste. In der Meisterschaft steht das Duell Huber gegen Von Allmen bei 121:112.

Rothen Derungs Vantaggiato Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
KZ2-Sieger Vantaggiato (r.) mit Rothen (X30) und Derungs (Junior) © Eichenberger

Ultraspannend war auch das verregnete Finale der KZ2. Nachdem der Favorit Ethan Frigomosca das Qualifying und die beiden Vorläufe bei den Schaltern für sich entschieden hatte, kam er im Regen, «was ich nicht besonders mag», nie richtig auf Touren und musste sich am Ende mit dem fünften Schlussrang begnügen. Auch Comeback-Champion Yves von Aesch und Paolo Castagnetti, beide mit starken Vorläufen, hatten mit der Vergabe der Top-3-Positionen im Finale nichts zu tun. Diese machten Evan Vantaggiato, Ivan Rechsteiner, Simon Stoller und Michael Pemsing untereinander aus. Wobei Pemsing sich aus nach einem Ausrutscher ins Grüne aus diesem Quartett verabschiedete. Einmal in Führung behielt Vantaggiato einen kühlen Kopf und fuhr mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den Tessiner Rechsteiner über die Ziellinie. Weil an Rechsteiners Kart der Spoiler eingedrückt war, bekam dieser noch eine Fünfsekunden-Strafe. Das hatte aber auf das Endergebnis keinen Einfluss. «Es war nicht einfach da draussen», sagte Sieger Vantaggiato. «Man hat das Risiko sehr gut dossieren müssen. Aber ich bin immer auf der Strecke geblieben und habe so irgendwann einen guten Rhythmus gefunden.» In der Gesamtwertung sind nach zwei von fünf Laufen die beiden italienisch sprechenden Fahrer Frigomosa und Castagnetti Kopf an Kopf vorne.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmerte sich in Franciacorta www.savoiechrono.com

Und so geht es weiter:
2. Juli, Mirecourt (F)
20. August, Levier (F)
30. September, Wohlen

Ein grosses Dankeschön geht noch an die beiden Coaches des Young Driver Projekts: Alex Fontana und Lucas Ayrton Mauron. Sie haben sich in Franciacorta fleissig mit den jungen Kartfahrern aus dem Programm unterhalten und auseinandergesetzt.

Und last but not least: Die Einschreibung für das nächste Rennen, Lauf 3 zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Mirecourt am 2. Juli, ist bereits geöffnet.

X30 Mathur Ifrid Jolliet Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
X30-Podium mit Mathur, Ifrid und Jolliet © Eichenberger

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15.05.2023 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten Auffahrt

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:

Mittwoch, 17.05.2023, bis 15.00 Uhr
Donnerstag, 18.05.2023, geschlossen
Freitag, 19.05.2023, geschlossen

Ab Montag, 22.05.2023 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.

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11.05.2023 Vorschau Kart-SM Franciacorta: Alles bereit für den zweiten Lauf
Franciacorta Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lauf 2 der autobau Kart-SM 2023 findet in Franciacorta statt © Eichenberger

Am Wochenende geht im italienischen Franciacorta der zweite Lauf zur diesjährigen autobau Schweizer Kart-Meisterschaft über die Bühne. An Spannung mangelt es bei mehr als 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht.

Seit dem ersten Saisonrennen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2023 in 7 Laghi sind fast sechs Wochen vergangen. Höchste Zeit also, dass es am Wochenende im italienischen Franciacorta, wo die SM seit 2021 auf einer neuen Anlage gastiert, mit dem zweiten Lauf weitergeht. 94 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für Franciacorta angemeldet – darunter sieben Gastpiloten aus Frankreich, Polen, Deutschland und Italien. Besonders imposant ist das Startfeld der X30 Challenge Switzerland mit 32 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Schon beim ersten Rennen in 7 Laghi hat die Kategorie mit den einheitlichen IAME-Motoren für viel Spannung gesorgt. In bester Erinnerung ist das Duell zwischen Alessio Strollo (MH Racing) und SM-Neuling Samuel Ifrid (UBIQ Racing), das der Rookie im Finale mit einem Vorsprung von unter einer Sekunde für sich entscheiden konnte, nachdem Strollo die beiden Vorläufe gewonnen hatte. Doch nicht nur Strollo und Ifrid sind heiss auf weitere Siege, dahinter lauern mit X30-Umsteiger Lyon Mathur, den beiden Westschweizern Valentin Senes und Yan Rothen sowie Luca Luongo und Kilian Boss (Zweiter und Dritter der X30-Meisterschaft im Vorjahr) weitere Kandidaten, die in Franciacorta das Podium stürmen können.

Super Mini Ammann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schafft es Yven Ammann in Franciacorta auf die oberste Stufe? © Eichenberger

Das zweitgrösste Feld beim zweiten Lauf bietet mit 21 Fahrer und Fahrerinnen die Kategorie Super Mini. Dieser hat in 7 Laghi Vorjahresmeister Dan Allemann seinen Stempel aufgedrückt. Mit drei Laufsiegen und den zwei Zusatzpunkten für die Pole-Position hat der 11-Jährige aus Birrhard im Kanton Aargau beinahe das Punktemaximum geholt. Doch ganz so dominant, wie man nach der Saison 2022 hätte glauben können, war Allemann nicht. Orlando Rovelli (fehlt in Franciacorta) ist dem Spirit-Fahrer in allen drei Läufen wie ein Schatten hinterhergefahren. Und auch Yven Ammann aus dem Exprit-Team ist im Finale bis auf eine halbe Sekunde an Allemann herangekommen. Deshalb erstaunt es nicht, dass Ammann nach dem ersten Rennen in der Gesamtwertung auf Platz 3 liegt – noch vor Teamkollege Dario Palazzolo, der in Franciacorta ebenfalls ein Wörtchen um die Vergabe der Podestplätze mitreden will. Gleiches gilt für Marc Müller (Gesamt-5.) und Shae Shield (Gesamt-8.). Letzterer hatte in 7 Laghi aus der ersten Startreihe mit einem technischen Gebrechen zu kämpfen, wird in Franciacorta aber wieder sehr weit vorne anzutreffen sein. Und auch auf das Abschneiden von Albert Tamm darf man gespannt sein. Der Tessiner hat in den letzten Wochen mehrfach bei internationalen Rennen auf sich aufmerksam gemacht.

OK Junior Voutat Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Arnaud Voutat führt vor Franciacorta die OK Junioren an © Eichenberger

Bei den OK Junioren sind 14 Fahrer und Fahrerinnen am Start. Als Gesamtführender reist der Waadtländer Spirit-Pilot Arnaud Voutat nach Franciacorta. Der Vorjahresvierte bei den Super Minis feierte in 7 Laghi bei seinem ersten OK-Rennen auf Anhieb seinen ersten Finalsieg. Zweiter im Zwischenklassement ist Neil Russel aus dem Team KartBox.ch, Dritter Ben Ziegler (Kartteam Meier), der in 7 Laghi mit seinem Abschneiden noch nicht ganz zufrieden war, von Teamchef Fabio Leimer aber sicher noch weiter nach vorne gepusht wird. «Nur» auf Platz 5 rangiert die Siegerin der beiden Vorläufe in 7 Laghi: Chiara Bättig. Die Zürcherin wurde im Finale nach einem Regelverstoss beim Vorstart disqualifiziert.

Mit zwölf Fahrern ist das Feld der OK Senioren das kleinste in Franciacorta. An Klasse fehlt es aber nicht. Erfolgreichster Pilot beim Auftakt war der Zürcher Jérôme Huber. Der Vorjahresdritte aus dem Team KartBox.ch liess sich als Einziger beim ersten Rennen einen «Grand Slam» gutschreiben, hat also mit drei Laufsiegen und den Zusatzpunkten für Pole-Position und schnellste Rennrunde die Maximalpunktzahl eingeheimst. Ob ihm das am Wochenende wieder gelingt? Die Konkurrenz mit Samuel Schär (UBIQ), Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport), Patrick Näscher (MH Racing) und Leonardo Cesaretti (Innovate Competition) sitzt ihm im Nacken. Und dann ist da noch Gastfahrer Fabio Scherer. Der LMP2-Pilot, der in Franciacorta das Team von Max Busslinger verstärkt, ist mit seiner Erfahrung stets für eine Topplatzierung gut.

KZ2 Castagnetti Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Immer volles Rohr, immer spektakulär: KZ2-Pilot Castagnetti © Eichenberger

Ein erneut stattliches Feld mit 15 Piloten bietet auch die Kategorie KZ2. Ein klarer Favorit ist auch in bei den Schaltkarts nicht auszumachen. Zwar hat Ethan Frigomosca vom Gerber Team Corse beim Saisonauftakt in 7 Laghi bis auf seinen Motorschaden im Finale einen bestechenden Eindruck hinterlassen, aber der neu mit Schweizer Lizenz fahrende Paolo Castagnetti hat ihm eindeutig die Stirn geboten und liegt in der Meisterschaft auf Rang 2. Führender nach dem ersten Lauf ist aber ein anderer: Kevin Wälti. Der Berner hat in 7 Laghi seinen ersten SM-Sieg bei den Schaltkarts gefeiert und will natürlich an seine Leistungen von Anfang April anknüpfen. Ein Auge sollte man auch auf Kai Perner und Evan Vantaggiato werfen. Letzterer wurde in 7 Laghi unter Wert geschlagen. Last but not least steht ein Name auf der Startliste, den viele noch bestens kennen: Yves von Aesch. Der dreimalige Schweizer Meister gibt in Franciacorta ein Comeback. «Ich bin Ende Januar mit Swisshutless-Chef Niklaus Gurtner nach Franciacorta an ein Trainingswochenende gegangen», erzählt von Aesch. «Das hat enorm Spass gemacht und da kam der Gedanke auf, dass ich, trotz meinen 30 Jahren, mal wieder ein Rennen fahren könnte.» Auf die Zielsetzung angesprochen meint von Aesch: «Ich will unter die Top 5 kommen. Aber das wird schwierig. Obwohl ich die Kartbahn Lyss quasi direkt vor der Haustüre habe, fuhr ich in den vergangenen Jahren eigentlich fast nie Kart. Deshalb habe ich einen ziemlich grossen Trainingsrückstand.»

KZ2 Von Aesch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kehrt für ein Rennen zurück: Ex-Champion Yves von Aesch © zVg

Zur Strecke: Die Kartstrecke von Franciacorta liegt nur 30 Minuten entfernt von Lonato. Mit einer Länge von 1300 Metern, neun Rechts- und sieben Linkskurven ist der Rundkurs zum dritten Mal nach 2020 und 2021 Teil der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Strecke gilt in Fahrerkreisen als eine der schnellsten überhaupt.

Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Franciacorta www.savoiechrono.com

Zeitplan
Sonntag, 14. Mai 2023

08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.05 Uhr, Finalläufe
ca. 16.50 Uhr, Siegerehrung

Als Coaches für das Young Drivers Projekt stehen in Franciacorta Lucas Ayrton Mauron und Alex Fontana im Einsatz.

X30 Strollo Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
X30-Leader Strollo gewann in 7 Laghi zwei von drei Rennen © Eichenberger

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