Lotterer wird Teamkollege von Jani bei Porsche
Neel Jani wird in der kommenden Formel-E-Saison für Porsche an den Start gehen. Der Seeländer ist bereits seit Monaten fleissig am Testen. Nun steht auch fest, wer sein Teamkollege wird: André Lotterer. Damit ist ein Wunsch von Jani in Erfüllung gegangen. «Wir kennen uns seit Jahren aus der Sportwagen-WM. Und ich habe ehrlich gesagt gehofft, dass einer mit der Erfahrung wie Lotterer zu uns stösst. Das ist für uns alle ein grosses Plus.» Lotterer ist die letzten zwei Jahre für Techeetah in der Formel E an der Seite von Meister Jean-Eric Vergne gefahren. In beiden Jahren wurde er jeweils Achter. Von seiner Erfahrung wird auch Jani profitieren können. Los geht es mit der Formel E am 22./23. November in Saudi-Arabien. Neben Jani sind auch Sébastien Buemi und Edoardo Mortara am Start. Der vierte Schweizer, Nico Müller, bleibt vorerst Reservist bei Audi. Müllers Hoffnung, Daniel Abt bei Audi zu ersetzen, haben sich in Luft aufgelöst. Abt wird eine weitere Saison bei Audi bleiben.
Gemischte Gefühle bei Emil Frey Racing
Das Team von Emil Frey Racing hat beim vierten von sieben Rennen auf dem Red Bull Ring zwar erneut einen Sieg davongetragen, den fünften in dieser Saison. Die Mannschaft aus Safenwil war aber dennoch nicht zufrieden. Im ersten Rennen rangierte das zweite Auto von Lokalmatador Norbert Siedler und dessen Teamkollege Mikael Grenier nach einer Zeitstrafe nur auf Platz 7. Im zweiten Rennen lag man mit beiden Autos auf Podestkurs, als an Siedlers Lamborghini ein Elektrikdefekt zum Ausfall führte. Auch beim Schwesterauto von Albert Costa Balboa und Giacomo Altoè lief nicht alles rund. In der letzten Runde fiel man noch von Platz 3 auf Platz 5 zurück. Kleiner Trost: Balboa/Altoé haben mit dem Sieg vom Samstag die Führung in der Gesamtwertung der Fahrer übernommen. Bei den Teams liegt Emil Frey auf Platz 2 mit fünf Punkten Rückstand auf Teo Martin Motorsport. Der nächste Lauf findet am 7./8. September in Silverstone statt.
Vorfreude auf Ayent-Anzère
Am Wochenende vom 27./28. Juli steigt mit dem Klassiker Ayent-Anzère ein weiteres Highlight in der Schweizer Bergmeisterschaft. Rund 250 Teilnehmer haben sich eingeschrieben. Besonders gespannt darf man auf den Dreikampf um den Tagessieg sein. Zum ersten Mal in diesem Jahr tritt neben dem bisher ungeschlagenen Eric Berguerand und dem amtierenden Schweizer Meister Marcel Steiner auch Joël Volluz auf seinem Osella FA30 an. Ebenfalls am Start in der gut besetzten Formel-Klasse: Slalom-König Philip Egli. Los geht es am Samstagmorgen um 7.15 Uhr mit der regionalen Konkurrenz. Ab 8.55 Uhr stehen dann die Trainingsläufe der nationalen Kategorien auf dem Programm. Am Sonntag sind von 7.15 Uhr bis 17.45 Uhr die Rennläufe geplant. Mehr Infos unter: www.ayent-anzere.ch
E1-Autos dank «Performance factor» auch zugelassen
Die FIA hat an ihrer letzten Weltrat-Sitzung bekanntgegeben, dass die in der Kategorie 1 der FIA -Bergmeisterschaft zugelassene Fahrzeugpalette ab 2020 erheblich erweitert wird. Zusätzlich zu den Fahrzeugen der Gruppen N, A, S20 und GT, die entsprechend dem «Performance factor» (kurz: Pf) wahlweise in ihrer aktuellen Konfiguration oder in einer modifizierten Version fahren können, sollen auch einige Fahrzeuge zugelassen werden, die derzeit den Bestimmungen für Fahrzeuge der Gruppe E1 entsprechen. Um in die entsprechende Klasse aufgenommen zu werden, müssen die Fahrer dieser Fahrzeuge ihren Pf-Wert über den Online-Rechner (www.fiaperformancefactor.com) ermitteln und ihn den Veranstaltern bei der Anmeldung bekanntgeben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass diese Regelung vorderhand FIA-Events betrifft. Wann die nationalen Verbände nachziehen, ist aktuell noch Gegenstand von Abklärungen.
Vier der sechs Läufe zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind absolviert. Noch steht in keiner Kategorie ein Meister fest. Dennoch sind im französischen Mirecourt auf der 1267 Meter langen Strecke südlich von Nancy die ersten Vorentscheidungen gefallen. Allen voran in den Kategorien KZ2 und OK Senior.
Bei den Schaltkarts, der Kategorie KZ2, war Mike Müller der Dominator des Wochenendes. Der Mann aus Sigriswil oberhalb des Thunersees setzte sich in allen Läufen souverän durch und hat sich in der Meisterschaft ein komfortables Polster von 70 Punkten herausgefahren. Müller kann also bereits beim nächsten Lauf in Levier (18. August) Meister werden. Müllers direkte Konkurrenten haben sich in Mirecourt nichts geschenkt. Die Meisterschaftszweite Isabelle von Lerber landete in den Vorläufen auf den Rängen 4 und 3. Der Drittplatzierte Vincenzo Alvaro wurde einmal Vierter, einmal Zweiter. Im Finale lagen beide auf Podestkurs, als es zur Kollision kam, wodurch Ivan Rechsteiner und Samir Ben die Ehrenplätze erbten. «Bei mir hat an diesem Wochenende alles gepasst», sagt Müller. «Da ich oft schon früh einige Meter Vorsprung hatte, konnte ich mein Tempo anpassen und meine Reifen schonen. Immer, wenn der Vorsprung etwas kleiner wurde, konnte ich wieder anziehen.»
Auch Pascal von Allmen hat sich mit einem starken Wochenende in eine Top-Ausgangslage gebracht. Der Fahrer vom Berner Kart Racing Club liess sich nicht nur die Trainingsbestzeiten notieren, er gewann nach dem ersten Vorlauf und Platz 2 im zweiten Heat auch das Finale – wenn auch nur knapp gegen Samuel Sätteli (29 Tausendstel). Von Allmens Vorsprung auf den Zweitplatzierten Patrick Näscher, den Vorjahresmeister in der Kategorie OK Senior, beträgt nach Mirecourt 54 Punkte, wobei man fairerweise betonen muss, dass Näscher in Château Gaillard nicht am Start gestanden hat.
Bei den Jüngsten in der Kategorie Super Mini (8 bis 12 Jahre) hat der Walliser Roy Alan Shaw seine Tabellenführung ausgebaut. Der Praga-Pilot gewann nicht nur beide Vorläufe von der Pole-Position, Shaw setzte sich auch im Finale über elf Runden mit rund fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Elia Pappacena durch. Mit den drei Siegen und sämtlichen Bestzeiten sicherte sich der 11-Jährige aus Basse-Nendaz wie Müller in der KZ2 und Savio Moccia in der X30 Challenge das Punktemaximum von 75 Zählern. Nach vier von sechs Läufen liegt er in der Meisterschaft 45 Zähler vor Pappacena, der Rang 2 in der Gesamtwertung von Enea Frey übernommen hat.
Auch bei den OK Junioren hat der Tabellenleader Elia Sperandio seine Führung ausgebaut. Der kleine St.Galler fuhr im Qualifying als einziger Pilot unter 55 Sekunden und liess in den Vorläufen nichts anbrennen, obschon ihm sein ärgster Verfolger, Sebastian Kraft, vor allem im zweiten Lauf sehr nahe kam. Im Finale hatte Sperandio dann alle Hände voll zu tun, zuerst Kraft und später Shannon Lugassy hinter sich zu halten. Im Ziel lag Sperandio 34 Tausendstel vor dem letztjährigen Mini-Champion aus Genf. «Ich musste auf der Geraden Kampflinie fahren, um vorne zu bleiben», sagt Sperandio. «Aber ich habe keinen Fehler gemacht. Und so hat es am Ende knapp gereicht.» Sperandios Vorsprung auf Kraft beträgt 38 Punkte. Auf Platz 3 folgt Hugo Giraud. Dessen Rückstand auf Sperandio: 98 Punkte.
Was Shaw und Müller in ihren Kategorien waren, war Savio Moccia in der Kategorie X30 Challenge Switzerland. Der 17-Jährige aus Lyss legte schon im Qualifying vor und war in beiden Vorläufen nicht zu bremsen. Auch im Finale war Moccia unwiderstehlich. Schon früh setzte er sich von seiner ärgsten Verfolgerin Léna Bühler ab und konnte den Vorsprung sogar ausbauen. Als Bühler in der elften Runde wegen eines Motorenproblems liegen blieb, war Moccia allein auf weiter Flur. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf Ramon Rudolf von Rohr fast neun Sekunden. Dritter wurde Micola Vital. Der in der Meisterschaft vor Mirecourt auf Platz 2 gelegene Rafael Aguiar erwischte nicht sein bestes Wochenende. In den Vorläufen «nur» Vierter und Dritter musste er sich im Finale gar mit Rang 15 begnügen. Zwei Strafen (Verlassen des Korridors und Spoiler) warfen ihn aus den Top 10 heraus. «Wir haben vor diesem Rennen viel darüber nachgedacht, was wir besser machen können», sagt Moccia. «An Ort und Stelle haben wir dann viel ausprobiert, bis wir das Kart optimal hingekriegt haben. Jetzt muss ich nach vorne schauen. Mein Ziel ist es, in Levier noch einmal zuzuschlagen.» Moccias Vorsprung in der Meisterschaft ist der knappste in allen Kategorien. Nur 16 Punkte trennen ihn und die Zweitplatzierte Bühler. Platz 3 okkupiert Aguiar mit 22 Punkten Rückstand auf Moccia.
Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft gibt es auf: www.motorsport.ch/de/kart
Die Schweizer Rennfahrer, die am Wochenende international im Einsatz standen, haben die Fans verzückt. Allen voran Sébastien Buemi. Der Romand, der seit Berlin 2017 in der Formel E sieglos war, hat seine Durststrecke beim Finale in New York endlich beenden können. Durch seinen Sieg im ersten Rennen am Samstag keimten beim Mann aus Aigle (VD) sogar noch Titelhoffnungen auf. Doch um den Führenden Jean-Eric Vergne noch einzuholen, hätte Buemi am Sonntag die Pole-Position und damit die drei Bonuspunkte holen müssen. Als Dritter verpasste er dieses Ziel um 0,112 Sekunden. Dennoch schaffte es der Nissan-Pilot auch im zweiten Durchgang aufs Podest. Damit sicherte sich der amtierende Sportwagen-Weltmeister zum dritten Mal nach 2015 und 2017 den zweiten Schlussrang in der Gesamtwertung. «Ich kann es gar nicht fassen. Nach mehr als zwei Jahren endlich wieder ein Sieg; der erste für Nissan. Schade, dass wir erst in den letzten Rennen das nötige Rennglück hatten.» Der Titel ging wie im Vorjahr an Vergne. Den Sieg am Sonntag sicherte sich der Niederländer Robin Frijns. Für Edoardo Mortara, den zweiten Schweizer im Feld, endete die Saison mit einer weiteren Enttäuschung. Der Genfer kam in beiden Läufen nichts ins Ziel und hat damit seit seinem Sieg in Hong Kong kein zählbares Ergebnis mehr zustande gebracht.
Beinahe, aber eben nur beinahe, hätte auch Louis Delétraz in Silverstone bei der Formel 2 seinen ersten Sieg eingefahren. Der Genfer war im Sonntagsrennen am Start in Führung gegangen, wurde aber vier Runden vor Schluss von Jack Aitken noch ein- respektive überholt. Delétraz stand damit bereits zum vierten Mal in seiner F2-Karriere als Zweiter auf dem Podium. In der Meisterschaft liegt der Carlin-Pilot auf Rang 9 mit 60 Punkten. Es führt Nyck de Vries vor Nicolas Latifi und Samstagsieger Luca Ghiotto. Für die Familie Delétraz war es übrigens nicht der einzige Podestplatz in Silverstone. Vater Jean-Denis sicherte sich bei der Grand Prix Masters Historic die Plätze 3 und 2 – auf einem ATS D4 von Marc Surer.
Noch nicht ganz in der Nähe des Podests ist Fabio Scherer in der Formel 3. Das Wochenende in Silverstone hat aber einen klaren Aufwärtstrend beim in Engelberg wohnhaften Luzerner gezeigt. Nachdem der Sauber-Junior im Qualifying erstmals in die Top 10 vorstossen konnte, sicherte er sich am Sonntag als Achter seinen ersten Punkt. «Zum ersten Mal in dieser Saison hat alles gepasst», sagt Scherer. «Ich konnte den Speed der Vorderleute mitgehen. Der erste Punkt in dieser hart umkämpften Meisterschaft hat viel Druck von den Schultern genommen.»
Aus Sicht der Schweizer Rennfans gab es auch in Zandvoort viel zu jubeln. Raffaele Marciello sicherte sich mit seinem Teamkollegen Vincent Abril den ersten Saisonsieg in der Blancpain Series. Das Mercedes-Duo gewann von der Pole-Position aus souverän und holte mit dem sechsten Schlussrang auch im zweiten Rennen wichtige Punkte. Der Tessiner liegt damit nach sechs von zehn Rennen auf dem siebten Gesamtrang. Auch in der europäischen GT4-Meisterschaft, die in Zandvoort ihre Läufe 9 und 10 ausgetragen hat, stand ein Schweizer ganz oben. Für einmal war dies aber nicht Patric Niederhauser, dessen Teamkollege in Lauf 1 abgeräumt wurde, sondern der Bieler Cédric Freiburghaus, der zusammen mit seinem Stallgefährten, dem Dänen Nicolaj Möller-Madsen, den ersten Sieg feiern durfte. Den Grundstein dazu legte das Phoenix-Duo mit Platz 2 im Qualifying. «Das ist der erste Sieg seit langer Zeit. Und der fühlt sich richtig gut an», sagt Freiburghaus. «Mein Teamkollege hat alles richtig gemacht. Ich musste das Auto nur noch ins Ziel tragen.»
Auch am Red Bull Ring erklang die Schweizer Hymne. Dort sicherte sich die Mannschaft von Andreas Jenzer im Rahmen der italienischen Formel 4 den ersten Saisonsieg dank dem Argentinier Giorgio Carrara. Knapp am Podest vorbei fuhr Grégoire Saucy. Der Jurassier, der bei R-ace fährt, verbuchte mit Rang 4 im zweiten Durchgang sein bisher bestes Saisonergebnis.
Auch an der Nordschleife durften zwei Schweizer jubeln: Manuel Metzger gewann im Rahmen der VLN die 50. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy. Zweiter wurde der Zuger Philip Ellis (beide auf Mercedes AMG GT3). Und am Red Bull Ring siegte abermals Emil Frey Racing mit Albert Costa/Giacomo Altoè auf einem Lamborghini Huracan in der GT Open.
Beim letzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Massongex (VS) hat antidoping.ch, das Kompetenzzentrum für Dopingbekämpfung in der Schweiz, Dopingkontrollen durchgeführt. Getestet wurden drei Fahrer: Tagessieger Eric Berguerand, Tourenwagensieger Ronnie Bratschi sowie dessen Mitsubishi-Markenkollege Thomas Kessler.
Die Resultate der Kontrollen werden in rund sechs Wochen erwartet. Die Ranglisten sind vorderhand gültig und erfahren erst eine Änderung, wenn sich ein «positives Dopingvergehen» ergeben würde.
Dopingkontrollen von antidoping.ch, einer Stiftung von Swiss Olympic, gibt es in der Schweiz seit 2008. Jährlich werden rund sechs bis zehn Fahrer kontrolliert. Dass ein Rennfahrer aus der Schweizer Szene positiv getestet wurde, ist bis heute noch nie vorgekommen.
Drei Rennen, drei Siege, drei Rekorde. Wenn man die letzten beiden Veranstaltungen von 2018 dazunimmt, dann steht Eric Berguerand gar bei fünf Siegen und fünf Rekorden. Der 40-Jährige aus Charrat bei Martigny und sein Lola FA99 sind in beneidenswerter Form. Die Dominanz ist so erdrückend, dass Berguerand bisher in allen acht Rennläufen in dieser Saison Bestzeit gefahren ist. Zuletzt in Massongex war er in der Addition der beiden besten Läufe 5,5 Sekunden schneller als Marcel Steiner auf seinem LobArt. Doch wo holt Draufgänger Berguerand diese Zeit? Und wer kann ihn stoppen? Auto Sport Schweiz hat den fünfmaligen Schweizer Meister zum Interviewtermin geladen. Die Antworten sind typisch Berguerand – entwaffnend ehrlich.
Wie erklärst du dir die momentane Überlegenheit?
Ich habe im Moment ganz einfach das beste Auto. Und ich habe gut gearbeitet. Für beides werde ich mich nicht entschuldigen. Ich bin wirklich zufrieden, so wie es im Moment läuft.
Die Probleme, die du letztes Jahr hattest – sind die restlos aussortiert?
Ich denke schon. Das Problem war der Anlasser. Ich hatte im Vorjahr grosse Probleme damit. In drei von vier Fällen sprang das Auto gar nicht erst an. Es war richtig Sch… Auf dieses Jahr haben wir ein neues Teil eingebaut. Und seither funktioniert’s.
Dein Lola ist leichter als beispielsweise der LobArt von Steiner. Wie entscheidend ist das Gewicht?
(Lacht.) Die sollen aufhören zu heulen… Als die Sportwagen am Berg alles gewonnen haben, war deren Welt in Ordnung. Sie waren damals schon so schwer wie heute. Deshalb lasse ich dieses Argument nicht gelten.
Wieviel Einfluss haben dann die neuen Aero-Teile, die du von Force India an deinen Lola montiert hast?
Ich glaube nicht, dass das einen grossen Unterschied macht. Man weiss sowieso nie, ob die Teile etwas bringen. Und wenn ja – wieviel. Grundsätzlich sind wir am Berg zu langsam, um daraus wirklich einen Nutzen zu ziehen. Solche Teile zeigen ihre Wirkung jenseits von 300 km/h auf einer Rennstrecke.
Hast du an deinem Fahrstil etwas geändert?
Nein. Ich arbeite eng mit meinem Ingenieur zusammen. Er sagt mir, wo meine Stärken und meine Schwächen sind. Ich setze mich dann hin und versuche diese Schwächen abzuarbeiten.
Von welcher Schwäche redest du?
Zuviel Attacke. Daran arbeite ich.
Du hast in Massongex im dritten Lauf, als dir der Tagessieg schon sicher war, einen neuen Streckenrekord aufgestellt. War das so ein Moment, wo du mehr attackieren durftest?
Nein, ich habe für diesen Heat sogar ältere Reifen aufgezogen. Und dann habe ich in den ersten Kurven gespürt, dass damit eine gute Zeit möglich ist. Der Grip war plötzlich besser. Also habe ich Gas gegeben.
Beim nächsten Rennen in Anzère stosst Joël Volluz mit seinem Osella erstmals dazu. Glaubst du, er kann dir das Leben schwer machen?
Frag mich das am Abend des Renntages… Ich weiss nur, dass er schnell ist. Aber wie gut das Paket ist, kann ich nicht beurteilen. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Die kann ich beeinflussen; die der Konkurrenz nicht.
Hast du nach den ersten drei Rennen kein Mitleid mit Steiner?
(Lacht.) Nein, wieso? Ich habe mit niemandem ein Problem. Wir sind alles Freunde. Ausserdem verdienen wir mit unserer Arbeit so viel Geld, dass wir am Ende des Tages nicht sauer aufeinander sein müssen.
Es ist Halbzeit in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Drei von sechs Rennen wurden absolviert. Am Wochenende findet der vierte Lauf im französischen Mirecourt statt; eine Autostunde südlich von Nancy, auf einer technisch anspruchsvollen Strecke, die viele Überholmöglichkeiten bietet. Wie üblich stehen fünf Kategorien am Start. Die bestbesetzte Klasse ist wie immer die X30 Challenge Switzerland. 24 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für das zweite Kräftemessen auf französischem Boden nach Château Gaillard eingeschrieben – genau gleich viele wie in Wohlen beim vorerst letzten Aufeinandertreffen Mitte Juni.
Das grösste Teilnehmerfeld bietet auch die engsten Abstände in der Gesamtwertung. Als Führende reist die Westschweizerin Léna Bühler nach Mirecourt. Sie liegt in der Meisterschaft mit 171 Punkten in Führung und hatte zuletzt das perfekte Wochenende mit Trainingsbestzeit und drei Laufsiegen erwischt. «Ich kenne die Strecke gut», sagt Léna, «und ich werde versuchen wie in Wohlen das Maximum herauszuholen, um meinen Vorsprung in der Meisterschaft auszubauen.» Dicht auf Lénas Fersen befindet sich Rafael Aguiar. Der Birel-ART-Pilot führte die Tabelle vor den Rennen in Wohlen noch an, musste sich aber zuletzt mit den Plätzen 2, 3 und 2 zufrieden geben. Sein Rückstand auf Bühler beträgt nur sechs Punkte. Für Spannung ist also gesorgt.
Die punkto Teilnehmer zweitstärkste Kategorie sind die Super Minis mit 17 Fahrern und Fahrerinnen. Auch in dieser Klasse ist in Mirecourt alles dabei, was Rang und Namen hat. Und spannend ist die Ausgangslage auch hier. Der Walliser Roy Allan Shaw liegt mit 172 Punkten vor Enea Frey (149) und Elia Pappacena (147). Wie ausgeglichen die Top 3 sind, zeigt ein Blick auf den bisherigen Saison-verlauf. Während Frey der klare Dominator beim Auftakt in 7 Laghi war, haben Shaw in Château Gaillard und Pappacena in Wohlen die meisten Punkte gehamstert. Nicht ausser Acht lassen sollte man Loris Achermann. Der Fahrer vom Exprit Kart Team hatte in Wohlen mit zwei Nullern grosses Pech. Sein Rückstand auf die Spitze beträgt 42 Punkte. Mit einem Top-Wochenende kann er die Schmach von Wohlen rasch vergessen machen.
Bei den OK Junioren läuft alles auf einen Zweikampf zwischen Elia Sperandio und Sebastian Kraft hinaus. Noch hat Sperandio mit 195 gegenüber 174 Punkten die Nase vorn. Zuletzt hat aber Kraft mit zwei Siegen und der Pole-Position die Oberhand gehabt. Nicht dabei aus den Top 10 ist in Mirecourt die schnellste Dame der OK Junioren: Ekaterina Lüscher. Die Aargauerin fährt am Wochenende bei der DKM in Kerpen. Beim nächsten Lauf in Levier (F) am 18. August ist sie wieder dabei.
Bei den OK Senioren werden in Mirecourt zehn Fahrer am Start stehen. Davon zwei Gastfahrer: Der Belgier Lionel Chalet und der Portugiese Antonio Teixeira. Von den acht Schweizern, die um Punkte kämpfen, kommen vier für den Titel in Frage. Die besten Karten hat zurzeit Pascal von Allmen. Der Kart-Republic-Pilot aus Herzogenbuchsee führt das Klassement mit 148 Punkten an. Dahinter lauern Timo Moser und Alain Baeriswyl (beide 116) sowie Patrick Näscher (115). Letzterer hat in Wohlen den Finalsieg davongetragen, hinkt Leader von Allmen aber aufgrund eines verpassten Laufs noch hinterher. «Das Ziel ist es, die restlichen Rennen zu bestreiten», sagt Näscher. «Wenn es so läuft wie in Wohlen kann ich die Meisterschaft bis zum letzten Rennen hoffentlich offen gestalten.»
Nur sieben Fahrer aus der Schweizer Meisterschaft sind in der Kategorie KZ2, den Schaltkarts, in Mirecourt am Start. Dazu gesellt sich der deutsche Gastfahrer Mick Landgraf. Trotzdem ist auch diese Kategorie hart umkämpft. Das beste Beispiel war dafür das Finale in Wohlen, das Isabelle von Lerber nach einer starken Leistung für sich entschieden hat. Auch wenn Mike Müller mit 180 Punkten vorne liegt, ist noch keine Vorentscheidung gefallen. Mit von Lerber, Vincenzo Alvaro und den Gebrüdern Samuel und Dominik Weibel sind mindestens noch vier Fahrer im Titelrennen.
Los geht es am Sonntag um 8 Uhr mit den offiziellen Trainings. Die ersten Rennläufe stehen ab 10 Uhr auf dem Programm. Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart. Die Finalrennen können im Livestream auf www.swiss-sport.tv oder auf der Facebook-Seite der Schweizer Kart Meisterschaft verfolgt werden.
Karen Gaillard (18), James Bischof (18) und Mario Anderegg (20) haben es geschafft. Sie sind die Top 3 der diesjährigen «AutoScout24 und CUPRA Young Driver Challenge». Nun können sich die drei Nachwuchstalente an einem TCR-Germany-Rennen mit den Profis messen. Die Daten dafür stehen bereits fest. Unter dem Motto «Ladies first» darf Karen Gaillard den Anfang machen – vom 16.-18. August am Nürburgring. Als Zweiter kommt Mario Anderegg zum Zug. Der Zürcher wird vom 13.-15. September am Hockenheimring im Einsatz stehen. Der letzte des Trios, James Bischof, hat dann vom 27.-29. September wohl die schwierigste Aufgabe, was die Strecke betrifft. Der St,Galler darf am Sachsenring sein Können unter Beweis stellen.
Alle drei Finalisten werden bei ihren Rennen übrigens auf den Vorjahressieger Julien Apothéloz treffen. Der 18-jährige Zürcher bestreitet dieses Jahr dank Unterstützung von AutoScout24 und Cupra seine erste Saison in der TCR Germany. Nach drei von sieben Rennen liegt er auf dem zwölften Zwischenrang – Tendenz steigend. Zuletzt stand er am Red Bull Ring in der ersten Reihe und beendete das Rennen als guter Vierter.
Sticht einer der drei «Young Drivers» mit überdurchschnittlichen Leistungen hervor und bringt die unbedingte Passion und Bereitschaft für den Autorennsport mit, ermöglichen AutoScout24 und CUPRA mit finanzieller und beratender Unterstützung ein weiteres Rennfahr-Engagement in der kommenden Saison. Die Endauswertung und Verkündung des Gesamtsieges erfolgt im November 2019. Initiator des Förderprogramms ist Fredy Barth. Unterstützt wird der ehemalige WTCC-Pilot von Nico Müller und Ken Allemann.
Mangelnden Einsatz kann man Marcel Steiner, dem amtierenden Schweizer Bergmeister in der Kategorie Rennwagen, nicht vorwerfen. Der Berner unternimmt alles, um Herausforderer Eric Berguerand am Siegen zu hindern. Doch Steiner ist zurzeit machtlos gegen den Mann aus Charrat und seinen Lola FA99. «Ich habe alles versucht – leider erfolglos», sagt Steiner. «Grundsätzlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Aber es reicht im Augenblick einfach nicht, um Eric zu bezwingen.»
Schon im Training hatte Berguerand mit einer Zeit von 1:47,4 min aufhorchen lassen. Doch das war noch nicht alles. Am Renntag packte der fünfmalige Schweizer Meister den Hammer aus. In den ersten beiden Läufen stanzte Berguerand jeweils eine 1:45er-Zeit in den Asphalt. Weil bei Steiner die Uhr bei 1:47,7 respektive 1:47,6 min stehengeblieben war, war die Entscheidung schon vor dem dritten Durchgang zugunsten des Lokalmatadors gefallen. Doch Berguerand hatte noch nicht genug. Im letzten Heat verbesserte er seine bisherige Bestzeit um 1,5 Sekunden und liess sich mit 1:43,714 min den dritten Streckenrekord in diesem Jahr respektive den fünften in Folge notieren, wenn man die beiden Rennen am Gurnigel und in Les Paccots von 2018 dazunimmt.
Berguerand, der auf seiner Rekordfahrt sieben Zehntelsekunden schneller war als Steiner 2012, liess sich im Ziel feiern, blieb aber mit seiner Analyse gewohnt sachlich. «Es läuft von Rennen zu Rennen immer besser. Die neuen Aeroteile, die ich im Winter ans Auto geschraubt habe, funktionieren. Und wie es scheint habe ich die technischen Probleme aus dem Vorjahr im Griff.» Berguerand gilt unter diesen Voraussetzungen auch für den weiteren Verlauf der Saison als haushoher Favorit. In Anzère beim nächsten Rennen (27./28. Juli) könnte ihm neben Steiner allerdings auch sein Walliser Kollege Joël Volluz gefährlich werden. Der greift mit seinem Osella FA30 auf seiner Heimstrecke erstmals ins Geschehen ein, fühlt sich nach international gefahrenen Bergrennen aber bestens vorbereitet.
Hinter Berguerand und Steiner sicherte sich Robin Faustini in Massongex den dritten Gesamtrang. Der 21-Jährige aus Suhr im Kanton Aargau fuhr bei seinem ersten Start auf der 3150 Meter langen Strecke eine persönliche Bestzeit von 1:52,666 min. Allerdings sparte sich der Fahrer des Reynard Formel Nippon neue Reifen für das nächste Rennen in Anzère auf. Nur 1,5 Sekunden hinter Faustini kam Christian Balmer auf seinem Tatuus FM als Vierter ins Ziel. Nicht am Start war Vorjahressieger Marcel Maurer. Der Berner musste nach seinem Motorschaden in Hemberg auf das Rennen im Wallis verzichten. Nach eigenen Aussagen wird er auch in Anzère fehlen.
Für eine weitere Fabelzeit sorgte Ronnie Bratschi. Der Urner brauchte für die 3150 Meter lange Strecke nur 1:54,9 min. Damit war Bratschi nicht nur eindeutig der schnellste Tourenwagenfahrer, er liess sogar Michael Zemp im Norma-Honda-Sportwagen hinter sich. Der Mitsubishi-Fahrer, der beim Auftakt in Hemberg noch wegen eines technischen Defekts einen Nuller schreiben musste, liegt nach drei Bewerben mit 47 Zählern nun auf dem dritten Zwischenrang bei den Tourenwagen. Es führt Andy Feigenwinter (54) vor Roger Schnellmann (50), die beide in Massongex abwesend waren.
Hinter Bratschi belegte Thomas Kessler im zweiten Mitsubishi Evo VIII Platz 2 – knapp vor Gérard Nicolas (Ford Escort, Sieger der Klasse IS) und Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Mit Platz 15 im Gesamtklassement hat auch Martin Bürki in Massongex ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Uetendorfer, der in der Schweizer Slalom-Meisterschaft noch verlustpunktfrei dasteht, war in der Klasse E1 bis 1600 cm3 klar der Schnellste. Bürki hätte unter normalen Umständen sogar den hubraumstärkeren Jonas Magnin (Honda Civic) geschlagen, doch kurz vor dem Ziel verabschiedete sich bei Bürki die Benzinpumpe, sodass er auf den dritten Lauf verzichten musste. Im Bergpokal liegt Bürki gemeinsam mit Stephan Burri, Philipp Krebs, Danny Krieg, Jürg Ochsner und Stefan Schöpfer in Führung.
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie im Netz: www.coursedecotedemassongex.ch
Nico Müller befindet sich in beneidenswerter Form. Der Berner ist in dieser Saison bisher in jedem Rennen in die Punkte gefahren. Beim Saisonhighlight am Norisring gelang ihm im achten Rennen bereits der vierte Podestplatz. Von der Pole-Position gestartet wurde Müller schon nach wenigen Runden durch das Safety-Car eingebremst. Weil einige Konkurrenten bereits gestoppt hatten, musste Müller eine Aufholjagd starten. Diese endete auf Platz 2 hinter Sieger René Rast. «Mein Highlight war das Überholmanöver in der letzten Kurve gegen Joël Eriksson», sagte Müller. «Nachdem mir das Safety-Car das Rennen kaputt gemacht hat, war das mein Minimalziel.» Im zweiten Durchgang drehte Müller in der ersten Runde Polesetter Rast um und bekam dafür eine Drive Through aufgebrummt. Wieder rollte Müller das Feld von hinten auf und sicherte sich mit Rang 8 (Sieger Bruno Spengler) wertvolle Punkte. In der Gesamtwertung liegt Nico auf Rang 2 – 25 Punkte hinter Rast. «Das mit René tut mir leid», entschuldigte sich Müller nach dem Rennen beim Team. «Wir hätten heute locker um den Sieg fighten können. Vom Speed her waren wir absolut top.»
Wie Müller schafft es auch Fabienne Wohlwend in der W-Series regelmässig zu punkten. Am Norisring verpasste die Liechtensteinerin als Vierte knapp ihren zweiten Podestrang. In der Gesamtwertung liegt sie nach vier von sechs Rennen mit 41 Zählern ebenfalls auf Platz 4. Im Kampf um den Titel wird Wohlwend kaum mehr eine Chance haben. Die Führende Britin Jamie Chadwick liegt 42 Punkte vor ihr. Dahinter liegen Beitske Visser aus den Niederlanden und die Spanierin Marta Garcia, die am Norisring ihren ersten Sieg holte.
Ob er sich darüber freut? Marcel Fässler hat fast 14 Tage nach dem Zieleinlauf bei den 24h vom Nürburgring den dritten Platz geerbt. Der Grund: Am ursprünglich Zweitplatzierten Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 von Manthey Racing wurden bei der routinemässigen Nachuntersuchung Unregelmässigkeiten bei der Motorleistung festgestellt. Ob Manthey den Entscheid der Sportkommissare anfechten und in Berufung gehen wird, steht noch nicht fest. Für Fässler ist Rang 3 der dritte Podestplatz beim Klassiker in der Eifel nach 2011 und 2017. Damals wurde er ebenfalls Dritter. Gewonnen hat der zweimalige Le-Mans-Sieger das Rennen auf der Nordschleife noch nie. Am Wochenende stand der Einsiedler übrigens in Mosport bei der IMSA im Einsatz. Mit Teamkollege Oliver Gavin wurde er Achter in der GT-Klasse. Dieselbe Platzierung erreichte Simon Trummer bei den Prototypen.
Fast schon zur Gewohnheit werden die Siege von Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing. Das Team um Yannick Mettler, Stefan Tanner, Ralf Henggeler, Jérôme Ogay und Marlon Menden sicherten sich auf ihrem VW Golf GTi TCR bei den 24h von Portimão den dritten Sieg in der europäischen Saison und den insgesamt vierten Sieg der diesjährigen Hankook 24 Series.
Marcel Steiner, amtierender Schweizer Meister am Berg bei den Rennwagen, hat die ersten zwei Rennen in dieser Saison gegen Eric Berguerand verloren. Vor allem die zweite Niederlage in Reitnau liess den Berner ratlos zurück.
Kannst du dir mit etwas Abstand die Niederlage in Reitnau erklären?
Marcel Steiner: Nein. Ich hatte im zweiten Lauf ein gutes Gefühl. Als ich die Zeit sah, war ich ziemlich ratlos. Ich hatte mich gegenüber dem ersten Lauf zwar gesteigert, aber ich war langsamer als im Vorjahr. Damals fuhr ich 47,86 sec, diesmal 48,51 sec.
Woran hat’s gelegen?
Wenn ich das wüsste…
Liegt es am Gewicht? Bist du mit deinem LobArt LA01 am Limit angekommen?
Das Gewicht spielt sicher eine Rolle. Ich liege 50 Kilogramm über dem Reglement. Das ist ziemlich viel. Vor allem der Mugen-Motor fällt ins Gewicht. Als wir das Auto aufgebaut haben, dachte ich, dass das passen würde. Aber mit all den Flüssigkeiten und allen Kabeln ist er richtig schwer geworden.
Gibt es denn überhaupt Potenzial, um das Gewicht des Autos zu reduzieren?
Beim Auto? Schwierig. Bei mir? (lacht) Da liegen noch fünf Kilogramm drin. Ich bin ja fleissig am Trainieren. Aber ich glaube nicht, dass das reicht.
Sind Berguerand und die Formelkonkurrenz im Vorteil, weil sie zig-beliebige Aeroteile an ihre Autos schrauben können?
Eric hat auf diese Saison sicher einen Schritt nach vorne gemacht. Wieviel auf die neue Aero zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Alles, was man an zusätzlichen Teilen montiert, muss ja auch mit dem Rest des Fahrzeugs zusammenpassen. Da scheint Eric ein gutes Händchen gehabt zu haben.
Hast du denn überhaupt die Möglichkeit, an deinen LobArt neue Aeroteile zu montieren?
Ja, gewiss. Die meisten Weiterentwicklungen habe ich selber gemacht. Im Moment fällt mir nur nicht ein, was ich noch ändern könnte.
Am Wochenende steht das dritte Rennen in Massongex auf dem Programm. Nicht unbedingt der ideale Lauf, um das Ruder herumzureissen.
Massongex ist eine sehr spezielle Strecke – fast schon ein Gemurkse. Es ist schwierig, in einen Rhythmus zu kommen. Und in Sachen Abstimmung eine Gratwanderung. Unten ist die Strecke so schnell, dass nicht einmal die Gurnigel-Übersetzung reicht. Im oberen Teil wird es dann sehr technisch. Dazu kommen die Spitzkehren. Da ist eine gute Traktion gefragt. Diese hinzukriegen, ist mit diesem Auto nicht einfach.
Wie siehst du den weiteren Verlauf der Saison? Berguerand führt bereits mit 14 Punkten Vorsprung.
Die Saison ist noch lang. Nach Massongex haben wir noch nicht einmal Halbzeit. Da kann also noch vieles passieren. Ab dem vierten Lauf in Anzère kommt ja noch Joël Volluz mit seinem Osella dazu. Dann werden wir sehen, wo wir stehen. Bis dann werde ich einfach versuchen, mein Bestes zu geben.
Nach den beiden Auftaktrennen in Hemberg (SG) und Reitnau (AG) gastiert die Schweizer Berg-Meisterschaft am Wochenende in Massongex zum dritten Lauf 2019. 106 Teilnehmer haben sich eingeschrieben, darunter 80 in den NATionalen Kategorien. Das ist gegenüber Reitnau weniger als die Hälfte, aber immer noch deutlich mehr als im Vorjahr, als nur knapp 60 Autos die 3150 Meter lange Strecke Richtung Vérossaz, oberhalb von Saint-Maurice, in Angriff nahmen.
Der Grund für das eher bescheidene Starterfeld ist für viele die Streckencharakteristik. Diversen Vollgaspassagen folgen enge Spitzkehren. «Das geht teilweise richtig aufs Material», sagt Mitsubishi-Pilot Roger Schnellmann, der den Lauf in Massongex aus diesem Grund auslässt. Auch Marcel Steiner, der im Vorjahr in Massongex einen Motorschaden im Training erlitt, sagt: «Ein paar Kurven weisen eine grosse Höhendifferenz aus. Da muss man am Kurvenausgang warten, bis alle vier Räder wieder Kontakt zur Strasse haben. Wer da zu früh aufs Gas steht, handelt sich rasch einen Schaden ein.»
Steiner hat die ersten beiden Duelle gegen Eric Berguerand in dieser Saison verloren und möchte in Massongex den Rückstand auf den Walliser auf keinen Fall noch grösser werden lassen. Doch dieses Unterfangen wird schwierig. «Ich war in Reitnau etwas ratlos. Mein Gefühl im zweiten Lauf war besser als die Zeit auf der Anzeige. Aber ich werde in Massongex wieder alles geben und versuchen, Berguerand am dritten Sieg in Folge zu hindern.»
Berguerand indes reist mit stolz geschwellter Brust zum ersten seiner beiden Heimrennen an. Zwei Siege und zwei neue Streckenrekorde stempeln den Mann aus Charrat bei Martigny zum Favoriten. Und das obwohl Berguerand im Vorfeld dieser Saison kein einziges Rennen und keinen einzigen Test absolviert hat. «Wir haben offenbar gute Arbeit über den Winter geleistet», sagt der 40-jährige Berguerand, dessen Vater Louis mit 81 Jahren übrigens der älteste Teilnehmer am Wochenende ist.
Eric Berguerand ist in Massongex auch Rekordsieger. Von den seit 1984 24 ausgetragenen Rennen hat der furchtlose Walliser sechs gewonnen. Sein erster Sieg 2002 liegt bereits 17 Jahre zurück. Auf Platz 2 der ewigen Bestenliste rangiert Marcel Steiner mit drei nationalen Erfolgen (2010-2012). Den letzten Tagessieg im unteren Rhonetal sicherte sich Marcel Maurer. Der Formel-Renault-Pilot setzte sich im Vorjahr – nach dem Motorschaden von Steiner und den Anlasserproblemen bei Berguerand – in einem engen Duell gegen Christian Balmer durch. Beide sind auch in diesem Jahr am Start. Und beide hegen Hoffnungen auf den dritten Gesamtrang.
Platz 3 haben aber auch noch andere Fahrer im Visier. Ronnie Bratschi beispielsweise ist nicht nur in der Kategorie E1 (+3500 cm3) Favorit, der Urner kann in Abwesenheit von Schnellmann mit seinem Mitsubishi Evo VIII durchaus auch aufs Podest im Gesamtscore fahren. Ebenfalls ein Kandidat für den Titel «Best oft he Rest» ist Robin Faustini. Der junge Reynard-Pilot aus Suhr hat zuletzt in Reitnau mit Rang 4 für Aufsehen gesorgt. Weil Thomas Amweg auf das Rennen in Massongex verzichtet, könnte die Stunde von Faustini schlagen. Mit Aussenseiter-Chancen geht Michel Zemp in Rennen. Der Fahrer des Norma-Honda hat in Reitnau einen neuen Rekord für 2-Liter-Sportwagen aufgestellt.
Wie in Hemberg werden auch in Massongex drei Wertungsläufe ausgetragen. Diese finden am Sonntag ab 9.55 Uhr statt. Die Addition der beiden besten Läufe ergibt die Gesamtzeit. Trainiert wird schon am Samstag. Und zwar fleissig. Vier Einheiten stehen auf dem Programm (ab 8.05 Uhr). Ein weiterer Trainingslauf findet am Sonntagmorgen um 8.15 Uhr statt. Dazwischen streut der Organisator Taxifahrten in Rallye-Autos. Diese können auf der Internetseite gebucht werden.
Mehr über das Bergrennen in Massongex erfahren Sie im Netz: www.coursedecotedemassongex.ch
Das nächste Rennen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.
Die Veranstaltung findet am 13./14. Juli 2019 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist über register.gvi-timing.net offen.
Nennschluss für den vierten Lauf ist am 04.07.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Die Schweizer Nachwuchsfahrer, die im Rahmen der Formel 1 in der Formel 2 respektive Formel 3 an den Start gehen, mussten am Red Bull Ring die eine oder andere bittere Pille schlucken. Louis Delétraz gelang im ersten Lauf mit Rang 7 zwar ein Achtungserfolg. Im zweiten Lauf brauste der Genfer von der zweiten Startposition los und ging zwischenzeitlich sogar in Führung. Doch ein Bremsdefekt beendete die Hoffnung auf den ersten Sieg. «Als ich Kurve 1 anbremsen wollte, ging es einfach geradeaus. Ich habe das Auto noch in einen Dreher gezwungen, aber es war dennoch ein ziemlich heftiger Einschlag.» Delétraz liegt mit 42 Zählern auf dem neunten Zwischenrang – 110 Punkte hinter Leader Nyck de Vries. Gar nicht erst am Start stand Ralph Boschung. Der Walliser, der schon in den letzten Rennen um seinen Verbleib in der Formel 2 gezittert hat, musste sein Cockpit bei Trident an Ryan Tveter abtreten. Boschung hofft, dass er die Rückkehr nochmals schafft. «So schnell gebe ich nicht auf. Ich kämpfe weiter.»
Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Fabio Scherer. Der Formel-3-Pilot im Sauber Junior Team by Charouz schied im ersten Rennen nach nur zwei Runden nach einer selbstverschuldeten Kollision aus. In Durchgang 2 belegte er den enttäuschenden 23. Schlussrang.
Besser machte es Raffaele Marciello in der Blancpain Series. Dem Tessiner gelang in Misano, beim fünften von zehn Läufen, mit Platz 2 sein bisher bestes Saisonergebnis. Marciello und seinem französischen Teamkollegen Vincent Abril fehlten im Ziel lediglich 0,8 Sekunden auf Andrea Calderelli und Marco Mapelli, der mit einer Schweizer Lizenz fährt.
Einen Dämpfer gab es auch in der GT4 Euro Series für Patric Niederhauser und seinen österreichischen Partner Reinhard Kofler. Im ersten Durchgang fiel das Duo von Startplatz 2 auf Rang 8 zurück, weil es eine Durchfahrstrafe bekam. «Wir hatten beim Restart 80 km/h drauf», sagt Niederhauser. «Erlaubt sind zwischen 70 und 90 km/h. Die Strafe war in meinen Augen also ungerechtfertigt.» Im zweiten Heat kämpfte man sich von ganz hinten noch auf Platz 17 vor. «Die Antriebswelle ging im Quali kaputt. Wir waren ohne Zeit zum Rennen zugelassen.» In der Meisterschaft liegen Niederhauser/Kofler auf Rang 4. Der Rückstand auf die Spitze beträgt 17 Punkte. Bester Schweizer war in Misano Cédric Freiburghaus mit den Plätzen 5 und 10. Das nächste Rennen findet in zehn Tagen in Zandvoort statt.
Ein weiterer Berner stand jenseits des Atlantiks im Einsatz: Simon Trummer. Mit Platz 9 in Watkins Glen bei der IMSA konnte der Cadillac-Pilot aber nicht zufrieden sein.
Der amtierende Schweizer Marcel Steiner hat schon vor der Saison gewarnt: «Wenn Berguerand seinen Lola FA99 technisch im Griff hat, ist er schwer zu schlagen.» Steiner hat bisher Recht behalten. Auch beim zweiten Aufeinandertreffen am Berg im aargauischen Reitnau ist der Walliser klar der Schnellere. Damit liegt Berguerand nach zwei von acht Bewerben mit dem Punktemaximum von 54 Zählern bereits 14 Punkte vor Steiner.
Berguerand hatte in Reitnau schon im ersten Training den Tarif durchgegeben. Den Streckenrekord von Steiner aus dem Vorjahr (47,86 sec) verpasste der 40-Jährige aus Charrat bei Martigny nur um knapp vier Zehntelsekunden. Doch es war nur eine Frage der Zeit, ehe Berguerand die Bestmarke knacken würde. Schon im Wertungslauf war es dann soweit: Berguerand absolvierte die 1605 Meter kurze Strecke in 47,35 sec. Bei Steiner indes blieb die Uhr erst bei 48,98 stehen. Weil die Addition der beiden Wertungsläufe über den Tagessieg entscheidet, lag Steiner also schon vor dem zweiten Lauf deutlich zurück. Diesen absolvierte er dann in 48,51 sec. Doch das reichte bei Weitem nicht. Eric Berguerand pulverisierte den Rekord abermals und liess sich im zweiten Heat eine Zeit von 47,22 sec notieren. Damit lag der Mann mit der Startnummer 45 in der Addition fast drei Sekunden vor Steiner.
«Ich bin sehr zufrieden, wie es momentan läuft», sagt Berguerand. «All die Arbeit, die ich ins Auto investiert habe, scheint sich auszuzahlen. Ich hoffe, dass es am kommenden Wochenende in Massongex, beim dritten Lauf, ähnlich gut läuft.» Steiner gab zu, dass er auf seinem LobArt LA01 in Reitnau kein Mittel gegen Berguerand gefunden hatte. «Der erste Lauf war nicht perfekt. Im zweiten dachte ich, ich sei vom Gefühl her schneller. Aber es kommen noch andere Rennen. Und ich habe Eric im letzten Jahr auch geschlagen. Also einfach weiter konzentriert arbeiten und Gas geben.»
Genau das muss Steiner auch. Denn von hinten droht die Konkurrenz näher zu kommen. Thomas Amweg, der in beim Auftakt in Hemberg bereits den dritten Platz für sich beanspruchte, war auch in Reitnau «Best oft he Rest». Und der Abstand zu Steiner ist geschmolzen. Auf der 153 Meter längeren Piste in St.Gallen verlor Amweg mit seinem Lola B99/50 auf Steiner noch 5,5 Sekunden. In Reitnau waren es nur noch 2,2 Sekunden. Dazu Amwegs Kommentar: «Ich bin ganz zufrieden. Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.»
Bester Fahrer in der Kategorie der hubraumschwächeren Formelfahrzeuge war Thomas Zürcher. In Hemberg noch Dritter setzte sich der von Marcel Steiner gecoachte Tatuus-Formel-4-Pilot gegen Markenkollege Christian Balmer und Simon Hugentobler im Reynard-Mugen durch.
Seinem Namen alle Ehre machte Roger Schnellmann. Der Mitsubishi-Evo-8-Pilot war in Reitnau der schnellste Pilot mit einem Dach überm Kopf. Das Duell der Mitsubishi-Bomber gegen Ronnie Bratschi war nach dem ersten Lauf noch ziemlich ausgeglichen. Im zweiten Durchgang baute Schnellmann den Vorsprung aus und siegte mit einem Vorsprung von vier Zehntelsekunden.
In der Kategorie E1 bis 2000 cm3 war Danny Krieg auf seinem Audi A4 STW Schnellster. Dicht gefolgt von Martin Bürki, der die 1600er-Klasse trotz eines Schadens am Stossdämpfer mit seinem VW Polo souverän gewann. Stark auch die Vorstellung von Jürg Ochsner. Der Opel-Kadett-Pilot aus Oberhallau war nicht nur der schnellste IS-Pilot seiner Klasse, er distanzierte auch sämtliche Gegner mit hubraumgrösseren Autos. Auch Andy Feigenwinter, der schon in Hemberg in seinem Lotus Exige positiv aufgefallen ist, liess nichts anbrennen. Der Baselbieter unterbot locker die Minutenbarriere und führt mit zwei Siegen die Rangliste der Tourenwagenfahrer an.
Bei den Junioren, die in Reitnau ihren ersten Lauf absolvierten, siegte Rico Thomann aus Winterthur. Platz 2 unter den baugleichen Toyota GT86 ging an Pascal Siegrist, der nach Lauf 1 noch führte.
Mehr über das Bergrennen in Reitnau erfahren Sie im Netz unter www.bergrennen-reitnau.ch
Philip Egli hat gegen das Ergebnis von Chamblon, dem sechsten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft, Revision eingelegt. Dem in Zürich wohnhaften Glarner wurde im zweiten Lauf in Chamblon ein Torfehler (plus zehn Strafsekunden) aufgebrummt, den Egli aber nicht begangen haben soll. Egli, der vor Chamblon alle fünf Slaloms für sich entscheiden konnte, hat durch die Strafe den Tagessieg an Lukas Eugster verloren.
In seinem Schreiben betont Egli: «lch habe in meinem zweiten Rennlauf nicht bemerkt, dass ich einen angeblichen Torfehler begangen habe. Anhand meines Onboard-Videos kann ich beweisen, dass ich am Tor 60 keinen Fehler begangen habe und die Pylone bereits meterweit entfernt am Boden lag.»
Weiter erklärt Egli: «Mit dem Onboard-Video kann ich eine neue Tatsache vorlegen, welche die Jury für eine Neubeurteilung der Situation nutzen kann. lch verlange gemäss ISG Artikel 14 eine Revision des Schlussklassements des Slalom Chamblon 2019.»
Die erste offizielle Schweizer Meisterschaft «Swiss Simracing Series 2019» ist entschieden. Nachdem sich Lars Baumeler im letzten Qualifying in Bern den Sieg sicherte, war im anschliessenden Finale kein Kraut gegen Fredy Eugster (35 aus Oberbüren) gewachsen.
Eugster hatte sich in der ersten Qualirunde in Horgen souverän für das Finale in Bern im Rahmen des e-Prix qualifiziert. Und er war auch in beiden Qualifikationsrennen klar der Schnellste. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass Eugster auch im finalen Rennen über acht Runden siegte – selbstverständlich mit der schnellsten Rennrunde. Eugsters Lohn für die tadellose Darbietung: Er darf im Oktober bei den FIA Motorsport Games in Rom die Schweiz in der dort ausgetragenen SIM-Meisterschaft vertreten.
Hinter dem souveränen Sieger Eugster tobte in Bern der Kampf um die weiteren Plätze auf dem Podium. Diese gingen nach einem abwechslungsreichen Rennen an Manuel Waibel und Lars Baumeler. Bester Profi-Rennfahrer war Jeffrey Schmidt. «Die Jungs sind schon extrem fit und fahren auf einem extrem hohen Niveau», zollte der GT-Masters-Pilot den SIM-Racern höchsten Respekt ab. Auch der amtierende Schweizer Rallye-Junior Champion Thomas Schmid war von den Leistungen der Simracer beeindruckt. «Vor allem Eugster fuhr in einer eigenen Liga», so Schmid, der im Finale Achter wurde.
Bereits jetzt steht fest, dass die «Swiss Simracing Series» auch 2020 unter dem Patronat von Auto Sport Schweiz ausgetragen wird. Weitere Infos zur Welt des virtuellen Racings finden Sie auf www.simracingseries.ch
Am Sonntag (30. Juni) geht die Schweizer Berg-Meisterschaft in die nächste Runde. Schauplatz des zweiten Aufeinandertreffens ist Reitnau im Kanton Aargau. Das bis 2005 als Bergslalom deklarierte Rennen wurde erstmals 1965 ausgetragen und findet unter Leitung des ACS Mitte statt – und zwar auf der kürzesten Strecke im Kalender. Die Fahrer haben pro Lauf nur 1605 Meter zurückzulegen. Doch diese haben es in sich. «In der Kürze liegt die Würze», sagt der amtierende Berg-Champion Marcel Steiner und nennt die Schlüsselstellen des Parcours: «Start- und Zielkurve sind sehr wichtig. Aber auch in der Schikane kurz vor dem Ziel kann man entscheidende Zeit gewinnen oder verlieren.»
Seit 2011 haben in Reitnau nur noch zwei Fahrer gewonnen: Eric Berguerand und Marcel Steiner. Und die Tagessieger der vergangenen Jahre sind auch bei der 54. Ausgabe die haushohen Favoriten. Beide haben beim Auftakt in Hemberg eindrucksvoll bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Weil die erste Runde an Berguerand in seinem Lola FA99 ging, ist Steiner für das Rennen in Reitnau natürlich besonders motiviert. Den Schaden, den er seinem LobArt LA01 Mugen in Hemberg zugeführt hat, ist längst wieder repariert. «Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, die wir noch aussortieren müssen, bin ich bereit für die zweite Runde», sagt Vorjahressieger Steiner.
Auch Berguerand freut sich auf ein nächstes Duell mit dem Oberdiessbacher, der in Reitnau mit 47,86 sec den Streckenrekord hält. «Es lief sehr gut in Hemberg», meint Berguerand. «Aber wir waren beide noch nicht am Limit. Es geht noch schneller.» Von der Charakteristik her sind sich die Strecken in Reitnau und Hemberg ähnlich. Wenn es trocken bleibt und die Temperaturen am Morgen nicht schon zu hoch sind, liegt ein neuer Streckenrekord im Bereich des Möglichen. «Es wird auf jeden Fall wieder sehr eng werden», meint Berguerand, der in Reitnau mit 6:5 Siegen gegen Steiner führt.
Hinter Berguerand und Steiner wird es ebenfalls eng werden. In Hemberg setzte sich zuletzt Thomas Amweg auf seinem Lola B99 gegen den erst 21-jährigen Robin Faustini (Reynard K01) im inneraargauischen Duell durch. Amweg hat gute Erinnerungen an Reitnau. 2018 wurde er dort Gesamtdritter vor Christian Balmer. Der wird sich im Kampf um den Sieg bei den Formelautos bis 2000 cm3 gleich gegen zehn Gegner durchsetzen müssen. Der schnellste von ihnen ist Marcel Maurer, zuletzt Klassenbester in Hemberg. Erstmals am Berg dabei ist Denis Wolf in seinem Formel Renault Caparo. Der Hünibacher hat bis jetzt sämtliche Slaloms absolviert.
Mit Spannung wird auch die Neuauflage Roger Schnellmann gegen Ronnie Bratschi erwartet. Das erste Duell der Mitsubishi-Bomber in Hemberg ging «kampflos» an Schnellmann. Bratschi musste nach einem Aufhängungsbruch im ersten Durchgang die Segel streichen. Mit Martin Bürki und Manuel Santonastaso sind in Reitnau auch die beiden Top-Piloten aus der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2018 am Start. Der im Vorjahr Drittplatzierte Philip Egli, der in dieser Saison fünf von sechs Slaloms gewann, wird erst beim vierten Lauf in Ayent-Anzère dazustossen.
Mit dem Bergrennen in Reitnau beginnt auch für die Junioren die Saison. Sieben Neulinge aus der Swiss Race Academy in Seelisberg messen sich auf identischen Toyota GT86. Die Meisterschaft wird in diesem Jahr zum dritten Mal ausgetragen. Die bisherigen Sieger Rolf Reding (2017) und Thomas Schmid (2018) haben die Latte für die neue Generation hochgelegt. Reding und Schmid gewannen jeweils alle vier Läufe. Auch in dieser Saison stehen nach Reitnau drei weitere Rennen auf dem Programm der Junioren: Anzère (28. Juli), Oberhallau (25. August) und Les Paccots (15. September).
Los geht es in Reitnau am Sonntagmorgen um 7 Uhr. 204 Fahrer, in fünf Rennfelder eingeteilt, werden je zwei Trainings- und zwei Rennläufe absolvieren. Dazwischen finden wie üblich in Reitnau diverse Showacts statt. Angekündigt hat sich u.a. der Italiener Loris Rosati, der in seiner Heimat dank seinen Kunststücken auf dem Dreirad Ape Proto 95 ein Star ist.
Mehr über das Bergrennen in Reitnau erfahren Sie im Netz unter www.bergrennen-reitnau.ch
Das nächste Rennen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon bald statt.
Die Veranstaltung findet am 13./14. Juli 2019 in Mirecourt (FRA) statt und die Einschreibung ist über register.gvi-timing.net offen.
Nennschluss für den vierten Lauf ist am 04.07.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
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Nur drei Schweizer Teams haben sich beim vierten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft eingeschrieben. Allen voran der amtierende Meister Ivan Ballinari. Der Skoda-Fabia-R5-Pilot wollte die Gunst der Stunde nutzen, um in Abwesenheit zahlreicher Gegner den Vorsprung in der Schweizer Meisterschaft auszubauen. Nur ein direkter Konkurrent, Jean-Marc Salomon im Ford Fiesta R5, nahm die Reise nach Domodossola (I) zur Rally Valli Ossolane unter die Räder.
Zehn Etappen (120,2 km) mussten absolviert werden. Und die Konkurrenz aus Italien war gross. 113 Teams standen am Start; darunter zwei WRC’s und zwölf R5-Autos. In diesem Feld schaffte es «Bally» von Anfang bis Schluss im Spitzenpulk mitzumischen und belegte am Ende den vierten Gesamtrang mit zweieinhalb Minuten Rückstand auf den siegreichen Markenkollege Davide Caffoni aus Italien. «Unser Fokus lag auf den Punkten zur Schweizer Meisterschaft», sagt Ballinari. «Ausserdem wollten wir die Gelegenheit nutzen, unser Auto besser kennenzulernen. Beides ist uns gelungen.»
Ballinari hat mit dem SM-Sieg bei der «Ossolane» seinen Vorsprung in der Meisterschaft ausgebaut. Nach 4 von 6 Bewerben liegt der Tessiner mit 129,5 Punkten in Führung. Zweiter ist Salomon, der in Italien Elfter wurde. Sein Rückstand auf Ballinari beträgt 43,5 Punkte. Bei noch zwei ausstehenden Rallyes ist der Jurassier der letzte verbliebene Gegner von Ballinari. Um den Titel noch zu holen, müsste Salomon im Tessin und im Wallis gewinnen. Gleichzeitig dürfte Ballinari maximal vier Punkte holen. «Wir haben uns eine prima Ausgangslage geschaffen», sagt Ballinari. «Aber im Motorsport passieren verrückte Dinge. Deshalb sprechen wir erst vom Titel, wenn er in trockenen Tüchern ist.»
Der dritte Schweizer im Bunde, Cédric Betschen, wurde in seinem Gruppe-N-Clio als 25. gewertet – das bedeutet Platz 3 in seiner Kategorie nur zehn Sekunden hinter dem Klassensieger.
Mehr Informationen zur Rally Valli Ossolane finden Sie im Internet unter www.rallyvalliossolane.it
Die Schweizer Piloten, die am Wochenende auf internationalen Bühnen unterwegs waren, haben unterschiedlich abgeschnitten. Den grössten Erfolg verbuchte Sébastien Buemi, der bei seinem Heim-Rennen in der Formel E in Bern auf Platz 3 landete. «Ich bin sehr zufrieden mit dem dritten Platz. Bei einem Heimrennen da oben zu stehen, ist schon sehr speziell. Es ist nicht ganz so emotional wie vor einer Woche in Le Mans, als wir das 24-Stunden-Rennen gewonnen haben, aber es fühlt sich auch sehr gut an.» Buemi war von Startplatz 3 ins Rennen gegangen und verteidigte diese Position bis ins Ziel. «Überholen war sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich auf dieser Strecke», sagt der frischgebackene Sportwagen-Weltmeister. Für Buemi war es nach Rang 2 in Berlin der zweite Podestplatz in diesem Jahr. Landsmann Edoardo Mortara hatte weniger Glück. Für den Genfer endete das Rennen nach wenigen Runden mit einer Kollision. In der Meisterschaft liegt Buemi vor dem finalen Doubleheader in New York auf Platz 7, Mortara ist Zwölfter. Das Rennen in Bern gewann der Führende in der Meisterschaft, Jean Eric Vergne.
Knapp am Podest vorbei schrammte Marcel Fässler. Der Einsiedler und seine drei deutschen Teamkollegen René Rast, Markus Winkelhock und Christopher Haase gingen nach Elektronikproblemen im Qualifying von Startplatz 28 ins Rennen. Von dort arbeitete sich das Quartett bis auf Rang 3 vor. Doch wegen einer Zeitstrafe verpassten Fässler & Co. das Podium als Vierte um lediglich 2 Minuten und 15 Sekunden. Der Gesamtsieg bei der 47. Austragung der 24 Stunden Nürburgring ging an Fässlers Audi-Markenkollegen Pierre Kaffer, Frank Stippler, Dries Vanthoor und Frédéric Vervisch. Nur zwei Plätze hinter Fässler kam Alexandre Imperatori auf einem BMW M6 GT3 ins Ziel. Ebenfalls noch in den Top 10: Philip Ellis auf einem Mercedes AMG GT3. Gleich drei Schweizer durften einen Klassensieg bejubeln: Yannick Mettler gewann auf einem Mercedes-AMG von Black Falcon erstmals die Klasse SP10 der GT4-Autos. Rahel Frey setzte sich auf einem Audi R8 LMS in der Klasse SP8 durch. Und Ivan Jacoma triumphierte in der SP6 (auf Porsche Cayman GT4 CS).
Kaum Grund zum Feiern hatten die Schweizer Vertreter in Le Castellet. In der Formel 2 sicherte sich Louis Delétraz mit einer beherzten Aufholjagd im zweiten Rennen als Siebter wenigstens zwei Punkte. Der Zug in der Meisterschaft ist aber abgefahren. Auf Leader Nyck de Vries hat der Genfer nach fünf von zwölf Veranstaltungen bereits 85 Punkte Rückstand. Ralph Boschung ging in Südfrankreich erneut leer aus. Auch in der Formel 3 sah es nicht viel besser aus. Fabio Scherer beklagte sich das ganze Wochenende über mangelnden Speed und verbuchte die zweite Nullrunde nach Barcelona. Positiv aufgefallen ist nur der Japaner Yuki Tsunoda im Dienst von Jenzer Motorsport. Im ersten Durchgang fuhr er von Startplatz 27 auf Platz 7 vor. Im zweiten Heat lag er aus der ersten Startreihe gestartet sogar kurz in Führung, ehe er danach aber bis auf Platz 9 durchgereicht wurde.
Der bisher in der Schweizer Slalom-Meisterschaft ungeschlagene Philip Egli hat in Chamblon, beim sechsten Lauf in dieser Saison, seine erste Niederlage einstecken müssen. Der Tagessieg auf dem Kasernenareal oberhalb von Yverdon ging an Lukas Eugster. Die Umstände, wie es zu diesem Triumph des Herisauers kam, werfen kein gutes Licht auf die Rennleitung und deren Torrichter. «Ich kann mich nicht wirklich über meinen ersten Tagessieg freuen», sagt Eugster. «Aber Regeln sind Regeln.»
Was war passiert? Egli hatte schon nach dem ersten Lauf einen dicken Hals. Der bisherige Dominator der Schweizer Slalom-Meisterschaft war gerade eben in Durchgang 1 gestartet, als dieser wegen eines stehengebliebenen Konkurrenten abgebrochen werden musste. «Mir wurde das aber nicht signalisiert – es gab keine gelben Flaggen», sagt Egli. «Ich bin dann irgendwann mit 190 km/h auf eine stehende Kolonne aufgefahren. Zum Glück an einer Stelle, die übersichtlich war.» Egli durfte den Lauf selbstverständlich wiederholen. «Doch bei den Temperaturen schafft man keine zwei Durchgänge hintereinander. Meine Bremsen waren viel zu heiss.» So führte nach dem ersten Lauf Lukas Eugster mit einer Zeit von 2:58,828 min – vor Egli, der sich auf seiner Wiederholungsrunde eine 2:59,890 min notieren liess. Zum Vergleich: Im Training fuhr Egli 2:55,269 min.
Im zweiten Durchgang wurde Egli in einer Zeit von 2:57,542 min gestoppt. Während Eugster sich in 2:59,002 min nicht verbessern konnte. Der Tagessieg schien Egli sicher. Es wäre der sechste in Folge gewesen. Doch die Rennleitung gab dem Glarner für einen Fehler bei Tor 60 eine Zehn-Sekunden-Strafe. Dieser war sich keiner Schuld bewusst. «In meinem zweiten Durchgang hat an einer Stelle eine Pylone gefehlt. Ich bin dort innerhalb der Markierung durchgefahren. Was hätte ich anderes tun sollen? Dass ich dafür bestraft werde, kann ich nicht verstehen. Ich habe sogar den Videobeweis, dass diese Pylone nicht mehr da war, als ich die Stelle passiert habe.» Ob Egli in Revision gehen wird, ist noch offen. Kleiner Trost: Egli reiste mit 20 SM-Punkten für den Klassensieg aus Chamblon ab.
Für Lukas Eugster im Ligier-Honda war es der erste Tagessieg bei einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft. Die Freude darüber hielt sich in Grenzen. «Es tut mir leid für Philip. Ich kann aber nichts dafür und nehme den Sieg trotzdem entgegen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit einem
CN-Auto in Chamblon die Drei-Minuten-Marke knacken könnte. Jetzt geht es in die Sommerpause. Danach will ich mit einer kürzeren Übersetzung im Herbst in den verbleibenden zwei Slaloms in Drognens und Ambri nochmals richtig angreifen.»
Platz 3 hinter Eugster und Egli ging wie zuletzt in Bure und in Romont an Michael Helm im Tatuus Formel 4. Bruder Andreas belegte im Suzuki-TracKing Platz 4. Bester Tourenwagenpilot war erneut der Tessiner Christian Darani im Fiat X1/9, der mit einer Zeit von 3:11,236 min den Schweizer Serien-Meister Martin Bürki auf seinem VW Polo um 1,2 Sekunden distanzierte. Im ersten Durchgang lag der Uetendorfer nur elf Hundertstelsekunden hinter Darani, nachdem er kurz vor dem Ziel auf seinen Teamkollegen Heinz Gfeller aufgelaufen war. «Im zweiten Heat löste sich das Auspuffrohr im Seitenschweller. Dadurch wurde der Unterboden zu heiss und einige Leitungen und Isolationen sind durchgebrannt. Dass ich die Jagd auf die Tourenwagenbestzeit fortgesetzt habe, anstatt das Auto abzustellen, war nicht gut von mir. Da war wohl zu viel Adrenalin im Spiel.»
Eine starke Darbietung bot Manuel Santonastaso im BMW 320. Der Thurgauer, der zuletzt zwei Mal gegen Jürg Ochsner im Opel Kadett den Kürzeren zog, sicherte sich in 3:13,673 min nicht nur den Sieg in der Interswiss, er klassierte sich vor Danny Krieg (Audi A4) als drittbester Tourenwagenpilot.
Der Stand nach sechs von acht Slaloms: Egli, Bürki und Hanspeter Thöni, der erneut die Klasse N/ISN gewann, liegen verlustpunktfrei in Führung. Dahinter lauern mit fünf respektive zehn Zählern Rück-stand Christian Darani und Manuel Santonastaso. Weiter geht’s am 21./22. September in Drognens.
Hauchdünn fiel die Entscheidung im Suzuki Swiss Racing Cup aus. Der bisher sieglose Zürcher Fabian Eggenberger setzte sich im zweiten Durchgang mit einem Vorsprung von vier Tausendstelsekunden gegen den dreimaligen Saisonsieger Marcel Muzzarelli durch. Platz 3 ging mit drei Zehntelsekunden Rückstand an Christian Zimmermann, der in dieser Saison noch nie auf dem Podest gestanden hat. Die beiden Parallelstarter Martin Bürki und Manuel Santonastaso belegten die Ränge 5 respektive 18. In der Meisterschaft führt weiter Muzzarelli vor Schneider und Eggenberger.
Die Ergebnisse von Chamblon finden Sie im Internet unter www.ecuriedunord.ch oder www.gvi-timing.ch
Für Marcel Fässler sind es die zwei strengsten Wochen im Jahr. Zuerst die 24h von Le Mans, nun die 24h am Nürburgring. Ersteres hat für den dreimaligen Le-Mans-Sieger mit einem schmerzhaften Crash geendet. Doch Fässler ist wohlauf und kann am Samstag am Nürburgring den Unfall an der Sarthe vergessen machen. Zusammen mit Christopher Haase, René Rast und Markus Winkelhock, die allesamt schon einmal am Nürburgring gewonnen haben, bildet Fässler ein äusserst schlagfertiges Quartett. Und auch sein Team, Car Collection Motorsport, verfügt über reichlich Erfahrung. Der letzte grosse Sieg gelang im Januar bei den 24h von Dubai.
Fässler ist auf seinem Audi R8 LMS nicht der einzige Schweizer, der am Wochenende am Start steht. Aber er ist sicher der, mit den besten Siegchancen. Zu den übrigen Eidgenossen zählt u.a. Alexandre Imperatori. Der Romand hat 2015, als Nico Müller das Rennen gewann, als Dritter auf dem Podium gestanden. Er wird in einem BMW M6 GT3 in der Königsklasse SP9-Pro antreten. Apropos Müller: Der wäre sehr gerne am Nürburgring gefahren, steht aber als Ersatzfahrer von Audi bei der Formel E in Bern im Einsatz.
Ein weiteres Schweizer Duo, das auf sich aufmerksam machen will, ist Simon Trummer und Jonathan Hirschi. Zusammen mit dem Deutschen Björn Grossmann werden sie einen Ferrari F488 pilotieren. Hoffnungen aufs Podium macht sich auch der Tessiner Raffaele Marciello, der wie Philip Ellis in einem Mercedes-AMG GT3 antritt.
Den Hattrick im Visier hat Yannick Mettler. Der Luzerner, der bei den letzten zwei Ausgaben mit einem Klassensieg im BMW M235i Racing Cup glänzte, setzt diesmal auf einen Mercedes-AMG GT4 von Black Falcon. Ebenfalls in der GT4 unterwegs: Manuel Amweg auf BMW M4 GT4 von Leutheuser Racing. Am Start sind auch zwei Schweizerinnen: Rahel Frey (Audi R8 LMS) und Jasmin Preisig (VW Golf VII GTI).
Der Start erfolgt am Samstag um 15.30 Uhr. Das Rennen wird von RTL Nitro live und rund um die Uhr übertragen.
Das nächste Rennen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon in wenigen Wochen statt.
Die Veranstaltung findet am 13./14. Juli 2019 in Mirecourt (FRA) statt und ab sofort ist die Einschreibung über register.gvi-timing.net offen.
Nennschluss für den vierten Lauf ist am 04.07.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Bevor es in die Sommerpause geht, findet am Wochenende in Chamblon bei Yverdon-les-Bains der sechste Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft statt. 132 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für die nationalen Meisterschaftsläufe am Sonntag eingeschrieben. 194 Piloten stehen am Samstag für die LOC-Rennen respektive Markencups am Start.
Wie zuletzt in Romont beim fünften Aufeinandertreffen der Schweizer Slalom-Elite wird der Tagessieg auch in Chamblon zwischen Philip Egli und Lukas Eugster ausgefochten, wobei die Vorteile ganz klar bei dem in dieser Saison noch ungeschlagenen Egli liegen. «Ich freue mich auf dieses Rennen. Und auf ein neues Duell mit Lukas. Schade, ist Marcel Maurer auch diesmal nicht dabei. Mit Blick auf die Meisterschaft ist das für mich zwar von Vorteil, aber es ist immer besser, wenn mehr Konkurrenz am Start steht.» Egli, der in dieser Saison drauf und dran ist, alle acht Rennen zu gewinnen, wird die Pause nach Chamblon nutzen, um bei vereinzelten Läufen zur Schweizer Berg-Meisterschaft zu starten. «Für Ayent-Anzère habe ich mich bereits eingeschrieben. Und wahrscheinlich werde ich auch in Oberhallau fahren. Als Vorbereitung für die Slaloms, die dann Ende September, Anfang Oktober in Drognens respektive Ambri auf dem Programm stehen.»
Eugster wird in Chamblon versuchen, Seriensieger Egli mehr zu ärgern als es ihm zuletzt in Romont gelungen ist. «Ich war mit meiner Leistung beim letzten Rennen nicht ganz zufrieden», sagt Eugster. «Das liegt aber auch daran, dass mein Ligier-Honda immer noch zu lange übersetzt ist. Dieses Manko werden wir erst in der Sommerpause beheben können. Sodass wir für bei den letzten beiden Slaloms nochmals richtig angreifen können.»
Im Kampf um Platz 3 wird es in Chamblon ebenfalls eine Neuauflage des Duells Michael Helm gegen Denis Wolf geben. Wobei Wolf den Ball flach hält. «Natürlich ist es mein Ziel, um Platz 3 zu kämpfen. Aber Chamblon ist für mich eine neue Strecke. Daher wird dieses Unterfangen schwierig werden.»
Neben Egli sind noch zwei weitere Fahrer in dieser Saison verlustpunktfrei: der Uetendorfer Martin Bürki in der Kategorie E1 bis 1600 cm3. Sowie der Brienzer Hanspeter Thöni, der in der Klasse N/ISN/R1 bisher ebenfalls alle Rennen gewonnen hat. Bürki wird wie schon in Romont bereits am Samstag im Suzuki Swiss Racing Cup ins Lenkrad greifen und peilt dort erneut einen Podestplatz an. «Nach der Erfahrung von Romont weiss ich, was ich noch verbessern kann», sagt Bürki. Neben dem amtierenden Schweizer Meister wird auch Manuel Santonastaso im Suzuki-Cup Starten. Bürki freut sich auf den Vergleich mit dem Vorjahreszweiten der Schweizer Slalom-Meisterschaft. «Das wird eine richtig spannende Angelegenheit. Die beiden besten Tourenwagenfahrer von 2018 gegen die Top-Cracks im Suzuki-Cup.»
Mit 4,3 Kilometer ist Chamblon die zweitlängste Strecke im diesjährigen Kalender. Nur der Kurs in Bure ist mit 5,255 km noch länger. 66 Tore müssen bewältigt werden. Die Bestzeit im Vorjahr stellte Philip Egli in 2:54,564 min auf. Egli hat die letzten fünf Austragungen in Chamblon für sich entschieden. 2015 stellte er den bestehenden Streckenrekord von 2:53,556 min auf.
Los geht es am Samstag ab 7.00 Uhr mit den ersten Trainings der lokalen Kategorien. Die ersten Wertungsläufe stehen ab 13.30 Uhr auf dem Programm. Die beiden Läufe zum Suzuki Swiss Racing Cup gehen um 14.45 respektive 16.20 Uhr über die Bühne. Auch am Sonntag ist bereits um 7.00 Uhr Tagwacht. Ab 13.30 Uhr geht’s dann ans Eingemachte. Die Preisverteilung findet um 18.00 Uhr statt.
Der Slalom Chamblon wurde 1982 vom Automobil Club der Schweiz ins Leben gerufen. Bis 1994 wurde das Rennen unter der Flagge des ACS ausgetragen. Seit 1999 kümmert sich die Ecurie Nord um einen reibungslosen Ablauf rund um das Kasernenareal von Chamblon. Die diesjährige Ausgabe ist bereits die 37.
Mehr über den Slalom in Chamblon erfahren Sie im Internet unter www.ecuriedunord.ch
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht zum zweiten Mal in diesem Jahr fremd. Nachdem der Auftakt in der Nähe von Saint-Etienne (F) stattgefunden hat, geht die zweite Ausland-Rallye rund um das italienische Domodossola über die Bühne. 115 Teams haben sich zur 55. Ausgabe dieser Traditionsrallye eingeschrieben. Leider sind darunter nur drei Equipen aus der Schweiz: Mit der Startnummer 3 der amtierende Schweizer Meister Ivan Ballinari (Skoda Fabia R5), mit der #14 Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta R5) und mit der #78 Cédric Betschen (Renault Clio).
Aufgrund des Mini-Startfeldes aus Schweizer Sicht steht schon vor der Rallye fest, dass es im Falle eines Sieges für Ivan Ballinari, den Führenden im Gesamtklassement, nur halbe Punkte gibt. Der Tessiner, der in dieser Saison schon zwei Mal gewonnen hat, könnte sich also maximal 22,5 Punkte gutschreiben lassen. Damit würde Ballinari die Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen. Doch zum vorzeitigen Titelgewinn wird es nicht reichen. Bei den verbleibenden Rallyes im Tessin (6./7. September) und im Wallis (16.-19. Oktober) können noch 77 Zähler geholt werden. "Für mich steht der Spass an diesem Wochenende im Vordergrund. Ich denke nicht an die Punkte. Vielmehr mache ich mir Sorgen, dass nur drei Schweizer Teams am Start sind. Das ist nicht gut", sagt Ballinari.
Zehn Etappen stehen bei der «Ossolane» auf dem Programm. SP1 und SP3 über je 12 km werden am linken Seeufer des Lagio Maggiore ausgetragen. SP2 und SP4 gehen über die doppelte Distanz von Cannobio nach Malesco. Am zweiten Tag steht dann zuerst eine Mini-Etappe von 5,2 km an, ehe der Tross die Etappen «Crodo Mozzio» (9,5 km) und «Monte Creste» (9,3 km) abfahren muss. Insgesamt müssen die Teams 468 km absolvieren, davon 120,2 km auf Zeit. Übrigens: Die «Ossolane» zählte be-reits einmal zur Schweizer Meisterschaft: 2002. Damals siegte Christian Jaquillard auf Toyota Corolla.
Mehr über die Rally Valli Ossolane erfahren Sie im Internet unter www.rallyvalliossolane.it
Die Rennstrecken ändern sich, der Tagessieger bleibt stets derselbe. Philip Egli hat auch beim fünften Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft im freiburgischen Romont für klare Verhältnisse gesorgt. Mit seinem fünften Gesamtsieg in dieser Saison ist Egli der unangefochtene Slalom-König in diesem Jahr. Dennoch weicht er der Frage, ob er in dieser Saison alle acht Läufe für sich entscheiden wird, immer noch elegant aus. «Es ist möglich – ja. Aber im Rennsport kann sich alles sehr rasch ändern. Ein technischer Defekt und schon ist der Traum, alle Rennen in einer Saison zu gewinnen, geplatzt.»
Egli legte den Grundstein zu einem weiteren, seinem 33. Gesamtsieg, bereits im ersten Lauf. Die 1:53,411 min waren zwar laut Egli nicht perfekt, sie hätten aber bereits zum Tagessieg gereicht. Doch Egli setzte im zweiten Heat noch einen drauf. In 1:52,016 min war er annähernd eineinhalb Sekunden schneller als in seinem ersten Heat. «Der erste Durchgang glich einem Sicherheitslauf», so Egli. «Im zweiten habe ich dann mehr attackiert. Die Runde war gut. Aber es geht noch schneller.»
Egli hatte in Romont eigentlich nur einen Gegner im Kampf um den Tagessieg zu fürchten: Lukas Eugster. Der Herisauer griff nach seinem Zylinderkopfschaden in Bure wieder ins Renngeschehen ein, konnte den Abo-Tagessieger von 2019 aber auch nicht stoppen. «Es lief nicht schlecht. Und nach dem Schaden in Bure war ich froh, dass wir keine weiteren Probleme hatten. Trotzdem habe ich mir etwas mehr erhofft. Ich war zwar drei Sekunden schneller als im Vorjahr mit dem Formel Renault, hatte mir aber eine Vorgabe von vier bis fünf Sekunden gemacht.»
In Abwesenheit von Marcel Maurer, der beim Saisonauftakt der Schweizer Bergmeisterschaft in Hemberg am Start gestanden hat, machten in Romont zwei weitere Formel-Fahrer Platz 3 unter sich aus: Michael Helm und Denis Wolf. Wobei Helm im ersten Durchgang mit einer starken 1:58er-Zeit die Latte für Wolf so hoch legte, dass dieser sich geschlagen geben musste.
Schnellster Tourenwagenfahrer war in Romont Christian Darani, der im Gesamtklassement direkt hinter TracKing-Pilot Andreas Helm den sechsten Gesamtrang belegte. Nur 1,3 Sekunden langsamer als Darani war Schweizer Meister Martin Bürki, der seinen VW Polo zu einem weiteren, souveränen Klassensieg in der E1 bis 1600 cm3 peitschte. «Langsam fängt die Zeit des Rechnens an», sagt Bürki mit Blick auf die Meisterschaft. «Wichtig sind jetzt saubere Läufe. Ich darf mir keine Torfehler leisten. Die Konkurrenz schläft nicht. Auf Werner Willener (Zweiter hinter Bürki) musste ich schon in Romont aufpassen. Und es gibt noch ein paar andere, die ich nicht unterschätzen darf.»
Bürki war nicht nur am Sonntag eine feste Grösse, der Uetendorfer war bei seinem ersten Start für das Flammer Speed Team im Suzuki Swiss Racing Cup bereits am Samstag sehr flott unterwegs. Nach dem ersten Heat lag Bürki noch auf dem vierten Zwischenrang knapp hinter Fabian Eggenberger. Doch im zweiten Durchgang drehte Bürki auf und fuhr mit einer Runde in 2:22,635 min als Dritter aufs Podest. Den Sieg im beliebten Markencup machten Simeon Schneider und Marcel Muzzarelli unter sich aus. Nach drei Siegen «en suite» hatte Muzzarelli auf der 2,91 km langen Strecke diesmal jedoch das Nachsehen. Schneider sicherte sich mit einem absolut fehlerfreien zweiten Run mit vier Zehntelsekunden Vorsprung den Tagessieg. In der Meisterschaft konnte sich Muzzarelli trotz der «Niederlage» behaupten. Der Thurgauer führt mit 246 Punkten vor Schneider (235) und den punktgleichen Sandro Fehr und Fabian Eggenberger mit je 226 Zählern.
Zurück zur Schweizer Meisterschaft: Dort liegen nach Romont (bei noch drei ausstehenden Rennen) nur noch drei Fahrer verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Neben Egli und Bürki hat auch Peugeot-Pilot Hanspeter Thöni (N/ISN bis 1600 cm3) mit einem weiteren Klassensieg seine weisse Weste behaupten können. Aus dem Rennen ist dafür Christoph Zwahlen. Der Opel-Kadett-Kutscher aus der Klasse IS bis 2500 cm3musste in Romont die Segel frühzeitig streichen. «Ich hatte am Freitag beim Warmlaufen des Motors gemerkt, dass etwas nicht stimmt», erzählte Zwahlen. «Deshalb habe ich dann sehr rasch wieder eingepackt. Schade – und umso ärgerlicher, weil ich beim letzten Lauf in Bure erst so richtig wieder in Fahrt gekommen bin.»
Die Ergebnisse vom Slalom in Romont finden Sie im Internet unter www.course-romont.ch
Der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen war nicht nur gute Werbung für den Schweizer Nachwuchsrennsport. Er war vor allem der Beweis, dass es in der Schweiz neben vielen talentierten Fahrern auch ein paar schnelle Rennfahrerinnen gibt.
Unter dem Motto «Das Beste kommt zum Schluss» bot das Finale der KZ2 bei der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen Spannung bis zum Zielstrich. Grossen Anteil daran hatte Isabelle von Lerber. Dank eines ausgezeichneten Starts ging die Bernerin in der ersten Kurve in Führung. Und obwohl der Druck über 26 Runden immens war, setzte sich die Swiss-Hutless-Pilotin erfolgreich gegen Vincenzo Alvaro und Denis Tuia durch. «Das war ein hartes Stück Arbeit», sagte von Lerber. «Ich hatte keine Zeit zum Verschnaufen und musste immer wieder Kampflinie fahren. Aber ich bin sehr erleichtert, dass ich diesem Druck standgehalten habe. Es war ein tolles Rennen.»
In den beiden Vorläufen musste sich von Lerber noch mit den Plätzen 5 und 4 begnügen. Im ersten Rennen hatte Dominik Weibel vor seinem Bruder Samuel die Nase vorn. Im zweiten Heat lautete die Reihenfolge genau umgekehrt. In beiden Rennen komplettierte Vincenzo Alvaro das Podium. Weil Mike Müller, der Leader bei den Schaltkarts, in Wohlen nicht über die Ränge 4, 9 und 6 hinauskam, haben die Verfolger etwas Boden gut gemacht. Zwar führt Müller nach wie vor mit 180 Punkten. Doch dahinter lauern von Lerber (142), Alvaro (137) sowie Samuel (133) und Dominik Weibel (115).
Ihren dritten Finalsieg im dritten Rennen der Saison feierte Léna Bühler. Doch diesmal stand die schnelle Dame aus Yverdon nicht nur im Finale ganz oben, sie entschied auch beide Vorläufe zu ihren Gunsten. Hinter Bühler teilten sich die beiden anderen Titelanwärter Savio Moccia und Rafael Aguiar die Ehrenplätze. «Warum ich so schnell bin?», fragte Bühler nach dem Finale. «Ich weiss es nicht. Es läuft einfach alles perfekt.» In der Meisterschaft liegt Bühler bei Halbzeit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft mit 171 Zählern in Führung. Gefolgt von Aguiar (165) und Moccia (146).
Als dritte erfolgreiche Dame liess sich Ekaterina Lüscher feiern. Die Exprit-Pilotin lieferte sich im Finale der OK Junioren einen spannenden Zweikampf mit Elia Sperandio und kletterte nach Platz 3 im zweiten Vorlauf auch im Finale als Dritte aufs Podest. Unangefochtener Finalsieger war Sebastian Kraft, der nach Rang 2 im ersten Heat bereits im zweiten Vorlauf erfolgreich war. «Ich hatte im Finale keine frischen Reifen mehr. Trotzdem habe ich den Sieg nach Hause gefahren», sagte Kraft, der in der Meisterschaft als Zweiter 21 Punkte Rückstand auf Sperandio hat. Ob Kraft in den verbleibenden drei Rennen den Rückstand noch wettmachen kann, ist offen. «Beim übernächsten Lauf in Levier gibt es für mich eine Doppelbelastung mit einem Rennen in Deutschland. Mal schauen, wie sich das auf die Meisterschaft auswirkt.»
Immer besser in Fahrt kam im Verlaufe des Samstags auch der amtierende OK-Senior-Meister Patrick Näscher. Im ersten Vorlauf noch Vierter, verbesserte sich der Liechtensteiner im zweiten Heat auf Platz 2. Im Finale liess Näscher dann nichts anbrennen und gewann vor Lukas Muth (Sieger Lauf 2) und Pascal von Allmen. «Ich hatte vor diesem Rennen kaum trainiert», sagte Näscher. «Deshalb dauerte es ein Weilchen, bis ich wieder voll da war. Aber im Finale lief es dann super, auch wenn die 26 Runden richtig anstrengend waren. Ich hoffe, dass ich nun die restlichen Rennen auch bestreiten kann und es keine Terminkollisionen mit meinem Studium gibt.»
Im ersten Durchgang bei den Senioren setzte sich übrigens Gaststarter Fabio Scherer durch. Doch der Pilot aus der FIA Formel 3 wurde wegen eines fehlerhaften Filters disqualifiziert. Statt Scherer durfte Alain Baeriswyl über den Sieg jubeln. In der Meisterschaft führt von Allmen (145) vor den punkt-gleichen Timo Moser und Alain Baeriswyl (beide 116) sowie Näscher (115).
Bei den Super-Minis setzte sich im Finale Elia Pappacena gegen Roy Alan Shaw (Sieger im zweiten Vorlauf) und Enea Frey durch. Pechvogel von Wohlen war Loris Achermann. Der Sieger des ersten Vorlaufs musste im Finale zuschauen, nachdem er noch vor dem Start in eine Kollision verwickelt war. Der Stand in der Meisterschaft: 1. Shaw 172, 2. Frey 149, 3. Pappacena 147.
Die Ergebnisse von Wohlen finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart
Man musste für den Saisonauftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg das Schlimmste befürchten. Ein wahres Unwetter war angekündigt. Und es traf die kleine Gemeinde im St. Gallischen am Samstagabend auch mit voller Wucht. Doch dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Helfer in der Nacht auf Sonntag konnte das Rennen reibungslos abgehalten werden. Und das – dank der Einsicht von Petrus – sogar unter trockenen Bedingungen.
Der Kampf um den Tagessieg war von Vorneherein eine Angelegenheit zwischen dem amtierenden Meister Marcel Steiner und dem Herausforderer aus Charrat im Kanton Wallis, Eric Berguerand. Schon im ersten Durchgang schenkten sich die beiden nichts. Steiner brannte mit seinem LobArt LA01 in 53,13 sec eine neue Rekordzeit in den Asphalt. Doch die hatte nur wenige Minuten Gültigkeit. Berguerand konterte mit 53,08 sec – und das ohne zuvor getestet zu haben. «Ich wusste wirklich nicht, wo wir stehen», sagte der fünfmalige Schweizer Meister. «Aber es hat schon in den Trainings am Samstag alles recht gut funktioniert.»
Steiner, der schon vor dem Rennen in Hemberg darauf hingewiesen hat, dass Berguerand ein heisser Siegkandidat sei, sofern sein Lola FA99 keine technischen Probleme habe, war im zweiten Lauf also gefordert. Doch Steiner verbesserte sich nicht. Stattdessen touchierte der Berner die Mauer. «Der Schaden ist nicht enorm, aber trotzdem ärgerlich», meinte Steiner. «Ich habe genau dort, wo der Belag wechselt, vorne links angeschlagen. Dass ich trotzdem noch eine 53,77 sec gefahren bin, zeigt, dass ich eigentlich gut unterwegs war.» Berguerand indes knackte seine zuvor aufgestellte Bestmarke auch nicht ganz. Sieben Hundertstel fehlten. Weil die Addition der beiden besten Läufe gilt, hätte Steiner im entscheidenden dritten Durchgang eine Zeit von 53,09 sec gebraucht, um Berguerand nochmals unter Druck zu setzen. Doch Steiner winkte schon vorher ab. Die wärmeren Temperaturen würden eine Zeitenverbesserung unmöglich machen. Und so kam es dann auch. Steiners dritter Run in 53,84 sec (gegenüber Berguerands 53,39 sec) waren zu wenig, um den Tagessieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. «Das war ein guter Einstand», meinte der Schnellste in Hemberg, Eric Berguerand. «Aber keiner der Läufe war perfekt. Es geht noch schneller.»
Hinter den beiden Titelaspiranten tobte derweil der Kampf um Platz 3 zwischen Robin Faustini im Reynard-Mugen und Thomas Amweg. Letzterer erwischte mit seinem Lola-Cosworth keinen guten Start. Eine gebrochene Antriebswelle bedeutete ein Nuller im ersten Durchgang. Doch der Sohn von Bergkönig Fredy Amweg drehte den Spiess noch um. Mit einer Zeit von 55,79 sec im dritten Heat kam er sogar bis auf zweieinhalb Sekunden an Berguerand heran. Das reichte für Platz 3 vor Faustini und Marcel Maurer, der mit seinem Formel Renault den Sieg bei den Zweiliter-Rennwagen vor Christian Balmer und Thomas Zürcher davontrug.
Der Sieg bei den Tourenwagen ging an Roger Schnellmann, dessen Mitsubishi Evo VIII am Samstag noch einen Differenzialschaden erlitten hatte. Doch Schnelllmanns Tuner-Truppe konnte den Defekt beheben und so fuhr der 34-Jährige aus Wangen im Kanton Schwyz schliesslich doch in 1:57,88 min zur Tagesbestzeit bei den «Hüsliautos». Das mit Spannung erwartete Duell gegen Markenkollege Ronnie Bratschi kam leider nicht zustande. Bratschi ist im ersten Rennlauf hinten rechts die Aufhängung gebrochen. «Schade, der Speed war gut und ich hatte ein super Set-Up. Da wäre noch einiges möglich gewesen.» Hinter Schnellmann rangierten Thomas Kessler (ebenfalls Mitsubishi Evo VIII) und Simon Wüthrich (VW Golf Turbo) auf den Ehrenplätzen.
Für einen starken Auftritt sorgte Andy Feigenwinter. In seinem Lotus Exige 430 stellte er einen neue Tourenwagenbestzeit in der SuperSerie auf. Sein Widersacher um den Klassensieg, Lotus-Cup-Champion Dino Wintsch, fehlten im Ziel nur 32 Hundertstel auf Feigenwinter.
Noch knapper ging es im Renault Classic Cup zu. Dort siegte Philipp Krebs zwei Hundertstelsekunden vor René Schnidrig. Platz 3 ging an Michael Schläpfer, dem seinerseits nur 17 Hundertstel auf die Zeit von Schnidrig fehlten.
Mehr über das Rennen in Hemberg erfahren Sie im Netz unter www.bergrennen-hemberg.ch
Sébastien Buemi hat nicht nur seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans aus dem Vorjahr wiederholt. Der Romand kürte sich nach 2014 auch zum zweiten Mal zum Langstrecken-Weltmeister. Buemi und seine beiden Stallgefährten Fernando Alonso und Kazuki Nakajima setzten sich beim Klassiker an der Sarthe im Toyota mit der #8 im teaminternen Duell gegen das Toyota-Schwesterauto von Mike Conway, José Maria Lopez und Kamui Kobayashi durch.
Ausgelassene Freude war nach der Zieldurchfahrt bei Buemi nicht zu erkennen. Zwei Reifenschäden in den letzten beiden Rennstunden am Toyota mit der Nummer 7 entschieden das Rennen zugunsten von Buemi & Co. Nach 385 Runden und 5246 Kilometern lag der neue und alte Sieger nur 16,972 Sekunden vor dem zweiten Toyota. «Wir haben das Gefühl, dass wir diesen Sieg nicht verdient haben», sagt Buemi. «Das Schwesterauto war an diesem Wochenende schneller als wir. Aber sie hatten am Ende mit zwei Reifenschäden grosses Pech.» Buemi weiss, wie es sich anfühlt, wenn einem der Sieg in Le Mans kurz vor Schluss entgleitet. «2016 haben wir das Rennen in der letzten Runde verloren.»
Buemi ist nach Marcel Fässler erst der zweite Schweizer, der den 24-Stunden-Klassiker mehr als einmal gewinnen konnte. Fässler hatte in den Jahren 2011, 2012 und 2014 triumphiert. Diesmal war das Rennen für den Schwyzer schon vor Einbruch der Dunkelheit gelaufen. Fässler kollidierte mit dem Japaner Satoshi Hoshino und krachte in die Leitschienen. Während der Fahrer mit dem Schrecken davonkam, war das Rennen für die komplett zerstörte Corvette gelaufen.
Im Kampf um den dritten Podestplatz unterlag Neel Jani dem SMP-Racing-Team mit Aleshin/Petrov/Vandoorne. Für Jani, Le-Mans-Sieger von 2016, war es der letzte Einsatz im Rebellion-Team. Der Seeländer konzentriert sich ab sofort auf die Formel E mit Porsche.
Die weiteren Platzierungen der restlichen Schweizer: Jonathan Hirschi wurde 14., was Platz 9 in der LMP2 bedeutet. Mathias Beche belegte Rang 16 (P11 in der LMP2). Rahel Frey beendete das Rennen mit ihren Stallgefährtinnen Michelle Gatting und Manuela Gostner auf dem 41. Gesamtrang. Das ist gleichbedeutend mit dem 10. Klassenrang in der LMGTE-Am. Vier Positionen dahinter kam Thomas Flohr als Gesamt-45. ins Ziel.
Erste Startreihe für Buemi
Sébastien Buemi wird am Samstag bei den 24h von Le Mans aus der ersten Startreihe losfahren dürfen. Der Romand musste sich im abschliessenden Qualifying mit seinen Teamkollegen Fernando Alonso und Kazuki Nakajima dem Schwesterauto (mit Kobayashi/Lopez/Conway) geschlagen geben. Buemi & Co. fehlten 0,4 Sekunden auf den schnelleren der beiden Toyota. Nicht vom Glück verfolgt war der Rebellion von Neel Jani. Aufgrund eines Motorschadens verursachte er im dritten Quali einen Unterbruch. Jani und seine beiden Teamkollegen Bruno Senna und André Lotterer starten von Position 6. Die weiteren Schweizer: Jonathan Hirschi, Startplatz 9; Matthias Beche, Startplatz 19 (beide LMP2); Marcel Fässler, Startplatz 39 (GTE-Pro); Thomas Flohr, Startplatz 52; Rahel Frey, Startplatz 60 (GTE-Am). Der Start zu den 24h von Le Mans erfolgt morgen Samstag traditionell um 15 Uhr.
Emil Frey Racing gewinnt auch in Spa
Das Team aus Safebwil hat beim dritten Aufeinandertreffen der GT Open in Spa-Francorchamps bereits seinen vierten Sieg gefeiert. Das Duo Norbert Siedler und Mikael Grenier behielt bei einsetzendem Regen am Samstag die Nerven und beendeten das Rennen hinter dem Safety-Car als Erste. Am Sonntag musste das Lamborghini Huracán GT3 EVO-Schwesterauto von Albert Costa Balboa und Giacomo Altoè in Führung liegend wegen eines Bremsproblems die Segel streichen. In der Teamwertung liegt Emil Frey weiter in Führung. Bei den Fahrern okkupiert man die Plätze 2 und 3.
Youngster Teixeira setzt sich in Le Castellet durch
Beim zweiten Lauf der Porsche GT3 Cup Challenge Suisse in Le Castellet behielt Jean-Paul von Burg im Sprintrennen über 12 Runden die Oberhand und siegte souverän vor Antonio Teixeira. Im Langstreckenlauf über 28 Runden (100 Meilen) drehte der Youngster die Reihenfolge um und gewann vor Andreas Corradina. Von Burg musste sich mit Platz 4 hinter dem Duo Josef Stengel/Joachim Günther begnügen.
YDC-Gewinner Apothéloz knapp am Podest vorbei
Für Julien Apothéloz endete das dritte Wochenende der TCR Germany mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Zürcher, der im Vorjahr die Young Driver Challenge by Cupra/Autoscout gewann, stand am Red Bull Ring zum ersten Mal in seiner Karriere in der ersten Startreihe. Apothéloz konnte im Rennen Platz 2 lange halten, ehe ihne Berührung mit einem Konkurrenten aus dem Rhythmus brachte. Am Ende wurde der Cupra-Pilot Vierter – 0,06 Sekunden hinter dem Podest… Im zweiten Rennen musste Julien aus der Boxengasse starten, kämpfte sich aber noch bis auf Rang 9 vor. Im Gesamtklassement liegt Apothéloz auf Rang 12.
Turbulentes Wochenende für Valente
Am Samstagabend spazierte Alain Valente am Red Bull Ring aus dem Fahrerlager, ohne bis dato einen Meter gefahren zu haben. «So etwas habe ich noch nie erlebt», sagte Valente. «Ein Defekt nach dem anderen. Es wurden sogar extra zwei Techniker von McLaren eingeflogen. Die sollen die Probleme jetzt in Griff kriegen.» In der Tat gelang ihnen das auch. Und so geschah am Sonntag das Wunder, dass Valente und sein Teamkollege Felix von der Laden das Rennen gewannen. Doch die Freude darüber war kurz. Nach dem Rennen wurde der 570S GT4 bei der technischen Nachkontrolle des DMSB disqualifiziert, da die Feuerlöschanlage des Fahrzeugs nicht wie vom Reglement vorgeschrieben aktiviert war. Das Team GT hat gegen die Disqualifikation fristgerecht eine Berufung angekündigt. Somit gibt es bis zur Verhandlung vor dem Berufungsgericht des DMSB keinen Sieger im zweiten Lauf der ADAC GT4 Germany am Red Bull Ring.
4:3 steht es in Hemberg zwischen Eric Berguerand und Marcel Steiner. Von den sieben in der Neuzeit ausgetragenen Bergrennen im St. Gallischen hat der Walliser vier gewonnen. Und auch bei der achten Ausgabe wird der Tagessieg mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit zwischen den beiden schnellsten Schweizer Bergrennfahrern der vergangenen neun Jahre ausgefochten. «Ich freue mich sehr auf den Auftakt», sagt Vorjahressieger Steiner, der sich mit einem Triumph im luxemburgischen Eschdorf auf die bevorstehende Saison vorbereitet hat. «Wo wir stehen, werden wir erst nach den ersten Trainingsläufen wissen. Wir sind in den vergangenen Jahren mit mehr Fahrpraxis gestartet, aber ich glaube, wir sind dennoch gut aufgestellt und haben unseren LobArt nochmals verbessert.»
Die spannendste Frage wird sein: Wie gut ist das Auto von Berguerand? Der Walliser hat seinen Lola FA99 mit weiteren Formel-1-Teilen von Force India aufgerüstet. Doch für einen Testeinsatz vor dem Auftakt hat es nicht gereicht. «In Hemberg wissen wir mehr», sagt Berguerand geheimnisvoll. «Ich hoffe, dass wir die technischen Probleme vom Vorjahr im Griff haben. Das Ziel ist ganz klar der Titel.»
Die beiden Titelaspiranten werden in Hemberg (und auch eine Woche später in Reitnau) noch unter sich sein. Der dritte Titelkandidat, Joël Volluz, wird erst später in den Titelkampf eingreifen. Hinter den beiden Favoriten gibt es ein paar heisse Kandidaten, die am Hemberg für Topzeiten in Frage kommen. Einer davon ist Robin Faustini in seinem Reynard K01. Aber auch Christian Balmer (Tatuus FM), Marcel Maurer (Formel Renault 2.0), Thomas Zürcher (Tatuus F4) und Thomas Amweg (Lola B99) sind Fahrer, die für einen Exploit sorgen können. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Michel Zemp sein, der mit seinem Norma M20 in derselben Klasse antritt wie Steiner.
Bei den Tourenwagen führt der Weg zur Schweizer Meisterschaft voraussichtlich über Ronnie Bratschi und sein Mitsubishi Evo VIII. Der Urner, bereits drei Mal FIA-E1-Cupsieger, hat am Wochenende im deutschen Wolsfeld überlegen gewonnen und ist daher bestens vorbereitet. Bratschi hält im Übrigen mit 57,83 sec den Tourenwagenrekord in Hemberg. «Man hat im Vorjahr gesehen, was möglich ist. Deshalb gehe ich guter Dinge in die neue Saison. Aber man soll den Tag nie vor dem Abend loben. Die Technik kann einem immer einen Streich spielen. Vor allem bei diesen Autos. Die sind sehr ausgereizt». Seine ärgsten Gegner im Kampf um den Titel werden vermutlich Roger Schnellmann und Thomas Kessler sein, die wie Bratschi auf denselben Mitsubishi-Typ setzen. Ersterer hat aber bereits verkündet, dass er sicher nicht an allen Läufen zur Schweizer Meisterschaft teilnehmen wird. Für den Auftakt in Hemberg hält Schnellmann den Ball bewusst flach. «Wir werden so ziemlich auf den letzten Drücker fertig werden. Ausserdem lief der Test, den wir gemacht haben, nicht reibungslos. Meine Erwartungen fürs erste Rennen halten sich deshalb in Grenzen.»
Nicht am Start ist Vorjahresmeister Frédéric Neff. Der Bernjurassier, der die letzten zwei Jahre mit seinem Porsche 996 GT3 R den Tourenwagentitel gewann, wird in diesem Jahr nur in Ayent-Anzère und St. Ursanne-Les Rangiers starten. Weitere Einsätze bestreitet Neff im benachbarten Frankreich.
Mit 1,758 km zählt die Strecke in Hemberg zu den Kürzeren im Kalender. Nur Reitnau ist mit 1605 Metern noch kürzer. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent.
Los geht es ab Samstagmorgen 7.30 Uhr (bis ca. 17.30 Uhr) mit den Trainingsläufen. Der erste Rennlauf findet dann am Sonntagmorgen um kurz nach 9.30 Uhr statt. Jede Klasse wird drei Läufe austragen. Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Der aktuelle Streckenrekord wurde im Vorjahr von Marcel Steiner aufgestellt – in 53,76 sec. Weil einige Passagen neu asphaltiert wurden und so Unebenheiten eliminiert werden konnten, ist es sehr gut möglich, dass eine neue Bestmarke aufgestellt wird.
Mehr über den Saisonauftakt in Hemberg erfahren Sie im Netz unter www.bergrennen-hemberg.ch
Zeitgleich mit dem Saisonauftakt zur Schweizer Bergmeisterschaft in Hemberg findet an diesem Wochenende der fünfte Lauf zur Slalom-Meisterschaft 2019 in Romont (FR) statt. 325 Fahrer und Fahrerinnen haben sich insgesamt eingeschrieben, damit darf Stéphane Mettraux, Cheforganisator der 49. Ausgabe der «Course Automobile de Romont», trotz der Terminkollision sehr zufrieden sein.
Haushoher Favorit auf den Tagessieg ist der in dieser Saison noch ungeschlagene Philip Egli, der mit seinem Dallara F393 in Romont bereits drei Mal den Tagessieg davongetragen hat: 2015, 2016 und zuletzt 2018. Sein grösster Gegner auf dem Waffenplatz Drognens ist zweifellos Lukas Eugster. Der Herisauer hat seinen Ligier-Honda nach dem Zylinderkopfschaden in Bure wieder hergerichtet. «Wir mussten das ganze Auto auseinandernehmen», sagt Eugster. Um sicher zu gehen, dass alles funktioniert, unterzieht Eugster dem Wagen noch einen Funktionstest. «Ich bin zuversichtlich, dass alles wieder so ist, wie es sein sollte. Und ich freue mich auch auf den Slalom in Romont. Ich habe da schon vier Mal am Start gestanden, weiss also, wie der Hase läuft. Platz 2 hinter Egli ist das Minimalziel. Wenn’s regnet, ist vielleicht sogar der Tagessieg möglich.» Nicht am Start sind Marcel Maurer (Tagessieger 2017) sowie Thomas Zürcher. Beide stehen in Hemberg im Einsatz.
Egli umkurvte im Vorjahr die 2,91 km lange und mit 39 Toren versehene Strecke rund um die Kaserne von Romont in einer neuen Rekordzeit von 1:52,981 min. Die Chancen auf einen fünften Gesamtsieg in Folge stehen gut. «Unter regulären Bedingungen werden Lukas und ich den Tagessieg unter uns ausmachen. Ich jedenfalls freue mich auf den Slalom in Romont. Ich mag diese Strecke sehr.»
Neben Egli sind bei Halbzeit der Schweizer Slalom-Meisterschaft noch drei weitere Fahrer verlust-punktfrei: der amtierende Schweizer Meister Martin Bürki (VW Polo, Klasse E1 bis 1600 cm3), Opel-Kadett-Pilot Christoph Zwahlen (IS bis 2500 cm3) und Peugeot-Kutscher Hanspeter Thöni (N/ISN bis 1600 cm3). «Romont zählt zu meinen Lieblingspisten», sagt Bürki und nennt auch gleich die Schlüssel-stellen: «Die Tore 1 bis 3 und der Linksknick beim grossen Stein sind entscheidend. Wenn’s nass wird, was ich nicht hoffe, ist vor allem die Passage nach dem Start sehr delikat.» Bürki kriegt es in Romont mit deutlich mehr Konkurrenz zu tun als zuletzt in Bure. Ein ganzes Dutzend nimmt es mit dem Thuner Serienchampion auf. «Mit Roger Savoy und Olivier Jeanneret sind zwei starke Gegner dazugekommen. Es wird auf jeden Fall enorm wichtig sein, fehlerlos durchzukommen. Ein Torfehler (plus 10 Sekunden) mag es sicher nicht verleiden.»
Wie üblich finden am Samstag ab 7.30 Uhr die Trainings der lokalen Kategorien statt. Am Nachmittag stehen dann die Wertungsläufe auf dem Programm. Parallel rückt auch der Suzuki Swiss Racing Cup aus, der in Romont die Läufe 9 und 10 austrägt. Dort führt bei Halbzeit Marcel Muzzarelli mit 78 Punkten (drei Siege in Folge) vor Simeon Schneider (65), Sandro Fehr (64) und Fabian Eggenberger (61). Am Sonntag ab 7.35 Uhr geht es dann um Schweizer Meisterschaftspunkte. Der erste Wertungslauf startet um 13.15 Uhr. Das Ende der Veranstaltung ist auf 18.30 Uhr terminiert.
Der Slalom in Romont findet übrigens seit 1971 ununterbrochen statt. Der erste Sieger, Jean Blanc, gewann auf einem Tecno Formel 2. Rekordsieger in Romont ist Jean-Daniel Murisier. Der Walliser sicherte sich fünf seiner zehn Siege auf Martini-BMW MK5. Die Siege Nummer 6 bis 10 feierte er auf einem Reynard F3000. Platz 2 in der ewigen Bestenliste geht an Fredy Amweg. Der 69-jährige Ex-Champion aus Ammerswil fuhr beim Slalom in Romont acht Tagessiege ein.
Mehr über den Slalom in Romont erfahren Sie im Internet unter www.course-romont.ch
Nur zwei Läufe zur autobau Schweizer Kartmeisterschaft finden auf heimischem Boden statt. Der erste davon am kommenden Samstag im aargauischen Wohlen. 78 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den dritten Lauf eingeschrieben. Darunter auch Formel-3-Pilot Fabio Scherer, der sich wie im Vorjahr die Gelegenheit, auf seiner Heimstrecke zu fahren, nicht entgehen lassen will.
Wohlen ist für viele Fahrer, die an der autobau Schweizer Kartmeisterschaft teilnehmen, so etwas wie der Saisonhöhepunkt. Die Strecke verlangt von den Fahrern sehr viel ab. Sie ist kurvenreich, bietet kaum Ruhephasen und ist mit ihren Bodenwellen und den bescheidenen Auslaufzonen noch ein Relikt aus der «guten, alten Zeit». Eine besondere Herausforderung stellt in Wohlen auch der Grip dar. Die Strecke ist aufgrund der Sandhügel entlang der Piste oft sehr schmutzig.
Los geht es am Samstagmorgen um 8 Uhr mit dem ersten Training in der Kategorie Super Mini. Dort stehen insgesamt 18 Fahrer am Start, wobei die ersten drei in der Meisterschaft nur gerade zehn Punkte voneinander trennt. Als Führender reist Roy Alan Shaw nach Wohlen. Der junge Walliser hat zuletzt in Château Gaillard beide Vorläufe gewonnen. Im Final musste er sich Loris Achermann, der auf dem zweiten Zwischenrang liegt, geschlagen geben. Dritter in der Meisterschaft ist Enea Frey, der beim Saisonauftakt in Italien noch alle drei Rennen für sich entscheiden konnte. Alle drei Piloten sind auf unterschiedlichem Material unterwegs, was die Sache in Wohlen besonders spannend macht.
Etwas einseitiger ist die Ausganslage in der Kategorie OK Junior. Mit drei Siegen zuletzt in Château Gaillard hat sich Elia Sperandio in der Gesamtwertung leicht abgesetzt. Das Fliegengewicht aus Mels im Kanton St. Gallen führt mit 137 Punkten vor Sebastien Kraft (102 Punkte) und Florent Panès (86). Wie bei den Super Minis fährt auch dieses Trio auf unterschiedlichen Fabrikaten. Nur ein Fahrer hat sich für die neue OK Junior Academy eingeschrieben: Valentin Steiger. Diese Kategorie wird im Rahmen der OK Junior mit einheitlichen Motoren und Vergasern der Marke Rexon ausgetragen.
Die teilnehmerstärkste Kategorie ist erneut die X30 Challenge Switzerland. Dort stehen 24 Fahrer und Fahrerinnen am Start. Auch hier liegt das Spitzentrio nah beisammen. Zuletzt hat Rafael Aguiar aus Lonay (VD) mit zwei Siegen in Château Gaillard die Führung von Léna Bühler übernommen. Diese ist in dieser Saison in den Finalläufen bisher ungeschlagen und will mit einer Top-Leistung in Wohlen ihren Zwölf-Punkte-Rückstand wettmachen. Dritter im Bunde ist Savio Moccia. Der gerade eben erst 17 Jahre alt gewordene Kart-Republic-Fahrer aus Lyss liegt nur drei Zähler hinter Bühler, hatte zuletzt in Château Gaillard das Glück aber nicht auf seiner Seite.
Bei den OK Senioren hat Pascal von Allmen den besten Saisonstart erwischt. Der 23-Jährige aus Herzogenbuchsee hat mit seinen ersten beiden Saisonsiegen in Frankreich die Führung an sich gerissen. Erster Verfolger ist Timo Moser, dessen Rückstand 16 Punkte beträgt. Ganz so «einfach» wie zuletzt in Château Gaillard wird es das Duo beim Heimspiel in Wohlen aber nicht haben. Mit Fabio Scherer, Jasin Ferati und Patrick Näscher ist die Konkurrenz deutlich stärker als beim zweiten Lauf. Der amtierende Schweizer Meister Näscher hat wegen seines Studiums auf den zweiten Lauf verzichten müssen und ist deshalb besonders heiss auf die Rennen in Wohlen. Scherer betrachtet den Abstecher nach Wohlen als Fingerübung für seine bevorstehenden Einsätze in der FIA Formel 3. Und Ferati hat zuletzt bei der Kart-EM im belgischen Genk in den Final vorgestossen.
Bei den Schaltkarts ist Mike Müller der Mann der Stunde. Der Swiss-Hutless-Pilot aus Schwanden hat bisher von allen Fahrern am meisten Punkte gehamstert (142). Hinter ihm liegen Samuel Weibel (96) und Isabelle von Lerber (88). Beide werden in Wohlen versuchen, den Rückstand auf Müller zu ver-ringern. Kleiner Wermutstropfen: Von den bisher 15 Fahrern, die in dieser Saison bereits gepunktet haben, sind in Wohlen nur acht am Start.
Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart sowie auf www.gvi-timing.ch. Die Finalrennen können im Livestream auf www.swiss-sport.tv oder auf der Facebook-Seite der Schweizer Kart Meisterschaft verfolgt werden.
Drei Schweizer haben am Wochenende auf internationalem Parkett für Aufsehen gesorgt. Allen voran Nico Müller. Der 27-jährige Berner feierte in Misano seinen längst fälligen zweiten DTM-Sieg. Fast drei Jahre dauerte die Durststrecke des Audi-Piloten. Seinen ersten Sieg feierte er am 28. Juni 2016 auf dem Norisring. Dazwischen liegen 53 Rennen, in denen Müller sieben Mal auf dem Podium stand; aber eben nie ganz oben. «Ich bin einfach nur happy!», sagte Müller. «Genial! Wir haben extrem hart für diesen Sieg gearbeitet. Die Jungs haben sich das verdient – und ich glaube, ich mir auch. Der Samstag hätte besser laufen können, denn wir streben immer nach Perfektion. Die gibt’s selten. Der Sieg tut aus diesem Grund richtig, richtig gut.»
Müller ist mit einem Raketenstart von Position 4 auf Platz 2 vorgefahren und hing danach im Heck des Führenden René Rast. Als dieser wegen eines Reifenschadens seinen Pflichtstopp früher als geplant absolvieren musste, übernahm Müller das Zepter und gab es bis ins Ziel nicht mehr ab. «Ich glaube, ich hätte auch ohne das Pech von René gewinnen können», meint Müller. «Wir waren am Sonntag richtig gut aufgestellt.» Müllers Durststrecke hätte schon vergangenen Herbst am Red Bull Ring beendet werden können. Doch damals verzichtete der Blondschopf zugunsten von Teamkollege René Rast kurz vor der Ziellinie auf den Sieg. Umso grösser ist die Freude jetzt, den damals hergeschenkten Sieg nachgeholt zu haben.
Neben Müller, der in der Gesamtwertung auf Rang 3 liegt (17 Punkte hinter Rast), hat auch Patric Niederhauser zurzeit einen sensationellen Lauf. Der Berner grüsst auch nach vier Läufen in der ADAC GT Masters von der Tabellenspitze. Niederhauser hatte am Wochenende am Red Bull Ring zusammen mit seinem Teamkollegen Kelvin van der Linde mit den Plätzen 4 und 3 erneut zwei Top-Ergebnisse abgeliefert. «Ich hatte vor der Saison schon grosse Hoffnungen, aber dass es so gut läuft, hätte ich nicht erwartet», sagt Niederhauser. «Schon beim ersten Test im Februar war ich von der Arbeitsweise des Teams beeindruckt und habe nur gedacht: Wow! Unser Erfolg kommt daher nicht aus dem Nichts. Aber dass wir die Tabellenführung zur Saisonpause halten, damit hätte niemand gerechnet.» Einziger Wermutstropfen: Im ersten Durchgang hätte von Startplatz 2 mehr als nur der vierte Rang herausschauen können. «Mein Start war nicht gut», sagte Niederhauser. «Ich habe zu sehr auf den Polesetter geachtet und beinahe meine Startbox verpasst. Dann bin ich aussen in Turn 1 abgedrängt worden und auf Platz 6 zurückgefallen. Aber dank eines guten Boxenstopps haben wir noch zwei Plätze gut gemacht.»
Grund zum Jubeln hatte auch Fabienne Wohlwend. Der Liechtensteinerin mit Schweizer Lizenz gelang im Rahmen der DTM in Misano mit Platz 3 der erste Podestplatz in der W-Series. Wohlwend war aus der Pole-Position gestartet, kam aber schlecht weg, und verlor direkt zwei Positionen. Dahinter kam es dann mit der Engländerin Alice Powell in Kurve 1 zum Kontakt. Während Wohlwend ihre Fahrt fortsetzen konnte, flog die Engländerin ins Kiesbett. Der Sieg ging an Jamie Chadwick vor Beitske Visser. In der Gesamtwertung liegt Wohlwend auf dem fünften Rang mit 29 Punkten. Es führt Chadwick mit 68 Zählern. «Es war meine erste Pole-Position im Formelsport. Und ich bin nicht wirklich gut weggekommen. Bei der Kollision mit Alice hatte ich befürchtet, dass mein Frontspoiler etwas abgekriegt hat. Aber er hielt bis zum Ende durch. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen am Norisring. Diese Strecke kenne ich vom Audi TT Cup 2017.»
Auto Sport Schweiz stellt in diesen Tagen die drei Titelanwärter für die Schweizer Bergmeisterschaft 2019 bei den Rennwagen vor. Teil 3: Herausforderer 2 Joël Volluz
Joël Volluz ist das Nesthäkchen unter den drei Titelaspiranten 2019. Mit seinen 27 Jahren drückt er den Schnitt am Berg nach unten. Zum Vergleich: Marcel Steiner wird demnächst 44, Eric Berguerand ist eben erst 40 geworden. Doch das Alter scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. Was Steiner und Berguerand mit ihrer Erfahrung herausholen, versucht «Jojo» mit seinem Speed wettzumachen. Dass er in dieser Saison auf die ersten beiden Rennen in Hemberg und Reitnau verzichtet, ist aus Sicht der Fans bedauerlich. Umso mehr dürfen sich diese freuen, wenn Volluz ab dem dritten Lauf in Massongex (oder spätestens in Anzère am 26./27. Juli) eingreift. «Ich weiss, dass ich mir dadurch einen Nachteil einhandeln kann», sagt Volluz, «aber ich bin überzeugt, dass man mit Top-Ergebnissen immer noch eine Chance auf den Titel hat.»
Volluz stammt aus einer rennverrückten Familie. Patenonkel Jean-Daniel Murisier, ein früherer Bergcupsieger, hat u.a. neun Mal das Bergrennen von Ayent-Anzère gewonnen. Vater Georges war sein Mechaniker. Daher ist es nicht erstaunlich, dass Joël schon im Alter von vier Jahren im Kart sass. Allerdings, so der Mann aus Châble, am Fusse des Skieldorados Verbier, habe er nie wirklich eine ganze Saison absolviert. «Das Vergnügen stand im Vordergrund», so Volluz. Immerhin: 2004 war er Champion de la Romandie.
Danach schnupperte Joël für kurze Zeit sogar internationale Rennluft. Den Grundstein dazu legte er 2008 mit dem Gewinn der Formel Lista Junior. Dank diesem Titel kam er zu zwei Einsätzen in der damaligen Formel BMW Europa – als Ersatz bei DAMS in Hockenheim und Monza. «Das war eine tolle Erfahrung. Aber mir war rasch klar, dass wir auf dieser Schiene nicht weiterkommen. Es war sehr schwierig, um nicht zu sagen unmöglich, Sponsoren zu finden.»
Volluz fuhr auf nationaler Ebene noch diverse Rennen in der LO Formel Renault, wechselte dann aber in die Schweizer Slalommeisterschaft. Dass er parallel stets die Bergmeisterschaft verfolgte, gefiel den Eltern anfangs gar nicht. Doch Joël vermochte sie zu überzeugen und so startete er 2010 erstmals am Berg – zuerst mit einem Tatuus 2.0, ab 2011 mit einem Reynard 95D Formel 3000 und ab 2013 mit einem Osella FA30. «Ich wusste, dass ich mir Zeit geben musste», sagt Volluz. «Denn Bergrennen sind anders als Rundstreckenrennen. Jeder Fehler, jeder Defekt, kann ins Auge gehen.»
Volluz weiss, wovon er spricht. 2016 ist er wie Berguerand (2007) und Steiner (2013) in Les Rangiers verunfallt. Wie durch ein Wunder kam Volluz mit dem Schrecken davon. Sein Osella glich einem Totalschaden. «Wir konnten nur noch den Motor retten», erinnert sich Joël, der nach dem Unfall auf eine Visite im Krankenhaus verzichtete. «Ich bin erst am Tag danach zum Arzt», so Volluz, «weil mir der Schädel brummte.» Schuld am Unfall mit 260 km/h trifft ihn keine. Ein Verbindungsstück zwischen Dämpfer und hinterer Radaufhängung sei gebrochen, erzählt Volluz.
Auch wenn der Unfall für Volluz glimpflich abgelaufen ist, dauerte es zwei Jahre, ehe der junge Mann aus dem Val de Bagnes sein Comeback gab. Ausgerechnet in Les Rangiers kehrte Volluz 2018 zurück. Zuerst als Demofahrer, ab Oberhallau wieder im Feld der schnellen Sportwagen. «Ich habe zwei Rennen gebraucht, um wieder in den Rhythmus zu kommen.»
Ziel von Volluz ist es, irgendwann den Schweizer Meistertitel zu gewinnen. Drei Mal ist er schon Vizemeister geworden: 2011, 2012 und 2015. Zwei Mal stand ihm Steiner vor der Sonne, einmal Berguerand, der ihn zu Kartzeiten noch gecoacht hatte.
Volluz ist gelernter Mechaniker – so wie Berguerand und Steiner. Wann immer es die Freizeit zulässt, schraubt er an seinem Sportwagen. Die letzten Wochen waren diesbezüglich ziemlich streng für den «Juniorchef» der Garage Gérard Volluz in Vollèges, fünf Autominuten von Le Châble. Volluz hat als Vorbereitung auf die neue Saison gleich mehrere internationale Rennen absolviert. Zuerst in Eschdorf (Luxemburg), dann in Falpera (Portugal – «23-stündige Anreise») und zuletzt in Sternberk (Tschechien). Dabei ist Volluz immer besser in Fahrt gekommen. Zuletzt in Tschechien sicherte er sich Rang 3. Auf den «Grossen» Faggioli verlor er pro Lauf nur 3,5 Sekunden – eine starke Ansage.
Sein Hobby finanziert er wie viele seiner Konkurrenten durch sehr viel Fleiss im Job. Überstunden und Extraeinsätze als Garagist sind an der Tagesordnung. Alles, was nicht für den täglichen Bedarf abgezweigt werden muss, fliesst in den Rennsport. Zusätzliche Geldquellen zu finden, sei eine heikle Aufgabe. «Es spielt keine Rolle, ob du für nationale oder internationale Anlässe Sponsoren suchst», sagt Volluz. «Beides ist schwierig.» Der Unterschied: «Wenn du für die Bergrennen einmal ein Auto hast, sind die Kosten pro Saison überschaubar.» Mit 20`000 Schweizer Franken, so Volluz, komme er über die Runden. Sein Osella allein ist 200`000 Franken teuer. Doch in den Augen von Volluz ist er jeden Rappen wert. «Ein so gutmütiges Auto hatte ich in meiner ganzen Karriere noch nie.»
Auto Sport Schweiz stellt in diesen Tagen die drei Titelanwärter für die Schweizer Bergmeisterschaft 2019 bei den Rennwagen vor. Teil 2: Herausforderer Eric Berguerand
Wenn am 15./16. Juni in Hemberg die Schweizer Bergmeisterschaft eröffnet wird, steht der Name «Berguerand» nicht nur einmal in der Startliste. Neben Eric, fünfmaliger Schweizer Meister, wird auch Louis Berguerand, stolze 81 Jahre alt, die 1758 Meter kurze Strecke im St.Gallischen unter die Räder nehmen. Gemeinsam betreiben Vater und Sohn eine Autowerkstatt am Rande von Martigny. «Bis vor zehn Jahren hatten wir noch eine offizielle Hyundai-Vertretung», erzählt Eric. «Aber diese warf keinen Profit mehr ab. Deshalb sind wir heute eine Garage für jedermann.»
Berguerand schraubt an allem, was zwei, vier oder mehr Räder hat. Am liebsten ist ihm aber sein Lola FA99. Mit dem jagt er seit 2012 die Berge hoch. Und das ziemlich erfolgreich. Von 2013 bis 2016 konnte ihm in der Schweiz keiner das Wasser reichen. In den beiden vergangenen Jahren war Berguerand jeweils Vizemeister. Obwohl er im Vorjahr aus Gründen der Zuverlässigkeit nur bei vier Rennen antreten konnte, schaffte er noch die Hundert-Punkte-Marke. Drei von vier Rennen gewann er. Darunter sein Heimrennen Ayent-Anzère sowie die letzten beiden Veranstaltungen am Gurnigel und in Les Paccots.
Berguerands Karriere ist zweigeteilt – vor und nach seinem Unfall. Wie Marcel Steiner und Joël Volluz ist auch Berguerand die ultraschnelle Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers zum Verhängnis geworden. Allerdings benötigte Eric deutlich mehr Schutzengel als seine Kontrahenten. «Ich war ein Jahr im Krankenhaus», erzählt Berguerand. «Alles war kaputt, beide Beine, das Becken – alles. Zum Glück hatte ich keine schwerwiegenden inneren Verletzungen.» Was war passiert? Berguerands alter Lola war im Training bei mehr als 250 km/h aufgesetzt. «Ich war nur noch Passagier. Zum Glück erinnere ich mich an nichts mehr. Der Körper klammert das aus. Das hilft bei der Genesung.»
An seiner Einstellung zum Rennsport hat der Unfall nicht viel geändert. Er fahre vorsichtiger, grinst Berguerand. Wer ihn schon einmal mit seinem pechschwarzen Formel 3000 den Berg hochfahren sah, hat Mühe das zu glauben. Dass Bergrennen gefährlich seien, meint er, sei relativ. «Wenn ich sehe, wie viele Leute auf dem Motorrad, mit dem Mountainbike oder dem Gleitschirm verunfallen, dann ist die Quote in unserem Sport sehr niedrig.» Vielmehr als der Unfall seien das Alter und die Erfahrung ein Schutz. Ausserdem wirken seine Kinder, so Berguerand, als natürliche Handbremse.
Vieles hat auch mit dem Sportgerät zu tun. Und da war sein alter Lola ein ziemliches Biest. «Dieser Wagen war schwer zu bändigen. Er war nervös, hat aufgesetzt ist immer wieder ausgebrochen.» Vieles, was damals auch zum Unfall geführt hat, führt Berguerand auf den Unterboden zurück. Den hat er beim neuen Lola FA99 dank jahrelanger Entwicklung so hingekriegt, dass der Wagen heute ruhiger liegt. Viel hat der schwarze Renner mit einem gewöhnlichen Formel 3000 nicht mehr gemein. Neben dem Unterboden, den Berguerand in Eigenregie anfertigt («kostet mich zwei Tage»), hat Eric einen Fundus an Formel-1-Teilen von Force India, den er wahlweise ans Auto schraubt. Neu sind in diesem Jahr die Seitenkästen. Wieviel sie auf der Stoppuhr bringen? «Ich weiss es nicht. Wir werden es erst beim Rennen sehen.» Auch in Sachen Motor hat Eric umgerüstet. Den ehemaligen DFV-Cossie hat er gegen ein leichteres Modell eingetauscht. Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren.
Berguerand ist ein Tüftler, ein Bastler und – im positiven Sinne – ein Chaote. In seiner Garage ist er Zuhause. Ein Fremder würde hier keinen Schraubenzieher finden. Auch sein privater Hyundai hat schon bessere Tage gesehen. Die Beinfreiheit für den Beifahrer ist durch allerlei Krimskrams im Fussraum stark eingeschränkt. In den Kofferraum riskiert man lieber keinen Blick. Doch dem Menschen Berguerand tut das keinen Abbruch. Es macht ihn irgendwie sympathisch.
Sportliche Aktivitäten, die zum Alltag eines modernen Rennfahrers gehören, sind nicht sein Ding. Früher stand er oft auf den Skiern. Doch das geht seit dem Unfall nicht mehr. «Die zwei Minuten Fahrzeit den Berg hoch schaffe ich auch so» – ganz nach dem Motto: Zur Not halte ich die Luft an.
Als Junge hat Berguerand im Kart gesessen. Und wie viele Motorsportbegeisterte von damals schwärmt auch er von früher. Mansell gegen Piquet, Senna gegen Prost; «das waren noch richtige Duelle». Einer grossen, internationalen Karriere im Rennsport trauert Berguerand nicht nach. Erstens habe man nie die Mittel dazu gehabt. «Zweitens möchte ich nicht so ein Leben wie Neel (Jani) oder Sébastien (Buemi) leben. Ich bin gerne daheim, bei meiner Familie oder eben in der Werkstatt.»
Der Auftakt in Hemberg wird für Berguerand eine Wundertüte werden. Ohne Test wird es für Eric ein Sprung ins kalte Wasser. Doch Nervosität kennt der «Unzerstörbare» nicht. Berguerand wird mit viel Improvisationskunst schon über die Runden kommen. Ihm geht es um Leidenschaft. Und von der ist beim Walliser sehr viel vorhanden.
Lesen Sie morgen das Porträt von Joël Volluz
Auto Sport Schweiz stellt in den nächsten drei Tagen die drei Titelanwärter für die Schweizer Bergmeisterschaft 2019 bei den Rennwagen vor. Teil 1: Titelverteidiger Marcel Steiner
Heute in einer Woche fällt in Hemberg der Startschuss zur diesjährigen Schweizer Bergmeisterschaft. Oder wie Titelverteidiger Marcel Steiner sagt: «Endlich geht es los!» Der bald 44-Jährige aus Oberdiessbach in der Nähe von Thun gehört inzwischen zu den Urgesteinen im Schweizer Motorsport. Seit 1996 fährt Steiner Autorennen. Seit 2004 ausschliesslich am Berg. Den Virus hat er von Vater Heinz geerbt, der ebenfalls Bergrennen fuhr. «Ich bin mit meinem Vater ab 1984 mitgegangen», erinnert sich Steiner jr. «Selber fing ich erst Anfang der Neunzigerjahre an – im Kartsport.»
Steiner erinnert sich, dass die Felder damals noch deutlich grösser waren als heute. «Man musste sich fürs Finale qualifizieren», lacht Marcel. «Das war bei 70 Teilnehmern nicht immer einfach.» An die grosse Karriere habe er damals nicht viel Gedanken verschwendet. Spass habe es gemacht, «das war wichtig. Die Formel 1 war für mich immer sehr weit weg.» Gegen eine Profikarriere hätte Steiner allerdings nichts einzuwenden gehabt. Aber die Mittel waren beschränkt. An eine Ausscheidung in Nogaro erinnert er sich, als wäre es gestern geschehen. «Ich musste in einem Formel Renault gegen Neel Jani antreten und ich bin heute noch überzeugt, dass ich nur als Referenz herhalten musste.»
Statt Tourenwagen-WM oder -EM, wo Steiner gerne mal gefahren wäre, landete er über die Sports Car Challenge in Vaters Fussstapfen. Die Umstellung von der Rundstrecke an den Berg brauchte Zeit. Ein Jahr, meint Steiner aus heutiger Sicht. Der Weg nach Deutschland und die dortigen Erfolge (u.a. Deutscher Meister 2008) ebneten ihm den Weg nach oben. «Vier Jahre Deutsche Meisterschaft war eine gute Schule», sagt Steiner. «Da habe ich viel gelernt; nicht nur was das Fahren betrifft.» Zahlreiche Pokale in Steiners Honda-Garage in Oberdiessbach erinnern an diese Zeit. Besonders gute Erinnerungen hat der Berner an Mickhausen 2012. Damals schlug Steiner den zuvor jahrelang ungeschlagenen Simone Faggioli zum ersten Mal. «Und das gleich in beiden Läufen», grinst Steiner. «Das war eine grosse Genugtuung.»
Auch Glasbach 2013 ist eines der Rennen, das Steiner nie vergisst. «Die Konkurrenz war gross – mit Faggioli, Ducommun und Volluz. Ein neuer Streckenrekord lag in der Luft. Und ich unterbot ihn um drei Sekunden.»
Zu diesem Zeitpunkt hatte Steiner schon drei Schweizer Meistertitel im Sack – 2010, 2011 und 2012. Den lupenreinen Hattrick kann Steiner in dieser Saison wiederholen. 2017 und 2018 sicherte sich Marcel die Titel Nummer 4 und 5. «Die Titelverteidigung ist das Ziel», sagt er. «Wo wir genau stehen, ist aber schwierig abzuschätzen. Wenn das Auto von Eric (Berguerand) läuft, dann wird er ein harter Brocken werden. Und auch Joël ist sehr schnell. Ausserdem hat er mehr getestet als wir.»
Steiner hat – abgesehen von einem Test auf der Rundstrecke von Bresse – lediglich ein Vorbereitungsrennen bestritten: in Eschdorf Anfang Mai; teilweise bei Schneefall. «In Anbetracht dessen, dass Eschdorf nicht zu meinen Lieblingsstrecken gehört und das Wetter wahrlich auch nicht der Jahreszeit entsprach, lief es sehr gut. Ich war in allen drei Läufen Schnellster und habe mich im Auto wohl gefühlt.» Steiner geht in diesem Jahr in seine vierte Saison mit dem LobArt LA01 Mugen. Jahr für Jahr gibt es Verbesserungen. Zuletzt im Bereich Übersetzung und Sicherheit. «Wir haben dem Auto einen neuen Kopfschutz verpasst. So wie ihn auch Faggioli im Norma hat.»
Sicherheit ist für jeden Bergrennfahrer ein Thema. Und fast jeder macht einmal in seiner Karriere Bekanntschaft mit den Tücken der teilweise ultraschnellen Strecken. Steiner hatte «seinen» Unfall 2013 in Les Rangiers. An derselben Stelle, an der 2010 der französische Bergkönig Lionel Régal verunglückte. «Ich war damals nicht schneller unterwegs als im Training», erzählt Steiner. «Der einzige Unterschied: Ich habe an der Stelle noch vom fünften in den sechsten Gang geschaltet. Dadurch hat der Wagen, ein Osella FA30, versetzt und ich bin ins Bord geknallt.» Steiner blieb unverletzt – trotz 230 km/h Einschlaggeschwindigkeit und einer Verzögerung von 12 ½ g nach vorne. «Ich war motiviert und wollte unbedingt vor den Jungen ins Ziel kommen», sucht Steiner nach Erklärungen, der danach drei Jahre nicht mehr nach Les Rangiers ging. «Als ich mit dem LobArt zum ersten Mal dort fuhr, verhielt sich dieser sehr bockig. Ich bin vorsichtshalber vom Gas.» Inzwischen, so Steiner, nimmt er die Passage «fast» wieder voll.
Und wie lange fährt Marcel Steiner noch den Berg hoch? Die Antwort kommt postwendend. «Solange es Spass macht und wir es uns leisten können, mache ich weiter.» Auf das, was er erreicht hat, ist er stolz. «Seit ich dabei bin, sah ich viele Fahrer kommen und gehen. Ich bin immer noch dabei. So schlecht kann ich es also nicht gemacht haben.»
Lesen Sie morgen das Porträt von Herausforderer Eric Berguerand
Zum zweiten Mal nach 2018 führt die FIA einen so genannten Nations Cup durch. Jedes Land, das daran teilnehmen möchte, kann ein Team stellen. Im Unterschied zum ersten Jahr, als der Event nur mit GT3-Fahrzeugen ausgetragen wurde, stehen in diesem Jahr gleich sechs verschiedene Kategorien zur Auswahl. Als da wären: GT3, Formel 4, Tourenwagen, Karting, Drifting und Simracing.
Im ersten Jahr wurde der Nations Cup in Bahrain abgehalten. 18 verschiedene Nationen nahmen daran teil. Der Sieg ging an die Türkei, respektive an das Team RAM Racing aus Grossbritannien, das einen Mercedes AMG GT3 eingesetzt hatte. Termin und Austragungsort für die diesjährige Ausgabe stehen bereits fest: Der Nations Cup 2019 wird vom 31. Oktober bis 3. November in Vallelunga (I) über die Bühne gehen.
Weitere Details erfahren Sie ab dem 1. Juli auf der Homepage der FIA. Ab diesem Zeitpunkt (bis Mitte September) ist dann auch die Einschreibung offen. Wichtig: Wer sich für den Nations Cup in den Klassen GT3 oder Tourenwagen interessiert, kann sich nur bewerben, wenn er ein Team im Rücken hat, das den Einsatz ermöglicht. Anders in der Formel 4 und bei den Elektrokarts, wo im Übrigen gemischte Teams gesucht werden. Dort stellt der Organisator die Fahrzeuge – nach dem Motto «Arrive & Drive».
Sobald mehr Informationen zum Nations Cup veröffentlicht werden, wird Auto Sport Schweiz auf www.motorsport.ch Sie auf dem Laufenden halten.
Buemi Schnellster in Le Mans
Sébastien Buemi war bei den Vortests zum 24-Stunden-Klassiker in Le Mans wenig überraschend der schnellste Fahrer. Der Romand umrundete die 13,626 km lange Strecke auf seinem Toyota TS050 Hybrid in 3:19,440 min, was einem Schnitt von 246 km/h entspricht. Die zweitschnellste Zeit – auch das wenig verwunderlich – erzielte das Schwesterauto mit Conway/Kobayashi/Lopez. Der schnellste Rebellion mit Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna war knapp zwei Sekunden langsamer als Buemi. Neben Buemi und Jani stehen in Le Mans noch fünf weitere Schweizer im Einsatz: Mathias Beche und Jonathan Hirschi (beide LMP2 mit Oreca), Marcel Fässler (LMGT-Pro mit Corvette) sowie Thomas Flor und Rahel Frey (beide LMGT-AM mit Ferrari). Das Qualifying findet nächste Woche Mittwoch/Donnerstag statt. Das Rennen geht am 15. Juni ab 15 Uhr über die Bühne.
Scherer geht fremd
Formel-3-Pilot Fabio Scherer wird am 15. Juni beim dritten Lauf zur autobau Schweizer Kartmeisterschaft bei den OK Senioren antreten. Scherer, zweifacher Schweizer Kartchampion, ist schon 2018 in Wohlen am Start gestanden. «Ich freue mich, wieder einmal wettbewerbsmässig im Kart zu sitzen. Und das auf meiner Heimstrecke in Wohlen», so der Sauber-Junior.
Niederhauser auch in der GT4 flott unterwegs
Konstanz und Kampfgeist waren am vergangenen Wochenende für Patric Niederhauser in Le Castellet erneut der Schlüssel zum Erfolg. Der Schweizer und sein österreichischer Teamkollege Reinhard Kofler eroberten am dritten Rennwochenende der GT4 European Series in Frankreich zwei weitere Top-10-Platzierungen. Im KTM X-Bow GT4 des Teams True Racing fuhren sie in den beiden Rennen über jeweils 60 Minuten die Positionen 5 und 4 im Feld der insgesamt 42 GT4-Sportwagen ein. In der Gesamtwertung liegt Niederhauser auf Rang 4. Nur 17 Punkte hinter den Führenden. Am Wochenende geht es für Niederhauser bereits weiter. Als Führender des ADAC GT Masters fährt der Berner am Red Bull Ring.
In rund zehn Tagen beginnt in Hemberg die Schweizer Bergmeisterschaft. Nicht am Start wird dann einer der drei Titelkandidaten sein: Joël Volluz. Der 27-jährige Walliser verzichtet auf die ersten beiden Läufe, also auch auf den Klassiker in Reitnau, der 14 Tage später, Ende Juni, stattfindet. Volluz wird voraussichtlich erst am 27./28. Juli beim Bergrennen in Anzère ins Geschehen eingreifen.
Ein besonders grosser Nachteil dürfte das für Volluz nicht sein. Von den acht Bergrennen werden nur die besten sieben Ergebnisse gewertet. Marcel Steiner hat im Vorjahr für den Titel nur sechs Rennen bestreiten müssen. Eric Berguerand, der dritte Anwärter auf den Titel in diesem Jahr, kam Steiner 2018 mit sogar nur vier Rennen (davon drei Siege) gefährlich nahe. Ausserdem ist Volluz top-vorbereitet. Mit seinem Osella FA30 hat er am Wochenende beim EM-Lauf im tschechischen Sternberk (Ecce Homo) teilgenommen. Dabei hat Volluz in der Topklasse D/E2 bis 3000 cm3 den dritten und im Gesamtklassement den vierten Rang erzielt.
Im ersten Durchgang wurde Volluz in 2:50,1 min gestoppt. Im zweiten Heat verbesserte er sich auf 2:48,3 min. In der Addition der beiden Läufe, die massgebend für das Gesamtergebnis ist, fehlte Volluz nur eine Zehntelsekunde auf Diego Degasperi. Der Sieg in Tschechien ging an Christian Merli, der gemeinsam mit seinem italienischen Landsmann Simone Faggioli in der Gesamtwertung mit dem Punktemaximum an der Spitze liegt.
Knapp am Podest vorbei schrammte in Detroit beim fünften Lauf der IMSA der Berner Oberländer Simon Trummer. Mit seinem Teamkollegen Stephen Simpson sicherte er sich mit Platz 4 das bisher beste Saisonergebnis. Dass Trummer das Podium um eine gute Zehntelsekunde verpasst hat, ist ärgerlich, «aber es geht aufwärts», so der Cadillac-Pilot im Dienste von JDC Miller. «Leider haben wir im Qualifying total verwachst.» Ohne diesen Fauxpas wäre Trummer möglicherweise das erste Mal in seiner IMSA-Karriere auf dem Podium gestanden.
Wenig Positives gibt es diesmal aus Schweizer Sicht von der Blancpain Series aus Le Castellet zu berichten. Das Team R-Motorsport mit Marvin Kirchhöfer/Alex Lynn/Jake Dennis wurde fünf Minuten vor Rennschluss noch vom Podium verdrängt. Bester Schweizer war Rolf Ineichen auf seinem Grasser-Lamborghini als Siebter. Selbst Adrian Amstutz, der bisher Führende in der Kategorie AM Cup, musste sich diesmal mit Platz 2 begnügen.
Sébastien Carron ist bei der Rallye du Chablais das perfekte Comeback gelungen. Der Walliser, der vor einem Jahr seinen Rücktritt erklärte, fuhr von Anfang an wie entfesselt. Schon nach der ersten Prüfung lag der Schweizer Meister von 2014, 2016 und 2017 mit 12,9 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz in Führung. Und diese bauten Carron und sein Beifahrer Lucien Ravez kontinuierlich aus. Am Ende des ersten Tages lag das Duo in seinem VW Polo R5 mehr als eine Minute vor Jérémie Toedtli im schnellsten Skoda Fabia R5. Auch am zweiten Tag war Carron das Mass aller Dinge und liess sich am Ende 11 von 14 Bestzeiten notieren. Die restlichen Bestzeiten sicherte sich Toedtli, der im Ziel 1:20,9 min hinter Carron lag. «Wir haben uns akribisch auf diese Rallye vorbereitet und konnten dank eines exzellenten Aufschriebs von Anfang bis Schluss voll attackieren», sagt Carron, der nach 2015 und 2016 zum dritten Mal im Servicepark in Aigle den Siegerpokal hochstemmen durfte. «Ausserdem war es natürlich ein Vorteil, dass wir nicht auf den Meisterschaftsstand schauen mussten. Wir konnten bedenkenlos angreifen.»
Auch für Toedtli war es die erste Rallye zur laufenden Schweizer Meisterschaft. Der Neuenburger und sein französischer Co-Pilot Alexandre Chioso hatten sich wie Carron seriös auf die «Chablais» vorbereitet und das Duo war nach einem Test auch optimistisch. Dass es dann aber gleich zu Platz 2 reichen würde, damit hatte Toedtli nicht gerechnet. «Wir hatten ein gutes Gefühl und die Rallye liegt mir», sagt Toedtli. «Aber einige Konkurrenten haben dieses Jahr schon viel mehr Erfahrungen sammeln können. Daher wussten wir nicht genau, wo wir stehen. Besonders stark waren wir am Samstagmorgen auf den technisch anspruchsvollen Prüfungen.»
Hinter Carron und Toedtli tobte der Kampf um Platz 3. Bis zur dritten Prüfung lag Cédric Althaus auf dem zweiten VW Polo R5 souverän auf Podestkurs, ehe er am Freitagabend die Segel streichen musste (Brandgefahr wegen Überdruck im Benzinsystem). Neuer Dritter war ab der fünften Prüfung der bis dato Meisterschaftszweite Michaël Burri. Diesen Platz verteidigte der frischgebackene Familienvater bis zur letzten Etappe. Doch sechs Kilometer vor dem Ziel musste der Jurassier seinen Skoda Fabia mit einem Aufhängungsschaden abstellen, wodurch der amtierende Meister Ivan Ballinari den dritten Rang erbte. «Gratulation an Sébastien und Lucien. Sie sind super gefahren», meint Ballinari, der vor der Rallye du Chablais noch ungeschlagen war. «Wir haben am Freitagmorgen die falsche Reifenwahl getroffen. Ausserdem waren mit unserem Set-Up nicht zufrieden, was aber auf meine Kappe geht. Unterm Strich hätten wir schneller fahren können, aber wir hätten dafür mehr Risiko nehmen müssen. Und mit Blick auf die Meisterschaft war es das nicht wert.»
Durch den Ausfall von Burri hat Ballinari seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut. Der Tessiner liegt bei Halbzeit 40 Punkte vor Jean-Marc Salomon, der bei der «Chablais» Rang 6 in seinem privaten Ford Fiesta belegte. Burri ist im Gesamtklassement auf Rang 3 zurückgefallen (47 Zähler hinter Ballinari). Sieger Carron wird im Kampf um die Vergabe des Schweizer Meistertitels keine Rolle spielen. Bei der «Chablais» meinte er: «Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nichts zu verkünden. Aber ich denke, ich werde nach meinen Ferien im August noch an einer Rallye teilnehmen.»
Bei den Junioren setzte sich wie schon bei den ersten Rallyes dieser Saison Jonathan Michellod gegen Sacha Althaus durch. Der Nachwuchsfahrer aus Verbier wies im Ziel mit 1:12 min einen ähnlich komfortablen Vorsprung wie sein Walliser Kollege Sébastien Carron aus. Einen neuen Sieger gab es dafür in der Renault Clio R3T Alps Trophy. Nach zwei Triumphen des Franzosen Styve Juif sicherte sich Ismaël Vuistiner haarscharf vor Nicolas Lathion seinen ersten Saisonsieg. Damit ist er in der Gesamtwertung bis auf drei Punkte an Juif herangekommen. Die weiteren Klassensieger: Aurelien Devanthéry gewann als bester Nicht-R5-Pilot die Trophée Michelin Suisse. Marc Valliccioni setzte sich in der historischen Klasse VHC auf einem BMW M3 gegen Markenkollege Eddy Bérard durch.
Alle Ergebnisse der Rallye du Chablais finden Sie im Internet unter www.vs-timing.ch/de
Die Veranstaltung findet am 14./15. Juni 2019 in Wohlen/AG statt und die Einschreibung über register.gvi-timing.net ist offen.
Nennschluss für den dritten Lauf ist am 05.06.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Die erste Schweizer Simracing-Meisterschaft steuert auf das Finale am 22. Juni in Bern zu. Am vergangenen Wochenende wurde im Porsche-Zentrum Frenkendorf (BL) die dritte Qualifikations-Runde ausgetragen. 28 Teilnehmer haben sich eingeschrieben. Gefahren wurde auf der ehemaligen GP-Rennstrecke in Imola, dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
Schnellster der 28 Simracer war der David Jundt aus Binningen (BL). Der 30-jährige Simracer umrundete im virtuellen Porsche 911 GT3 die rund fünf Kilometer lange Strecke in 1:46,598 min. Damit war er eineinhalb Zehntelsekunden schneller als ADAC-GT-Masters-Pilot Jeffrey Schmidt, dessen Bestzeit lange Bestand hatte. Ebenfalls für Finale in Bern qualifiziert haben sich Fabian Puorger und Fabio Lomartire. Damit stehen 12 von 16 Finalisten fest. Die restlichen Finalplätze werden am 22. Juni in Bern ausgefochten. Am selben Tag – im Rahmen des e-Prix Suisse – findet dann auch das Finale der Top 16 statt. Wer also gerne in Bern seine letzte Chance wahrnehmen möchte, kann sich auf www.simracingseries.ch einen Time Slot sichern. Die Teilnahmebedingungen: Schweizer Pass, Mindestalter 15 Jahre, Mindestgrösse 1,60 m. Das Nenngeld beträgt 50 Franken inkl. 25-minütiger Qualifikation.
Wie ernst es den Simracern ist, zeigt auch die Partnerschaft mit Porsche. Als offizieller Partner unterstützt Porsche die Schweizer Simracing-Meisterschaft. «Mit der Swiss Simracing Series wird Simulations-Rennfahrern der Einstieg in den Schweizer Motorsport und auch in die Porsche-Motorsport-Familie ermöglicht und das in bereits sehr jungen Jahren», sagt Michael Glinski, Geschäftsführer der Porsche Schweiz AG. Marco Uhjasi, Manager Esports von Porsche Motorsport ergänzt: «Virtuelle Rennen etablieren sich als fester Bestandteil von Porsche Motorsport. Das belegt die in diesem Jahr gestartete virtuelle Weltmeisterschaft Porsche Esports Supercup, aber auch die zahlreichen Initiativen in unseren Märkten weltweit, wie die Partnerschaft mit der Swiss Simracing Series.»
Die Veranstaltung findet am 14./15. Juni 2019 in Wohlen/AG statt und die Einschreibung über register.gvi-timing.net ist offen.
Nennschluss für den dritten Lauf ist am 05.06.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
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Nach anderthalb Monaten Pause meldet sich die Schweizer Rallyemeisterschaft zurück. Mit der Rallye du Chablais geht es in die dritte Runde. Los geht es bereits am Donnerstagnachmittag mit dem Shakedown in Aigle von 14 bis 19 Uhr. Am Freitag verlässt der Tross dann sein «Basislager» um 10.15 Uhr Richtung erste Etappe. Diese führt von Villars über 13,43 km über den Col de la Croix nach Les Diablerets. Die zweite SP «Tour d’Aï» ist mit 24,3 km gegenüber dem Vorjahr um fast fünf Kilometer länger geworden. Deutlich kürzer dann SP3 mit 9,9 km oberhalb von Montreux. Alle drei Etappen werden am Nachmittag (ab 13 Uhr) ein zweites Mal gefahren.
Am Samstagmorgen geht es dann ab 10.25 Uhr mit den Etappen 7-10 entlang dem Val-d’Illiez weiter. Die «super spéciale» in Bex und die anschliessende Etappe nach Lavey über 7,53 km soll ab 14.15 Uhr stattfinden. Auch diese Prüfungen werden zwei Mal abgefahren, ehe die Rallye ca. 17.30 Uhr in Aigle zu Ende geht. Insgesamt werden bei der diesjährigen Ausgabe der «Chablais» 534,95 Kilometer abgespult, wovon 176,42 Kilometer auf Zeit gefahren werden.
60 Teams haben sich für den dritten Meisterschaftslauf eingeschrieben; darunter zwölf Autos der Kategorie R5. Nicht am Start ist Grégoire Hotz. Der achtmalige Schweizer Rallye-Meister verzichtet nach seinem Ausfall zuletzt bei der Critérium Jurassien auf den Rest der Saison. «Wir hatten schon vor der Saison einen Schaden am Auto. Und beim zweiten Lauf in Jura diesen Unfall. Wenn dann in der Kasse nicht genug Geld vorhanden ist, muss man vernünftig sein und die Konsequenzen ziehen. Ich werde aber dennoch bei der Rallye dabei sein – aber nur als Zuschauer.»
Während Hotz fehlt, kehrt dafür ein anderer Champion zurück: Sébastien Carron. Der Schweizer Rallye-Meister von 2014, 2016 und 2017 gibt bei der «Chablais» sein Comeback auf einem VW Polo R5. Der Walliser hält den Ball punkto Erwartungshaltung aber bewusst flach. «Selbstverständlich fahre ich um den Sieg. Aber die Automatismen sind nach einem Jahr Pause nicht sofort wieder da. Wir werden sehen, was möglich ist. Ich freue mich auf jeden Fall auf mein Comeback.»
Carrons Gradmesser werden der in dieser Saison noch ungeschlagene Meister Ivan Ballinari sowie der Jurassier Michaël Burri sein. «Ich bedauere es sehr, dass Grégoire nicht am Start ist», sagt Ballinari, der bei der «Chablais» von Paolo Pianca navigiert wird. «Dafür freue ich mich auf die Rückkehr von Sébastien. Ich rechne mit einem engen Dreikampf an der Spitze, habe aber mit Mike Coppens, meinem Teamkollegen beim Lugano Racing Team, noch einen weiteren Fahrer auf meiner Liste, der gefährlich werden könnte. Er war 2018 bei der Rallye du Chablais sehr schnell unterwegs.»
In der Gesamtwertung liegt Ballinari nach zwei von sechs Rallyes mit dem Punktemaximum von 77 Zählern an der Spitze. Auf Rang 2 liegt Michaël Burri mit 60 Punkten. Dritter ist Jean-Marc Salomon mit 46 Punkten. Bei den Junioren führt Jonathan Michellod die Tabelle souverän an. Der Peugeot-208-Pilot aus Verbier steht wie Ballinari bisher mit einer weissen Weste da. Sein ärgster Verfolger Sacha Althaus hat sechs Punkte Rückstand. Nach zwei zweiten Plätzen peilt er bei der «Chablais» den ersten Sieg an. Ebenfalls am Start: die Clio R3T Alps Trophy. Dort führt nach zwei von fünf Läufen der Franzose Styve Juif vor dem besten Schweizer Ismaël Vuistiner. In der Trophée Michelin liegt Cédric Betschen mit dem Punktemaximum in Führung.
In der historischen Klasse, der VHC, haben sich 14 Teams eingeschrieben. Angeführt werden sie vom ehemaligen Rallye-Weltmeister Ari Vatanen (67), der wie im Vorjahr als Vorfahrer ins Lenkrad greift und die Zuschauer mit seinen Drifts begeistern wird. Ebenfalls 14 Fahrzeuge sind bei der erstmals ausgetragenen «Green Motion E-Rallye» am Start. Das internationale Teilnehmerfeld besteht dort unter anderem aus Modellen wie der Tesla 3, der Audi e-Tron oder der BMW i3.
Mehr über die Rallye du Chablais erfahren Sie im Internet unter www.rdch.ch
Philip Egli hat auch im vierten Slalom der laufenden Saison nichts anbrennen lassen. Der gebürtige Glarner, der seit 15 Jahren in Zürich wohnt, ist seiner Favoritenrolle mehr als gerecht geworden. Egli war auf seinem Dallara F393 auf der 5,255 Kilometer langen Strecke schon im Training klar Schnellster und wunderte sich in der Mittagspause über seine Zeit von 2:31,052 min. «Ich war schneller unterwegs als im letzten Jahr. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.»
Und es ging sogar noch schneller. Im zweiten Durchgang am späteren Nachmittag blieb die Stoppuhr für Egli bei 2:31,011 min stehen. Damit distanzierte er den auf Platz 2 liegenden Jean-Marc Salomon (Bestzeit 2:35,738 min) um mehr als viereinhalb Sekunden. Dem Lokalmatador lief es nicht nach Wunsch. Salomon musste seinen zweiten Durchgang wiederholen. Dabei touchierte er eine Pylone, wodurch ein Stück des Unterbodens am Rad streifte. Salomon hätte Egli aber auch unter normalen Umständen nicht gefährlich werden können – zu konstant sind die Leistungen des Seriensiegers. Trotzdem sieht er noch Verbesserungen. «Der zweite Lauf war nicht perfekt», so der Tagessieger Egli. «Es lief zwar alles glatt, aber fehlerfrei war die Fahrt nicht.»
Dass die Spannung in Bure schon nach den Trainings gewichen war, ist auf einen technischen Defekt am Ligier-Honda von Lukas Eugster zurückzuführen. In Abwesenheit von Marcel Maurer ruhten die Hoffnungen auf ein spannendes Duell auf dem Herisauer. Doch der hatte schon nach dem ersten Probelauf ein ungutes Gefühl, weil die Wassertemperatur immer weiter angestiegen war. Im zweiten Trainingslauf kam Eugster zwar bis auf drei Sekunden an die Bestzeit von Egli heran, doch danach musste er das Auto abstellen. «Der Motor ist zu heiss geworden. Dadurch hat es eine Zylinderkopf-dichtung abgetrennt. Es war der erste technische Defekt an diesem Auto. Ich hoffe, dass wir bis zum nächsten Slalom in Romont (15./16. Juni) den Schaden repariert haben.» Hinter Egli und Salomon erbte so Michael Helm aus Otelfingen im ehemaligen F4-Auto von Jenzer den dritten Platz. Sein Rückstand betrug allerdings bereits elf Sekunden. Knapp dahinter: Denis Wolf im Formel Renault.
Durch den Nuller von Eugster ist die Zahl der Titelanwärter bei Halbzeit der Schweizer Slalom-Meisterschaft auf vier geschrumpft. Neben Egli haben noch der amtierende Meister Martin Bürki (E1 bis 1600 cm3), Opel-Kadett-Pilot Christoph Zwahlen (IS bis 2500 cm3) und Peugeot-106-Kutscher Hanspeter Thöni (N/ISN bis 1600 cm3) eine weisse Weste. Alle drei gewannen ihre Klassen in Bure souverän. Bereits die zweite «Niederlage» en suite musste Manuel Santonastaso einstecken. Wie schon in Bière war Jürg Ochsner auf seinem Opel Kadett schneller als der Vorjahresgesamtzweite. Spannend war auch das Rennen in der Klasse E1 bis 2000 cm3. Nach einem Nuller im ersten Lauf stand Christian Darani im zweiten Durchgang unter Zugzwang. Doch der Tessiner fing in seinem Zweisitzer-Fiat den bis dato Führenden Reto Steiner noch um knapp sieben Zehntelsekunden ab.
Der bereits am Samstag ausgetragene vierte Lauf zum Suzuki Swiss Racing Cup blieb leider nur im ersten Durchgang trocken. Beim Start zum zweiten Heat fing es an zu nieseln. Deshalb waren Verbesserungen nur bei den Piloten möglich, denen im ersten Lauf Fehler unterlaufen waren. Einer von ihnen war Fabian Eggenberger. Der Zürcher umkurvte die 110 Tore in 3:09,383 am schnellsten. Doch zwei Torfehler à zehn Strafsekunden warfen Eggenberger auf Platz 5 zurück. Diese Hypothek konnte er im zweiten, nassen Durchgang jedoch nicht mehr wett machen – knapp fünf Sekunden fehlten Eggenberger aufs Podest. Es gewann – wie schon in Frauenfeld und Bière – Marcel Muzzarelli. Platz 2 ging an Patrick Flammer, der im zweiten Durchgang mit einer Runde von 3:11,8 min mit Abstand der schnellste Suzuki-Pilot bei einsetzendem Regen war. Rang 3 ging an Simeon Schneider; zwei Zehntelsekunden vor Sandro Fehr. Im Gesamtklassement führt Muzzarelli.
Mehr über den Slalom in Bure erfahren Sie im Internet unter www.slalomdebure.ch
Battus de justesse à deux reprises. Tel est le bilan des espoirs suisses actifs au niveau international lors du dernier week-end du sport automobile. La défaite de Louis Delétraz en Formule 2 n`a tenu qu`à un fil. Au sprint de Monte-Carlo, il n’a manqué au Genevois que 59 millièmes pour s`imposer face au Français Anthoine Hubert. Delétraz constate: «C`était une course très serrée. Si la course avait comporté un tour de plus, ça aurait éventuellement pu marcher. Mais c`était en tout cas très serré. Mais je savais déjà quand nous avons roulé côte à côte sur la ligne d`arrivée que cela ne suffirait pas.»
Pour Delétraz, c`était la première place sur le podium de la saison de Formule 2 en cours. « Elle est arrivée plus tard que prévue », dit le pilote de Carlin. «Mais si je poursuis maintenant sur cette lancée, alors c`est bien.» Avec 34 points, Delétraz se situe au classement général au huitième rang intermédiaire. Le Canadien Nicholas Latifi (95), qui était parti les mains vides de Monaco, est en tête du classement. Ralph Boschung est 18ème après avoir gagné deux points à Monaco.
Sébastien Buemi a manqué la victoire à Berlin, mais pas de manière aussi serrée que Delétraz à Monte-Carlo. Buemi était parti de la pole position, mais a dû s`incliner très tôt devant Lucas di Grassi, plus rapide. Toutefois: après toutes les malchances des courses passées, la 2ème place pour Buemi ressemblait presqu’à une victoire. «Je suis très satisfait du résultat. Bien sûr, après les qualifications où j`avais quatre dixièmes de seconde d`avance sur le deuxième, je m`attendais à plus, mais cette saison, tellement de choses se sont déjà mal passées que je m’estime déjà très heureux de pouvoir engranger les points pour la deuxième place.»
Le podium pour Buemi arrive au bon moment. La prochaine course aura lieu le 22 juin à Berne. Là, le Romand veut absolument remonter sur le podium. « J`ai encore un compte à régler par rapport à l`année dernière », déclare Buemi, qui a terminé cinquième à Zurich en 2018. A trois courses de la fin, Buemi n’a plus beaucoup de chance de remporter le titre de champion. Il a certes fait un bond en avant (P10), mais il a toujours 41 points de retard sur Jean-Eric Vergne. Pas de chance pour Edoardo Mortara. Le Genevois a terminé onzième et attend toujours les points suivants depuis cinq courses.
Deux équipes suisses étaient en revanche en tête de liste ce week-end. Autorama Motorsport de Wolf Power Racing a remporté la course des 12 heures de Brno. Fabian Danz de Berthoud a pris le volant à tour de rôle avec les deux Finlandais Kari-Pekka Laaksonen et Antti Buri. Stefan Tanner, le patron de l`équipe s`exclame: «Cette victoire est incroyable. Dans toutes les courses précédentes, on a beaucoup et longtemps été en tête. Mais cette fois, nous n`avons pris la tête de la course que tout à la fin. Cela peut aussi fonctionner de cette manière.»
L`équipe d`Emil Frey avait elle aussi toutes les raisons de jubiler. Lors du deuxième week-end de courses du GT Open à Hockenheim, l`équipe de Safenwil a pris le dimanche le départ avec ses deux Lamborghini Huracán GT3 EVO de la première ligne et a célébré une double victoire souveraine avec Norbert Siedler/Mikael Grenier devant Albert Costa Balboa/Giacomo Altoè. Après 4 des 14 courses, l`équipe autour du chef d`équipe Lorenz Frey mène le classement par pilotes et par équipe. La prochaine course aura lieu le premier week-end de juin à Spa-Francorchamps.
Das nächste Rennen der autobau Schweizer Kart Meisterschaft findet schon in wenigen Wochen statt.
Die Veranstaltung findet am 14./15. Juni 2019 in Wohlen/AG statt und ab sofort ist die Einschreibung über register.gvi-timing.net offen.
Nennschluss für den dritten Lauf ist am 05.06.2019 um 24.00 Uhr.
Sei mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung.
Sie sind laut, sie sie schnell und sie verzeihen keine Fehler: Dragster sind die Monster unter den Rennwagen. Es braucht schon eine gehörige Portion Mut, wenn man in eines dieser «Autos» sitzt. Jndia Erbacher aus Arlesheim im Kanton Baselland zählt zu den – im positiven Sinne – «Verrückten», die diesen Sport ausüben. Am Wochenende beginnt für die bald 25-Jährige die neue Saison. Auf dem Dragsterstrip von Santa Pod nördlich von London geht von Samstag bis Montag der erste von sechs Läufen zur Europameisterschaft über die Bühne.
Für Jndia, die die Dragster-Gene von ihrem Vater Urs, einem ehemaligen Europameister, geerbt hat, ist es das erste Rennen seit September 2018. Logisch ist sie heiss auf dieses erste Kräftemessen. «Ich fühle mich gut vorbereitet», sagt Erbacher, «auch wenn ich seit Monaten nicht mehr im Dragster gesessen habe. Testfahrten sind bei uns mit viel Aufwand verbunden. Wir müssten nach England oder Skandinavien gehen. Das kostet viel Geld. Deshalb wird der erste Quali-Lauf am Samstag für mich auch gleichzeitig so etwas wie ein Testrun werden.»
Wenn Erbacher von guter Vorbereitung spricht, dann meint sie das auch so. Klar dauert ein Dragster-Rennen nur ein paar wenige Sekunden, doch man darf die physischen und mentalen Anforderungen dieses Sports nicht unterschätzen. «Ich trainiere wie jeder andere Rennfahrer», sagt Jndia. «Wichtig ist neben der mentalen Nervenstärke auch die Kraft. Nacken, Rücken und Arme werden bei Dragster-Rennen am stärksten beansprucht.»
Erbacher fährt wie einst ihr Vater in der Top-Fuel-Klasse, der schnellsten Kategorie. Ihr Fahrzeug wird mit Nitromethan, also flüssigem Sprengstoff, angetrieben. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei ca. 450 km/h. Im eins gegen eins treten die Dragster-Fahrer und -Fahrerinnen gegeneinander an. Geschlechtliche Unterschiede gibt es keine. Frauen gegen Männer – das ist im Dragster-Rennsport an der Tagesordnung. Beim ersten Rennen in Santa Pod treten in Erbachers Klasse vier Frauen und vier Männer an. «Wenn ich das Visier runterklappe, spielt es keine Rolle mehr, ob ich blonde lange Haare habe oder eine Glatze», sagt Erbacher. «Dann zählt nur noch die Beschleunigung.» Eine Viertelmeile muss Erbacher in ihrem Dragster zurücklegen. Im Vorjahr schaffte sie das zum ersten Mal unter vier Sekunden.
Erbachers Ziel in diesem Jahr: «Ich will unter die Top 3 der Europameisterschaft.» Doch damit nicht genug. Jndia liebäugelt mit Amerika, dem Mutterland des Dragstersports. Und der Wunsch könnte schon bald in Erfüllung gehen. Wenn alles klappt, kriegt die schnelle Baselbieterin in diesem Jahr ihre eigene TV-Doku. Das würde den Weg Richtung NHRA (National Hot Road Association) beschleunigen. «Ich hoffe, es klappt», sagt Jndia. «Aber ich bleibe realistisch. Erst wenn ich einmal dort angekommen bin, glaube ich wirklich daran, dass ich es geschafft habe.» Und was würde sie in den USA erwarten? «Das Niveau ist dort höher – klar. Auch wenn nur in den Staaten gefahren wird, ist das für uns Dragster-Fahrer die eigentliche Weltmeisterschaft. Dort fahren die Besten. Dieses Jahr stehen 23 Rennen auf dem Programm. Die Top-Zeiten liegen bei rund 3,65 Sekunden. Das sind Welten verglichen mit Europa. Wenn ich es also wirklich schaffe, in Amerika Fuss zu fassen, dann beginnt für mich vieles von Neuem.»
Der Vorteil in den USA ist offensichtlich. Dragster-Rennen sind dort Kult. «Testen», so Erbacher, «kannst du überall und jederzeit. Nicht so wie bei uns.» Auch punkto Fahrzeuge ginge die Rechnung für Erbacher auf. «Wir haben zwei. Eines davon könnten wir in die USA schicken.» Bis es soweit ist, will Jndia in der Europameisterschaft mit weiteren Top-Leistungen auf sich aufmerksam machen. «Wenn ich an diesem Wochenende sieben Läufe bestreiten kann, wäre das grossartig. Das würde nämlich bedeuten, dass ich es bis ins Finale geschafft habe.»
Rennprofi werden – diesen Traum hat jeder von ihnen. 40 Nachwuchstalente haben sich für die zweite Phase der von Fredy Barth, AutoScout24 und Cupra ins Leben gerufene Young Driver Challenge qualifiziert und sich gegen rund 1500 andere Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren durchgesetzt. In den vergangenen zwei Tagen (20./21. Mai) haben sie sich nun in Wohlen miteinander gemessen, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. In dieser winkt die Teilnahme am Cupra Race Day in Anneau du Rhin (F). Die Top 10 vom Kart wechseln auf das Auto und dürfen mit dem 300 PS starken Leon Cupra auf die Rennstrecke. Wer es dabei unter die fünf Besten schafft, bestreitet die weitere Ausscheidung am gleichen Tag im Cupra TCR-Rennwagen, mit welchem die drei Finalisten danach an je einem Rennen der TCR Germany teilnehmen werden.
Folgende zehn Talente sind ihrem Traum einen grossen Schritt näher gekommen und haben sich einen Startplatz für die Top-3-Selektion anlässlich des Cupra Race Day am 24. Juni 2019 in Anneau du Rhin (F) gesichert:
Julien Delacretaz, Avant-Lavaux (VD)
Karen Gaillard, Riaz (FR)
Leonardo Rossello, Lugano (TI)
Maxime Reol, Nyon (VD)
Mario Anderegg, Forest (ZH)
James Bishop, Staad (SG)
Nicolas Raeber, Oberlunkhofen (AG)
Damian Hamilton, Birr (AG)
Kilian Streit, Schüpfen (BE)
Fabio D`Apuleo, Windisch (AG)
Wer am Cupra Race Day brilliert und die Top 3 erreicht, auf den wartet das grosse Highlight der Challenge: Die Teilnahme an einem Rennen der ADAC TCR Germany Tourenwagenserie am Nürburg-, Sachsen- oder Hockenheimring (D). «Young Driver 2019» wird jenes Talent, das nebst dem fahrerischen Können auch die unbedingte Passion und Bereitschaft für den Rennsport mitbringt. Als Hauptgewinn winkt eine finanzielle und beratende Unterstützung von AutoScout24 und Cupra im Wert von rund 50‘000 Franken für ein weiteres Rennfahr-Engagement.
Weitere Infos unter www.youngdriverchallenge.ch