Die Schweizer Slalom-Meisterschaft bestand 2021 wegen Corona nur aus drei Rennen. An Spannung fehlte es deswegen beim Finale in Ambri nicht, auch wenn der Titel am Ende einmal mehr an Serienmeister Martin Bürki ging.
Am vergangenen Wochenende ging die wegen zahlreichen Corona bedingten Absagen kürzeste Saison in der Geschichte der Schweizer Slalom-Meisterschaft zu Ende. Auf dem Flugplatz in Ambri wurden die Läufe 2 und 3 ausgetragen, wobei die Entscheidungen am Sonntag, dem zweiten Renntag, bei nasskalten Bedingungen fielen. Als besondere Herausforderung wurde der 2,73 Kilometer lange Parcours am Samstag im Gegenuhrzeigersinn, am Sonntag im Uhrzeigersinn befahren.
Als grosser Sieger ging einmal mehr Martin Bürki vom Platz. Der Berner VW-Polo-Pilot sicherte sich dank zwei sauberen Rennläufen am Samstag respektive Sonntag seinen achten Slalom-Titel, den siebten in Folge. Ausschlaggebend war einmal mehr die Anzahl der geschlagenen Klassenkonkurrenten. Dort hatte der Routinier vorgesorgt und das Startfeld in seiner Klasse, der E1 bis 1600 cm3, mit zahlreichen Stallgefährten aus seinem Team MB Motorsport von 13 Teilnehmern in Frauenfeld auf 23 in Ambri anwachsen lassen. «Natürlich bin ich happy, dass ich den Titel zum achten Mal geholt habe», sagt Bürki. «Sicher hätte ich gerne eine längere Saison gefahren. Aber es ist halt nun mal so. Und es war für alle dieselbe Ausgangslage.» Besonders stolz ist Bürki auf die sieben Titel «en suite». «Das hat vor mir noch keiner geschafft», freut sich der 53-jährige Garagist aus Uetendorf.
Ebenfalls auf das Punktemaximum kam Christian Darani. Der Lokalmatador aus dem nur zehn Kilometer entfernten Mairengo war in Ambri der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf und freute sich dementsprechend über zwei souverän herausgefahrene Tourenwagensiege. Dass der Fahrer des Fiat X1/9 in der Meisterschaft Platz 2 hinter Bürki belegte und sich diesem geschlagenen geben musste, weil er in seiner Klasse, der E1 bis 2000 cm3, nur elf Konkurrenten hatte, nahm der Tessiner sportlich. «Ich bin mit Platz 2 sehr zufrieden. Martin hatte halt mehr Gegner in seiner Klasse. So ist das Reglement. Und deshalb hat er den Titel auch verdient. Aber ich darf stolz auf die beiden Bestzeiten in Ambri sein. Das waren zwei starke Läufe.»
Rang 3 in der «Mini-Saison» 2021 ging an Philip Egli. Der Glarner Formel-3-Pilot, der seit Jahren in Zürich lebt, hat damit zum fünften Mal nach 2014, 2015, 2016 und 2018 den Sprung unter die Top 3 geschafft. Die Grundlage dazu waren die Tagessiege 37 und 38. Wobei der Sieg am Samstag unter glücklichen Umständen zustande kam. Eigentlich war Eglis Herausforderer Marcel Maurer im zweiten Lauf der schnellste Pilot. Das hatte Egli im Ziel auch neidlos anerkennen müssen. Doch Maurer wurde wegen eines angeblichen Torfehlers die Bestzeit gestrichen. Zwar legte der Formel-Renault-Fahrer am Samstagabend noch ein Beweisvideo vor, dass er die Tore korrekt passiert habe. Doch weil die Protestfrist abgelaufen war, wurde am Ergebnis nichts mehr geändert. So gewann Egli 1,14 Sekunden vor Maurer und Tiziano Riva, der in seinem Reynard Formel 3000 acht Sekunden auf die Spitze verlor.
Auf eine Revision des Ambri-Ergebnisses von Samstag verzichtet Maurer auf Nachfrage von Auto Sport Schweiz übrigens. Es sei zwar ärgerlich, meinte der Längenbühler, «aber ich habe es akzeptiert, auch wenn man auf dem Video sieht, dass ich die Tore 37 und 38 richtig passiert habe».
Zweitbester Tourenwagenpilot hinter Darani wurde am Samstag Reto Steiner auf Ford Escort RS und am Sonntag Christoph Zwahlen auf Porsche 911 GT3. In der Interswiss gingen die Siege an Marco Geering auf Opel Kadett C GT/E. Über Platz 2 freute sich am Samstag Frauenfeld-Sieger und Markenkollege Jürg Ochsner, am Sonntag Manuel Santonastaso auf BMW WTCC.
Auch im Renault Classic Cup fiel die Entscheidung erst am Sonntag. Der beliebte Markenpokal, der im kommenden Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, blickt als eine der wenigen Ausnahmen auf einen nahezu «normalen» Saisonverlauf zurück, weil bei den Clios zu den drei Slaloms auch das Bergrennen in Oberhallau sowie die Rundstreckenrennen in Hockenheim und am Nürburgring zählten. Sieger dieser aus acht Rennen bestehenden Meisterschaft wurde Thomas Zürcher. Dem Berner reichten zwei zweite Plätze hinter Denis Wolf, der sich am Samstag und am Sonntag jeweils die Bestzeit notieren liess.
Auch im Suzuki Swiss Racing Cup war bis zum Schluss Spannung angesagt. Wie schon 2019, als die Meisterschaft noch aus acht Rennen bestand, setzte sich auch diesmal Marcel Muzzarelli durch. Dem Ostschweizer reichten nach seinem Sieg beim Auftakt in Frauenfeld ein zweiter Platz am Samstag und ein dritter Platz am Sonntag zur erfolgreichen Titelverteidigung. Der Vizetitel ging wie vor zwei Jahren an Fabian Eggenberger, dem schnellsten Suzuki-Fahrer bei nassen Bedingungen am Sonntag. Der dritte Schlussrang sicherte sich Reto Steiner. Ein Novum in der Geschichte der Schweizer Slalom-Meisterschaft war der Sieg von Patrick Flammer am Samstag. Der Glarner triumphierte erstmals am Steuer eines Hybridmodells.
Mehr über den Slalom in Ambri erfahren Sie im Internet unter dem folgenden Link: www.equipebernoise.ch
Die Titelentscheidung im Porsche Sports Cup Suisse ist vertagt. Alexander Fach war zwar in Mugello überlegen, doch der Meisterschaftsführende bekam im zweiten Rennen eine Strafe aufgebrummt.
Fast hätte Alexander Fach bereits beim vorletzten Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse die Titelverteidigung im GT3 Cup bejubeln können. Im Autodromo Internazionale del Mugello nahe Florenz gelang dem amtierenden Champion ein überzeugender Start-Ziel-Sieg im Sprintrennen. Auch beim Langstreckenlauf sah er mit dem 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup bereits wie der sichere Gewinner aus, eine Zweiminutenstrafe, weil er nach einem Reifenproblem unerlaubterweise eine Abkürzung in die Boxengasse genommen hatte, vereitelte jedoch die vorzeitige Meisterschaftsfeier. Damit bleiben seinem Hauptrivalen Dominik Fischli zumindest rechnerisch noch Chancen, den Sattelner beim Saisonfinale in Misano abzufangen.
«Das Mugello-Wochenende war für mich geprägt von Höhen und Tiefen», so Alexander Fach. «Wir haben sehr viel an der Abstimmung gearbeitet und ein super Set-Up gefunden. Ich konnte in beiden Qualifyings die Pole holen und im Sprintrennen mit der schnellsten Runde überlegen gewinnen. Auch den Endurance-Lauf habe ich mit grossem Vorsprung angeführt, dann musste ich wegen eines Reifenschadens nochmal die Box ansteuern. Ich konnte zwar trotzdem die Führung verteidigen, doch weil ich einen Shortcut genutzt habe, gab es eine Zeitstrafe. Dies hat mich am Ende auf Platz 9 zurückgeworfen. Eigentlich wollte ich in Mugello bereits den Titel sichern, das hat leider nicht geklappt. Jetzt bin ich voll auf Misano fokussiert und werde alles geben, dort die Meisterschaft zu holen.»
In der GT4 Clubsport-Kategorie hat Laurent Misbach seine Tabellenführung in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Racing-Paket weiter ausgebaut. Bei den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket konnte Philipp Hagnauer mit ersten Plätzen im Sprint- und Langstreckenrennen die Titelentscheidung noch einmal spannend machen. Als Gesamtsieger des 100-Meilen-Wettbewerbs ging das Duo Jörg Dreisow und Manuel Lauck am Steuer eines 911 GT3 R hervor, nachdem Jürg Aeberhard mit einem 911 GT2 der Modellgeneration 993 den Sprint der GT Open-Klasse für sich entschieden hatte. In der Porsche Drivers Competition Suisse hiess der Sieger auch beim fünften Saisonlauf Nicolas Garski.
Am Wochenende finden in Ambri im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft zwei unabhängig gewertete Rennen statt. Dass die Meisterschaftsläufe 2 und 3 zugleich das Finale bilden, ist ein Novum in der SM-Geschichte.
Es ist eine sehr spezielle Situation. Und mit Blick auf 2022 hoffen nicht nur wir von Auto Sport Schweiz, sondern ganz bestimmt auch alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass wir im kommenden Jahr wieder eine «normale» Saison austragen können. Nichtsdestotrotz steht am Wochenende mit dem Slalom von Ambri eine ganz besondere Veranstaltung auf dem Programm. Mit einem Doppelevent endet die Schweizer Slalom-Meisterschaft nach nur drei Rennen. Oder anders formuliert: Am Samstag, 2. Oktober, ist quasi Halbzeit in der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Am Sonntag, 3. Oktober, ist diese dann bereits Geschichte… Umso mehr wird in Ambri vieles davon abhängen, wer den 3,15 km langen Parcours nicht nur möglichst schnell und fehlerfrei zurücklegt, sondern auch, wer keine technischen Probleme hat. Als besondere Herausforderung wird der Parcours am Samstag im Gegenuhrzeigersinn, am Sonntag im Uhrzeigersinn befahren.
Im Vergleich mit dem Slalom von Frauenfeld ist das Teilnehmerfeld etwas kleiner. Laut dem Veranstalter, der Equipe Bernoise, haben sich für Samstag ca. 215, für Sonntag 160 Fahrer und Fahrerinnen eingeschrieben.
In der Interswiss (bis 2000 cm3) stehen die Top 4 aus Frauenfeld in den Startlöchern. Wenn es keine technischen Pannen gibt, dürfen sich die Zuschauer erneut auf ein Duell zwischen Frauenfeld-Sieger Jürg Ochsner (Opel Kadett) und Manuel Santonastaso (BMW) freuen. Wobei der Dritte von Frauenfeld, Marco Geering, sicher auch ein Wörtchen um den Klassensieg mitreden wird.
Mehr Teilnehmer als noch in Frauenfeld, nämlich 23 (gegenüber 13), stehen in der Kategorie E1 (bis 1600 cm3) im Tessin am Start. Favorit auf die beiden Tagessiege ist natürlich der mehrfache Schweizer Meister Martin Bürki in seinem VW Polo. Ihm am nächsten kam beim letzten Rennen in Frauenfeld Joël Werthmüller (Peugeot 106). Zwölf Fahrer starten in der Hubraumklasse 1601-2000 cm3, wobei der Sieg dort nur über einen Fahrer gehen kann: Lokalmatador Christian Darani (Fiat X1/9) aus dem zehn Kilometer entfernten Mairengo.
Einen neuen Sieger wird es definitiv in der Kategorie E1 über 3000 cm3 geben. Die Top 2 von Frauenfeld, Simon Wüthrich und Bruno Ianniello, sind in Ambri nicht am Start. Einer wie Koni Tarnutzer (Porsche GT3 Cup) oder Christoph Zwahlen (Porsche 911 GT3) wird aber sicher in die Bresche springen.
Im Kampf um den Tagessieg kommen unter normalen Umständen nur Philip Egli und Marcel Maurer in Frage. Die beiden Formel-Piloten sind seit Bière 2017 ungeschlagen. Zuletzt hatte Egli in Frauenfeld das bessere Ende für sich behalten. Ebenfalls am Start ist Ambri-Rekordsieger Tiziano Riva in seinem Reynard 92D F3000; ein Auto, das aber nicht unbedingt für Slaloms geeignet ist.
Das grösste Feld bei den Markenpokalen bietet mit 27 Fahrzeugen der Suzuki Swiss Racing Cup. An Spannung mangelt es dort bestimmt nicht. Marcel Muzzarelli hat nach seinem Auftaktsieg in Frauenfeld die besten Karten. Doch die Konkurrenz sitzt ihm im Nacken. Sandro Fehr, Patrick Flammer, Fabian Eggenberger und Reto Steiner hatten beim letzten Rennen weniger als eine Sekunde auf Muzzarelli verloren.
Spannend ist auch die Ausgangslage im Renault Clio Cup. Dort sind nicht nur die Top 5 aus Frauenfeld – allen voran Thomas Zürcher – wieder am Start, auch Denis Wolf greift diesmal bei den 3er Clios ins Geschehen ein.
Zum Zeitplan: Der Slalom in Ambri ist nichts für Langschläfer. Los geht es am Samstag schon ab 8.00 Uhr mit den ersten Besichtigungsläufen. Ab ca. 16 Uhr steht die Siegerehrung für die LOC-Klassen auf dem Programm. Ab 18.30 Uhr werden die restlichen Fahrer geehrt. Auch sonntags ist von 8 bis 18 Uhr Action angesagt.
Mehr über den Slalom in Ambri erfahren Sie im Internet unter dem folgenden Link: www.equipebernoise.ch
Kalender Schweizer Slalom-Meisterschaft
17./18. Juli, Frauenfeld
2./3. Oktober, Ambri
Alex Fontana ist nach Louis Delétraz (ELMS) der zweite Schweizer Rundstreckenpilot, der 2021 einen internationalen Titel holen konnte. Was sonst noch am vergangenen Wochenende aus Schweizer Sicht Schlagzeilen machte, finden Sie wie üblich in unserem Weekend-Report.
Alex Fontana ist nach Louis Delétraz (ELMS) der zweite Schweizer Rundstreckenpilot, der 2021 einen internationalen Titel sicherstellen konnte. Der Tessiner hat am Sprint-Wochenende der GT World Challenge in Valencia die Silberwertung gewonnen. Gleichzeitig feierte sein Team Emil Frey Racing den Titelgewinn in der Teamwertung. Für Fontana und seinen Teamkollegen Ricardo Feller lief das Wochenende auf dem Circuit Ricardo Tormo zwar nicht ideal, doch die Ränge 17 und 13 reichten, um die Leaderposition im Silvercup erfolgreich zu verteidigen. Für Feller reichte es am Ende «nur» zum fünften Schlussrang. Der Grund: Der Aargauer hat das erste Rennen in Magny-Cours nicht an der Seite Fontanas absolvieren können, weil das Team damals nach einem Unfall die Fahrerbesetzung kurzfristig umstrukturieren musste.
Weiter auf Titelkurs befindet sich auch Grégoire Saucy. Der Jurassier verspürt in der Formula 3 Regional by Alpine zwar mehr Druck als zu Beginn der Saison, mit einem weiteren Podestplatz hat der ART-Pilot aber die Führungsposition behaupten können. Zwei Rennwochenenden vor Schluss beträgt sein Vorsprung 78 Punkte. Damit kann Saucy bereits beim nächsten Rennen in Mugello den Sack zumachen. 22 Punkte fehlen ihm noch. Die weiteren Schweizer (Axel Gnos, Léna Bühler und Jasin Ferati) warten weiter auf ihre ersten Punkte…
Knapp am Podest vorbei schrammten Nico Müller und Patric Niederhauser bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz auf der Nordschleife. Die beiden Audi-Werksfahrer belegten beim vorletzten Lauf zur NLS (ehemals VLN) Platz 4. Zur Rennmitte lag das Team mit den beiden Berner noch an der Spitze. Klassensiege gab es für Simona de Silvestro und Marco Timbal auf einem Porsche Cayman GT4 in der Klasse der alternativen Antriebe sowie für das Team Hofor Racing by Bonk Motorsport mit einem BMW M240i Racing Cup in der für diese Fahrzeuge reservierten Klasse.
Einen Lichtblick gab es auch für Giorgio Maggi. Der Nidwaldner, der in der NASCAR-Serie (in den USA und Europa) zuletzt unten durch musste, sicherte sich beim 24-Stunden-Rennen von Zolder nach Platz 1 2019 nun Rang 3 auf einem Norma-Sportwagen.
Auch Ralph Boschung hatte nach einer längeren Durststrecke endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis – mit Rang 6 im Sprintrennen der Formel 2 in Sotschi. Gleiches gilt für Jenzer Motorsport. Dank P6 des Briten Jonathan Hoggard konnte das Team aus Lyss die rote Laterne in der Formel 3 abgeben.
Sébastien Carron setzt seine Siegesserie in der Schweizer Rallye-Meisterschaft fort. Auch bei der 23. Rally Ronde Internazionale del Ticino führte kein Weg am schnellen Walliser vorbei.
Sébastien Carron und Beifahrer Lucien Revaz sind nicht zu bremsen. Der 43-jährige Walliser und sein französischer Co-Pilot triumphierten auch beim vierten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft im Tessin. Mit mehr als 40 Sekunden Vorsprung sicherte sich das eingespielte Duo seinen dritten Saisonsieg. Oder anders formuliert: Seit der Rallye du Chablais 2019 hat Carron alle Rallyes gewonnen, an denen er teilgenommen hat.
Den Grundstein zu seinem 22. Sieg im Rahmen der Schweizer Meisterschaft legte Carron schon auf der ersten Wertungsprüfung über 24,46 Kilometer. Dort nahm er dem aktuellen SM-Leader Mike Coppens 16,8 Sekunden, Lokalmatador Ivan Ballinari 17 Sekunden ab. Dasselbe Bild bot sich beim zweiten Abfahren der Wertungsprüfung «Nara». Wieder knöpfte Carron der Konkurrenz 17 und mehr Sekunden ab. Bei Halbzeit der Rallye lag der dreimalige Schweizer schon 34 Sekunden vor Coppens und 36 vor Ballinari.
Auch auf der dritten WP über 14,47 Kilometer war Carron schneller als alle anderen. Diesmal trennten ihn aber nur 2,5 Sekunden von Ballinari, der mit diesem Zwischenspurt an Coppens vorbei auf den zweiten Gesamtrang vorstossen konnte. Diese Reihenfolge hatte auch nach der letzten Prüfung Bestand. Obwohl diese nicht von Carron, sondern hauchdünn mit 0,4 Sekunden Vorsprung von Kevin Gilardoni gewonnen wurde. «Das war ein gutes Wochenende für uns», meinte Carron nach seinem dritten Saisonsieg. «Besonders stolz bin ich auf unsere Leistung auf der Wertungsprüfung Nara. Das ist eine WP, die man mit viel Herz fahren muss.»
Für den Zweitplatzierten Ballinari war es nach der Rallye des Bornes, bei der er ebenfalls Zweiter wurde, das beste Saisonergebnis. «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Wir haben das Maximum herausgeholt. Der Zweikampf mit Mike war sehr knapp. Aber wir konnten ihn am Nachmittag auf der Prüfung 3 und 4 auf Distanz halten.»
Trotz seines bisher schlechtesten Saisonergebnis bleibt Coppens in der Meisterschaft vorne. 130 Punkte hat der Mann aus Verbier nach vier Läufen auf dem Konto – elf mehr als Carron, der einen Lauf weniger vorzuweisen hat, und 27 mehr als der amtierende Meister Ballinari. Was das für das grosse Finale im Wallis vom 21.-23. Oktober zu bedeuten hat, steht noch in den Sternen und hängt in erster Linie davon ab, ob Carron und Ballinari bei der RIV am Start stehen. Fakt ist: Es gibt maximal noch 42 Punkte zu holen. Und Coppens und Ballinari hätten bei fünf Starts ein Streichresultat.
Hinter den Top 3 platzierten sich Kevin Gilardoni (ebenfalls Skoda Fabia), Alt-Meister Grégoire Hotz (Citroën C3), Jonathan Michellod (Skoda Fabia) sowie der schnellste RGT-Pilot Sergio Pinto (Alpine A110).
Bei den Junioren setzte sich wie schon bei der Rallye des Bornes Jérémie Toedtli durch. Der Neuenburger hatte im Ziel einen Vorsprung von 32,5 Sekunden auf Guillaume Girolamo und mehr als 2:50 min auf Yoan Loeffler. Weil Toedtlis direkte Gegner Sacha Althaus und David Erard schon früh ausschieden, steht Toedtli bereits vor der Rallye du Valais als neuer Junioren-Meister fest. Auch der Titel in der Clio Trophy Swiss ist ihm und seiner Beifahrerin Julie Faure nach der Rally del Ticino nicht mehr zu nehmen.
Der Sieg in der Trophée Michelin Suisse ging an den Franzosen Thomas Battaglia (Renault Clio R3 Maxi), der sich klar gegen Laurent Bérard (Honda Civic) durchsetzte.
In der historischen Klasse triumphierte Guy Trolliet (Porsche 911 Carrera) vor Nicolas Jolidon (BMW 325i E30) und Pietro Galfetti (Opel Monza). Der bisherige SM-Leader Claude Alain Cornuz schied in der dritten WP auf Rang 3 liegend aus.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.rallyticino.com
Weiter geht es mit der Schweizer Rallye-Meisterschaft in drei Wochen mit dem grossen Finale, der Rallye International du Valais vom 21.-23. Oktober.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die finale Phase. Freitag/Samstag findet der vierte Lauf, die Rally del Ticino, statt. Favorit auf den Sieg ist wie zuletzt bei der Rallye Mont-Blanc der Walliser Sébastien Carron.
Am Freitag/Samstag, 24./25. September, findet im Tessin der vierte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. 77 Teilnehmer und Teilnehmerinnen stehen am Start. Darunter vier WRC und 17 Autos vom Typ Rally2. Wie zuletzt bei der Rallye Mont-Blanc Morzine ist auch diesmal alles dabei, was in der Schweiz Rang und Namen hat.
Favorit auf den Gesamtsieg ist wie zuletzt in Frankreich (oder bei der Chablais) der Walliser Sébastien Carron. Für den Fahrer mit der #2 ist es bereits die zwölfte Teilnahme im Tessin. Vier Mal sicherte sich Carron den Gesamtsieg – zuletzt 2019. Und mit seinem Co-Pilot Lucien Revaz dürfte er auch bei der 23. Ausgabe nur schwer zu schlagen sein. Allerdings wird Carron diesmal zusätzlich Gegenwehr von einem altbekannten Konkurrenten kriegen: Rekord-Meister Grégoire Hotz bestreitet zum ersten Mal seit dem Critérium Jurassien 2019 wieder einen Lauf zur Schweizer Meisterschaft. Und der inzwischen 47-jährige Neuenburger ist gar nicht mal so schlecht vorbereitet. Vier Rallyes hat er in diesem Jahr bereits in Italien bestritten – zwei Mal stand er dabei mit seinem Citroën C3 auf dem Podium.
Noch öfters am Start bei der «Ticino» als Carron war Ivan Ballinari. Der Lokalmatador bestreitet dieses Jahr schon seine 19. Heim-Rallye. Zwei Mal (2017 und 2018) gewann «Bally» die Rallye vor den Toren Luganos. Auch dieses Jahr möchte er wieder aufs Podium fahren. «Wir sind topmotiviert», sagt Ballinari. «Und wir können befreit fahren, weil die Meisterschaft für uns sekundär ist.»
Der Leader der Schweizer Rallye-Meisterschaft, Mike Coppens, ist gegenüber Carron und Ballinari ein Grünschnabel. Erst drei Mal stand der Mann aus Verbier im Tessin am Start. Bei seiner letzten Teilnahme 2015 fuhr er noch einen Citroën DS3. Für ihn sind die 77,86 Kilometer Wertungsprüfung daher so etwas wie Neuland. Trotzdem könnte Coppens, der mit Blick auf die Meisterschaft fährt, im Tessin den Sack zumachen. Mit einem Sieg käme er auf 140 Zähler. Zum vorzeitigen Titelgewinn würde das aber nur reichen, wenn Carron höchstens 13 Punkte holen würde. Ausserdem ist in dieser Kalkulation noch offen, ob Carron am Finale der Schweizer Meisterschaft, der Rallye du Valais vom 21.-23. Oktober, teilnimmt oder nicht. Lässt Carron das Finale vor seiner Haustüre sausen, könnte Coppens schon mit einem zweiten oder dritten Platz im Tessin den Titel sicherstellen – vorausgesetzt er lässt Ballinari hinter sich.
Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Jonathan Michellod sein. Wie Carron, Ballinari und Coppens vertraut der ehemalige Junior-Champion auf Skoda Fabia. Zwei dritte Plätze hat er dieses Jahr bereits eingefahren: bei der Rallye des Bornes und am Mont-Blanc. In der Gesamtwertung liegt Michellod auf Rang 5 – gleichauf mit dem schnellsten RGT-Fahrer Sergio Pinto und sechs Punkte hinter Joël Rappaz, einem weiteren Skoda-Fahrer, der wie Ballinari und Coppens für das Team Lugano Racing fährt.
Abwechslung ist auch bei den Junioren angesagt. Drei verschiedene Sieger (bei bisher drei Rallyes) spiegeln die Ausgeglichenheit wider. Vor dem vierten Lauf im Tessin wird die Junior-Wertung von Jérémie Toedtli (75 Punkte) vor David Erard (73) und Sacha Althaus (54) angeführt. In der Clio Trophy Swiss liegen die gleichen drei Piloten vorne – dicht gefolgt von Ismaël Vuistiner, der zuletzt bei der Rallye Mont-Blanc schnellster Clio-Fahrer war.
In der Trophée Michelin Suisse wird es im Tessin auf einen Zweikampf zwischen dem Franzosen Thomas Battaglia, der im Moment an zweiter Stelle liegt, und Laurent Bérard hinauslaufen. Der nach wie vor Führende Mathieu Walter verzichtet nach der Rallye Mont-Blanc Morzine auch auf die Rally del Ticino.
In der historischen Klasse, der VHC, stehen sieben Autos am Start. Darunter der Gesamtleader Claude Alain Cornuz auf Ford Escort, sowie dessen direkte Verfolger Guy Trolliet (Porsche 911) und Nicolas Jolidon (BMW 325).
Die diesjährige Rally del Ticino besteht aus vier Wertungsprüfungen (über total 77,86 km) und gilt laut NSK-Beschluss vom 11. August als eine Rallye vom Typ 2, obwohl sie von der Anzahl Kilometer her diese Vorgaben nicht erfüllt. Los geht die Zeitenjagd am Samstagmorgen ab ca. 9.45 Uhr. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.rallyticino.com
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais
Am Wochenende durfte aus Schweizer Sicht bei der DTM Trophy in Assen und der European Le Mans Series in Spa-Francorchamps gejubelt werden.
Für Louis Delétraz ist es eine Wiedergutmachung. Wir erinnern uns: Vor knapp einem Monat ist der Genfer bei den 24 Stunden von Le Mans in der letzten Runde in Führung liegend stehengeblieben. Fassungslos musste er aus der Box mitanschauen, wie der Traum vom LMP2-Sieg an der Sarthe platzte. Nun hatte der ehemalige Formel-1-Testfahrer mehr Glück. Beim fünften Lauf zur European Le Mans Series in Spa-Francorchamps hatte Delétraz mit seinen beiden Teamkollegen Robert Kubica und Yifei Ye die Nase nicht nur zum dritten Mal in dieser Saison vorne, Delétraz sicherte sich mit dem Sieg auch vorzeitig den ELMS-Titel bei den Fahrern, vorausgesetzt er bestreitet auch das letzte Rennen in Portugal. «Ich freue mich sehr über diesen Titel», meint der WRT-Pilot. «Dass wir ihn mit einem weiteren Sieg besiegeln konnte, ist eine besondere Genugtuung.»
Knapp am Podium vorbei fuhr das Schweizer Team Cool Racing. Mit Platz 4 feierte die von der Pole-Position gestartete Mannschaft mit Alexandre Coigny, Nicolas Lapierre und Charles Milesi das beste Saisonergebnis in der LMP2. Eine Klasse tiefer hat Cool Racing mit Pilot Nicolas Maulini weiter das Sagen. Mit Rang 2 hinter dem siegreichen DKR-Team aus den Niederlanden hat man die Gesamtführung verteidigt. Am 24. Oktober geht es beim Finale in Portimão dann um die Wurst. Den ersten Podestplatz im Rahmend der ELMS 2021 feierte auch Rahel Frey. Die Solothurnerin wurde im Ferrari 488 GTE Evo aus dem Team Iron Lynx als Dritte der LMGTE abgewunken.
Keine Podestplätze gab es dafür in der DTM. Nico Müller holte nach einem Ausfall im ersten Rennen im zweiten Durchgang als Achter immerhin ein paar Punkte, kann aber mit dem zehnten Meisterschaftsrang zwei Rennen vor Saisonende alles andere als zufrieden sein. Philip Ellis belegte in Assen die Ränge 7 und 12 und hat seinen fünften Zwischenrang verteidigt. Die Siege gingen an Marco Wittmann (D) und Lucas Auer (A).
Gejubelt wurde dafür in der DTM Trophy. Dem Ostschweizer Lucas Mauron gelang in Assen der erste Saisonsieg. Auch im zweiten Rennen fuhr der Audi-Pilot stark und sicherte sich Platz 2. Damit verbesserte sich Mauron in der Gesamtwertung auf Platz 5 und liegt dort nun direkt vor BMW-Pilot Yann Zimmer, der mit zwei achten Plätzen erneut Punkte sammelte.
Heute in einer Woche fällt der Startschuss zur Rally del Ticino. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen auf das grosse Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen. An beiden Orten ist für Spannung gesorgt.
In den Schweizer Meisterschaften, die 2021 aufgrund der Corona-Pandemie stattfinden können, geht es ab heute in einer Woche ums Eingemachte. Bei der Rally del Ticino, dem vierten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, ist das «who is who» des Schweizer Rallye-Sports bestens vertreten. Zum SM-Leader Mike Coppens (bisher ein Sieg), dem zweimaligen Laufsieger 2021 Sébastien Carron, dem amtierenden Meister Ivan Ballinari und dem vielversprechenden Nachwuchstalent Jonathan Michellod gesellt sich im Tessin auch Rekord-Meister Grégoire Hotz und sein langjähriger Co-Pilot Pietro Ravasi.
Die Ausgangslage verspricht Hochspannung. Coppens liegt mit 105 Punkten in Führung. Mit einem Sieg im Tessin könnte er auf 140 Zähler kommen. Zum vorzeitigen Titelgewinn würde das aber nur reichen, wenn Carron höchstens 13 Punkte holen würde. Allerdings ist in dieser Kalkulation noch offen, ob Carron beim Finale der Schweizer Meisterschaft, der Rallye du Valais vom 21.-23. Oktober, überhaupt am Start steht. Gewinnt er die Ticino zum fünften Mal (nach 2014, 2015, 2016 und 2019), käme er Coppens in der Gesamtwertung bedrohlich nahe. Und weil Letzterer bei am Ende fünf gefahrenen Rallyes ein Streichresultat hat (Carron wird sicher keines haben!), könnte es für den Mann aus Verbier mit dem ersten SM-Titel nochmals eng werden. Aber eben: Nur dann, wenn Carron auch im Wallis antritt – und das steht noch in den Sternen. «Ich weiss es noch nicht», sagt der dreimalige Schweizer Meister, der eigentlich nur noch zum Spass fährt und keine Titelambitionen mehr hegt. «Schliesslich bin ich seit 2017 nicht mehr bei der Valais gefahren. Und damals bin ich mit einem Elektrikdefekt ausgeschieden.»
Rechenspiele gibt es auch beim Finale der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Beim fünften und letzten Lauf 2021 wird noch in vier von fünf Klassen um den Titel gekämpft. Den grössten Vorsprung hat Tiziano Kuzhnini bei den Super Minis. Er muss noch drei (von möglichen 75) Punkten machen, um erstmals Schweizer Meister zu sein. In der X30 Challenge Switzerland liegt Savio Moccia 54 Punkte vor Kilian Streit, seinem nächsten Verfolger. Bei den Senioren liegen Ex-Schweizer-Meister Patrick Näscher und der Zweitplatzierte Lyon Mathur 47 Punkte auseinander.
Kein Rechenschieber braucht es bei den Junioren. Dort liegen Elia Pappacena und Jérôme Huber punktgleich (!) in Führung. Auf Platz 3 (39 Punkte zurück) lauert Ethan Ischer.
Spannung ist also garantiert – im Tessin, wie im Aargau. Auto Sport Schweiz wird nächste Woche noch näher auf die beiden Veranstaltungen eingehen. Wie immer auf www.motorsport.ch, Facebook und Instagram.
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft wird ihr Finale am 2./3. Oktober mit einer Doppelveranstaltung in Ambri austragen. Der auf Ende Oktober verschobene Lauf in Bière findet nun doch nicht statt.
Schlechte Nachrichten aus Bière. Der auf Ende Oktober verschobene zur Schweizer Slalom-Meisterschaft zählende Lauf muss abgesagt werden. Das hat der Veranstalter heute in einer Medienmitteilung bekanntgegeben. Darin heisst es: «Aus Mangel an Anmeldungen von nicht lizenzierten (LOC), lizenzierten (NAT) oder Fahrern aus Markenpokalen müssen wir unsere Veranstaltung absagen. Das Ziel des Organisationskomitees, eine Mindestteilnehmerzahl zu erreichen, wurde nicht erreicht.»
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft reduziert sich damit auf die Veranstaltungen von Frauenfeld (Tagessieger Philip Egli) und Ambri am 2./3. Oktober. Wobei bei Letzterer zwei Rennen geplant sind. Damit käme man auf drei gewertete Ergebnisse. Dies würde (laut NSK-Beschluss, siehe News vom 6. Juli 2021) reichen, um einen Schweizer Meistertitel zu vergeben.
Der Veranstalter hat in derselben Pressemitteilung das Datum für die nächstjährige Ausgabe des 55. Slalom von Bière bekanntgegeben: Es ist der 30.April/1. Mai 2022.
Marcel Steiner und Joël Burgermeister müssen aufgrund technischer Probleme auf die Teilnahme am FIA Hill Climb Masters in Portugal verzichten. Damit reduziert sich die Zahl der Schweizer Delegation auf sechs Vertreter.
Es war irgendwie absehbar! Marcel Steiner, fünfmaliger Berg-Schweizermeister in der Kategorie Rennsportwagen, muss auf einen Start an den FIA Hill Climb Masters 2021 verzichten. Der Honda-Turbomotor seines LobArt ist bis zum Masters nicht wieder hergestellt und somit verzichtet der Oberdiessbacher schweren Herzens auf einen Start in Braga (P). Steiner hatte seit dem Umbau seines LobArt immer wieder mal Schwierigkeiten mit dem neuen Turbo-Aggregat. Beim Bergrennen in Osnabrück erlitt er zuletzt einen Kolbenschaden. Deshlab musste er auch in Oberhallau auf sein altes Modell, den Martini-BMW, zurückgreifen.
Auch Joël Burgermeister hat seine geplante Teilnahme abgesagt. Der Turbomotor seine Tatuus F4 hat in Oberhallau Vibrationen verursacht und diese lassen sich materiell vor dem Masters in Braga nicht beheben. Da es wenig Sinn macht, einen Motorschaden zu riskieren, bleibt der F4 von Burgermeister in der Garage und wird nicht in Portugal eingesetzt.
Damit verblieben (für den Moment) noch sechs Schweizer Fahrer für das FIA Hill Climb Masters vom 8.-10. Oktober: Thomas Amweg, Ronnie Bratschi, Robin Faustini, Reto Meisel, Michel Zemp und Thomas Zürcher.
Fans historischer Fahrzeuge dürfen sich freuen! Am Wochenende findet die achte Ausgabe der Bernina Gran Turismo statt. 80 TeilnehmerInnen werden erwartet. Hoffentlich spielt das Wetter mit.
Am Wochenende ist es wieder soweit. Zum achten Mal findet die Bernina Gran Turismo statt. 5,7 km Streckenlänge, 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, mehr als 50 Kurven und eine Höhendifferenz von 448 Metern – das sind die Eckdaten der diesjährigen Ausgabe. Am Start sind erneut zwei Felder: Competitve und Regularity. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um historische Autos von 1920 bis ca. 1980.
Los geht es am Samstag, 18. September, um 7.40 Uhr mit den freien Trainings. Ab 13.40 Uhr stehen dann die Rennläufe 1 und 2 auf dem Programm. Am Sonntag geht der Rennbetrieb um 7.40 Uhr weiter. Entweder mit einem freien Training (falls von der Rennleitung gewünscht) oder mit den Rennläufen 3 und 4. Die Siegerehrung findet um 12.15 Uhr auf dem Bernina Hospiz statt.
Schaulustige können schon ab Freitagmorgen 9.15 Uhr die teilnehmenden Fahrzeuge in St. Moritz bestaunen. Treffpunkt ist der Park des Kempinski Grand Hotel des Bains.
Bleibt den Veranstaltern nur zu wünschen, dass das Wetter auch bei der achten Ausgabe mitspielt. Weitere Infos bietet der folgende Link: www.bernina-granturismo.com
Die Schweiz will beim FIA Hill Climb Masters in Portugal ein weiteres Erfolgskapitel schreiben. Bisher sind sieben Fahrer gemeldet. Nicht dabei ist der ehemalige Tourenwagen-Champion Frédéric Neff.
Die Schweizer Delegation für das FIA Hill Climb Masters 2021 im portugiesischen Braga (60 km nördlich von Porto) nimmt Gestalt an. Zu den bereits gesetzten Fahrern wie Ronnie Bratschi, Joël Burgermeister, Reto Meisel, Marcel Steiner, Michel Zemp und Robin Faustini gesellt sich nun auch Thomas Zürcher.
Der Thuner Tatuus-Formel-4-Pilot hat eine Wild Card für die Teilnahme an den FIA Hill Climb Masters vom 8.-10. Oktober 2021 beantragt. Diese wurde von den Verantwortlichen der FIA genehmigt und Zürcher wurde mit seinem optimierten F4 mit Turbomotor für die Veranstaltung zugelassen.
Nicht dabei ist dafür Frédéric Neff (Porsche). Der Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen von 2017/2018 muss auf eine Teilnahme via Wild Card für 2021 verzichten. Es ist dem 48-jährigen Jurassier leider nicht gelungen das vorgesehene Fahrzeug rechtzeitig bereitstellen zu können.
Nennschluss für das FIA Hill Climb Masters ist der 15. September 2021 – 24.00 Uhr. Weitere Infos gibt es auf: www.fia.com/events/hill-climb-masters/season-2021/fia-hill-climb-masters resp. https://registrations.fia.com/ehcm
Ricardo Feller hat mit seinem zweiten Saisonsieg die Gesamtführung im ADAC GT Masters übernommen. Noch klarer in Führung liegt ein anderer Schweizer: Grégoire Saucy in der Formula 3 Regional.
Für Ricardo Feller entwickelt sich die Saison 2021 immer mehr zu einem wahren Höhenflug. In der GT World Challenge hat der junge Aargauer schon vier Siege für Emil Frey Racing in der Silberwertung eingefahren. Am Wochenende feierte er nun seinen zweiten Saisonsieg im ADAC GT Masters für das Team Montaplast am Lausitzring. Damit (und mit Rang 6 im zweiten Durchgang) übernimmt Audi-Pilot Feller sogar die Gesamtführung im GT Masters. «Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis», sagt Feller. «Mit der Pole-Position sind wir schon grossartig in den Tag gestartet, im Rennen konnten wir dann die Führung gut verteidigen. Ich konnte in meinem Stint eine gute Pace fahren, ohne die Reifen zu stark zu beanspruchen.»
Nur drei Punkte hinter Feller liegt Raffaele Marciello. Der Tessiner, der den Auftakt in Oschersleben gewann, musste sich in der Lausitz mit den Rängen 4 und 3 begnügen, war aber dennoch zufrieden. «In den ersten Runden hat das Auto gut funktioniert, zum Ende hin ist aber ein Dämpfer gebrochen, weswegen wir froh sein können, es ins Ziel geschafft zu haben. Ich konnte trotzdem mein Tempo gut halten und bin froh über das Ergebnis. Wir haben noch drei Rennwochenenden vor uns und es ist noch immer sehr spannend.»
Zu den weiteren Schweizern, die es in die Top 10 geschafft haben, zählt Rolf Ineichen. Der Luzerner belegte die Ränge 8 und 7 und gewann damit zwei Mal die Trophy-Wertung.
Neben Feller liegt ein weiterer Schweizer auf Titelkurs: Grégoire Saucy hat beim Rennen am Red Bull Ring zwar seinen achten Saisonsieg in der Formula 3 Regional verpasst, mit den Rängen 5 und 2 hat er seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten dennoch vergrössern können. Saucys Vorsprung beträgt bei noch drei ausstehenden Rennen 70 Punkte.
Souverän war auch die Leistung von Frédéric Yerly beim siebten Lauf zur NLS am Nürburgring. Der Fribourger feierte auf seinem VW Golf GTI TCR bereits seinen sechsten Klassensieg in Folge. Weitere Schweizer Sieger beim 6-Stunden-Rennen in der Eifel waren Ranko Mijatovic und Yann Zimmer auf BMW 330i (Klasse VT23) sowie Marco Timbal, Ivan Reggiani und Nicola Bravetti auf Porsche Cayman GT4 (AT-G). Auch das schweizerisch-deutsche Team Hofor Racing by Bonk Motorsport verbuchte mit Schrey, Piana und Fischer im BMW M240i Racing Cup einen Klassensieg. Platz 4 ging dort an Julien Apothéloz.
Nico Müller läuft es in der DTM nicht nach Plan. Nach fünf von acht Rennen liegt der Berner nur auf dem neunten Zwischenrang. Zuletzt am Red Bull Ring gab es sogar den ersten Nuller in der laufenden Saison.
Du fährst nach zwei Vize-Titeln in der DTM dieses Jahr hinterher. Das hast du dir sicher anders vorgestellt.
Nico Müller: Definitiv. Klar gab es schon vor der Saison das eine oder andere Fragezeichen. Denn das erste Rennen in Monza war für alle ein Neustart. Mit Rang 7 und Platz 2 schien mir die Umstellung auf die GT3-Autos jedoch gelungen zu sein. Doch da haben wir uns leider getäuscht.
Woran liegt es, dass du mit dem Meisterteam Rosberg nicht in die Gänge kommst?
Monza hat ein Problem, das wir am Auto hatten, aufgrund der Streckencharakteristik nicht aufgedeckt. Erst in der Lausitz wurde uns das bewusst. Ich kann nicht genauer darauf eingehen. Es ist kein Konstruktionsfehler und man kann auch niemanden im Team dafür verantwortlich machen. Es war etwas Verstecktes. Deshalb haben wir dann beim dritten Rennen in Zolder eigentlich wieder bei Null beginnen müssen.
Hat es mit der Balance of Performance zu tun?
Nein, obwohl uns die natürlich auch nicht in die Karten spielt. Das hat man vor allem zuletzt am Red Bull Ring gesehen.
Da hast du sogar deinen ersten Nuller in dieser Saison kassiert.
Ja, obwohl das aufgrund der BoP zu erwarten war. Der Audi R8 liegt auf technischen Strecken besser. Langsame und mittelschnelle Kurven sind besser für ihn. Auch ist er gewöhnlich stark auf der Bremse. Am Red Bull Ring gibt es viele Beschleunigungspassagen. Wir wussten von Anfang an, dass das schwierig wird. Und wir sahen tatsächlich noch schlechter aus, als wir im Moment sind.
Gibt es Anlass auf Hoffnung für die verbleibenden drei Rennen?
Ich habe wenig Zweifel, dass ich einen R8 schnell bewegen kann. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Assen und Hockenheim sollte es entgegenkommen, obwohl auch Hockenheim im zweiten Sektor mit der langen Gerade problematisch werden könnte. Wenn du in einem Auto sitzt, das geradeaus nicht geht, ist es schwierig, nach vorne zu kommen.
Und wie sieht es mit dem Finale am Norisring aus?
Das könnte problematisch werden. Da geht es eigentlich ja auch nur geradeaus…
Wie gross wiegt der Nachteil, dass dir dein amerikanischer Teamkollege Dev Gore keine Hilfe ist?
Das ist so. Und ich will da auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Die Situation ist ein Nachteil gegenüber anderen Teams, in denen sich die Fahrer gegenseitig pushen. Wir können auch nicht ein Auto mit einem Basis-Set-Up ins Training schicken und mit dem anderen etwas ausprobieren. Ich bin da ziemlich auf mich alleine gestellt.
Einer, der’s besser macht, ist dein Landsmann Philip Ellis. Wie beurteilst du seine Leistung? Immerhin hat er schon ein Rennen gewonnen, bei zwei weiteren stand er auf dem Podium und in der Zwischenwertung liegt er auf Platz 5.
Ich befasse mich nicht so sehr mit den anderen. Aber natürlich sehe ich auch, dass er einen guten Job macht. Überrascht bin ich davon nicht. Er hat viel GT3-Erfahrung und ist bei Mercedes gut aufgestellt. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass er mit so routinierten Fahrern wie Götz oder Auer mithält. Sagen wir mal so: Würde ich um die Meisterschaft fahren, hätte ich ihn gerne hinter mir. Aber so, wie es im Moment läuft, kann ich mich für ihn freuen. Es ist mir lieber, er gewinnt als irgendein anderer…
GT3 Cup-Champion Alexander Fach ist perfekt in die zweite Saisonhälfte des Porsche Sports Cup Suisse gestartet: Der 19-Jährige sicherte sich auf der ehemaligen Formel-1-Strecke in Hockenheim in beiden Läufen den Sieg.
Für Titelkandidat Dominik Fischli war das Rennwochenende bereits im ersten GT3 Cup-Lauf und in der ersten von 15 Runden auf dem badischen Grand-Prix-Kurs kompromittiert: Beim Anbremsen der Spitzkehre wurde der Porsche 911 GT3 Cup des Zweitplatzierten von Gregor Burkard getroffen. Burkard, im Qualifying Fünftschnellster, hatte einen neuen Reifen montieren lassen und war deswegen nur von Rang acht gestartet. In der schnellen Parabolika vor der Haarnadelkurve kämpfte er aber schon wieder mit seinem Bruder Ricardo und Peter Hegglin um die dritte Position. «Wir sind zu dritt nebeneinander auf die Kehre zugeflogen», entschuldigt sich Burkard. «Ich fuhr ganz rechts und habe sehr spät gebremst, bin dort aber auf die schmutzige Spur geraten und habe das Auto aus der Kontrolle verloren.»
Als grösster Nutzniesser der unglücklichen Situation ging Alexander Fach hervor, neben Fischli der zweite vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG geförderte Nachwuchsfahrer. Der amtierende Meister hatte von der Pole-Position aus die Führung übernommen, konnte sich aus dem Schlamassel hinter ihm heraushalten und einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren.
Auch im zweiten Hockenheim-Sprintlauf des GT3 Cups machte Fach Beute: Er fuhr einen klaren Start-Ziel-Sieg heraus und verwies Alexander Schwarzer mit 6,8 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Rang. Damit ist dem Sattelner ein weiterer Schritt in Richtung Titelverteidigung gelungen. Die Geschichte des Rennens schrieb jedoch Dominik Fischli: Der amtierende Vizemeister konnte dank tatkräftiger Teile-Unterstützung durch andere Teams wieder an den Start gehen und zettelte eine spektakuläre Aufholjagd an. Nach fünf von 15 Umläufen lag er bereits wieder auf einem Podiumsplatz und drehte die schnellste Rennrunde, bevor er den nächsten Rückschlag hinnehmen musste und wieder auf Rang 6 zurückfiel – um sich erneut nach vorne zu kämpfen. Am Ende fehlten dem Remetschwiler lediglich 0,9 Sekunden auf Peter Hegglin und Platz 3.
In der 718 Clubsport-Kategorie für Fahrzeuge mit Manthey-Racing-Paket hat Laurent Misbach nach dem vierten von sechs Rennwochenenden seine Tabellenführung mit einem ersten und einem zweiten Platz manifestiert. Bei den Mittelmotor-Sportwagen ohne MR-Paket hiessen die Sieger Fabio Grosse und Patrik Grütter. Die Open GT-Wertung sah Axel Blom mit seinem Porsche 911 GT3 Cup als Gewinner des ersten Laufs, der zweite ging Jörg Dreisow am Steuer eines 911 GT3 R. Im Gleichmässigkeitswettbewerb der Porsche Drivers Competition Suisse hat Nicolas Garski seine Siegesserie fortgesetzt.
Die weiteren Termine des Porsche Sports Cup Suisse:
24./25. September, Mugello (I)
5./6. November, Misano (I)
Nach dem Teilnehmerrekord verzeichnete der Veranstalter der Arosa ClassicCar auch noch einen Zuschauerrekord bei der 17. Ausgabe des historischen Bergrennens von Langwies nach Arosa.
Die Veranstalter der Arosa ClassicCar blicken auf eine erfolgreiche 17. Ausgabe zurück. Dank Wetterglück und einem attraktiven Teilnehmerfeld (175 Fahrer und Fahrerinnen) konnte mit 29'000 Fans entlang der Strecke sogar ein Zuschauerrekord verzeichnet werden. Highlights waren nicht nur die Fahrzeuge der Abarth Möll Collection, die unter anderem von Rennsportlegende Arturo Merzario gefahren wurden, sondern auch zahlreiche andere automobile Schmuckstücke, die die 7,6 Kilometer lange Strecke unter die Räder nahmen.
Trotz dem grösseren Teilnehmerfeld, den zusätzlichen Herausforderungen aufgrund der Bauarbeiten an der Bahnstrecke und einem engen Zeitplan kam es zu keinen grösseren Verzögerungen. Allgemein gab es nur wenige Zwischenfälle auf der Strecke. Rennleiter Ueli Schneiter sagt: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennverlauf. Der kurze Regenschauer vom Samstag machte das Rennen noch spannender.» Dank dem griffigen Schutzkonzept mit Zertifikatspflicht fand die Arosa ClassicCar 2021 ohne grosse Einschränkungen statt. Markus Markwalder, OK-Präsident, meint dazu: «Wir sind extrem dankbar, konnten wir die Veranstaltung durchführen und haben die nötige Bewilligung vom Kanton Graubünden erhalten. Das haben sowohl die Fahrer wie auch die Zuschauer geschätzt».
Gerne wären diese auch Zeuge einer neuen Rekordfahrt von Seriensieger Thomas Amweg geworden. Doch der Gesamtzweite von Oberhallau leistete sich am Samstagmorgen im ersten Lauf einen Fahrfehler. Dabei touchierte Amweg mit dem rechten Hinterrad eine Strohballe, wodurch die Aufhängung seines Formel-2-Wagens kollabierte. Weil Amweg den Schaden nicht vor Ort reparieren konnte, war der Weg für den Deutschen Florian Feustel frei. Dieser benötigte für die 7,6 km lange Strecke in seinem Porsche 911 IROC RSR 4:27,07 min. Platz 2 in der Competition-Klasse ging an Markus Jörg (Lotus 11) vor Diego Bernhard (Ford Escort RS2000).
Zu den weiteren Siegern der diesjährigen Ausgabe zählten auch Massimo Wild (Porsche 356, Regularity Classic Trophy), Reto Toscan (Porsche ST, Regularity Sport Trophy) sowie Walter Tanner (Ralt, Competition Formula).
Die nächste Ausgabe der Arosa ClassicCar findet vom 1.-4. September 2022 statt.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft trug im Rahmen der Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich ihren dritten Lauf 2021 aus. Der Sieg ging – wie schon bei der «Chablais» – an Sébastien Carron.
Sébastien Carron bleibt aus Schweizer Sicht das Mass der Dinge. Wenn der 43-jährige Walliser bei einem Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft antritt, dann steht er am Ende auch ganz oben. Jedenfalls war das bei seinen letzten fünf Einsätzen so. 2019 gewann er die Rallye du Chablais und die Rally del Ticino. 2020 war er bei der Rallye Mont-Blanc Morzine der beste Schweizer, auch wenn dieser Lauf wegen der Corona-Pandemie nicht zur SM zählte. Und 2021 hat er erneut bei der «Chablais» und zuletzt am Wochenende am Fusse des Mont-Blanc triumphiert.
Der zweite Saisonsieg für Carron war trotz harter Gegenwehr von seinem Walliser Markenkollegen Mike Coppens nie in Gefahr. Carron war bis zur zwölften Wertungsprüfung (drei Prüfungen mussten abgesagt werden) stets schneller als Coppens. Und baute so seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende betrug der Abstand von Carron auf Coppens 47,2 Sekunden. Im Gesamtklassement bedeutete das für Carron Rang 14, für Coppens Platz 16. «Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden», sagt Carron. «Das Ziel war ein Platz unter den Top 20. Das ist uns gelungen. Mehr war in diesem stark besetzten Feld nicht möglich.»
Auch Coppens darf mit seinem Abschneiden zufrieden sein. Der ein Jahr jüngere Skoda-Pilot aus Verbier (VS) lag in der Endabrechnung nur eine Position hinter dem ehemaligen WM-Piloten Gilles Panizzi, der 15. wurde. Mit Blick auf die Schweizer Meisterschaft ist der zweite Rang für Coppens sehr wertvoll. Diese führt Coppens nach drei (von fünf) Rallyes mit 105 Punkten vor Carron (84) und Ivan Ballinari (74) an.
Letzterer hatte für einmal kein Glück. Der amtierende Schweizer Meister lag bis kurz vor Schluss auf Rang 3 hinter Coppens. Und «Bally» hätte das Schweizer Podium bestimmt auch komplettiert, hätte der Tessiner Skoda-Fahrer beim «Cutten» nicht unglücklicherweise einen Stein getroffen. «Dabei ging die Felge vorne links kaputt», so Ballinari, der sich am Ende mit Platz 7 begnügen musste.
Das Podium erbte Jonathan Michellod (ebenfalls Skoda Fabia R5), der den nächstbesten Schweizer, Jonathan Scheidegger auf Peugeot 208 T16, klar in Schach hielt. Dieser wiederum setzte sich gegen Sérgio Pinto (Gesamtsechster in der RGT mit seinem Renault Alpine A110) und Joël Rappaz (Skoda Fabia R5) durch.
Bei den Junioren gab es beim dritten Lauf den dritten Sieger. Nachdem David Erard bei der Rallye du Chablais und Jérémie Toedtli bei der Rallye des Bornes das Tempo diktierten, war diesmal die Reihe an Sacha Althaus und seiner Beifahrerin Lisiane Zbinden. Für Toedtli reichte es im Kampf der Renault Clios «nur» zu Silber. Dritter wurde Thibault Maret. Chablais-Sieger Erard musste sich mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. «Wir hatten das Glück auf unserer Seite», sagt Althaus. «Einen Kilometer vor dem Ziel brach das Kardangelenk…» Schnellster Clio-Pilot und damit Sieger in der Clio Trophy Suisse war Ismaël Vuistiner und seine Beifahrerin Florinne Kummer. In der Zwischenwertung liegt in beiden Meisterschaften (Junior und Clio Trophy Suisse) Toedtli vor Erard und Althaus in Führung.
In der Trophée Michelin Suisse ging der Sieg an den Franzosen Emeric Rey auf einem Citroën Saxo Kit Car. Platz belegte Thomas Battaglia (ebenfalls Frankreich) vor dem besten Schweizer Aurélien Devanthéry (Peugeot 208).
In der historischen Klasse setzte sich Marc Valliccioni mit seiner Co-Pilotin Marie-Josée Cardi gegen eine ganze Armada von baugleichen BMW M3 E30 durch.
Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine finden Sie im Internet unter www.rallye-mont-blanc-morzine.com
Weiter geht es mit der Schweizer Rallye-Meisterschaft bereits in etwas mehr als zwei Wochen. Dann steht – am 24./25. September – die Rally del Ticino auf dem Programm.
Die weiteren Termine der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais
Nicht alle Schweizer reisten am Wochenende nach ihren internationalen Einsätzen zufrieden ab. Die Mehrheit hat den Schweizer Rennfans aber wieder viel Freude bereitet.
Für Philip Ellis läuft die bisherige DTM-Saison nach Plan. Auch beim fünften Saisonrennen am Red Bull Ring zählte der Zuger zu den schnellsten Fahrern. Mit Rang 3 im ersten Rennen stand der Mercedes-Werksfahrer bereits zum dritten Mal in diesem Jahr auf dem Podium. Im zweiten Rennen am Sonntag verpasste er Rang 3 knapp. Doch auch Rang 4 bedeuteten wichtige Punkte. Und in der Meisterschaft liegt der Schweizer mit britischen Wurzeln auf einem exzellenten fünften Zwischenrang.
Bei noch drei ausstehenden Rennwochenenden ist für Ellis nach vorne noch alles möglich. Tabellenführer Kelvin van der Linde liegt zwar 48 Punkte vor Ellis, kam in Spielberg aber beiden Rennen hinter dem Schweizer ins Ziel.
Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Nico Müller. Der zweite DTM-Schweizer tut sich in dieser Saison schwer. Am Red Bull Ring gab er im ersten Rennen auf (starke Vibrationen). Im zweiten Lauf wurde der Audi-Werksfahrer 14. Der neunte Zwischenrang mit nur 46 Punkten aus insgesamt zehn Rennen widerspiegelt definitiv nicht Müllers wahres Potenzial.
Besser erging es Yann Zimmer in der DTM Trophy. Der Neuenburger sicherte sich nach einem vierten, einem fünften und drei sechsten Plätzen mit Rang 2 sein bisher bestes Ergebnis in ddieser GT4-Klasse. In der Gesamtwertung liegt Zimmer auf Rang 4, Lucas Mauron, der zweite DTM-Trophy-Fahrer ist Neunter.
Einen weiteren Sieg feierte die Lamborghini-Truppe von Emil Frey Racing im Rahmen der GT World Challenge am Nürburgring. Die Mannschaft aus Safenwil gewann mit der #14 (Alex Fontana/Ricardo Feller/Rolf Ineichen) die Silber-Wertung. Bei noch drei ausstehenden Rennen sind die Chancen auf einen Schweizer Titelgewinn in dieser Klasse sehr gross. Fontana führt mit 175 Punkten vor Feller (147). Der Drittplatzierte Oscar Tunjo hat 111,5 Zähler auf seinem Konto.
Im Pro Cup, der ersten Liga, liegt Emil Frey ebenfalls gut auf Kurs. In der Eifel belegte man mit der #163 den vierten und mit der #114 den fünften Schlussrang. In der Teamwertung hat man P3 souverän verteidigt. Bester Schweizer in der Eifel war einmal mehr Raffaele Marciello. Mit Platz 2 im Rennen hat der Tessiner auch Platz 2 in der Gesamtwertung gefestigt. Einen Platz unter den Top 20 eroberten sich auch Yannick Mettler und Miklas Born (Mercedes) mit Rang 18.
Gejubelt wurde auch beim 24-Stunden-Rennen in Barcelona. Allen voran durfte sich Daniel Allemann und sein Team Herberth Motorsport über den Gesamtsieg freuen. Die Porsche-Truppe hatte nach 24 Stunden einen komfortablen Vorsprung von sechs Runden herausgefahren. In der TCR gab es sogar einen Schweizer Doppelsieg dank dem Team Autorama Motorsport aus Wetzikon, wobei die einzige Schweizerin, Jasmin Preisig, im Auto mit der #1 knapp von der #112 geschlagen wurde.
Bester Schweizer beim Bergrennen Turckheim (F) war Michel Zemp. Der Langenthaler belegte in der Addition der beiden schnellsten Läufe Rang 12 und war damit bei seiner ersten Teilnahme im Elsass als bester E2-Pilot bis zwei Liter Hubraum sehr zufrieden. Auch Joël Grand stand in Turckheim zum ersten Mal am Start. Und auch der Walliser war mit seiner Leistung zufrieden. Platz 25 (unter 200 Teilnehmern) bedeutete am Ende sogar der Klassensieg für den Fahrer des Osella PA21. Der Sieg im Elsass ging an den Franzosen Geoffrey Schatz.
Die vierte Ausgabe der FIA Hill Climb Masters findet wie bereits angekündigt vom 8. bis 10. Oktober 2021 in Braga (P) statt. Nach der Absage wegen Corona im Vorjahr, hat die FIA nun alle Anstrengungen unternommen, das «Race of Champions» der Bergrennfahrer, in diesem Jahr nachzuholen.
Die Geschäftsführung von Auto Sport Schweiz hat bereits im Frühjahr beschlossen, eine allfällige Delegation für die Masters zu unterstützen und hat sich bezüglich Qualifikationskriterien mit der FIA kurzgeschlossen. Da keine Schweizermeisterschaft Bergrennen 2021 stattfindet, greifen die definierten Qualifikationsmöglichkeiten nicht oder nur bedingt. Schweizer Piloten, welche im Rahmen der Europa Berg Meisterschaft (EBM) mitfahren qualifizieren sich automatisch für die FIA Hill Climb Masters. Sämtliche Schweizer Teilnehmer der letzten Ausgabe in Gubbio (I) 2018 dürfen, insofern sie im selben Auto teilnehmen, automatisch für das Masters 2021 eingeschrieben werden. Alle anderen Interessenten müssen eine entsprechende Wild-Card beantragen. Anmeldeformulare wie auch Wild-Card Anträge müssen via nationaler ASN, Auto Sport Schweiz (Teamcaptain Patrick Falk), eingereicht werden.
Eine Einschreibegebühr wird wie beim Masters üblich, nicht erhoben. 160 Fahrerinnen und Fahrer werden am zweiten Oktoberwochenende auf der auf rund drei Kilometer verkürzten EM-Strecke zugelassen sein. Nennschluss ist der 15. September 2021 – 24.00 Uhr.
Aktuell ist Auto Sport Schweiz über das Interesse der folgenden Piloten zur Teilnahme im Bild: Ronnie Bratschi (EBM), Joël Burgermeister (Kandidat Wild Card), Reto Meisel (Teilnehmer 2018), Frédéric Neff (Teilnehmer 2018), Marcel Steiner (Teilnehmer 2018), Michel Zemp (Teilnehmer 2018/Kandidat Wild Card da Autowechsel), Robin Faustini (Top 12 Osnabrück, qualifiziert) und Thomas Zürcher (Kandidat Wild Card). Weitere Kandidaten mit Resultaten der Austragung 2018 oder mit Spitzenresultaten in Oberhallau können noch zu diesen sieben Kandidaten hinzustossen. Die Genehmigung von Wild Card-Anträgen wird ausschliesslich von der FIA vorgenommen.
Die Bedingungen der Teilnahmeberechtigung von Fahrerinnen und Fahrern am Wettbewerb sind in Artikel 6 und Anhang 1 zum Sportreglement des FIA Hill Climb Masters definiert. Folgende Dokumente werden während des Eintragungsprozesses auf die Plattform gefordert und müssen hochgeladen werden:
Nachdem der Nennungsantrag eingereicht und validiert wurde, erhalten Fahrer und Teilnehmer ihr Nennungsformular im PDF-Format per E-Mail. Die letzte Seite dieses Nennformulars muss die Unterschriften des Teilnehmers und des Fahrers tragen. Diese letzte Seite kann ausgedruckt, unterschrieben, gescannt und per E-Mail zurück versendet werden.
Weitere Infos auf: www.fia.com/events/hill-climb-masters/season-2021/fia-hill-climb-masters resp. https://registrations.fia.com/ehcm
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Schweizer Rallye-Meisterschaft treten am Wochenende bei der Rallye Mont-Blanc Morzine u.a. gegen Superstars wie Sébastien Loeb, Gilles Panizzi und François Delecour an.
Die Veranstalter der Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich dürfen sich freuen. 218 Teilnehmer und Teilnehmerinnen habe sich für die 73. Ausgabe der Rallye Mont-Blanc Morzine eingeschrieben. Allein 35 Autos vom Typ R5 stehen am Start, dazu gesellen sich weitere rund 160 moderne Rallye-Autos. Doch damit nicht genug. Die Rallye, die zur französischen und zur schweizerischen Meisterschaft zählt, hat auch ein paar ganz grosse Namen angelockt. Allen voran Sébastien Loeb. Der neunmalige Rallye-Weltmeister wird mit seinem eigenen Team auf einem Peugeot 306 Maxi die Fans begeistern. Einen zweiten Peugeot, ebenfalls aus dem Team Loeb, fährt der ehemalige Monte-Sieger François Delecour. Und als würde das nicht schon reichen, hat auch der frühere Rallye-WM-Pilot Gilles Panizzi zugesagt. Er wird einem Hyundai i20 die Sporen geben. Und natürlich sind auch die Top 3 der aktuellen Meisterschaft in Frankreich mit am Start: Eric Camilli, Quentin Giordano und Yoann Bonato.
Auch aus Schweizer Sicht ist das «Who is who» des Rallyesports vertreten. Mit der Startnummer 32 geht Mike Coppens ins Rennen. Der Führende im Gesamtklassement vertraut diesmal auf die Ansagen von Yannick Roche, der zum ersten Mal neben Coppens auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Die Rallye Mont-Blanc Morzine ist für den 42-Jährigen Coppens aus Verbier bereits seine siebte Rallye in diesem Jahr. Allerdings geht der Sieger der Rallye National des Bornes, dem vorerst letzten SM-Lauf in dieser Saison, zum ersten Mal am Mont-Blanc an den Start.
Elf Punkte hinter dem SM-Führenden Coppens liegt Ivan Ballinari. Der Tessiner blickt 2021 bisher auf drei Rallyes zurück. Beim Auftakt, der Rallye du Chablais, wurde er Dritter. Bei der Rallye National des Bornes Zweiter. Folgt nun der erste Sieg? «Natürlich würden wir uns gerne verbessern, aber wir wissen, dass es ohne Tests während der Sommerpause schwierig ist. Wichtig ist, dass wir Spass haben», sagt Ballinari. Im Gegensatz zu Coppens kennt «Bally» die Strecke. 2016 fuhr er bereits dort, allerdings schied er schon nach drei Etappen wegen eines Unfalls aus.
Die besten Voraussetzungen bringt aus Schweizer Sicht Sébastien Carron mit. Zwar ist Carron in den vergangenen 24 Monaten nur zwei Rallyes gefahren. Dafür kennt der dreimalige Schweizer Meister aus Vétroz (VS) die Rallye Mont-Blanc Morzine von den Schweizer Top-Piloten am besten. Drei Mal ist er dort bereits gefahren. Zuletzt 2020. Damals wurde er als bester Schweizer im Gesamtklassement Neunter. «Ich werde alles daransetzen, den Sieg in der SM zu holen», sagt Carron. Und mit Blick auf die grosse Konkurrenz meint er: «Wenn ich es in diesem Feld unter die Top 20 schaffe, dann bin ich zufrieden.» Carron liegt in der Meisterschaft trotz seines Sieges bei der Chablais «nur» auf Rang 4. Sein Walliser Kollege Joël Rappaz, der bei der Mont-Blanc Morzine ebenfalls startet, hat 2021 eine Rallye und einen Zähler mehr auf dem Tacho als Carron.
Ein weiterer Walliser, der bei der Rallye Mont-Blanc Morzine ums Schweizer Podest kämpft, ist Jonathan Michellod. Wie alle anderen Top-Fahrer aus der Schweiz setzt auch er einen Skoda Fabia ein. Und wie «Bally» ist auch er 2016 schon einmal bei der Mont-Blanc gefahren. Allerdings mit einem wesentlich langsameren Gefährt: einem Renault Twingo RS R1. Zu den weiteren Schweizer R5-Piloten zählen: Jonathan Scheidegger, Alain Blaser und Sébastien Berner. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Sergio Pinto, dem einzigen Schweizer in der Kategorie RGT sein. Der Fahrer des Alpine A110 hat bei der Chablais und der Rallye des Bornes einen prima Job gemacht.
Spannung ist auch bei den Junioren angesagt. Chablais-Sieger David Erard liegt dort nur drei Punkte vor Jérémie Toedtli. Gefolgt von Guillaume Girolamo (14 Punkte zurück) und Sascha Althaus (30 Zähler zurück). Nicht vergessen darf man bei den Renault Clios Ismaël Vuistiner. Der Walliser darf aufgrund seines Alters zwar nicht mehr bei den Junioren fahren (nur bis 28), dafür gilt er in der Clio Swiss Trophy (Leader Toedtli) zu den heissen Sieganwärtern.
Auch in der Trophée Michelin Suisse wird es am Wochenende wieder spannend. Weil der Gesamtleader Mathieu Walter aus Frankreich auf die Rallye Mont-Blanc Morzine verzichtet, wird es einen neuen Sieger geben. Gute Chancen hat Didier Postizzi aus La Chaux bei Morges. Er liegt im Gesamtklassement nur 13 Punkte hinter Walter auf Platz 2.
Und wie schon bei der «Chablais» kommen auch die Fans der historischen Rallye-Autos auf ihre Rechnung. 46 Teams haben sich in der Kategorie VHC eingeschrieben, 48 in der VHRS respektive VMRS.
Los geht die Rallye am Freitagmorgen (3. September 2021) mit der WP1 von Morzine nach Montriond le Lac. Insgesamt stehen 16 Wertungsprüfungen über 187,88 Kilometer an zwei Tagen auf dem Programm. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.rallye-mont-blanc-morzine.com
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2021
27.-29. Mai 2021, Rallye du Chablais
18./19. Juni 2021, Rallye des Bornes (F)
2.-4. September 2021, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
24./25. September 2021, Rally del Ticino
21.-23. Oktober 2021, Rallye International du Valais
Auch in diesem Jahr kommen Motorenfans und Oldtimer-Liebhaber in den Bündner Bergen wieder auf ihre Kosten – mit der 17. Arosa ClassicCar vom 2. bis 5. September und einem neuen Teilnehmerrekord von 175 Fahrerinnen und Fahrern.
Mit 175 Fahrerinnen und Fahrer verzeichnet man in Arosa dieses Jahr einen Rekord. «Noch nie waren so viele Fahrzeuge am Start», freut sich Tourismusdirektor Roland Schuler, der die Arosa ClassicCar nun bereits zum zwölften Mal in Arosa mitgestalten darf.
Unter den 175 Fahrzeugen präsentieren sich in diesem Jahr ein paar ganz besondere Schmuckstücke. So dürfen sich Fans der Automobilindustrie die drei Fahrzeuge der Abarth Möll Collection von Engelbert Möll auf keinen Fall entgehen lassen. Gefahren wird eines dieser drei Prachtstücke von keinem geringeren als Arturo Merzario. Der ehemalige italienische Automobilrennfahrer gilt als GP-Legende und bleibt vor allem für seine Rettungstat beim Grossen Preis von Deutschland 1976 unvergessen. Damals zog er den bewusstlosen Niki Lauda aus dem brennenden Ferrari. Das Rennkomitee freut sich ausserordentlich, Arturo Merzario in Arosa begrüssen zu dürfen.
Doch nicht nur Merzario auf einem Abarth 2000 Sport Spider wird die Fans verzücken. Zahlreiche weitere historische Fahrzeuge werden für Unterhaltung sorgen. So zum Beispiel auch der La France Typ 12, das älteste Fahrzeug im Feld. Oder ein Connaught A6 Formel 2. Aus sportlicher Sicht wird es sich Thomas Amweg nicht nehmen lassen, den sechsten Sieg in Folge anzustreben. Der Gesamtzweite von Oberhallau wird wie im Vorjahr auf einem Martini-BMW Mk50 F2 an den Start gehen. Sein selbst gestecktes Ziel, die 4-Minuten-Marke zu knacken, verpasste Amweg im Vorjahr. Seine Laufbestzeit von 4:06,47 min für die 7,3 km lange Strecke war um 0,31 Sekunden langsamer als die Rekordmarke von 2019. Man darf also gespannt sein, ob Amweg diese Marke unterbieten kann.
Im vergangenen Jahr fand die Arosa ClassicCar bereits unter strengen Schutzmassnahmen, jedoch ohne Angebot für die Besucher statt. Umso grösser ist die Freude bei den Verantwortlichen, dass der Event dieses Jahr wieder mit den bekannten Zuschauertribünen, den Grossbildschirmen mit Live-Bild Übertragungen der Strecke und den beliebten Renntaxifahrten durchgeführt werden kann. Der Kanton Graubünden hat die entsprechende Bewilligung erteilt. Während den Eventtagen gilt ein stringentes Schutzkonzept. Dieses beinhaltet eine Zertifikatspflicht für alle Eventteilnehmer. Zutritt zu den offiziellen Eventstationen wie dem Fahrerlager, den Zuschauertribünen oder der VIP-Plattform haben nur Personen mit einem COVID-Zertifikat. Es gelten also die bekannten drei G’s – getestet, geimpft oder genesen. Die Vorfreude ist auch bei Markus Markwalder, dem OK-Präsidenten, riesig: «Das Rennfeeling kehrt endlich zurück nach Arosa. Die Atmosphäre ist nicht nur dank der spektakulären Kulisse einzigartig. Die Zuschauertribünen im Zielbereich mit den jubelnden Fans sind für die Teilnehmenden ein Highlight und gehören zum Event einfach dazu.»
Weitere Infos finden Sie im Internet unter www.arosaclassiccar.ch. Die Rennaction beginnt am Freitagmorgen um 8.25 Uhr. Tags zuvor findet ab 18 Uhr ein Corso aller Autos durch Arosa statt.
Wechselhafte Wetterbindungen sorgten beim einzigen Bergrennen der Schweiz 2021 in Oberhallau für erschwerte Bedingungen. Die Herausforderung war es, die richtigen Reifen zu wählen. Und ein Zeitfenster zu erwischen, in dem die drei Kilometer lange Strecke einigermassen trocken war.
Einer der Leidtragenden der wechselhaften Bedingungen war Alexander Hin. Der deutsche Gastpilot lag mit seinem Osella PA30 nach zwei Läufen (der erste fand im Nassen statt) eine knappe halbe Sekunde vor Thomas Amweg. Doch Hin startete just in dem Moment zu seinem dritten Wertungslauf, als es wieder zu nieseln begann und büsste so fast sieben Sekunden auf seine Bestzeit ein. Amweg und der nach zwei Läufen Drittplatzierte Robin Faustini hatten mehr Glück. Sie starteten ein paar Minuten nach Hin und da trocknete die drei Kilometer lange Strecke durch die Klettgauer Weinberge bereits wieder ab. Amweg und Faustini konnten ihre Bestzeiten aus dem zweiten Lauf zwar nicht verbessern. Doch weil sie annähernd gleich schnell den Berg hochfuhren wie in Durchgang 2, reichte das locker zu einem Schweizer Doppelsieg. Dass Amweg seinen zweiten Tagessieg (nach Gurnigel 2019) verpasste, lag zum einen am schnellen Faustini, zum anderen an einem Fahrfehler des Formel-3000-Piloten. «Ich habe im zweiten Lauf einen deftigen Fehler eingebaut», sagt Amweg.
Das Gefühl, das Amweg am Gurnigel 2019 erlebte, erlebte Faustini nun in Oberhallau. Zum ersten Mal stand der junge Aargauer bei einem Bergrennen in der Schweiz ganz oben auf der Zeitenliste. Die Freude über diesen Triumph war gross. Denn für Faustini war es nach Osnabrück erst das zweite Rennen mit seinem neuen Osella FA30. «Ich bin sprachlos», meinte Faustini nach seinem ersten Sieg. «Es ist ein ganz spezielles Gefühl. Und für mich geht ein grosser Traum in Erfüllung. Ich wollte immer einen solchen Osella fahren. Dass ich damit schon im zweiten Bergrennen ganz vorne liege, hätte ich nicht zu träumen gewagt.»
Für Alexander Hin blieb der dritte Rang. Gute zwei Sekunden war der deutsche Gast im Ziel nach Addition der beiden schnellsten Läufe schneller als Joël Burgermeister. Der junge Thurgauer war mit seinem Tatuus-Formel-4, einem ehemaligen Fahrzeug von Jenzer Motorsport, wie schon beim Slalom Frauenfeld und dem Bergrennen in Osnabrück flott unterwegs und sicherte sich den Klassensieg bei den Zweiliter-Formelautos. «Ich bin zufrieden», sagt Burgermeister. «Um noch weiter vorne zu landen, braucht es noch etwas mehr Vertrauen und Mut ins Auto.» Keine Chance gegen Burgermeister hatten Philip Egli (Fünfter) und Marcel Maurer (Sechster). Schon nach den Trainings meinten die beiden Slalom-Spezialisten unisono: «Gegen den Turbo von Joël ist im Trockenen kein Kraut gewachsen. Wir haben nur im Nassen eine Chance.» Tatsächlich war Maurer im ersten Lauf schneller als Burgermeister. Doch weil die beiden entscheidenden Durchgänge in dieser Klasse im Trockenen absolviert wurden, rückte Burgermeister die Hackordnung wieder zurecht.
Den Sieg in der Zweiliterklasse bei den Sportwagen sicherte sich Michel Zemp auf seinem Norma M20 FC. Der Langnauer hatte wie Hin auch kein Wetterglück im letzten Lauf und rutschte deshalb noch vom fünften auf den siebten Schlussrang ab. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Marcel Steiner. Der fünfmalige Schweizer Rennwagen-Meister musste kurzfristig auf seinen alten Martini-BMW Mk77 wechseln, weil an seinem LobArt beim Rennen in Osnabrück ein Kolben/Zylinderkopfschaden auftrat. Diesen konnte Steiner in der kurzen Zeit nicht reparieren. Doch auch der Martini bereitete dem Berner Probleme. In den ersten beiden Läufen blieb er mit Getriebeproblemen stehen. Auf den dritten Durchgang verzichtete er. «Im Moment passt gar nichts zusammen», sagt Steiner, der eventuell noch beim österreichischen Lauf in St. Agatha (25./26. September) am Start steht. «Aber ich muss zuerst schauen, was am Martini kaputt ist.»
Schnellster Tourenwagenpilot war in Oberhallau Romeo Nüssli. Der 65-jährige Aargauer setzte sich in seinem allradgetriebenen Ford Escort Cosworth gegen Wattwiler Herrmann Bollhalder auf Opel Speedster mit rund drei Sekunden Vorsprung durch. Platz 3 bei den Tourenwagen ging an Reto Meisel, der entgegen der Nennliste nicht mit seinem Mercedes SLK 340, sondern dem jahrelang zuvor verwendeten Mercedes 190 RM1 antrat.
Den Sieg in der Interswiss (1600-2000 cm3) machten die beiden Einheimischen Jürg Ochsner und Patrick Hedinger untereinander aus. Wobei Peugeot-Pilot Hedinger mit einer starken Zeit im letzten Durchgang das bessere Ende für sich behielt. Die schnellste Interswiss-Zeit stellte Willi Jenny auf Porsche 997 Cup auf. In der Kategorie Renault Classic (über 2000 cm3) gewann Denis Wolf. In der etwas hubraumschwächeren Klasse war Michael Schläpfer der schnellste Renault-Pilot. Und der Sieg im KW Bergcup ging an den Österreicher Bernhard Permetinger auf einem BMW Z4 GT3.
Der grösste Sieger in Oberhallau war aber der Rennsport an sich. 1500 den 3G-Regeln entsprechende Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgten das einzige Bergrennen der Schweiz 2021 am Pistenrand. Für den unermüdlichen Einsatz und dem eisernen Willen, das Rennen trotz anhaltender Corona-Pandemie durchzuführen, gebührt dem Veranstalter ein grosses Kompliment!
Sämtliche Ergebnisse finden Sie auf der Internetseite www.bergrennen-oberhallau.ch
Die Schweizer Motorsport-Szene hat mit Andreas Burkart (83) eine schillernde Persönlichkeit verloren. Der gebürtige Luzerner aus Rain in der Nähe des Sempachersees war bei Schweizer Bergrennen bekannt wie ein bunter Hund. Wenn Burkart mit seinem Talbot Darracq T150C oder dem Miller Indy 500 den Berg hochdonnerte, winkten ihm die Fans zu. Und Burkart ihnen.
Eines seiner letzten Rennen bestritt der rüstige Rentner im Oktober 2020. Bei der Arosa Classic Car verzückte er (82-Jährig!) am Steuer seines Indy-Renners, der wie er Jahrgang 1938 hatte, die Fans entlang der Rennstrecke. Für einen Schwatz im Fahrerlager war Burkart stets offen. Er kannte die Geschichte seiner Rennfahrzeuge in- und auswendig. Und auf sein Alter angesprochen, winkte er nur ab: «Wenn ich im Auto sitze, fühle ich mich mindestens 20 Jahre jünger!»
Burkart hätte auch am Wochenende in Oberhallau starten sollen. Doch am vergangenen Freitag (20. August) starb der «Auto-Narr» nach einem folgenschweren Sturz.
Burkart hatte vier Schwestern und führte als einziger Sohn den Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters. Eine seiner Leidenschaften war das Bauen. Bereits pensioniert realisierte er in seiner Heimatgemeide Rain ein Projekt mit 90 Wohnungen – nahezu in Eigenregie. Seine zweite Leidenschaft galt dem Automobil. Auto fahren bedeutete für Burkart ein Stück Freiheit. Als ihm im Alter von 75 Jahren der Führerschein entzogen wurde, weil er die Vortrittsregel zu seinen Gunsten auslegte, liess er das nicht auf sich sitzen. Burkart nahm wieder Theorie- und Fahrstunden und holte sich so seinen Führerschein zurück…
Andreas Burkart hinterlässt seine Ehefrau Ines sowie die drei Kinder Larissa, Natascha und Andy. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Burkarts Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Die Abschiedsfeier findet am Samstag, 28. August, in der Pfarrkirche Rain (LU) statt.
Am Wochenende steigt in Oberhallau das einzige Schweizer Bergrennen 2021. 200 Fahrer und Fahrerinnen sind am Start. Trotz Corona sind beim Rennen im Klettgau auch Zuschauer zugelassen.
Von den acht 2021 geplanten Bergrennen in der Schweiz ist wegen der anhaltenden Corona-Pandemie genau eines übrig geblieben: Das Bergrennen von Oberhallau. 200 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet. «In Anbetracht der Umstände mit der Corona-Pandemie ist das bei maximal 250 Startplätzen eine sensationelle Beteiligung», sagt OK-Chef und Vereinspräsident Sascha Schlatter. Der Grossteil der Teilnehmer stammt aus der Schweiz (ca. 120 Fahrer). Der Rest kommt aus Deutschland und Österreich. «Wir haben 57 Anmeldungen aus dem KW Berg-Cup», sagt Schlatter. «So viel wie noch nie!»
Obwohl das Rennen keinen Meisterschaftsstatus besitzt, ist die «Crème de la Crème» des Schweizer Bergrennsports fast ausnahmslos dabei. Sogar Marcel Steiner, der am Wochenende beim Bergrennen in Osnabrück noch einen Kolbenschaden an seinem neuen Honda-Turbo erlitten hat, wird sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, am einzigen Bergrennen auf Schweizer Boden 2021 teilzunehmen. Allerdings muss Steiner auf sein altes Modell, den Martini-BMW, zurückgreifen. «Der Zylinderkopf war zu stark beschädigt, um ihn in der kurzen Zeit zu reparieren», sagt der fünfmalige Schweizer Meister. Steiner wird mit starker Konkurrenz rechnen müssen. Thomas Amweg (auf Lola F3000), Robin Faustini (auf Osella FA30), Michel Zemp (Norma M20), Simon Hugentobler (Osella PA 30) und Joël Grand (Osella PA21) wollen alle ein Wörtchen mitreden. Nicht am Start ist Eric Berguerand. Der Rennwagen-Meister von 2019 hat für dieses Jahr keine Lizenz gelöst und wird erst 2022 wieder angreifen.
Zu den weiteren Schweizer Piloten, die in Oberhallau für Furore sorgen könnten, zählen Joël Burgermeister (zuletzt sensationell Fünfter in Osnabrück), Thomas Zürcher (wie Burgermeister auf einem Tatuus F4 unterwegs), Marcel Maurer (Formel Renault), Philip Egli und Markus Bosshard (beide Formel 3). Weitere bekannte Namen und Anwärter auf den Tourenwagen-Sieg sind: Reto Meisel (Mercedes Benz SLK 340), Alain Pfefferlé (Porsche 935 Turbo), Bruno Ianniello (Lancia Delta S4), Romeo Nüssli (Ford Escort Cosworth), Simon Wüthrich (VW Golf Turbo) und Hermann Bollhalder (Opel Speedster).
Was den Verein Bergrennen Oberhallau (VBO) besonders freut, ist die Teilnahme von sechs Lokalmatadoren. Jürg Ochsner sowie Michel Bonsera (beide Oberhallau), Vanessa Zenklusen (Hallau), Patrick Hedinger (Wilchingen), Andi Külling (Trasadingen) und Florian Feustel (Neunkirch) starten bei ihrem Heimrennen.
Einziger Wermutstropfen beim Bergrennen in Oberhallau: Die beiden von Horag-Racing gemeldeten LMP-Renner in der neuen «efuels» Racing Trophy werden die drei Kilometer lange Strecke nicht unter die Räder nehmen. Da der vorgesehene Treibstoff nicht rechtzeitig vor dem Rennen eintrifft, kann die Serie und damit auch Gastfahrer Neel Jani in Oberhallau leider nicht an den Start gehen.
Zur Strecke: Das Rennen in Oberhallau gehört zu den traditionsreichsten Bergrennen in der Schweiz. Die erste Ausgabe fand 1923 statt. Das vorerst letzte Rennen 2019 (Sieger Eric Berguerand). Die Strecke führt von 429 auf 586 Meter über Meer. Die durchschnittliche Steigung beträgt 5,2 Prozent. Am steilsten Ort geht es mit 6,5 Prozent den Berg hoch. Der bekannteste Streckenabschnitt ist Spitzkehre 9, «Tarzankurve» genannt. Der absolute Streckenrekord hält Berguerand in 1:08,00 min (= 158,82 km/h). Die Liste der weiteren Rekordfahrten finden Sie auf www.bergrennen-oberhallau.ch/dokumente/Rekorde.pdf
Los geht es am Samstag, 28. August, mit den Trainingsläufen ab 7.30 Uhr. Am Sonntag, 29. August, geht es ebenfalls um 7.30 Uhr mit den ersten Wertungsläufen los. Die Preisverteilung ist für 17.30 Uhr geplant. Tickets können NUR online gekauft werden. Kinder unter 16 Jahren benötigen keine Eintrittskarte. Vor Ort gelten die 3-G-Regeln: getestet, geimpft, genesen.
Mehr über das Bergrennen in Oberhallau und weitere Infos zu den allgemeinen Bestimmungen rund um COVID-19 erfahren Sie unter www.bergrennen-oberhallau.ch
Podestplätze in Le Mans, bei der DTM und beim Bergrennen in Osnabrück: Die Schweizer haben an diesem Wochenende international wieder für Schlagzeilen gesorgt. Auch wenn es darunter ein paar Enttäuschungen gab.
Die grösste Enttäuschung erlebte Louis Delétraz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Genfer im Team von WRT war auf dem Weg zum Klassensieg in der LMP2, als in der letzten Runde (!) der Gaszug riss. Delétraz erlebte die Szene an der Box und konnte es kaum fassen. «Ich bin sprachlos», meinte Delétraz. «Warum wir? Warum auf der letzten Runde? Wir lagen komfortabel in Führung – und dann das! Es tut so weh, aber ich komme zurück!»
Ein Versprechen, das auch für Fabio Scherer gilt. Der Engelberger arbeitete sich mit seinem Team United Autosports in der LMP2 von Startplatz 12 nach ganz vorne, als um 5 Uhr morgens die Lichtmaschine kollabierte. Zwei Stunden verbrachte sein Team mit der Reparatur an der Box, ehe es wieder ins Renngeschehen eingreifen konnte. Mehr als Platz 18 schaute am Ende nicht heraus.
Auf dem Podium standen dafür andere Schweizer: Sébastien Buemi wurde in der Hyperklasse nach drei Siegen in Folge Gesamtzweiter. Für den Toyota-Kutscher und seine beiden Teamkollegen hätte das Rennen aber auch schon nach einer Kollision und einem Dreher in der ersten Kurve zu Ende sein können. «Ich bin froh, zweiter geworden zu sein», sagt Buemi. «Und ich freue mich über den Sieg unserer Teamkollegen. Sie verdienen ihn nach so viel Pech in Le Mans. Das ganze Toyota-Team hat einen Riesenjob geleistet.»
Auch Esteban Garcia freute sich. Als Besitzer und Fahrer des Realracing Teams in Personalunion freute er sich über den dritten Rang in der Subwertung Pro-Am bei den LMP2-Autos. Ebenfalls auf dem Podium: Neel Jani. Der Seeländer, Le-Mans-Sieger von 2016, wurde im Werks-Porsche Dritter in der LMGTE Pro. In der Am-Klasse belegte Rahel Frey mit ihren Teamkolleginnen mit dem Ferrari 488 GTE von Iron Lynx den guten neunten Platz – zwei Ränge vor Thomas Flohr.
Einen weiteren Podestplatz zog auch Philip Ellis in der DTM an Land. Der Zuger aus dem Mercedes-Team Winward Racing belegte nach Startplatz 2 den dritten Schlussrang. Im zweiten Durchgang war er in der Anfangsphase in mehrere Scharmützel verwickelt und musste das Rennen aufgeben. Für Nico Müller endete das vierte DTM-Wochenende erneut eher enttäuschend mit den Plätzen 8 und 10. Am Samstag stiess der Berner nach einer tollen Aufholjagd bis auf Platz 6 vor, zehn Strafsekunden warfen ihn aber um zwei Positionen zurück. In der Meisterschaft liegt Ellis auf Rang 6, Müller ist Neunter.
Zwei gute Rennen bot Lucas Mauron in der DTM Trophy. Mit den Rängen 5 und 2 hat er nach anfänglichen Schwierigkeiten in dieser Saison zu alter Stärke zurückgefunden. Da der Sieger auf Aston Martin im zweiten Rennen ein Gaststarter war, erhielt Mauron sogar die volle Punktzahl. Die weiteren Schweizer Fahrer in der DTM Trophy: Yann Zimmer (15./6.) und Gaststarter Miklas Born (18./12.).
Auch beim Bergrennen in Osnabrück (D) jubelten Schweizer. Robin Faustini feierte bei der Premiere mit seinem neuen Osella FA30 den vierten Gesamtrang und Platz 2 bei den Rennwagen. Joël Burgermeister sicherte sich als Gesamtfünfter den Klassensieg bei den 2-Liter-Autos. Für Marcel Steiner endete das erste Bergrennen 2021 schon am Samstag nach einem Motorschaden. Michel Zemp dufte wegen eines nicht konformen FIA-Stickers erst gar nicht starten…
Am Wochenende findet die 89. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Neun Schweizer stehen am Start. In (fast) jeder Klasse könnte es einen Schweizer Sieg geben.
Es hat lange gedauert, ehe in Le Mans ein Schweizer einen Gesamtsieg feiern durfte. 2011 gelang dieses Kunststück Marcel Fässler auf einem Audi R18. Seither – man glaubt es kaum – ist die Schweiz die Nation, die die meisten Gesamtsiege verbuchen durfte. Zählt man Fässlers Sieg von 2011 dazu, kommt man auf sieben Gesamtsiege in zehn Jahren! Fässler gewann in der Folge 2012 und 2014, Neel Jani 2016 und Sébastien Buemi 2018, 2019 und 2020. Deutsche Fahrer kommen in der gleichen Periode auf sechs Gesamtsiege, Frankreich auf fünf, Neuseeland auf vier, Japan auf drei, Spanien und Grossbritannien auf je zwei.
Auch 2021, bei der 89. Ausgabe, könnte die Schweiz einen weiteren Le-Mans-Gesamtsieg in die Geschichtsbücher eintragen. WM-Leader Sébastien Buemi peilt mit seinem Toyota GR010 und den Teamkollegen Kazuki Nakajima und Brendon Hartley in der Hyper-Klasse den vierten Gesamtsieg in Folge an. Seine grössten Gegner sind das Schwesterauto mit Mike Conway, Kamui Kobayashi und José-Maria Lopez sowie die Technik, die einem bei einem 24-Stunden-Rennen immer wieder mal im Stich lassen kann. Die weitere Konkurrenz in der Top-Klasse (Alpine und Glickenhaus) sollte für Toyota keine Gefahr darstellen.
Auch in der stark besetzten LMP2 (25 Fahrzeuge) liegt ein Schweizer Sieg in der Luft. Fabio Scherer und sein Team United Autosports haben zwei der drei bisherigen Saisonrennen gewonnen. Beim Vortest am vergangenen Sonntag war das Auto mit der #22 erneut das schnellste. Zu den weiteren Schweizern, die sich Hoffnungen auf einen Podestplatz machen, zählen Louis Delétraz (Team WRT), Simon Trummer (PR1 Motorsports Mathiasen) sowie Esteban Garcia (Realteam Racing).
Top-Siegchancen hat die Schweiz auch in der LMGTE-Pro. Dort fährt Neel Jani einen der beiden Werks-Porsche. Der Seeländer hat wie Scherer bei den Rennen in Spa und Monza ganz oben gestanden und führt die GT-Gesamtwertung zusammen mit seinem Teamkollegen Kevin Estre an.
Auch in der Amateur-Klasse der LMGTE stehen Schweizer am Start. Rahel Frey (Iron Lynx), Thomas Flohr (AF Corse) und Rolf Ineichen (Herberth Motorsport).
Mehr zu den 24 Stunden von Le Mans erfahren Sie auf www.24h-lemans.com. Das Rennen wird live auf Eurosport und Nitro übertragen. Der Start erfolgt am Samstag um 16 Uhr Ortszeit.
Edoardo Mortara sicherte sich beim Finale der Formel E den Vize-Titel. Für den Genfer wäre aber mehr möglich gewesen, wenn er nicht in einen Startunfall verwickelt worden wäre…
Die Formel E erlebte am Wochenende das wohl spannendste Finale der Geschichte. 14 Fahrer durften sich am Sonntag beim letzten Rennen in Berlin noch Hoffnungen auf den ersten WM-Titel machen. Fünf davon konnten sogar aus eigener Kraft Elektro-Weltmeister werden. Darunter auch Edoardo Mortara. Der Genfer hatte sich mit einem zweiten Platz im Samstagsrennen in eine ausgezeichnete Position gebracht. Mit nur vier Punkten Rückstand auf Leader Nyck de Vries ging der Venturi-Pilot sonntags von der elften Startposition ins Rennen – zwei Positionen vor de Vries.
Die besten Karten im Kampf um den Titel hatte der Neuseeländer Mitch Evans. Er lag zwar in der WM-Zwischenwertung zwei Punkte hinter Mortara, startete aber als Dritter. Doch Evans blieb am Start stehen. Und weil Mortara die Sicht nach vorne im Startgetümmel verwehrt war, prallte ausgerechnet der Schweizer Titelkandidat mit voller Wucht ins Heck des Jaguars.
Mortara zog sich beim Aufprall (26g) eine Mikrofraktur des vierten Wirbels zu, muss aber nicht operiert werden. «Nach dem super Rennen vom Samstag habe ich mich auf das Rennen heute gefreut, und ich denke, dass wir gute Chancen auf die Fahrermeisterschaft hatten. Am Start konnte ich Mitch Evans aber leider nicht ausweichen. Als er in meinem Sichtfeld war, war es zu spät, um zu reagieren.» Kleiner Trost: Trotz des Unfalls wurde Mortara noch Gesamtzweiter – hinter dem neuen Meister Nyck de Vries, dem ein achter Platz reichte, um den Titel zu holen. Der zweite Schweizer, Sébastien Buemi, schloss die Saison auf dem enttäuschenden 21. Rang ab. Der Waadtländer blieb auch in Berlin mit den Plätzen 11 und 14 punktelos.
Ein Charakter bildendes Wochenende erlebte auch Giorgio Maggi bei seiner Premiere in der amerikanischen NASCAR Xfinity Series. Nachdem der Innerschweizer im Training noch mit der Sitzposition zu kämpfen hatte, verpasste er am Samstag (wie seine Teamkollegen bei MBM) die Qualifikation. «Ich habe alles gegeben, aber meine Pace war vier Sekunden schlechter als die Pole-Zeit», sagt Maggi. «Um am Rennen teilnehmen zu können, fehlte mir eine Sekunde.»
Ein anderer Schweizer, Clément Piquerez, hat sein Ziel erreicht. Der Jurassier wollte bei seiner ersten Teilnahme an einem WM-Lauf unbedingt das Ziel sehen. Als Elfter in seiner Klasse (RC4) und 55. Im Gesamtklassement ist dem 30-jährigen Citroën-Piloten dieses Vorhaben gelungen.
Der Jurassier Clément Piquerez macht sich zu seinem 30. Geburtstag ein Geschenk: Der Citroën-Pilot bestreitet bei der Rallye d’Ypres seinen ersten WM-Lauf.
Mit 30 Jahren, da fängt das Leben an. Die leicht abgewandelte Liedstrophe von Udo Jürgens trifft perfekt auf Clément Piquerez zu. Der Rallyefahrer aus Moutier verwirklicht sich an diesem Wochenende einen Traum. Zum ersten Mal in seiner Karriere nimmt der Jurassier an einem Rallye-WM-Lauf teil. Bei der Rallye d’Ypres in Belgien steht Piquerez mit einem Citroën DS3 und Bruder Adrien als Co-Pilot am Start. Etwas nervös sei er, gibt er zu. Bisher habe er die WM-Bühne nur als Zuschauer bei der Rallye d’Alsace und der «Monte» erlebt. «Jetzt selber dabei zu sein, ist schon etwas sehr Spezielles!»
Seit 2018 ist Piquerez bei Schweizer Rallye-Meisterschaftsläufen mit einem Citroën C2 R2 unterwegs. Davor gab er in einem Peugeot 106 S16 die Sporen. Der Klassensieg in der R2 bei der diesjährigen Rallye du Chablais war einer der grössten Erfolge in seiner bisherigen Karriere. Als er mit Freunden zusammensass, ist die Idee einer Teilnahme an einem WM-Lauf entstanden. «Ich habe nicht viel überlegt», lacht Piquerez, «spontan zugesagt und das Budget zusammengesucht.»
Erste Erfahrungen mit seinem neuen Arbeitsgerät hat Piquerez bei Testfahrten auf dem Rundkurs von Bresse gemacht. Ausserdem hat er kürzlich an der Rallye Régional de Franche-Comté teilgenommen, schied dort aber wegen eines mechanischen Defekts aus. Weitere Kilometer konnte Piquerez anfangs dieser Woche in Belgien abspulen. «Das Auto macht richtig Spass zu fahren», sagt er. «Das Vertrauen ist da. Jetzt geht es darum, wo immer möglich Zeit zu finden.»
Tipps, auch aus logistischer Sicht, hat sich Piquerez bei seinem jurassischen Kollegen Sacha Althaus und dessen Co-Pilotin Lisiane Zbinden geholt. «Wir sind eine Woche mit zehn Personen unterwegs», sagt Piquerez. «Das ist für mich neu. Das bin ich mir nicht gewohnt.»
Als einziger R3er fährt Piquerez bei der Ypres im Feld der RC4 mit. Das Ziel lautet: Ankommen. Auto Sport Schweiz wünscht den Gebrüdern Piquerez viel Erfolg und Spass!
Die Veranstalter der Läufe zur Slalom Schweizermeisterschaft 2021 warten mit ganz unterschiedlichen Nachrichten auf. Während der Slalom de Drognens (25./26. September 2021) trotz zuwarten und der neusten Entwicklungen absagen muss, wird die Equipe Bernoise in Ambri eine Doppelveranstaltung durchführen.
«Unter den derzeitigen Bedingungen kann der Slalom de Drognens leider nicht vernünftig organisiert werden. Es sind zuviele Schwierigkeiten in Bezug auf die epidemiologische Lage, die zu erwartenden Zusatzkosten (Sicherheitskontrollen, Zertifikat, etc.) sowie der fehlenden Einnahmen (Zuschauer) vorliegend.» Lässt der OK-Präsident Marc-André Bourdilloud in einer Mitteilung verlauten und begründet somit die Verschiebung der Veranstaltung auf 2022.
Die Equipe Bernoise hingegen hat sich entschieden die Veranstaltung in Ambri (02./03. Oktober 2021) als Doppelveranstaltung durchzuführen. Am Samstag werden alle Felder (LOC bis NAT) die Strecke im Gegenuhrzeigersinn befahren und am Sonntag im Uhrzeigersinn. Somit gibt es für die Teilnehmenden nicht nur zweimal die Möglichkeit Rennläufe zu bestreiten sondern zudem auch 2 unterschiedliche Parcours zu befahren.
Aktuell sieht es so aus, als dass die Schweizermeisterschaft Slalom 2021 mit 4 Veranstaltungen (Frauenfeld, 2 x Ambri, Bière) gewertet werden kann.
Ausser DTM war am vergangenen Wochenende aus motorsportlicher Sicht nicht viel los. Wie die beiden Schweizer Nico Müller und Philip Ellis abgeschnitten haben, erfahren Sie im Weekend-Report.
Nico Müller hat am Wochenende in Zolder ein Ausrufezeichen setzen können. Nach dem eher schwachen Wochenende in der Lausitz schrammte er diesmal als Vierter im zweiten Rennen knapp am Podium vorbei.
«Ich bin von Rang fünf gestartet, was eine ordentliche Ausgangsposition war», sagt Müller. «Beim Restart nach einer Safety-Car-Phase wurde ich dann unfair von Mike Rockenfeller rausgedrückt und habe so viele Plätze verloren. Danach konnte ich dank einer guten Pace und eines starken Boxenstopps meines Teams wieder bis an die Führenden heranfahren. Hätte das Rennen ein paar Runden länger gedauert, hätte ich vielleicht sogar noch Rang drei angreifen können. Grundsätzlich können wir mit der vierten Position einigermassen zufrieden sein, müssen aber weiterarbeiten. Dann können wir auch bald wieder um Siege kämpfen.»
Für Lausitz-Sieger Philip Ellis endete das Zolder-Wochenende auf den Rängen 8 und 16. Im zweiten Rennen hatte sich der Zuger in der ersten Kurve verbremst und dabei einen Markenkollegen abgeräumt. Eine Drive-Through warf ihn aussichtslos zurück.
Auto Sport Schweiz hat es Ende Juli angekündigt: Beim Bergrennen in Oberhallau gebe es eine Überraschung. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Le-Mans-Sieger Neel Jani fährt einen LMP3 mit E-Fuel.
Das einzige Bergrennen der Schweiz in Oberhallau Ende August ist um eine Attraktion reicher. Auto Sport Schweiz hat schon in der letzten Meldung zum Rennen im Klettgau von einer Überraschung gesprochen. Nun durften die Organisatoren diese bekanntgeben:
Das internationale Sahnehäubchen im sowieso schon renommierten Starterfeld 2021 ist Neel Jani. Der 37-jährige Schweizer Porsche-Werksfahrer hat 2016 das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans (F) gewonnen. Von 2003 bis 2006 war er zudem Test- und Ersatzfahrer in der Formel 1. Sein Start in Oberhallau ist ebenso einzigartig wie sein Rennwagen: fährt Jani fährt ein LMP3-Rennfahrzeug (Le Mans Prototyp) in einer neuen, eigenen Kategorie. Es handelt sich um einen Pilotversuch von Horag Racing, bei dem die Rennwagen nicht mit Benzin laufen, das aus Erdöl gewonnen wurde, sondern mit künstlichem Treibstoff, welcher im Labor mit Hilfe von erneuerbaren Energien (Wasser, Wind, Solar) entstanden ist. Diese sogenannten E-Fuels sind CO2-neutral und könnten künftig eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen, fossilen Treibstoffen sein – nicht nur im Motorsport, sondern auch für normale Autos sowie in der Schiff- und Luftfahrt.
Weitere Informationen zum Bergrennen in Oberhallau finden Sie auf www.bergrennen-oberhallau.ch
Die FIA Motorsport Games, die Ende Oktober rund um Le Castellet (F) hätten stattfinden sollen, werden aus hinlänglich bekannten Gründen auf 2022 verschoben.
Die zweite Ausgabe der FIA Motorsport Games (nach Rom 2019) wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Das hat die FIA in einer Medienmitteilung heute bekanntgegeben.
Darin heisst es: «Angesichts der anhaltenden Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie und um die Sicherheit der Teilnehmer, des Personals und der Allgemeinheit zu gewährleisten, hat die FIA und die SRO Motorsport Group beschlossen, die zweite Auflage der FIA Motorsport Games auf 2022 zu verschieben.»
Die Spiele werden 2022 am selben Ort (und am selben Datum Ende Oktober) nachgeholt. Der Termin muss noch vom französischen Verband FFSA und dem World Council abgesegnet werden.
Für Giorgio Maggi geht ein Traum in Erfüllung. Heute in einer Woche startet der Innerschweizer zu seinem ersten NASCAR-Rennen auf amerikanischem Boden. Das hat zuvor noch kein Schweizer geschafft.
Giorgio Maggi träumt seit Jahren davon. Nun geht sein Traum in Erfüllung: Der Luzerner mit Wohnsitz Hergiswil wird am 14. August in Indianapolis mit einem Toyota Supra aus dem Team Hezeberg sein Debüt in der NASCAR Xfinity Series geben. Er ist damit der erste Schweizer, der auf diesem Level ein Rennen in einer nationalen NASCAR-Serie in den USA bestreitet.
Maggi wird erstmals am Freitag in seinem rund 700 PS starken Gefährt Platz nehmen. Am Samstag muss er sich dann qualifizieren. «Es gibt mehr Autos als Startplätze», sagt der Innerschweizer. «Aber ich denke, die Qualifikation sollte machbar sein.»
Maggi verfügt zurzeit nur über eine Lizenz für Rundkurse. Die Zulassung für Oval-Rennen muss er sich zuerst «verdienen». «Das Ziel ist es, dass ich nächstes Jahr öfter in der Xfinity Series fahren kann», sagt Maggi. «Dafür muss ich am nächsten Wochenende eine gute Leistung zeigen – ohne Zwischenfälle.»
Nur zwei Wochen nach seinem Xfinity-Series-Debüt steht Maggi in der EuroNASCAR-PRO-Meisterschaft wieder für Hendriks Motorsport am Start. Beim Rennen in Most (CZ) will er weitere Punkte sammeln, um vom achten Zwischenrang weiter nach vorne zu kommen.
Das Highlight des Wochenendes verlief aus Schweizer Sicht mit einer Ausnahme eher enttäuschend. Bei den 24h von Spa hatten die Schweizer Sieganwärter kein Rennglück.
Besonders hart traf es das Team Emil Frey Racing. Die Safenwiler rückten mit drei Lamborghinis nach Spa aus, verloren aber zwei davon nach nur neun Runden. Der Brite Jack Aitken verlor in der berüchtigten Passage von Eau-Rouge Richtung Raidillon die Herrschaft über seinen Huracan mit der #114 löste eine Massenkollision aus. Der nachfolgende Teamkollege Franck Perera im Schwesterauto mit der #163 hatte keine Chance auszuweichen und crashte frontal in die #114. Zwei weitere Autos waren in den Unfall verwickelt. Nach einem Check im Medical Center musste Aitken ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte einen gebrochenen Wirbel, ein gebrochenes Schlüsselbein und eine leichte Lungenprellung fest. Aitkens Zustand ist stabil.
Auch der verbleibende Lambo der Mannschaft aus Safenwil kam nach einem Ausrutscher von Ricardo Feller nicht ins Ziel. Dasselbe galt für Pole-Setter Raffaele Marciello. Der Tessiner musste seinen Mercedes-AMG GT3 am Sonntagmorgen mit einem Aufhängungsschaden abstellen.
Bester Schweizer war Nico Müller. Der Audi-Werksfahrer und seinen Teamkollegen wurden durch einige technische Probleme und eine Durchfahrstrafe zurückgebunden und verpassten das Podium knapp. Zweitbester Schweizer war Patric Niederhauser. Im Vorjahr noch knapp geschlagen wurde der Berner diesmal Sechster. Einen Achtungserfolg erzielten auch Yannick Mettler und Miklas Born auf Mercedes-AMG mit dem 21. Gesamtrang und Rang 5 im Silver Cup.
Immerhin: Mit Pieder Decurtins stand in der Klasse Pro-AM doch noch ein Schweizer auf dem Podium. Der Bündner gewann auf dem Porsche von Hägeli by G2 Racing, nachdem das einzige gegnerische Team in Führung liegend einem Unfall hatte.
Der Sieg in Spa ging an das italienische Team Iron Lynx mit dem Ferrari 488 GTE von Alessandro Pier Guidi, Nicklas Nielsen und Côme Ledogar.
Auch am Hungaroring standen zwei Piloten mit Schweizer Lizenz am Start. Doch weder die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend (W Series), noch Fabio Scherer (Porsche Supercup) konnten punkten. Wohlwend schied nach einer Kollision aus, Scherer fuhr zwar die drittschnellste Rennrunde, musste aber wegen Überschreiten der Tracklimits im Qualifying von ganz hinten starten und wurde 16.
In exakt einem Monat findet in Oberhallau das einzige Bergrennen der Schweiz 2021 statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. 200 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.
Oberhallau ist das einzige Bergrennen der Schweiz 2021. Die Veranstalter haben trotz der anhaltenden Corona-Pandemie an ihrem Event festgehalten und dies auch schon früh kommuniziert. Falls der Bundesrat in den nächsten Wochen keine neuen Bestimmungen beschliesst, darf das Rennen mit Zuschauern durchgeführt werden. Diese müssen allerdings den 3-G-Regeln entsprechen: getestet, genesen oder geimpft.
«Wir haben die Auflage, dass wer aufs Festgelände will, beim Eingang kontrolliert wird», sagt Vereinspräsident Sascha Schlatter. Für die Dorfbewohner wird das OK am Freitag vor dem Rennen eine Anlaufstelle für Antigen-Tests einrichten. «Wir haben zusammen mit dem Gesundheitsamt des Kantons Schaffhausen ein passendes Schutzkonzept für die Veranstaltung ausgearbeitet. Dieses wird ständig aktualisiert und den Vorschriften angepasst», sagt Schlatter.
Wer diesbezüglich auf dem Laufenden sein will, konsultiert am besten regelmässig die Homepage des Veranstalters: https://bergrennen-oberhallau.ch. Dort werden Änderungen betreffend dem Schutzkonzept laufend kommuniziert.
Trotz den ungewöhnlichen Umständen haben sich 200 FahrerInnen für das diesjährige Rennen gemeldet. «Ich habe mir 180 gewünscht», sagt Schlatter. «Mit 200 können wir in diesen Zeiten recht zufrieden sein.» Der Grossteil der Teilnehmer stammt aus der Schweiz (ca. 120 Fahrer). Der Rest kommt aus Deutschland und Österreich. «Wir haben 57 Anmeldungen aus dem KW Berg-Cup», sagt Schlatter. «So viel wie noch nie!»
Die Liste der Fahrer ist noch nicht offiziell. So viel sei verraten: Von den Top-Cracks sind u.a. Marcel Steiner, Robin Faustini, Thomas Amweg, Joël Burgermeister, Michel Zemp, Martin Bürki und Simon Hugentobler am Start. Ausserdem wird es noch eine Überraschung geben. Aber dazu später…
Am Wochenende steigt in Spa-Francorchamps einer der Saisonhöhepunkte im GT-Langstreckensport. Am Start des legendären 24-Stunden-Rennens sind auch 18 Schweizer.
Morgen Donnerstag beginnen in Spa-Francorchamps die Trainings zum legendären 24-Stunden-Rennen. Der Start erfolgt am Samstag um 16.30 Uhr (live auf Sky Sport 6). Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer – genau genommen 18 Fahrer; verteilt auf vier Klassen.
In der Top-Klasse, der Pro-Cup-Wertung, gibt es gleich mehrere Schweizer, die sich Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen dürfen. Allen voran Nico Müller. Der DTM-Pilot teilt sich einen Audi R8 LMS GT3 von WRT mit Robin Frijns und dem Dänen Dennis Lind. Auch sein Berner Markenkollege Patric Niederhauser steht mit einem starken Team am Start. Zusammen mit den beiden schnellen Deutschen Markus Winkelhock und Christopher Haase peilt «Nidi» den im Vorjahr um 4,7 Sekunden verpassten Gesamtsieg an.
Gute Siegchancen hat auch Raffaele Marciello. Der Tessiner, der in der GT World Challenge auf Platz 2 liegt, setzt wie üblich auf Mercedes und hat mit Daniel Juncadella und Jules Gounon zwei starke Partner an seiner Seite. Ebenfalls im Pro Cup am Start: Alex Imperatori auf einem Porsche 911 GT3-R von KCMG.
Gute Aussichten auf ein erfolgreiches Abschneiden hat die Schweiz auch im Silver Cup. Dort richtet sich das Augenmerk vor allem auf den Lamborghini mit der #14 von Emil Frey Racing. Diesen Huracan GT3 teilen sich nämlich gleich drei Eidgenossen: Alex Fontana, Ricardo Feller und Rolf Ineichen. Die beiden anderen Lambos der Safenwiler treten im Pro Cup an.
Zu den weiteren Schweizer Vertretern im Silver Cup gehören: Lucas Légeret (Audi R8 LMS GT3), Yannick Mettler und Miklas Born (Mercedes AMG GT3), DTM-Sieger Philip Ellis (ebenfalls Mercedes) sowie Julien Apothéloz (Porsche 911 GT3-R).
Auch bei den Amateuren ist die Schweiz gut vertreten. Yann Zimmer fährt im Pro Am Cup einen BMW M6 GT3 von Boutsen Ginion. Daniel Allemann startet auf einem Porsche für das Team Herberth Motorsport. Und der Tessiner Lorenzo Bontempelli ist bei AF Corse mit einem Ferrari 488 GT3 unterwegs. Im AM Cup sind Nicolas Leutwyler und Ivan Jacoma auf einem Porsche 911 GT3-R am Start. Genauso wie Pieder Decurtins mit seinem Hägeli by T2 Racing.
Weitere Informationen (auch zum Livetiming) gibt es auf www.totalenergies24hours.com
Auto Sport Schweiz wünscht allen Teilnehmern viel Erfolg!
Ein weiterer Schweizer ist am Wochenende im Ausland auf Zeitenjagd gegangen: Michel Zemp hat sich beim Bergrennen Marchampt en Beujolais in Frankreich u.a. auch auf das Heimrennen in Oberhallau vorbereitet.
95 Wochen ist es her, dass Michel Zemp beim Saisonfinale der Schweizer Berg-Meisterschaft 2019 in Les Paccots am Start gestanden hat. Am vergangenen Wochenende liess er sich die Gelegenheit nicht nehmen und gab seinem Norma M20 FC beim Rennen Marchampt en Beaujolais in Frankeich wieder einmal unter Rennbedingungen die Sporen.
Zur Vorbereitung drehte Zemp, Vierter der Berg-SM 2019, einige Runden in Anneau du Rhin. «Dafür dass ich die Strecke in Beujolais nicht gekannt habe, lief es sehr gut», meinte Zemp. «Klar fehlt einem nach so langer Zeit die Routine. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass ich erst seit 2019 mit diesem Auto am Berg fahre. So gesehen war das Rennen am Wochenende so etwas wie ein Neuanfang.»
Zemp musste sich auf der holprigen Piste in den ersten Trainings gar noch an die Tücken einer nassen Strasse gewöhnen. Die drei Rennläufe auf der 3,9 Kilometer langen Strecke am Sonntag konnte er dann aber im Trockenen absolvieren. «Ich habe mich von Lauf zu Lauf gesteigert», sagt Zemp. Im Vergleich zu den ortskundigen Rennfahrern in baugleichen Normas verlor Zemp auf seiner schnellsten Fahrt etwa 3,5 Sekunden. «Das ist nach einer so langen Pause nicht schlecht», so das Urteil des Emmentalers.
Neben Zemp war übrigens auch Frauenfeld-Sieger Philip Egli am Start. Der Formel-3-Pilot fuhr im dritten Durchgang eine Zeit von 1:43,8 min. Damit war er zwei Sekunden langsamer als Zemp.
Für den Berner Norma-Piloten geht es am 21./22. August weiter – mit dem Bergrennen Osnabrück. Eine Woche danach wird Zemp beim einzigen Schweizer Bergrennen in Oberhallau am Start stehen. Im September will der 34-Jährige auch noch in Turckheim und St. Agatha üben. Ehe er dann am 9./10. Oktober das FIA Hillclimb Masters 2021 in Rampa da Falperra (in Portugal) anpeilt.
Da es 2021 keine Schweizer Berg-Meisterschaft werden sich Schweizer Piloten aller Voraussicht nach über Wild Cards für das Masters qualifizieren. Auto Sport Schweiz ist diesbezüglich in engem Kontakt mit der FIA und wird bei passender Gelegenheit informieren.
Die Schweizer feiern international weiter Erfolge: Allen voran mit Philip Ellis (erster DTM-Sieg) und Grégoire Saucy (7. Formel-3-Sieg). Doch damit nicht genug: In Spa gab es sogar einen vorzeitigen Titelgewinn für einen Schweizer Fahrer und ein Schweizer Team.
Der Zuger Philip Ellis hat in der Lausitz beim zweiten Rennwochenenden der neuen DTM seinen ersten Sieg errungen. Der Mercedes-Werkspilot startete von P9 und arbeitete sich nach einem sensationellen Restart ganz nach vorne. «Ich bin total sprachlos. Als ich die Zielflagge sah, konnte ich es einfach nicht glauben, dass ich dieses Rennen gewonnen habe», sprudelte es aus dem überglücklichen Ellis heraus. «Startplatz 9 war nicht die Ausgangssituation, bei der man mit einem Sieg rechnet. Nach dem Safety-Car bin ich sehr gut nach vorne gekommen. Ich bin einfach nur glücklich.»
Ellis bot auch im zweiten Rennen eine starke Leistung. Trotz 25 Kilogramm Zusatzgewicht stellte er seinen AMG-Boliden in die erste Startreihe und schaffte es am Ende Vierter zu werden. Ellis holte damit von allen Fahrern am meisten Punkte in der Lausitz und liegt nun auf Platz 3 in der Gesamtwertung (hinter Kelvin van der Linde und Liam Lawson).
Für den zweiten Schweizer Nico Müller war es ein Wochenende zum Vergessen. «Irgendwie war der Wurm drin», sagte Müller nach den Plätzen 13 und 10. In der Meisterschaft rutschte Müller durch das schwierige Wochenende in der Lausitz auf Platz 10 ab.
Weiter auf Erfolgskurs liegt auch Grégoire Saucy. Der Jurassier gewann in Spa zum siebten Mal in der laufenden Saison in der Formula 3 Regional. Dass Saucy nicht nur von vorne wegfahren kann, bewies er im ersten Durchgang. Im Nassen fuhr er von Startplatz 24 auf Rang 8 vor. In der Meisterschaft liegt er mit 60 Punkten Vorsprung weiter souverän in Führung.
Auch in der italienischen Formel 4 gab es aus Schweizer Sicht mehr als eine Erfolgsmeldung. Joshua Dufek fuhr in allen drei Rennen in die Top 6 (im ersten Durchgang war er Dritter). Toll auch die Leistung von Samir Ben, der für Jenzer Motorsport mit einem sechsten und einem neunten Platz seine ersten Punkte holte und in Lauf 1 als drittbester Rookie gar auf dem Podium stand.
Nicht mehr so richtig rund läuft es den Schweizern in der Formel E. Sébastien Buemi wurde beim Doubleheader in London nach Platz 4 im ersten Lauf disqualifiziert, weil er im Rennen mehr als die maximal erlaubten 47 kWh Energie verbrauchte. In Durchgang 2 erhielt er eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, da er eine Kollision mit René Rast verursacht hatte. Ausserdem wurden ihm drei Strafpunkte auf seine E-Lizenz gutgeschrieben… Edoardo Mortara belegte nach technischen Problemen die Ränge 9 und 11. Mit 21 Punkten Rückstand sind seine Meisterschaftschancen vor dem Finale in Berlin (14./15. August) noch immer intakt. Allerdings liegen acht Fahrer vor ihm. So eng war es in der Formel E noch nie.
Und zum Schluss noch dies: Christoph Ulrich sicherte sich in Spa bei der Fanatec GT2 European Series den Titel. Dem 49-jährigen aus Merlischachen (Kanton Schwyz) aus dem Team Sportec Motorsport reichten ein dritter und ein zweiter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn.
…wer ist der Schnellste im Land? Bei den Auto-Renntagen in Frauenfeld wird nach 224 Metern eine Beschleunigungs-Messung vorgenommen. Wir haben die Ergebnisse genauer unter die Lupe genommen.
Philip Egli war bei der 21. Ausgabe der Auto-Renntage in Frauenfeld zum sechsten Mal hintereinander (!) als Gesamtsieger vom Platz gegangen. Seit 2015 ist der in Zürich wohnhafte Glarner mit seinem Formel 3 auf der Grossen Allmend ungeschlagen. Doch ist Egli auch auf den ersten Metern der Schnellste?
Nein! Eine Beschleunigungs-Zeitmessung nach 224 Metern verrät: Der 37-Jährige und sein gelber Flitzer liegen auf den ersten Metern, bei denen es geradeaus geht, «nur» auf Platz 4. Im ersten Lauf benötigte Egli 7,55 Sekunden, ehe er geblitzt wurde. Im zweiten Durchgang waren es 7,49 Sekunden.
Schnellster bis zur 224-Meter-Marke war in Frauenfeld der Gesamtzweite Joël Burgermeister. Der Thurgauer und sein Tatuus Formel 4 benötigten für den Sprint 7,24 respektive 7,15 Sekunden. Damit kommt der Lokalmatador auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 112,78 km/h (Spitzengeschwindigkeiten wurden nicht gemessen). Langsamer als Burgermeister, aber schneller als Egli waren auf P2 Simon Wüthrich (7,23 sec) und auf P3 Bruno Ianniello (7,28 sec). Der Golf von Wüthrich hat im Vergleich zu Burgermeister (1989 cm3) 3373 cm3 unter der Haube. Ianniellos Lancia Delta S4 3349 cm3.
Hinter den Top 4 kommen zwei Porsche 991 Cup: Patrick Drack und Daniel Koch verlieren auf Burgermeisters Topwert 0,63 respektive 0,76 Sekunden. Nur die achtschnellste Zeit fuhr Marcel Maurer. Der Gesamtdritte verlor im ersten Lauf auf Burgermeister auf den ersten 224 Metern aufgrund seiner Getriebeprobleme satte zwei Sekunden. Im zweiten Heat waren es immer noch fast neun Zehntel. Vergleicht man die Endzeit (Burgermeister 2:02,49 min gegenüber Maurers 2:03,55 min) wird deutlich, dass Maurer den zweiten Gesamtplatz auf den ersten rund 250 Metern verloren hat!
Spannend ist auch ein Blick auf die Tourenwagenklasse. Dort hiess der Sieger Christian Darani. Der Tessiner war im Scratch Gesamtsechster. Bei der Beschleunigungs-Messung aber nur 26.! 1,59 Sekunden liess der Mann mit seinem umgebauten Fiat X1/9 auf den ersten 224 Metern gegenüber Burgermeister liegen. Zahlreiche «Hüsli-Autos» waren schneller. Im technischen Teil liess Darani dann aber nichts anbrennen.
Übrigens: Laut muss nicht unbedingt P1 beim Beschleunigen bedeuten. Der von blossem Ohr lauteste Teilnehmer, Andreas Helm in seinem von einem Motorrad-Motor angetriebenen 1000cm3-TracKing, absolvierte den Sprint in 8,3 Sekunden. Das ist Rang 15 in der Radar-Tabelle.
Und noch was: Der Allerschnellste in Frauenfeld wurde schon am Samstag bei den LOC-Rennen geblitzt: Claudio Kunz benötigte in seinem 4156 cm3 starken Subaru Impreza 6,46 Sekunden für die ersten 224 Meter.Der schnellste Suzuki war Sandro Fehr in 10,28 Sekunden.
Alle Werte auf einen Blick sind am Ende dieses Textes angehängt.
Marcel Muzzarelli zieht als Präsident der Sportkommission ein positives Fazit. Die 21. Ausgabe der Auto-Renntage Frauenfeld war für ihn ein Erfolg, auch wenn keine Zuschauer zugelassen waren.
Die 21. Auflage der Auto-Renntage Frauenfeld wurde aus hinlänglich bekannten Gründen ohne Zuschauer ausgetragen. Waren sie trotzdem ein Erfolg?
Marcel Muzzarelli: Absolut! Noch nie hatten wir so viel positives und zahlreiches Feedback. Die Fahrer und Fahrerinnen waren froh, dass wir das Rennen durchgeführt haben. Ich selber bin auch froh, dass wir diese Entscheidung gefällt haben und das Rennen für den Schweizer Motorsport und deren Protagonisten ausgetragen haben.
Wie sieht es aus wirtschaftlicher Sicht aus?
Die endgültige Abrechnung liegt noch nicht vor. Aber ich rechne mit einer leicht roten Zahl. Vielleicht gibt es auch eine Null am Schluss. Wir werden sehen. Aber wir haben mit einem Minus budgetiert.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Sponsoren gemacht?
Eigentlich sehr positive. Es gab Sponsoren/Gönner, die uns spontan mit Sachleistungen unterstützt haben. Ich denke da zum Beispiel an eine Reinigungsmaschine, die man uns zur Verfügung gestellt hat. Es gab auch Partner, die bei den Mieten für Gegenstände, die wir fürs Rennen brauchen, einen Preisnachlass gewährt haben.
Du hast als Fahrer im Suzuki Swiss Racing Cup am Samstag und am Sonntag als Funktionär die Stimmung am Rennen aus zwei verschiedenen Perspektiven erlebt. Wie sehr haben dir die Zuschauer gefehlt?
Weil ich in dieser Doppelfunktion bin, habe ich mich natürlich sehr darauf geachtet. Und ich muss sagen, dass ich beim Besichtigungslauf schon einen etwas trostlosen Eindruck hatte – so ganz ohne Zuschauer und ohne Speaker etc. Dafür konnte man sich aber voll und ganz auf den Motorsport konzentrieren.
Die Rennen verliefen ohne grosse Zwischenfälle. Das ist nach einer so langen Pause nicht selbstverständlich.
Es gab ein paar technische Defekte und deshalb ein paar Unterbrechungen. Aber wir haben am Ende voll im Zeitplan gelegen. Ich persönlich war froh, dass ich vor dem Rennen in Frauenfeld am Slalom Hoch-Ybrig und den Testtagen in Ambri teilgenommen habe. Etwas Routine geht nach eineinhalb Jahren ohne Rennen halt schon verloren.
Es heisst ja immer: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Habt ihr am Montag danach schon mit der Planung für 2022 begonnen?
Am Montag mussten wir noch aufräumen. Und den Waffenplatz wieder so zurückgeben, wie wir ihn angetroffen haben. Wir werden aber schon bald eine Manöverkritik haben. Dort werden wir dann genauer untersuchen: Was war gut, was war weniger gut. Danach geht es an die Planung für die 22. Ausgabe 2022.
Ist es ein Problem für euch, dass die Vorbereitungszeit auf die nächste Ausgabe wegen des verschobenen Termins 2021 kürzer ausfällt als sonst?
Nein. Das kriegen wir problemlos hin. Und natürlich hoffen wir, dass wir die Ausgabe 2022 wieder unter normalen Umständen durchführen können.
93 Wochen waren seit dem letzten nationalen Slalom vergangen. Mit dem Rennen in Frauenfeld kehrte das Gros der Schweizer Slalom-Fahrer am Wochenende zurück auf die Rennstrecke.
Der Schweizer Rennsport kehrt langsam zur Normalität zurück. Als erster Schweizer Veranstalter seit Oktober 2019 trug die ACS Sektion Thurgau wieder einen zur Schweizer Meisterschaft zählenden Automobilslalom durch. Zwar mussten die 21. Auto-Renntage von Frauenfeld ohne Publikum auskommen. Dieser Entscheid war aus Sicherheitsgründen und zwecks besserer Budgetplanung aber bereits seit längerem gefällt worden.
Sportlich boten die 21. Auto-Renntage bei besten äusseren Bedingungen unterhaltsamen und spannenden Rennsport. Tagessieger Philip Egli brachte es stellvertretend für wohl alle FahrerInnen auf den Punkt: «Es ist einfach geil, dass wir wieder fahren dürfen!»
Egli hat beim Comeback der Schweizer Slalom-Meisterschaft nichts anbrennen lassen. Zwar bereitete dem Exil-Glarner Luft in der Kupplung seines Dallara F393 zusätzliche Arbeit. Doch mit zwei Laufbestzeiten unterstrich der 37-Jährige seine Vormachtstellung, wenn es um den Tagessieg geht. Auf dem bisher nur in den Jahren 2014 bis 2016 verwendeten Parcours mit 3,2 Kilometer Länge und 49 Toren verbesserte Egli mit 2:00,92 min seinen eigenen Streckenrekord um beinahe fünf Sekunden. «Im zweiten Lauf fuhr ich sogar noch etwas exakter, aber weil ich an zwei Stellen Tempo rausgenommen hatte, konnte ich mich nicht mehr verbessern.» Das angestrebte Ziel, die 2-Minuten-Marke zu knacken, hat Egli deshalb auf 2022 verschoben.
Der erwartete Zweikampf mit Marcel Maurer kam beim Saisonauftakt nicht zustande. Der Berner verbesserte sich im zweiten Lauf zwar um fast fünf Sekunden und wurde noch Gesamtdritter. Doch Getriebeprobleme hinderten den Formel-Renault-Piloten an einer Topleistung. «Ich wäre parat gewesen», meinte Maurer. «Aber die Technik war es nicht. Schade! Bei den Testtagen in Ambri eine Woche zuvor lief alles noch reibungslos.»
Schneller als Maurer war in beiden Läufen Rückkehrer Joël Burgermeister. Der Thurgauer verlor bei seinem Heimspiel nur 1,53 Sekunden auf Tagessieger Egli und war mit seiner Leistung zufrieden. «Der zweite Lauf fühlte sich schneller an», sagte Burgermeister, «aber er war es nicht. Trotzdem bin ich happy. Mein Hauptaugenmerk liegt ja nicht auf dem Slalom. Ich möchte am Berg angreifen.»
Schnellster Tourenwagenpilot war in 2:11,99 min der Tessiner Christian Darani auf seinem Fiat X1/9. Darani konnte sich im zweiten Lauf sogar den Luxus eines Torfehlers leisten. Die Zeit aus dem ersten Heat reichte, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Und die war in Frauenfeld stark. Doch weder Simon Wüthrich in seinem «Turbienen-Golf», noch Bruno Ianniello in seinem Lancia Delta S4 konnten Darani das Wasser reichen.
Schnellster Fahrer in der E1-1600-Klasse war einmal mehr Martin Bürki. Der amtierende Champion aus Uetendorf war exakt vier Sekunden schneller als Joël Werthmüller im Peugeot 106. Ob das zur erfolgreichen Titelverteidigung reicht, wird sich zeigen. Ausschlaggebend ist ja nicht nur der Klassensieg an sich. Es geht auch immer darum, wer in seiner Kategorie mehr Gegner bezwungen hat. Und da liegt der Vorteil nach Frauenfeld bei Darani.
Einen Heimsieg feierte Christoph Zwahlen, der mit seinem Porsche GT3 Cup die Gruppe Interswiss für sich entschied. In der IS-Zweiliterklasse setzte sich Jürg Ochsner im Opel Kadett gegen Lokalmatador Manuel Santonastaso im BMW um eine Zehntelsekunde durch.
Im Renault Classic Cup waren Thomas Zürcher (bei den 3er-Clios) und Denis Wolf (bei den 4er-Clios) die Schnellsten.
Im Suzuki Swiss Cup, dem am stärksten besetzten Markencup, der bereits am Samstag ausgetragen wurde, gingen die Siege an Marcel Muzzarelli und Fabian Eggenberger.
Mehr über den Slalom in Frauenfeld erfahren Sie im Internet unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
25./26. September Drognens
2./3. Oktober Ambri
30./31. Oktober Bière
Schweizer Rennfahrer reiten international weiter auf der Erfolgswelle. Vor allem in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sind sie kaum oder gar nicht aufzuhalten.
Sébastien Buemi ist für gewöhnlich ein Garant für Erfolge in der WEC. Am Wochenende lief es dem Mann aus Aigle für einmal jedoch nicht. In Schlagdistanz zum zweiten Toyota musste Buemi & Co. wegen technischer Probleme an die Box. «Zuerst war es das Benzinsystem, dann der Kolben», so Buemi. «Aber in einem 6-Stunden-Rennen kannst du das nicht mehr aufholen.»
Umso besser lief es zwei anderen Schweizern: Fabio Scherer sicherte sich mit seinem Team United Autosports nicht nur den zweiten Saisonsieg in der LMP2, der «Unterklassige» stand sogar als Dritter sogar auf dem Gesamtpodium. «Ich freue mich riesig über diesen Triumph», sagt Scherer. «Vor allem deswegen, weil ich mich nach zweimonatiger Pause sofort wieder im Rhythmus befand und obendrauf die drittschnellste Zeit fuhr.»
Auch Neel Jani durfte in der LMGTE erneut jubeln. Auch für ihn war es der zweite Triumph nach Spa 2021. Ein stundenlanger Kampf mit Ferrari ging schliesslich an den Porsche-Werksfahrer aus dem Seeland. «Dass wir dieses Duell für uns entschieden haben, ist schlichtweg sensationell. Das hätten wir nie gedacht, umso grösser ist nun natürlich die Freude. Dieser Erfolg gibt uns maximales Selbstvertrauen vor dem Saisonhighlight in Le Mans», meinte Jani.
Einen weiteren Podestplatz sicherte sich auch Fabienne Wohlwend. Die Liechtensteinerin bestätigte mit Rang 2 in Silverstone ihre tolle Form. Für Wohlwend war es nach P3 beim Auftaktrennen am Red Bull Ring bereits der zweite Podestplatz in dieser Saison. In der Meisterschaft liegt sie auf Platz 4.
Einen Nachtrag haben wir noch: In der ADAC Formel 4 von voriger Woche ist der sensationelle zweite Platz von Joshua Dufek und der Rookie-Sieg von Michael Sauter in Zandvoort untergegangen.
Der Slalom von Bière Ende Oktober markiert das Finale der Schweizer Meisterschaft 2021. Wer daran teilnehmen will, kann sich ab 5. August einschreiben.
Der Slalom von Bière markiert in diesem Jahr das Saisonfinale der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Die 55. Ausgabe, die ursprünglich Anfang Mai hätte stattfinden sollen, findet wegen der Corona-Pandemie erst am 30./31. Oktober statt.
Auf der Homepage des Veranstalters steht, dass die Planung auf gutem Weg sei. «Wir sind dabei, alles so organisieren, dass wir die LOC-Piloten und NAT-lizenzierten Fahrer Ende Oktober begrüssen dürfen. Von Seiten der Gemeinde, des Kantons und der Armee ist ebenfalls alles aufgegleist», so OK-Chef Nicolas Genoux.
Die Einschreibung für die TeilnehmerInnen am Slalom von Bière ist ab dem 5. August (bis 15. September) möglich. Und zwar direkt auf der Website www.vs-timing.ch
«Sollte es aus hinlänglich bekannten Gründen oder aufgrund mangelnder Anmeldungen zu einer Verschiebung der Veranstaltung auf 2022 kommen, wird die Anmeldegebühr in voller Höhe erstattet», sagt Genoux.
Joël Burgermeister gibt beim Slalom Frauenfeld am kommenden Sonntag sein Comeback. Der 30-jährige Ostschweizer fährt einen Formel 4 von Jenzer Motorsport mit einem Turbo-Motor aus Italien.
Beim Slalom in Frauenfeld sind zwei «Joëls» am Start, die man in Rennsport-Kreisen als «dark horses» bezeichnen kann. Neben dem Walliser Joël Grand, dem wir letzte Woche einen Artikel gewidmet haben, gibt auch Joël Burgermeister sein Comeback. Auf das Abschneiden beider darf man sehr gespannt sein. Burgermeister hat 2018, bei seinem letzten Rennen in Frauenfeld, als Dritter auf dem Podium gestanden. Damals noch auf dem TracKing RC01. Nun setzt der Ostschweizer auf einen Tatuus-F4 aus dem Hause Jenzer Motorsport.
Burgermeister hat im Vorjahr mit dem Auto erste Testfahrten unternommen. In Dijon, Bresse und auf dem Hockenheimring fuhr er allerdings noch mit dem handelsüblichen Motor. Inzwischen hat er das Auto umbauen lassen. Neu schnurrt im Heck ein 1170-Kubik-Turbo-Renntriebwerk von LRM aus Italien. Dieser hat mehr Leistung und ein besseres Ansprechverhalten. «Ich habe das Auto vergangene Woche bei einem Test auf dem Circuito Tazio Nuvolari erstmals gefahren», sagt Burgermeister. «Zusammen mit LRM haben wir sämtliche Einstellungsarbeiten gemacht. Ich hoffe, dass alles funktioniert!»
Burgermeister hatte den Slalom Frauenfeld ursprünglich gar nicht in Planung. Weil es aber sein Heimrennen ist und die Schweizer Bergsaison 2021 nicht stattfinden kann, hat sich Burgermeister entschlossen, dem Tatuus F4 in Frauenfeld erstmals die Sporen unter Rennbedingungen zu geben. Auf die Erwartungen angesprochen hält sich der ehemalige Schweizer Kartmeister aus Egnach im Kanton Thurgau bedeckt. «Es wäre schön, wenn wir ein Wörtchen mitreden können. Und ein Rennfahrer, der nicht gewinnen will, ist kein Rennfahrer. Aber die Rangliste am Sonntagabend wird zeigen, wo ich stehe. Also warten wir mal ab.» Burgermeister plant nach Frauenfeld auch keine weiteren Slaloms. Stattdessen will er in Osnabrück (D), Oberhallau und St. Agatha (A) starten. Es sei denn, in Frauenfeld läuft es wie am Schnürchen…
Am kommenden Wochenende steigt in Frauenfeld die 21. Ausgabe der Auto-Renntage – ohne Zuschauer, dafür mit vielen motivierten Piloten. Und auf einer gegenüber 2019 500 Meter längeren Strecke.
Die Schweizer Slalom-Cracks dürfen aufatmen. Nach 93 Wochen Zwangspause steht am Wochenende der erste Slalom zur Schweizer Meisterschaft 2021 auf dem Programm. Austragungsort des wegen der Corona-Pandemie verspäteten Saisonauftakts ist die Grosse Allmend in Frauenfeld. Wie bei der Rallye du Chablais ist es den Veranstaltern zu danken, dass der Slalom Frauenfeld überhaupt stattfinden kann. Der ACS Thurgau als Organisator hat alles darangesetzt, das Event trotz den anhaltenden Problemen aufgrund von COVID-19 durchzuführen.
Dank Doppel- und Mehrfachstartern steigt die Teilnehmerzahl in Frauenfeld auf mehr als 300 FahrerInnen. Von den Top 10 aus dem Jahre 2019, als letztmals eine Schweizer Slalom-Meisterschaft ausgetragen werden konnte, sind ausser Lukas Eugster und Michael Helm alle Top-Fahrer am Start. «Wir mussten bis zum Bundesratsbeschluss am 23. Juni warten, ehe wir wussten, dass wir den Slalom definitiv und ohne COVID-Zertifikat austragen können», sagt Sportkommissionspräsident Marcel Muzzarelli.
Aus Sicht der Teilnehmer scheint sich das Warten und der Aufwand gelohnt zu haben. In der Kategorie Interswiss stehen 30 Fahrzeuge in den Startlöchern. In der Gruppe E1 sind es 42 Autos. Dort, genauer gesagt bei den Fahrzeugen mit Hubraum 1401-1600 cm3, gibt auch der amtierende Meister Martin Bürki mit seinem VW Polo vom MB Motorsport Team Gas. Bürki peilt dieses Jahr seinen achten SM-Titel, den siebten «en suite», an. Immer vorausgesetzt, dass es im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2021 auch tatsächlich eine Titelvergabe gibt. Stand heute stehen nach Frauenfeld mit Drognens, Ambri und Bière noch drei weitere Slaloms auf dem Programm. Bei vier Rennen ist gemäss einer Entscheidung der Nationalen Sport Kommission sogar ein Streichresultat vorgesehen. Finden nur drei Rennen statt, gibt es kein Streichresultat. Bei nur zwei Läufen würde keine Titelvergabe 2021 stattfinden.
Der Kampf um den Tagessieg auf der mit 49 Toren gespickten, 3,2 km langen Strecke werden wohl Philip Egli (auf Dallara F393 EPR-2) und Marcel Maurer (Tatuus-Renault) unter sich ausmachen. Egli hat nicht nur die letzte Ausgabe in Frauenfeld 2019 gewonnen, er ist mit fünf Gesamtsiegen auch Rekordhalter in der Ostschweiz und seit 2015 ungeschlagen. Wie Maurer hat auch er sich bei einem Rennen im Ausland sowie vergangene Woche bei den Testtagen in Ambri auf Betriebstemperatur gebracht. «Ich bin parat», sagt Egli. «Und ich freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Ich denke im Moment gar nicht so sehr an das Ergebnis. Es ist einfach wichtig, dass wir wieder fahren können.» Maurer möchte dem Titelfavoriten von Anfang an Paroli bieten. «Wir werden in Frauenfeld mit einer neuen Paddleshift-Schaltung an den Start gehen. Wir hatten die schon einmal vor drei Jahren eingebaut. Aber damals gab es nur Probleme. Ich hoffe, dass sie diesmal funktioniert.»
Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von zwei Fahrern sein, die 2019 in Frauenfeld nicht am Start gestanden hatten: Joël Burgermeister mit seinem Tatuus Formel 4 von Jenzer Motorsport. Und Namensvetter Joël Grand, der in der Gruppe E2-SC mit seinem Osella PA21 JRB ins Rennen geht.
Das grösste Feld bei den Markenpokalen bietet mit 26 Fahrzeugen der Suzuki Swiss Racing Cup. Hier sind mit Marcel Muzzarelli und Fabian Eggenberger Meister und Vizemeister aus der letzten Saison 2019 am Start. Doch nicht nur Muzzarelli und Eggenberger wollen bei ihrem Heimspiel gross auftrumpfen. Auch Sandro Fehr (Vierter 2019), Patrick Flammer und Michaël Béring, Sohn des 2020 verstorbenen Jean-Claude Béring, muss man auf der Rechnung haben. «Ich bin gegen ihn 2014 im Berg-Pokal gefahren», sagt Muzzarelli. «Er war sehr schnell. Ich bin gespannt, wie er mit dem Suzuki zurechtkommt.»
Zum Zeitplan: Der Samstag ist für die LOC-Klassen und die Markenpokale von Porsche, Abarth und Suzuki reserviert. Los geht es ab 8.30 Uhr bis ca. 17.35 Uhr. Am Sonntag stehen die ersten Trainingsläufe ab 9 Uhr auf dem Programm. Bis 16.15 Uhr sollten alle Kategorien ihre Finalläufe ausgetragen haben. Zuschauer sind keine zugelassen. «Zuschauer sind leider erst wieder an der 22. Auflage der ACS Auto-Renntage Frauenfeld 2022 zugelassen», sagt Christof Papadopoulos, Geschäftsführer des ACS Thurgau. «Dieser Grundsatzentscheid ist aus Sicherheitsgründen und zwecks besserer Budgetplanung bereits seit längerem gefällt worden.»
Bleibt zu hoffen, dass die 21. Ausgabe der ACS Auto-Renntage Frauenfeld von schlechtem Wetter, wie wir es derzeit haben, verschont bleibt. Die Aussichten aufs Wochenende sind auf jeden Fall besser. Ein Regenguss ist aber nicht auszuschliessen.
Mehr über den Slalom in Frauenfeld erfahren Sie im Internet unter dem folgenden Link. Der Link zum Livetiming lautet: https://sportstiming.ch/liveti...
Kalender Schweizer Slalom-Meisterschaft
17./18. Juli Frauenfeld
25./26. September Drognens
2./3. Oktober Ambri
30./31. Oktober Bière
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 3: Das Motorsport-Archiv von Urs Hauenstein.
Wollten Sie nicht schon lange wissen, wer 1965 beim Bergrennen von Le Châble nach Bruson bei den Tourenwagen bis 700 cm3 den dritten Platz belegte? Oder beim Slalom Thun 1963 hinter Hans Affentranger die zweitschnellste Zeit in der Gruppe IV erzielte?
Im Internet findet man dazu nichts. Dafür im Schweizer Motorsport-Archiv von Urs Hauenstein in Wangenried im Kanton Bern. Zwei Räume sind dort am Reutergässli 7 bis unter die Decke mit Motorsport-Zeitschriften, - Büchern und sonstigen -Dokumenten gefüllt. Wer sich für die Historie des Schweizer Rennsports interessiert, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.
Der Grossteil des Archives stammt von Gründer und Besitzer Urs Hauenstein. Der Aargauer mit Jahrgang 1944 war selber Rennfahrer. 1992 erarbeite er in einem Bildungsurlaub eine Semesterarbeit über die Geschichte der Schweizer Sport- und Rennwagen von 1955 bis 1992. Diese hat ihn, obwohl längst abgeschlossen, nie mehr losgelassen.
Hauenstein ist aber nicht der Einzige, der, was die Geschichte des Schweizer Motorsports betrifft, im positiven Sinne ein Rad ab hat. Neben Hauenstein zählen Max Kilchenmann, Hansruedi Küpfer, Jürg Kaufmann und Hans-Rudolf Howald, der die Infrastruktur stellt, zu den Eckpfeilern des Archivs. Jeden Mittwochabend treffen sie sich, tauschen sich aus, scannen Bilder oder Zeitungsausschnitte ein und gehen Geschichten nach, die ohne sie längst in Vergessenheit geraten wären.
Das Archiv wirft kein Geld ab. Es wird ehrenamtlich betrieben. Rund zehn Prozent dessen, was möglich wäre, ist digital erfasst. «Um alles digital zu haben, müssten wir drei bis vier Leute einstellen», sagt Kilchenmann. Dieser Aufwand stünde in keinem Verhältnis. Dafür gibt es viel zu wenig Klientel. Doch wer greift überhaupt auf die Racing-verrückten Provenienz-Forscher zurück? Oft, sagt Hauenstein, seien es Leute, die einen historischen Rennwagen gekauft haben oder einen kaufen wollen und an deren Geschichte interessiert sind. «Da können wir dann helfen und stossen manchmal auf interessante Details. Erst kürzlich sind wir einem Fahrzeug mit angeblich drei verschiedenen Chassisnummern nachgegangen…»
Hauenstein & Co. helfen auch gerne Autoren bei ihrer Recherche für Bücher. Ein Grossteil des Materials zum Buch Herbert Müller – «alles zu langsam!» stammt aus Wangenried. Auch der Bildband über den Schweizer Rennwagenzauberer Edi Wyss hat seinen Ursprung im Hauenstein-Archiv. «Als Edi uns von seinem ersten Rennen erzählte», sagt Kilchenmann, «mussten wir ihn aufklären, dass das gar nicht sein erstes Rennen war!»
Auch Jürg Kaufmann, langjähriges NSK-Mitglied, ehemaliger Rennfahrer und passionierter Rennsport-Fotograf, hat viel zum grössten Motorsport-Archiv der Schweiz beigetragen. In stundenlanger Arbeit hat er zig Tausend Fotos aus den Sechziger-, Siebziger-, Achtziger- und Neunzigerjahren eingescannt und beschriftet. Weil sich Kaufmann nicht nur auf die Top 3 eines Bergrennens, Slaloms oder einer Rallye konzentrierte, sondern auch die «Exoten» knipste, ist sein Fundus von grosser Bedeutung.
Die grösste Bedeutung des Archivs kommt aber immer noch den vier Protagonisten rund um Urs Hauenstein zu. Ihr Wissen, ihr Erinnerungsvermögen und vor allem ihre Leidenschaft halten die Historie des Schweizer Rennsports mit am Leben.
Ach ja, und für alle, die es doch noch Wunder nimmt: Platz 3 beim Bergrennen Le Châble-Bruson in der kleinsten Tourenwagen-Klasse 1965 ging an Gérald Storrer auf NSU Prinz in einer Zeit von 6:50,2 min. Platz 2 hinter Hans Affentranger beim Autoslalom in Thun sicherte sich Walter Vitale aus Hünibach. All das kann man in Wangenried (unter Voranmeldung) nachschlagen...
Nicht wegwerfen!
Immer wieder wandern in der Schweiz Privat-Archive von ehemaligen Rennfahrern oder Offiziellen im Müll. Dringen solche Meldungen nach Wangenried durch, zucken Hauenstein & Co. zusammen. Deshalb ihr Aufruf: «Bitte nichts wegwerfen!» Lieber eine e-Mail an uha@hauenstein-archiv.ch – «wir holen das Material sogar ab», sagt Hauenstein. Auch für Private, die über ein Archiv verfügen und dieses nicht oder noch nicht abgeben wollen, ist das Hauenstein-Archiv die ideale Adresse. «Wir nehmen Privatarchive auch leihweise zu uns und scannen sie ein», sagt Kilchenmann. Der Vorteil für den Besitzer: Er kriegt nicht nur sein Archiv zurück, sondern auch einen Stick, wo alle Daten digital abgespeichert sind. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.hauenstein-archiv.ch
Italien feiert den Europameister-Titel im Fussball. Wir freuen uns über einen weiteren Sieg im ADAC GT Masters und sonstige Erfolge der Schweizer Rennfahrer auf internationalem Parkett.
Es vergeht kein Wochenende im ADAC GT Masters, ohne dass ein Schweizer im ADAC GT Masters gewinnt. Beim ersten Lauf in Oschersleben war es Raffaele Marciello, der die Nase vorne hatte. Am Red Bull Ring triumphierte Jeffrey Schmidt. Und nun in Zandvoort war die Reihe an Ricardo Feller. «Ein perfekter Tag mit einem perfekten Rennen», meinte der junge Aargauer nach seinem ersten Saisonsieg. «Es hat alles zusammengepasst: Das Auto war fantastisch, die Strategie auf den Punkt und Christopher (Mies) ist den Sieg souverän nach Hause gefahren. Ich bin überglücklich. Vor drei Wochen bin ich hier bereits in der GT World Challenge auf die Pole gefahren und habe den Sieg geholt. Ich habe nicht zu träumen gewagt, dass mir dies an diesem Wochenende noch mal gelingt. Wir haben extrem wichtige Punkte sowohl für die Gesamtwertung als auch die Pirelli-Junior-Wertung geholt.»
Jubeln durften in Zandvoort auch Marciello. Der Tessiner wurde im zweiten Durchgang Zweiter und liegt in der Gesamtwertung nur sieben Punkte hinter den Tabellenführern Michael Ammermüller/Mathieu Jaminet. Das Schweizer Top-Ergebnis wurde von Rolf Ineichen (Dritter), Schmidt (Vierter) und Patric Niederhauser (Neunter) abgerundet.
Einen weiteren Sieg, den dritten in Folge, feierte auch Frédéric Yerly beim 4-Stunden-Rennen zur Langstreckenserie am Nürburgring. Zusammen mit Andy Gülden und Matthias Wasel sicherte sich der gebürtige Fribourger mit dem VW Golf GTI TCR von Max Kruse Racing den Sieg in der Klasse SP3T.
Kein Podestplatz, dafür lauter viere Plätze gab es für einmal in der European Le Mans Series. Und zwar für Louis Delétraz (LMP2) und Nicolas Maulini (LMP3). Aus Teamsicht war das Rennen zumindest in der LMGTE erfolgreicher. Dort sicherte sich die Schweizer Equipe Spirit of Race den ersten Saisonsieg. In der Gesamtwertung liegt Delétraz weiter auf Platz 1.
Beim Doubleheader der Formel E in New York erzielte Sébastien Buemi mit Rang 6 immer sten Lauf das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht. Der als Gesamtleader angereiste Edoardo Mortara musste wegen eines Defekts von ganz hinten starten und ging leer aus. Neuer Führender ist Sam Bird (GB). Mortara ist mit neun Punkten Rückstand Vierter und hat also bei noch vier ausstehenden Rennen immer noch alle Chancen auf den Titel. Nicht mehr am Start war Nico Müller. Der Berner hat sich von seinem Team Dragon getrennt und konzentriert sich auf die DTM.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Fritz Erb?
35 Jahre hat Fritz Erb Motorsport betrieben. Rund 200 Siege hat er in dieser Zeit eingefahren. Grösstenteils im Slalom, aber auch am Berg. Ende 2014 im Alter von 70 Jahren machte er Schluss. Heute ist er 76, rüstig und gesprächig wie eh und je. Wenn es um Anekdoten aus seinem Leben geht, sprudelt es aus Erb heraus, als würde er dem Rheinfall, 15 Kilometer von seinem Wohnort Hallau entfernt, Konkurrenz machen.
Den Rennsport lernt der jüngste Sohn einer Bauernfamilie aus Bachs im Zürcher Unterland erst über Umwege kennen. Trotzdem glaubt er, dass ihm die Gene in die Wiege gelegt wurden. «Mein Vater hatte ein Flair für italienische Autos. Zur bestandenen Fahrprüfung kaufte er mir einen Alfa Romeo Giulietta», erzählt Erb.
Seine Automechanikerlehre absolviert Erb bei der Tip-Top-Garage in Zürich. Über eine Anstellung in der Schweizer Aston-Martin-Vertretung in Neuenburg gelangt er schliesslich in die Rennszene. Formel-3-Pilot Jürg Dubler sucht einen Mechaniker und stellt den Zürcher ein. «1968 haben wir den Schweizer Meistertitel gegen Xavier Perrot geholt», erinnert sich Erb. «Das war eine tolle Zeit.» Zuvor hatte Erb bereits bei Abstechern nach Le Mans oder zur Formel 1 nach Monaco Rennsport-Luft geschnuppert.
1972 lässt sich Erb in Hallau nieder, arbeitet als Mechaniker in der angrenzenden Garage und übernimmt diese 1979. «Irgendwann sagte ich zu meiner Frau: ‹Ich kann nicht rund um die Uhr arbeiten. Ich nehme ab sofort sonntags auch an Rennen teil – so wie ein Teil meiner Kunden›.»
Als Opel-Vertreter ist es naheliegend, dass er sich einen Kadett anlacht. Anfangs fährt er damit bei nichtlizenzierten Rennen. Ab 1989 nimmt er am Schweizer Slalom-Cup, dem Vorgänger der Schweizer Slalom-Meisterschaft, teil. Schon bald ist Erb der Mann, den es zu schlagen gilt. Sechs Mal gewinnt er den Cup, vier Mal die Meisterschaft – zuletzt 2009 und immer auf Opel Kadett GT/E. «Ich hätte wahrscheinlich auch 15 Mal Meister werden können», lacht Erb. «Aber manchmal habe ich es vergeigt.»
Seine Konkurrenten beissen sich die Zähne an ihm aus. Als er 2014 in Oberhallau den Helm an den Nagel hängt, wird er im letzten Rennen Vierter. «Es war Zeit aufzuhören», sagt Erb. «Ich wollte nicht als Ü-70 unter ferner liefen Rennen fahren.»
Sein Leben als Pensionär geniesst er heute auf dem E-Bike, bei der Gartenarbeit und hin und wieder auch als Mechaniker. Zahlreiche Kadett-Getriebe hat er für Kollegen und Kunden gebaut. Und hin und wieder schraubt er auch noch in der Garage an älteren Modellen wie beispielsweise einem Pinzgauer herum. «Das können die Jungen heute nicht mehr», sagt Erb, lacht und erzählt schon die nächste Anekdote…
Eineinhalb Jahre lang ist Joël Grand kein Rennen mehr gefahren. Am Wochenende hat der Walliser, der gestern 34 Jahre alt wurde, sein Comeback in Frankreich gegeben.
22. im Gesamtklassement, bester Schweizer und Bester in seiner Klasse: Joël Grand hat das Fahren am Berg offenbar nicht verlernt. Der 34-jährige Walliser hat am Wochenende beim Bergrennen Vuillafans (F) nach eineinhalb Jahren Corona-Pause wieder ins Lenkrad gegriffen. Und dabei zum ersten Mal seit langer Zeit unter Rennbedingungen seinem Osella PA21 JRB die Sporen gegeben.
Ganz ohne Sorgen verlief das erste Wochenende jedoch nicht. Am Samstag streikte plötzlich die Kraftstoffeinspritzung. Nur dank der Improvisationskunst seines Mechanikers war Grand am Sonntag startbereit. Die ersten beiden Läufe absolvierte er unter einer Zeit von 2:10 min, was sein persönliches Ziel war. Bei der Rückfahrt ins Fahrerlager geriet Grand in einen Wolkenbruch. «Danach liess sich das Auto nicht mehr starten und ich musste beim dritten Lauf zuschauen.»
Der nächste Einsatz von Grand steht bereits in gut zehn Tagen auf dem Programm. Dann versucht sich der Walliser erstmals mit dem Osella beim Slalom in Frauenfeld. «Ich bin dort noch nie gefahren», sagt Grand. «Aber weil wir ausser Oberhallau keine Bergrennen haben, tue ich das für meine Sponsoren.» Wie er in der Ostschweiz abschneiden wird, lässt er noch offen. «Das wird spannend sein. Das Auto ist eigentlich für Bergrennen konzipiert. Mal schauen, wie es sich bei einem Slalom verhält.»
Nach Frauenfeld wird Grand noch weitere Einsätze in Frankreich bestreiten. Am 24./25. Juli steht das Bergrennen Marchampt-Beaujolais auf dem Programm. Danach am 14./15. August das Rennen in Chamrousse. «Und Anfang September, eine Woche nach Oberhallau, dann noch Turckheim.»
In weniger als zehn Tagen wird in Frauenfeld der erste Slalom zur Schweizer Meisterschaft 2021 ausgetragen. Eine Meisterschaft, die dank einer Ausnahmeregelung nun doch stattfinden kann.
Gemäss Art. 5 des Reglements zur Schweizer Slalom-Meisterschaft sind fünf Läufe notwendig, damit es zu einer Titelvergabe kommt. Wegen der aussergewöhnlichen Pandemie-Situation hat die Nationale Sport-Kommission (NSK) nun nach eingehender Diskussion beschlossen, dass eine Schweizer Slalom-Meisterschaft auch unter den folgenden Voraussetzungen vergeben wird:
4 Läufe (mindestens 3 Resultate, 1 Streichresultat)
oder:
3 Läufe (3 Resultate, kein Streichresultat)
Stand heute sind vier Slaloms noch im Rennen:
17./18. Juli, Frauenfeld
25./26. September, Drognens
2./3. Oktober, Ambri
30./31. Oktober, Bière
Der Ball liegt also nun bei den Veranstaltern, die natürlich darauf hoffen, möglichst viele Slalom-FahrerInnen bei ihren Events begrüssen zu dürfen. In Frauenfeld hat man am Samstag 144, am Sonntag 111 Anmeldungen. Dank Doppelstartern kommt man auf 302 TeilnehmerInnen.