Am Wochenende geht eine Ära zu Ende. In Monza bestreitet Jenzer Motorsport sein letztes Formel-3-Rennen. Ab 2025 konzentriert sich das Team aus Lyss ausschliesslich auf die Formel 4.
Am Wochenende findet in Monza der Formel-1-GP statt. Im Rahmenprogramm bestreitet die FIA Formel 3 ihr Saisonfinale. Mit dabei ist auch das Team Jenzer Motorsport. Allerdings zum letzten Mal. Für die Mannschaft aus Lyss geht eine Ära zu Ende. 2025 wird ein neues Formel-3-Auto eingesetzt. Diese Investition will sich Jenzer nicht mehr antun. «Wäre ich heute erst 55», meint Andreas Jenzer, «würde ich es machen. Aber ich bin 61, meine Lebenspartnerin Esther, mit der ich das Team seit mehr als 30 Jahren führe, 65. Irgendwann muss man ans Aufhören denken und ich möchte nicht mit 70 oder älter sagen: Oh, das hätte ich gerne noch gemacht oder da wäre ich gerne noch hingereist, aber ich kann nicht mehr, weil es die Gesundheit nicht mehr zulässt.»
Jenzer darf mit Stolz auf eine lange Formel-3-, sprich GP3-Zeit zurückblicken. Nur er und der französische Rennstall ART sind seit Anfang an (2010) mit dabei. 2010 war neben 2017 gleichzeitig das erfolgreichste Jahr für Jenzer. Man erinnere sich an Nico Müller, der damals in der Premierensaison zwei Rennen gewann. Oder an den Norweger Pal Varhaug, der gleich beim ersten Rennen in Barcelona triumphierte. Am Ende des ersten Jahres war Jenzer Motorsport Dritter. Ein Erfolg, den man 2017 nochmals wiederholte. Seither (2019 wurde aus der GP3 die Formel 3) kam Jenzer nicht mehr an diese Leistungen heran. Der sensationelle sechste Platz aus dem Vorjahr konnten die Berner 2024 nicht wiederholen. Vor dem Finale liegt man auf dem zehnten Rang. Wenn in Monza noch ein Top-Ergebnis gelingt, könnte man noch Neunter werden.
Der Platz von Jenzer wird das Team DAMS aus Frankreich übernehmen. Damit sind bis auf ein Team (AIX Racing) alle Teams, die in der Formel 3 am Start stehen, auch in der Formel 2 dabei. Für Jenzer ist 2025 aber längst noch nicht Schluss. In der Formel 4 wird die Mannschaft aus Lyss weiter Gas geben. Dort mischt Jenzer in diesem Jahr gleich in vier Meisterschaften mit: der Formula 4 Italia, der CEZ F4, der Euro 4 und der bereits beendeten Formula 4 Winter Series. Langweilig wird es dem Firmenchef und seiner Crew also nicht. «Aber 30 Rennen, wie wir es dieses Jahr haben, wird es nicht mehr geben.» Parallel zur Formel 3 und Formel 4 hat Jenzer in den vergangenen Jahren auch für private Kundschaft ein gut funktionierendes Business aufgebaut. Auch um dieses wird sich Jenzer weiter kümmern. Genauso wie um den F4-Test mit dem von Auto Sport Schweiz lancierten Young Drivers Projekt.
Vom 29. August bis 1. September feiert die Arosa ClassicCar seine 20. Ausgabe. Motorsportbegeisterte erwartet ein einzigartiges Event mit zahlreichen historischen Rennfahrzeugen.
Die Arosa ClassicCar ist DAS historische Bergrennen der Schweiz. Der diesjährige Event verzeichnete über 240 Nennungen – ein neuer Rekord in der Geschichte der Arosa ClassicCar. Auch in diesem Jahr übersteigt damit das Interesse die Anzahl der Startplätze, was die Jury bei der Auswahl besonders gefordert hat. Das Resultat ist ein Starterfeld mit äusserst attraktiven, teils einzigartigen Fahrzeugen und echten Oldtimer-Schmuckstücken, die die Herzen von Oldtimer- und Motorsport-Fans höherschlagen lässt.
Unter den prominenten Gästen ist im Jubiläumsjahr Walter Röhrl, einer der erfolgreichsten Rallye-Fahrer aller Zeiten. Röhrl, bekannt für seine unglaubliche Präzision und seine unzähligen Siege in der Rallye-Welt, verkörpert wie kein anderer den Geist des Motorsports und besucht die Arosa ClassicCar als Botschafter von Porsche. Als Rennfahrer dabei ist unter anderem der Le-Mans-Klassensieger von 2023 Fabio Scherer sowie die ehemaligen Motorrad-Profi-Rennfahrer Jonas Folger, Jesko Raffin und Marcel Schrötter.
Die Arosa ClassicCar legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Der Einsatz von P1 Racing Fuel, einem aus 100% fossilfreien Basisstoffen hergestellten Treibstoff, reduziert den CO2-Ausstoss um bis zu 85%. Zudem wird die im Rahmen des Projektes KlimDest «klimaneutrale Destination» eingenommene Vorreiterrolle weiter vorangetrieben. Dazu zählt, dass Zuschauende erstmals mit einem im Vorverkauf erworbenen Tribünenticket den öffentlichen Verkehr in der gesamten Schweiz kostenlos zur An- und Abreise nutzen können. Mit der Anreise per ÖV kann der persönliche Beitrag zur Emission bereits um 90 % gesenkt werden. Zudem verkehrt ein Shuttle-Bus zwischen Arosa und dem Startort Langwies. Für den Individualverkehr ist die Strecke zwischen Langwies und Arosa mehrheitlich gesperrt und nur vereinzelt befahrbar.
Tickets sind online erhältlich. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Streckenöffnungszeiten finden Sie unter www.arosaclassiccar.ch
Spa, Magny-Cours, Mugello, Hockenheim: Schweizer Renn-Asse haben am Wochenende wieder im grossen Stil abgeräumt. Allen voran Louis Delétraz und Patric Niederhauser. Wobei sich Letzterer über seinen Triumph nicht lange freuen durfte…
Die ELMS ist in diesem Jahr ausgeglichen wie selten zuvor. Im vierten Lauf in Spa-Francorchamps gab es den vierten Sieger. Diesmal war die Reihe an Louis Delétraz, der mit seinen beiden Teamkollegen Robert Kubica und Jonny Edgar das vierstündige Rennen für sich entscheiden konnte. Delétraz, der tags zuvor den LMP2-Oreca auf die Pole-Position gestellt hatte, kam als dritter Fahrer im Schlussturn noch einmal unter Bedrängnis von der immer näher heranrückenden Inter-Europol-Mannschaft. Doch der Genfer fuhr das von mehreren Safety-Car-Phasen geprägte Rennen am Ende souverän nach Hause und liegt nun zwei Rennen vor Saisonende auf Rang 1 in der Gesamtwertung. Weniger gut lief es für Fabio Scherer. Der Le-Mans-Klassensieger von 2023 wurde 14., der Liechtensteiner Matthias Kaiser 21.
Die LMP3-Klasse gewann der Ligier #11 von Eurointernational, während die Ligier #31 von Racing Spirit of Léman und #17 von Cool Racing das Podium komplettierten. Nicht im Ziel war für einmal Rahel Frey im Iron-Dames-Porsche. Auch Grégoire Saucy (LMP2 ProAM) schied noch vor Halbzeit des Rennens aus. Der Sieg in der GT3-Klasse holte sich das Team Kessel Racing aus dem Tessin.
Im Michelin Le Mans Cup, der im Rahmenprogramm der ELMS in Spa fuhr, sicherte sich Cool Racing mit Rang 2 einen Platz auf dem Podium. Der lange führende Samir Ben beendete (mit Teamkollege Pieder Decurtins) auf dem LMP3 von Haegeli by T2 Racing das Rennen als 17. Eine Strafe wegen eines «early release» beim Boxenstopp sowie eine Berührung kurz vor Schluss vereitelten ein Top-Ergebnis. Auf Platz 5 landete das Team Racing Spirit of Le Mans. Rang 9 ging an David Droux im zweiten Cool-Racing-Auto. Miklas Born überquerte die Ziellinie als Achter, bekam aber eine 30-Sekunden-Strafe wegen Track-Limit-Verstössen aufgebrummt und fiel so auf Rang 14 zurück. Iron-Dames-Fahrerin Karen Gaillard schied aus.
Bei der GT World Challenge Sprint in Magny-Cours sah es lange nach einem Schweizer Sieg aus. Patric Niederhauser hatte mit Teamkollege Sven Müller den ersten Triumph für das Porsche-Team von Rutronik Racing eingefahren, als er Stunden nach dem Rennen eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines «unsafe release» erhielt. Die Strafe warf «Nidi» auf Rang 3 zurück. Im zweiten Rennen landete das Duo auf Rang 14. Ricardo Feller belegte die Plätze 12 und 6. Das Team Emil Frey Racing musste sich nach den Rängen 4 und 5 im ersten Lauf mit den Rängen 8 und 13 im zweiten Durchgang zufrieden geben. Lucas Légeret sicherte sich im Gold Cup zwei zweite Plätze.
Für Philip Ellis endete das IMSA-Wochenende in Alton/Virginia für einmal nicht auf dem Podest. Doch auch mit Rang 4 hat der Zuger die Führung im Gesamtklassement bei zwei noch ausstehenden Rennen verteidigen können.
Nach einer fast dreimonatigen Rennpause wegen einer bakteriellen Entzündung kehrte Jasin Ferati am Wochenende zurück auf die Rennstrecke – und das mit Erfolg! Beim Lauf zur italienischen GT-Meisterschaft in Mugello fuhr der Winterthurer im Dienste von Emil Frey Racing im zweiten Rennen als Dritter aufs Podest. Im ersten Lauf lag Ferati noch hinter Giorgio Maggi, der zwei Mal Zwölfter wurde.
Einen sensationellen dritten Platz sicherte sich auch Ethan Ischer beim ersten von drei Läufen zur Euro 4 in Mugello. Der Fahrer aus dem Team Jenzer Motorsport war von Startplatz 6 ins Rennen gegangen und überholte im Kampf um den Podestplatz keinen geringeren als den Führenden der italienischen Meisterschaft Freddie Slater. Ischers Stallgefährte Enea Frey komplettierte die starke Teamleistung mit Rang 8 respektive Rang 3 bei den Rookies.
Einen Erfolg verbuchte auch Dragster-Pilotin Jndia Erbacher. Die 30-jährige Baselbieterin gewann bei der NitrOlympX in Hockenheim die Königsklasse FIA Top Fuel mit 4,084 Sekunden in einem Solo-Lauf. Auch der Thurgauer Bruno Bader stiess bis ins Finale vor, scheiterte dort aber in der Kat. Pro Modified an Andres Arnover aus Estland.
Robin Faustini hat es geschafft: Der junge Aargauer hat in Oberhallau im fünften von sieben Rennen zur Schweizer Berg-Meisterschaft den Titel geholt. Das Rennen wurde von einem schweren Unfall von Joël Burgermeister überschattet.
Es war ihm nicht zum Feiern zumute. Der neue Schweizer Bergrennwagenmeister Robin Faustini (26) war im zweiten Lauf gerade eben mit einer neuen Bestzeit die drei Kilometer lange Strecke in Oberhallau hochgefahren, als kurz darauf der Thurgauer Joël Burgermeister mit seinem Tatuus Formel 4 schwer verunfallte. Der Gesamtzweite der Schweizer Berg-Meisterschaft hatte im schnellen Linksknick vor der Tarzan-Kurve die Kontrolle über sein Auto verloren und kam von der Strecke ab. Burgermeister hatte Glück im Unglück. Den modernen Sicherheitsstandards des Rennwagens und der Rennstrecke ist es zu verdanken, dass der Unfall glimpflich ausging. Am Abend meldete sich der 33-Jährige aus dem Krankenhaus in Winterthur. «Mir geht es den Umständen entsprechend gut.» Zur Unfallursache meinte Burgermeister: «Ich bin links mit den Rädern ein wenig ins Gras gekommen und war danach nur noch Passagier.» Die Ärzte konnten schnell Entwarnung geben: Burgermeister erlitt keine schwerwiegenden Verletzungen, war stets ansprechbar und hatte sich lediglich über Schmerzen in der Schulter beklagt.
Die lange Unterbrechung führte dazu, dass sich die Rennleitung nach der Bergung des Verunfallten entschloss, den vorgesehenen dritte Lauf zu streichen. Dadurch war klar, dass nicht nur der Tagessieg an Faustini ging, sondern auch die Titelentscheidung gefallen war. «Natürlich freue ich mich, dass ich gewonnen habe», sagt der junge Aargauer. «Aber wenn du siehst, wie dein bester Kumpel verunfallt, dann sind der Sieg und der Titel nebensächlich.»
Faustini war mit seinem Nova-Prototypen im ersten Durchgang auf der noch nassen Fahrbahn in 1:18,146 min Zweitschnellster hinter Mitsubishi-Fahrer Roger Schnellmann, der von besseren Konditionen profitierte und nach dem ersten Lauf in 1:16,845 min die Rangliste anführte. Im zweiten Lauf rückte Faustini in 1:08,179 min die Hackordnung wieder zurecht und sicherte sich in der Addition der beiden Rennläufe den Gesamtsieg vor dem österreichischen Staatsmeister Christoph Lampert (Nova Proto, 2,5 Sekunden zurück) und dem Walliser Joël Volluz (Osella FA30, 4,3 sec). Weil Lampert für die Schweizer Wertung nicht berücksichtigt wird, holte sich Schnellmann mit einem soliden zweiten Lauf nicht nur überlegen den Klassensieg in der E1 bis 4000 cm3 sowie den Tagessieg bei den Tourenwagen, er schaffte es als Dritter sogar auf das Podium. «Das ist ein schöner Erfolg, auch wenn er den Streckenbedingungen zu verdanken ist. Unter normalen Umständen habe ich gegen die schnellen Sport- und Rennwagen keine Chance. Aber so hat’s zum Podium gereicht.» Auch der Zweitplatzierte Volluz war mit dem Erreichten zufrieden. «Mir hat nach meinem Ausrutscher am Samstag Trainingszeit gefehlt. Insofern kann ich mit Rang 2 gut leben. Ausserdem hatte ich immer noch den Restriktor vom EM-Lauf in Les Rangiers im Auto. Ich konnte also nicht die volle Leistung abrufen.»
Hinter den Top 3 sicherte sich Volluz’ Markenkollege Simon Hugentobler Rang 4; eine Sekunde vor Thomas Amweg (Nova Proto Helftec) und Michel Zemp (Norma M20FC Helftec). Amweg war mit seiner Leistung nicht zufrieden. Schon im Training fehlte ihm Topspeed. Vor dem Reservoir wurde er mit 236 km/h «geblitzt», Markenkollege Faustini war 20 km/h schneller. Auch fehlt nach wie vor das letzte Bisschen Vertrauen. «Ich bin immer noch zu zögerlich», so das eigene Urteil von Amweg. Zemp konnte mit seinem zweiten Durchgang, in dem er mit seinem 1170-cm3-Turbo sogar zwei Zehntel schneller als Amweg war, gut leben. Noch wichtiger war für den Langenthaler, dass er das Motorenproblem aus Les Rangiers orten und aussortieren konnte. «Eine Ventilschaftkappe hatte sich gelöst. Wir haben sie in der Ölwanne gefunden.»
Schnellster Fahrer bei den 2-Liter-Formelautos war nach dem Unfall von Burgermeister der Jurassier Roland Bossy als Gesamtachter. Bossy verwies F3-Pilot Egli deutlich auf Rang 2 in seiner Klasse. Der Schweizer Slalom-Meister leistete sich ein super spannendes Duell mit dem jungen Walliser Lionel Ryter. Nachdem Ryter im ersten Lauf noch vorne lag, schlug Egli mit einem starken zweiten Lauf und einem Mini-Vorsprung von vier Tausendstelsekunden zurück.
Zweitschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf und damit Sieger in der E1 bis 3500 cm3 war der Berner Simon Wüthrich auf seiner VW Golf Turbiene. Keine Blösse gab sich auch Vorjahresmeister Bruno Sawatzki mit seinem Cup-Porsche. Der 53-Jährige aus Balzers war einmal mehr der schnellste IS-Pilot und hält dadurch die Meisterschaft zumindest bei den Tourenwagen offen. Bei den zwei verbleibenden Rennen wird die Entscheidung zwischen ihm und dem führenden Roger Schnellmann voraussichtlich über die Rekordzeiten entschieden. Im Moment liegt der Vorteil noch bei Schnellmann. Fährt Sawatzki am Gurnigel (8. September) einen neuen Klassenrekord, was sehr gut möglich ist, weil er diesen im Vorjahr nur knapp verpasste, könnte das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen.
Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in Oberhallau: Jessica Roth (Toyota GT86, Gr. A/ISA bis 2000 cm3), Pierre Mürner (BMW M2, Super S über 3501 cm3), Roland Graf (Toyota Yaris, Super S Competition bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren765, Super S Competition über 3000 cm3), Diego Bernhard (Ford Escort, Historic TW über 1151 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche Carrera RSR, Historic TW über 2001 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Antonio Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC bis1600 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Dani Fauler (VW Golf 20V, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Roman Krüsi (Porsche 911, E1 über 4000 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging an Michael Schläpfer vor Silas Reuter und René Schnidrig. Les-Rangiers-Sieger Philipp Krebs schied im zweiten Lauf nach einem Unfall in der Tarzankurve aus. In der TCR stand Patrick Flammer zuoberst auf dem Podest – vor Michael Widmer und Pirmin Scheidegger.
Im Bergpokal (für hubraumschwächere Autos bis 2 Liter) hat Jean-François Chariatte auf seinem Fiat X1/9 nach einem knappen Sieg gegen Mitch Kuster in der E1 bis 1600 cm3 die Führung verteidigt, obwohl er am Samstag noch meinte: «Das wird ein schwieriges Rennen. Ich habe mit dem Fiat in Oberhallau keine Erfahrungswerte.» Hinter Chariatte liegt Stephan Burri auf Platz 2 – gefolgt von Jannis Jeremias und Stephan Moser. Aus dem Rennen ist Sébastien Coquoz. Der schnelle Opel-Kadett-Pilot hatte im zweiten Lauf einen Motorschaden. «Wir müssen Zuhause schauen, was genau das Problem ist», meinte Coquoz.
Schnellster Fahrer im deutschen KW Bergcup war Patrick Orth auf Porsche 911 GT3 Cup.
Und so geht es weiter:
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Der erste Sieger der neu gegründeten PSA Transition Trophy ist ein alter Bekannter: Hanspeter Thöni war 2019 mit seinem kleinen Peugeot 106 Gesamtzweiter in der Schweizer Slalom-Meisterschaft.
Ende 2023 lief die Homologation der Gruppe-N-Autos aus. Fahrer, die bisher in solchen Fahrzeugen an Rennen zur Schweizer Slalom-Meisterschaft teilgenommen haben, sahen sich gezwungen, ihr Fahrzeug zu wechseln (was mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre), sich in der E1 einzuschreiben oder bei der neu gegründeten PSA Transition Trophy zu starten. Sieben Fahrer und eine Fahrerin entschieden sich für Letzteres. «Wir versuchen, die Kluft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu überbrücken und den Fahrzeugen ‹vergangener› Tage eine Daseinsberechtigung im Rennsport von Morgen zu geben», sagt Tom Gàl, Vorsitzender der PSA Trophy. Die neu geschaffene PSA Trophy steht Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot der Gruppen N und A in den Hubraumklassen bis 1400 cm3 und 1401-1600 cm3 offen, deren Homologation (wie eingangs erwähnt) abgelaufen ist.
Als Sieger der ersten PSA Trophy liess sich in Chamblon der ehemalige Slalom-Vizemeister Hanspeter Thöni feiern. Der 49-jährige Brienzer gewann mit seinem goldenen Peugeot 106 die Slaloms von Frauenfeld, Bière, Bure und Chamblon. Bei der Doppelveranstaltung in Ambri setzte sich Tom Walther durch. Thöni hatte im ersten Durchgang ein Tor ausgelassen. Im zweiten liess ihn die Motorleistung kurz vor der Ziellinie im Stich. «Ich habe später im Fahrerlager festgestellt», sagt Thöni, «dass zwei Zylinder keine Kompression mehr hatten. Weil der Schaden vor Ort nicht reparabel war, entschied ich mich schon am Samstagabend zur Heimreise.»
In Chamblon, beim Finale, lief Thöni dann wieder zu alter Stärke auf und sicherte sich den Sieg in der «Trophy der Kleinen» – vor den beiden «Tom’s», Tom Walther und Tom Gàl. Auf den weiteren Rängen klassierten sich Ramon Hänggi, Bernhard Brunner, Marc Henry Mingard, Dan Goudron und Magali Serex.
Ein besonderes Merkmal der PSA Trophy ist der Einsatz von Synfuel. Alle Fahrer respektive Fahrerinnen haben in der Premierensaison auf synthetisch hergestellten Treibstoff gesetzt.
Exakt drei Wochen nach den schweren Überschwemmungen ist man in Oberhallau bereit für den fünften Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Mit 250 Anmeldungen ist das Rennen bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Die letzten Vorbereitungen sind noch im Gange. Ab morgen Samstag, 24. August, ist ab 7.30 Uhr der Rennbetrieb eröffnet. Der fünfte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Oberhallau soll wieder Tausende Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken. Vor allem am Samstag. Da werden hochsommerliche Temperaturen erwartet. Für Sonntag zieht eine Störung heran. Das könnte das Renngeschehen und die Entscheidung um die Meisterschaft beeinflussen. Denn eines ist klar: Der Gesamtführende Robin Faustini, alleiniger Sieger aller bisherigen Rennen, kann am Sonntag den Sack zumachen.
Der junge Aargauer hat nach vier von sieben Rennen 102 Punkte auf seinem Konto (4 x25 plus zwei Punkte für den Streckenrekord in La Roche). Holt er auch in Oberhallau den Tagessieg, kommt er auf 127 Zähler. Einer der beiden punktgleichen Verfolger Thomas Amweg oder Joël Burgermeister könnte in diesem Fall bis zum Finale in Les Paccots zwar noch auf 139 Zähler davonziehen. Doch das würde nicht reichen. Beide hätten noch einen «14er» als Streichresultat. Damit kämen sie maximal auf 125 Punkte…
Gewinnt Amweg oder Burgermeister, ist die Entscheidung auf das nächste Rennen am Gurnigel (8. September) vertagt. Unabhängig davon wie Faustini abschneidet. Gewinnt ein anderer (beispielsweise 2015-Sieger Joël Volluz) und Faustini wird Zweiter, ist der Kittel ebenfalls geflickt. Faustini hat also drei Matchbälle. Und die Frage ist nicht, ob er einen davon verwertet, sondern wann.
Weitere Infos zum beliebten Bergrennen im Klettgau bietet dieser Link. Zeitplan und Startliste sind angehängt. Viel Vergnügen in Oberhallau!
Für Ricardo Feller läuft es in der DTM zurzeit nicht so, wie er das gerne hätte. Auch Julien Apothéloz war mit seinem Wochenende am Nürburgring nicht wunschlos glücklich.
Am Wochenende stand auf dem Nürburgring der fünfte (von acht) Läufen zur diesjährigen DTM auf dem Programm. Für Ricardo Feller, der in dieser Saison noch auf seinen ersten Sieg wartet, endete das Wochenende auf den Rängen 9 und 8, während ABT-Teamkollege Kelvin van der Linde am Samstag bereits seinen zweiten Saisonsieg feiern durfte. «Wir sind das ganze Jahr zwei, drei Zehntel zu langsam, egal bei welchen Bedingungen», meinte Feller gegenüber motorsport-total.com. «Heute (Samstag) war es sogar noch viel mehr. Ich bin gerade etwas ratlos. Wir müssen das nun zuerst analysieren.»
Etwas besser lief es für das Team Emil Frey Racing. Der Brite Jack Aitken wurde im ersten Rennen Fünfter, sein Teamkollege, der Niederländer Thierry Vermeulen, im zweiten Lauf (Sieger Sheldon van der Linde) Sechster. In der Meisterschaft liegt Feller auf Rang 7 – 50 Punkte hinter seinem Teamkollegen, der führt. Bester EFR-Fahrer ist Aitken als Neunter. In der Teamwertung liegen die Safenwiler auf Rang 6. Es führt Fellers ABT-Mannschaft.
Auch Julien Apothéloz erlebte in der Eifel nicht unbedingt das beste Wochenende. Im Rahmen des Prototype Cup Germany musste sich der junge Zürcher mit den Plätzen 3 und 6 zufrieden geben. Dadurch ist er in der Meisterschaft um eine Position auf Rang 3 zurückgefallen, was aber nicht so tragisch ist, weil das führende Duo am Nürburgring zwölf Punkte weniger sammelte als Apothéloz und sein italienischer Teamkollege Riccardo Leone Cirelli. Beim Finale am Sachsenring (7./8. September) hat Apothéloz mit «nur» 15 Punkten Rückstand also immer noch intakte Titelchancen. Die Siege am Nürburgring gingen an Ralf und David Schumacher.
Robin Faustinis Siegesserie geht weiter. Der Leader der Schweizer Berg-Meisterschaft hat auch in Les Rangiers nichts anbrennen lassen. Was den vierten Sieg in Folge für ihn besonders speziell machte: Vater Simon Hugentobler wurde Zweiter!
Auf dem Podium sind sie schon des Öfteren zusammen gestanden. Aber auf 1 und 2 waren die «Faustinis» noch nie. Beim vierten Bergrennen der Saison in Les Rangiers feierten Robin Faustini und Vater Simon Hugentobler ihren ersten Doppelsieg. «Mein Vater hatte sicher einen kleinen Vorteil im ersten Durchgang», sagt Robin. «Als er losfuhr, war die Strecke schon trockener. Aber nichtsdestotrotz hat er einen super Job gemacht. Dass wir ausgerechnet in Les Rangiers unseren ersten Doppelsieg feiern durften, hat uns natürlich beide sehr gefreut.»
Für den Fahrer des Nova-Emap-Prototypen war es der vierte Sieg im vierten Rennen. Nimmt man das Saisonfinale in Les Paccots 2023 dazu, dann ist der 26-jährige Suhrer seit fünf Rennen ungeschlagen. Dass er in Les Rangiers die Nase in der Schweizer Wertung vorne haben würde, war zu erwarten. Aber auch als Favorit muss Faustini seine Leistung zuerst erbringen. Und das tat er. Der ersten Laufzeit von 1:51,7 min liess er im zweiten Durchgang eine 1:43,0 min folgen. Schneller waren im Jura nur die beiden EM-Teilnehmer Christian Merli auf seinem Osella FA30 und Geoffrey Schatz auf seinem Nova Proto. «Als ich zum ersten Lauf startete, war es bis zum Grippon trocken, danach gab es noch feuchte Stellen. Deshalb habe ich etwas Vorsicht walten lassen. Der zweite Lauf ist mir dann bestens geglückt. Mit der drittbesten Zeit bin ich sehr zufrieden. Mein Fokus liegt aber natürlich voll auf dem Gewinn des Schweizer Meistertitels.»
Hinter Faustini und Hugentobler sicherte sich Joël Burgermeister mit seinem Tatuus-Formel-4 den dritten Gesamtrang in der Schweizer Wertung. Burgermeister fuhr im zweiten Durchgang in 1:47,4 eine absolute Fabelzeit. «Ich war schon im Vorjahr drei Sekunden schneller», so der Ostschweizer, «und jetzt schon wieder. Leider habe ich im ersten Lauf einen kleinen Fehler gemacht. Und ausserdem musste ich als erster Formelpilot ins Rennen gehen. Da waren die Bedingungen noch etwas schlechter. Dass mir am Ende zwei Tausendstelsekunden auf Platz 2 fehlten, ist natürlich unter diesen Umständen richtig ärgerlich.»
Drei Sekunden hinter dem Podest landete Thomas Amweg bei seinem ersten Einsatz in Les Rangiers. Der Aargauer hatte schon im Vorfeld betont, dass er es vorsichtig angehen wolle. Und dass es für ihn in erster Linie darum ging, die Strecke kennenzulernen. «Das hat eigentlich ganz gut geklappt und ich habe meine Feuertaufe bestanden. Mit Platz 4 kann ich gut leben. Ich wäre gerne noch unter 1:50 min gefahren, aber das hebe ich mir für nächstes Jahr auf…»
Schneller als dieses Trio war nur noch Joël Volluz auf seinem Osella FA30. Der Walliser war aber nicht für die SM eingeschrieben und bleibt so auf seinen bisherigen 20 Punkten aus La Roche sitzen.
Fünfter im SCRATCH wurde Lokalmatador Roland Bossy auf seinem Tatuus-Formel-2. Direkt dahinter rangierte mit Ronnie Bratschi auf Mitsubishi Evo 7 der beste Tourenwagenfahrer (in der EM- als auch in der E1-Wertung). Der Urner verpasste auf teilweise noch feuchter Strecke den Streckenrekord von Reto Meisel von 2022 um lediglich vier Zehntelsekunden. Weil Bratschi seit zwei Jahren mit tschechischer Rennlizenz fährt, erhält der Urner für die SM jedoch keine Punkte. Die volle Punktzahl ging deshalb erneut an Bratschis Markenkollege Roger Schnellmann. Dieser führt nach Les Rangiers die Tourenwagenwertung in der Schweizer Meisterschaft weiter souverän mit dem Punktemaximum (100) an. Zweitschnellster Tourenwagenpilot aus Schweizer Sicht war im Jura Frédéric Neff. Der Porsche-Fahrer sicherte sich bei seinem Heimrennen den Sieg in der E1 +4000 cm3. Während Interswiss-Porsche-Fahrer Bruno Sawatzki das IS-Duell gegen seinen Mentor Christoph Zwahlen gewann. Sawatzki ist nach Les Rangiers (mit 75 Punkten) der erste Verfolger von Schnellmann. Dahinter lauern punktgleich Stephan Burri, der mit seinem VW Scirocco die IS bis 2 Liter gewann, und «Speedmaster», der den McLaren LT765 in einer neuen Rekordzeit (2:15 min) in der SuperSérieCompétition +4000 cm3 den Berg hochjagte. Schnellster Zweiliterpilot mit Dach überm Kopf war der schnelle Westschweizer Sébastien Coquoz, der im Opel Kadett 16V erstmals eine Zeit von unter 2:10 min erzielte.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Les Rangiers: Sylvain Chariatte (Honda Integra Type R, SuperSérie), Oski Kuhn (Peugeot 308 GTI, SuperSérie bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie bis 4000 cm3), Yan Montavon (Peugeot 206, ISN), Ivan Kilchenmann (Suzuki Swift, A bis 2000 cm3), Jennifer La Monica (Cupra MK3, A plus 2000 cm3), Quentin Salomon (Ford Fiesta, R2), Pascal Bron (Citroën DS3, R3T), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, R5), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic bis 2000 cm3), Nicolas Jolidon (BMW M3 E30, Historic plus 2000 cm3), Guillaume Mathez (Peugeot 309 GTI, Historic Class), Alessandro Bertanza (Fiat Abarth, Historic Competition), Philipp Krebs (Renault Clio 3, RCC), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, IS bis 1600 cm3), Daniel Aeschlimman (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Célien Délétroz (BMW 325i, IS bis 3000 cm3), Vanessa Zenklusen (Subaru Impreza, IS bis 3500 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3), Peter Steck (Opel Astra, TCR), Anthony Darand (Tracking, E2 Silhouette), Nicolas Dumond (Nova NP03, ES SportsCars bis 1600 cm3), Jean-Jacques Maitre (Nova NP01, E2 SportsCars bis 2000 cm3), Joffrey Salomon (Formula Jedi, E2 SingleSeater bis 1400 cm3).
Viel Zeit bleibt den Bergrennfahrern nicht. Am kommenden Wochenende geht es bereits weiter – mit dem Bergrennen in Oberhallau. Dort kann Faustini den Sack bereits zumachen. Voraussetzung dazu ist ein weiterer Tagessieg. Mehr dazu erfahren Sie im Internet unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Für Nico Müller fand Weihnachten schon im August statt! Der 32-jährige Berner hat einen Vertrag als Porsche-Werksfahrer unterzeichnet. Müller sagt: «Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung!»
Nico Müller hat einen neuen Arbeitsgeber. Der ehemalige DTM-Pilot wechselt zu Porsche und wird dort Werksfahrer. Als solcher geht Müller in der kommenden elften Saison der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft für Andretti Formula E an den Start. Damit stellt Porsche sein Programm in der Elektro-WM noch breiter auf und erweitert seinen Kunden-Support. Müller ergänzt drei der zuletzt erfolgreichsten Fahrer des Feldes: seinen neuen Teamkollegen und Weltmeister 2023 Jake Dennis sowie Pascal Wehrlein als aktuellen Weltmeister und António Félix da Costa als siegreichsten Fahrer der abgelaufenen Saison (beide vom werkseigenen TAG Heuer Porsche Formel-E-Team). «Porsche-Werksfahrer zu sein, ist für mich ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht», sagt Müller. «Als ich zum ersten Mal mit Porsche in Kontakt gekommen bin, war mir sofort klar: Das ist etwas ganz Besonderes. Als Rennfahrer ist Porsche die Marke, zu der man aufschaut. Jetzt Porsche repräsentieren zu dürfen, ist eine grosse Ehre, die mich mit sehr viel Stolz erfüllt.»
Ob Müller neben seiner Verpflichtung in der Formel E noch andere Rennen respektive Meisterschaften für Porsche bestreitet, ist noch offen. Mit seiner Erfahrung drängt er sich definitiv auch für Einsätze in der WEC auf. Während Müller die Arbeit für Andretti Motorsport bereits aufgenommen hat, wird er parallel dazu noch sein Programm mit Peugeot in der Langstreckenmeisterschaft zu Ende bringen. Dort stehen noch drei Rennen an: Austin (1.9.), Fuji (15.9.) und Sakhir (2.11.). Die neue Formel-E-Saison beginnt für Müller am 7. Dezember in São Paulo.
Vom 29. August bis 1. September 2024 feiert das renommierte Bergrennen Arosa ClassicCar seine 20. Ausgabe. Motorsportbegeisterte dürfen sich vor allem auf einen Namen freuen: Walter Röhrl.
Auf die 20. Ausgabe der Arosa ClassicCar, das wohl bedeutendste historische Bergrennen der Schweiz, werden wir an dieser Stelle in der Woche vor dem Anlass eingehen. Soviel sei aber jetzt schon verraten: Für Motorsportbegeisterte lohnt sich die Reise nach Arosa allein schon aufgrund eines Namens: Walter Röhrl. Die deutsche Rallye-Legende, bekannt für seine unglaubliche Präzision und seine unzähligen Siege in der Rallye-WM, verkörpert wie kein anderer den Geist des Motorsports und besucht die Arosa ClassicCar als Botschafter von Porsche.
Weitere Informationen finden Sie unter www.arosaclassiccar.ch
Zum 79. Mal findet am Wochenende das Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers statt. 195 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben – das sind 50 mehr als im vergangenen Jahr!
Schluss mit Sommerpause! Am Wochenende beginnt die zweite Saisonhälfte der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024. Auf dem Programm steht der Klassiker von St-Ursanne nach Les Rangiers. Das einzige Schweizer Bergrennen mit EM-Status findet bereits zum 79. Mal statt. Dementsprechend geschichtsträchtig ist der Anlass, der 1926 zum ersten Mal ausgetragen wurde; damals allerdings noch von Develier nach Les Rangiers. Für die Ausgabe 2024 haben sich 195 Fahrer und Fahrerinnen eingeschrieben. Das sind 50 mehr als noch vor einem Jahr!
Im Startfeld der EM-Teilnehmer ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Dazu gehören die Top 3 bei den «Tourenwagen» mit dem Kroaten Matija Jurisic (Peugeot 308, 175 Punkte), dem Italiener «O’Play» (Mitsubishi Lancer Evo, 168) und dem Franzosen Nicolas Werver (Porsche 997 GT3R, 158), sowie die Top 3 bei den Rennfahrzeugen mit dem Franzosen Geoffrey Schatz (Nova Proto NP01, 175 Punkte), dem Italiener Christian Merli (Osella FA30, 150) und dem Deutschen Alexander Hin (Osella FA30, 133).
Im Kampf um den Sieg in der Schweizer Meisterschaft gilt Robin Faustini auf seinem Nova-Emap NP01 als Favorit. Der 26-jährige Suhrer hat alle drei bisherigen Rennen (Hemberg, La Roche, Reitnau) für sich entschieden und war auch zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück (D) der schnellste Schweizer. Ein Sieg in Les Rangiers fehlt dem ehrgeizigen Aargauer noch in seinem Palmarès. Zu Faustinis grössten Konkurrenten zählen (aus Schweizer Sicht) Joël Volluz auf seinem Osella FA30 sowie Thomas Amweg auf seinem Nova Proto Helftec NP01. Amweg liegt in der Gesamtwertung auf Rang 2 mit 26 Punkten Rückstand. Der Kantonskollege von Faustini hält den Ball aber bewusst flach. Amweg fährt zum ersten Mal in Les Rangiers. «Ich habe nicht grosse Ambitionen», meint der Gurnigel-Sieger von 2019, «dafür eine grosse Portion Respekt. Ich habe die Strecke mit meinem Vater nochmals abgefahren. Es ist eine Mutstrecke. Deshalb geht es für mich in erster Linie darum, die Strecke kennen zu lernen und dann im 2025 von dem, was ich gelernt habe, zu profitieren. Es wäre schade, wenn jetzt etwas passiert. Ich möchte ja noch in Oberhallau, am Gurnigel und in Les Paccots angreifen. Da stehen meine Chancen definitiv besser.»
Auf Platz 3 in der Gesamtwertung liegt vor Les Rangiers Joël Burgermeister. Der Ostschweizer hat mit seinem Tatuus Formel 4 bisher sensationelle Leistungen gezeigt und möchte diesen dritten Platz natürlich gerne weiter verteidigen. Hinter Burgermeister lauert Michel Zemp auf seinem Norma M20FC. Zemp hat schon vor dem Saisonstart gesagt, dass das Rennen in Les Rangiers für ihn ein hartes Stück Arbeit werden wird. Von der Leistung her ist er gegenüber Faustini & Co. auf der schnellen Strecke im Jura natürlich im Nachteil. «Das werde ich vor allem auf den Geraden zu spüren bekommen», meint Zemp.
Nicht am Start ist Lionel Ryter. Der auf Platz 5 liegende Walliser hat in Osnabrück einen Motorenschaden erlitten, wäre aber sowieso nicht in Les Rangiers am Start gestanden. «Eine Schraube ist in das Innere des Motors eingedrungen und hat einen ziemlich grossen Schaden verursacht», erzählt Ryter. «Ich warte zurzeit auf Ersatzteile, aber hoffe, dass es mit dem Start in Oberhallau klappt. Parallel dazu reparieren wir noch einen Originalmotor.»
Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann auf seinem Mitsubishi Evo 8 haushoher Favorit. Als Gradmesser wird der Wangener wieder einmal auf seinen alten Markenkollegen Ronnie Bratschi treffen. Der Urner, der seit dem vergangenen Jahr mit tschechischer Lizenz fährt, wird für Schnellmann ein interessanter Vergleich bieten. Hinter dem Führenden der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft werden sich in Les Rangiers voraussichtlich die beiden Porsche-Kutscher Bruno Sawatzki und Frédéric Neff einreihen.
Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h) aus dem Jahr 2022. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten ist Roland Bossy mit zwei Siegen der erfolgreichste Teilnehmer. Marcel Steiner (ebenfalls zwei Siege) ist aus hinlänglich bekannten Gründen diesmal nicht dabei.
Die Trainingsläufe finden am Samstag, 17. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.30 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 18. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. TCS-Mitglieder haben bei Vorlage ihrer Mitgliedskarte Vergünstigungen.
Mehr über das Bergrennen von St-Ursanne nach Les Rangiers erfahren Sie unter diesem Link. Die Startliste 2024 ist dieser News angehängt.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
An einem verhältnismässig ruhigen Rennwochenende gab es dennoch ein paar Schweizer Top-Platzierungen. Verantwortlich dafür waren Julien Apothéloz, Mike Müller und Axel Gnos.
Der Zürcher Julien Apothéloz hat am Wochenende beim dritten Lauf zum ADAC Prototype Cup Germany in Hockenheim eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Am Samstag und am Sonntagvormittag sicherte sich der 23-Jährige aus dem Team Mücke Motorsport souverän seine ersten beiden Saisonsiege. Am Nachmittag rutschte der Viertplatzierte Apothéloz mit seinem Duqueine in der Zieleingangskurve in die Streckenbegrenzung und löste damit eine rote Flagge aus. In der Meisterschaft liegt Apothéloz zwei Rennen vor Saisonende auf dem zweiten Rang. Sein Rückstand beträgt 27 Punkte. Pause hat der LMP3-Pilot keine. Bereits am kommenden Wochenende stehen im Rahmenprogramm der DTM die nächsten beiden Wertungsläufe auf der Agenda. Schauplatz ist dann der Nürburgring.
Auch der ADAC Junior-Cup absolvierte seinen dritten Lauf in Hockenheim. Auch dort liegt mit Mike Müller ein Schweizer auf dem zweiten Gesamtrang. Der Berner hatte im Badischen zwei zweite Plätze errungen und liegt in der Meisterschaft 37 Punkte hinter dem Führenden. Im Unterschied zu Apothéloz hat er noch drei Rennen (Spa, Assen und Nürburgring) vor sich.
Einen weiteren LMP3-Triumph feierte auch Axel Gnos. Der 21-Jährige, der in der Ultimate Cup Series in Führung liegt, gewann bei einem Gastauftritt in Brasilien das 3-Stunden-Rennen von Goiania in der brasilianischen Langstreckenmeisterschaft.
Jetzt ist es amtlich: Der amtierende Bergrennwagen-Meister Marcel Steiner (49) wird nicht mehr für LobArt fahren. Die Zusammenarbeit ist beendet, Steiner schaut sich für 2025 nach Alternativen um.
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende! Treffender könnte man die Gefühlslage von Marcel Steiner 2024 wohl nicht beschreiben. Zu gerne wäre der amtierende Bergrennwagen-Meister auch in diesem Jahr gefahren. Doch aus der Titelverteidigung 2024 wird definitiv nichts; auch nicht aus einem Comeback in Les Rangiers am übernächsten Wochenende. Denn Steiner hat auf seiner Homepage verkündet, dass die Zusammenarbeit mit dem italienischen Rennwagenbauer LobArt beendet sei. «Durch die etlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Team Steiner Motorsport und E.G.S. LobArt, sehen wir keine Möglichkeit mehr, diese Zusammenarbeit erfolgreich weiterzuführen. Aus diesem Grund wird es ab sofort von uns keine Renneinsätze mit dem LobArt mehr geben.»
Dabei hat alles so vielversprechend begonnen. Anfang April wurde der aerodynamisch komplett überarbeitete LobArt in Turin der Öffentlichkeit gezeigt. «Ich hatte noch nie so viele Reaktionen auf social media wie damals», erinnert sich Steiner. Doch die Euphorie flachte schnell ab. Schon zwei Tage nach der Präsentation wurden laut Steiner «die ersten Schwachpunkte beim Test in Bresse ersichtlich».
In den Wochen bis zum Rechbergrennen, dem ersten Einsatz des modifizierten LobArt, hat das Team um Steiner viel Zeit und Aufwand in mögliche Verbesserungen investiert. Doch die Investitionen zahlten sich nicht aus. «Bei den ersten Fahrten am Berg zeigten sich die aerodynamischen Defizite des neuen Pakets dramatisch», meint Steiner. «Das Fahrverhalten war unberechenbar und daraus resultierte ein grosser zeitlicher Rückstand. Dies erzeugte die ersten Spannungen zwischen Steiner Motorsport und LobArt.»
Steiner erklärt weiter: «In den folgenden Wochen wurden hitzige Diskussionen geführt (…), um die nächsten Schritte zu definieren. Mit grossem Einsatz bauten wir den LobArt wieder auf den erfolgreichen Stand von 2023 zurück, um an den ersten Rennen zur Schweizer Bergmeisterschaft teilnehmen zu können. Leider holte uns beim Rennen in Hemberg ein immer noch nicht definitiv geklärtes Problem im Motorumfeld ein.»
Weil der LobArt bereits Ende Juni für eine Präsentation zurück ins Hauptquartier nach Turin musste, entschied man sich, auf das Rennen in La Roche-La Berra zu verzichten. Von besagter Präsentation ist der Wagen nicht mehr zurückgekehrt. «Wir hatten zuvor den Motor und die Steuergeräte ausgebaut», sagt Steiner, «weil diese Komponenten uns gehören. Der Wagen ist in Italien geblieben. Uns wurde mitgeteilt, dass ein Schaden am Chassis festgestellt wurde und das Auto für die Bergrennen so nicht mehr sicher genug sei.»
Und wie geht es nun weiter mit Marcel und Steiner Motorsport? «Wir schauen uns nach einer neuen Lösung um und werden 2025 hoffentlich mit neuer Stärke zurückkehren», gibt sich der sechsmalige Schweizer Meister kämpferisch. In zehn Tagen, beim vierten Lauf zur Schweizer Meisterschaft in Les Rangiers, wird Steiner zwar nicht fahren, aber dennoch vor Ort sein. «Dieses Rennen lasse ich mir nicht entgehen, auch wenn es schon ein Bisschen weh tut, wenn man selber nicht fahren kann.»
Schweizer Podestplätze wurden am vergangenen Wochenende nicht wie erhofft in Elkhart Lake (USA), sondern in Most und auf der Nordschleife eingefahren.
Für Louis Delétraz verlief der siebte Lauf zur diesjährigen IMSA-Meisterschaft in Elkhart Lake/Wisconsin nicht nach Wunsch. Von Startplatz 2 ins Rennen gegangen fiel Delétraz’ Acura-Teamkollege Jordan Taylor auf Rang 9 zurück. Doch es kam noch schlimmer. Als der Genfer das Auto übernahm, handelte er sich zwei Strafen ein – zuerst wegen einer Berührung, dann wegen eines Teamfehlers. Immerhin reichte es am Schluss für Déletaz noch für den achten Rang. In der Meisterschaft hat der ASS-Award-Gewinner von 2023 eine Position eingebüsst und ist neu Fünfter. Für Philip Ellis endete das Rennen in der GTD auf Rang 4. Der Zuger ist mit bisher vier Saisonsiegen in seiner Klasse weiter Meisterschaftsleader.
Schweizer Podestplätze gab es dafür in Most (CZ) beim vierten Aufeinandertreffen der F4 CEZ. Beide Schweizer Teams, Jenzer Motorsport und Maffi Racing, durften je einen Sieg bejubeln. In der Meisterschaft liegt Jenzer-Pilot Oscar Wurz aus Österreich weiter souverän in Führung.
Auch bei der NLS auf der Nordschleife waren Schweizer Piloten erfolgreich. Rang 13 im Gesamtklassement (und Rang 2 in der Kategorie SP9 ProAM) gab es für Alex Fontana bei seinem ersten Einsatz auf einem Audi R8 LMS GT3 Evo 2. Einen Klassensieg in der TCR errangen Armando und Dario Stanco auf Cupra TCR. Weitere Top-Platzierungen sicherten sich Marc Schöni (Porsche 718 Cayman GT4 CS, 3. AT), Martin Kroll (Hofor Racing-BMW M2 CS Racing, 1. BMW M2 CS) sowie Michael Kroll (Hofor Racing-BMW M3 E46, 1. H4).
Das Bergrennen Osnabrück zieht jährlich mehrere Schweizer Bergrennfahrer an. Auch diesmal war eine Schweizer Delegation vor Ort, die sich über zahlreiche Klassenpodestplätze freuen durfte.
Im Vorjahr standen auf dem Podium des Bergrennens in Osnabrück ausschliesslich Schweizer. Diesen Erfolg konnten die CH-Delegation 2024 nicht wiederholen. Trotzdem schnitten «unsere» Gastfahrer auch diesmal sehr ordentlich ab. Bester Schweizer (im Vorjahr noch Dritter) war Robin Faustini auf Rang 4. Dem Aargauer Nova-Turbo-Fahrer fehlten am Ende 128 Tausendstelsekunden für Platz 3 in der Endabrechnung. Faustinis vierter und letzter Lauf war zwar der schnellste, der schnellste Schweizer im Feld der 150 Fahrer aus 13 Nationen klagte am Ende aber über Leistungsverlust. Rang 7 im Gesamtklassement belegte Joël Volluz. Der Walliser war auf seinem Osella FA30 damit Dritter bei den Rennwagen der Gruppe E2-SS bis 3000 cm3.
Unter die Top 10 schaffte es auch Michel Zemp. Der Langenthaler musste sich am «Uphöfner Berg» in seiner Klasse, der E2-SC bis 2000 cm3, nur gerade dem überragenden Christoph Lampert geschlagen geben und war mit Klassenrang 2 dementsprechend zufrieden. Auf Rang 12 im SCRATCH, einen Platz vor dem Franzosen Sébastien Petit, landete Simon Hugentobler im Osella FA30.
Der Gesamtsieg bei der 56. Ausgabe des Int. Osnabrücker Bergrennens ging an Patrik Zajelsnik aus Slowenien. Zweiter wurde Geoffrey Schatz. Beim letzten Versuch, Zajelsnik noch abzufangen, schmiss der Franzose seinen Nova Proto in einen von Reifenstapeln geschützten Graben. Platz 3 ging an den Deutschen Alexander Hin. Favorit Christian Merli musste seine Chancen auf den Gesamtsieg nach einem Dreher (mit Einschlag) im dritten Lauf begraben.
Bei den Zwei-Liter-Rennwagen war Victor Darbellay auf seinem Tatuus-Formel-Renault als Klassenvierter der beste Schweizer. Sein Walliser Kollege Lionel Ryter musste nach einem Lauf, in dem er mit der zweitschnellsten Zeit gemessen wurde, mit Motorschaden aufgeben. Den Sieg bei den Tourenwagen sicherte sich erwartungsgemäss der für Tschechien startende Ronnie Bratschi auf seinem Mitsubishi Evo7. Der in derselben Klasse angetretene Frédéric Neff (Porsche GT2 R) wurde in Bratschis Gruppe Vierter.
In seiner Klasse nach Performancefaktor eroberte Stephan Burri im VW Scirocco hinter den unschlagbaren Markenkollegen Erwin Buck (D) den guten zweiten und Jürg Ochsner im Opel Kadett den vierten Rang. Für Ferdi Waldvogel (BMW M3) endete die Zeitenjagd in Lauf 3 an derselben Stelle wie Geoffrey Schatz. Auch Kyrill Graf crashte seinen BMW, und «Speedmaster» gab nach zwei Läufen wegen einer defekten Kupplung auf. Schliesslich rundete Martin Bächler im VW Lupo als Sechster in seiner Klasse die gute Schweizer Bilanz im hohen Norden ab.
Die kompletten Ergebnisse aus Osnabrück finden sie unter diesem Link.
Infos: Peter Wyss
20 Ladies haben sich für den erstmals ausgetragenen, wettbewerbsübergreifenden Damenpokal 2024 eingeschrieben. Bei Halbzeit führt Vanessa Zenklusen vor Tamara Schöpfer und Sabrina Fankhauser.
Auto Sport Schweiz veranstaltet in diesem Jahr zum ersten Mal einen wettbewerbsübergreifenden Damepokal im Automobilrennsport. Dieser richtet sich an alle Ladies (mit Schweizer Rennlizenz), die national oder international am Automobilrennsport teilnehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Rallyesport Rechnung zu tragen, werden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt.
Für die Erstausgabe 2024 haben sich 20 Damen bis Anfang März (kostenlos) eingeschrieben. Weil die Teilnehmerinnen aus den verschiedensten Kategorien stammen, gleicht die Auswertung einer Masterarbeit. Damit die Ladies (und ihre Fans) wissen, wo sie bei Halbzeit der Saison stehen, hat Auto Sport Schweiz, im Speziellen Sarah Hostettler, den Zwischenstand ausgerechnet. Dass einige Fahrerinnen noch null (oder nur wenige) Punkte auf ihrem Konto haben, hat damit zu tun, dass noch nicht alle Teilnehmerinnen, die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen teilnehmen, ihre erzielten Resultate eingereicht haben. Die Ergebnisse der Fahrerinnen (oder Beifahrerinnen), die an einer Schweizer Meisterschaft (Slalom, Berg, Rallye) teilnehmen, wurden automatisch erfasst und gutgeschrieben. Wer seine Ergebnisse aus REGionalen oder internationalen Rennen also noch nicht eingereicht hat, sollte dies bei Gelegenheit nachholen. Der letztmögliche Termin, um die Resultate abzugeben, ist der 1. November 2024.
Damit kommen wir zur aktuellen Rangliste – und diese wird (Stand Juli 2024) von Vanessa Zenklusen mit 162 Punkten angeführt. Auf Platz 2 folgt Tamara Schöpfer (152), Rang 3 belegt momentan Sabrina Fankhauser (95). Zu den weiteren Fahrerinnen in den Top 10 gehören: 4. Franziska Maissen (75), 5. Ekaterina Lüscher (2), 6. Marylaure Udriot (61), 7. Johanna Aeberhardt (54), 8. Marion Tapparel (48), 9. Ludivine Théodoloz (47) und 10. Lisiane Zbinden (35).
Zur Info: In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft wird seit vier Jahren eine separate Damewertung geführt.
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch – Matthias Bischofberger.
Er kam, sah und siegte! Eines der bekanntesten Zitate der Weltgeschichte trifft im Falle von Matthias Bischofberger den Nagel auf den Kopf. Der 20-Jährige aus Wängi im Kanton Thurgau hat 2023 in seiner ersten Saison in der Schweizer Slalom-Meisterschaft einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Bei seinem Debüt in Bière hat er auf Anhieb einen Klassensieg in der Interswiss bei den Fahrzeugen mit mehr als 2500 cm3 gefeiert. Dabei verwies er u.a. das Schweizer Rennfahrer-Urgestein Christoph Zwahlen auf einen Ehrenplatz. Dass Bière keine Eintagesfliege war, bewies Bischofberger kurze Zeit später in Frauenfeld. Auch dort stand er ganz oben in seiner Klasse.
Ein Jahr danach macht der Netzelektriker, der beim EW Frauenfeld angestellt ist, dort weiter, wo er aufgehört hat. Diesmal gewinnt er nicht nur seine Klasse beim Heimrennen Ende April, diesmal ist Bischofberger auf der Allmend mit Rang 4 im SCRATCH auch der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf. Viel Erfahrung bringt der junge Mann, der nebenbei gerne Motorrad fährt, nicht mit. Mit 15 Jahren fing er mit Kartsport an, sagt aber selber über sich: «Ich hab’ da nie zu den Schnellsten gehört!» Bei einem Trackday in Hockenheim erwacht dann das Talent. Im zweiten Porsche 997 GT3 Cup seines Vaters Roland fährt Bischofberger jr. auf dem GP-Kurs mit Leichtigkeit 1:47er-Zeiten.
«Die Konkurrenz hat nicht schlecht geschaut», erinnert sich der Vater. «Schliesslich haben wir zwar solides, aber bei weitem nicht herausragendes Material zur Verfügung.» Doch wie kann einer wie Bischofberger in einem 420-PS-Porsche so mühelos und dazu noch sauschnell um die Strecke kurven? Die Antwortet gibt erneut der Papa: «Er gibt mit dem rechten Fuss Gas und bremst gleichzeitig mit dem linken Fuss. Damit hält er das Auto stabil und fährt so immer auf Zug.»
Dass er den Hockenheimring zuvor im Simulator kennengelernt hat, war sicher eine Hilfe. Aber Bischofberger kann’s auch ohne Simulation. Als er im vergangenen Jahr zum ersten Mal in Bière fuhr, riet ihm sein Vater, er solle die 4,1 Kilometer lange Strecke mit den 71 Toren doch mit dem Fahrrad abfahren. Doch davon hielt Matthias nicht sehr viel. Erstens regnete es, und zweitens war es zu kalt. «Mir reicht ein Besichtigungs- und ein Trainingslauf», sagt Bischofberger und grinst dabei so fest, dass jeder Smiley daneben verblasst.
Wohin die Reise für den jungen Nachwuchsrennfahrer geht, ist offen. 2024 konzentriert er sich auf die Slaloms. Im nächsten Jahr wird er auch am Berg fahren. Rundstreckenrennen würden ihn reizen, aber dafür fehle das Budget, sagen die Bischofberger. Dass der Vater in diesem Jahr keine Slaloms bestritten hat, hat nichts damit zu tun, dass der Sohn deutlich schneller ist. «Damit kann ich in meinem Alter gut leben», sagt Roland Bischofberger. «Wir haben beide Spass am Rennsport. Und es ist schön zu sehen, mit welcher Leichtigkeit Matthias fährt.»
Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Fabio Leimer?
Abu Dhabi, November 2011. Fabio Leimer darf für den Schweizer Formel-1-Rennstall Sauber testen. Für den damals 22-jährigen Aargauer geht ein Traum in Erfüllung. Doch für mehr reicht es nicht. Leimers Bestzeit wird von Esteban Gutiérrez erst am dritten Tag unterboten. Doch Politik und die Mitgift des Mexikaners stehen Leimer im Weg. Zwar verfügt Leimer mit Bautro-Chef Ray Gantenbein über einen sehr potenten Mäzen. Doch ein Schweizer Fahrer bei Sauber – das will irgendwie nicht funktionieren.
Als Leimer 2013 in seinem vierten Jahr den GP2-Titel holt (heute Formel 2), klopft er nochmals an die Türe zur Königsklasse. Doch die aufgeworfenen Budgetzahlen schrecken Gantenbein zurück. Leimer fährt für Rebellion in der Langstrecken-WM. Und findet beim Hinterbänkler-Team Manor 2015 als dritter Fahrer Unterschlupf. Doch als es zu einem Fahrerwechsel kommt, steht ihm der spätere Indy-500-Sieger Alexander Rossi vor der Sonne. Leimer hält sich in der Ferrari Challenge über Wasser, erzielt dort Top-Ergebnisse, ist aber vom Rennsport bitter enttäuscht. «Mir hat man von klein auf gesagt, dass man mit Leistung ans Ziel komme», verrät Leimer. «Bei mir war das nicht der Fall. Egal, wie gut meine Leistungen waren, ich kam nicht weiter. Stattdessen musste ich mitansehen, wie Fahrer in die Formel 1 kamen, die ich in den Nachwuchskategorien regelmässig geschlagen habe.»
Leimer macht Schluss. Doch der Einstieg ins normale Berufsleben verläuft nicht wie erhofft. «Ich bin in ein Loch gefallen, aus dem ich erst wieder rauskommen musste.» 2016 findet Leimer zurück zu den Wurzeln. Fabio bestreitet für das Kartteam von Daniel Meier die OK-Senior-Meisterschaft und gewinnt diese auch. Nebenbei fängt er dort auch an zu schrauben. «Ich habe Dani viel zu verdanken», sagt Leimer, der sich vom Freelance-Mechaniker in wenigen Jahren zum verantwortlichen Teamchef an der Kartstrecke emporarbeitet.
Auf diese Saison hin hat Leimer die Fronten gewechselt. 2024 schraubt er bei KartBox.ch im Team von Kurt Wenger. Bereuen tut er nichts. Und obwohl er längst keinen Kontakt mehr zu Gantenbein pflegt, sagt er: «Ihm habe ich meine Karriere zu verdanken. Ohne ihn wäre in jungen Jahren schon Schluss gewesen.» Dass er den Traum der Formel 1 nur aus der zweiten Reihe leben durfte, hat er abgehakt. Vom reinen Speed her hätte Leimer zweifellos in die Formel 1 gehört. Ob er dort bestanden hätte, ist eine andere Frage. «Ich hätte wahrscheinlich medial versagt. Öffentliche Auftritte waren nie meine Stärke. Das ist sicher auch auf meinen Sprachfehler zurückzuführen. Ich erinnere mich noch an meinen Auftritt im Sportpanorama nach dem Gewinn des GP2-Titels. Ich war von Kopf bis Fuss durchgeschwitzt; so nervös war ich.»
Dass er heute über solche Vorkommnisse spricht, ist ein gutes Zeichen. Leimer ist längst überm Berg und wieder zufrieden mit sich und seiner Welt.
Ob in London, Le Castellet oder Hockenheim – Schweizer Fahrer und Teams haben am Wochenende international wieder Siege und Podestplätze eingefahren.
Ganz nach dem Motto «Das Beste zum Schluss» hat das Schweizer Formel-E-Trio beim Saisonfinale in London doch noch richtig gepunktet. Sébastien Buemi (Jaguar) schaffte es zum Saisonabschluss als Dritter sogar noch aufs Podium. Auf Platz 5 landete Edoardo Mortara (Mahindra). Sechster wurde Nico Müller (ABT). Im zweiten Rennen verpasste Buemi als Vierter knapp seinen dritten Podestplatz in diesem Jahr. Müller, der nebenbei vor dem London-Wochenende bekannt gab, dass er am Ende des Jahres nicht mehr für Peugeot in der WEC fahren wird, holte als Siebter erneut Punkte. Nicht im Ziel war im zweiten Durchgang Mortara. In der Gesamtwertung wurde Buemi 11., Müller 12. und Mortara 16. Die Siege zum Ende der zehnten Formel-E-Saison holten sich Pascal Wehrlein und Oliver Rowland. Ersterer, einst bei Sauber in der Formel 1 unterwegs, sicherte sich den Formel-E-WM-Titel.
Das beste Wochenende in der laufenden Saison erwischte auch die Mannschaft von Jenzer Motorsport in der italienischen Formel 4. Beim fünften Rennen in Le Castellet verpassten die Lysser mit René Francot (NL) als Vierter und Enea Frey als Fünfter haarscharf das Podium. Für Frey war es das beste Ergebnis bisher. In beiden Rennen stand er als Dritter der Rookie-Wertung auf dem «Stockerl».
Den ersten Podestplatz der Saison gab es auch für Yannick Mettler und Dexter Müller im Rahmen der GT Open in Le Castellet. Das Mercedes-Duo belegte im zweiten Rennen Platz 3 in der ProAM. Noch besser machte es das Team Spirit of Race, das im zweiten Durchgang die Gesamtwertung gewann.
Das starke Schweizer Wochenende wurde in Hockenheim bei der GT World Challenge Sprint in Hockenheim vom Emil Frey Racing abgerundet. Nachdem das Duo Lappalainen/Green im ersten Lauf Platz 3 belegte, sicherte sich der Finne und sein britischer Teamkollege ihren ersten Saisonsieg. Für Patric Niederhauser endeten die Rennen auf den Rängen 7 und 14. Ricardo Feller schied in beiden Läufen aus. Lucas Légeret fuhr im Gold Cup auf die Plätze 4 und 2.
Sandro Fehr (37) hat 2024 den Suzuki Swiss Racing Cup zum zweiten Mal in Serie gewonnen. Im Interview mit ASS spricht er aber nicht nur darüber, der St.Galler erklärt auch seinen Rücktritt und erzählt von seinem spannenden Zweit-Hobby.
Gratulation zur erfolgreichen Titelverteidigung im Suzuki Swiss Racing Cup. Welcher der beiden Titel bedeutet dir mehr?
Sandro Fehr: Wenn ich ehrlich bin – der von 2023 aufgrund der Konkurrenz. Gegen Fabian Eggenberger und Marcel Muzzarelli zu gewinnen, war schon sehr speziell. Vor allem gegen «Muzz». Gegen ihn bin ich die letzten 15 Jahre gefahren. Dass ich ihn endlich schlagen konnte, war eine grosse Befriedigung.
Das soll aber deinen Titel von 2024 nicht schmälern, oder?
Nein, ganz und gar nicht. Ich musste auch dieses Jahr alles geben, um zu gewinnen. Ein kleiner Fehler und die Konkurrenz war sofort da.
Du bist überlegen in die neue Saison gestartet und hast schon bald die Chance gewittert, alle Rennen zu gewinnen. Am Ende ist dieser Plan nicht ganz aufgegangen.
Das stimmt. Am Sonntag in Ambri musste ich mich geschlagen geben. Die Zeit war zwar absolut top, aber leider habe ich zwei Mal zehn Sekunden wegen einer umgeworfenen Pylone bekommen. Dass ich deshalb nicht alle Rennen gewonnen habe, ist halb so schlimm. Ein paar Gratulanten gab es trotzdem, die meinten, abzüglich des Streichergebnisses hätte ich ja dennoch eine «saubere Saison» hingelegt.
Weisst du schon, wie es für dich 2025 weitergeht?
Ich werde definitiv kürzer treten.
Heisst das, du hörst auf, wenn es am Schönsten ist?
Ja, so kann man es auch formulieren. Meine Frau und ich erwarten im Januar unser zweites Kind.
Ist das ein Rücktritt für immer, oder wie muss man das verstehen?
Ich bin seit 15 Jahren dabei. Da kann man nicht von einem Tag auf den anderen aufhören. Aber ich werde auf jeden Fall kürzer treten und keine komplette Saison mehr absolvieren. Den einen oder anderen Gaststart kann ich mir aber dennoch vorstellen.
Du hast ja noch ein interessantes Zweit-Hobby…
Ja, ich bin Höhlenforscher. Damit habe ich vor etwa sieben Jahren angefangen. Und das ist richtig spannend. Wenn wir eine neue Höhle entdecken, erforschen wir sie, vermessen sie, machen Pläne und geben die Daten dem Zentralarchiv der Schweizerischen Gesellschaft für Höhlenforschung weiter.
Was war dein bisher spektakulärster Fund?
Wir haben einmal einen Schädel gefunden. Und direkt daneben einen grösseren Knochen. Die wurden dann untersucht und es hat sich herausgestellt, dass es sich beim Schädel um einen Braunbären handelt, der 700 vor Christus gelebt hat. Der andere Knochen stammte von einer Gämse, die 3500 vor Christus gelebt haben soll. Beides fanden wir interessanterweise direkt nebeneinander.
Das vergangene Wochenende stand aus Schweizer Sicht ganz im Zeichen des ersten Saisonsiegs von Sébastien Buemi beim Sechs-Stunden-Rennen der WEC in São Paulo.
Sébastien Buemi hat seine Durststrecke beendet. Der Waadtländer gewann am Sonntag im Rahmen der Langstrecken-WM (WEC) in São Paulo sein erstes Rennen in dieser Saison. Buemi und seine Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa starteten aus der ersten Reihe und übernahmen nach rund 90 Minuten das Kommando. Bis zu diesem Zeitpunkt führte der Toyota mit der #7. Doch eine Drive-Through-Strafe sowie eine Reparatur an der «control unit» warfen das Schwesterauto zurück. Buemi übernahm als Letzter den Toyota mit der #8 und verwaltete die Leaderposition souverän. «Wir hatten ein tolles Auto», meinte Buemi nach seinem ersten Sieg seit Bahrain 2023. «Das Reifenmanagement war eine unserer Stärken, vor allem die Tatsache, dass wir während des gesamten Rennens die mittlere Mischung verwenden konnten. Das hat uns geholfen hat, die Pace zu halten. Ich bin sehr froh, dass wir nach einem schwierigen Saisonstart endlich ein Wochenende ohne Probleme hatten.»
In der Meisterschaft liegt Buemi & Co. nach fünf von acht Rennen auf Platz 5. Der Rückstand auf das führende Porsche-Trio mit Estre/Lotterer/Vanthoor beträgt 48 Zähler. Auch für Peugeot-Werksfahrer Nico Müller (Achter) und BMW-Pilot Raffaele Marciello (Neunter) gab es Punkte. Nicht so für Neel Jani (Proton-Porsche, 15.) und Edoardo Mortara (Lamborghini, 17.). Rahel Frey und ihre Iron Dames starteten in der LMGT3 aus der Pole-Position. Doch der erste Podestplatz in der WEC 2024 lässt weiter auf sich warten. Ein defekter Wasserschlauch an Freys Lamborghini führte zum Ausfall.
Knapp am Podest vorbei schrammte auch Julien Apothéloz beim zweiten Lauf zum ADAC Prototype Cup Germany in Zandvoort. Der Zürcher landete nach Rang 6 im ersten Durchgang auf dem vierten Platz im zweiten Rennen.
Ihr bisher bestes Ergebnis erzielten Alain Valente und Jean-Luc D'Auria beim ADAC GT Masters am Nürburgring. Das Emil-Frey-Duo belegte beim dritten von sechs Läufen die Ränge 15 und 5. Punkte gab es auch für Alexander Fach jr. (Fach Auto Tech) mit den Rängen 8 und 7.
Weiter auf Titelkurs ist Mercedes-Winward-Pilot Philip Ellis in der IMSA. Der Zuger hat am Wochenende in Mosport (CDN) mit Platz 2 in der GTD seine Führung sogar ausgebaut. Ellis und sein amerikanischer Teamkollege Russell Ward haben inzwischen 2090 Punkte auf dem Konto. Das Verfolgerduo Folley/Gallagher liegt bei noch vier ausstehenden Rennen bei 1750.
Bester Nachwuchsfahrer im Bereich Formelsport war am Wochenende Ethan Ischer. Der Jenzer-Pilot belegte in der hart umkämpften italienischen Formel-4-Meisterschaft Rang 7 im zweiten von drei Rennen in Mugello. Der ehemalige FIA-Motorsport-Games-Teilnehmer Dario Cabanelas wurde im Eurocup-3 in Zandvoort Zehnter.
Michaël Burri hat als Sieger der Rallye de Bourgogne bei Halbzeit die alleinige Führung im Gesamtklassement der Rallye-SM übernommen.
Du hast nach der Rallye du Chablais gesagt, du hättest genug von zweiten Plätzen. Wie einfach war es, dieser Aussage Taten folgen zu lassen?
Michaël Burri: Natürlich war es das Ziel, die dritte Rallye des Jahres, die Rallye de Bourgogne, zu gewinnen. Aber ganz so einfach war es dann doch nicht. Vor allem wegen den Wetterverhältnissen.
Du sprichst die dritte WP an…
Ja, so viel Wasser habe ich noch nie gesehen. Wir mussten wegen einem Zwischenfall in der VHC, die vor uns gestartet war, 30 Minuten warten. Als es dann weiterging, fing es heftig an zu regnen. Die ersten zwei Kurven gingen gerade noch so. Danach habe ich phasenweise die Strasse nicht mehr gesehen, so sehr hat es geschüttet.
Trotzdem hast du genau in dieser Prüfung den Vorsprung herausgefahren, den es für den Sieg brauchte.
Ja, ich bin ziemlich viel Risiko eingegangen. Es gab schon bei 50 km/h Aquaplaning. Man konnte also jederzeit und überall abfliegen. Aber ich wollte bei diesen Bedingungen meine Chance nutzen, obwohl ich hinterher sagen muss: Das war überm Limit.
Es war deine vierte Rallye auf dem Hyundai i20 in diesem Jahr. Neben den drei Läufen zur SM hast du auch noch eine Rallye in Italien bestritten. Fühlst du dich langsam eins mit dem Auto?
In den ersten zwei Prüfungen hat das 100-prozentige Vertrauen noch gefehlt. Danach kam wie gesagt der Regen. Aber sonst habe ich mich wohl gefühlt.
Dein Vater Olivier hat eine Woche vor der Rallye de Bourgogne dein Auto bei der Rally Castiglione Torinese eingefahren. Konntest du davon profitieren?
Nein. Das Set-Up war bei den regnerischen Bedingungen nicht zu gebrauchen. Wir mussten wieder umbauen.
Du hattest nach der dritten Prüfung rund 30 Sekunden Vorsprung. Wie schwierig ist es, diese danach zu verwalten?
Das Schwierige ist, den Rhythmus beizubehalten. Und natürlich keine groben Schnitzer zu machen. Das ist uns diesmal gut gelungen.
Mit dem Sieg im Burgund bist du bei Halbzeit der Rallye-SM nun wieder alleiniger Führender. Wie sieht der Plan für die restliche Saison aus?
Das Ziel ist der Titel. Aber die bisherigen Rallyes haben gezeigt, dass das zwischen uns und Coppens/Roux eine sehr enge Angelegenheit wird.
Die international im Einsatz gestandenen Schweizer haben am Wochenende wieder für Erfolgsmeldungen gesorgt – allen voran Louis Delétraz, Rahel Frey, Grégoire Saucy und Axel Gnos.
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Für Louis Delétraz und seine beiden Teamkollegen Robert Kubica und Jonny Edgar endeten die 4 Stunden von Imola, der dritte von sechs Läufen zur ELMS, mit einer unerwarteten Wendung. Stunden nach der Zieldurchfahrt wurde dem siegreichen Oreca-LMP2 von Panis Racing eine 35-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Der Wagen mit der #65 hatte in einer Neutralisationsphase zu früh beschleunigt. Weil die dafür vorgesehene Durchfahrstrafe nicht mehr abgesessen werden konnte, wurde daraus eine Zeitstrafe. Dadurch rückte Delétraz & Co. auf Platz 1 vor. In der Gesamtwertung ist der Genfer dank seinem ersten Saisonsieg nun Zweiter – nur zwei Punkte hinter der Spitze. Auch Fabio Scherer verbuchte in Imola sein bisher bestes Saisonergebnis mit Rang 6. «Leider hat uns in der Startphase ein GT3-Auto abgeschossen.»
Auch in der LMP2 ProAM läuft es aus Schweizer Sicht gut. Grégoire Saucy (mit Teamkollege Mathias Beche, der unter französischer Flagge fährt) stand auch im dritten Rennen (als Dritter) auf dem Podium und führt die Gesamtwertung weiter an. Noch besser erging es Rahel Frey und ihrer Iron-Dames-Mannschaft in der LMGT3. Freys Teamkollegin Michelle Gatting schaffte es auf abgefahrenen Reifen, die Führung in der Klasse zu behalten, obwohl der Aston-Martin von Racing Spirit of Leman sowie der Ferrari von Kessel Racing zum Rennende massiv Druck ausübten. Letzterer ereilte nach der Zieldurchfahrt dasselbe Schicksal wie dem siegreichen Panis-Fahrzeug. Eine 35-Sekunden-Zeitstrafe warf den Kessel-Ferrari von Platz 3 auf Platz 4 zurück.
Ein weiterer Schweizer Sieg gab es im Rahmen der Ultimate Cup Series in Hockenheim. Dort gewann Axel Gnos zum zweiten Mal in dieser Saison in der LMP3. In der NP02 verpasste Karen Gaillard als Vierte knapp das Podium.
Wenig zu jubeln gab es aus Schweizer Sicht bei der DTM auf dem Norisring. Ricardo Feller verpasste als 13. respektive 12. In beiden Rennen den Sprung in die Top Ten, wodurch er vom dritten auf den siebten Tabellenrang zurückfiel. Und auch für Emil Frey Racing verlief der vierte Lauf enttäuschend. Als Neunter im ersten Durchgang blieb der Brite Jack Aitken hinter den Erwartungen zurück. «Das war ein mühsames Wochenende», meinte Feller. «Wir hatten nicht die Pace, vorne mitzufahren. Dabei hat sich das Auto grundsätzlich gut angefühlt. Aber auf meiner Seite der Garage können wir derzeit leider einfach nicht vorne mitkämpfen.» Die Siege am Norisring gingen an René Rast und Nicki Thiim.
Ganz ohne Schweizer Erfolgsmeldung gingen die Rennen am Norisring aber doch nicht über die Bühne. In der ADAC GT4 Germany sicherte sich das Team Hofor Racing by Bonk Motorsport dank Gabriele Piana Saisonsieg Nummer 4. Pianas Teamkollege Tim Reiter rundete den Erfolg mit Platz 3 ab. In der Meisterschaft liegt Piana punktgleich mit dem Deutschen Michael Schrey in Führung.
Auch im internationalen Kartsport gab es einen Schweizer Podestplatz zu bejubeln. Der Tessiner Albert Tamm wurde beim Nachtrennen der Coppa Italia in Lonato Zweiter bei den Minis.
Der beim Slalom in Chamblon verunglückten LOC-Pilotin Sarah Scharmer geht es den Umständen entsprechend gut. Die Zürcherin hat das Krankenhaus verlassen können.
Sarah Scharmer war beim Saisonfinale der Schweizer Slalom-Meisterschaft im ersten Lauf mit ihrem Subaru BRZ auf der ersten langen Geraden nach dem Start verunglückt. Die Zürcherin kam von der Strecke ab, fuhr über einen Erdwall und überschlug sich. Das Auto der 35-Jährigen blieb schwer beschädigt auf der Seite liegen, Scharmer war eingeklemmt, aber bei Bewusstsein. Nach der Bergung wurde sie ins Krankenhaus nach Yverdon gebracht. Von dort mit der Rega ins Unispital nach Zürich.
Inzwischen hat Scharmer das Krankenhaus verlassen können. «Mir geht es den Umständen entsprechend gut», sagt sie. «Ich durfte das Spital verlassen, weil vorerst auf eine Operation verzichtet wird. Wenn sich bei den regelmässigen Kontrollen keine Verschlechterung ergibt, sollten die Brüche ohne Eingriff heilen. Das hoffe ich natürlich sehr. Zurzeit habe ich noch die fixe Halskrause, die ich hoffentlich in den nächsten zwei Wochen gegen eine weichere wechseln kann.»
Die verunfallte LOC-Pilotin hatte definitiv Glück im Unglück. Der Erdwall, über den sie katapultiert wurde, war an die drei bis vier Meter hoch. «Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Streckenkommissaren, der Sanität, dem Bergungsteam und allen Beteiligten bedanken. Sie haben wirklich alle super Arbeit geleistet und ich bin extrem froh und dankbar darüber. Ausserdem möchte ich mich auch für die guten Besserungswünsche, die mich erreicht haben, bedanken.»
Die Rallye de Bourgogne Côte Chalonnaise, der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, geht an Michaël Burri. Der Jurassier entschied die Rallye in der dritten WP bei sintflutartigen Bedingungen zu seinen Gunsten.
Michaël Burri hat seinen Worten Taten folgen lassen. Er habe genug von zweiten Plätzen, meinte der 36-jährige Jurassier vor dem dritten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Und siehe da: Bei der Rallye de Bourgogne Côte Chalonnaise sicherte sich der Sohn des viermaligen Schweizer Meisters Olivier Burri seinen ersten Saisonsieg respektive seinen insgesamt vierten Triumph im Rahmen der Schweizer Meisterschaft nach seinen Siegen bei der Rallye du Valais 2017 sowie dem Critérium Jurassien 2018 und 2022.
Den Grundstein zum ersten Saisonsieg legten Burri und sein Beifahrer Gaëtan Aubry in der dritten Wertungsprüfung. Diese war geprägt von sintflutartigen Regenfällen. «Die ersten beiden Kurven gingen gerade noch so», sagte Hyundai-Pilot Burri. «Danach wurde es so schlimm, dass man die Strasse teilweise nicht mehr gesehen hat.» Burri nahm in dieser Prüfung viel Risiko auf sich. «Ich sah diese Bedingungen als unsere Chance an und versuchte, einen Vorsprung herauszufahren. Das ist uns gelungen, obwohl die Verhältnisse wirklich jenseits von Gut und Böse waren. Man hatte schon mit 50 km/h Aquaplaning.»
Chablais-Sieger Mike Coppens (mit Beifahrer Christoph Roux) verlor auf dieser dritten Prüfung die entscheidenden Sekunden. Der Walliser, Schweizer Rallye-Meister 2021, war auf der 15,35 Kilometer langen Prüfung von Savianges nach Sainte-Hélène mehr als 30 Sekunden langsamer. «Die Bedingungen waren sehr schwierig», erklärte der Skoda-Pilot. «Und die paar Minuten, die ich vor Burri gestartet bin, haben vielleicht auch noch dazu beigetragen, dass wir mehr als 30 Sekunden auf ihn verloren haben. Am Nachmittag, als der Regen aufgehört hatte, sind wir dieselbe Prüfung nochmals gefahren. Da hatte ich zehn Sekunden Vorsprung. Also kann sich jeder selber ein Bild machen.»
Da die Rallye wegen den Wahlen in Frankreich von ursprünglich 158,52 auf 104,79 Wertungs-Kilometer verkürzt wurde (ASS berichtete), wird sie als Rallye Typ 2 gewertet. Das bedeutet: Burri hat nur 25 Punkte für seinen ersten Saisonsieg erhalten statt 32 (für eine Rallye Typ 1). Damit liegt er im Gesamtklassement nun wieder alleine vor Coppens in Führung – mit 83:81 Punkten. Auf Platz 3 hat es sich Thibault Maret gemütlich gemacht. Der Team- und Markenkollege von Coppens fuhr im Burgund wie schon im Vorjahr als Dritter über die Ziellinie und liegt mit total 64 Punkten in Lauerstellung. «Diesmal waren wir sogar Dritte im Gesamtklassement», betonte Maret, der gleichzeitig seine erste Bestzeit (in WP1) fuhr.
Platz 4 sicherten sich Jonathan Scheidegger/Luc Santonicito auf Peugeot 208 T16. Fünfte – mit einem Rückstand von zehn Sekunden – wurden Gauthier Hotz/Michaël Volluz auf ihrem Peugeot 208 Rally4. Dieses Duo sicherte sich damit nicht nur souverän den Sieg bei den Junioren (vor dem Opel-Duo Jérôme und Nathalie Nanchen), Hotz/Volluz gewannen auch die Wertung im Schweizer Rallye-Pokal (vor Nanchen) und Philippe Broussoux/Florine Kummer (Renault Clio RS) und den Vorjahressiegern Claude Aebi/Justin Vuffray (ebenfalls Renault Clio RS).
In der VHC, der historischen Klasse, sicherten sich die Gesamtführenden Eddy und Florence Bérard erwartungsgemäss den Gesamtsieg. Auf Platz 2 landeten Julien Camandona/Mélanie Crettaz. Dritte wurden Nicolas Jolidon/Aurélien Colle – alle übrigens auf BMW M3 E30. Bester Nicht-BMW-Kutscher war Claude-Alain Cornuz als Vierter auf einem Ford Sierra Cosworth RS.
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb der historischen Fahrzeuge, setzten sich die Vorjahresmeister Laurent und Florence Pernet erfolgreich auf BMW 325ix durch.
Weitere Informationen zur Rallye du Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/
Und so geht es weiter:
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Paul Berger war treuer Begleiter und Lebensgefährte von Peter Monteverdi. Zusammen bauten sie die Automobile Monteverdi AG auf. Ihr Standort: ein unscheinbares Hochhaus in Binningen (BL) nahe der Grenze zu Basel-Stadt. Dort entstanden zahlreiche Modelle – vom schnellen Sportwagen über den SUV bis hin zum Rennwagen. Dass Paul Berger mehr als nur die «rechte Hand» von Monteverdi war, zeigte sich spätestens, als der exzentrische Autobauer 1990 die Formel-1-Bühne betrat und mit Hilfe von Karl Foitek († 2019) das damalige Formel-1-Team Onyx Grand Prix übernahm. Berger war dem Projekt gegenüber stets skeptisch, liess sich aber nichts anmerken und bügelte aus, was auf dem Schreibtisch des Chefs liegengeblieben war.
Als einer, der im Nachbarsdorf aufgewachsen ist, pflegte ich schon in jungen Jahren Kontakt zu Monteverdi. Als dieser sich ins F1-Abenteuer stürzte, war es Paul Berger, der dem Autor dieser Zeilen den Zugang zum F1-Paddock ermöglichte. Auch sonst war Berger, der sich stets diskret im Hintergrund aufhielt, die gute Seele im Hause Monteverdi. Mit seiner charmanten Art war er oft das Gegenteil zum etwas schroffen Peter Monteverdi.
Nach dem Tod von Monteverdi 1998 führte Berger das gemeinsame Lebenswerk fort. Bei sporadischen Besuchen war er stets freundlich und zuvorkommend. Sprach man die kurze, für Monteverdi finanziell aber sehr belastende Zeit in der Formel 1 an, wechselte er rasch das Thema… Bis 2016 hütete er die Monteverdi-Schätze im Museum in Binningen. Danach übergab er die Autos in eine Stiftung, welche dafür sorgt, dass die Fahrzeuge in einer Wechselausstellung im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern gezeigt werden können.
Im November 2022 wurde Berger für sein Lebenswerk und seinen unermüdlichen Einsatz rund um die Schweizer Automobilgeschichte mit dem Swiss Classic Lifetime Award ausgezeichnet. Zuletzt habe ich Paul Berger im Dezember 2023 getroffen – an der Abdankung des ehemaligen Schweizer Tourenwagenmeisters Andy Feigenwinter, der einst sogar bei Monteverdi ein Praktikum absolvierte. Am 29. Juni ist Berger im Alter von 81 Jahren nach schwerer, bewundernswert ertragener Krankheit gestorben. Freunden und Hinterbliebenen spricht Auto Sport Schweiz sein tiefes Mitgefühl aus.
Am Wochenende hat die E-Rallye Chablais als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rallye-Cups stattgefunden. 14 Teams standen am Start – darunter auch ein Schweizer Duo sowie Ex-WRC-Pilot Bruno Thiry aus Belgien.
Die Rallye du Chablais hat in der Schweiz eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Elektroautos übernommen. 2018 fand im Rahmen der der «Chablais» die erste E-Rallye statt. 2019 war der Gleichmässigkeitswettbewerb erneut Bestandteil der eigentlichen Rallye. Und 2023 war dann der ADAC Opel E Corsa Rallye-Cup zu Gast. Im Vorjahr hätte die Elektro-Rallye als Teil des FIA Bridgestone Eco-Rallye-Cups erstmals als eigenständiger Event durchgeführt werden sollen. Aus Mangel an Teilnehmern wurde sie auf 2024 verschoben.
Für die diesjährige Ausgabe haben sich 14 Teams auf sieben unterschiedlichen Fabrikaten gemeldet. Die Teilnehmer kamen aus Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Slowenien, Bulgarien, Polen, Tschechien und der Schweiz. Der Sieg ging an das italienisch-polnische Duo Guido Guerrini/Artur Prusak auf einem KIA E-Niro. Das Schweizer Gespann mit Daniel und Maria Ott (auf einem VW ID.5 GTX) belegte Rang 10.
Der Cup ist ausschliesslich normalen Strassenfahrzeugen mit Elektroantrieb gewidmet, die über gültige Zulassungsdokumente für den öffentlichen Strassenverkehr verfügen und an denen keinerlei Änderungen vorgenommen wurden, so dass die Teilnehmer ihre Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch verwenden können. Auch Prototypen sind zugelassen, sofern sie für den täglichen Gebrauch bestimmt und für den Strassenverkehr in der EU homologiert sind.
Die Herausforderung für die Teilnehmer besteht darin, so gleichmässig wie möglich zu fahren. Darüber hinaus misst die FIA den Stromverbrauch der Fahrzeuge und erstellt eine eigene Rangliste bei jeder Rallye. Die FIA-Endwertung der Eco-Rallye-Läufe ist eine Kombination aus dem Verbrauch und den Ergebnissen der Gleichmässigkeit.
Das bekannteste Gesicht bei der Premiere in der Schweiz war der ehemalige WRC-Pilot Bruno Thiry. Der Belgier, der zwischen 1989 und 2002 fünf Mal auf dem Podium eines WRC-Laufes stand, nutzte den neunten Lauf zum Bridgestone Eco-Rallye-Cup als Vorbereitung auf die bevorstehende Elektro-Rallye rund um Monte Carlo. Ebenfalls anwesend war eine Delegation des Automobilclubs aus China. China möchte einen Lauf zum Eco-Rallye Cup veranstalten und hat sich bei der «Chablais» u.a. auch im Austausch mit Organisator Eric Jordan und NSK-Präsident Andreas Michel ein Bild vor Ort gemacht.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 geht in die dritte Runde. Diese findet auf halbem Weg zwischen Dijon und Lyon im Burgund statt. Favorit auf den Sieg in der CH-Wertung sind Mike Coppens (Skoda) und Michaël Burri (Hyundai).
Zwei statt drei Tage, 104,79 statt 158,52 Wertungs-Kilometer – das sind die neuen Eckdaten der Rallye National de Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024. Der Grund für die verkürzte Rallye, ist der Staat Frankreich respektive Emmanuel Macron. Nach der Auflösung der Nationalversammlung der Grande Nation hat Monsieur le Président landesweit Neuwahlen angesetzt. Dafür, so hat es der französische Staat vorgesehen, müssen für die Wähler sämtliche Strassen und Zugänge (zu den Wahlbüros) frei sein.
Im Klartext heisst das: Der Freitag, 5. Juli, bleibt unverändert mit den technischen und administrativen Kontrollen sowie einem Shakedown. Am Samstag, 6. Juli, wird der Parcours von 158,52 Kilometer (wie 2023) auf 104,79 gewertete Kilometer verkürzt. Die Teamvorstellung für die Zuschauer fällt weg. Ebenso die beiden Prüfungen von Burnand/Culles les Roches sowie Sainte Hélène/Moroges. Insgesamt stehen neu acht Prüfungen auf dem Programm. Die Rallye ist dadurch keine Rallye vom Typ 1 mehr, sondern eine Rallye vom Typ 2. Das bedeutet: Der Sieger kann nicht wie bei den bisherigen Rallyes (Critérium Jurassien und Chablais) 32 Punkte einheimsen, sondern maximal 25.
Die beiden Favoriten auf den Sieg in der Schweizer Wertung sind schnell ausgemacht: Da ist zum einen Mike Coppens, der zuletzt bei der Rallye du Chablais mit einem Sieg seine Vormachtstellung in der Schweizer Meisterschaft zementierte. Zum anderen ist da Michaël Burri, der nach zwei zweiten Rängen ganz klar sagt: «Ich habe genug von Ehrenplätzen, ich will jetzt gewinnen!» Beide setzen bei der Rallye du Bourgogne auf Bewährtes. Coppens vertraut den Ansagen von Christophe Roux, Burri lässt sich von Gaëtan Aubry navigieren. Auch der fahrbare Untersatz bleibt für beide identisch: Coppens setzt auf einen Skoda Fabia Rally2, Burri auf seinen Hyundai i20 Rally2.
«Party-Crasher» kann im Burgund eigentlich nur einer sein: der junge Thibault Maret, der mit seinem französischen Beifahrer Kévin Bronner ebenfalls wie gewohnt einen Skoda Fabia Rally2 fährt und im Gesamtklassement mit 15 Punkten Rückstand auf Coppens/Burri auf Rang 3 liegt. Zu den weiteren Schweizern, die im Burgund mit einem Rally2-Auto antreten, gehören Jonathan Scheidegger/Luc Santonicito (Peugeot 208 T16) sowie Stefano Mella/Stefano Tiraboschi (Skoda Fabia R5).
Bei den Junioren wird Peugeot-Pilot Gauthier Hotz dieses Mal von Michaël Volluz assistiert, während Opel-Kutscher Jérôme Nanchen mit Nathalie Nanchen fährt. Von den 121 Teams, die im Burgund am Start stehen, sind bei den modernen Fahrzeugen insgesamt 13 aus der Schweiz – zu ihnen gehören auch Schoeni/Schoeni, Waelti/Darras, Piquerez/Zaros, Joye/Eicher, Broussoud/Kummer und Aebi/Vuffray.
In der historischen Klasse, der VHC, sind fünf Schweizer Teams gemeldet. Die Favoriten auf den Sieg sind die im Gesamtklassement führenden Eddy und Florence Bérard auf BMW M3.
In der Kategorie VHRS (Véhicules historiques de régularité sportive) werden 20 Teilnehmende erwartet, darunter auch die beiden Schweizer Teams Pernet/Pernet und Udriot/Udriot.
Zeitpläne und Karten zu den einzelnen Prüfungen findet man unter diesem Link. Der Servicepark befindet sich in Chalon-sur-Saône (F).
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5./6. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Das Highlight aus internationaler Sicht waren am vergangenen Wochenende die 24h von Spa-Francorchamps. Für den Gesamtsieg reichte es diesmal nicht, dafür aber für zwei Schweizer Klassensiege.
2022 hat Raffaele Marciello die 24 Stunden von Spa gewonnen. Bei der diesjährigen Ausgabe verpassten die Schweizer das Podium. Dafür gab es zwei Klassensiege: Philip Ellis sicherte sich als Gesamtsiebter auf Mercedes AMG GT3 den Gold Cup. Yannick Mettler und seine Teamkollegen im Mercedes #3 des GetSpeed-Teams gewannen den Silver Cup. «Das Rennen war sehr hektisch und chaotisch. Und ich glaube nicht, dass wir über eine Runde das schnellste Auto waren, aber wir haben Konstanz bewiesen und sind mit den schwierigen Bedingungen umgegangen, was uns einen Vorteil verschafft hat», meinte Yannick Mettler. Und Philip Ellis sagte über seinen Triumph: «Das war ein hartes Rennen. Vor allem die Nacht war sehr intensiv mit viel regen, zahlreichen Safety-Car-Phasen und Unterbrechungen. Aber wir haben nie aufgegeben und dürfen stolz auf dieses Ergebnis sein.»
Patric Niederhauser, der im Porsche von Rutronik Racing auf dem neunten Platz landete, spielte vor allem am Vormittag, als der Regen die Porsche begünstigte, eine Hauptrolle und beendete das Rennen ebenfalls in den Top 10. Audi-Werksfahrer Ricardo Feller wurde Zwölfter. Marciello beendete das Rennen an der Seite des italienischen Motorradstars Valentino Rossi auf Platz 24. Der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa 2024 ging an das Aston-Martin-Team von Nicki Thiim, Marco Sørensen und Mattia Drudi.
Auch beim Doubleheader in der Formel E im amerikanischen Portland gab’s für die Schweiz keinen Podestplatz zu bejubeln. Mit den Plätzen 5 und 6 (von Nico Müller), 4 (Edoardo Mortara) und 9 (Sébastien Buemi) lief es für das Schweizer Trio aber so gut wie noch nie in dieser Saison.
Seinen zweiten Saisonsieg in der laufenden Saison feierte Mike Müller beim ADAC Junior-Cup am Nürburgring. In Durchgang 2 bekam Müller wegen einer Kollision eine 35-Sekunden-Strafe aufgebrummt. In der Meisterschaft liegt er nach zwei von sechs Rennen auf Rang 3.
Nach fünf Jahren Pause hat am Sonntag in Reitnau endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft stattgefunden. Tagessieger wurde – bereits zum dritten Mal in diesem Jahr – Robin Faustini.
Vor Reitnau habe er am meisten Respekt gehabt, meint Robin Faustini. Der Führende der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 hat am Sonntag aber auch diese Hürde erfolgreich genommen. Zum dritten Mal ist er in dieser Saison schon als Tagessieger vom Platz gegangen. Rechnet man das Bergfinale von Les Paccots 2023 dazu, hat Faustini nun (saisonübergreifend) vier Tagessiege aneinandergereiht. Über den Ausgang des Rennens, das erstmals seit fünf Jahren wieder ausgetragen wurde, ist der 26-jähriger Suhrer erleichtert. Die Charakteristik der Strecke machte Faustini Sorgen. «Reitnau ist noch mehr als Hemberg eine Strecke, auf der du mit einem 2-Liter-Sport- oder Rennwagen gute Chancen gegen die ‹Grossen› hast. Deshalb habe ich schon Druck gespürt. Aber am Ende ist alles gut gegangen und ich freue mich natürlich, dass ich nun auch dieses Rennen gewonnen habe.»
Faustini fuhr auf der 1570 Meter kurzen Strecke zwei fast identische Laufzeiten und distanzierte seinen Nova-Markenkollege Thomas Amweg in der Addition der beiden Läufe um 2,32 Sekunden. Damit war Amweg deutlich näher an Faustini dran als noch in Hemberg. Dort fehlten dem Familienvater aus Ammerswil noch 4,5 Sekunden. Amwegs Kommentar nach dem Rennen, es habe erstmals so richtig Spass gemacht, kann man durchaus als Kampfansage betrachten. «Im zweiten Lauf hätte eine 47er-Zeit möglich sein können», meint Amweg. «Aber der Gang wollte kurz vor dem Ziel nicht rein und ich habe den letzten Bogen im fünften Gang nehmen müssen.»
Platz 3 im Gesamtklassement ging entsprechend Faustinis Prophezeiungen tatsächlich an einen Fahrer eines 2-Liter-Rennwagens: Joël Burgermeister. Der Thurgauer war mit seinem Tatuus-Formel-4 im ersten Durchgang nur 28 Hundertstelsekunden langsamer als Amweg, konnte sich danach aber nicht mehr steigern. «Mit Platz 3 hinter den PS-Monstern und Erster in der Klasse mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten war es aber dennoch ein erfolgreiches Wochenende», meinte Burgermeister, der den Kampf ums Podium gegen den Langnauer Michel Zemp auf dessen Norma-Helftec-Turbo um acht Zehntelsekunden gewann. Zemp seinerseits war mit seinem ersten Lauf nicht zufrieden. Wie schon in La Roche war der Benzindruck nicht optimal. Zemp verlor im ersten Heat eine Sekunde auf Burgermeister. Da nutzte auch die drittschnellste Zeit im zweiten Lauf nichts mehr.
Hinter den Top 4 landeten Simon Hugentobler (Osella FA30), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0), Christian Balmer (Formel Master) und der Osella-Pilot Peter Amann aus Österreich auf den Rängen 5 bis 8. Neunter und damit schnellster Tourenwagenfahrer war einmal mehr Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 (Sieger E1 plus 3500 cm3). «Ich hatte fahrerisch gesehen nicht den besten Tag eingezogen. Ausserdem hatte ich gebrauchte Reifen verwendet», meint Schnellmann. «Dennoch hat’s im Kampf um den Sieg bei den Tourenwagen mit einem Vorsprung von knapp 1,5 Sekunden gereicht.» Nebenbei bemerkt: Die Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Tourenwagen war in Reitnau eine Schwyzer Angelegenheit. Hinter dem Wangener Schnellmann klassierte sich Markenkollege Thomas Kessler aus Siebnen, Reto Steiner (Ford Escort) aus Unteriberg (Sieger E1 bis 3500 cm3) und Danny Krieg (VW Golf) aus Altendorf (Sieger E1 bis 2000 cm3). Bester Nicht-Schwyzer und Klassenzweiter (hinter Reto Steiner) war Simon Wüthrich auf seiner Golf-Turbiene.
Für einmal nicht zwei Mal im Ziel war Bruno Sawatzki. Der Vorjahres-Tourenwagenmeister leistete sich im ersten Durchgang einen Fahrfehler. Ähnlich wie sein Mentor Christoph Zwahlen in La Roche kam Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup hinten rechts auf eine Grasnarbe. «Weil auf den hinteren Rädern so viel Grip herrscht, bin ich abgeflogen», sagt Sawatzki. Im Kampf um die Tourenwagenkrone ist Sawatzki nun im Hintertreffen. «Die Situation ist ähnlich wie vor einem Jahr. Damals hat Roger auf das Rennen in Massongex verzichtet und ich war im Vorteil. Diesmal ist es umgekehrt. In der Rolle als Jäger werde ich nun versuchen, die restlichen Rennen zu gewinnen – eines davon in neuer Rekordzeit. Dann könnte der Plan von der Titelverteidigung doch noch aufgehen.» Zu gar keinem Rennlauf kam Reto Meisel. Der Tourenwagen-Champion von 2022 kam mit seinem Ersatzauto, dem Mercedes 190 RM, im ersten Trainingslauf nach wenigen Metern von der Strecke ab. «Da Kupplung hat mit Verzögerung, dafür umso mehr als erwartet gegriffen», sagt Meisel. «Da habe ich das Heck verloren.»
In Sachen Titelverteidigung ist auch Stephan Burri ins Hintertreffen geraten. Der Garagist aus Affeltrangen hatte im zweiten Rennlauf einen Defekt an der Antriebswelle. «Wir haben diese dann sofort gewechselt», meint der Scirocco-Pilot. «Aber leider hat der Zeitplan keinen dritten Lauf mehr zugelassen.» Burri ist im Schweizer Bergpokal durch diesen Nuller von Platz 1 auf Platz 7 zurückgefallen. Bei zwei Streichresultaten kann aber noch viel passieren. Es führt nach wie vor Jean-François Chariatte. Doch auch der Fiat-X1/9-Fahrer hat Federn gelassen. Für Platz 2 hinter Martin Howald (VW Golf) gab’s diesmal nur 15 (statt 20) Punkte. Punktgleich mit Chariatte sind dafür Burris Schützling Jannis Jeremias (VW Polo) und Stephan Moser (Toyota Yaris).
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Reitnau: André Krähenbühl /Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Roland Graf (Toyota Yaris, SuperSérie bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren 765 LT, SuperSérie über 3000 cm3), Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA/R2/R3), Armin Buschor (BMW 320, H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche 911 RSR, H über 2000 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Marco Geering (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2000 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3 E30, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW M Power E33, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 B5 Quattro, IS über 3000 cm3), Pirmin Scheidegger (Seat Cupra, TCR), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Martin Howald (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002 ti, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3).
Im Renault Classic Cup ging der Sieg – erstmals in der Clio-3-Historie – an Philipp Krebs. Platz 2 sicherte sich Thomas Zürcher, der nach dem ersten Lauf noch führte. Dritter wurde René Schnidrig.
Mehr über das Bergrennen von Reitnau erfahren Sie unter https://www.vereinbergrennenreitnau.ch/
Und so geht es weiter:
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Reitnau ist zurück! Diesen Sonntag findet nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft im Aargau statt. Favorit auf den Tagessieg ist Lokalmatador Robin Faustini.
Unter neuer Führung und mit der tatkräftigen Unterstützung der Equipe Bernoise findet am Sonntag, 30. Juni, nach fünf Jahren Pause endlich wieder ein Bergrennen in Reitnau statt. Das letzte Rennen 2019 ist schon ein Weilchen her und wurde damals noch unter der Ägide des ACS Mitte ausgetragen. 2020 und 2021 fiel das Rennen aufgrund der Pandemie ins Wasser. 2022 verkündete der damalige Organisator, dass es kein weiteres Bergrennen in Reitnau mehr gebe. Der ACS könne nicht mehr genügend finanzielle Mittel für diesen Grossanlass bereitstellen, hiess es damals. Ausserdem sei das Ende von Reitnau auch eine Folge der veränderten Marktsituation im automobilen Umfeld.
Im Juli 2023 kehrte mit der Gründung des «Vereins Bergrennen Reitnau» Hoffnung zurück. Mit neuem Elan und einem Vorstand vertreten durch Marc Buchser, Roger Lehner, Alain Martin und Beat Wälti sicherte sich Reitnau für 2024 wieder einen fixen Platz im SM-Kalender. Damit ist das Rennen zurück, das 1965 erstmals ausgetragen und bis 2005 als Bergslalom deklariert wurde.
«Es ist schön, dass Reitnau wieder Teil der Schweizer-Meisterschaft ist», sagt Thomas Amweg. «Die Strecke ist zwar sehr kurz, aber die Stimmung auf den Rängen war immer gut. Als Lokalmatador hoffe ich natürlich, dass das auch diesmal so sein wird.» Amweg, der die Strecke mit seinem Nova-Helftec-Turbo in Angriff nehmen wird, ist nicht der einzige «Einheimische» unter den Top-Piloten. Der bisher zweifache Saisonsieger Robin Faustini, der ebenfalls einen Nova-Turbo fährt, gilt als Favorit auf den Tagessieg am Sonntag. Nach dem Triumph in La Roche (mit neuer Rekordzeit) ist Faustini natürlich besonders angestachelt. Fakt ist: Weil Eric Berguerand und Marcel Steiner (die Gesamtsieger seit 2011) nicht am Start stehen, gibt es am Sonntag definitiv einen neuen Sieger.
Bessere Chancen als zuletzt in La Roche rechnet sich auch Michel Zemp aus. Der Langnauer, der beim Auftakt in Hemberg sensationell Gesamtzweiter wurde, hofft, dass auf der kurzen Strecke der PS-Nachteil weniger ins Gewicht fällt. «Reitnau sollte mir liegen», meint Zemp. «Aber ob es wieder so gut läuft wie in Hemberg, das werden wir sehen. Sicher zählt Reitnau zu den Strecken, auf denen die geringere Motorleistung keine so entscheidende Rolle spielt wie beispielsweise dann nach der Sommerpause in Les Rangiers. Dort werde ich den Wald hinauf gegenüber den grossen Turbos keine Chance haben.»
Einer, der ebenfalls gerne aufs Podest zurückkehren möchte, ist Joël Burgermeister. Der Thurgauer fährt mit seinem Tatuus Formel 4 von Klassenrekord zu Klassenrekord. In Hemberg war er bereits Dritter. Vielleicht schafft er das auch am Wochenende wieder.
Bei den Tourenwagen wird es in Reitnau zu einem interessanten Vergleich kommen. Bei den bisherigen Rennen hatte Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 die Nase vorn. In Reitnau kehrt Reto Meisel zurück. Allerdings fährt der Tourenwagen-Meister von 2022 nicht seinen SLK-Mercedes, Meisel weicht nach dem Unfall in Hemberg auf seinen Mercedes 190 RM1 aus. Seinen frisch erstandenen AMG GT3 wird man in den Händen von Ex-GP2-Pilot Simon Trummer bei Taxifahrten bestaunen können.
Spannend wird es selbstverständlich auch in den anderen IS- und E1-Klassen. Dort geht es u.a. auch um die Führung im Bergpokal. Diese teilen sich nach zwei von sieben Rennen Stephan Burri (VW Scirocco) und Jean-François Chariatte (Fiat X1/9).
Zur Strecke: Die genaue Länge der Strecke wird am Samstag (mit der Abnahme) definiert. Man geht von rund 1,620 km aus. Damit ist der Kurs in Reitnau etwas kürzer als der in Hemberg (1,758 km). Die Schlüsselstellen des Parcours sind die Start- und Zielkurven. Aber auch in der Schikane kurz vor dem Ziel kann man entscheidende Zeit gewinnen oder verlieren. Die Bestmarke in Reitnau stammt von Eric Berguerand – aufgestellt bei der letzten Austragung 2019 in 47,22 sec (= 122,363 km/h). Damals war die Strecke 1,605 Meter; ergo wird es dieses Jahr neue Rekorde, aber für die, die sie aufstellen, keine zusätzlichen Punkte geben. «Es soll ja für alle einen Neuanfang sein», sagt Vereinspräsident Marc Buchser.
Die ersten Trainingsläufe finden am Sonntagmorgen ab 6.30 Uhr statt. Die ersten Rennläufe sollen ab der Mittagszeit durchgeführt werden. Jede Klasse wird drei Läufe (sofern möglich) austragen. Die beiden besten Zeiten werden addiert und ergeben die Gesamtzeit.
Mehr über das Bergrennen in Reitnau erfahren Sie unter www.vereinbergrennenreitnau.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Wechselhafte Bedingungen mit Niederschlägen haben das dritte Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse in Imola geprägt. Die Sieger im GT3 Cup hiessen William Mezzetti und Felix Hirsiger.
William Mezzetti gelang beim ersten Lauf des GT3 Cup die Überraschung des Tages: Der Italiener warf in der Startaufstellung seine Reifenwahl über den Haufen und liess trotz regennasser Fahrbahn profillose Slicks aufziehen. Obwohl er aus der ersten Runde praktisch als Letzter zurückkehrte, zahlte sich die mutige Entscheidung aus: Von Position 21 startete er eine furiose Aufholjagd, die ihn in Windeseile wieder nach vorne brachte. In der 15. von 18 Runden übernahm er die Spitze und legte auf den letzten Metern in 1:49,458 Minuten noch die schnellste Rundenzeit vor – über zwei Sekunden flotter als alle Konkurrenten. Seinen ersten Laufsieg im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse sicherte er sich überlegen mit einem Vorsprung von 13,5 Sekunden.
Felix Hirsiger, der Tabellenführer, war von der Pole-Position gestartet. Er fiel aber in der ersten Runde hinter Rodrigo Almeida aus Mosambik und Dylan Yip aus Macao zurück. Beide lieferten sich bis zur Ziellinie ein enges Duell, das letztlich Almeida gewann. Hirsiger musste sich am Ende mit Rang 5 hinter Georges Popoff begnügen. Dafür nahm der Gesamtsieger der ersten vier Läufe beim zweiten GT3 Cup-Rennen des Tages Revanche: Bei durchgehend regnerischen Bedingungen setzte er sich von der Pole-Position direkt an die Spitze und verteidigte sie bis ins Ziel.
In der Gruppe GT4 Clubsport feierte der Portugiese Tomas Guedes zwei weitere Siege. Bei den Porsche 911-Rennwagen der Open GT ging zunächst Pierre Ehret aus Deutschland als Gewinner hervor. Er pilotierte einen bis zu 416 kW (565 PS) starken 911 GT3 R der aktuellen Generation. Den zweiten Lauf sicherte sich der Schweizer Stephan Heim mit dem 404 kW (550 PS) starken Vorgängermodell. Platz 2 ging im ersten Rennen an das eidgenössische Rennsport-Urgestein Enzo Calderari und im zweiten Rennen an Philippe Menotti, mit dem sich der 72-Jährige den 911 GT3 R der Generation 991.2 teilt. In beiden Wettbewerben der Porsche Drivers Competition Suisse hiess der Sieger jeweils Erich Battanta.
Lukas Eugster war mit seinem Ligier-Honda in den vergangenen Jahren fester Bestandteil der Schweizer Slalom-Elite. Das Finale in Chamblon 2024 war sein (vorläufig) letztes Rennen.
Lukas Eugster (34) hört auf. Der Ligier-Honda-Pilot aus Gais im Kanton Appenzell hat in Chamblon seinen (vorläufig) letzten Slalom im Rahmen der Schweizer Meisterschaft bestritten. «Ich schliesse nicht aus, dass ich eines Tages vielleicht mal einen Gaststart mit einem anderen Auto machen werde», sagt Eugster. «Aber was ich sicher sagen kann, ist, dass ich nicht mehr mit dem Ligier antreten werde. Und dass ich auch keine komplette Saison mehr fahre.»
Eugster hat 2019 in Interlaken sein Debüt mit dem Ligier-Honda JS53 gegeben. Davor fuhr er ein Jahr lang einen Tatuus Renault 2.0. Zwei Tagessiege errang der stets freundliche und überaus korrekte Sportsmann seither: 2022 und 2023 in Ambri. 18 Mal musste er sich in den vergangenen Jahren mit Rang 2 hinter dem frischgebackenen Slalom-Meister und Rekordtagessieger Philip Egli einreihen. Am Wochenende beim Finale in Chamblon wurde er Dritter im SCRATCH.
«Die Niederlagen gegen Philip sind nicht der Hauptgrund, warum ich aufhöre», sagt Eugster. «Mit Philip verbindet mich eine Freundschaft, die über den Rennplatz hinausgeht. Wir haben uns bei den Rennen meistens den Stellplatz geteilt. Natürlich war er ein Konkurrent auf der Strecke, aber wir haben uns immer respektiert und uns gegenseitig geholfen. Philip hat mir noch auf diese Saison zwei neue Reifen besorgt. Das sagt eigentlich alles. Deshalb habe ich mich in Chamblon auch so sehr für ihn gefreut. Wenn einer diesen Titel verdient hat, dann Philip!»
Im sechsten Jahr mit dem Ligier ist bei Eugster die Entscheidung gereift, das Projekt zu beenden. Konzeptionell sei es schwierig gewesen, Egli Paroli zu bieten. «In Bière habe ich gespürt, dass ich nicht mehr mit vollem Elan dabei bin», sagt Eugster. «Ausserdem haben mich die langen Wartezeiten in diesem Sport immer öfter genervt. Da ich auch nicht mehr für meinen Sponsor arbeite, war es an der Zeit, diesen Schritt zu machen, obwohl mich dieser auch weiter unterstützt hätte.»
Eugster wird dem Motorsport dennoch in irgendeiner Form erhalten bleiben. Sei es bei Trackdays, Gaststarts oder Taxifahrten. Er betont auch, dass er Zuhause noch immer ein Go-Kart stehen habe… Und wie sagt man so schön: Schon manch ein Rennfahrer hat den Rücktritt vom Rücktritt gegeben – warum nicht auch Lukas Eugster?
Philip Egli hat es geschafft! Der Rekordtagessieger ist endlich auch Schweizer Slalom-Meister. Um dieses Ziel zu erreichen, musste er beim Finale in Chamblon aber sämtliche Register ziehen.
Die Ausgangslage war eigentlich einfach: Philip Egli musste beim letzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024 «nur» seine Klasse gewinnen, um endlich zum ersten Mal Schweizer Slalom-Meister zu werden. Doch das mit dem «nur» gestaltete sich schwieriger als erwartet. Egli lag nach dem ersten Rennlauf im Hintertreffen. Und zwar deutlich. Sein schärfster Rivale Lionel Ryter (Formel Renault 2.0) hatte in 2:52,497 min eine Fabelzeit aufgestellt. Egli war in seinem Dallara-Formel-3 um 2,2 Sekunden langsamer. Was die Situation für den gebürtigen Glarner noch schlimmer machte: Egli war in Chamblon noch nie schneller als 2:53,556 min gefahren. Und das war schon eine Weile her: 2015. Wie also sollte er dieses Blatt noch wenden?
Egli tat, was er in solchen Situationen immer tut: Er blieb ruhig. Zumindest nach Aussen. Doch wer den Slalom-Rekordtagessieger ein Bisschen kennt, der sah ihm an, dass er seine Felle davonschwimmen sah. In der Pause vor dem zweiten und entscheidenden Lauf meinte Egli, der fürs Finale neue Reifen aufzog, deshalb auch: «Ich werde für den Titel nicht volles Risiko gehen. Ich will ja auch im nächsten Jahr wieder fahren. Natürlich kann ich die Tore noch etwas enger anfahren, aber ganz ehrlich frage ich mich schon, wo ich diese zwei Sekunden noch finden soll.»
Egli fand sie. Und nicht nur zwei Sekunden, sondern gleich deren vier! 2:50,738 min hiess seine Bestzeit im zweiten Durchgang. Damit distanzierte er Ryter um 1,7 Sekunden und liess sich bei der Ankunft im Parc Fermé als verdienter Sieger feiern. Mit Freudentränen in den Augen meinte der neue Schweizer Slalom-Meister: «Ich habe alles gegeben. Aber die Anspannung war gross. Alle haben gesagt, ich würde das schaffen. Aber ich hatte meine Zweifel.» Auf die Frage von Vater Rolf Egli, wo er denn vier Sekunden gefunden habe, meinte Philip lapidar: «Überall…»
Zu den ersten Gratulanten zählte Lukas Eugster. Der Ostschweizer, der sich bei jedem Slalom den Stellplatz mit Egli teilt, war über den Ausgang der Meisterschaft erleichtert. Auch oder eben gerade weil er in der Pause vor dem finalen Rennlauf plötzlich im Kampf um die Meisterschaft in Führung lag. «Mir ist es nicht wohl dabei, wenn ich daran denke, dass ich ohne einen einzigen Tagessieg Meister werden könnte», meinte Eugster bei Halbzeit. «Natürlich ist es nicht meine Schuld, wenn die Meisterschaft so ausgeht, aber so möchte ich nicht Meister werden.» Ligier-Pilot Eugster hatte im ersten Rennlauf eine «Sicherheitslauf» in 2:58,976 min zurückgelegt. Im zweiten Durchgang verbesserte er sich um mehr als zweieinhalb Sekunden.
Auch der Beinahe-Spielverderber Lionel Ryter hatte vor dem letzten Rennlauf ein mulmiges Gefühl. «Zum einen bin ich natürlich unfassbar stolz, auf meine Zeit von 2:52 min, zum anderen könnte das die Meisterschaft zu Ungunsten von Philip entscheiden. Und ganz ehrlich: Das war nicht meine Absicht. Natürlich sind wir alle hier, um zu gewinnen. Aber wenn Philip am Ende den Titel verliert, nur weil ich einmal schneller war, dann hätte das einen etwas faden Beigeschmack.» Doch Ende gut, alles gut! Wie Eugster hatte auch Ryter am Ende ein Lächeln auf dem Gesicht. «Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist», meinte der junge Walliser. Zu Egli sagte er scherzhaft: ‹Siehst du! Du brauchst diesen Druck!›»
Im so spannenden Kampf um die Meisterschaft ging fast unter, was sonst noch in Chamblon passierte. Da war zum einen Fabrice Winiger, der mit seinem Porsche GT3 Cup in 3:09,178 min mit Abstand der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf war. Winiger war schon einmal der schnellste Tourenwagenfahrer: 2019 in Romont. «Auch da fuhr ich Rekordzeit», so Winiger. Platz 2 in dieser Disziplin ging an Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich mit einem weiteren «Zwanziger» in der E1 bis 2000 cm3 diskussionslos den dritten Gesamtrang in der Schweizer Slalom-Meisterschaft sicherte. Drittschnellster Tourenwagenfahrer war Rückkehrer Martin Oliver Bürki auf seinem BMW M Power E 33, der damit in der E1 bis 3000 cm3 triumphierte.
Bei den Junioren setzten sich erneut Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias (Tourenwagen) durch. Beide haben nach wie vor eine «weisse» Weste.
Zu den weiteren Klassensieger in Chamblon gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris, SuperSérie über 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie über 3000 cm3), Nicolas Pasche (Renault Clio RS, N/ISN/R1), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Max Langenegger (Citroën C2, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Iwan Brantschen (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Yann Hériter (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 über 2500 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 2500 cm3), Michael Bisig (BMW E30, IS über 2500 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Roberto Luigi (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Etienne Beyer (Opel Ascona B, E1 bis 2500 cm3), Vanessa Zenklusen (Suparu Impreza Type R, E1 bis 3500 cm3), Joël Jäggi (Radical SR4, E2 SportsCars bis 1400 cm3), Antonio Scolaro (E2 SportsCars bis 1600 cm3), Joffrey Salomon (Formula Jedi, E2 SingleSeater bis 1600 cm3).
Im letzten Rennen des Suzuki Swiss Racing Cup 2024 triumphierte der bereits als Meister festgestandene Sandro Fehr. Platz 2 ging an Michaël Béring. Stefan Glanzmann stand als Dritter zum zweiten Mal in dieser Saison (nach Ambri) auf dem Podium. Einen ausführlicheren Bericht zum SSRC folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Überschattet wurde das Finale durch einen Unfall in der LOC-Kategorie L4 über 2500 cm3. Die Zürcherin Sarah Scharmer kam mit ihrem Subaru BRZ im ersten Rennlauf nach nur wenigen hundert Metern von der Strecke ab und überschlug sich. Scharmer wurde ins Spital nach Yverdon-les-Bains gebracht und danach nach Zürich verlegt. Es gehe ihr, nach Angaben ihres Umfeldes, «den Umständen entsprechend einigermassen gut». Auto Sport Schweiz wünscht der verunfallten Pilotin rasche und gute Besserung!
Am Wochenende fällt beim sechsten und letzten Lauf der Schweizer Slalom-Meisterschaft die Entscheidung im Titelkampf. Die besten Karten hält Tagesrekordsieger Philip Egli in den Händen.
Zum 40. Mal findet am Wochenende der Slalom von Chamblon (VD) statt. Fest steht vor dem sechsten und letzten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024 eines: Es wird definitiv einen neuen Schweizer Meister geben. Dieser heisst – voraussichtlich – Philip Egli, Lukas Eugster oder Christian Bralla. Diese drei Fahrer teilen sich nach fünf von sechs Veranstaltungen mit je 100 Punkten die Spitzenposition. Die besten Karten für seinen ersten Titel hat Tagesrekordsieger Egli. Weil in diesem Jahr nach Abzug eines Streichresultates die Anzahl geschlagener Gegner im SCRATCH als erstes Kriterium zählt, hält der gebürtige Glarner alle Trümpfe in der Hand. Gewinnt er seine Klasse in Chamblon (E2 Singleseater bis 2000 cm3), ist ihm der Titel nicht mehr zu entreissen. Ganz egal, ob er auch den Tagessieg (seinen 54. insgesamt) einfährt oder nicht.
«Ich weiss, dass ich für den Titel ‹nur› meine Klasse gewinnen muss», sagt Formel-3-Pilot Egli. «Aber ich habe zu Beginn der Saison gesagt, dass ich dieses Jahr auch gerne alle Tagessiege holen möchte. Das ist zuvor noch nie jemandem gelungen. Und fünf der sechs bisherigen Rennen habe ich schon gewonnen. Trotzdem steht der Titelgewinn natürlich an erster Stelle. Wenn beides klappt, ist es umso schöner.»
Am Tagessieg in seiner Klasse kann ihn eigentlich nur ein Fahrer hindern: der in der Junior-Meisterschaft mit Jannis Jeremias ex-aequo führende Lionel Ryter. Der junge Mann aus Martigny fährt seine zweite Saison und gilt im Fahrerlager als die grosse Nachwuchshoffnung. Ob er Egli auf dessen 4,3 Kilometer langen Paradestrecke in Chamblon Paroli bieten kann, steht in den Sternen. Ryter hat im Vorjahr auf das Finale auf dem selektiven Parcours in der Nähe von Yverdon verzichtet und steht dieses Jahr also zum ersten in Chamblon am Start mit seinem Formel Renault 2.0. Bei den bisherigen Rennen zeigte er sich zwar gewohnt angriffslustig, auf Egli fehlten aber immer ein paar Sekunden. In Frauenfeld lag Ryter 4,59 Sekunden hinter Egli, in Bière waren es (mit Strafe) 9,67 sec, in Bure 4,6 sec und in Ambri 4,16. Nur Ambri 2 war knapp: Da lagen zwischen Egli und Ryter lediglich 0,52 Sekunden.
Für Titelanwärter Lukas Eugster im Ligier-Honda geht es in Chamblon in erster Linie darum, zwei saubere Läufe zu fahren und sich einen weiteren Zwanziger notieren zu lassen. Aus eigener Kraft, also ohne Schützenhilfe von Ryter oder einem technischen Problem bei Egli, kann Eugster den Titel nicht mehr holen. «Die Hoffnung, dass ich noch einen Tagessieg verbuchen kann, ist gering», meint Eugster. «Chamblon ist das Wohnzimmer von Egli. Hier hat er schon acht Mal gewonnen.»
Für Christian Bralla in seinem Fiat X1/9 sieht die Situation ähnlich aus wie für Eugster. Auch er ist auf Schützenhilfe angewiesen, wenn er noch vom Titel träumen will. Der dritte Platz in der Gesamtwertung wäre für den Tessiner aber auch schon ein grossartiger Erfolg. Ausserdem geht es noch ums Prestige. Drei Mal war Bralla in diesem Jahr der schnellste Tourenwagenfahrer. In Chamblon kommt es erneut zum Duell mit dem jungen Matthias Bischofberger auf dessen Porsche 997 GT3 Cup. Im Moment steht es 3:2 für Bralla.
Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Martin Oliver Bürki sein. Der Vorjahresmeister gibt in Chamblon sein Comeback. «Ich habe meinen BMW noch nicht verkauft», sagt Bürki. «Deshalb passt es jetzt ganz gut für mich. An Chamblon 2023 habe ich gute Erinnerungen. Ich werde ausserdem noch das eine oder andere Bergrennen bestreiten.» Wem Bürki am Ende des Tages zur Nachfolge gratulieren wird, wird sich zeigen. «Philip hat so viele Tagessiege errungen. Aber aufgrund des Reglements konnte er nie Meister werden. Dass er dieses Jahr nun diese Chance hat, weil das Reglement angepasst wurde, finde ich absolut in Ordnung. Wenn einer den Titel verdient hat, dann Philip!»
Der Auftakt zur Jubiläumsausgabe in Chamblon werden am Samstag die LOC-Klassen machen (ab 7.00 Uhr). Im Rahmen der LOC-Serien wird auch der Suzuki Swiss Racing Cup seinen letzten Saisonlauf austragen. Die Meisterschaft ist bereits entschieden. Sandro Fehr hat den Titel mit fünf Siegen aus sechs Rennen souverän gewonnen. Auch der Zweitplatzierte Rico Thomann kann nicht mehr eingeholt werden.
Der Sonntag (mit den NAT-Klassen) beginnt ebenfalls um 7.00 Uhr. Das erste Rennen startet um 13.15 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos. Organisator ist die Ecurie du Nord.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon
Anlässlich des Bergrennens Hemberg vom 09. Juni 2024 wurden durch die Technischen Kommissare von Auto Sport Schweiz verschiedene Benzinproben gezogen und beim hierfür zertifizierten FIA-Labor, Intertek (Schweiz) AG, zur Prüfung eingereicht.
Die Prüfung hat ergeben, dass die gezogenen Proben in allen Punkten den gültigen Reglementen entsprochen haben.
Bei einer Probe ergab sich bei der Siedeanalyse "bis 70 °C verdampft" eine Abweichung, welche allerdings im Rahmen der ISO-4259-3 Norm der entsprechenden Toleranz entsprochen hat.
Ansonsten lagen alle Werte innerhalb der gültigen Normen.
Die Ranglisten des Bergrennens Hemberg 2024 können somit für definitiv erklärt werden.
Le Mans hat es für einmal nicht so gut gemeint mit den Schweizern. Aus dem fünften Sieg für Sébastien Buemi wurde nichts, obwohl der Toyota mit der #8 lange Zeit in Führung lag.
Mit Ausnahme von 2017 ist bei den 24 Stunden von Le Mans seit 2009 jedes Jahr mindestens ein Schweizer auf dem Podium gestanden. Oft in der Topklasse (heute Hypercars genannt), manchmal aber auch in der LMP2 so wie etwa Fabio Scherer 2023 oder Benjamin Leuenberger 2009. Diese beeindruckende Serie ging bei der 92. Ausgabe am vergangenen Wochenende nun zu Ende. Der beste Schweizer Sébastien Buemi landete nach einer turbulenten Nacht mit viel Regen und einer langen Safety-Car-Phase mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf das erneut siegreiche Ferrari-Team auf dem fünften Schlussrang.
Der Waadtländer führte das Rennen mit seinen beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa von der neunten bis zur 18. Stunde an, hatte aber keine Chance mehr auf den fünften Gesamtsieg, als ihr GR010 mit der Startnummer 8 zwei Stunden vor Schluss vom Ferrari mit der #51 in einen Dreher gedrängt wurde. «Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig enttäuscht über den fünften Platz», sagte Buemi hinterher. «Wir haben das Rennen lange Zeit angeführt, und ohne den Zwischenfall am Ende des Rennens hätten wir gewinnen können. Wir hatten eine starke Pace und haben keine Fehler gemacht, deshalb ist es frustrierend, wie es ausgegangen ist.»
Zweitbester Schweizer war Edoardo Mortara. Der Genfer und seine Teamkollegen Mirko Bortolotti und Daniil Kvyat brachten den Lamborghini Hypercar mit der #63 ohne grössere Probleme über die Runden und wurde Zehnter. «Ich bin sehr stolz, auf das, was wir erreicht haben – das war erst der Anfang», sagt Mortara. «Wir sind mit dieser noch so jungen Mannschaft in die Top 10 gefahren. Das ist eine sehr beeindruckende Leistung!»
Wie Mortara hatte auch Nico Müller am Ende der 24 Stunden zwei Runden Rückstand auf die Spitze. Der Peugeot-Werksfahrer belegte im neuen 9X8 den zwölften Schlussrang. «Wir hatten ein paar kleinere Probleme mit mehr oder weniger grossen Folgen. Unser Rennen wurde zweifelsohne durch die Regenreifenstrategie am Start erschwert. Wir hatten an diesem Wochenende auch nicht wirklich die Pace und müssen uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren.»
Für Raffaele Marciello endete das Rennen nach rund einem Drittel der Distanz. Der Tessiner (von Startplatz 7 gestartet) musste mitansehen, wie Teamkollege Dries Vanthoor nach einer Berührung mit dem privaten Ferrari von Robert Kubica mit dem BMW M Hybrid V8 in den Leitschienen landete. Auch Neel Jani hatte kein Glück. Der Le-Mans-Sieger von 2016 beendete das Rennen mit dem Kunden-Porsche von Proton nach mehreren Defekten auf Position 16.
In der LMP2 sorgte Louis Delétraz aus Schweizer Sicht mit Rang 6 für das beste Ergebnis. Der Genfer stellte den Oreca 07 im Qualifying auf die LMP2-Pole-Position und wurde dafür gebührend gefeiert. Im Rennen hatte der Auto-Sport-Schweiz-Award-Gewinner von 2023 zwei Runden Rückstand auf den siegreichen LMP2 von United Autosports. Für Vorjahressieger Fabio Scherer endete das Rennen auf dem elften Klassenrang. Der Liechtensteiner LMP2-Fahrer Matthias Kaiser wurde Achter.
In der LMGT3 hielt Rahel Frey mit ihrer reinen Damenmannschaft die Schweizer Flagge hoch. Der Lamborghini von Iron Dames lag am Sonntagmittag sogar noch auf Podestkurs, fiel dann aber auf Platz 5 zurück. Grégoire Saucy (McLaren, Getriebe) und Thomas Flohr (Ferrari, Unfall) mussten die Segel streichen. Saucy hatte bei seiner Premiere in der Nacht sogar geführt. «Der Ausfall ist ärgerlich, aber die Tatsache, dass ich an diesem Rennen teilnehmen durfte, entschädigt mich dafür», meinte Saucy.
Robin Faustini hat auch den zweiten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2024 von La Roche nach La Berra gewonnen. Diesmal sogar in neuer Rekordzeit!
Robin Faustini macht Nägel mit Köpfen. Der 26-jährige Suhrer hat auch beim zweiten Lauf zur diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft nichts anbrennen lassen. Ganz im Gegenteil: Faustini fuhr auf der 3,5 Kilometer langen Strecke von La Roche nach La Berra in allen drei Läufen Bestzeit und verbesserte in seinem Nova-Turbo NP01 im ersten von drei Läufen sogar den Streckenrekord. Dieser hatte Eric Berguerand im Vorjahr in 1:39,128 min aufgestellt. Faustini unterbot ihn am Wochenende um elf Tausendstelsekunden. Der neue Streckenrekord liegt neu bei 1:39,117 min.
«Ich wollte diesen Streckenrekord unbedingt verbessern», sagt Faustini. «Ich habe zwar immer noch viel zu lernen in meinem neuen Auto, aber ich wollte zeigen, was möglich ist und habe das im ersten Lauf geschafft, obwohl der Start nicht perfekt war. Dass ich mich im zweiten Durchgang nicht mehr verbessern konnte, lag an den Gripverhältnissen. Die Strecke war im zweiten Lauf sehr schmierig. Der dritte Durchgang war dann auf Sicherheit bedacht. Und dennoch war ich auch dort der Schnellste.»
Wirklich in Gefahr war Faustinis zweiter Saisonsieg, sein vierter im Rahmen von Bergrennen in der Schweiz insgesamt, tatsächlich nie. Der Walliser Joël Volluz kam ihm in seinem Osella FA30 noch am nächsten. Doch auch Volluz fehlten im ersten Lauf 2,5 Sekunden, im zweiten Heat etwas mehr als zwei Sekunden und im dritten Durchgang sechs Zehntelsekunden. In der Addition der beiden schnellsten Läufe fehlten dem Tagessieger von 2015 so 3,288 Sekunden. «Ich verliere auf der Geraden gegen die Turbos zu viel Zeit», meinte Volluz, der in dieser Saison nicht alle Rennen zur Berg-SM absolviert. «Hemberg habe ich ausgelassen. Und auch in Reitnau werde ich nicht am Start stehen.»
Platz 3 im SCRATCH ging diesmal an Thomas Amweg. Der Markenkollege von Faustini hatte in der Addition der beiden besten Läufe einen Rückstand von 6,6 Sekunden. Einen Teil davon hat sich Amweg mit einem nicht optimalen Trainingstag am Samstag eingehandelt. «Im ersten Lauf habe ich mich im Nassen gedreht, im zweiten konnte ich nicht richtig schalten und im dritten habe ich angehängt. Das ist natürlich keine Vorbereitung auf den Renntag, auf der du aufbauen kannst.»
Immerhin reichte es Amweg diesmal deutlich fürs Podium. Der Vierplatzierte Joël Burgermeister lag 3,5 Sekunden hinter ihm, fuhr aber mit seinem Tatuus F4 erneut wie entfesselt. Wie schon in Hemberg verbesserte er auch in La Roche den Streckenrekord bei den 2-Liter-Rennwagen – und das um 2,6 Sekunden. «Es hätte nicht besser laufen können», meinte der Thurgauer. «Im zweiten und dritten Lauf hatte ich etwas Gripprobleme. Aber das hat damit zu tun, dass ich keine neuen Reifen habe.»
Die Top 5 rundete Michel Zemp auf seinem Norma-Turbo M20FC ab. In Hemberg noch Zweiter, musste der Zweiliter-Pilot Zemp diesmal gegen die 3-Liter-Konkurrenz kleinere Brötchen backen. Vor ein Rätsel stellte ihn vor allem der erste Lauf. «Da hatten wir frische Reifen aufgezogen und es passte überhaupt nicht», meinte Zemp. Wie Faustini und Amweg ist auch Zemp noch dabei, sich an den neuen Turbo zu gewöhnen. «Die Schwierigkeit mit diesem Motor besteht darin, dass du nur wirklich schnell bist, wenn du ganz sauber fährst.» Auch Zemp hat einen neuen Rekord aufgestellt: In der E2-SC bis 2000 cm3 war er fast drei Sekunden schneller als 2023.
Hinter den Top 5 reihten sich Lionel Ryter (Renault 2.0), Jérémy Noirat (Norma M20F), Roland Bossy (Tatuus F2), Victor Darbellay (Renault 2.0) und Frédéric Fleury (Dallara F302) ein. Bester Tourenwagenfahrer war wie schon in Hemberg Roger Schnellmann auf Platz 11 im Gesamtklassement. Der Schwyzer musste mit seinem Mitsubishi Evo 8 allerdings im dritten Lauf nochmals richtig angasen, nachdem er im ersten Durchgang einen technischen Defekt hatte. «Der Notschalter hatte sich aktiviert», meinte Schnellmann. «Dadurch ist die Elektronik ausgefallen, alles wurde schwarz und ich rollte aus.» Mit einem zweiten 1:54er-Lauf sicherte sich der schnellste Fahrlehrer der Schweiz dann aber souverän den Tourenwagensieg – vor Simon Wüthrich (VW Golf, Sieger E1 bis 3500 cm3) und Bruno Ianniello (Lancia Delta S4). Bester Interswiss-Pilot war einmal mehr Bruno Sawatzki auf seinem Porsche 991.1 Cup (Sieger IS plus 3000 cm3) – gefolgt von Stephan Burri (VW Scirocco) und Jürg Ochsner, der in seinem Opel Kadett Platz 2 in der Klasse bis 2000 cm3 Arnaud Donzé (VW Golf) in Schach halten konnte. Burri fuhr (in 2:00,740 min) wie schon in Hemberg einen neuen IS-Rekord in seiner Klasse.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in La Roche: Sylvain Chariatte (Honda Integra, Superserie), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, Superserie Compétition bis 4000 cm3), in neuer Rekordzeit «Speedmaster» (McLaren 765 LT, Superserie Compétition über 4000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 3000 cm3), Julien Piccina (VW Scirocco, Historic bis 1600 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic bis 3000 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Historic plus 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), in neuer Rekordzeit Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2000 cm3), Benoit Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 Single Seater bis 1600 cm3).
Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher Platz 1 – deutlich vor Maverick Gerber und Marc Beyeler. In der TCR setzte sich Peter Steck (Opel Astra) gegen Lokalmatador Christian Yerly auf Seat Cupra durch.
Im Schweizer Berg-Pokal hat sich die Führungsgruppe nach dem zweiten Rennwochenende massiv dezimiert. Nach zwei Läufen sind nur noch Stephan Burri und Jean-François Chariatte verlustpunktefrei (sprich 40 Zähler). Bei den Junioren führen weiter Lionel Rater und Jannis Jeremias mit dem bisher möglichen Punktetotal von 125 Zählern.
Mehr über das Bergrennen von La Roche nach La Berra erfahren Sie unter https://www.courselaberra.ch/
Und so geht es weiter:
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Vom 23. bis 27. Oktober 2024 finden in Valencia die FIA Motorsport Games statt. Wie schon bei den vergangenen Ausgaben ist Auto Sport Schweiz bestrebt, eine Schweizer Delegation an den Start zu bringen.
2019 fanden die FIA Motorsport Games in Rom statt. 2022 war Marseille mit dem Austragungsort Le Castellet an der Reihe. In diesem Jahr werden die «Olympischen Spiele» des Motorsports nun in Valencia ausgetragen. Und zwar vom 23. bis 27. Oktober. In sechs Kategorien werden Medaillen vergeben. Insgesamt gibt es 27 Disziplinen. Im Detail schaut das wie folgt aus:
Rundstrecke:
GT
GT Sprint
GT (Ferrari Challenge)
Formel 4
Tourenwagen
Truck Racing
Drifting
Rallye:
Rallye All Stars
Rally4 Asphalt
Rally4 Schotter
Rally4
Rally2 Asphalt
Rally2 Schotter
Rally2
Historische Rallye
Historische Rallye Asphalt
Historische Rallye Schotter
Offroad:
Cross Car Junior
Cross Car Senior
Karting:
Karting Endurance
Karting Sprint Senior
Karting Sprint Junior
Karting Mini
Electric Street:
Auto Slalom
Karting Slalom
Esports:
Esports GT
Esports Formel 4
Auch Auto Sport Schweiz ist bestrebt, eine Delegation zu stellen. Schweizer Fahrer resp. Fahrerinnen, die Interesse haben, können sich bis spätestens 14. Juli 2024 direkt beim Verband melden (Tel. 031 979 11 11 oder e-Mail: info@motorsport.ch). Der Platz in der Disziplin Esports GT ist bereits vergeben. Die Schweiz wird dort von Leonard Heidegger vertreten, der 2022 die offizielle Schweizer Sim-Racing-Meisterschaft gewann. Auch in der Disziplin Auto Slalom können keine Bewerbungen abgegeben werden. Hier wird der Gewinner der Junioren-Meisterschaft 2024 für die Schweiz an den Start gehen. In anderen Kategorien haben sich bereits weitere Interessenten gemeldet. Deren Bewerbungen hat Auto Sport Schweiz gesammelt. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist wird Auto Sport Schweiz (zeitnah) bekanntgeben, wer 2024 die Schweiz in Valencia vertritt.
Wichtig zu wissen, ist, dass die Teilnahme auf eigene Kosten geht! Um Transparenz zu schaffen, haben wir eine Liste mit den Kosten, so wie sie der Veranstalter zum heutigen Zeitpunkt berechnet, angehängt. Dort findet man auch Angaben in Bezug auf Alter, erforderliche Lizenzen etc.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die offizielle Homepage: https://www.fiamotorsportgames.com/ Für detaillierte Auskünfte hilft auch dieser Link.
Der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, die Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, wird wegen Wahlen in Frankreich um einen Tag verkürzt.
Ursprünglich war der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, die Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, vom 5. bis 7. Juli geplant. Nun ist der Sonntag gestrichen worden. Der Grund: Nach der Auflösung der Nationalversammlung in Frankreich finden am 30. Juni und 7. Juli landesweit Wahlen statt. Dafür, so hat es der französische Staat vorgesehen, müssen für die Wähler sämtliche Strassen und Zugänge (zu den Wahlbüros) frei sein.
Im Klartext heisst das: Der Freitag, 5. Juli, bleibt unverändert mit den technischen und administrativen Kontrollen sowie einem Shakedown. Am Samstag, 6. Juli, wird der Parcours von 158,52 Kilometer (wie 2023) auf 104 gewertete Kilometer verkürzt. Die Teamvorstellung für die Zuschauer fällt weg. Ebenso die beiden Prüfungen von Burnand/Culles les Roches sowie Sainte Hélène/Moroges. Insgesamt stehen neu acht Prüfungen auf dem Programm.
Die offizielle Mitteilung des Veranstalters ist angehängt.
Beim grössten Autorennen der Welt, den 24 Stunden von Le Mans, stehen am kommenden Wochenende auch wieder zehn Schweizer Fahrer resp. Fahrerinnen am Start. Drei von ihnen haben den Klassiker bereits gewonnen: Sébastien Buemi 2018-2021 und 2022, Neel Jani 2016 und Fabio Scherer (in der LMP2) 2023.
Am kommenden Wochenende findet die 92. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Fünf der 23 Hypercars, die um den Gesamtsieg fahren, sind mit je einem Schweizer Fahrer bestückt. Hoffnungen auf einen Sieg an der Sarthe dürfen sich von diesem Quintett selbstverständlich alle machen. Le Mans hat schliesslich seine eigenen Gesetze. Und bei der unsicheren Wetterlage, die gegenwärtig herrscht, ist der Ausgang des Rennens ziemlich offen.
Die grössten Chancen aus Schweizer Sicht muss man aber dennoch Sébastien Buemi einräumen. Der Waadtländer nimmt zum 13. Mal für Toyota beim bekanntesten Langstreckenrennen der Welt teil. Vier Mal hat er bereits gewonnen. Zuletzt 2022. Acht Mal ist er insgesamt auf dem Podium gestanden. Seit 2018 war er nie schlechter als Gesamtzweiter. Beim Testtag am vergangenen Wochenende war der Toyota mit der #8 Drittschnellster.
Auf bisher 13 Teilnahmen kommt Neel Jani. Der Seeländer gewann 2016 mit Porsche und kehrt dieses Jahr mit den Stuttgartern (im Proton-Porsche) zurück. «Unsere Generalprobe für Le Mans ist uns gut gelungen», sagt Jani im Vorfeld. «In Spa haben wir das Rennen über weite Strecken dominiert und sind auch die schnellste Rennrunde gefahren. Spa ist eigentlich immer ein guter Gradmesser für Le Mans, deshalb sind wir hochmotiviert. Dort kommt es immer auf sehr viele kleine Details an. Sie entscheiden, wo man am Ende steht. Natürlich braucht man auch das nötige Glück, das wir mit der roten Flagge in Spa leider nicht hatten. Unser Ziel ist, im Rennen nichts zu überhasten und bereit zu sein, wenn es zum Schluss um den Sieg geht.»
Von einem solchen träumt auch Nico Müller. Ob ihm das im dritten Anlauf mit dem neuen Peugeot 9X8 gelingt, wird sich zeigen. Im Vorjahr hat der Berner das Rennen sogar angeführt. Gemessen an den bisherigen Leistungen in der WEC werden die beiden anderen Schweizer ziemlich viel Rennglück in Anspruch nehmen müssen, wenn sie ganz vorne landen wollen. Der BMW M Hybrid V8 mit Le-Mans-Neuling Raffaele Marciello und der Lamborghini SC63 mit Rookie Edoardo Mortara zählen in Sachen Performance nicht zu den Favoriten.
In der LMP2 (16 Autos am Start) ruhen die Schweizer Hoffnungen auf WEC-Klassensieger Louis Delétraz sowie Fabio Scherer, dem Le-Mans-Klassensieger von 2023. Scherer hat im Vorjahr einen heroischen Sieg in der zweiten Liga errungen. Der Engelberger fuhr das gesamte Rennen mit einem gebrochenen Fuss, nachdem ihm in der Boxengasse eine Corvette über selbigen gefahren war! Ebenfalls am Start in der LMP2: der Liechtensteiner Matthias Kaiser.
Auch in der LMGT3 (23 Teams) sind Schweizer am Start. Neben der routinierten Rahel Frey (Iron Dames, sechs Le-Mans-Teilnahmen) und dem St. Moritzer Thomas Flohr, der schon zum achten Mal am Start steht, gibt Grégoire Saucy auf dem McLaren 720S GT3 von United Autosports sein Le-Mans-Debüt.
Im Michelin Le Mans Cup, der im Rahmenprogramm der 24 Stunden unterm Motto «Road to Le Mans» stattfindet, stehen ebenfalls Schweizer respektive Schweizerinnen am Start. Allen voran in der LMP3 Miklas Born (Reiter Engineering), Pieder Decurtins/Samir Ben (Haegeli by T2 Racing) sowie David Droux (Cool Racing). In der GT3 sind am Start: Gino Forgione (AF Corse) und Karen Gaillard (Iron Dames). Zwei Rennen stehen für den MLMC auf dem Programm: eines am Donnerstag, ein zweites am Samstag vor dem eigentlichen Warm-Up. Der Start zur 92. Ausgabe erfolgt am Samstag um 16 Uhr. Das Rennen wir vom ehemaligen französischen Spitzenfussballer Zinedine Zidane eröffnet.
Das vergangene Wochenende stand ganz im Fokus der Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg. Doch es gab auch noch das eine oder andere internationale Rennen mit CH-Beteiligung. So unter anderem der DTM-Lauf in Zandvoort mit Emil Frey Racing als Sieger.
Das Team Emil Frey Racing aus Safenwil hat am Wochenende beim DTM-Rennen in Zandvoort (NL) seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Verantwortlich dafür war wie schon beim Auftakt in Oschersleben der Engländer Jack Aitken. Aitken sicherte sich am Samstag überlegen die Pole-Position und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Im zweiten Rennen konnte Aitken seine super Leistung vom Vortag nicht mehr wiederholen und wurde enttäuschter 16. Bei Thierry Vermeulen, dem zweiten EFR-Fahrer, verhielt es sich beinahe umgekehrt. Am Samstag nur auf Rang 15 verbesserte er sich am Sonntag und verpasste das Podium als Vierter um lediglich 0,2 Sekunden. Für Ricardo Feller lief das Wochenende nicht nach Plan. Nach Platz 8 im ersten Lauf musste sich der Audi-ABT-Pilot im zweiten Durchgang mit Rang 11 begnügen. In der Meisterschaft liegt Feller weiter auf Rang 3, Emil Frey ist Fünfter in der Teamwertung. Rennen 2 in Zandvoort gewann der Deutsche Marco Wittmann.
Parallel zur DTM wurde in Zandvoort auch das zweite Rennwochenende zum ADAC GT Masters ausgetragen. Bester Schweizer war Alexander Fach. Der am Freitag 22 Jahre alt gewordene Schwyzer beschenkte sich zum Geburtstag nach Platz 9 im ersten Rennen mit Platz 2 im zweiten Durchgang. Für Fach und sein Team Fach Auto Tech war es der erste Podestplatz in der laufenden Saison. Die weiteren Schweizer belegten die Ränge 10 und 7 (Alain Valente/Jean-Luc d’Auria) sowie 12 und 9 (Grégory de Sybourg).
Knapp an einem Podestrang vorbei schrammte Thomas Toffel beim dritten Rennen zur EuroNASCAR in Brands Hatch. In der Kategorie 2 belegte der Mann aus Givisiez Rang 4 im Finale.
Gleich drei Siege an einem Wochenende feierte Jenzer Motorsport beim dritten Lauf der Formel 4 CEZ auf dem Slovakiaring. Oscar Wurz gewann die Rennen 1 und 2, der Tscheche Max Karhan den dritten Lauf. In der Meisterschaft führt Wurz mit 170 Punkten bei Halbzeit. Auf Platz 2 folgt Kirill Kutskov von Maffi Racing.
Anlässlich des ersten Bergrennens der Saison 2024 in Hemberg fanden am 09. Juni 2024 drei (3) Benzinkontrollen statt. Die gezogenen Proben à 1 Liter wurden nach der Veranstaltung an das zuständige und von der FIA genehmigte Prüflabor geschickt. Bis zur Bekanntgabe der Treibstoffwerte verbleiben je 1 Liter der Proben plombiert bei den Piloten sowie bei Auto Sport Schweiz. Die Resultate der Gruppe E1 1600 bis 2000ccm (da wurden die Proben gezogen) sowie das SCRATCH Klassement sind demnach provisorisch. Sollten sich Unstimmigkeiten bei den Proben ergeben, werden diese Fallweise zur Beurteilung an die juristischen Instanzen weitergeleitet.
Die «Jungen» Robin Faustini, Michel Zemp und Joël Burgermeister standen beim Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft in Hemberg im Mittelpunkt. Routiniers wie Marcel Steiner und Reto Meisel mussten schon am Samstagabend zusammenpacken.
Der vierte Trainingslauf am Samstag war noch im Gange, als Marcel Steiner und sein Team Hemberg verliess. Der amtierende Schweizer Meister bei den Rennwagen hatte nach zwei Trainingsläufen zusammengepackt. «Der Motor hat nicht die Leistung entfaltet wie üblich», sagte Steiner. «Wir wissen nicht genau, was nicht funktioniert. Aber so macht es keinen Sinn.» Ob und wann Steiner dieses Jahr zurückkehrt, ist noch offen. Der Frust über das Aero-Update von LobArt, das nicht funktionierte, und der am Ende nicht belohnte Einsatz für das Zurückbauen auf die 2023er-Konfiguration sitzt bei Steiner tief. «Ich muss jetzt zuerst einmal alles verarbeiten, danach schauen wir weiter.» In Reitnau Ende Juni hätte Steiner eh gefehlt, weil es eine Terminkollision mit LobArt gibt.
Steiner war nicht der einzige Routinier, dem Enttäuschung anzusehen war. Auch Rückkehrer Reto Meisel traf es knüppelhart. Der Tourenwagen-Meister von 2022 schlug im dritten Trainingslauf am Samstagnachmittag vorne rechts ein, beschädigte die Aufhängung, den Radkasten und den Unterboden an seinem Mercedes 340 SLK. «Wir hatten schon am Rechberg technische Probleme. In Hemberg streikte dann erneut der Anlasser. Und jetzt noch das. Ich glaube, es war in den vergangenen Monaten einfach zu viel. Ich muss jetzt bei mir den Reset-Button drücken und dann schauen, wie es weitergeht.»
Ohne Steiner und Meisel war der Weg für die «Jungen» in Hemberg frei – der Generationenwechsel eingeläutet. Kronprinz Robin Faustini wurde seiner Favoritenrolle auf seinem neuen Nova-Emap-Turbo gerecht. Der 26-jährige Suhrer war in allen fünf Sessions Trainingsschnellster. Und als es am Sonntag um die Wurst ging, liess er ebenfalls nichts anbrennen. Mit zwei fast identischen 52er-Zeiten machte er den Sack schon nach zwei Rennläufen zu. Schneller ist auf dieser Strecke bisher nur einer gefahren: Marcel Steiner 2023. «Natürlich ist es schade, dass Marcel nicht angetreten ist und Eric (Berguerand) dieses Jahr fehlt», sagt Faustini. «Aber so ist halt der Rennsport. Jetzt ist die nächste Generation an der Reihe. Und ich glaube, es war ein spannendes Auftaktrennen mit einem schönen Podium. Was Michel Zemp und Joël Burgermeister mit ihren 2-Liter-Autos abgeliefert haben, verdient Respekt!»
Zemp legte die 1,758 Kilometer kurze Strecke mit seinem Norma-Helftec-Turbo im ersten Durchgang in einer neuen Klassenrekordzeit von 53,19 sec zurück. Damit war der Langnauer 87 Hundertstelsekunden langsamer als Faustini. Im zweiten Heat fuhr Zemp erneut eine 53er-Zeit. Damit war der zweite Platz, die beste Platzierung für ihn bisher, in trockenen Tüchern. Auch Burgermeister fuhr in seiner Klasse einen neuen Streckenrekord: 54,34 sec. Nach dem zweiten Durchgang und einem Fahrfehler fiel der Thurgauer zwischenzeitlich auf den vierten Rang hinter Thomas Amweg zurück. Doch Burgermeister drehte den Spiess nochmals um. «Ich wusste, wenn es für den dritten Lauf trocken bleibt und ich nochmals so fahre, wie im ersten Durchgang, es durchaus eine Chance gibt, Rang 3 nach Hause zu fahren.»
Der undankbare vierte Platz ging an Amweg. 28 Hundertstelsekunden fehlten dem Aargauer in seinem neuen Nova-Helftec-Turbo auf Rang 3. «In schnellen Kurven ist das Auto sehr viel stabiler, als alles, was ich sonst gefahren bin. An die Verzögerung durch den Turbo muss ich mich aber erst noch gewöhnen. Aber ich bin zuversichtlich. Wir sind ja erst am Anfang unserer Entwicklung.»
Platz 5 im SCRATCH ging an Simon Hugentobler, der im Ex-Osella von Faustini etwa mehr als 3,5 Sekunden auf Amweg verlor. Mit drei sehr konstanten Läufen fuhr Lionel Ryter auf Platz 6. Der junge Walliser sicherte sich auf seinem Formel-Renault bei den 2-Liter-Rennwagen hinter Burgermeister, aber vor Roland Bossy, der erstmals im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft mit dem neu erworbenen Ex-Formel-Master-Auto von Florian Lachat antrat, den zweiten Klassenrang. Hinter Bossy landete mit Roger Schnellmann der schnellste Tourenwagenfahrer (E1 bis 4000 cm3). Der Schwyzer kam mit seinem Mitsubishi Evo 8 in 57,87 sec nicht ganz an seine Zeit aus dem Vorjahr heran (57,49), verwies die Konkurrenz, allen voran Thomas Kessler (ebenfalls Mitsubishi) und Danny Krieg (VW Golf 3), aber souverän auf die Plätze 2 und 3. Schnellster IS-Fahrer und insgesamt fünfschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf (hinter Simon Wüthrich in seiner Golf-Turbiene) war der amtierende Tourenwagenmeister Bruno Sawatzki auf seinem Porsche 991.1 Cup.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Hemberg: Thomas Ruesch (Honda Civic, REG A/ISA etc. bis 2000 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, REG IS bis 2000 cm3), Michel Cerini (VW Polo, REG E1 bis 1400 cm3), Claudio Crespini (Renault Clio Williams, REG E1 bis 1600 cm3), Urs Kuratli (Subaru Impreza, REG L4 bis 6000 cm3), Nicole Benjamin (BMW 2002, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf, E1 bis 3500 cm3), Frédéric Neff (Porsche 997 GT 2R, E1 über 4000 cm3), Armin Buschor (BMW, Gr. H bis 2000 cm3), Roland Graf (Toyota GR Yaris, Superserie bis 3000 cm3), «Speedmaster» (McLaren 765 LT, Superserie über 3000 cm3), Sylvain Chariatte (Honda Integra, Produktionswagen bis 4000 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup ging mit zwei Laufbestzeiten an Michael Schläpfer. Das Podest wurde mit Vorjahresmeister Thomas Zürcher (2.) und René Schnidrig (3.) komplettiert. In der TCR setzte sich Geburtstagskind Patrick Flammer deutlich gegen Peter Steck (beide Opel Astra) durch.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter https://bergrennen-hemberg.ch/
Zeit zum Ausruhen gibt es für die Schweizer Bergrennfahrer und -fahrerinnen nicht viel. Schon am kommenden Wochenende geht es mit dem Rennen von La Roche nach La Berra weiter. Die Startliste sowie der Zeit- und Lageplan sind dieser News angehängt. Weitere Infos zum Rennen oberhalb des Lac de Gruyère finden Sie im Netz unter https://www.courselaberra.ch/
Und so geht es weiter:
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Vor 50 Jahren fuhr der Altstätter Armin Buschor im BMW 1602 erstmals das Bergrennen St. Peterzell – Hemberg. 2024 ist er im Heidegger-BMW 320 immer noch dabei.
Dass Armin Buschor vor 50 Jahren schon das Bergrennen im Toggenburg bestritt, war nicht vorgezeichnet. Als Jugendlicher wollte der Altstätter nämlich Motocross-Profi werden. Dafür trainierte er wöchentlich auf seiner 250er-Maico auf der Wiese seiner Eltern. Diese betrieben damals das Restaurant Fleuben, wo auch der Balgacher Autorennfahrer Adolf Pöltinger verkehrte. Auf dem Parkplatz stand dann jeweils die «flache Flunder», Pöltingers Renault Alpine A 110. Der Balgacher zählte zu dieser Zeit zu den schnellsten Schweizer Tourenwagenfahrern – und Buschor begann plötzlich, von einer Karriere als Autorennfahrer zu träumen. Er lernte deshalb Automechaniker, seine Idole waren die Rheintaler Pius Zünd, Adolf Pöltinger, Hansueli Götschmann, Georges Kolb, Jànos Kiss, Rino Büchel, Gino Fumagalli und Alois Viertl.
Nach der Lehre erstand er vom Altstätter Rennfahrer Gino Fumagalli einen schon eingelösten BMW 1602, ein «bebauchtes» Modell mit Kotflügelverbreiterung. Mit diesem absolvierte Armin Buschor im Herbst 1973 in Hockenheim die Lizenzprüfung. Im darauffolgenden Winter wurde dem Wagen ein schnelleres Herz eingebaut, das Fahrwerk wurde verbessert und richtige Rennreifen aufgezogen. Der Beifahrersitz und die hintere Sitzbank mussten zum Umbau zum Gruppe-2-BMW 1602 weichen, weiter wurde ein Überrollbügel eingebaut.
Der Altstätter merkte aber bald, dass jeder Lehrgeld bezahlen muss. An der Saisoneröffnung in Hockenheim hielt der Motor nicht, was der Tuner versprochen hatte, der Motor hatte viel zu wenig Leistung und ging nach zwölf Runden hoch. Die Pleuel verabschiedeten sich durch die Motorhaube in die Freiheit. Doch aufgeben wollte er nicht, zu sehr brannte sein Herz für den Motorsport. Sagte der Altstätter A wie Armin, meinte er auch B wie Buschor.
Die Rheintaler Autorennfahrer trafen sich damals jeweils im Restaurant Bad Balgach, wo Buschor dem Tuner Ruedi Eggenberger von seinem Malheur berichtete. Eggenberger lud ihn zu sich ein, um ihm einen Motor zu leihen, den Buschor dann einbaute. «Schon bei der ersten Testfahrt auf der Strasse spürte ich, das Ding geht ab wie die Sau», sagte Buschor. So konnte er seinen misslichen Einstieg ins Renngeschehen rasch vergessen und bei einem Regenrennen im italienischen Casale Monferrato seinen ersten Sieg feiern. Dies, obwohl er in der letzten Kurve von der Strecke abkam, zwei Fangzäune durchbrach und den Spoiler verlor. Doch der bis dahin herausgefahrene Vorsprung war so gross, dass er das Ziel über Stock und Stein doch noch als Erster erreichte.
Das Triebwerk musste er danach zurückgeben. Er sagte: «Einen Eggenberger-Motor konnte ich mir nicht leisten. Aber Ruedi Eggenberger ist für mich als Stratege und Tuner im Schweizer Motorsport der Grösste aller Zeiten.» So habe er etwa gemerkt, dass die weisse Farbe weniger Gewicht hatte als etwa grün. Von da an waren alle Eggenberger-Rennwagen weiss. «Seine Erfolge in der Tourenwagen-Europa- und Weltmeisterschaft sind einfach nur lobenswert», sagte Buschor.
Am 28. und 29. September 1974 nahm der Altstätter erstmals am Bergrennen St. Peterzell – Hemberg teil. Dieses fand danach jährlich statt, nur einmal nicht: 1984, wegen des Borkenkäfers. Das Jahr war für Armin Buschor aber ein sehr erfolgreiches, wurde er im Ford Escort doch Schweizer Meister der Spezialwagen. Das vorerst letzte Bergrennen St. Peterzell – Hemberg fand dann 1990 statt, erst 2012 kam es zu einer Wiederbelebung des beliebten Anlasses, der nun von der Schwandsbrugg zum Hemberg führt. An diesem Wochenende nimmt Armin Buschor wieder am Rennen teil – 50 Jahre nach seinem ersten Start an diesem.
Text: Elio Crestani (Quelle: «Der Rheintaler» vom 5. Juni 2024)
Das zweite Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse endete im südfranzösischen Le Castellet mit einem weiteren Doppelerfolg für Felix Hirsiger.
Felix Hirsiger machte in Le Castellet dort weiter, wo er auf dem Red Bull Ring in Österreich aufgehört hatte – nur nochmals besser: Der Neueinsteiger in den GT3 Cup fuhr mit dem rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup zweimal zum «Grand Slam», sicherte sich jedes Mal aber auch die Pole-Position und die schnellste Rennrunde. Den ersten Lauf über 18 Runden beendete der gerade 26 Jahre alt gewordene Zuger mit gut 15,5 Sekunden Vorsprung. Beim zweiten lag er immerhin noch mit mehr als zwölf Sekunden vorne. Vier Starts, vier Siege: Damit liegt Hirsiger in der Fahrertabelle souverän Rang 1.
Platz 2 ging beide Male an William Mezzetti. Der Italiener musste sich hierfür in der Startrunde des zweiten Rennens gegen Dylan Yip durchsetzen. Der 20-Jährige aus Macao hatte im ersten Lauf für Aufsehen gesorgt, als er von der siebten Startposition sukzessive bis auf den dritten Rang vorfahren konnte. Dabei verwies er Gregor Burkhard auf Platz 4. Dieser revanchierte sich umgehend im nächsten Sprintrennen und knöpfte seinerseits Yip die dritte Position ab. Dessen vierter Rang geriet sogar noch unter Druck von Roderick Christie: Der Brite war als Zehnter gestartet und fuhr als Fünfter durchs Ziel. Direkt dahinter: Peter Hegglin, Marc Arn, Sébastien Pidoux und Jan Klingelnberg.
In der Gruppe GT4 Clubsport liess Tomas Guedes nichts anbrennen und kam auf dem Circuit Paul Ricard zweimal als Sieger ins Ziel. Ekaterina Lüscher, die Förderfahrerin der Porsche Schweiz AG und des Porsche Motorsport Club Suisse, freute sich über einen vierten Rang im ersten Lauf. Im zweiten Rennen musste sie eine Nullrunde hinnehmen. In der Gruppe Open GT hiess der Sieger der beiden Sprintläufe jeweils Philippe Menotti. Er ging mit einem 404 kW (550 PS) starken Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2 an den Start. In der Klasse für den aktuellen 911 GT3 Cup mit Traktionskontrolle und Renn-ABS nahm zunächst Guru aus Indien, dann der Brasilianer Marcelo Tomasoni den grössten Pokal mit nach Hause. In der Porsche Drivers Competition Suisse drehten Xavier Penalba und Gabriel Piaget im kürzeren Wertungslauf mit identischem Ergebnis die gleichmässigsten Runden. Im Neun-Runden-Wettbewerb erlaubte sich Philipp Müller die geringste Abweichung zu seiner eigenen Durchschnittszeit.
Am Wochenende findet in Hemberg der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Mehr als 200 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Das Duell um den Tagessieg heisst voraussichtlich Marcel Steiner gegen Robin Faustini.
Eines steht schon vor der elften Ausgabe des Hemberger Bergrennens fest: Falls Marcel Steiner nicht gewinnt, wird es erstmals seit der Neuauflage 2012 einen neuen Sieger geben. Bei den bisherigen Rennen haben sich nämlich nur zwei Fahrer in die Siegerliste eingetragen: Eric Berguerand und Marcel Steiner. Berguerand hat sechs Siege errungen – 2013-2016, 2019 sowie 2022, Steiner gewann bisher vier Mal: 2012, 2017, 2018 und 2023. Weil Rekordsieger Berguerand dieses Jahr pausiert, kann nur Steiner die Serie fortsetzen. Ob ihm das gelingt? Der Honda-Garagist aus Oberdiessbach hat eine turbulente Vorbereitung hinter sich. Eigentlich sah alles vielversprechend aus, als Steiner am 3. April in Turin (I) seinen überarbeiteten LobArt-Rennwagen ganz in Schwarz zeigte. Zwei Monate später ist von der anfänglichen Euphorie nicht mehr viel übrig geblieben. Steiner hat bei seinem bisher einzigen Renneinsatz am Rechberg (A) gespürt, dass der Wagen mit der neuen Aerodynamik nicht funktioniert. «Ich hatte kein Vertrauen ins Auto», meinte der amtierende Meister.
Um an der diesjährigen Berg-Meisterschaft teilnehmen zu können, blieben Steiner nicht viele Optionen. Weil er keine Lust verspürte, dieses Jahr zu pausieren, er gleichzeitig aber kein konkurrenzfähiges Ersatzauto fand, hat sich der 48-Jährige entschieden, den LobArt wieder auf die ursprüngliche Konfiguration zurückzubauen. «Wir haben den neuen Unterboden übernommen», sagt Steiner. «Der Rest sieht wieder so aus wie 2023. Wie es in Hemberg läuft, wird sich zeigen. Eine ideale Vorbereitung für eine neue Saison sieht sicher anders aus. Aber wer mich kennt, der weiss, dass ich nicht so schnell aufgebe.»
Steiners grosser Herausforderer 2024 dürfte Robin Faustini sein. Der 26-jährige Suhrer hat auf die neue Saison von einem Osella FA30 auf einen Nova-Turbo NP01 gewechselt und hat damit schon einige Rennkilometer abgespult. Bei den Vorbereitungsrennen in Eschdorf (LUX) und Ecce Homo (CZ) wurde Faustini mit seinem neuen Arbeitsgerät Zweiter respektive Sechster. Beim Maverick Hill Climb Czech, einem «Bergrennen» auf der Rundstrecke in Brünn, holte er gar den Tagessieg. Faustini ist nicht der einzige, der sich auf die neue Saison einen Nova angelacht hat. Auch Thomas Amweg (39) ist 2024 mit einem dieser französischen Prototypen unterwegs. Beide haben einen 2-Liter-Turbo im Heck – Faustini einen vom französischen Motorentuner Emap, Amweg einen baugleichen Typ wie Steiner von Helftec Engineering aus Hildisrieden. «Ich rechne nicht damit, dass ich am Hemberg direkt ganz vorne mitmischen kann», sagt Amweg vorsichtig. «Aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich 2024 als Lernjahr betrachte. Ich will möglichst schnell Vertrauen ins neue Auto gewinnen, um dann auch ein Wörtchen um die Tagessiege mitreden zu können.»
Hinter den Top 3 dürften sich Rückkehrer Michel Zemp sowie Simon Hugentobler im Ex-Faustini-Osella einreihen. Auf die Leistung von Zemp darf man besonders gespannt sein. Der 37-Jährige kehrt nach einem Jahr Pause mit einem neuen 1170-cm3-Turbo-Motor, der ebenfalls von Helftec stammt, zurück. Der Langnauer absolvierte am Rechberg seine Feuertaufe und kam mit dem frisch motorisierten Norma M20FC im SCRATCH auf Rang 10 und innerhalb seiner Klasse auf Platz 2.
Bester 2-Liter-Fahrer bei den Rennwagen war im Vorjahr Joël Burgermeister. Der Thurgauer peilt diesen «Titel» auch 2024 an. Ob die Konkurrenz – allen voran Philip Egli, der Führende im Slalom-Gesamtklassement – den Thurgauer einbremsen kann, ist schwierig vorherzusagen. Geht es nach Egli, ist die Favoritenrolle klar verteilt. «Joël ist mit seinem Formel 4 am Berg im Vorteil. Ich glaube nicht, dass ich in Schlagdistanz komme.» Neben Egli sind mit Christian Balmer, Lionel Ryter und Roland Bossy drei weitere Fahrer dabei, die die Klasse bis 2 Liter mehr als nur bereichern.
Favorit auf den Sieg bei den Tourenwagen ist Reto Meisel. Der Champion von 2022 kehrt nach einem privat sehr strapaziösen Jahr zurück und wird die Fans mit seinem Mercedes-Benz SLK 340 bestimmt wieder entzücken. Gleiches gilt für Roger Schnellmann, der mit seinem brachialen Mitsubishi Evo 8 ebenfalls für Gänsehautstimmung sorgen wird. Die Fans am Hemberg dürfen sich aber auf noch weitere Hochkaräter freuen: So zum Beispiel Vorjahresmeister Bruno Sawatzki (auf seinem Porsche 991.1 Cup in der Interswiss über 2500 cm3), Frédéric Neff (Porsche 997 GT2R, E1 über 4000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbo, E1 bis 3500 cm3) oder Romeo Nüssli (Ford Escort Cosworth, E1 bis 4000 cm3). Am Start ist auch ein alter Bekannter, der neu unter dem Pseudonym «Speedmaster» fährt. Sein Gefährt, ein McLaren 765 LT, wird in der Kat. Super S Competition über 3000 cm3 antreten.
Die beiden grössten Startfelder gibt’s bei den 1,6- bis 2-Liter-Tourenwagen. Favorit in der E1 ist der Tessiner Christian Bralla mit seinem Fiat X1/9. In der Interswiss dürfte der Sieg in der hubraumidentischen Klasse über Stephan Burri (VW Scirocco) gehen. An Spannung mangelt es definitiv nicht. Und wenn man den Vorhersagen Glauben schenkt, dann sollte am Wochenende (bis auf das eine oder andere Gewitter) auch das Wetter mitspielen.
Zur Strecke: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8,94 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Steiner (aus dem Vorjahr) in 51,70 sec (= 122,41 km/h).
Für alle Bergfans geht es am Samstagmorgen mit Feld 1 und einem ersten (von vier) Trainingsläufen um 7.30 Uhr los. Am Sonntagmorgen haben alle Fahrer nochmals die Chance auf einen fünften Testdurchgang, ehe es dann ab ca. 10.10 Uhr mit den Rennläufen ums Eingemachte geht. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots
Es ist vollbracht! Nach Nico Müller (2015) hat sich nun auch Ricardo Feller in die Siegerliste der 24 Stunden am Nürburgring eingetragen. Das Ergebnis ist vorerst aber nur provisorisch.
Die 2024er Ausgabe des 24h-Rennens auf dem Nürburgring geht als die kürzeste in der Geschichte des Rennens ein. Nach über 14 Stunden Unterbrechung wegen Nebels wurde das Rennen am Sonntag um 13:30 Uhr wieder aufgenommen. Nach fünf Runden hinter dem Safety-Car wurde die Übung aber wieder abgebrochen und das Rennen mit der schwarz-weiss-karierten Flagge beendet. Die Witterungsbedingungen in der Eifel wollten sich einfach nicht bessern. So ging der Sieg zum siebten Mal an das Team Scherer Sport PHX und das Quartett Ricardo Feller, Franck Stippler, Christopher Mies und Dennis Marschall.
«Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war», meinte Feller, der die fünf Runden hinterm Safety-Car abspulte. «Natürlich hätten wir gerne einen Neustart gehabt und auf der Strecke gekämpft. Aber ja, ich denke, es war einfach zu riskant. Irgendwann konnte man die Streckenposten nicht mehr sehen und wenn man Code 60 oder ähnliches hatte und sie verpasste, hätte es gefährlich werden können.»
Zweitbester Schweizer war BMW-Fahrer Raffaele Marciello auf Rang 7. Sein Team (Rowe Racing) protestierte nach dem Rennen gegen die Wertung des Rennens, wurde aber von den Sportkommissaren abgewiesen. Das Team kündigte daraufhin an, in Berufung gehen zu wollen.
Laut dem Onlineportal motorsport-total geht es dabei und den Wortlaut des Sportlichen Reglements, insbesondere die Beendigung des Rennens mit der schwarz-weiss karierten Flagge und nicht mit der Roten Flagge. Rowe glaubt nämlich, das Rennen mit dem BMW #98 (Marciello/Martin/Wittmann/Farfus) gewonnen zu haben. Die Mannschaft rund um Hans-Peter Naundorf hat 96 Stunden Zeit, den Antrag auf Berufung beim Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) in Frankfurt einzureichen.
Platz 9 ging an Patric Niederhauser auf einem Porsche 911 GT3 von Lionspeed. Damit hat der Berner die Kat. ProAM gewonnen. Philip Ellis im Mercedes AMG GT3 von GetSpeed schied aus.
Die weiteren Schweizer Platzierungen:
Manuel Metzger, BMW M4 GT4, Platz 2 in der Klasse SP 8T
Jasmin Preisig, Aston Martin Vantage, Platz 4 in der Klasse SP 10
Michael Kroll, Chantal & Alexander Prinz, BMW M3 CSL, Platz 1 in der Klasse SP 6
Peter Baumann, Porsche Cayman CM 12, Platz 2 in der Klasse V5
Marco Timbal, Porsche 718 Cayman GT4, Platz 4 in der Klasse AT3
Ranko Mijatovic, BMW M240i, Platz 1 in der Klasse BMW M240i
Im 13. Anlauf hat es geklappt! Mike Coppens/Christophe Roux haben am Wochenende zum ersten Mal die Rallye du Chablais gewonnen.
Im Vorjahr waren Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux (Skoda Fabia) bei der Rallye du Chablais in Führung liegend ausgeschieden. Diesmal hat’s geklappt. Das Meisterduo von 2021 aus Verbier (VS) hat die verregnete 20. Ausgabe der Rallye du Chablais mit einem Vorsprung von 46,1 Sekunden auf Michaël Burri/Gaetan Aubry (Hyundai i20) und 1:51,2 min auf Jonathan Michellod/Stéphane Fellay (Skoda Fabia) gewonnen. Mit dem Sieg bei der «Chablais» sind Coppens/Roux im Gesamtklassement nach zwei von sechs Rallyes nun punktgleich mit Burri/Aubry.
Coppens übernahm in der dritten Prüfung, der «Tour d’Aï», das Zepter und gab dieses bis ins Ziel nicht mehr ab. Bei acht der 14 Wertungsprüfungen war Coppens der Schnellste. «Endlich ist wohl das richtige Wort», sagt Coppens. «Denn nach der Rallye du Valais ist die Rallye du Chablais ganz klar die Rallye, die man auch gewinnen möchte. Dass es uns diesmal gelungen ist, freut mich. Die Bedingungen waren nicht einfach. Und wir hatten zwei Schrecksekunden am zweiten Tag – mit einem Dreher und einer Wassertemperatur, die stark angestiegen war. Aber zum Glück ging alles nochmals gut.»
Für Michaël Burri (vier Bestzeiten) fing die Rallye nicht ideal an. «Am Freitagvormittag fuhren wir mit einem Set-Up, das bei diesen nassen und schwierigen Bedingungen nicht funktionierte. Wir haben dann ein paar Änderungen vorgenommen. Danach war es besser. Mike und ich waren sehr ausgeglichen. Bis auf zwei Prüfungen, die zweite Tour-d’Aï-Prüfung und die erste von Collombey nach Murraz. Da habe ich 13 respektive 16 Sekunden verloren. Das war zu viel. Das konnten wir nicht mehr aufholen.»
Platz 3 ging an Jonathan Michellod. Der Chablais-Sieger von 2022 legte in der ersten Prüfung los wie die Feuerwehr, fiel aber vor allem am zweiten Tag etwas zurück. Gegen hinten drohte ihm keine Gefahr, gegen vorne konnte der ehemalige Junioren-Meister aber auch nichts ausrichten. Da Michellod dieses Jahr nicht um die Meisterschaft fährt, fällt das Ergebnis nicht ins Gewicht. «Meine letzte Rallye war die Rallye du Valais 2023. Insofern war Platz 3 kein schlechtes Ergebnis.»
Hinter Michellod kam der 23-jährige Thibault Maret (mit dem französischen Beifahrer Kévin Bronner) ins Ziel. Der Teamkollege von Coppens setzte sich erst in der vorletzten Prüfung gegen Ismaël Vuistiner durch. Der 36-Jährige aus Veyras bei Sierre verblüffte die Konkurrenz mit einer sensationellen Leistung auf seinem Renault Clio Rally3 und sicherte sich bei der «Chablais» auch den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open. «Eigentlich bin ich kein Fan solcher Konditionen», sagt Vuistiner. «Aber solch nasse Bedingungen helfen halt, den Unterschied zu den Rally2-Autos zu kompensieren.»
Hinter Vuistiner belegten Nicolas Lathion/Ramona Formica (Skoda Fabia) Platz 6. Lathion hatte beim Angriff auf Vuistiner einen Reifenschaden erlitten und musste sich so mit Platz 2 in der Michelin Trophy Alps Open begnügen. Abgerundet wurden die Top 8 mit Jonathan Scheidegger/Thomas Jacon (Peugeot 208, P3 in der Alps Open) und Simone Tettamanti/Nicola Petraglio (Skoda Fabia).
In der Michelin Trophy Alps ging der Sieg an Cédric Moulin/Pierre-Jean Vardanega auf einem Renault Clio Rally4. Platz 2 mit mehr als zwei Minuten Rückstand sicherte sich der Franzose Alexandre Bastard. Dritte wurden Xavier Craviolini/Yannick Micheloud auf einem Peugeot 208 Rally4.
Den Sieg im Schweizer Rallye-Pokal sicherten sich überlegen Martin und Charlène Pastor auf einem Peugeot 208 Rally4. Markenkollege Gauthier Hotz (mit Co-Pilot Nicolas Blanc) wurde Zweiter und gewann gleichzeitig die Junioren-Wertung. Im Kampf um Platz 3 setzten sich Cédric Moulin/Pierre-Jean Vardanega gegen die Jura-Sieger Cédric Betschen/Charlène Bori (Renault Clio S1600) durch. Letzterer verlor in der ersten Prüfung aufgrund eines Reifenschadens mehr als sieben Minuten. In der Meisterschaft liegt der Klassensieger Betschen dennoch immer ohne Verlustpunkte gemeinsam mit Philippe Broussoux (Sieger ISN) an der Spitze.
In der VHC, der historischen Klasse, gab es einen Premierensieger. Joël Rappaz, für gewöhnlich bei den modernen Fahrzeugen am Start, war mit seinem BMW M3 E30 der Schnellste im Feld der insgesamt 20 Teilnehmenden. Rappaz übernahm die Führung ab der siebten Prüfung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dass er bei seinem ersten (und wahrscheinlich nicht letzten VHC-Einsatz) auf Anhieb siegte, hat seine Gründe. «Ich habe die ersten Jahre auf exakt einem solchen BMW M3 gelernt», sagt der Lokalmatador aus Evionnaz. Platz 2 ging mit 44,9 Sekunden Rückstand an die Markenkollegen Pascal Bachmann/Xavier Machet. Dritte wurden die Jura-Sieger Eddy und Florence Bérard auf Ford Escort RS 1600, die im Gesamtklassement weiter vorne liegen.
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb der historischen Fahrzeuge, sicherten sich die Vorjahresmeister Laurent und Florence Pernet den Sieg. In der modernen Klasse, der VMRS, zeichneten sich Michel Randin und François Allenbach als Meister der Gleichmässigkeit aus.
Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://rdchablais.ch/
Und so geht es weiter:
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais
Am Wochenende findet auf dem Nürburgring die 52. Ausgabe des 24-Stunden-Klassikers statt. Natürlich auch mit Schweizer Beteiligung – allen voran Philip Ellis, Ricardo Feller, Raffaele Marciello und Patric Niderhauser.
Am Wochenende findet die 52. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring statt. Bis heute liess sich erst ein Schweizer in die Liste der Gesamtsieger eintragen: Nico Müller 2015 auf einem Audi vom Team WRT. Am Wochenende könnte sich das ändern. In der Kategorie Pro sind aus Schweizer Sicht drei heisse Eisen im Feuer. Mit der #8 geht Philip Ellis ins Rennen. Der Zuger hat einen extrem guten Lauf. In der IMSA fährt er auf Mercedes von Sieg zu Sieg. Ein Triumph auf der Nordschleife wäre die Krönung für Ellis. Gute Chancen auf ein Topergebnis hat auch Ricardo Feller. Der DTM-Pilot ist gleich auf zwei Autos im Team Scherer gemeldet: zum einen auf der #15 mit Vervisch/Haase/Winkelhock, zum anderen auf der #16 mit Stippler/Mies/Marschall. Der dritte Schweizer Pro-Fahrer ist Raffaele Marciello (#98). Der Tessiner fährt für das BMW-Team Rowe Racing, das sich vor vier Jahren den Gesamtsieg sicherte. Auch in der Kategorie ProAM gibt es einen Schweizer Piloten: Patric Niederhauser. Der Porsche-Werksfahrer pilotiert einen Porsche 911 GT3 R (#24) für das Team Lionspeed.
Zu den weiteren Schweizer Fahrern und Fahrerinnen in der Eifel gehören:
Manuel Metzger (BMW M4 GT4, SP 8T, #150)
Ivan Jacoma (Porsche 718 Cayman GT4, SP 10, #165)
Jasmin Preisig (Aston Martin Vantage AMR GT4, SP 10, #175)
Michael Kroll (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Chantal Prinz (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Alexander Prinz (BMW M3 E46, SP 6, #207)
Marc Schöni (Porsche 718 Cayman GT4, AT3, #420)
Peter Baumann (Porsche Cayman CM12, V5, #443)
Marco Timbal (Porsche 718 Cayman GT4, AT3, #633)
Ranko Mijatovic (BMW M240i, BMW M240i, #650)
Mathias Schläppi (Audi RSR LMS, TCR, #816)
Frédéric Yerly (Audi RSR LMS, TCR, #816)
Philipp Hagnauer (Porsche 718 Cayman GT4, Cup 3 AM, #949)
Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr. Livetiming gibt es unter diesem Link.