Am Wochenende hat die E-Rallye Chablais als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rallye-Cups stattgefunden. 14 Teams standen am Start – darunter auch ein Schweizer Duo sowie Ex-WRC-Pilot Bruno Thiry aus Belgien.
Die Rallye du Chablais hat in der Schweiz eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Elektroautos übernommen. 2018 fand im Rahmen der der «Chablais» die erste E-Rallye statt. 2019 war der Gleichmässigkeitswettbewerb erneut Bestandteil der eigentlichen Rallye. Und 2023 war dann der ADAC Opel E Corsa Rallye-Cup zu Gast. Im Vorjahr hätte die Elektro-Rallye als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rallye-Cups erstmals als eigenständiger Event durchgeführt werden sollen. Aus Mangel an Teilnehmern wurde sie auf 2024 verschoben.
Für die diesjährige Ausgabe haben sich 14 Teams auf sieben unterschiedlichen Fabrikaten gemeldet. Die Teilnehmer kamen aus Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Slowenien, Bulgarien, Polen, Tschechien und der Schweiz. Der Sieg ging an das italienisch-polnische Duo Guido Guerrini/Artur Prusak auf einem KIA E-Niro. Das Schweizer Gespann mit Daniel und Maria Ott (auf einem VW ID.5 GTX) belegte Rang 10.
Der Cup ist ausschliesslich normalen Strassenfahrzeugen mit Elektroantrieb gewidmet, die über gültige Zulassungsdokumente für den öffentlichen Strassenverkehr verfügen und an denen keinerlei Änderungen vorgenommen wurden, so dass die Teilnehmer ihre Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch verwenden können. Auch Prototypen sind zugelassen, sofern sie für den täglichen Gebrauch bestimmt und für den Strassenverkehr in der EU homologiert sind.
Die Herausforderung für die Teilnehmer besteht darin, so gleichmässig wie möglich zu fahren. Darüber hinaus misst die FIA den Stromverbrauch der Fahrzeuge und erstellt eine eigene Rangliste bei jeder Rallye. Die FIA-Endwertung der Eco-Rallye-Läufe ist eine Kombination aus dem Verbrauch und den Ergebnissen der Gleichmässigkeit.
Das bekannteste Gesicht bei der Premiere in der Schweiz war der ehemalige WRC-Pilot Bruno Thiry. Der Belgier, der zwischen 1989 und 2002 fünf Mal auf dem Podium eines WRC-Laufes stand, nutzte den neunten Lauf zum Bridgestone Eco-Rallye-Cup als Vorbereitung auf die bevorstehende Elektro-Rallye rund um Monte Carlo. Ebenfalls anwesend war eine Delegation des Automobilclubs aus China. China möchte einen Lauf zum Eco-Rallye Cup veranstalten und hat sich bei der «Chablais» u.a. auch im Austausch mit Organisator Eric Jordan und NSK-Präsident Andreas Michel ein Bild vor Ort gemacht.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 geht in die dritte Runde. Diese findet auf halbem Weg zwischen Dijon und Lyon im Burgund statt. Favorit auf den Sieg in der CH-Wertung sind Mike Coppens (Skoda) und Michaël Burri (Hyundai).
Zwei statt drei Tage, 104,79 statt 158,52 Wertungs-Kilometer – das sind die neuen Eckdaten der Rallye National de Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024. Der Grund für die verkürzte Rallye, ist der Staat Frankreich respektive Emmanuel Macron. Nach der Auflösung der Nationalversammlung der Grande Nation hat Monsieur le Président landesweit Neuwahlen angesetzt. Dafür, so hat es der französische Staat vorgesehen, müssen für die Wähler sämtliche Strassen und Zugänge (zu den Wahlbüros) frei sein.
Im Klartext heisst das: Der Freitag, 5. Juli, bleibt unverändert mit den technischen und administrativen Kontrollen sowie einem Shakedown. Am Samstag, 6. Juli, wird der Parcours von 158,52 Kilometer (wie 2023) auf 104,79 gewertete Kilometer verkürzt. Die Teamvorstellung für die Zuschauer fällt weg. Ebenso die beiden Prüfungen von Burnand/Culles les Roches sowie Sainte Hélène/Moroges. Insgesamt stehen neu acht Prüfungen auf dem Programm. Die Rallye ist dadurch keine Rallye vom Typ 1 mehr, sondern eine Rallye vom Typ 2. Das bedeutet: Der Sieger kann nicht wie bei den bisherigen Rallyes (Critérium Jurassien und Chablais) 32 Punkte einheimsen, sondern maximal 25.
Die beiden Favoriten auf den Sieg in der Schweizer Wertung sind schnell ausgemacht: Da ist zum einen Mike Coppens, der zuletzt bei der Rallye du Chablais mit einem Sieg seine Vormachtstellung in der Schweizer Meisterschaft zementierte. Zum anderen ist da Michaël Burri, der nach zwei zweiten Rängen ganz klar sagt: «Ich habe genug von Ehrenplätzen, ich will jetzt gewinnen!» Beide setzen bei der Rallye du Bourgogne auf Bewährtes. Coppens vertraut den Ansagen von Christophe Roux, Burri lässt sich von Gaëtan Aubry navigieren. Auch der fahrbare Untersatz bleibt für beide identisch: Coppens setzt auf einen Skoda Fabia Rally2, Burri auf seinen Hyundai i20 Rally2.
«Party-Crasher» kann im Burgund eigentlich nur einer sein: der junge Thibault Maret, der mit seinem französischen Beifahrer Kévin Bronner ebenfalls wie gewohnt einen Skoda Fabia Rally2 fährt und im Gesamtklassement mit 15 Punkten Rückstand auf Coppens/Burri auf Rang 3 liegt. Zu den weiteren Schweizern, die im Burgund mit einem Rally2-Auto antreten, gehören Jonathan Scheidegger/Luc Santonicito (Peugeot 208 T16) sowie Stefano Mella/Stefano Tiraboschi (Skoda Fabia R5).
Bei den Junioren wird Peugeot-Pilot Gauthier Hotz dieses Mal von Michaël Volluz assistiert, während Opel-Kutscher Jérôme Nanchen mit Nathalie Nanchen fährt. Von den 121 Teams, die im Burgund am Start stehen, sind bei den modernen Fahrzeugen insgesamt 13 aus der Schweiz – zu ihnen gehören auch Schoeni/Schoeni, Waelti/Darras, Piquerez/Zaros, Joye/Eicher, Broussoud/Kummer und Aebi/Vuffray.
In der historischen Klasse, der VHC, sind fünf Schweizer Teams gemeldet. Die Favoriten auf den Sieg sind die im Gesamtklassement führenden Eddy und Florence Bérard auf BMW M3.
In der Kategorie VHRS (Véhicules historiques de régularité sportive) werden 20 Teilnehmende erwartet, darunter auch die beiden Schweizer Teams Pernet/Pernet und Udriot/Udriot.
Zeitpläne und Karten zu den einzelnen Prüfungen findet man unter diesem Link. Der Servicepark befindet sich in Chalon-sur-Saône (F).
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5./6. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
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Das Highlight aus internationaler Sicht waren am vergangenen Wochenende die 24h von Spa-Francorchamps. Für den Gesamtsieg reichte es diesmal nicht, dafür aber für zwei Schweizer Klassensiege.
2022 hat Raffaele Marciello die 24 Stunden von Spa gewonnen. Bei der diesjährigen Ausgabe verpassten die Schweizer das Podium. Dafür gab es zwei Klassensiege: Philip Ellis sicherte sich als Gesamtsiebter auf Mercedes AMG GT3 den Gold Cup. Yannick Mettler und seine Teamkollegen im Mercedes #3 des GetSpeed-Teams gewannen den Silver Cup. «Das Rennen war sehr hektisch und chaotisch. Und ich glaube nicht, dass wir über eine Runde das schnellste Auto waren, aber wir haben Konstanz bewiesen und sind mit den schwierigen Bedingungen umgegangen, was uns einen Vorteil verschafft hat», meinte Yannick Mettler. Und Philip Ellis sagte über seinen Triumph: «Das war ein hartes Rennen. Vor allem die Nacht war sehr intensiv mit viel regen, zahlreichen Safety-Car-Phasen und Unterbrechungen. Aber wir haben nie aufgegeben und dürfen stolz auf dieses Ergebnis sein.»
Patric Niederhauser, der im Porsche von Rutronik Racing auf dem neunten Platz landete, spielte vor allem am Vormittag, als der Regen die Porsche begünstigte, eine Hauptrolle und beendete das Rennen ebenfalls in den Top 10. Audi-Werksfahrer Ricardo Feller wurde Zwölfter. Marciello beendete das Rennen an der Seite des italienischen Motorradstars Valentino Rossi auf Platz 24. Der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa 2024 ging an das Aston-Martin-Team von Nicki Thiim, Marco Sørensen und Mattia Drudi.
Auch beim Doubleheader in der Formel E im amerikanischen Portland gab’s für die Schweiz keinen Podestplatz zu bejubeln. Mit den Plätzen 5 und 6 (von Nico Müller), 4 (Edoardo Mortara) und 9 (Sébastien Buemi) lief es für das Schweizer Trio aber so gut wie noch nie in dieser Saison.
Seinen zweiten Saisonsieg in der laufenden Saison feierte Mike Müller beim ADAC Junior-Cup am Nürburgring. In Durchgang 2 bekam Müller wegen einer Kollision eine 35-Sekunden-Strafe aufgebrummt. In der Meisterschaft liegt er nach zwei von sechs Rennen auf Rang 3.
Nach fünf Jahren Pause hat am Sonntag in Reitnau endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft stattgefunden. Tagessieger wurde – bereits zum dritten Mal in diesem Jahr – Robin Faustini.
Vor Reitnau habe er am meisten Respekt gehabt, meint Robin Faustini. Der Führende der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 hat am Sonntag aber auch diese Hürde erfolgreich genommen. Zum dritten Mal ist er in dieser Saison schon als Tagessieger vom Platz gegangen. Rechnet man das Bergfinale von Les Paccots 2023 dazu, hat Faustini nun (saisonübergreifend) vier Tagessiege aneinandergereiht. Über den Ausgang des Rennens, das erstmals seit fünf Jahren wieder ausgetragen wurde, ist der 26-jähriger Suhrer erleichtert. Die Charakteristik der Strecke machte Faustini Sorgen. «Reitnau ist noch mehr als Hemberg eine Strecke, auf der du mit einem 2-Liter-Sport- oder Rennwagen gute Chancen gegen die ‹Grossen› hast. Deshalb habe ich schon Druck gespürt. Aber am Ende ist alles gut gegangen und ich freue mich natürlich, dass ich nun auch dieses Rennen gewonnen habe.»
Faustini fuhr auf der 1570 Meter kurzen Strecke zwei fast identische Laufzeiten und distanzierte seinen Nova-Markenkollege Thomas Amweg in der Addition der beiden Läufe um 2,32 Sekunden. Damit war Amweg deutlich näher an Faustini dran als noch in Hemberg. Dort fehlten dem Familienvater aus Ammerswil noch 4,5 Sekunden. Amwegs Kommentar nach dem Rennen, es habe erstmals so richtig Spass gemacht, kann man durchaus als Kampfansage betrachten. «Im zweiten Lauf hätte eine 47er-Zeit möglich sein können», meint Amweg. «Aber der Gang wollte kurz vor dem Ziel nicht rein und ich habe den letzten Bogen im fünften Gang nehmen müssen.»
Platz 3 im Gesamtklassement ging entsprechend Faustinis Prophezeiungen tatsächlich an einen Fahrer eines 2-Liter-Rennwagens: Joël Burgermeister. Der Thurgauer war mit seinem Tatuus-Formel-4 im ersten Durchgang nur 28 Hundertstelsekunden langsamer als Amweg, konnte sich danach aber nicht mehr steigern. «Mit Platz 3 hinter den PS-Monstern und Erster in der Klasse mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten war es aber dennoch ein erfolgreiches Wochenende», meinte Burgermeister, der den Kampf ums Podium gegen den Langnauer Michel Zemp auf dessen Norma-Helftec-Turbo um acht Zehntelsekunden gewann. Zemp seinerseits war mit seinem ersten Lauf nicht zufrieden. Wie schon in La Roche war der Benzindruck nicht optimal. Zemp verlor im ersten Heat eine Sekunde auf Burgermeister. Da nutzte auch die drittschnellste Zeit im zweiten Lauf nichts mehr.
Hinter den Top 4 landeten Simon Hugentobler (Osella FA30), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0), Christian Balmer (Formel Master) und der Osella-Pilot Peter Amann aus Österreich auf den Rängen 5 bis 8. Neunter und damit schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 (Sieger E1 plus 3500 cm3). «Ich hatte fahrerisch gesehen nicht den besten Tag eingezogen. Ausserdem hatte ich gebrauchte Reifen verwendet», meint Schnellmann. «Dennoch hat’s im Kampf um den Sieg bei den Tourenwagen mit einem Vorsprung von knapp 1,5 Sekunden gereicht.» Nebenbei bemerkt: Die Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Tourenwagen war in Reitnau eine Schwyzer Angelegenheit. Hinter dem Wangener Schnellmann klassierte sich Markenkollege Thomas Kessler aus Siebnen, Reto Steiner (Ford Escort) aus Unteriberg (Sieger E1 bis 3500 cm3) und Danny Krieg (VW Golf) aus Altendorf (Sieger E1 bis 2000 cm3). Bester Nicht-Schwyzer und Klassenzweiter (hinter Reto Steiner) war Simon Wüthrich auf seiner Golf-Turbiene.
Für einmal nicht zwei Mal im Ziel war Bruno Sawatzki. Der Vorjahres-Tourenwagenmeister leistete sich im ersten Durchgang einen Fahrfehler. Ähnlich wie sein Mentor Christoph Zwahlen in La Roche kam Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup hinten rechts auf eine Grasnarbe. «Weil auf den hinteren Rädern so viel Grip herrscht, bin ich abgeflogen», sagt Sawatzki. Im Kampf um die Tourenwagenkrone ist Sawatzki nun im Hintertreffen. «Die Situation ist ähnlich wie vor einem Jahr. Damals hat Roger auf das Rennen in Massongex verzichtet und ich war im Vorteil. Diesmal ist es umgekehrt. In der Rolle als Jäger werde ich nun versuchen, die restlichen Rennen zu gewinnen – eines davon in neuer Rekordzeit. Dann könnte der Plan von der Titelverteidigung doch noch aufgehen.» Zu gar keinem Rennlauf kam Reto Meisel. Der Tourenwagen-Champion von 2022 kam mit seinem Ersatzauto, dem Mercedes 190 RM, im ersten Trainingslauf nach wenigen Metern von der Strecke ab. «Da Kupplung hat mit Verzögerung, dafür umso mehr als erwartet gegriffen», sagt Meisel. «Da habe ich das Heck verloren.»
In Sachen Titelverteidigung ist auch Stephan Burri ins Hintertreffen geraten. Der Garagist aus Affeltrangen hatte im zweiten Rennlauf einen Defekt an der Antriebswelle. «Wir haben diese dann sofort gewechselt», meint der Scirocco-Pilot. «Aber leider hat der Zeitplan keinen dritten Lauf mehr zugelassen.» Burri ist im Schweizer Bergpokal durch diesen Nuller von Platz 1 auf Platz 7 zurückgefallen. Bei zwei Streichresultaten kann aber noch viel passieren. Es führt nach wie vor Jean-François Chariatte. Doch auch der Fiat-X1/9-Fahrer hat Federn gelassen. Für Platz 2 hinter Martin Howald (VW Golf) gab’s diesmal nur 15 (statt 20) Punkte. Punktgleich mit Chariatte sind dafür Burris Schützling Jannis Jeremias (VW Polo) und Stephan Moser (Toyota Yaris).
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Reitnau: André Krähenbühl /Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Roland Graf (Toyota Yaris, SuperSérie bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren 765 LT, SuperSérie über 3000 cm3), Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA/R2/R3), Armin Buschor (BMW 320, H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche 911 RSR, H über 2000 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Marco Geering (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2000 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW M Power E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 B5 Quattro, IS über 3000 cm3), Pirmin Scheidegger (Seat Cupra, TCR), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Martin Howald (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002 ti, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3).
Im Renault Classic Cup ging der Sieg – erstmals in der Clio-3-Historie – an Philipp Krebs. Platz 2 sicherte sich Thomas Zürcher, der nach dem ersten Lauf noch führte. Dritter wurde René Schnidrig.
Mehr über das Bergrennen von Reitnau erfahren Sie unter https://www.vereinbergrennenreitnau.ch/
Und so geht es weiter:
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Drei Fahrer überstrahlten das dritte Rennwochenende der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi. Matt Corbi (OK Senior), Tiziano Kuznini (X30 Challenge Switzerland) und Jean Luyet (KZ2) gewannen all ihre drei Rennen.
Wie erwartet hat Albert Tamm, der Gesamtführende bei den Super Minis, der am Wochenende bei der WSK in Franciacorta im Einsatz stand, seine Leaderposition in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft eingebüsst. Allerdings nicht an Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing. Der junge Zürcher hatte zwar die beste Ausgangslage, Tamm die Führung abzujagen, doch Frigg hatte das ganze Wochenende über Motorenprobleme. Mit den Rängen 11, 20 und 12 konnte er definitiv nicht zufrieden sein. Besser erging es Aurelio Longhitano. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing war im Qualifying Sechster, fuhr danach zwei Siege in den Vorläufen ein und wurde im Finale Dritter. Mit den Zusatzpunkten für die schnellste Rennrunde hat Longhitano mit 153 Punkten die Führung im Gesamtklassement der 8- bis 12-Jährigen übernommen. Tamm ist neu Zweiter mit 142 Zählern – gefolgt von Diar Islami (133) und Orlando Rovelli (122). Der 12-jährige Islami war neben Longhitano der Mann des Tages in der jüngsten Kategorie. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen sicherte er sich zum Abschluss eines erfolgreichen Wochenendes seinen ersten Finalsieg. «Ich war im ROK-Cup mal ganz vorne, wurde dann aber abgeschossen», sagt Islami. «Für mich war das hier also eine Premiere. Und ich bin natürlich sehr stolz auf diesen ersten Sieg.» Zweiter im Finale hinter Islami, aber vor Longhitano wurde dessen Spirit-Teamkollege Aaron Buhofer. Auch er war im Rahmen der SM noch nie so gut klassiert. Knapp an den Podesträngen vorbei fuhr Robin Räikkönen, der Sohn von Kimi Räikkönen. Nach den Rängen 4 und 5 in den Vorläufen wurde Räikkönen im Finale als Vierter abgewunken. Zwei Zeitstrafen warfen ihn danach jedoch auf Platz 16 zurück. Damit rückten Rovelli (auf Platz 4 ) und Marc Müller (auf Platz 5) vor. Ein Ausrufezeichen setzte auch Ben Iten. Der Neunjährige aus dem Team Spirit Racing holte sich in 7 Laghi seine erste Pole-Position!
In der Kategorie OK Junior, den Zweitjüngsten, hat Rookie Dan Allemann seine beiden ersten Siege eingefahren. Im Finale war der Spirit-Pilot dann trotz Pole-Position nicht mehr ganz so schnell unterwegs und musste sich mit Rang 4 begnügen. Der Sieg ging wie schon in Lonato und Franciacorta an die Gesamtführende Chiara Bättig aus dem Team KartBox.ch. Die Meisterin der Jahre 2022 und 2023 ist damit auf dem besten Weg, ihren Titel auch in dieser Saison erfolgreich zu verteidigen. «Wir hatten in den Vorläufen noch nicht ganz das perfekte Set-Up», meinte Bättig. «Im Finale hat es dann gepasst.» Allemann liess nach dem dritten und entscheidenden Rennlauf ausrichten: «Mit den Vorläufen bin ich sehr zufrieden. Im Finale bin ich mit den beiden neuen Reifen, die wir aufgezogen haben, nicht ganz klar gekommen.» Hinter Bättig und Allemann lieferten sich Arnaud Voutat (P3, P4 und P3) ein abwechslungsreiches Duell mit Georgiy Zasov (P4, P3, P2). In der Meisterschaft liegt Bättig mit 198 gegenüber 175 Punkten vor Allemann. Die schnellste Rennrunde im Finale ging im Übrigen nicht an einen Fahrer aus den Top 3. Diese sicherte sich Shai Derungs aus dem Team MH Racing.
Für reichlich Action hat einmal mehr die Kategorie X30 Challenge Switzerland gesorgt. 30 Fahrer und Fahrerinnen haben in der Einheitsklasse um Punkte und Podestplätze gekämpft. Diese waren im Qualifying gerade mal durch eine Sekunde getrennt! Mann des Tages war Tiziano Kuznini. Der Fahrer aus dem Innovate Competition verpasste einen «Grand Slam» nur deshalb, weil er im Finale nicht die schnellste Rennrunde fuhr. Diese drei Zusatzpunkte gingen an Teamkollege Luca Luongo, der sein Wochenende nach einer länger anhaltenden Durststrecke mit einem hart verdienten dritten Platz krönte. Vorne diktierte Kuznini das Tempo – dicht gefolgt von Samuel Ifrid aus dem Team UBIQ Racing. Die beiden lieferten sich bereits in Lonato ein heisses Duell. Und auch diesmal schenkten sie sich nichts. Als Ifrid in der letzten Runde im Finale dicht aufschloss, kam es gar zur Berührung. Dabei wurde Ifrids Frontspoiler eingedrückt, was eine Fünf-Sekunden-Strafe zur Folge hatte. Über die Schuldfrage waren sich die beiden, die ausserhalb der Strecke lustigerweise ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegen, (natürlich) uneins. Für Ifrid kam es nach dem Rennen noch dicker. Weil er zuvor unter «Gelb» überholte, bekam er nicht nur fünf, sondern gleich 15 Strafsekunden aufgebrummt. Damit fiel er auf Platz 17 zurück. In der Meisterschaft führt Kuznini mit 182 Punkten vor Gabriel Volpe (131) und Ifrid (130). Volpe, der im letzten in Rennen in Franciacorta noch brillierte, hatte diesmal kein Glück. Im zweiten Vorlauf wurde er gar wegen 100 Gramm Untergewicht disqualifiziert. Ein starkes Wochenende lieferte dafür Nathan Jolliet ab. Der Fahrer aus dem Team LKM wurde nach Platz 6 im ersten Vorlauf zwei Mal Zweiter. Ohne andere Fahrer und deren Leistungen zu unterschlagen, soll an dieser Stelle die schnellste Dame des Feldes hervorgehoben werden: Nicole Maffeis. Die Tessinerin aus dem Gerber Team Corse machte in 7 Laghi mit den Plätzen 9, 6 und 10 von sich reden.
In der Kategorie OK Senior hat einer die Konkurrenz in den Schatten gestellt: Matt Corbi. Der Jurassier fuhr in 7 Laghi zum ersten Mal bei den Senioren und liess diese in allen drei Rennen klar hinter sich. Corbi, 2022 noch Zweiter bei den Super Minis, hat die vergangenen anderthalb Jahre international sehr viel Erfahrung gesammelt. Diese hat er in 7 Laghi souverän abgerufen. Leader Jérôme Huber musste nach dem ersten Vorlauf – wie auch seine anderen Mitstreiter – neidlos anerkennen, dass gegen Corbi kein Kraut gewachsen war. Letzterer freute sich natürlich über den Sieg und meinte nach der Siegerehrung: «Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viel investiert. Der Erfolg heute hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.» Ob Corbi noch weitere Läufe zur SM bestreiten wird, ist offen. «Vielleicht kommen wir nach Levier», meinte sein Vater David. In der Meisterschaft führt weiter Huber (164 Punkte) vor Teamkollege Lyon Mathur (158). Der Vorsprung Hubers ist deshalb geschrumpft, weil beim Zürcher im zweiten Vorlauf die Zündkerze versagte. Eine erneut starke Leistung lieferte auch Levi Arn. Der erst 13-Jährige fuhr in allen drei Läufen als Dritter aufs Podium.
Für Stimmung sorgten bei den Schaltkarts, der KZ2, vor allem die mitgereisten Walliser Fans der Gebrüder Jean und Samuel Luyet. Ersterer bedankte sich bei ihnen mit drei Laufsiegen und der schnellsten Rennrunde. Für einen «Grand Slam» reichte es knapp nicht. Im Rennen um die Pole-Position fehlten Jean Luyet mickrige zwölf Tausendstelsekunden… Für Samuel Luyet, der jüngere der beiden Brüder, endete das Wochenende mit den Rängen 3, 2 und 2. Damit nahm er im Kampf um die Meisterschaft dem grössten Widersacher Ethan Frigomosca wieder ein paar Punkte zugunsten seines Bruders ab. Vorjahresmeister Frigomosca landete nach Startplatz 1 auf den Rängen 2, 4 und 3. Im Orchester der Grossen spielt auch Kevin Wälti mit. Der Berner aus dem Team Swiss Hutless belegte die Plätze 4, 3 und 4 und liess sich nie abschütteln. Hinterher meinte er bescheiden: «Wenn man bedenkt, wie viel internationale Erfahrung die beiden Luyets und Frigomosca haben, dann kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein.» In der Meisterschaft bleibt Jean Luyet nach diesem Wochenende selbstverständlich in Führung – gefolgt von seinem Bruder und Frigomosca, die punktgleich sind.
Und so geht es weiter:
18. August, Levier (F)
21. September, Wohlen
Zum 20-jährigen Jubiläum lädt Auto Sport Schweiz seine über 500 lizenzierten ehrenamtlichen Funktionäre (Streckenkommissare, Sportkommissare, Rennleiter, Zeitnehmer, etc.) zum Abend des Ehrenamtes ein.
Wir wollen dir als Funktionär Danke sagen, für deinen stetigen Einsatz für den Motorsport, deine Passion und deine Zeit, die du in unsere Veranstaltungen investierst.
Reserviere dir schon jetzt den späten Nachmittag/Abend vom Samstag, 16. November 2024.
Verbringe mit uns einen geselligen Abend mit guten Gesprächen, Bowling & Billard und feinem Essen im Rubigen-Center, in Rubigen bei Bern. Wir freuen uns auf dich!
Bis es soweit ist, wünschen wir dir bei deinen weiteren Einsätzen viel Vergnügen und vor allem unfallfreie Rennen. Herzlichen Dank für deine Arbeit!
Die persönlichen Einladungen werden zu gegebener Zeit an alle ASS-lizenzierten Kommissare und geladenen Gäste per Post versendet.
Auto Sport Schweiz
Reitnau ist zurück! Diesen Sonntag findet nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft im Aargau statt. Favorit auf den Tagessieg ist Lokalmatador Robin Faustini.
Unter neuer Führung und mit der tatkräftigen Unterstützung der Equipe Bernoise findet am Sonntag, 30. Juni, nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Bergrennen in Reitnau statt. Das letzte Rennen 2019 ist schon ein Weilchen her und wurde damals noch unter der Ägide des ACS Mitte ausgetragen. 2020 und 2021 fiel das Rennen aufgrund der Pandemie ins Wasser. 2022 verkündete der damalige Organisator, dass es kein weiteres Bergrennen in Reitnau mehr gebe. Der ACS könne nicht mehr genügend finanzielle Mittel für diesen Grossanlass bereitstellen, hiess es damals. Ausserdem sei das Ende von Reitnau auch eine Folge der veränderten Marktsituation im automobilen Umfeld.
Im Juli 2023 kehrte mit der Gründung des «Vereins Bergrennen Reitnau» Hoffnung zurück. Mit neuem Elan und einem Vorstand vertreten durch Marc Buchser, Roger Lehner, Alain Martin und Beat Wälti sicherte sich Reitnau für 2024 wieder einen fixen Platz im SM-Kalender. Damit ist das Rennen zurück, das 1965 erstmals ausgetragen und bis 2005 als Bergslalom deklariert wurde.
«Es ist schön, dass Reitnau wieder Teil der Schweizer-Meisterschaft ist», sagt Thomas Amweg. «Die Strecke ist zwar sehr kurz, aber die Stimmung auf den Rängen war immer gut. Als Lokalmatador hoffe ich natürlich, dass das auch diesmal so sein wird.» Amweg, der die Strecke mit seinem Nova-Helftec-Turbo in Angriff nehmen wird, ist nicht der einzige «Einheimische» unter den Top-Piloten. Der bisher zweifache Saisonsieger Robin Faustini, der ebenfalls einen Nova-Turbo fährt, gilt als Favorit auf den Tagessieg am Sonntag. Nach dem Triumph in La Roche (mit neuer Rekordzeit) ist Faustini natürlich besonders angestachelt. Fakt ist: Weil Eric Berguerand und Marcel Steiner (die Gesamtsieger seit 2011) nicht am Start stehen, gibt es am Sonntag definitiv einen neuen Sieger.
Bessere Chancen als zuletzt in La Roche rechnet sich auch Michel Zemp aus. Der Langnauer, der beim Auftakt in Hemberg sensationell Gesamtzweiter wurde, hofft, dass auf der kurzen Strecke der PS-Nachteil weniger ins Gewicht fällt. «Reitnau sollte mir liegen», meint Zemp. «Aber ob es wieder so gut läuft wie in Hemberg, das werden wir sehen. Sicher zählt Reitnau zu den Strecken, auf denen die geringere Motorleistung keine so entscheidende Rolle spielt wie beispielsweise dann nach der Sommerpause in Les Rangiers. Dort werde ich den Wald hinauf gegenüber den grossen Turbos keine Chance haben.»
Einer, der ebenfalls gerne aufs Podest zurückkehren möchte, ist Joël Burgermeister. Der Thurgauer fährt mit seinem Tatuus Formel 4 von Klassenrekord zu Klassenrekord. In Hemberg war er bereits Dritter. Vielleicht schafft er das auch am Wochenende wieder.
Bei den Tourenwagen wird es in Reitnau zu einem interessanten Vergleich kommen. Bei den bisherigen Rennen hatte Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 die Nase vorn. In Reitnau kehrt Reto Meisel zurück. Allerdings fährt der Tourenwagen-Meister von 2022 nicht seinen SLK-Mercedes, Meisel weicht nach dem Unfall in Hemberg auf seinen Mercedes 190 RM1 aus. Seinen frisch erstandenen AMG GT3 wird man in den Händen von Ex-GP2-Pilot Simon Trummer bei Taxifahrten bestaunen können.
Spannend wird es selbstverständlich auch in den anderen IS- und E1-Klassen. Dort geht es u.a. auch um die Führung im Bergpokal. Diese teilen sich nach zwei von sieben Rennen Stephan Burri (VW Scirocco) und Jean-François Chariatte (Fiat X1/9).
Zur Strecke: Die genaue Länge der Strecke wird am Samstag (mit der Abnahme) definiert. Man geht von rund 1,620 km aus. Damit ist der Kurs in Reitnau etwas kürzer als der in Hemberg (1,758 km). Die Schlüsselstellen des Parcours sind die Start- und Zielkurven. Aber auch in der Schikane kurz vor dem Ziel kann man entscheidende Zeit gewinnen oder verlieren. Die Bestmarke in Reitnau stammt von Eric Berguerand – aufgestellt bei der letzten Austragung 2019 in 47,22 sec (= 122,363 km/h). Damals war die Strecke 1,605 Meter; ergo wird es dieses Jahr neue Rekorde, aber für die, die sie aufstellen, keine zusätzlichen Punkte geben. «Es soll ja für alle einen Neuanfang sein», sagt Vereinspräsident Marc Buchser.
Die ersten Trainingsläufe finden am Sonntagmorgen ab 6.30 Uhr statt. Die ersten Rennläufe sollen ab der Mittagszeit durchgeführt werden. Jede Klasse wird drei Läufe (sofern möglich) austragen. Die beiden besten Zeiten werden addiert und ergeben die Gesamtzeit.
Mehr über das Bergrennen in Reitnau erfahren Sie unter www.vereinbergrennenreitnau.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Am Wochenende kickt nicht nur die Schweiz um den Einzug ins Viertelfinale der Europameisterschaft gegen Italien, in Italien findet auch der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024 statt. Also, hopp Schwiiz!!!
Passender könnte es nicht sein: Am Samstag trifft die Schweiz bei der Fussball-EM im Achtelfinale auf Italien. Gleichzeitig findet der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt – in Italien, genauer gesagt in Castelletto di Branduzzo, besser bekannt als 7 Laghi. 87 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich eingeschrieben. Darunter auch drei italienische Gastfahrer. Die dürften sich – zumindest am Samstagabend – so vorkommen, als seien sie bei einem Auswärtsspiel.
Aber lassen wir den Fussball beiseite und konzentrieren uns auf den Kartsport. Der dritte Lauf in 7 Laghi bedeutet Halbzeit in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Nach der Sommerpause stehen noch Levier (18. August) und Wohlen (21. September) auf dem Programm.
Für das grösste Teilnehmerfeld sorgt auch in 7 Laghi einmal mehr die X30 Challenge Switzerland. 31 Fahrer und Fahrerinnen stehen in der mit Einheitsmotoren ausgerüsteten Kategorie am Start. Drei dieser 31 Piloten haben sich vorne leicht abgesetzt: Es führt Gabriel Volpe (119 Punkte, Kartin Team Saeba) vor Tiziano Kuznini (110, Innovate) und Samuel Ifrid (94, UBIQ). Dieses Trio hat auch die bisherigen Rennsiege untereinander aufgeteilt, wobei Volpe mit drei Laufsiegen auch hier vor Kuznini (2) und Ifrid (1) liegt. 19 Punkte hinter Ifrid liegt Julian Brupbacher. Der Pilot aus dem Team Spirit Racing führt eine Fünfergruppe mit Diego Gama (UBIQ), Kilian Boss (Spirit), Maximilian Kammerlander (UBIQ) und Marlon Beyer (Spirit) an. Für Vorjahresmeister Alessio Strollo geht es in 7 Laghi bereits um alles oder nichts. Nach zwei durchwachsenen Rennwochenenden liegt der Fribourger auf Rang 11 – 85 Punkte hinter der Spitze.
Bei den Jüngsten, den Super Minis, sind 21 Fahrer am Start. Nicht dabei ist der Führende im Gesamtklassement Albert Tamm. Der Tessiner wird am Wochenende an der WSK Euro Series in Franciacorta teilnehmen und erst wieder in Levier bei der SM dabei sein. Tamm läuft damit Gefahr, die Führung in der Meisterschaft zu verlieren. Sein schärfster Verfolger, Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing, liegt zwar 44 Punkte zurück, doch bei maximal 75 Zählern, die pro Kategorie in 7 Laghi geholt werden kann, könnte der junge Zürcher die Führung durchaus übernehmen. Auch die auf den Plätzen 3 und 4 liegenden Aurelio Longhitano und Orlando Rovelli könnten Tamm überholen, oder zumindest zu ihm aufschliessen. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Robin Räikkönen (9) sein. Der Sohn des letzten Ferrari-F1-Weltmeisters Kimi Räikkönen bestreitet in 7 Laghi sein erstes Rennen im Rahmen der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft.
In der Kategorie OK Junior ist die Ausgangslage ebenfalls sehr spannend. Die Gesamtführende Chiara Bättig (KartBox.ch) hat mit bisher vier Laufsiegen und 134 Punkten die Nase vorn. Doch OK-Junior-Rookie Dan Allemann (Spirit) ist der Meisterin von 2022 und 2023 dicht auf den Fersen. Für Allemann wird es wichtig sein, dass er in 7 Laghi seinen ersten Sieg verbuchen kann. Gelingt ihm das, wird der Titelkampf bei den 12- bis 15-Jährigen sehr, sehr spannend werden. Auf Platz 3 in der Meisterschaft liegt nach zwei Rennen Georgiy Zasov (MH Racing) – dahinter reihen sich Arnaud Voutat (Spirit), Alexis Genolet (LKM) und Dario Palazzolo (Innovate) ein.
Bei den OK Senioren gibt es drei Fahrer, die bereits mehr als 100 Punkte gesammelt haben. Es führt Jérôme Huber (128) vor Lyon Mathur (105) und Pascal von Allmen (103, Busslinger Motorsport). Die Doppelführung der beiden Innovate-Teamkollegen kommt nicht von ungefähr. Huber hat beide bisherigen Finalläufe gewonnen, Mathur war in keinem der bisherigen Rennen schlechter als Platz 4. An Spannung mangelt es bei den Senioren trotz eines kleinen Feldes mit nur zehn Fahrern nicht. Mit Samuel Schär (Platz 4, UBIQ) wartet ein weiteres Supertalent nur darauf, endlich den ersten Saisonsieg zu landen. Und dann ist da noch (neben Routinier Patrick Näscher und Neuling Neil Russell) der 13-jährige Levi Arn. Vom Alter her könnte er noch bei den Junioren fahren, doch Arn hat zuletzt in Franciacorta bewiesen, dass er problemlos bei den «Grossen» mithalten kann. Wäre bei ihm zweiten Vorlauf nicht eine Schraube an der Stossstange locker gewesen, hätte er womöglich sein erstes «Triple» eingefahren. Erstmals bei den Senioren dabei ist Matt Corbi (Spirit). Der Gesamtzweite bei den Super Minis 2022 hat in den vergangenen Monaten sehr viel internationale Erfahrung gesammelt. Auf seine Leistung darf man gespannt sein.
Last but not least die Schaltkarts. In der Kategorie KZ2 stehen 13 Fahrer am Start. Auch hier haben die Top-3-Piloten nicht nur mehr als 100 Punkte auf dem Konto, sie haben auch alle bisherigen Laufsiege gewonnen. Ob Leader Jean Luyet (120 Punkte) seine Leaderposition gegenüber Ethan Frigomosca (106) und Bruder Samuel Luyet (102) verteidigen kann, wird sich zeigen. Vorjahresmeister Frigomosca hat nach Franciacorta auf jeden Fall noch eine Rechnung offen. Der schnelle Mann aus Locarno schied im Finale mit einem Kupplungsdefekt aus. Hinter den Top 3 lauern mit Paolo Castagnetti (DPR) und Swiss-Hutless-Pilot Kevin Wälti zwei weitere Hochkaräter ex-aequo mit 80 Zählern. Für Abwechslung ist also gesorgt. Und das Motto für das Wochenende ist klar: Hopp Schwiiz! Nicht nur am Samstagabend, nein, auch am Sonntag!
Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com
Zeitplan
Samstag, 29. Juni 2024
09.00-17.30 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Sonntag, 30. Juni 2024
08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.05 Uhr, Finalläufe
ca. 16.50 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
Wechselhafte Bedingungen mit Niederschlägen haben das dritte Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse in Imola geprägt. Die Sieger im GT3 Cup hiessen William Mezzetti und Felix Hirsiger.
William Mezzetti gelang beim ersten Lauf des GT3 Cup die Überraschung des Tages: Der Italiener warf in der Startaufstellung seine Reifenwahl über den Haufen und liess trotz regennasser Fahrbahn profillose Slicks aufziehen. Obwohl er aus der ersten Runde praktisch als Letzter zurückkehrte, zahlte sich die mutige Entscheidung aus: Von Position 21 startete er eine furiose Aufholjagd, die ihn in Windeseile wieder nach vorne brachte. In der 15. von 18 Runden übernahm er die Spitze und legte auf den letzten Metern in 1:49,458 Minuten noch die schnellste Rundenzeit vor – über zwei Sekunden flotter als alle Konkurrenten. Seinen ersten Laufsieg im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse sicherte er sich überlegen mit einem Vorsprung von 13,5 Sekunden.
Felix Hirsiger, der Tabellenführer, war von der Pole-Position gestartet. Er fiel aber in der ersten Runde hinter Rodrigo Almeida aus Mosambik und Dylan Yip aus Macao zurück. Beide lieferten sich bis zur Ziellinie ein enges Duell, das letztlich Almeida gewann. Hirsiger musste sich am Ende mit Rang 5 hinter Georges Popoff begnügen. Dafür nahm der Gesamtsieger der ersten vier Läufe beim zweiten GT3 Cup-Rennen des Tages Revanche: Bei durchgehend regnerischen Bedingungen setzte er sich von der Pole-Position direkt an die Spitze und verteidigte sie bis ins Ziel.
In der Gruppe GT4 Clubsport feierte der Portugiese Tomas Guedes zwei weitere Siege. Bei den Porsche 911-Rennwagen der Open GT ging zunächst Pierre Ehret aus Deutschland als Gewinner hervor. Er pilotierte einen bis zu 416 kW (565 PS) starken 911 GT3 R der aktuellen Generation. Den zweiten Lauf sicherte sich der Schweizer Stephan Heim mit dem 404 kW (550 PS) starken Vorgängermodell. Platz 2 ging im ersten Rennen an das eidgenössische Rennsport-Urgestein Enzo Calderari und im zweiten Rennen an Philippe Menotti, mit dem sich der 72-Jährige den 911 GT3 R der Generation 991.2 teilt. In beiden Wettbewerben der Porsche Drivers Competition Suisse hiess der Sieger jeweils Erich Battanta.
Lukas Eugster war mit seinem Ligier-Honda in den vergangenen Jahren fester Bestandteil der Schweizer Slalom-Elite. Das Finale in Chamblon 2024 war sein (vorläufig) letztes Rennen.
Lukas Eugster (34) hört auf. Der Ligier-Honda-Pilot aus Gais im Kanton Appenzell hat in Chamblon seinen (vorläufig) letzten Slalom im Rahmen der Schweizer Meisterschaft bestritten. «Ich schliesse nicht aus, dass ich eines Tages vielleicht mal einen Gaststart mit einem anderen Auto machen werde», sagt Eugster. «Aber was ich sicher sagen kann, ist, dass ich nicht mehr mit dem Ligier antreten werde. Und dass ich auch keine komplette Saison mehr fahre.»
Eugster hat 2019 in Interlaken sein Debüt mit dem Ligier-Honda JS53 gegeben. Davor fuhr er ein Jahr lang einen Tatuus Renault 2.0. Zwei Tagessiege errang der stets freundliche und überaus korrekte Sportsmann seither: 2022 und 2023 in Ambri. 18 Mal musste er sich in den vergangenen Jahren mit Rang 2 hinter dem frischgebackenen Slalom-Meister und Rekordtagessieger Philip Egli einreihen. Am Wochenende beim Finale in Chamblon wurde er Dritter im SCRATCH.
«Die Niederlagen gegen Philip sind nicht der Hauptgrund, warum ich aufhöre», sagt Eugster. «Mit Philip verbindet mich eine Freundschaft, die über den Rennplatz hinausgeht. Wir haben uns bei den Rennen meistens den Stellplatz geteilt. Natürlich war er ein Konkurrent auf der Strecke, aber wir haben uns immer respektiert und uns gegenseitig geholfen. Philip hat mir noch auf diese Saison zwei neue Reifen besorgt. Das sagt eigentlich alles. Deshalb habe ich mich in Chamblon auch so sehr für ihn gefreut. Wenn einer diesen Titel verdient hat, dann Philip!»
Im sechsten Jahr mit dem Ligier ist bei Eugster die Entscheidung gereift, das Projekt zu beenden. Konzeptionell sei es schwierig gewesen, Egli Paroli zu bieten. «In Bière habe ich gespürt, dass ich nicht mehr mit vollem Elan dabei bin», sagt Eugster. «Ausserdem haben mich die langen Wartezeiten in diesem Sport immer öfter genervt. Da ich auch nicht mehr für meinen Sponsor arbeite, war es an der Zeit, diesen Schritt zu machen, obwohl mich dieser auch weiter unterstützt hätte.»
Eugster wird dem Motorsport dennoch in irgendeiner Form erhalten bleiben. Sei es bei Trackdays, Gaststarts oder Taxifahrten. Er betont auch, dass er Zuhause noch immer ein Go-Kart stehen habe… Und wie sagt man so schön: Schon manch ein Rennfahrer hat den Rücktritt vom Rücktritt gegeben – warum nicht auch Lukas Eugster?
Philip Egli hat es geschafft! Der Rekordtagessieger ist endlich auch Schweizer Slalom-Meister. Um dieses Ziel zu erreichen, musste er beim Finale in Chamblon aber sämtliche Register ziehen.
Die Ausgangslage war eigentlich einfach: Philip Egli musste beim letzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024 «nur» seine Klasse gewinnen, um endlich zum ersten Mal Schweizer Slalom-Meister zu werden. Doch das mit dem «nur» gestaltete sich schwieriger als erwartet. Egli lag nach dem ersten Rennlauf im Hintertreffen. Und zwar deutlich. Sein schärfster Rivale Lionel Ryter (Formel Renault 2.0) hatte in 2:52,497 min eine Fabelzeit aufgestellt. Egli war in seinem Dallara-Formel-3 um 2,2 Sekunden langsamer. Was die Situation für den gebürtigen Glarner noch schlimmer machte: Egli war in Chamblon noch nie schneller als 2:53,556 min gefahren. Und das war schon eine Weile her: 2015. Wie also sollte er dieses Blatt noch wenden?
Egli tat, was er in solchen Situationen immer tut: Er blieb ruhig. Zumindest nach Aussen. Doch wer den Slalom-Rekordtagessieger ein Bisschen kennt, der sah ihm an, dass er seine Felle davonschwimmen sah. In der Pause vor dem zweiten und entscheidenden Lauf meinte Egli, der fürs Finale neue Reifen aufzog, deshalb auch: «Ich werde für den Titel nicht volles Risiko gehen. Ich will ja auch im nächsten Jahr wieder fahren. Natürlich kann ich die Tore noch etwas enger anfahren, aber ganz ehrlich frage ich mich schon, wo ich diese zwei Sekunden noch finden soll.»
Egli fand sie. Und nicht nur zwei Sekunden, sondern gleich deren vier! 2:50,738 min hiess seine Bestzeit im zweiten Durchgang. Damit distanzierte er Ryter um 1,7 Sekunden und liess sich bei der Ankunft im Parc Fermé als verdienter Sieger feiern. Mit Freudentränen in den Augen meinte der neue Schweizer Slalom-Meister: «Ich habe alles gegeben. Aber die Anspannung war gross. Alle haben gesagt, ich würde das schaffen. Aber ich hatte meine Zweifel.» Auf die Frage von Vater Rolf Egli, wo er denn vier Sekunden gefunden habe, meinte Philip lapidar: «Überall…»
Zu den ersten Gratulanten zählte Lukas Eugster. Der Ostschweizer, der sich bei jedem Slalom den Stellplatz mit Egli teilt, war über den Ausgang der Meisterschaft erleichtert. Auch oder eben gerade weil er in der Pause vor dem finalen Rennlauf plötzlich im Kampf um die Meisterschaft in Führung lag. «Mir ist es nicht wohl dabei, wenn ich daran denke, dass ich ohne einen einzigen Tagessieg Meister werden könnte», meinte Eugster bei Halbzeit. «Natürlich ist es nicht meine Schuld, wenn die Meisterschaft so ausgeht, aber so möchte ich nicht Meister werden.» Ligier-Pilot Eugster hatte im ersten Rennlauf eine «Sicherheitslauf» in 2:58,976 min zurückgelegt. Im zweiten Durchgang verbesserte er sich um mehr als zweieinhalb Sekunden.
Auch der Beinahe-Spielverderber Lionel Ryter hatte vor dem letzten Rennlauf ein mulmiges Gefühl. «Zum einen bin ich natürlich unfassbar stolz, auf meine Zeit von 2:52 min, zum anderen könnte das die Meisterschaft zu Ungunsten von Philip entscheiden. Und ganz ehrlich: Das war nicht meine Absicht. Natürlich sind wir alle hier, um zu gewinnen. Aber wenn Philip am Ende den Titel verliert, nur weil ich einmal schneller war, dann hätte das einen etwas faden Beigeschmack.» Doch Ende gut, alles gut! Wie Eugster hatte auch Ryter am Ende ein Lächeln auf dem Gesicht. «Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist», meinte der junge Walliser. Zu Egli sagte er scherzhaft: ‹Siehst du! Du brauchst diesen Druck!›»
Im so spannenden Kampf um die Meisterschaft ging fast unter, was sonst noch in Chamblon passierte. Da war zum einen Fabrice Winiger, der mit seinem Porsche GT3 Cup in 3:09,178 min mit Abstand der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf war. Winiger war schon einmal der schnellste Tourenwagenfahrer: 2019 in Romont. «Auch da fuhr ich Rekordzeit», so Winiger. Platz 2 in dieser Disziplin ging an Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich mit einem weiteren «Zwanziger» in der E1 bis 2000 cm3 diskussionslos den dritten Gesamtrang in der Schweizer Slalom-Meisterschaft sicherte. Drittschnellster Tourenwagenfahrer war Rückkehrer Martin Oliver Bürki auf seinem BMW M Power E 33, der damit in der E1 bis 3000 cm3 triumphierte.
Bei den Junioren setzten sich erneut Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias (Tourenwagen) durch. Beide haben nach wie vor eine «weisse» Weste.
Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris, SuperSérie über 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie über 3000 cm3), Nicolas Pasche (Renault Clio RS, N/ISN/R1), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Max Langenegger (Citroën C2, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Iwan Brantschen (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Yann Hériter (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 über 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 2500 cm3), Michael Bisig (BMW E30, IS über 2500 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Roberto Luigi (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Etienne Beyer (Opel Ascona B, E1 bis 2500 cm3), Vanessa Zenklusen (Suparu Impreza Type R, E1 bis 3500 cm3), Joël Jäggi (Radical SR4, E2 SportsCars bis 1400 cm3), Antonio Scolaro (E2 SportsCars bis 1600 cm3), Joffrey Salomon (Formula Jedi, E2 SingleSeater bis 1600 cm3).
Im letzten Rennen des Suzuki Swiss Racing Cup 2024 triumphierte der bereits als Meister festgestandene Sandro Fehr. Platz 2 ging an Michaël Béring. Stefan Glanzmann stand als Dritter zum zweiten Mal in dieser Saison (nach Ambri) auf dem Podium. Einen ausführlicheren Bericht zum SSRC folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Überschattet wurde das Finale durch einen Unfall in der LOC-Kategorie L4 über 2500 cm3. Die Zürcherin Sarah Scharmer kam mit ihrem Subaru BRZ im ersten Rennlauf nach nur wenigen hundert Metern von der Strecke ab und überschlug sich. Scharmer wurde ins Spital nach Yverdon-les-Bains gebracht und danach nach Zürich verlegt. Es gehe ihr, nach Angaben ihres Umfeldes, «den Umständen entsprechend einigermassen gut». Auto Sport Schweiz wünscht der verunfallten Pilotin rasche und gute Besserung!
Vier Mal im Jahr erscheint das Magazin von Auto Sport Schweiz. Rechtzeitig zur Berg-Saison 2024 ist nun die zweite Ausgabe des Jahres fertig geworden. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre.
Wettrüsten am Berg – unter diesem Motto steht die zweite Ausgabe 2024 des Magazins von Auto Sport Schweiz. Selten oder nie zuvor wurde in der Schweizer Berg-Meisterschaft so viel an der Spitze investiert wie in dieser Saison. Wer die besten Karten hat und wer mit dem neuen Material schon vertraut ist, erfahren Sie bei uns.
Ausserdem gibt es eine spannende Geschichte rund um das Thema Karting. Dabei geht es um keinen Geringeren als Ayrton Senna, den – sorry, das muss jetzt einfach mal gesagt werden – grössten Rennfahrer aller Zeiten.
Auch vom ehemaligen Schweizer GP2-Meister Fabio Leimer erfahren Sie Spannendes. Warum seine Karriere nicht weiterging, er heute aber mit sich im Reinen ist. Ausserdem lassen wir ein wandelndes Motorsport-Lexikon zu Wort kommen, bei dem sogar der grösste Motorradfahrer aller Zeiten, Giacomo Agostini, verwundert fragte: «Woher hat dieser Kerl nur dieses Wissen?»
Also, Sie sehen: Wir haben wieder einen bunten Mix aus Geschichten zusammengestellt – hoffentlich auch zu Ihrem Gusto! Viel Spass bei der Lektüre. Das Magazin ist unterwegs zu Ihnen.
Der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi steht bevor. Wer noch nicht eingeschrieben ist, kann das bis Sonntag, 23. Juni, noch nachholen. Wie immer gilt: Je mehr Fahrer desto spannendere Rennen!
Am 30. Juni findet im italienischen 7 Laghi/Castelletto di Branduzzo der dritte Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann dies über www.go4race.ch noch bis am Sonntag, 23. Juni (24.00 Uhr) machen. Dabei sein, lohnt sich. Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bietet nicht nur attraktive Rennfelder, das hohe Niveau und die spannenden Positionskämpfe zeichnen die Meisterschaft seit Jahren aus.
Gefahren wird – wie üblich – in fünf Kategorien:
Super Mini: für Fahrer von 8-12 Jahren
OK Junior: für Fahrer von 12-15 Jahren
X30 Challenge Switzerland: für Fahrer von mind. 14 Jahren
OK Senior: für Fahrer von mind. 14 Jahren
KZ2: für Fahrer von mind. 15 Jahren
Wir freuen uns auf deine Einschreibung! Für allfällige Fragen stehen wir gerne zur Verfügung unter 031 979 11 11 oder per E-Mail an info@motorsport.ch
Weitere Informationen zur Ausschreibung sind angehängt!
Am Wochenende fällt beim sechsten und letzten Lauf der Schweizer Slalom-Meisterschaft die Entscheidung im Titelkampf. Die besten Karten hält Tagesrekordsieger Philip Egli in den Händen.
Zum 40. Mal findet am Wochenende der Slalom von Chamblon (VD) statt. Fest steht vor dem sechsten und letzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024 eines: Es wird definitiv einen neuen Schweizer Meister geben. Dieser heisst – voraussichtlich – Philip Egli, Lukas Eugster oder Christian Bralla. Diese drei Fahrer teilen sich nach fünf von sechs Veranstaltungen mit je 100 Punkten die Spitzenposition. Die besten Karten für seinen ersten Titel hat Tagesrekordsieger Egli. Weil in diesem Jahr nach Abzug eines Streichresultates die Anzahl geschlagener Gegner im SCRATCH als erstes Kriterium zählt, hält der gebürtige Glarner alle Trümpfe in der Hand. Gewinnt er seine Klasse in Chamblon (E2 Singleseater bis 2000 cm3), ist ihm der Titel nicht mehr zu entreissen. Ganz egal, ob er auch den Tagessieg (seinen 54. insgesamt) einfährt oder nicht.
«Ich weiss, dass ich für den Titel ‹nur› meine Klasse gewinnen muss», sagt Formel-3-Pilot Egli. «Aber ich habe zu Beginn der Saison gesagt, dass ich dieses Jahr auch gerne alle Tagessiege holen möchte. Das ist zuvor noch nie jemandem gelungen. Und fünf der sechs bisherigen Rennen habe ich schon gewonnen. Trotzdem steht der Titelgewinn natürlich an erster Stelle. Wenn beides klappt, ist es umso schöner.»
Am Tagessieg in seiner Klasse kann ihn eigentlich nur ein Fahrer hindern: der in der Junior-Meisterschaft mit Jannis Jeremias ex-aequo führende Lionel Ryter. Der junge Mann aus Martigny fährt seine zweite Saison und gilt im Fahrerlager als die grosse Nachwuchshoffnung. Ob er Egli auf dessen 4,3 Kilometer langen Paradestrecke in Chamblon Paroli bieten kann, steht in den Sternen. Ryter hat im Vorjahr auf das Finale auf dem selektiven Parcours in der Nähe von Yverdon verzichtet und steht dieses Jahr also zum ersten in Chamblon am Start mit seinem Formel Renault 2.0. Bei den bisherigen Rennen zeigte er sich zwar gewohnt angriffslustig, auf Egli fehlten aber immer ein paar Sekunden. In Frauenfeld lag Ryter 4,59 Sekunden hinter Egli, in Bière waren es (mit Strafe) 9,67 sec, in Bure 4,6 sec und in Ambri 4,16. Nur Ambri 2 war knapp: Da lagen zwischen Egli und Ryter lediglich 0,52 Sekunden.
Für Titelanwärter Lukas Eugster im Ligier-Honda geht es in Chamblon in erster Linie darum, zwei saubere Läufe zu fahren und sich einen weiteren Zwanziger notieren zu lassen. Aus eigener Kraft, also ohne Schützenhilfe von Ryter oder einem technischen Problem bei Egli, kann Eugster den Titel nicht mehr holen. «Die Hoffnung, dass ich noch einen Tagessieg verbuchen kann, ist gering», meint Eugster. «Chamblon ist das Wohnzimmer von Egli. Hier hat er schon acht Mal gewonnen.»
Für Christian Bralla in seinem Fiat X1/9 sieht die Situation ähnlich aus wie für Eugster. Auch er ist auf Schützenhilfe angewiesen, wenn er noch vom Titel träumen will. Der dritte Platz in der Gesamtwertung wäre für den Tessiner aber auch schon ein grossartiger Erfolg. Ausserdem geht es noch ums Prestige. Drei Mal war Bralla in diesem Jahr der schnellste Tourenwagenfahrer. In Chamblon kommt es erneut zum Duell mit dem jungen Matthias Bischofberger auf dessen Porsche 997 GT3 Cup. Im Moment steht es 3:2 für Bralla.
Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Martin Oliver Bürki sein. Der Vorjahresmeister gibt in Chamblon sein Comeback. «Ich habe meinen BMW noch nicht verkauft», sagt Bürki. «Deshalb passt es jetzt ganz gut für mich. An Chamblon 2023 habe ich gute Erinnerungen. Ich werde ausserdem noch das eine oder andere Bergrennen bestreiten.» Wem Bürki am Ende des Tages zur Nachfolge gratulieren wird, wird sich zeigen. «Philip hat so viele Tagessiege errungen. Aber aufgrund des Reglements konnte er nie Meister werden. Dass er dieses Jahr nun diese Chance hat, weil das Reglement angepasst wurde, finde ich absolut in Ordnung. Wenn einer den Titel verdient hat, dann Philip!»
Der Auftakt zur Jubiläumsausgabe in Chamblon werden am Samstag die LOC-Klassen machen (ab 7.00 Uhr). Im Rahmen der LOC-Serien wird auch der Suzuki Swiss Racing Cup seinen letzten Saisonlauf austragen. Die Meisterschaft ist bereits entschieden. Sandro Fehr hat den Titel mit fünf Siegen aus sechs Rennen souverän gewonnen. Auch der Zweitplatzierte Rico Thomann kann nicht mehr eingeholt werden.
Der Sonntag (mit den NAT-Klassen) beginnt ebenfalls um 7.00 Uhr. Das erste Rennen startet um 13.15 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos. Organisator ist die Ecurie du Nord.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon
Anlässlich des Bergrennens Hemberg vom 09. Juni 2024 wurden durch die Technischen Kommissare von Auto Sport Schweiz verschiedene Benzinproben gezogen und beim hierfür zertifizierten FIA-Labor, Intertek (Schweiz) AG, zur Prüfung eingereicht.
Die Prüfung hat ergeben, dass die gezogenen Proben in allen Punkten den gültigen Reglementen entsprochen haben.
Bei einer Probe ergab sich bei der Siedeanalyse "bis 70 °C verdampft" eine Abweichung, welche allerdings im Rahmen der ISO-4259-3 Norm der entsprechenden Toleranz entsprochen hat.
Ansonsten lagen alle Werte innerhalb der gültigen Normen.
Die Ranglisten des Bergrennens Hemberg 2024 können somit für definitiv erklärt werden.
Le Mans hat es für einmal nicht so gut gemeint mit den Schweizern. Aus dem fünften Sieg für Sébastien Buemi wurde nichts, obwohl der Toyota mit der #8 lange Zeit in Führung lag.
Mit Ausnahme von 2017 ist bei den 24 Stunden von Le Mans seit 2009 jedes Jahr mindestens ein Schweizer auf dem Podium gestanden. Oft in der Topklasse (heute Hypercars genannt), manchmal aber auch in der LMP2 so wie etwa Fabio Scherer 2023 oder Benjamin Leuenberger 2009. Diese beeindruckende Serie ging bei der 92. Ausgabe am vergangenen Wochenende nun zu Ende. Der beste Schweizer Sébastien Buemi landete nach einer turbulenten Nacht mit viel Regen und einer langen Safety-Car-Phase mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf das erneut siegreiche Ferrari-Team auf dem fünften Schlussrang.
Der Waadtländer führte das Rennen mit seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa von der neunten bis zur 18. Stunde an, hatte aber keine Chance mehr auf den fünften Gesamtsieg, als ihr GR010 mit der Startnummer 8 zwei Stunden vor Schluss vom Ferrari mit der #51 in einen Dreher gedrängt wurde. «Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig enttäuscht über den fünften Platz», sagte Buemi hinterher. «Wir haben das Rennen lange Zeit angeführt, und ohne den Zwischenfall am Ende des Rennens hätten wir gewinnen können. Wir hatten eine starke Pace und haben keine Fehler gemacht, deshalb ist es frustrierend, wie es ausgegangen ist.»
Zweitbester Schweizer war Edoardo Mortara. Der Genfer und seine Teamkollegen Mirko Bortolotti und Daniil Kvyat brachten den Lamborghini Hypercar mit der #63 ohne grössere Probleme über die Runden und wurde Zehnter. «Ich bin sehr stolz, auf das, was wir erreicht haben – das war erst der Anfang», sagt Mortara. «Wir sind mit dieser noch so jungen Mannschaft in die Top 10 gefahren. Das ist eine sehr beeindruckende Leistung!»
Wie Mortara hatte auch Nico Müller am Ende der 24 Stunden zwei Runden Rückstand auf die Spitze. Der Peugeot-Werksfahrer belegte im neuen 9X8 den zwölften Schlussrang. «Wir hatten ein paar kleinere Probleme mit mehr oder weniger grossen Folgen. Unser Rennen wurde zweifelsohne durch die Regenreifenstrategie am Start erschwert. Wir hatten an diesem Wochenende auch nicht wirklich die Pace und müssen uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren.»
Für Raffaele Marciello endete das Rennen nach rund einem Drittel der Distanz. Der Tessiner (von Startplatz 7 gestartet) musste mitansehen, wie Teamkollege Dries Vanthoor nach einer Berührung mit dem privaten Ferrari von Robert Kubica mit dem BMW M Hybrid V8 in den Leitschienen landete. Auch Neel Jani hatte kein Glück. Der Le-Mans-Sieger von 2016 beendete das Rennen mit dem Kunden-Porsche von Proton nach mehreren Defekten auf Position 16.
In der LMP2 sorgte Louis Delétraz aus Schweizer Sicht mit Rang 6 für das beste Ergebnis. Der Genfer stellte den Oreca 07 im Qualifying auf die LMP2-Pole-Position und wurde dafür gebührend gefeiert. Im Rennen hatte der Auto-Sport-Schweiz-Award-Gewinner von 2023 zwei Runden Rückstand auf den siegreichen LMP2 von United Autosports. Für Vorjahressieger Fabio Scherer endete das Rennen auf dem elften Klassenrang. Der Liechtensteiner LMP2-Fahrer Matthias Kaiser wurde Achter.
In der LMGT3 hielt Rahel Frey mit ihrer reinen Damenmannschaft die Schweizer Flagge hoch. Der Lamborghini von Iron Dames lag am Sonntagmittag sogar noch auf Podestkurs, fiel dann aber auf Platz 5 zurück. Grégoire Saucy (McLaren, Getriebe) und Thomas Flohr (Ferrari, Unfall) mussten die Segel streichen. Saucy hatte bei seiner Premiere in der Nacht sogar geführt. «Der Ausfall ist ärgerlich, aber die Tatsache, dass ich an diesem Rennen teilnehmen durfte, entschädigt mich dafür», meinte Saucy.
Robin Faustini hat auch den zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 von La Roche nach La Berra gewonnen. Diesmal sogar in neuer Rekordzeit!
Robin Faustini macht Nägel mit Köpfen. Der 26-jährige Suhrer hat auch beim zweiten Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft nichts anbrennen lassen. Ganz im Gegenteil: Faustini fuhr auf der 3,5 Kilometer langen Strecke von La Roche nach La Berra in allen drei Läufen Bestzeit und verbesserte in seinem Nova-Turbo NP01 im ersten von drei Läufen sogar den Streckenrekord. Dieser hatte Eric Berguerand im Vorjahr in 1:39,128 min aufgestellt. Faustini unterbot ihn am Wochenende um elf Tausendstelsekunden. Der neue Streckenrekord liegt neu bei 1:39,117 min.
«Ich wollte diesen Streckenrekord unbedingt verbessern», sagt Faustini. «Ich habe zwar immer noch viel zu lernen in meinem neuen Auto, aber ich wollte zeigen, was möglich ist und habe das im ersten Lauf geschafft, obwohl der Start nicht perfekt war. Dass ich mich im zweiten Durchgang nicht mehr verbessern konnte, lag an den Gripverhältnissen. Die Strecke war im zweiten Lauf sehr schmierig. Der dritte Durchgang war dann auf Sicherheit bedacht. Und dennoch war ich auch dort der Schnellste.»
Wirklich in Gefahr war Faustinis zweiter Saisonsieg, sein vierter im Rahmen von Bergrennen in der Schweiz insgesamt, tatsächlich nie. Der Walliser Joël Volluz kam ihm in seinem Osella FA30 noch am nächsten. Doch auch Volluz fehlten im ersten Lauf 2,5 Sekunden, im zweiten Heat etwas mehr als zwei Sekunden und im dritten Durchgang sechs Zehntelsekunden. In der Addition der beiden schnellsten Läufe fehlten dem Tagessieger von 2015 so 3,288 Sekunden. «Ich verliere auf der Geraden gegen die Turbos zu viel Zeit», meinte Volluz, der in dieser Saison nicht alle Rennen zur Berg-SM absolviert. «Hemberg habe ich ausgelassen. Und auch in Reitnau werde ich nicht am Start stehen.»
Platz 3 im SCRATCH ging diesmal an Thomas Amweg. Der Markenkollege von Faustini hatte in der Addition der beiden besten Läufe einen Rückstand von 6,6 Sekunden. Einen Teil davon hat sich Amweg mit einem nicht optimalen Trainingstag am Samstag eingehandelt. «Im ersten Lauf habe ich mich im Nassen gedreht, im zweiten konnte ich nicht richtig schalten und im dritten habe ich angehängt. Das ist natürlich keine Vorbereitung auf den Renntag, auf der du aufbauen kannst.»
Immerhin reichte es Amweg diesmal deutlich fürs Podium. Der Vierplatzierte Joël Burgermeister lag 3,5 Sekunden hinter ihm, fuhr aber mit seinem Tatuus F4 erneut wie entfesselt. Wie schon in Hemberg verbesserte er auch in La Roche den Streckenrekord bei den 2-Liter-Rennwagen – und das um 2,6 Sekunden. «Es hätte nicht besser laufen können», meinte der Thurgauer. «Im zweiten und dritten Lauf hatte ich etwas Gripprobleme. Aber das hat damit zu tun, dass ich keine neuen Reifen habe.»
Die Top 5 rundete Michel Zemp auf seinem Norma-Turbo M20FC ab. In Hemberg noch Zweiter, musste der Zweiliter-Pilot Zemp diesmal gegen die 3-Liter-Konkurrenz kleinere Brötchen backen. Vor ein Rätsel stellte ihn vor allem der erste Lauf. «Da hatten wir frische Reifen aufgezogen und es passte überhaupt nicht», meinte Zemp. Wie Faustini und Amweg ist auch Zemp noch dabei, sich an den neuen Turbo zu gewöhnen. «Die Schwierigkeit mit diesem Motor besteht darin, dass du nur wirklich schnell bist, wenn du ganz sauber fährst.» Auch Zemp hat einen neuen Rekord aufgestellt: In der E2-SC bis 2000 cm3 war er fast drei Sekunden schneller als 2023.
Hinter den Top 5 reihten sich Lionel Ryter (Renault 2.0), Jérémy Noirat (Norma M20F), Roland Bossy (Tatuus F2), Victor Darbellay (Renault 2.0) und Frédéric Fleury (Dallara F302) ein. Bester Tourenwagenfahrer war wie schon in Hemberg Roger Schnellmann auf Platz 11 im Gesamtklassement. Der Schwyzer musste mit seinem Mitsubishi Evo 8 allerdings im dritten Lauf nochmals richtig angasen, nachdem er im ersten Durchgang einen technischen Defekt hatte. «Der Notschalter hatte sich aktiviert», meinte Schnellmann. «Dadurch ist die Elektronik ausgefallen, alles wurde schwarz und ich rollte aus.» Mit einem zweiten 1:54er-Lauf sicherte sich der schnellste Fahrlehrer der Schweiz dann aber souverän den Tourenwagensieg – vor Simon Wüthrich (VW Golf, Sieger E1 bis 3500 cm3) und Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Bester Interswiss-Pilot war einmal mehr Bruno Sawatzki auf seinem Porsche 991.1 Cup (Sieger IS plus 3000 cm3) – gefolgt von Stephan Burri (VW Scirocco) und Jürg Ochsner, der in seinem Opel Kadett Platz 2 in der Klasse bis 2000 cm3 Arnaud Donzé (VW Golf) in Schach halten konnte. Burri fuhr (in 2:00,740 min) wie schon in Hemberg einen neuen IS-Rekord in seiner Klasse.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in La Roche: Sylvain Chariatte (Honda Integra, Superserie), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, Superserie Compétition bis 4000 cm3), in neuer Rekordzeit «Speedmaster» (McLaren 765 LT, Superserie Compétition über 4000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 3000 cm3), Julien Piccina (VW Scirocco, Historic bis 1600 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic bis 3000 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Historic plus 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), in neuer Rekordzeit Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Benoit Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 Single Seater bis 1600 cm3).
Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher Platz 1 – deutlich vor Maverick Gerber und Marc Beyeler. In der TCR setzte sich Peter Steck (Opel Astra) gegen Lokalmatador Christian Yerly auf Seat Cupra durch.
Im Schweizer Berg-Pokal hat sich die Führungsgruppe nach dem zweiten Rennwochenende massiv dezimiert. Nach zwei Läufen sind nur noch Stephan Burri und Jean-François Chariatte verlustpunktefrei (sprich 40 Zähler). Bei den Junioren führen weiter Lionel Rater und Jannis Jeremias mit dem bisher möglichen Punktetotal von 125 Zählern.
Mehr über das Bergrennen von La Roche nach La Berra erfahren Sie unter https://www.courselaberra.ch/
Und so geht es weiter:
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Vom 23. bis 27. Oktober 2024 finden in Valencia die FIA Motorsport Games statt. Wie schon bei den vergangenen Ausgaben ist Auto Sport Schweiz bestrebt, eine Schweizer Delegation an den Start zu bringen.
2019 fanden die FIA Motorsport Games in Rom statt. 2022 war Marseille mit dem Austragungsort Le Castellet an der Reihe. In diesem Jahr werden die «Olympischen Spiele» des Motorsports nun in Valencia ausgetragen. Und zwar vom 23. bis 27. Oktober. In sechs Kategorien werden Medaillen vergeben. Insgesamt gibt es 27 Disziplinen. Im Detail schaut das wie folgt aus:
Rundstrecke:
GT
GT Sprint
GT (Ferrari Challenge)
Formel 4
Tourenwagen
Truck Racing
Drifting
Rallye:
Rallye All Stars
Rally4 Asphalt
Rally4 Schotter
Rally4
Rally2 Asphalt
Rally2 Schotter
Rally2
Historische Rallye
Historische Rallye Asphalt
Historische Rallye Schotter
Offroad:
Cross Car Junior
Cross Car Senior
Karting:
Karting Endurance
Karting Sprint Senior
Karting Sprint Junior
Karting Mini
Electric Street:
Auto Slalom
Karting Slalom
Esports:
Esports GT
Esports Formel 4
Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation zu stellen. Schweizer Fahrer resp. Fahrerinnen, die Interesse haben, können sich bis spätestens 14. Juli 2024 direkt beim Verband melden (Tel. 031 979 11 11 oder e-Mail: info@motorsport.ch). Der Platz in der Disziplin Esports GT ist bereits vergeben. Die Schweiz wird dort von Leonard Heidegger vertreten, der 2022 die offizielle Schweizer Sim-Racing-Meisterschaft gewann. Auch in der Disziplin Auto Slalom können keine Bewerbungen abgegeben werden. Hier wird der Gewinner der Junioren-Meisterschaft 2024 für die Schweiz an den Start gehen. In anderen Kategorien haben sich bereits weitere Interessenten gemeldet. Deren Bewerbungen hat Auto Sport Schweiz gesammelt. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist wird Auto Sport Schweiz (zeitnah) bekanntgeben, wer 2024 die Schweiz in Valencia vertritt.
Wichtig zu wissen, ist, dass die Teilnahme auf eigene Kosten geht! Um Transparenz zu schaffen, haben wir eine Liste mit den Kosten, so wie sie der Veranstalter zum heutigen Zeitpunkt berechnet, angehängt. Dort findet man auch Angaben in Bezug auf Alter, erforderliche Lizenzen etc.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die offizielle Homepage: https://www.fiamotorsportgames.com/ Für detaillierte Auskünfte hilft auch dieser Link.
Mit Sicherheit mehr Sicherheit!
Im Bereich Sicherheit und Rettung darf nichts dem Zufall überlassen werden – deshalb sind bei einem Rennen nicht nur Piloten, sondern auch Funktionäre am Start. Dank ihrer fundierten Ausbildung sind sie besonders in brenzligen Situationen unsere Retter in der Not.
Wir suchen dich!
Willst du als Funktionärin oder Funktionär mit dabei sein und rund 3’000 Piloten aktiv unterstützen?
Lerne, wie man Feuer löscht, Verunfallte birgt, erste Hilfe leistet, Flaggensignale gibt und vieles mehr. Der Kurs ist kostenlos und für alle (ab 16 Jahren) offen!
Datum: Samstag, 22. März 2025, ab 07.45 Uhr (ganzer Tag)
Ort: Sicherheitszentrum Büren an der Aare, 3294 Büren a.A.
Melde dich noch heute für den nächsten Kurs an!
Der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, die Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, wird wegen Wahlen in Frankreich um einen Tag verkürzt.
Ursprünglich war der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, die Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, vom 5. bis 7. Juli geplant. Nun ist der Sonntag gestrichen worden. Der Grund: Nach der Auflösung der Nationalversammlung in Frankreich finden am 30. Juni und 7. Juli landesweit Wahlen statt. Dafür, so hat es der französische Staat vorgesehen, müssen für die Wähler sämtliche Strassen und Zugänge (zu den Wahlbüros) frei sein.
Im Klartext heisst das: Der Freitag, 5. Juli, bleibt unverändert mit den technischen und administrativen Kontrollen sowie einem Shakedown. Am Samstag, 6. Juli, wird der Parcours von 158,52 Kilometer (wie 2023) auf 104 gewertete Kilometer verkürzt. Die Teamvorstellung für die Zuschauer fällt weg. Ebenso die beiden Prüfungen von Burnand/Culles les Roches sowie Sainte Hélène/Moroges. Insgesamt stehen neu acht Prüfungen auf dem Programm.
Die offizielle Mitteilung des Veranstalters ist angehängt.
Beim grössten Autorennen der Welt, den 24 Stunden von Le Mans, stehen am kommenden Wochenende auch wieder zehn Schweizer Fahrer resp. Fahrerinnen am Start. Drei von ihnen haben den Klassiker bereits gewonnen: Sébastien Buemi 2018-2021 und 2022, Neel Jani 2016 und Fabio Scherer (in der LMP2) 2023.
Am kommenden Wochenende findet die 92. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Fünf der 23 Hypercars, die um den Gesamtsieg fahren, sind mit je einem Schweizer Fahrer bestückt. Hoffnungen auf einen Sieg an der Sarthe dürfen sich von diesem Quintett selbstverständlich alle machen. Le Mans hat schliesslich seine eigenen Gesetze. Und bei der unsicheren Wetterlage, die gegenwärtig herrscht, ist der Ausgang des Rennens ziemlich offen.
Die grössten Chancen aus Schweizer Sicht muss man aber dennoch Sébastien Buemi einräumen. Der Waadtländer nimmt zum 13. Mal für Toyota beim bekanntesten Langstreckenrennen der Welt teil. Vier Mal hat er bereits gewonnen. Zuletzt 2022. Acht Mal ist er insgesamt auf dem Podium gestanden. Seit 2018 war er nie schlechter als Gesamtzweiter. Beim Testtag am vergangenen Wochenende war der Toyota mit der #8 Drittschnellster.
Auf bisher 13 Teilnahmen kommt Neel Jani. Der Seeländer gewann 2016 mit Porsche und kehrt dieses Jahr mit den Stuttgartern (im Proton-Porsche) zurück. «Unsere Generalprobe für Le Mans ist uns gut gelungen», sagt Jani im Vorfeld. «In Spa haben wir das Rennen über weite Strecken dominiert und sind auch die schnellste Rennrunde gefahren. Spa ist eigentlich immer ein guter Gradmesser für Le Mans, deshalb sind wir hochmotiviert. Dort kommt es immer auf sehr viele kleine Details an. Sie entscheiden, wo man am Ende steht. Natürlich braucht man auch das nötige Glück, das wir mit der roten Flagge in Spa leider nicht hatten. Unser Ziel ist, im Rennen nichts zu überhasten und bereit zu sein, wenn es zum Schluss um den Sieg geht.»
Von einem solchen träumt auch Nico Müller. Ob ihm das im dritten Anlauf mit dem neuen Peugeot 9X8 gelingt, wird sich zeigen. Im Vorjahr hat der Berner das Rennen sogar angeführt. Gemessen an den bisherigen Leistungen in der WEC werden die beiden anderen Schweizer ziemlich viel Rennglück in Anspruch nehmen müssen, wenn sie ganz vorne landen wollen. Der BMW M Hybrid V8 mit Le-Mans-Neuling Raffaele Marciello und der Lamborghini SC63 mit Rookie Edoardo Mortara zählen in Sachen Performance nicht zu den Favoriten.
In der LMP2 (16 Autos am Start) ruhen die Schweizer Hoffnungen auf WEC-Klassensieger Louis Delétraz sowie Fabio Scherer, dem Le-Mans-Klassensieger von 2023. Scherer hat im Vorjahr einen heroischen Sieg in der zweiten Liga errungen. Der Engelberger fuhr das gesamte Rennen mit einem gebrochenen Fuss, nachdem ihm in der Boxengasse eine Corvette über selbigen gefahren war! Ebenfalls am Start in der LMP2: der Liechtensteiner Matthias Kaiser.
Auch in der LMGT3 (23 Teams) sind Schweizer am Start. Neben der routinierten Rahel Frey (Iron Dames, sechs Le-Mans-Teilnahmen) und dem St. Moritzer Thomas Flohr, der schon zum achten Mal am Start steht, gibt Grégoire Saucy auf dem McLaren 720S GT3 von United Autosports sein Le-Mans-Debüt.
Im Michelin Le Mans Cup, der im Rahmenprogramm der 24 Stunden unterm Motto «Road to Le Mans» stattfindet, stehen ebenfalls Schweizer respektive Schweizerinnen am Start. Allen voran in der LMP3 Miklas Born (Reiter Engineering), Pieder Decurtins/Samir Ben (Haegeli by T2 Racing) sowie David Droux (Cool Racing). In der GT3 sind am Start: Gino Forgione (AF Corse) und Karen Gaillard (Iron Dames). Zwei Rennen stehen für den MLMC auf dem Programm: eines am Donnerstag, ein zweites am Samstag vor dem eigentlichen Warm-Up. Der Start zur 92. Ausgabe erfolgt am Samstag um 16 Uhr. Das Rennen wir vom ehemaligen französischen Spitzenfussballer Zinedine Zidane eröffnet.
Das vergangene Wochenende stand ganz im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg. Doch es gab auch noch das eine oder andere internationale Rennen mit CH-Beteiligung. So unter anderem der DTM-Lauf in Zandvoort mit Emil Frey Racing als Sieger.
Das Team Emil Frey Racing aus Safenwil hat am Wochenende beim DTM-Rennen in Zandvoort (NL) seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Verantwortlich dafür war wie schon beim Auftakt in Oschersleben der Engländer Jack Aitken. Aitken sicherte sich am Samstag überlegen die Pole-Position und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Im zweiten Rennen konnte Aitken seine super Leistung vom Vortag nicht mehr wiederholen und wurde enttäuschter 16. Bei Thierry Vermeulen, dem zweiten EFR-Fahrer, verhielt es sich beinahe umgekehrt. Am Samstag nur auf Rang 15 verbesserte er sich am Sonntag und verpasste das Podium als Vierter um lediglich 0,2 Sekunden. Für Ricardo Feller lief das Wochenende nicht nach Plan. Nach Platz 8 im ersten Lauf musste sich der Audi-ABT-Pilot im zweiten Durchgang mit Rang 11 begnügen. In der Meisterschaft liegt Feller weiter auf Rang 3, Emil Frey ist Fünfter in der Teamwertung. Rennen 2 in Zandvoort gewann der Deutsche Marco Wittmann.
Parallel zur DTM wurde in Zandvoort auch das zweite Rennwochenende zum ADAC GT Masters ausgetragen. Bester Schweizer war Alexander Fach. Der am Freitag 22 Jahre alt gewordene Schwyzer beschenkte sich zum Geburtstag nach Platz 9 im ersten Rennen mit Platz 2 im zweiten Durchgang. Für Fach und sein Team Fach Auto Tech war es der erste Podestplatz in der laufenden Saison. Die weiteren Schweizer belegten die Ränge 10 und 7 (Alain Valente/Jean-Luc d’Auria) sowie 12 und 9 (Grégory de Sybourg).
Knapp an einem Podestrang vorbei schrammte Thomas Toffel beim dritten Rennen zur EuroNASCAR in Brands Hatch. In der Kategorie 2 belegte der Mann aus Givisiez Rang 4 im Finale.
Gleich drei Siege an einem Wochenende feierte Jenzer Motorsport beim dritten Lauf der Formel 4 CEZ auf dem Slovakiaring. Oscar Wurz gewann die Rennen 1 und 2, der Tscheche Max Karhan den dritten Lauf. In der Meisterschaft führt Wurz mit 170 Punkten bei Halbzeit. Auf Platz 2 folgt Kirill Kutskov von Maffi Racing.
Anlässlich des ersten Bergrennens der Saison 2024 in Hemberg fanden am 09. Juni 2024 drei (3) Benzinkontrollen statt. Die gezogenen Proben à 1 Liter wurden nach der Veranstaltung an das zuständige und von der FIA genehmigte Prüflabor geschickt. Bis zur Bekanntgabe der Treibstoffwerte verbleiben je 1 Liter der Proben plombiert bei den Piloten sowie bei Auto Sport Schweiz. Die Resultate der Gruppe E1 1600 bis 2000ccm (da wurden die Proben gezogen) sowie das SCRATCH Klassement sind demnach provisorisch. Sollten sich Unstimmigkeiten bei den Proben ergeben, werden diese Fallweise zur Beurteilung an die juristischen Instanzen weitergeleitet.
Die «Jungen» Robin Faustini, Michel Zemp und Joël Burgermeister standen beim Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg im Mittelpunkt. Routiniers wie Marcel Steiner und Reto Meisel mussten schon am Samstagabend zusammenpacken.
Der vierte Trainingslauf am Samstag war noch im Gange, als Marcel Steiner und sein Team Hemberg verliess. Der amtierende Schweizer Meister bei den Rennwagen hatte nach zwei Trainingsläufen zusammengepackt. «Der Motor hat nicht die Leistung entfaltet wie üblich», sagte Steiner. «Wir wissen nicht genau, was nicht funktioniert. Aber so macht es keinen Sinn.» Ob und wann Steiner dieses Jahr zurückkehrt, ist noch offen. Der Frust über das Aero-Update von LobArt, das nicht funktionierte, und der am Ende nicht belohnte Einsatz für das Zurückbauen auf die 2023er-Konfiguration sitzt bei Steiner tief. «Ich muss jetzt zuerst einmal alles verarbeiten, danach schauen wir weiter.» In Reitnau Ende Juni hätte Steiner eh gefehlt, weil es eine Terminkollision mit LobArt gibt.
Steiner war nicht der einzige Routinier, dem Enttäuschung anzusehen war. Auch Rückkehrer Reto Meisel traf es knüppelhart. Der Tourenwagen-Meister von 2022 schlug im dritten Trainingslauf am Samstagnachmittag vorne rechts ein, beschädigte die Aufhängung, den Radkasten und den Unterboden an seinem Mercedes 340 SLK. «Wir hatten schon am Rechberg technische Probleme. In Hemberg streikte dann erneut der Anlasser. Und jetzt noch das. Ich glaube, es war in den vergangenen Monaten einfach zu viel. Ich muss jetzt bei mir den Reset-Button drücken und dann schauen, wie es weitergeht.»
Ohne Steiner und Meisel war der Weg für die «Jungen» in Hemberg frei – der Generationenwechsel eingeläutet. Kronprinz Robin Faustini wurde seiner Favoritenrolle auf seinem neuen Nova-Emap-Turbo gerecht. Der 26-jährige Suhrer war in allen fünf Sessions Trainingsschnellster. Und als es am Sonntag um die Wurst ging, liess er ebenfalls nichts anbrennen. Mit zwei fast identischen 52er-Zeiten machte er den Sack schon nach zwei Rennläufen zu. Schneller ist auf dieser Strecke bisher nur einer gefahren: Marcel Steiner 2023. «Natürlich ist es schade, dass Marcel nicht angetreten ist und Eric (Berguerand) dieses Jahr fehlt», sagt Faustini. «Aber so ist halt der Rennsport. Jetzt ist die nächste Generation an der Reihe. Und ich glaube, es war ein spannendes Auftaktrennen mit einem schönen Podium. Was Michel Zemp und Joël Burgermeister mit ihren 2-Liter-Autos abgeliefert haben, verdient Respekt!»
Zemp legte die 1,758 Kilometer kurze Strecke mit seinem Norma-Helftec-Turbo im ersten Durchgang in einer neuen Klassenrekordzeit von 53,19 sec zurück. Damit war der Langnauer 87 Hundertstelsekunden langsamer als Faustini. Im zweiten Heat fuhr Zemp erneut eine 53er-Zeit. Damit war der zweite Platz, die beste Platzierung für ihn bisher, in trockenen Tüchern. Auch Burgermeister fuhr in seiner Klasse einen neuen Streckenrekord: 54,34 sec. Nach dem zweiten Durchgang und einem Fahrfehler fiel der Thurgauer zwischenzeitlich auf den vierten Rang hinter Thomas Amweg zurück. Doch Burgermeister drehte den Spiess nochmals um. «Ich wusste, wenn es für den dritten Lauf trocken bleibt und ich nochmals so fahre, wie im ersten Durchgang, es durchaus eine Chance gibt, Rang 3 nach Hause zu fahren.»
Der undankbare vierte Platz ging an Amweg. 28 Hundertstelsekunden fehlten dem Aargauer in seinem neuen Nova-Helftec-Turbo auf Rang 3. «In schnellen Kurven ist das Auto sehr viel stabiler, als alles, was ich sonst gefahren bin. An die Verzögerung durch den Turbo muss ich mich aber erst noch gewöhnen. Aber ich bin zuversichtlich. Wir sind ja erst am Anfang unserer Entwicklung.»
Platz 5 im SCRATCH ging an Simon Hugentobler, der im Ex-Osella von Faustini etwa mehr als 3,5 Sekunden auf Amweg verlor. Mit drei sehr konstanten Läufen fuhr Lionel Ryter auf Platz 6. Der junge Walliser sicherte sich auf seinem Formel-Renault bei den 2-Liter-Rennwagen hinter Burgermeister, aber vor Roland Bossy, der erstmals im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft mit dem neu erworbenen Ex-Formel-Master-Auto von Florian Lachat antrat, den zweiten Klassenrang. Hinter Bossy landete mit Roger Schnellmann der schnellste Tourenwagenfahrer (E1 bis 4000 cm3). Der Schwyzer kam mit seinem Mitsubishi Evo 8 in 57,87 sec nicht ganz an seine Zeit aus dem Vorjahr heran (57,49), verwies die Konkurrenz, allen voran Thomas Kessler (ebenfalls Mitsubishi) und Danny Krieg (VW Golf 3), aber souverän auf die Plätze 2 und 3. Schnellster IS-Fahrer und insgesamt fünfschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf (hinter Simon Wüthrich in seiner Golf-Turbiene) war der amtierende Tourenwagenmeister Bruno Sawatzki auf seinem Porsche 991.1 Cup.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Hemberg: Thomas Ruesch (Honda Civic, REG A/ISA etc. bis 2000 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, REG IS bis 2000 cm3), Michel Cerini (VW Polo, REG E1 bis 1400 cm3), Claudio Crespini (Renault Clio Williams, REG E1 bis 1600 cm3), Urs Kuratli (Subaru Impreza, REG L4 bis 6000 cm3), Nicole Benjamin (BMW 2002, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf, E1 bis 3500 cm3), Frédéric Neff (Porsche 997 GT 2R, E1 über 4000 cm3), Armin Buschor (BMW, Gr. H bis 2000 cm3), Roland Graf (Toyota GR Yaris, Superserie bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren 765 LT, Superserie über 3000 cm3), Sylvain Chariatte (Honda Integra, Produktionswagen bis 4000 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging mit zwei Laufbestzeiten an Michael Schläpfer. Das Podest wurde mit Vorjahresmeister Thomas Zürcher (2.) und René Schnidrig (3.) komplettiert. In der TCR setzte sich Geburtstagskind Patrick Flammer deutlich gegen Peter Steck (beide Opel Astra) durch.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter https://bergrennen-hemberg.ch/
Zeit zum Ausruhen gibt es für die Schweizer Bergrennfahrer und -fahrerinnen nicht viel. Schon am kommenden Wochenende geht es mit dem Rennen von La Roche nach La Berra weiter. Die Startliste sowie der Zeit- und Lageplan sind dieser News angehängt. Weitere Infos zum Rennen oberhalb des Lac de Gruyère finden Sie im Netz unter https://www.courselaberra.ch/
Und so geht es weiter:
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Vor 50 Jahren fuhr der Altstätter Armin Buschor im BMW 1602 erstmals das Bergrennen St. Peterzell – Hemberg. 2024 ist er im Heidegger-BMW 320 immer noch dabei.
Dass Armin Buschor vor 50 Jahren schon das Bergrennen im Toggenburg bestritt, war nicht vorgezeichnet. Als Jugendlicher wollte der Altstätter nämlich Motocross-Profi werden. Dafür trainierte er wöchentlich auf seiner 250er-Maico auf der Wiese seiner Eltern. Diese betrieben damals das Restaurant Fleuben, wo auch der Balgacher Autorennfahrer Adolf Pöltinger verkehrte. Auf dem Parkplatz stand dann jeweils die «flache Flunder», Pöltingers Renault Alpine A 110. Der Balgacher zählte zu dieser Zeit zu den schnellsten Schweizer Tourenwagenfahrern – und Buschor begann plötzlich, von einer Karriere als Autorennfahrer zu träumen. Er lernte deshalb Automechaniker, seine Idole waren die Rheintaler Pius Zünd, Adolf Pöltinger, Hansueli Götschmann, Georges Kolb, Jànos Kiss, Rino Büchel, Gino Fumagalli und Alois Viertl.
Nach der Lehre erstand er vom Altstätter Rennfahrer Gino Fumagalli einen schon eingelösten BMW 1602, ein «bebauchtes» Modell mit Kotflügelverbreiterung. Mit diesem absolvierte Armin Buschor im Herbst 1973 in Hockenheim die Lizenzprüfung. Im darauffolgenden Winter wurde dem Wagen ein schnelleres Herz eingebaut, das Fahrwerk wurde verbessert und richtige Rennreifen aufgezogen. Der Beifahrersitz und die hintere Sitzbank mussten zum Umbau zum Gruppe-2-BMW 1602 weichen, weiter wurde ein Überrollbügel eingebaut.
Der Altstätter merkte aber bald, dass jeder Lehrgeld bezahlen muss. An der Saisoneröffnung in Hockenheim hielt der Motor nicht, was der Tuner versprochen hatte, der Motor hatte viel zu wenig Leistung und ging nach zwölf Runden hoch. Die Pleuel verabschiedeten sich durch die Motorhaube in die Freiheit. Doch aufgeben wollte er nicht, zu sehr brannte sein Herz für den Motorsport. Sagte der Altstätter A wie Armin, meinte er auch B wie Buschor.
Die Rheintaler Autorennfahrer trafen sich damals jeweils im Restaurant Bad Balgach, wo Buschor dem Tuner Ruedi Eggenberger von seinem Malheur berichtete. Eggenberger lud ihn zu sich ein, um ihm einen Motor zu leihen, den Buschor dann einbaute. «Schon bei der ersten Testfahrt auf der Strasse spürte ich, das Ding geht ab wie die Sau», sagte Buschor. So konnte er seinen misslichen Einstieg ins Renngeschehen rasch vergessen und bei einem Regenrennen im italienischen Casale Monferrato seinen ersten Sieg feiern. Dies, obwohl er in der letzten Kurve von der Strecke abkam, zwei Fangzäune durchbrach und den Spoiler verlor. Doch der bis dahin herausgefahrene Vorsprung war so gross, dass er das Ziel über Stock und Stein doch noch als Erster erreichte.
Das Triebwerk musste er danach zurückgeben. Er sagte: «Einen Eggenberger-Motor konnte ich mir nicht leisten. Aber Ruedi Eggenberger ist für mich als Stratege und Tuner im Schweizer Motorsport der Grösste aller Zeiten.» So habe er etwa gemerkt, dass die weisse Farbe weniger Gewicht hatte als etwa grün. Von da an waren alle Eggenberger-Rennwagen weiss. «Seine Erfolge in der Tourenwagen-Europa- und Weltmeisterschaft sind einfach nur lobenswert», sagte Buschor.
Am 28. und 29. September 1974 nahm der Altstätter erstmals am Bergrennen St. Peterzell – Hemberg teil. Dieses fand danach jährlich statt, nur einmal nicht: 1984, wegen des Borkenkäfers. Das Jahr war für Armin Buschor aber ein sehr erfolgreiches, wurde er im Ford Escort doch Schweizer Meister der Spezialwagen. Das vorerst letzte Bergrennen St. Peterzell – Hemberg fand dann 1990 statt, erst 2012 kam es zu einer Wiederbelebung des beliebten Anlasses, der nun von der Schwandsbrugg zum Hemberg führt. An diesem Wochenende nimmt Armin Buschor wieder am Rennen teil – 50 Jahre nach seinem ersten Start an diesem.
Text: Elio Crestani (Quelle: «Der Rheintaler» vom 5. Juni 2024)
Das zweite Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse endete im südfranzösischen Le Castellet mit einem weiteren Doppelerfolg für Felix Hirsiger.
Felix Hirsiger machte in Le Castellet dort weiter, wo er auf dem Red Bull Ring in Österreich aufgehört hatte – nur nochmals besser: Der Neueinsteiger in den GT3 Cup fuhr mit dem rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup zweimal zum «Grand Slam», sicherte sich jedes Mal aber auch die Pole-Position und die schnellste Rennrunde. Den ersten Lauf über 18 Runden beendete der gerade 26 Jahre alt gewordene Zuger mit gut 15,5 Sekunden Vorsprung. Beim zweiten lag er immerhin noch mit mehr als zwölf Sekunden vorne. Vier Starts, vier Siege: Damit liegt Hirsiger in der Fahrertabelle souverän Rang 1.
Platz 2 ging beide Male an William Mezzetti. Der Italiener musste sich hierfür in der Startrunde des zweiten Rennens gegen Dylan Yip durchsetzen. Der 20-Jährige aus Macao hatte im ersten Lauf für Aufsehen gesorgt, als er von der siebten Startposition sukzessive bis auf den dritten Rang vorfahren konnte. Dabei verwies er Gregor Burkhard auf Platz 4. Dieser revanchierte sich umgehend im nächsten Sprintrennen und knöpfte seinerseits Yip die dritte Position ab. Dessen vierter Rang geriet sogar noch unter Druck von Roderick Christie: Der Brite war als Zehnter gestartet und fuhr als Fünfter durchs Ziel. Direkt dahinter: Peter Hegglin, Marc Arn, Sébastien Pidoux und Jan Klingelnberg.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess Tomas Guedes nichts anbrennen und kam auf dem Circuit Paul Ricard zweimal als Sieger ins Ziel. Ekaterina Lüscher, die Förderfahrerin der Porsche Schweiz AG und des Porsche Motorsport Club Suisse, freute sich über einen vierten Rang im ersten Lauf. Im zweiten Rennen musste sie eine Nullrunde hinnehmen. In der Gruppe Open GT hiess der Sieger der beiden Sprintläufe jeweils Philippe Menotti. Er ging mit einem 404 kW (550 PS) starken Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2 an den Start. In der Klasse für den aktuellen 911 GT3 Cup mit Traktionskontrolle und Renn-ABS nahm zunächst Guru aus Indien, dann der Brasilianer Marcelo Tomasoni den grössten Pokal mit nach Hause. In der Porsche Drivers Competition Suisse drehten Xavier Penalba und Gabriel Piaget im kürzeren Wertungslauf mit identischem Ergebnis die gleichmässigsten Runden. Im Neun-Runden-Wettbewerb erlaubte sich Philipp Müller die geringste Abweichung zu seiner eigenen Durchschnittszeit.
Am Wochenende findet in Hemberg der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Mehr als 200 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Das Duell um den Tagessieg heisst voraussichtlich Marcel Steiner gegen Robin Faustini.
Eines steht schon vor der elften Ausgabe des Hemberger Bergrennens fest: Falls Marcel Steiner nicht gewinnt, wird es erstmals seit der Neuauflage 2012 einen neuen Sieger geben. Bei den bisherigen Rennen haben sich nämlich nur zwei Fahrer in die Siegerliste eingetragen: Eric Berguerand und Marcel Steiner. Berguerand hat sechs Siege errungen – 2013-2016, 2019 sowie 2022, Steiner gewann bisher vier Mal: 2012, 2017, 2018 und 2023. Weil Rekordsieger Berguerand dieses Jahr pausiert, kann nur Steiner die Serie fortsetzen. Ob ihm das gelingt? Der Honda-Garagist aus Oberdiessbach hat eine turbulente Vorbereitung hinter sich. Eigentlich sah alles vielversprechend aus, als Steiner am 3. April in Turin (I) seinen überarbeiteten LobArt-Rennwagen ganz in Schwarz zeigte. Zwei Monate später ist von der anfänglichen Euphorie nicht mehr viel übrig geblieben. Steiner hat bei seinem bisher einzigen Renneinsatz am Rechberg (A) gespürt, dass der Wagen mit der neuen Aerodynamik nicht funktioniert. «Ich hatte kein Vertrauen ins Auto», meinte der amtierende Meister.
Um an der diesjährigen Berg-Meisterschaft teilnehmen zu können, blieben Steiner nicht viele Optionen. Weil er keine Lust verspürte, dieses Jahr zu pausieren, er gleichzeitig aber kein konkurrenzfähiges Ersatzauto fand, hat sich der 48-Jährige entschieden, den LobArt wieder auf die ursprüngliche Konfiguration zurückzubauen. «Wir haben den neuen Unterboden übernommen», sagt Steiner. «Der Rest sieht wieder so aus wie 2023. Wie es in Hemberg läuft, wird sich zeigen. Eine ideale Vorbereitung für eine neue Saison sieht sicher anders aus. Aber wer mich kennt, der weiss, dass ich nicht so schnell aufgebe.»
Steiners grosser Herausforderer 2024 dürfte Robin Faustini sein. Der 26-jährige Suhrer hat auf die neue Saison von einem Osella FA30 auf einen Nova-Turbo NP01 gewechselt und hat damit schon einige Rennkilometer abgespult. Bei den Vorbereitungsrennen in Eschdorf (LUX) und Ecce Homo (CZ) wurde Faustini mit seinem neuen Arbeitsgerät Zweiter respektive Sechster. Beim Maverick Hill Climb Czech, einem «Bergrennen» auf der Rundstrecke in Brünn, holte er gar den Tagessieg. Faustini ist nicht der einzige, der sich auf die neue Saison einen Nova angelacht hat. Auch Thomas Amweg (39) ist 2024 mit einem dieser französischen Prototypen unterwegs. Beide haben einen 2-Liter-Turbo im Heck – Faustini einen vom französischen Motorentuner Emap, Amweg einen baugleichen Typ wie Steiner von Helftec Engineering aus Hildisrieden. «Ich rechne nicht damit, dass ich am Hemberg direkt ganz vorne mitmischen kann», sagt Amweg vorsichtig. «Aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich 2024 als Lernjahr betrachte. Ich will möglichst schnell Vertrauen ins neue Auto gewinnen, um dann auch ein Wörtchen um die Tagessiege mitreden zu können.»
Hinter den Top 3 dürften sich Rückkehrer Michel Zemp sowie Simon Hugentobler im Ex-Faustini-Osella einreihen. Auf die Leistung von Zemp darf man besonders gespannt sein. Der 37-Jährige kehrt nach einem Jahr Pause mit einem neuen 1170-cm3-Turbo-Motor, der ebenfalls von Helftec stammt, zurück. Der Langnauer absolvierte am Rechberg seine Feuertaufe und kam mit dem frisch motorisierten Norma M20FC im SCRATCH auf Rang 10 und innerhalb seiner Klasse auf Platz 2.
Bester 2-Liter-Fahrer bei den Rennwagen war im Vorjahr Joël Burgermeister. Der Thurgauer peilt diesen «Titel» auch 2024 an. Ob die Konkurrenz – allen voran Philip Egli, der Führende im Slalom-Gesamtklassement – den Thurgauer einbremsen kann, ist schwierig vorherzusagen. Geht es nach Egli, ist die Favoritenrolle klar verteilt. «Joël ist mit seinem Formel 4 am Berg im Vorteil. Ich glaube nicht, dass ich in Schlagdistanz komme.» Neben Egli sind mit Christian Balmer, Lionel Ryter und Roland Bossy drei weitere Fahrer dabei, die die Klasse bis 2 Liter mehr als nur bereichern.
Favorit auf den Sieg bei den Tourenwagen ist Reto Meisel. Der Champion von 2022 kehrt nach einem privat sehr strapaziösen Jahr zurück und wird die Fans mit seinem Mercedes-Benz SLK 340 bestimmt wieder entzücken. Gleiches gilt für Roger Schnellmann, der mit seinem brachialen Mitsubishi Evo 8 ebenfalls für Gänsehautstimmung sorgen wird. Die Fans am Hemberg dürfen sich aber auf noch weitere Hochkaräter freuen: So zum Beispiel Vorjahresmeister Bruno Sawatzki (auf seinem Porsche 991.1 Cup in der Interswiss über 2500 cm3), Frédéric Neff (Porsche 997 GT2R, E1 über 4000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbo, E1 bis 3500 cm3) oder Romeo Nüssli (Ford Escort Cosworth, E1 bis 4000 cm3). Am Start ist auch ein alter Bekannter, der neu unter dem Pseudonym «Speedmaster» fährt. Sein Gefährt, ein McLaren 765 LT, wird in der Kat. Super S Competition über 3000 cm3 antreten.
Die beiden grössten Startfelder gibt’s bei den 1,6- bis 2-Liter-Tourenwagen. Favorit in der E1 ist der Tessiner Christian Bralla mit seinem Fiat X1/9. In der Interswiss dürfte der Sieg in der hubraumidentischen Klasse über Stephan Burri (VW Scirocco) gehen. An Spannung mangelt es definitiv nicht. Und wenn man den Vorhersagen Glauben schenkt, dann sollte am Wochenende (bis auf das eine oder andere Gewitter) auch das Wetter mitspielen.
Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Steiner (aus dem Vorjahr) in 51,70 sec (= 122,41 km/h).
Für alle Bergfans geht es am Samstagmorgen mit Feld 1 und einem ersten (von vier) Trainingsläufen um 7.30 Uhr los. Am Sonntagmorgen haben alle Fahrer nochmals die Chance auf einen fünften Testdurchgang, ehe es dann ab ca. 10.10 Uhr mit den Rennläufen ums Eingemachte geht. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Es ist vollbracht! Nach Nico Müller (2015) hat sich nun auch Ricardo Feller in die Siegerliste der 24 Stunden am Nürburgring eingetragen. Das Ergebnis ist vorerst aber nur provisorisch.
Die 2024er Ausgabe des 24h-Rennens auf dem Nürburgring geht als die kürzeste in der Geschichte des Rennens ein. Nach über 14 Stunden Unterbrechung wegen Nebels wurde das Rennen am Sonntag um 13:30 Uhr wieder aufgenommen. Nach fünf Runden hinter dem Safety-Car wurde die Übung aber wieder abgebrochen und das Rennen mit der schwarz-weiss-karierten Flagge beendet. Die Witterungsbedingungen in der Eifel wollten sich einfach nicht bessern. So ging der Sieg zum siebten Mal an das Team Scherer Sport PHX und das Quartett Ricardo Feller, Franck Stippler, Christopher Mies und Dennis Marschall.
«Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war», meinte Feller, der die fünf Runden hinterm Safety-Car abspulte. «Natürlich hätten wir gerne einen Neustart gehabt und auf der Strecke gekämpft. Aber ja, ich denke, es war einfach zu riskant. Irgendwann konnte man die Streckenposten nicht mehr sehen und wenn man Code 60 oder ähnliches hatte und sie verpasste, hätte es gefährlich werden können.»
Zweitbester Schweizer war BMW-Fahrer Raffaele Marciello auf Rang 7. Sein Team (Rowe Racing) protestierte nach dem Rennen gegen die Wertung des Rennens, wurde aber von den Sportkommissaren abgewiesen. Das Team kündigte daraufhin an, in Berufung gehen zu wollen.
Laut dem Onlineportal motorsport-total geht es dabei und den Wortlaut des Sportlichen Reglements, insbesondere die Beendigung des Rennens mit der schwarz-weiss karierten Flagge und nicht mit der Roten Flagge. Rowe glaubt nämlich, das Rennen mit dem BMW #98 (Marciello/Martin/Wittmann/Farfus) gewonnen zu haben. Die Mannschaft rund um Hans-Peter Naundorf hat 96 Stunden Zeit, den Antrag auf Berufung beim Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) in Frankfurt einzureichen.
Platz 9 ging an Patric Niederhauser auf einem Porsche 911 GT3 von Lionspeed. Damit hat der Berner die Kat. ProAM gewonnen. Philip Ellis im Mercedes AMG GT3 von GetSpeed schied aus.
Die weiteren Schweizer Platzierungen:
Manuel Metzger, BMW M4 GT4, Platz 2 in der Klasse SP 8T
Jasmin Preisig, Aston Martin Vantage, Platz 4 in der Klasse SP 10
Michael Kroll, Chantal & Alexander Prinz, BMW M3 CSL, Platz 1 in der Klasse SP 6
Peter Baumann, Porsche Cayman CM 12, Platz 2 in der Klasse V5
Marco Timbal, Porsche 718 Cayman GT4, Platz 4 in der Klasse AT3
Ranko Mijatovic, BMW M240i, Platz 1 in der Klasse BMW M240i
Im 13. Anlauf hat es geklappt! Mike Coppens/Christophe Roux haben am Wochenende zum ersten Mal die Rallye du Chablais gewonnen.
Im Vorjahr waren Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux (Skoda Fabia) bei der Rallye du Chablais in Führung liegend ausgeschieden. Diesmal hat’s geklappt. Das Meisterduo von 2021 aus Verbier (VS) hat die verregnete 20. Ausgabe der Rallye du Chablais mit einem Vorsprung von 46,1 Sekunden auf Michaël Burri/Gaetan Aubry (Hyundai i20) und 1:51,2 min auf Jonathan Michellod/Stéphane Fellay (Skoda Fabia) gewonnen. Mit dem Sieg bei der «Chablais» sind Coppens/Roux im Gesamtklassement nach zwei von sechs Rallyes nun punktgleich mit Burri/Aubry.
Coppens übernahm in der dritten Prüfung, der «Tour d’Aï», das Zepter und gab dieses bis ins Ziel nicht mehr ab. Bei acht der 14 Wertungsprüfungen war Coppens der Schnellste. «Endlich ist wohl das richtige Wort», sagt Coppens. «Denn nach der Rallye du Valais ist die Rallye du Chablais ganz klar die Rallye, die man auch gewinnen möchte. Dass es uns diesmal gelungen ist, freut mich. Die Bedingungen waren nicht einfach. Und wir hatten zwei Schrecksekunden am zweiten Tag – mit einem Dreher und einer Wassertemperatur, die stark angestiegen war. Aber zum Glück ging alles nochmals gut.»
Für Michaël Burri (vier Bestzeiten) fing die Rallye nicht ideal an. «Am Freitagvormittag fuhren wir mit einem Set-Up, das bei diesen nassen und schwierigen Bedingungen nicht funktionierte. Wir haben dann ein paar Änderungen vorgenommen. Danach war es besser. Mike und ich waren sehr ausgeglichen. Bis auf zwei Prüfungen, die zweite Tour-d’Aï-Prüfung und die erste von Collombey nach Murraz. Da habe ich 13 respektive 16 Sekunden verloren. Das war zu viel. Das konnten wir nicht mehr aufholen.»
Platz 3 ging an Jonathan Michellod. Der Chablais-Sieger von 2022 legte in der ersten Prüfung los wie die Feuerwehr, fiel aber vor allem am zweiten Tag etwas zurück. Gegen hinten drohte ihm keine Gefahr, gegen vorne konnte der ehemalige Junioren-Meister aber auch nichts ausrichten. Da Michellod dieses Jahr nicht um die Meisterschaft fährt, fällt das Ergebnis nicht ins Gewicht. «Meine letzte Rallye war die Rallye du Valais 2023. Insofern war Platz 3 kein schlechtes Ergebnis.»
Hinter Michellod kam der 23-jährige Thibault Maret (mit dem französischen Beifahrer Kévin Bronner) ins Ziel. Der Teamkollege von Coppens setzte sich erst in der vorletzten Prüfung gegen Ismaël Vuistiner durch. Der 36-Jährige aus Veyras bei Sierre verblüffte die Konkurrenz mit einer sensationellen Leistung auf seinem Renault Clio Rally3 und sicherte sich bei der «Chablais» auch den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open. «Eigentlich bin ich kein Fan solcher Konditionen», sagt Vuistiner. «Aber solch nasse Bedingungen helfen halt, den Unterschied zu den Rally2-Autos zu kompensieren.»
Hinter Vuistiner belegten Nicolas Lathion/Ramona Formica (Skoda Fabia) Platz 6. Lathion hatte beim Angriff auf Vuistiner einen Reifenschaden erlitten und musste sich so mit Platz 2 in der Michelin Trophy Alps Open begnügen. Abgerundet wurden die Top 8 mit Jonathan Scheidegger/Thomas Jacon (Peugeot 208, P3 in der Alps Open) und Simone Tettamanti/Nicola Petraglio (Skoda Fabia).
In der Michelin Trophy Alps ging der Sieg an Cédric Moulin/Pierre-Jean Vardanega auf einem Renault Clio Rally4. Platz 2 mit mehr als zwei Minuten Rückstand sicherte sich der Franzose Alexandre Bastard. Dritte wurden Xavier Craviolini/Yannick Micheloud auf einem Peugeot 208 Rally4.
Den Sieg im Schweizer Rallye-Pokal sicherten sich überlegen Martin und Charlène Pastor auf einem Peugeot 208 Rally4. Markenkollege Gauthier Hotz (mit Co-Pilot Nicolas Blanc) wurde Zweiter und gewann gleichzeitig die Junioren-Wertung. Im Kampf um Platz 3 setzten sich Cédric Moulin/Pierre-Jean Vardanega gegen die Jura-Sieger Cédric Betschen/Charlène Bori (Renault Clio S1600) durch. Letzterer verlor in der ersten Prüfung aufgrund eines Reifenschadens mehr als sieben Minuten. In der Meisterschaft liegt der Klassensieger Betschen dennoch immer ohne Verlustpunkte gemeinsam mit Philippe Broussoux (Sieger ISN) an der Spitze.
In der VHC, der historischen Klasse, gab es einen Premierensieger. Joël Rappaz, für gewöhnlich bei den modernen Fahrzeugen am Start, war mit seinem BMW M3 E30 der Schnellste im Feld der insgesamt 20 Teilnehmenden. Rappaz übernahm die Führung ab der siebten Prüfung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dass er bei seinem ersten (und wahrscheinlich nicht letzten VHC-Einsatz) auf Anhieb siegte, hat seine Gründe. «Ich habe die ersten Jahre auf exakt einem solchen BMW M3 gelernt», sagt der Lokalmatador aus Evionnaz. Platz 2 ging mit 44,9 Sekunden Rückstand an die Markenkollegen Pascal Bachmann/Xavier Machet. Dritte wurden die Jura-Sieger Eddy und Florence Bérard auf Ford Escort RS 1600, die im Gesamtklassement weiter vorne liegen.
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb der historischen Fahrzeuge, sicherten sich die Vorjahresmeister Laurent und Florence Pernet den Sieg. In der modernen Klasse, der VMRS, zeichneten sich Michel Randin und François Allenbach als Meister der Gleichmässigkeit aus.
Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://rdchablais.ch/
Und so geht es weiter:
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Der 3. Lauf der autobau SKM 2024 findet in rund 4 Wochen im italienischen 7 Laghi/Castelletto di Branduzzo statt. Die Einschreibungen sind per sofort offen über www.go4race.ch.
Der Nennschluss ist am Sonntag, 23.06.2024 / 24h00!
Sei auch Du mit dabei und fahre mit vielen anderen Piloten um Siege und Punkte!
Wir freuen uns auf deine Einschreibung für die autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2024 und stehen dir für allfällige Fragen gerne zur Verfügung unter 031 979 11 11 oder per E-Mail an info@motorsport.ch
Am Wochenende findet auf dem Nürburgring die 52. Ausgabe des 24-Stunden-Klassikers statt. Natürlich auch mit Schweizer Beteiligung – allen voran Philip Ellis, Ricardo Feller, Raffaele Marciello und Patric Niderhauser.
Am Wochenende findet die 52. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring statt. Bis heute liess sich erst ein Schweizer in die Liste der Gesamtsieger eintragen: Nico Müller 2015 auf einem Audi vom Team WRT. Am Wochenende könnte sich das ändern. In der Kategorie Pro sind aus Schweizer Sicht drei heisse Eisen im Feuer. Mit der #8 geht Philip Ellis ins Rennen. Der Zuger hat einen extrem guten Lauf. In der IMSA fährt er auf Mercedes von Sieg zu Sieg. Ein Triumph auf der Nordschleife wäre die Krönung für Ellis. Gute Chancen auf ein Topergebnis hat auch Ricardo Feller. Der DTM-Pilot ist gleich auf zwei Autos im Team Scherer gemeldet: zum einen auf der #15 mit Vervisch/Haase/Winkelhock, zum anderen auf der #16 mit Stippler/Mies/Marschall. Der dritte Schweizer Pro-Fahrer ist Raffaele Marciello (#98). Der Tessiner fährt für das BMW-Team Rowe Racing, das sich vor vier Jahren den Gesamtsieg sicherte. Auch in der Kategorie ProAM gibt es einen Schweizer Piloten: Patric Niederhauser. Der Porsche-Werksfahrer pilotiert einen Porsche 911 GT3 R (#24) für das Team Lionspeed.
Zu den weiteren Schweizer Fahrern und Fahrerinnen in der Eifel gehören:
Manuel Metzger (BMW M4 GT4, SP 8T, #150)
Ivan Jacoma (Porsche 718 Cayman GT4, SP 10, #165)
Jasmin Preisig (Aston Martin Vantage AMR GT4, SP 10, #175)
Michael Kroll (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Chantal Prinz (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Alexander Prinz (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Marc Schöni (Porsche 718 Cayman GT4, AT3, #420)
Peter Baumann (Porsche Cayman CM12, V5, #443)
Marco Timbal (Porsche 718 Cayman GT4, AT3, #633)
Ranko Mijatovic (BMW M240i, BMW M240i, #650)
Mathias Schläppi (Audi RSR LMS, TCR, #816)
Frédéric Yerly (Audi RSR LMS, TCR, #816)
Philipp Hagnauer (Porsche 718 Cayman GT4, Cup 3 AM, #949)
Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr. Livetiming gibt es unter diesem Link.
Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, feiert dieses Wochenende Jubiläum. Bereits zum 20. Mal findet die allseits beliebte Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) statt.
2004 fand die Rallye du Chablais zum ersten Mal statt. Der Sieger, Jean-Philippe Radoux aus Belgien, siegte auf einem Ford Escort WRC. Die maximale Punktzahl für die Schweizer Rallye-Meisterschaft ging an Ivan Cominelli/Paolo Pianca auf einem Renault Clio Williams. Die späteren Meister Patrick Heintz/Roland Scherrer belegten auf ihrem Subaru Impreza Platz 2 in der SM-Wertung.
Am Wochenende feiert die Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) nun ihren 20. Geburtstag. Weil 2020 wegen Covid-19 keine Rallye stattgefunden hat, ist die diesjährige Rallye gleichzeitig die 20. Ausgabe. In die Siegerliste der «Chablais» hat sich das «Who is who» der Schweizer Rallyeszene eingetragen. Allen voran Sébastien Carron mit fünf Siegen. Auch Rallye-Superstar Sébastien Loeb hat viel zur Popularität der Rallye du Chablais beigetragen. Drei Mal hat er im Hauptfeld teilgenommen, drei Mal hat der Franzose die Rallye gewonnen – zuletzt 2017. «Wenn ich daran zurückdenke, kommt es mir surreal vor», sagt Carron. «Wir haben uns damals einen tollen Zweikampf geliefert. Ich lag lange in Führung. Am Ende hat er sich dann doch noch durchgesetzt. Aber das war ein unvergessliches Erlebnis – mitunter eine meiner schönsten Erinnerungen im Rallyesport.»
Die Ausgabe 2024 könnte einen neuen Sieger hervorbringen. Von den bisherigen Chablais-Gewinnern sind nämlich nur Jonathan Michellod/Stéphane Fellay (Sieger 2022) am Start. Und dieses Duo hat seit der Rallye du Valais keinen Ernstkampf mehr bestritten. «Wir haben keinen konkreten Plan», Sagt Michellod. «Vielleicht fahren wir nach der Rallye du Chablais noch die Rallye du Valais. Aber im Moment wissen wir es noch nicht.»
Zu den Favoriten zählt neben Michellod natürlich Mike Coppens mit Beifahrer Christophe Roux. Der Skoda-Markenkollege verbindet eine Art Hassliebe zur «Chablais». Zwölf Mal ist er bereits am Start gestanden, 2021 musste er sich Sébastien Carron geschlagen geben. Im Vorjahr schied er nach einem Reifen- sprich Bremsanlageschaden in Führung liegend aus. Ein Sieg bei der «Chablais» fehlt dem Schweizer Rallye-Meister von 2021 noch.
Auch Michaël Burri (mit Co-Pilot Gaëtan Aubry) ist bei der «Chablais» noch sieglos. Beim Saisonauftakt im Jura wurde der Lokalmatador Zweiter. Um mehr Erfahrung mit seinem Hyundai i20 zu sammeln, hat Burri am vergangenen Wochenende an der Rally Il Grappolo in Italien teilgenommen. Ein zweiter Platz unter mehr als hundert «Einheimischen» zeigt, dass es Burri nicht nur mit dem Sieg bei der «Chablais» ernst meint, der Jurassier schielt dieses Jahr (wie Coppens) auch ganz klar auf den Schweizer Meistertitel.
Nicht um den Sieg fahren wird Critérium-Gewinner Sacha Althaus. Der 27-jährige aus Moutier ist bei der Rallye du Chablais mit Beifahrerin Lisiane Zbinden lediglich als Vorausfahrer der historischen Klasse VHC in einem Ford Puma dabei. «Die Saison 2023 hat mich viel Geld gekostet», sagt Althaus. «Deshalb war von Anfang klar, dass ich dieses Jahr nicht die ganze Meisterschaft fahren kann.»
Zum erweiterten Kreis möglicher Sieg- respektive Podiumskandidaten gehört auch Nicolas Lathion mit Beifahrerin Ramona Formica. Lathion war beim Saisonauftakt im Jura Vierter geworden und setzte sich damit erfolgreich gegen Markenkollege Thibault Maret sowie VW-Polo-Pilot David Erard durch. Der Skoda-Fahrer aus Charrat peilt aber nicht nur den Titel «Best oft he Rest» an, Lathion gilt auch als Favorit in der Michelin Trophy Alps Open.
Bei den Junioren sind diesmal drei Teams am Start. Neben Auftaktsieger Gauthier Hotz (Peugeot 208) und Jérôme Nanchen (Opel Corsa) darf man auf das Abschneiden des 22-jährigen Wallisers Yohan Surroca (ebenfalls auf einem Peugeot 208) gespannt sein.
Wie schon im Jura ist auch im Schweizer Rallye-Pokal mit 28 Teams wieder ein richtig grosses Feld am Start. Vier davon sind nach dem Saisonauftakt im Jura noch verlustpunktfrei – darunter Cédric Betschen (Renault Clio, R3C), Philippe Broussoux (Renault Clio/ISN), Cédric Moulin (Renault Clio/Rally4) sowie Philippe Noirat (Peugeot 206 XS/ISA).
Während in der modernen Klasse 56 Fahrzeuge am Start stehen, sind es in der historischen Klasse VHC 20 Teams, die den Sieg untereinander ausmachen. Favorit auf den Gesamtsieg ist Auftaktsieger Eddy Bérard, der diesmal mit einem Ford Escort RS MK1 ins Rennen geht. Auf der Rechnung sollte man aber auch Joël Rappaz haben. Der bald 40-Jährige aus Evionnaz zählt seit 2005 zu den regelmässigen Teilnehmern bei Läufen zur Schweizer Rallye-Meisterschaft. Allerdings (bis jetzt) auf modernen Fahrzeugen. Wie schnell Rappaz auf einem BMW M3 E30 sein wird, wird sich zeigen.
In der Kategorie VHRS, in der es um gleichmässiges Fahren geht, stehen sieben Teams mit historischen und zwei Teams mit modernen Fahrzeugen am Start. Neben Vorjahres-Champion Laurent Pernet (BMW 225) muss man hier der Sieger der Auftaktrallye Dominique Udriot (Toyota Celica) sowie René Winz (MG B GT) aufmerksam beobachten.
Los geht die Rallye am Freitagmorgen um ca. 8 Uhr mit einer happigen ersten Prüfung hinauf zum Col de la Croix. Sieben weitere Prüfungen stehen am Freitag auf dem Programm. Sechs werden am Samstag ausgetragen. Insgesamt werden 165,46 gewertete Kilometer zurückgelegt. Weitere Informationen zur Jubiläumsausgabe der Rallye du Chablais gibt es unter diesem Link.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
DTM-Pilot Ricardo Feller war am Wochenende nicht der einzige Schweizer, der sich über einen Podestplatz freuen durfte. Auch Julien Apothéloz und Axel Gnos hielten die Schweizer Flagge hoch.
Ricardo Feller hat beim zweiten Aufeinandertreffen der DTM am Lausitzring die Plätze 5 und 3 erzielt. Der Audi-Pilot sah im zweiten Lauf am Sonntag lange Zeit wie der sichere Sieger aus, nachdem er in der vierten Runde Leader Thomas Preining überholt hatte. Feller lag auch nach einer Safety-Car-Phase und dem anschliessenden Re-Start in Führung und konnte seinen Vorsprung auf knapp eine Sekunde ausbauen. Nach den Pflicht-Boxenstopps schlug die Stunde von Preining. Der Österreicher holte sich als erster Fahrer im Feld neue Reifen und brachte sie schnell ins optimale Temperaturfenster. Dadurch überholte Preining zunächst Feller und kurz darauf auch dessen Teamkollege Kelvin van der Linde, die durch spätere Stopps auf kälteren Reifen den Porsche-Werksfahrer nicht aufhalten konnten. Auch Feller drückte sich anschliessend mit Fahrzeugkontakt an van der Linde vorbei, die Rennleitung ordnete jedoch aufgrund des Kontaktes einen Platztausch an. «Zwischenzeitlich habe ich mich schon ganz oben auf dem Podium gesehen, am Ende muss ich mit dem dritten Platz zufrieden sein», sagt Feller. «Die Berührung im Duell mit meinem Teamkollegen war keine Absicht. Ich hatte in der Situation einfach nicht erwartet, dass er so weit auf die Innenbahn zieht.» In der Gesamtwertung liegt Feller nach vier Läufen mit zehn Punkten Rückstand auf die Spitze auf Rang 3.
Nach dem Erfolg von Oschersleben, erlebte Emil Frey Racing ein enttäuschendes Wochenende auf dem Lausitzring. Eine äusserst schlechte Einstufung der Balance-of-Performance (BoP) machte es den beiden Ferrari-Piloten Jack Aitken und Thierry Vermeulen unmöglich, in dem konkurrenzstarken Feld um die vordersten Positionen zu kämpfen und das Team konnte lediglich fünf Meisterschaftspunkte aus zwei Rennen mit nach Safenwil nehmen.
Zwei Podestplätze gab es am Lausitzring auch für Julien Apothéloz. Der junge Zürcher sicherte sich im ADAC Prototype Cup Germany die Plätze 2 und 3. Auch er liegt nach zwei Rennwochenenden auf dem dritten Zwischenrang.
Beim dritten Lauf zur GT Open in Spa-Francorchamps sicherte sich Alex Fontana seine ersten Punkte. Der Tessiner, der sein Porsche-Cockpit mit dem unter Pseudonym fahrenden US-Amerikaner «Hash» teilt, beendete das Rennen als Siebter in der Klasse ProAM. Auf Platz 11 landete das Duo Yannick Mettler/Dexter Müller (Mercedes AMG GT3). Die beiden Ferrari von Spirit of Race kamen auf die Plätze 5 (ProAM) und 9 (Pro).
Einen Schweizer Erfolg gab es beim 6-Stunden-Rennen der Ultimate Cup Series in Portimão. Axel Gnos gewann für das Team Virage die LMP3-Kategorie souverän mit einer Runde Vorsprung. Samir Ben (Graff Racing) beendete das Rennen auf Rang 7, nachdem er aufgrund eines technischen Defekts im Quali von ganz hinten starten musste. David Droux (ebenfalls Graff Racing) wurde in der NP02 Fünfter. Ebenfalls unter die Top 10 der NP02 fuhren Danny Buntschu (7.), Loris Kyburz/Sébastien Page (9.) und Karen Gaillard (10.).
Es war knapp, aber am Ende hat sich auch beim Doppellauf in Ambri wieder Philip Egli durchgesetzt. Beim Saisonfinale in Chamblon am 23. Juni kann der Rekordtagessieger endlich auch Schweizer Slalom-Meister werden.
Philip Egli ist seinem Ziel, endlich einmal Schweizer Slalom-Meister zu werden, ein grosses Stück näher gekommen. Beim Doppellauf auf dem Militärflugplatz in Ambri hat der gebürtige Glarner mit dem vierten, respektive fünften Tagessieg in diesem Jahr den Grundstein zu seinem ersten Schweizer Meistertitel gelegt. Falls beim Saisonfinale in Chamblon am 23. Juni nicht irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, ist ihm die Slalom-Krone 2024 nicht mehr zu nehmen. «Es stimmt, dass ich mit den zwei Siegen in Ambri einen grossen Schritt gemacht habe. Jetzt heisst es aber, weiter konzentriert zu bleiben. In Chamblon kann immer noch etwas schief gehen. Aber eigentlich muss ich einfach ‹nur› meine Klasse gewinnen.»
Selbstverständlich waren die Siege auf der 2,73 Kilometer langen Piste in der Leventina nicht. Schon im Vorfeld hatte Egli betont, dass ihm auf dieser Strecke die Konkurrenz vermutlich am meisten auf die Pelle rücken würde. Und so war es dann auch. Allen voran Dauerrivale Lukas Eugster. Dem Ligier-Fahrer aus Gais im Appenzell fehlten am Samstag 0,26 und am Sonntag 0,07 Sekunden auf die Bestzeit von Egli. In Metern ausgedrückt heisst das: Am Sonntag, als die Strecke auf der Hauptpiste offener gesteckt war und es weniger mittelschnelle Kurven gab, verpasste Eugster den Tagessieg um 2,34 Meter…
Dass Eugster seinen Vorjahressieg nicht wiederholen konnte, lag u.a. an den klimatischen Verhältnissen. «Wir hatten diesmal Wind, der aus dem Süden bliess», sagt Eugster. «Dieser Rückenwind hat bei mir zu einem extremen Untersteuern geführt. Das haben wir bis am Sonntag nicht weggekriegt.» Eugster hatte am Samstag sogar Glück. Beinahe hätte er seinen zweiten Platz im SCRATCH noch verloren. Marcel Maurer fuhr in 1:23,48 die schnellere Zeit, doch der Berner Formel-Renault-Pilot touchierte ausgerechnet in diesem Lauf eine Pylone und bekam dafür zehn Strafsekunden aufgebrummt. Am Tagessieg von Egli hätte Maurers vermeintliche Bestzeit nichts geändert.
Am Sonntag war es dann noch knapper. Neben Eugster kamen auch Formel-Renault-Kutscher Lionel Ryter (ihm fehlten 0,52 Sekunden auf Egli) und Tiziano Riva in seinem Formel 3000 (+0,79 sec) bedrohlich nahe. Maurer war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Rennen. Nachdem er im Training nach eigenen Aussagen endlich wieder vorne mitmischen konnte, gab es ein Motorenproblem und Maurer packte zusammen.
Bester Fahrer mit einem Dach überm Kopf war am Samstag zum zweiten Mal in dieser Saison der junge Matthias Bischofberger. Der Thurgauer gewann auf seinem Porsche 997 GT3 Cup die Kat. E1 plus 3500 cm3 vor Christoph Zwahlen. Auch am Sonntag war Bischofberger schneller als Zwahlen, für den Tagessieg bei den «Tourenwagen» reichte es aber nicht ganz. Den schnappte sich Lokalmatador Christian Bralla in seinem Fiat X1/9 mit einem Vorsprung von sieben Zehntelsekunden. Der Tessiner leistete sich am Vortag im zweiten Durchgang einen Fehler und erhielt dafür zehn Strafsekunden. Die Zeit aus dem ersten Lauf reichte knapp, um Danny Krieg bei den Tourenwagen auf Rang 3 zu verweisen. Wäre Krieg sechs Hundertstel schneller gefahren, hätte er die E1 bis 2000 cm3 gewonnen. So ist Bralla (neben Egli und Eugster) der dritte Fahrer, der vor dem Finale noch eine weisse Weste hat.
Nicht mehr ungeschlagen sind dafür Stephan Burri (VW Scirocco) und Jean-François Chariatte (Fiat X1/9). Burri unterlag an beiden Tagen (am Samstag nach einem Torfehler) dem schnellen Opel-Fahrer Marco Geering in der Interswiss bis zwei Liter. Chariatte musste sich am Samstag in der E1 bis 1600 cm3 hinter Roberto Luigi und Peter Eggimann (beide Peugeot 106) anstellen. Am Sonntag war Eggimann abermals schneller.
Zu den weiteren Klassensieger in Ambri gehörten (am Samstag): Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super Serie über 3000 cm3), Thomas Walther (Citroën Saxo VTS, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 3000 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, IS über 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Luigi Roberto (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3000 cm3) und Michael Schläpfer (Renault Clio RS III, RCC).
Die Gewinner am Sonntag hiessen: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super Serie über 3000 cm3), Thomas Walther (Citroën Saxo VTS, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 3000 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, IS über 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Patrick Eggimann (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3000 cm3) und Michael Schläpfer (Renault Clio RS III, RCC).
Bei den Junioren hielten die Siegesserien von Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias (Tourenwagen) an.
Im Suzuki Swiss Racing Cup hiess der Sieger am Samstag zum fünften Mal Sandro Fehr. Rico Thomann und Oliver Holdener belegten die Plätze 2 und 3. Im zweiten Rennen beendete Thomann den Triumphzug von Fehr. Allerdings nur, weil Letzterer zwei Pylonen umgestossen hatte und deshalb mit der Zeit aus dem ersten Lauf nur auf Platz 3 (hinter Stefan Glanzmann) landete. Fehr liegt vor dem Finale in Chamblon 16 Punkte vor Thomann. Dieser könnte ihn mit einem Sieg zwar noch überholen, doch weil es im Suzuki Cup ein Streichresultat gibt, steht Fehr schon jetzt als Meister 2024 fest.
Und so geht es weiter:
22./23. Juni, Chamblon
Für gewöhnlich sind die Walliser in der Schweizer Rallye-Meisterschaft besonders erfolgreich. Am Wochenende zählten sie beim zweiten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Franciacorta zu den Abräumern.
Am Wochenende wurde im italienischen Franciacorta der zweite Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft ausgetragen. Mit 100 Piloten am Start war in allen fünf Kategorien Action angesagt. Allein in der X30 Challenge Switzerland, der Kategorie mit IAME-Einheitsmotoren, fuhren 35 Piloten um den Sieg. Einer fiel dabei besonders auf: Gabriel Volpe. Der 15-jährige Walliser mit italienischen Wurzeln, der schon beim Saisonauftakt in Lonato eine starke Figur abgegeben hatte, fuhr wie entfesselt und sicherte sich nebst der Pole-Position auch alle drei Rennsiege. Der Fahrer mit dem Lando-Norris-Chassis hatte im Qualifying mit 0,174 Sekunden einen für X30-Verhältnisse grossen Vorsprung herausgefahren. Und Volpe liess es auch in den Rennen «fliegen». Wie er im zweiten Lauf in einer Kurve gleich zwei Konkurrenten überholte, wäre das Eintrittsgeld, hätte es dieses gegeben, wert gewesen. Auch der bis Franciacorta führende Tiziano Kuznini (Innovate Competition) musste neidlos anerkennen, dass Volpe diesmal einfach schneller war. Trotz zwei zweiten Plätzen hat der Luzerner die Führung im Gesamtklassement an den schnellen Walliser abgeben müssen. Im zweiten Vorlauf wurde Kuznini nur als 19. gewertet. «Die 3-Sekunden-Strafe für Verlassen des Korridors nehme ich auf meine Kappe», sagt Kuznini. «Bei der Zehn-Sekunden-Strafe für eine angebliche Kollision bin ich nicht derselben Meinung wie die Jury.» Sein bisher bestes Wochenende erlebte Diego Gama (UBIQ Racing). Der Westschweizer mit den auffallend langen Haaren stand in allen drei Rennen auf dem Podium (3., 2. und nochmals 3.) und freute sich zurecht diebisch über diese Platzierungen. Stark auch die Leistung von Julian Brupbacher. Der Spirit-Fahrer sicherte sich die Plätze 5, 3 und 4.
Auch in der Königsklasse bei den Schaltkarts (KZ2) ging der Sieg ins Wallis. Samuel Luyet, der jüngere der beiden Luyet-Brüder, schaffte es schon im ersten Lauf, Pole-Setter Ethan Frigomosca (Team Gerber Corse) zu bezwingen. Im zweiten Durchgang war die Reihe dann am Tessiner. Samuel Luyet musste sich mit einer halben Sekunde Rückstand mit Platz 2 begnügen. Immer im Windschatten: Bruder Jean Luyet, der die Motoren selber präpariert. Im Finale schossen die Luyets am Start erneut an Frigomosca vorbei. Als dieser kontern wollte, verabschiedete sich nach nur zwei Runden die Kupplung. So war der Weg zum ersten Doppelsieg für die Luyets frei. Dieser wurde vom Team am Ende des Tages auch gebührend gefeiert. Platz 3 ging an Tony-Kart-Pilot Cédric Elias Malk. Kevin Wälti (Swiss Hutless), der in den beiden ersten Vorläufen das Tempo des Spitzentrios souverän mitgehen konnte, überquerte die Ziellinie als Vierter, rutschte aufgrund einer Spoiler-Strafe aber noch hinter Paolo Castagnetti (DPR) auf Rang 5 ab.
Bei den OK Junioren könnte man anhand der Ergebnislisten von «business as usual» reden. Doch ganz so einfach war das Wochenende für die amtierende Meisterin Chiara Bättig dann doch nicht. Im Qualifying stand die Wettswilerin nur auf Rang 5 und wunderte sich: «Mir fehlen auf der Geraden 6 km/h.» Doch bei ihrem Team KartBox.ch wusste man sich zu helfen. «Wir haben alle möglichen Komponenten ausgetauscht, bis wir den Fehler gefunden haben», sagt Teamchef Kurt Wenger. Mit Erfolg! Bättig fuhr danach drei Laufsiege hintereinander ein und baute so ihren Vorsprung in der Meisterschaft aus. Als zweite Kraft hat sich Dan Allemann etabliert. Der Spirit-Fahrer belegte in den beiden Vorläufen jeweils Rang 2. Im Finale wurde er Dritter. Weil der Zweitplatzierte Aloïs Girardet mit französischer Lizenz fährt, hat Allemann auch im Finale die volle Punktzahl für P2 erhalten. Zu den weiteren «Podestfahrern» zählte Georgiy Zasov (MH Racing), der mit etwas mehr Rennglück durchaus auch mehr Punkte in Franciacorta hätte holen können, sowie Iven Ammann (Innovate Competition), der im zweiten Vorlauf auf Platz 3 ins Ziel kam. Ammann war auch im Finale stark unterwegs und lieferte sich mit Teamkollege Dario Palazzolo rundenlang ein Duell auf Augenhöhe. Zwei Strafen warfen den Thurgauer schliesslich auf Rang 10 zurück.
In der Kategorie OK Senior hat einer, der vom Alter her noch locker bei den Junioren mitfahren könnte, für Schlagzeilen gesorgt: Levi Arn. Der 13-jährige Solothurner aus dem Team von Samuel Gafner (mit Unterstützung von Max Busslinger) düpierte im Qualifying seinen erfahrenen Teamkollegen Pascal von Allmen. Seiner ersten Pole-Position liess er dann auch gleich den ersten Laufsieg folgen. Und auch im zweiten Vorlauf hätte Arn ziemlich sicher gewonnen, hätte sich an der Stossstange nicht eine Schraube gelöst. So musste er das Rennen in Führung liegend aufgeben und suchte im Schosse seines Teams Trost. «Rennsport kann manchmal gnadenlos sein», sagt Busslinger. «Aber da muss er durch. Was er an diesem Wochenende gezeigt hat, war aber definitiv stark.» Dass der Sieg im zweiten Vorlauf bei Busslinger Motorsport blieb, dafür sorgte von Allmen. Dieser galt auch fürs Finale als Favorit. Doch da war plötzliche Jérôme Huber (Innovate Competition) schneller. Beide hatten für den Ausgang des dritten Rennens ihre eigene Erklärung: «Wir hatten die Achse gewechselt – das hat geholfen», sagt Huber stolz. «Ich hatte nie richtig Vollgas geben können, weil eine Feder lose war», meinte von Allmen. Platz 3 im Finale ging an Hubers Teamkollege Lyon Mathur. Vierter wurde Neill Russell – knapp vor Arn, der den «Schaden» aus dem zweiten Vorlauf damit noch eingrenzen konnte.
Kommen wir noch zu den Jüngsten, den Super Minis. Dort sah es nach dem Qualifying und dem ersten Vorlauf nach einer neuerlichen Albert-Tamm-Show aus. Doch diesmal verpasste der junge Tessiner den Grand Slam. Bereits im zweiten Vorlauf musste er sich Diar Islami (WIREI) und Aurelio Longhitano (Spirit) geschlagen geben. Weil im Finale Islami und Longhitano je eine Zehn-Sekunden-Strafe erhielten, konnte Tamm den Spiess wieder umdrehen, verwies den italienischen Gastpiloten Luca Muzzolon auf Platz 2 und baute so seine Führung im Gesamtklassement aus. «Die Punkte habe ich bitter nötig», meinte Tamm nach dem Rennen. «Schliesslich werde ich – Stand heute – das nächste Rennen in 7 Laghi verpassen.» Ob er nach dem dritten Rennen immer noch in Führung liegt, hängt nicht alleine von den Leistungen von Islami und Longhitano ab. Mit Nicola Mateo Frigg (UBIQ Racing) sitzt Tamm einer im Nacken, von dem man in Zukunft noch des Öfteren hören wird. Mit den Plätzen 2, 4 und 3 (vor dem ebenfalls starken Spirit-Fahrer Zoltan Coigny) war der Zürcher auch in Franciacorta die Überraschung schlechthin. In der Meisterschaft liegt Frigg 44 Punkte hinter Tamm. Kann er beim nächsten Rennen in 7 Laghi am 30. Juni seine bisherigen Saisonleistungen wiederholen, könnte er Tamm von der Leaderposition verdrängen.
Glück im Unglück hatte Super Mini Kaya Tuna. Der Fahrer aus dem Team KartBox.ch hat im zweiten Vorlauf kurz nach dem Start eine Kollision ausgelöst, in die unglücklicherweise auch die beiden Innovate-Fahrer Romeo Epifanio und Levin Wüthrich verwickelt waren. Nach einem medizinischen Check gab es für den 12-Jährigen aus Oensingen grünes Licht. Im Finale war er wieder dabei. «Es schmerzt noch oberhalb der Hüften», meinte der tapfere Tuna. «Aber sonst ist alles okay.»
Und so geht es weiter:
30. Juni, 7 Laghi (I)
18. August, Levier (F)
21. September, Wohlen
Das Bergrennen Massongex, das am ersten Juli-Wochenende hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. Der Veranstalter hofft, dass man 2025 wieder dabei sein kann.
Es wurde schon mehrfach darüber gemunkelt. Jetzt ist es definitiv: Das Bergrennen Massongex, das am ersten Juli-Wochenende hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. In einer Medienmitteilung hat der Veranstalter die Absage wie folgt begründet:
«Wir teilen Ihnen mit, dass wir aufgrund der zunehmenden Betriebskosten sowie aus Mangel an Betriebspersonal gezwungen sind, das für den 6. und 7. Juli 2024 geplante Rennen abzusagen. Wir hoffen, dass wir die Veranstaltung 2025 mit der Hilfe aller guten Geister organisieren können. Vielen Dank an alle für Ihre Unterstützung!»
Die Schweizer Berg-Meisterschaft besteht damit aus den folgenden Rennen:
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Auf geht’s in die zweite Runde! Am Wochenende (25./26. Mai) findet im italienischen Franciacorta der zweite Lauf zur diesjährigen autobau Schweizer Kart-Meisterschaft statt. Am Start: 108 Fahrer und Fahrerinnen!
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft gastiert am Wochenende in Franciacorta. 108 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den zweiten Lauf angemeldet – an Spannung mangelt es also definitiv nicht. Schon die Rennen beim Saisonauftakt im italienischen Lonato haben gezeigt, dass es 2024 in allen fünf Kategorien sehr eng werden wird.
Einen exemplarischen Fight lieferten sich bei den Super Minis die beiden Nachwuchsrennfahrer Albert Tamm und Aurelio Longhitano, wobei sich Tamm mit seiner Erfahrung durchsetzen konnte. Dass der Tessiner in Franciacorta erneut die Maximalpunktzahl von 75 Zählern abräumt, ist alles andere als selbstverständlich. Spirit-Fahrer Longhitano hat gezeigt, dass er ein ebenbürtiger Gegner sein kann. Gleiches gilt für Orlando Rovelli; auch er wird Tamm beim zweiten Lauf ordentlich auf die Pelle rücken. Aufmerksam sollte man auch die Leistung von SM-Neuling Nicola Mateo Frigg beobachten. Der UBIQ-Fahrer überzeugte beim Saisonauftakt mit zwei starken Darbietungen in den Vorläufen und stand so plötzlich in der ersten Startreihe beim Finale. Insgesamt stehen 29 Super Minis in Italien beim zweiten Durchgang am Start.
Bei den OK Junioren mit 16 Teilnehmenden wird es zu einer Neuauflage des Duells Chiara Bättig (KartBox.ch) gegen Dan Allemann (Spirit Racing) kommen. Letzterer hatte in Lonato noch ein Problem mit dem Chassis. Als Neuling bei den Junioren hat er aber sein Potenzial aufgezeigt und dürfte der Vorjahresmeisterin in Franciacorta das Leben schwer machen. Dahinter lauern Georgiy Zasov (MH Racing) und Allemanns Teamkollege Arnaud Voutat, der im Vorjahr Zweiter bei den Junioren wurde. Nicht vergessen darf man natürlich auch Alexis Genolet. Der Fahrer aus dem Team LKM Racing hat in Lonato eine beeindruckende Leistung aufgrund eines technischen Defekts leider nicht wie gewollt krönen können und schied im Finale aus. Mit 22 Punkten Rückstand auf Leaderin Bättig ist für Genolet aber noch lange nichts verloren.
In der X30 Challenge Switzerland, dort, wo einheitliche IAME-Motoren verwendet werden, stehen 36 Fahrer und Fahrerinnen am Start. Im grössten Teilnehmerfeld hat es schon in Lonato spannende Positionskämpfe gegeben. Das Duell der beiden Führenden Tiziano Kuznini (65 Punkte, Innovate Competition) gegen Samuel Ifrid (64 Punkte, UBIQ Racing) wird definitiv wieder für Abwechslung sorgen. Die beiden haben sich schon in Lonato wenig bis gar nichts geschenkt. Dem schnellen Führungsduo sind mit Gabriel Volpe (Team Saeba), Marlon Bayer (beide 47 Punkte, Spirit Racing) und Young-Driver-Gewinner Kilian Boss (41 Punkte, Spirit Racing) drei ganz schnelle Piloten auf den Fersen. Und dann ist da ja auch noch Alessio Strollo. Der Vorjahresmeister hatte in Lonato zuerst ein Motorenproblem, im zweiten Rennen wurde er disqualifiziert. Doch wenn einer in einem Lauf 23 Konkurrenten überholen kann, sollte man ihn nicht zu früh abschreiben…
Gleiches gilt bei den OK Senioren für Pascal von Allmen. Der Vorjahresmeister aus dem Team Busslinger Motorsport war in Lonato gesundheitlich nicht auf der Höhe und betrieb deshalb nach eigenen Angaben «Schadensbegrenzung». 24 Punkte hat der zweimalige Schweizer Meister auf den aktuell Führenden Jérôme Huber (Innovate Competition) eingebüsst. Für Franciacorta hat er «Revanche» angekündigt. Auch der Drittplatzierte Samuel Schär (UBIQ Racing) war beim Auftakt angeschlagen, hat sich in der Zwischenzeit aber wieder vollständig erholt. Sein Rückstand auf Huber beträgt 17 Punkte. Nur deren sieben sind es für Hubers Teamkollege Lyon Mathur, der auf dem zweiten Zwischenrang liegt. Dass sich die vier in Franciacorta im Vollbesitz ihrer Kräfte einen spannenden Vierkampf liefern werden (mit Patrick Näscher dazu vielleicht auch einen Fünfkampf), freut den neutralen Beobachter. Kleiner Wermutstropfen: Mit nur zehn Fahrern ist die Kategorie «Senior» die teilnehmerschwächste Klasse.
Bei den Schaltkarts in der Kategorie KZ2 stehen 17 Fahrer am Start. Darunter auch Vorjahresmeister Ethan Frigomosca (Gerber Corse) sowie die Gebrüder Jean und Samuel Luyet. Das Trio hat in Lonato Kartsport auf höchstem Niveau geboten. Und es wird auch in Franciacorta für abwechslungsreiche Rennen sorgen. Jean, der ältere der beiden Luyet-Brüder sagt vor dem Rennen in Franciacorta: «Für uns wird das ein sehr spannendes Wochenende werden. Wir stecken noch am Anfang der Entwicklung unseres eigenen Motors, konnten aber in Lonato schon recht gut mithalten. Die Strecke in Franciacorta sollte uns liegen. Aber wir müssen uns aufpassen. ‹Frigo› ist verdammt schnell. Ihn zu schlagen, wird eine grosse Herausforderung werden.» Hinter dem Trio, das in Lonato den Ton angegeben hat, folgen mit Paolo Castagnetti (DPR), Merlin Wyman (Gerber Corse) und Kevin Wälti drei weitere starke Fahrer. Gespannt darf man auf das Abschneiden von Sebastian Kraft sein. Der Meister von 2022 wurde in Lonato nach dem einen oder anderen Scharmützel unter Wert geschlagen.
Zur Strecke: Die Kartstrecke von Franciacorta liegt nur 30 Minuten entfernt von Lonato. Mit einer Länge von 1300 Metern ist der Rundkurs zum vierten Mal nach 2021, 2022 und 2023 Teil der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Die Strecke gilt in Fahrerkreisen als eine der schnellsten überhaupt.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in Franciacorta www.savoiechrono.com
Zeitplan
Samstag, 25. Mai 2024
09.00-17.45 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Sonntag, 26. Mai 2024
08.00-08.58 Uhr, Offizielles Training
09.05-09.43 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
09.50-11.30 Uhr, Rennen 1
11.30-12.20 Uhr, Mittagspause
12.20-14.00 Uhr, Rennen 2
14.00-16.05 Uhr, Finalläufe
ca. 17.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
Das Team Emil Frey Racing ist am Wochenende bei der GT World Challenge in Misano erneut auf dem Podium gestanden. Jubeln durfte aber auch ein anderer: Lucas Légeret.
Der zweite Lauf zum GT World Challenge Sprint Cup im italienischen Misano stand ganz im Zeichen des Team WRT und dessen Lokalmatador Valentino Rossi. Der ehemalige Motorrad-Superstar gewann vor heimischer Kulisse sein erstes Rennen in der GTWC. Auch im zweiten Rennen lag das belgische Team vorne – diesmal mit dem Duo Vanthoor/Weerts. Das Team Emil Frey Racing belegte im ersten Durchgang die Ränge 3 und 4, wobei vor allem das Drittplatzierte Duo Vermeulen/Altoé von Startplatz 11 aus eine beeindruckende Aufholjagd zeigte. Im zweiten Rennen landeten die Ferrari von Emil Frey Racing auf den Rängen 4 und 7. Bester Schweizer Fahrer war Patric Niederhauser. Der Porsche-Werksfahrer beendete die Rennen auf den Rängen 7 und 5. Für Ricardo Feller war es ein Wochenende zum Vergessen: «Im ersten Quali hatten wir es versäumt, zwei Reifensätze zu fahren», sagt der Audi-Werksfahrer vom Team Attempto Racing. «Deshalb sind wir von weit hinten gestartet und prompt durch eine Berührung ausgefallen. Im zweiten Quali wurde die Bestzeit meines Teamkollegen wegen Track-Limits gestrichen. Am Start kam es erneut zu einer Berührung. Diesmal bekamen wir dafür eine Durchfahrstrafe. Damit war auch das zweite Rennen gelaufen.» Ein anderer Audi-Fahrer hatte mehr Grund zum Jubeln – zumindest im zweiten Durchgang: Lucas Légeret gewann mit Teamkollege Simon Gachet auf Gesamtrang 11 den Gold Cup.
Der Schweizer Nachwuchs stand am Wochenende auf dem Red Bull Ring im Einsatz. Das beste Ergebnis für Jenzer Motorsport beim zweiten Aufeinandertreffen der CEZ F4 erzielte aber kein Schweizer, sondern der Österreicher Oscar Wurz mit Rang 2 im dritten Rennen. Ethan Ischer belegte die Plätze 8 und 4. Im dritten lauf schied er mit einem technischen Problem aus. Enea Frey wurde zwei Mal Vierter und einmal Fünfter. Auch der Eurocup-3 gastierte am Wochenende auf dem Red Bull Ring. Dario Cabanelas, der einzige Schweizer, der in dieser Serie fährt, haderte mit Strafen, holte aber dennoch als Zehnter einen weiteren Meisterschaftspunkt.
Eine Erfolgsmeldung gab es auch aus Vallelunga. Dort stand der zweite Lauf der EuroNASCAR auf dem Programm. Das beste Ergebnis lieferte Thomas Toffel mit einem dritten Rang in der EuroNASCAR 2. Im zweiten Rennen lag der Fahrer aus dem Team Race Art Tec ebenfalls auf Podestkurs. Wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe wegen Überholens unter FCY wurde Toffel am Ende nur Sechster.
Philip Egli ist auf dem Weg zu seinem ersten Schweizermeistertitel im Slalom nicht aufzuhalten. Der Routinier gewann auch in Bure, obwohl er nach dem ersten Lauf noch hinten lag.
Philip Egli ist ein Teufelskerl. Beim dritten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft stand er im Kampf um den Tagessieg nach dem ersten Lauf mit dem Rücken zur Wand. Für die 5,3 Kilometer lange Strecke, die längste im Schweizer Kalender, benötigte Egli 2:27,1 min. Das war gegenüber dem Vorjahr, als Egli in 2:27,8 min gewann bereits 0,7 Sekunden schneller. Doch für den zwischenzeitlichen Platz 1 reichte dies bei der diesjährigen Ausgabe nicht. Dauerrivale Lukas Eugster war in 2:26,6 min eine halbe Sekunde schneller gewesen. Und dass es noch schneller ging, hatte er bereits im Training angedeutet. Dort fuhr der 34-Jährige aus Gais mit seinem Ligier-Honda sogar 2:25,613 min. Doch Routinier Egli liess sich von den Zeiten Eugsters nicht verrückt machen. Einmal mehr packte der Fahrer des Formel-3-Dallara im zweiten Lauf in 2:25,734 min den Hammer aus und sicherte sich so seinen 51. Tagessieg. Eugster, der vor ihm gestartet war, hätte die Zeit von Egli auch ohne Torfehler nicht unterbieten können. «Ich hatte eine 2:26,5 min gefahren, Es hätte also eh nicht gereicht. Bei der Auffahrt nach der Kantine habe ich ein Tor ausgelassen. Mein Fokus liegt jetzt auf den beiden Rennen in Ambri. Da bin ich in Sachen Aerodynamik im Vorteil gegenüber Egli und peile zwei Tagessiege an.»
Egli war nach der Zieldurchfahrt erstaunt. «Ich hätte nicht erwartet, dass ich eine 25er-Zeit gefahren bin. So schnell war ich in Bure noch nie. Ich nehme mir immer vor, dass ich mich von Jahr zu Jahr steigere. Das klappt nicht immer. Aber diesmal war’s möglich, obwohl ich am Auto keine technische Weiterentwicklung vorgenommen habe.»
Hinter dem Duo Egli/Eugster landete Marcel Maurer auf seinem 2-Liter-Formel-Renault. Der Berner, der es nicht auf die Meisterschaft abgesehen hat, musste sich im zweiten Lauf strecken, konnte mit einer Zeit von 2:29,687 min seinen Klassengegner Lionel Ryter im baugleichen Fahrzeug aber um sieben Zehntelsekunden distanzieren. Letzterer hätte im zweiten Lauf mit einer persönlichen Bestzeit von 2;27,9 min Platz 3 einfahren können, touchierte in der letzten Schikane aber noch eine Pylone und bekam dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt. «Das Fahrzeug hat viel Potenzial», sagt Ryter. «Leider lief es im Training nicht nach Plan und wir mussten u.a. die Batterie wechseln. Ohne die Probleme hätte ich Philip und Lukas sicher unter Druck setzen können.»
Fünfter im SCRATCH wurde Jérémy Noirat auf seinem Norma M20 F. Auch er hatte im ersten Lauf ein Tor ausgelassen. Platz 6 ging an Stéphane Maréchal (auch er auf einem 2-Liter-Renault). Auf Platz 7 landete der beste Tourenwagenfahrer Christian Bralla auf seinem Fiat X1/9 (Sieger E1 bis 2000 cm3). Im Vorjahr hatte der Tessiner bei seinem Debüt in Bure noch leichte «Orientierungsschwierigkeiten». Von diesen war in diesem Jahr in 2:45,7 min nichts mehr zu spüren. Zweitschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf war der junge Matthias Bischofberger auf seinem Porsche 997 GT3 Cup. Bischofberger hatte vor den beiden Rennläufen eine 46er- oder 47er-Zeit prophezeit. In 2:47,778 min war er 1,6 Sekunden schneller als Markenkollege Christoph Zwahlen, der Gesamtelfter wurde – einen Platz hinter Stephan Burri, der auf seinem VW Scirocco erneut die Interswiss-Klasse bis 2000 cm3 gewann und die beiden schärfsten Rivalen Arnaud Donzé (VW Golf), der nach dem ersten Lauf noch führte, sowie Jürg Ochsner (Opel Kadett) auf die Ehrenplätze verwies.
Zu den weiteren Klassensieger in Bure gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Kevin Vuilleumier (Opel Corsa E OPC, Super Serie über 2000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, Super Serie Competition), Yan Montavon (Peugeot 206, N/ISN/R1), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, Gr. A, ISA etc. über 2000 cm3), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C, Historic), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 2500 cm3), Nicolas Cattin (Porsche 991.1. GT3 Cup, IS über 2500 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Michael Chamorel (BRC 02, E2-SC bis 1400 cm3), Antonio Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC bis 2000 cm3) sowie Joffrey Salomon (Jedi, E2 Single Seater bis 1400 cm3). Bei den Junioren siegten (wie eingangs erwähnt) Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias bei den Tourenwagen. Letzterer bezwang in der IS bis 1600 cm3 den bisherigen Führenden Christophe Oulevay (VW Scirocco) zum ersten Mal in dieser Saison.
Im bereits am Samstag ausgetragenen Suzuki Swiss Racing Cup sicherte sich Sandro Fehr aus Rorschacherberg zum vierten Mal in Serie den Tagessieg. Die Ehrenplätze gingen an den Glarner Patrick Flammer und den Unteriberger Reto Steiner. Fehr liegt in der Meisterschaft mit der Maximalpunktzahl unangefochten in Führung.
Für die Protagonisten der Schweizer Slalom-Meisterschaft geht es am Wochenende gleich weiter. Auf dem Flugplatz von Ambri findet am Samstag/Sonntag (25./26. Mai) eine Doppelveranstaltung statt. Die Teilnehmerliste finden Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon
Rahel Frey (38) hat diese Woche für ihre bemerkenswerten Leistungen auf den grossen Bühnen des Motorsports von ihrem Heimatkanton einen Award verliehen bekommen.
Seit vielen Jahren mischt die Thalerin Rahel Frey aus Aedermannsdorf erfolgreich im von Männern dominierten Motorsport mit. Nach dem Start in Kartserien arbeitete sie sich über verschiedene Formel- und Tourenwagenkategorien bis zu den Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans hoch. In unterschiedlichen Teams, mit verschiedenen Automarken und auf den bekannten Rennstrecken der Welt machte sie sich mit ihrem engagierten Einsatz einen Namen. Für ihre bemerkenswerten Leistungen auf den grossen Bühnen des Motorsports erhielt Frey diese Woche von ihrem Heimatkanton Solothurn nun den mit 7000 Franken dotierten Elite Award.
«Es ist schön, dass man für seine Leistungen eine Anerkennung bekommt. Besonders, wenn es eine so heimatliche Auszeichnung ist. Ich bin nun schon seit 25 Jahren in diesem Sport. Mit viel Leidenschaft. Und in den vergangenen Jahren hat sich sehr viel getan für Frauen im Motorsport. Natürlich auch dank unserem Projekt Iron Dames. Wir sind da sehr erfolgreich unterwegs. 2023 waren wir Vize-Weltmeister. Bei den 24 Stunden von Le Mans wurden wir Vierte. Dass diese Erfolge in der Schweiz wahrgenommen werden, freut mich natürlich sehr.»
Der Kanton Solothurn vergibt die Sportpreise seit 1985. Die dafür erforderlichen Gelder werden dem Swisslos-Sportfonds entnommen.
Der Nennschluss für den 2. Lauf zur autobau SKM 2024 in Franciacorta ist am Sonntag, 19.05.2024, 24h00! Bis Stand 17.05. haben sich 96 Fahrer für den 2. Lauf zur autobau SKM 2024 vom 26.05.2024 eingeschrieben.
Sei auch Du ein Teil dieses tollen Starterfeldes auf einer der modernsten und besten Strecken Italiens – dem Franciacorta Karting Track. Mach mit bei der autobau SKM 2024 und teile Deine Leidenschaft für Tempo, Adrenalin und Action mit vielen anderen Piloten!
Schreibe Dich hier: www.go4race.ch oder via info@motorsport.ch ein!
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Aerodynamik im Kartsport.
In der Formel 1 ist die Aerodynamik das A und O. Daran hat auch die wohl grösste Regel-Revolution der Geschichte nichts geändert, als die FIA 2022 die Aerodynamik moderner Formel-1-Autos rigoros beschnitten hat. Im Gegenteil! Seit die neuen Regeln in Kraft getreten sind, kriegt man das Gefühl nicht los, dass Stardesigner Adrian Newey der Konkurrenz in Sachen Aerodynamik um Welten voraus ist. Anders kann man sich den Vorsprung von Red Bull und Seriensieger Max Verstappen fast nicht erklären. Seit Einführung der neuen Regeln haben Neweys Konstruktionen 39 von 45 Grands Prix gewonnen – noch Fragen?
Auch im Kartsport ist Aerodynamik längst kein Fremdwort mehr, auch wenn die Möglichkeiten dort natürlich begrenzter sind. Trotzdem sind die paar Plastikteile, die ein modernes Kart umgeben, zur Spielwiese der Karthersteller und -zulieferer geworden. Nicht selten schielen diese Richtung Formel 1 und kupfern beim grossen Bruder aerodynamische Lösungen ab.
Ein gutes Beispiel dafür ist Birel. Der italienische Hersteller ist seit 1959 ein wichtiger Player im Kartrennsport und hat 2018 einen Frontflügel mit dem Codenamen «F1» auf den Markt gebracht. Der Name ist Programm und die Ähnlichkeit verblüffend. Der Spoiler könnte problemlos aus der Feder eines Formel-1-Aerodynamikers stammen.
Laut Birel sollte «F1» eine Menge an Abtrieb in Hochgeschwindigkeitskurven erzeugen, ohne dabei den Luftdurchlass zur Airbox und den Bremsen zu beeinträchtigen. Ganz so bahnbrechend war die Erfindung am Ende des Tages dann aber doch nicht. In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft kommt der Flügel nicht zum Einsatz. Max Busslinger, der 2023 mit Birel-Chassis und Routinier Pascal von Allmen die OK-Senioren-Meisterschaft gewann, sagt: «Ich tendiere dazu, den Frontflügel eher grösser zu machen, damit er mehr Elastizität hat. Dadurch wird der Spoiler bei einer Berührung weniger schnell nach hinten gedrückt und somit gibt’s weniger Zeitstrafen für die Piloten.»
Auch Tony Kart, respektive die dahinter stehende OTK Group, zählt zu den Herstellern, die in Sachen Aerodynamik tüfteln und Gas geben. Besonders erfinderisch waren die Italiener mit dem Lenkstangenspoiler «M7». Bei diesem Aero-Teil wird die Luft durch einen zentralen Kanal über den Fahrer geleitet. Das Plastikteil, das einer geschälten Banane gleicht, soll laut OTK den Luftwiderstand verringern. Wie die Birel-Lösung war auch dieser Lenkstangenspoiler das Ergebnis umfangreicher Tests, diesmal sogar im Windkanal. Mit einem Preis von 215 Franken ist das Teil nicht günstig. Gewöhnliche Frontschilder kosten einen Bruchteil davon. «Der Preis ist relativ hoch – das stimmt», sagt Agostino Lagrotteria, offizieller Importeur der Marke Tony Kart aus dem Thurgauischen Sirnach. «Man darf aber die Entwicklung, die Tests und die vielen Formen, die dafür gebraucht werden, nicht vergessen. Das schlägt sich in den Kosten nieder.»
Eigene Aero-Tests hat Lagrotteria mit dem «M7» noch keine durchgeführt. Er vertraut auf die Aussagen von OTK und weiss aus Erfahrung: «Andere Hersteller experimentieren mit einem Luftführungsloch. Das funktioniert vom Prinzip her ähnlich. Also zielt die Lösung von Tony Kart sicher in die richtige Richtung. Denn unterm Strich verfolgen alle dasselbe aerodynamische Ziel: Sie wollen den Windwiderstand verringern, indem man die Luft gezielt über den Fahrer hinwegleitet.»
Doch nicht nur der Windkanal wird inzwischen zur Verbesserung der Aerodynamik im Kartsport herangezogen. Auch mit dem aus der Formel 1 bekannten «FloViz» wird experimentiert. Diese Flüssigkeit wird seit einigen Jahren von Formel-1-Teams dazu genutzt, um aerodynamische Strömungen am Auto sichtbar zu machen. Der jahrelang auf Lenkräder spezialisierte Hersteller KG hat sich dieser Methode angenommen und neue, aerodynamisch verbesserte Kart-Verschalungen herstellen lassen. Auch hier stellt sich die Frage: Bringen diese aerodynamischen Kunstgriffe etwas? Oder sind sie für die Hersteller bloss ein kommerzielles Mittel zum Zweck?
Einer, der für den Kartsport lebt, ist Ken Allemann. Der frühere Spitzen-Kartfahrer und heutige Teamchef von Spirit Racing kennt die Szene wie kaum ein anderer. Allemann sagt: «Unter 100 km/h spielt die Aerodynamik im Kartsport eine zu vernachlässigende Rolle. Liegt man jenseits von Tempo 100, oder sitzt man in einem vollverschalten Superkart, kann man möglicherweise feine Unterschiede feststellen. Aber wir sprechen da von ein paar Hundertstelsekunden.»
Ob und wie viel aerodynamischen Nutzen ausgeklügelte Aero-Verschalungen an modernen Karts haben, liegt auch in der Natur der Rennstrecken. Auf einer eher schnellen Piste wie im italienischen Franciacorta oder im spanischen Zuera hat die Aerodynamik eines Karts mehr Einfluss als auf einem langsamen, kurvenreichen Rundkurs. «Gemessen haben wir es noch nie», sagt Allemann. «Aber wenn wir in Wohlen fahren, müssen wir uns nicht über den aerodynamischen Nutzen von Kartverschalungen unterhalten. Dort zählen einzig und allein das Set-Up und die Einstellung des Motors.»
Einer von Allemanns Fahrern, der Waadtländer Michael Pemsing, hat 2023 bei den schnellen Schaltkarts ein gewöhnliches Frontschild verwendet – ohne Bananen-Kanal oder Luftführungsloch. War er deshalb langsamer? «Nein», winkt Allemann ab. «Und er hätte mit einer anderen Frontverschalung auch keinen Unterschied gespürt.»
Für Allemann erfüllen all die Plastikteile an einem modernen Kart einen ganz anderen Zweck: Sie sollen in erster Linie für mehr Sicherheit sorgen. Ausserdem erhöht ein Frontflügel den Grip auf der Vorderachse – allein schon durch das zusätzliche Gewicht. Der erfahrene Teamchef bringt es deshalb auf den Punkt: «Ich bleibe dabei: Alles, was ein Kart kompliziert macht, macht dich nicht schneller.»
Zu guter Letzt kann sich der Fahrer auf langen Geraden ja immer noch ducken. Ganz nach dem Motto: «Gring abe u vou seckle…»
Die Schweizer Slalom-Meisterschaft geht am Wochenende in die dritte Runde. Auf dem Programm steht das Rennen in Bure (JU), der längsten Strecke im diesjährigen Kalender.
Am Wochenende findet zum 53. Mal der Slalom von Bure im Kanton Jura statt. 110 Tore müssen auf einer Länge von 5,3 Kilometern zurückgelegt werden. Damit ist Bure die längste Strecke im Kalender. Und auch eine, die es in sich hat. Das hat einer der Favoriten im Vorjahr zu spüren gekriegt. Christian Bralla, vor Bure noch mit intakten Meisterschaftschancen, kam 2023 nicht über Platz 7 in seiner Klasse hinweg. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der damalige Bure-Neuling geschlagen geben. «In diesem Jahr werde ich es hoffentlich besser machen», sagt der Fiat-X1/9-Pilot aus dem Tessin. «Ich bin den Kurs schon paar Mal im Kopf durchgegangen. Ausserdem werde ich diesmal eine GoPro montieren und mir meine Fahrten danach anschauen.»
Im Kampf um den Tagessieg wird Bralla unter normalen Umständen nicht eingreifen können. Den werden voraussichtlich wieder Philip Egli (im Dallara-Formel-3), Lukas Eugster (Ligier-Honda) und Marcel Maurer (Renault 2.0) unter sich ausmachen. Im Vorjahr hat es das Trio jedenfalls sehr spannend gemacht. Nach dem ersten Durchgang führte Eugster – Egli und Maurer lagen nur 0,1 respektive 0,8 Sekunden zurück. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3.
Damit es zu einem richtigen Schlagabtausch kommt, muss Eugster in Bure bereits im ersten Lauf abliefern. Bei den bisherigen Slaloms in Frauenfeld und Bière machte der Ostschweizer jeweils im ersten Lauf Fehler, sodass der Druck im zweiten Lauf so gross war, dass die Rechnung nicht mehr aufging. «Wenn ich es schaffe, Philip im ersten Lauf mit einer soliden Zeit unter Druck setzen kann, habe ich eine Chance. Aber bei ihm weisst du nie: Er zaubert immer noch ein paar Zehntel aus dem Hut. Deshalb muss ich wirklich alles geben, wenn ich ihn schlagen will.»
Nicht ausser Acht lassen darf man natürlich auch Lionel Ryter, der zusammen mit Jannis Jeremias (VW Polo) die Junioren-Meisterschaft anführt. Dem jungen Walliser aus Martigny lief es zuletzt beim Slalom in Bière nicht nach Plan. Im ersten Durchgang verbremste er sich, im zweiten Lauf bekam er nach einem Torfehler eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Im Vorjahr fehlten dem Renault-2.0-Piloten als Gesamtvierter knapp vier Sekunden aufs Podest. Wetten, dass es diesmal weniger sind?
Noch mit einer weissen Weste, also ohne Verlustpunkte, reisen (neben Egli, Eugster und Bralla) auch Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3, VW Scirocco), Stephan Burri (IS bis 2000 cm3, VW Scirocco) sowie Jean-François Chariatte (E1 bis 1600 cm3, Fiat X1/9) an. Burri hat es in seiner Klasse wieder mit den meisten Gegner (20) zu tun. «Um als Sieger vom Platz zu gehen», sagt Burri, «darf ich mir wirklich keinen Fehler erlauben.» Gespannt darf man sein, ob der junge Matthias Bischofberger in seinem Porsche 997 GT3 Cup wieder ähnlich auftrumpft wie beim Auftakt in Frauenfeld. Der 19-Jährige aus Wängi wird mit Sicherheit einer der ganz heissen Kandidaten auf den Sieg bei den Fahrern mit einem Dach überm Kopf sein.
Der Auftakt zur 53. Ausgabe in Bure werden am Samstag die LOC-Klassen machen (ab 7.15 Uhr). Im Rahmen der LOC-Serien wird auch der Suzuki Swiss Racing Cup seinen vierten Lauf austragen. Hier stellt sich die Frage: Wer kann Sandro Fehr am vierten Sieg in Folge hindern?
Der Sonntag (mit den NAT-Klassen) beginnt ebenfalls um 7.15 Uhr. Das erste Rennen startet um 13.30 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den zwei Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos. Organisator ist die Ecurie des Ordons.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon
Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in den kommenden Tagen wie folgt zu erreichen sein:
Montag (Pfingstmontag), 20.05.2024, geschlossen
Ab Dienstag, 21. Mai 2024 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten jederzeit gerne wieder zur Verfügung.
Auto Sport Schweiz
Albert Tamm (bei den Champions of the Future) und Lynn Neuhaus (ROK Cup) haben am Wochenende für die Schweiz internationale Top-Ergebnisse abgeliefert.
Albert Tamm, der Führende bei den Super Minis in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, reitet weiter auf der Erfolgswelle. Der Elfjährige aus Lugano hat am Wochenende beim zweiten Lauf zur Champions of the Future Academy in Valencia zwei dritte Plätze eingefahren. Damit liegt er nach zwei von sechs Veranstaltungen auf dem zweiten Gesamtrang. «Ich bin zufrieden», meinte Tamm. «Zwei Tage hintereinander auf dem Podium ist eine solide Leistung. Leider war mein Start nicht ideal und ich musste die Verfolgung aufnehmen, was bei identischen Karts keine leichte Aufgabe ist. Aber die Saison ist noch lang. Und ich liege nur 29 Punkte hinter dem Führenden.»
Auch aus Franciacorta, wo in zehn Tagen (25./26. Mai) die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft gastiert, gab es eine Erfolgsmeldung. Lynn Neuhaus gewann den zweiten Lauf zum ROK Cup mit einem klaren Vorsprung von 2,2 Sekunden. Im ersten Durchgang wurde die Freiburgerin noch Sechste. In der Gesamtwertung liegt Neuhaus auf Platz 11 – einen Rang hinter Sergio Koch. Allerdings haben beide ein Rennen weniger absolviert. «Wir waren schon in den Trainings sehr effektiv», sagt Neuhaus. «Dadurch hatte ich ein perfektes Set-Up und war für die Rennen sehr zuversichtlich. Nach einem guten Start und dank der optimalen Motoren- und Chassis-Einstellungen konnte ich in meiner Kategorie Super Rok mit 31 Fahrern nicht nur den Sieg feiern, ich fuhr auch noch die schnellste Rennrunde.»
Formel E in Berlin, WEC in Spa und IMSA in Laguna Seca: Wieder standen am Wochenende zahlreiche Schweizer und Schweizerinnen international im Einsatz.
Beim Doubleheader der Formel E in Berlin stand für einmal nur ein Schweizer am Start: Edoardo Mortara. Der stellte sein Auto (zum ersten Mal seit Berlin 2022) auf Pole-Position und sicherte seinem Team Mahindra damit die ersten Saisonpunkte. Im Rennen lag der Genfer bis Runde 3 in Führung, mischte lange in den Top 5 mit, fiel dann aber nach einer Berührung auf Rang 8 zurück. Im zweiten Rennen startete er von SP8. Und wieder hätte Mortara Punkte holen können, hätte ihn ein Plattfuss nicht zu einem Boxenstopp gezwungen. Der 16. Schlussrang war für «Mister Macau» enttäuschend. Dennoch nahm Mortara Positives mit: «Wir haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Mein Fokus liegt bereits auf den nächsten beiden Rennen in 14 Tagen in Shanghai.» Die Siege in Berlin gingen an Nick Cassidy und António Félix da Costa. Einen ersten Eindruck von der Formel E bekamen auch Ricardo Feller und Grégoire Saucy. Beide durften in Berlin an den Rookie-Tests teilnehmen.
Nicht am Start waren Sébastien Buemi und Nico Müller. Beide standen bei der WEC für ihre Teams Toyota respektive Peugeot in Spa-Francorchamps im Einsatz. Während Buemi das letzte Rennen vor den 24h von Le Mans auf Rang 6 beendete, wurde Müller Zehnter. Für Buemi waren schon die ersten Meter ereignisreich. Abgesehen von einer Berührung in Turn 1 erhielt der Mann aus Aigle (VD) obendrauf noch eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Überschreitung des erlaubten Energieverbrauchs in der Einführungsrunde. «Das Ergebnis ist nicht ideal, aber wir müssen damit leben», meint Buemi. «Immerhin sind wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen und haben Punkte geholt, aber wir hatten uns ein Bisschen mehr erhofft.» Bester Schweizer in Spa war Neel Jani im Proton-Porsche als Fünfter. Raffaele Marciello auf BMW wurde Elfter. Vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans am 15./16. Juni liegt Buemi und seine Toyota-Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa 50 Punkte hinter dem führenden Porsche-Penske-Trio zurück… In der LMGT3 verpasste Iron-Dames-Fahrerin Rahel Frey (Lamborghini) bei ihrem ersten WEC-Einsatz in diesem Jahr das Podium als Vierte knapp. Dahinter kamen Grégoire Saucy (McLaren) und Thomas Flohr (Ferrari) auf den Rängen 5 und 6 ins Ziel.
Auch Acura-Pilot Louis Delétraz verpasste das Podium knapp. Der Genfer musste sich beim IMSA-Lauf in Laguna Seca mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben, bleibt mit diesem Ergebnis in der Gesamtwertung (ebenfalls auf P4) aber auf Tuchfühlung mit der Spitze. Einen Schweizer Sieg auf höchstem Level gab es am Wochenende aber doch noch: Philip Ellis bleibt in der GTD eine sichere Bank und sicherte sich auf dem Mercedes AMG GT3 von Winward Racing bereits seinen dritten Klassensieg in dieser Saison. Ellis behauptet damit auch die Spitzenposition in der Gesamtwertung.
Einen dritten Platz und einen Sieg (in der Kategorie ProAM) sicherte sich das Schweizer Team Spirit of Race beim zweiten Lauf zum GT Open in Hockenheim. Bester Schweizer Pilot war Rolf Ineichen. Der Luzerner belegte im ersten Lauf Rang 5 im Gesamtklassement (Vierter in der Kat. Pro), im zweiten Durchgang wurde er Siebter (P6 in der Kat. Pro).
Einen Sieg feierte auch Mike Müller beim Auftakt des Tourenwagen-Junior-Cups im Rahmen des ADAC Racing Weekends in Oschersleben. Topcar-Pilot-Müller, der seine zweite Saison in der VW-Nachwuchsserie absolviert, war im Qualifying klar der Schnellste und sicherte sich den Sieg in Lauf 1. Im zweiten Durchgang machten (in Führung liegend) ein Reifenschaden alle Hoffnungen auf ein «Doppelpack» zunichte.
Am vergangenen Wochenende sind beim Bergrennen Eschdorf wieder ein paar Schweizer am Start gestanden. Unter ihnen auch Robin Faustini und Thomas Amweg mit ihren neuen Boliden.
Das Bergrennen in Eschdorf (LUX) hat am vergangenen Wochenende auch wieder einige Schweizer angelockt. Unter ihnen auch Robin Faustini und Thomas Amweg, die auf diese Saison ihren fahrbaren Untersatz gewechselt haben. Beide sind neu mit einem Nova Proto NP01 Turbo unterwegs. Und für beide war das Rennen in Eschdorf die erste Gelegenheit, das neue Auto unter Rennbedingungen am Berg zu testen.
Bei beiden lief dieser Test mehr oder weniger reibungslos ab. Faustini hatte am Samstag im ersten Lauf zwar ein Getriebeproblem, konnte sonntags die drei Läufe aber problemlos absolvieren und fuhr in 50,996 sec die zweitschnellste Tageszeit. Besser als Faustini war lediglich der Slowene Patrik Zajelsnik, der im zweiten Lauf in 49,019 sec (135,8 km/h Schnitt) persönliche Bestzeit fuhr. «Ich bin generell sehr zufrieden, sieht man einmal von dem Problem mit dem Getriebe am Samstag ab», sagt Faustini. «Ich konnte mich von Lauf zu Lauf steigern und auch wenn die Bedingungen nicht top waren und der Grip zu wünschen übrig liess, konnte ich Vertrauen aufbauen. Noch sind gewisse Sachen wie die Traktionskontrolle oder die Sitzposition links gewöhnungsbedürftig. Aber dafür, dass dies unser erstes Bergrennen mit dem neuen Auto war, ist es gut gelaufen. Mit dem Osella FA30 wäre ich wahrscheinlich noch schneller gewesen. Aber dieses Auto kenne ich auch gut, beim Nova ist halt alles noch neu.»
Diese Erfahrung hat auch Thomas Amweg gemacht, der sich die achtschnellste Zeit (53,481 sec) notieren liess. «Ich war zum ersten Mal auf dieser Strecke. Und auch zum ersten Mal mit einem Sportwagen am Berg», sagt Amweg. «Insofern waren die Zeiten für mich zweitrangig. Wichtig war, dass alles funktionierte und das Auto ganz blieb.» Die Umstellung vom Formelfahrzeug auf den Prototypen ist Amweg gut gelungen. Der Gurnigel-Sieger von 2019 gibt aber zu, dass er sich die Sache etwas leichter vorgestellt habe. «Das Auto hat mehr Volumen. Daran muss ich mich erst gewöhnen. Deshalb bin ich auch mit viel Respekt gefahren. Im letzten Lauf hatte ich noch einen Schaltfehler gemacht. Der hat Zeit gekostet. Aber wie gesagt: Auf die habe ich gar nicht besonders geschaut. Im Moment geht es darum, das Auto kennenzulernen. Erst ab Hemberg geht es dann um die Wurst.»
Neben Faustini, der noch in Ecce Homo fahren wird, und Amweg, der vor dem Saisonstart voraussichtlich noch ein Rennen in Frankreich absolviert, nahm auch Faustinis Vater Simon Hugentobler die 1,8 km kurzen Strecke unter die Räder. Der Papa war im himmelblauen Osella seines Sohnes sogar einen Hauch schneller als Amweg. Ebenfalls am Start war Roland Bossy. Der Jurassier fuhr einen F2 Formula Master von 2007 mit – so Bossy – «Formel-2-Modifikationen, deshalb der Name», und reihte sich inmitten der zahlreichen Monopostos auf Platz 15 ein. Bester Tourenwagenpilot war Thomas Kessler in seinem Mitsubishi Evo 8. Knapp über einer Minute lag die Bestzeit von Frédéric Neff auf Porsche 997 GT2R. Die weiteren Schweizer und ihre Zeiten: «Speedmaster» auf BMW M3 GT3 in 1:02,561 min, Jérôme Nicolet auf Peugeot 308 in 1:04,145 min.
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