Ein Dutzend Schweizer hat am Wochenende am Bergrennen Osnabrück (D) teilgenommen. Und trotz des Unfalls von Robin Faustini hat die Schweizer Delegation stark abgeschnitten.
Nach dem nassen ersten Rennlauf am Sonntagmorgen fiel die Entscheidung beim 57. Int. ADAC-Bergrennen Osnabrück 2025 in den bei guten Bedingungen absolvierten Läufen 2 und 3. Als Gesamtsieger in der Addition der zwei besten Laufzeiten ging wie im Vorjahr der Deutsch-Slowene Patrik Zajelsnik in einem wie in der Schweiz nach offenem Reglement bei den E2-Sportwagen bis drei Liter eingeteilten Nova Proto Turbo hervor. Den zweiten Rang und den Sieg im EM-Klassement mit gedrosselter Leistung und leicht höherem Gewicht holte der Franzose Sébastien Petit vor seinem jüngeren Bruder Kevin und dem Spanier Joseba Iraola Lanzagorta (alle Nova NP01 Turbo). Der nach zwei Durchgängen führende Christian Merli rollte kurz nach dem Start zum entscheidenden Finallauf mit einem technischen Defekt, vermutlich Kupplungsschaden, an seinem NP01 aus und fiel so auf P7 ab. Ob er Zajelsnik geschlagen hätte, lässt er offen. «Mich interessierte nur die EM-Wertung, die verlorenen Punkte ärgern mich.»
Für die Speerspitze der Schweizer Bergrennfahrer war schon früh Feierabend: Robin Faustini musste nach einem Unfall im ersten Trainingslauf zusammenpacken. «Die Strecke wies dieses Jahr mehrere Belagswechsel auf und war in dieser einen Kurve extrem rutschig. Natürlich ist es am Ende mein Fehler, aber ich bin das erste Training ohne Risiko und nicht anders als alle anderen bisherigen Rennen angegangen. Wir sind nicht hier, um Tiere zu streicheln… Schade, diese Strecke scheint mir einfach kein Glück zu bringen», rapportierte Faustini.
Nach dem Unfall Faustinis hielten Marcel Steiner im Nova NP01 Helftec («Es kommt langsam») als Gesamtfünfter sowie Klassenzweiter hinter Zajelsnik und Joël Volluz im Nova Judd V8 als hinter ihm auf P6 bzw. P3 Platzierter die Schweizer Flagge hoch.
Einen überlegenen Klassensieg feierte auch Victor Darbellay im Nova bei den Zweiliter-Sportwagen (9. gesamt). Derweil setzte sich Andreas Helm mit einem schnellen dritten Lauf in VW Polo um 18 Tausendstel in seiner 11 Wagen starken Klasse durch. Manuel Santonastaso fuhr seinen BMW E21 in der Gruppe 3b zum 2. Rang (4 Autos), Benoît Farine seinen Ex-Zürcher-Tatuus F4 Evo bei den 2-Liter-Rennwagen zum 4. und Stephan Burri den noch dem Anzère-Crash reparierten Scirocco in der 3a zum 5. Platz.
Für Reto Meisel endete das Rennen in Osnabrück als drittschnellster Tourenwagenfahrer hinter Sieger Ronnie Bratschi sowie dem Polen Grzegorz Rozalski. Meisel hatte Glück, einen Leitplankenkontakt in Lauf 2 nur mit Zeitverlust überstanden zu haben, er vergab dadurch aber den möglichen Sieg, fuhr er doch in Lauf 3 eine um sieben Tausendstel schnellere Zeit als Bratschi in Lauf 2. Dessen um 1,1 Sekunden besserer Rekord von 2019 blieb somit bestehen.
Text: Peter Wyss
20 Rennfahrerinnen und Co-Pilotinnen haben sich im zum zweiten Mal ausgetragenen Damenpokal eingeschrieben. Bei Halbzeit führt die fleissigste Kutscherin: Franziska Maissen – vor Jessica Roth und Tamara Schöpfer.
Wie im Vorjahr, als der Damenpokal zum ersten Mal durchgeführt wurde, möchten wir Sie an dieser Stelle über den Zwischenstand informieren. Ausserdem soll diese News auch dazu dienen, dass die Ladies, die sich eingeschrieben haben und deren Ergebnisse nicht automatisch erfasst werden, ihre Resultate einreichen möchten.
Fakt ist: Stand Ende Juli führt Franziska Maissen (Citroën Saxo VTS) den Damenpokal 2025 mit 198 Punkten an. Überraschend kommt das nicht. Maissen hat an allen Slaloms und bisherigen Bergrennen teilgenommen und dort immer fleissig gepunktet. Da im Damenpokal nicht nur die einzelnen Ergebnisse ausschlaggebend sind, sondern es auch für die Bedeutung der Meisterschaft und die Anzahl der Gegner Punkte gibt, hat sich Maissen allein durch die Teilnahme an bisher zehn Rennen 50 Punkte gutschreiben lassen können.
Auf Platz 2 folgt mit 141 Zählern Jessica Roth. Die Fahrerin eines Toyota GT86 hat bereits an sieben Rennen 2025 teilgenommen. Auch sie hat also schon zahlreiche «Standardpunkte» eingefahren. Platz 3 belegt zurzeit VW-Golf-Pilotin Tamara Schöpfer mit 138 Punkten. Die Vorjahresdritte hat wie Roth fünf Slaloms und (bisher) zwei Bergrennen bestritten. Vierte im Gesamtklassement ist eine weitere Berg/Slalom-Spezialistin: Sabrina Fankhauser mit 80 Punkten auf dem Toyota Yaris von Lebenspartner Mark Husistein. Rang 5 geht nach jetzigem Stand an Rallye-Beifahrerin Marion Tapparel, die ihre 63 Punkte an der Seite von Eddy Tapparel bei bisher drei VHC-Rallyes sammelte.
Nochmals zur Erinnerung: Die an REGionalen oder ausländischen Veranstaltungen (INT) erzielten Resultate müssen bis zum 1. November des laufenden Jahres (mit Kopie der offiziellen Ranglisten) mitgeteilt werden, ansonsten können die betreffenden Punkte nicht gutgeschrieben werden. Resultate aus den Schweizermeisterschaften (Slalom, Berg, Rallye) werden automatisch gutgeschrieben. Der Damenpokal wird mit Resultaten ausgewertet, welche vom 1. Januar bis zum 1. November 2025 erzielt werden. Später eingereichte Ergebnisse (oder Rennen) werden nicht berücksichtigt.
Am Wochenende findet in Osnabrück das internationale ADAC-Bergrennen statt. Am Start steht auch ein Dutzend Schweizer – darunter Hochkaräter wie Robin Faustini, Marcel Steiner und Joël Volluz.
Vor zwei Jahren lautete das Podium beim Bergrennen in Osnabrück: 1. Marcel Steiner, 2. Joël Volluz, 3. Robin Faustini. Dass es am kommenden Wochenende – wenngleich in anderer Reihenfolge – wieder so ausgehen könnte, ist denkbar, aber eher unwahrscheinlich. Absoluter Top-Favorit auf den Sieg im hohen Norden Deutschlands ist der Südtiroler Christian Merli auf seinem Nova Proto NP01. Trotzdem werden die Schweizer Bergspezialisten auch dieses Jahr wieder ein Wörtchen mitreden. Allen voran Robin Faustini, der in der laufenden SM-Saison noch ungeschlagen ist.
Zu den Schweizer Piloten, die in Osnabrück am Start stehen, gehören:
Robin Faustini, Nova Proto NP01 (E2-SC-3000)
Marcel Steiner, Nova Proto NP01 (E2-SC-3000)
Joël Volluz, Norma M20 FC (E2-SC-3000)
Victor Darbellay, Nova Proto NP01 (E2-SC-2000)
Benoît Farine, Tatuus F4 Evo (E2-SS-2000)
Reto Meisel, Mercedes SLK340 (Pf1)
Stephan Burri, VW Scirocco (Pf3a)
Christian Yerly, Cupra Leon TCR (Pf3a)
Manuel Santonastaso, BMW 320 E21 (Pf3b)
Jérôme Nicolet, Peugeot 308 TCR (Pf4)
Hervé Villoz, Renault Clio Evo (Pf4a)
Andreas Helm, VW Polo (Pf5a)
Meisel, Nicolet und der für Tschechien startende Ronnie Bratschi fahren um EM-Zähler. Der Rest um Pokale in den einzelnen Klassen und um eine gute Vorgabe in der Osnabrück–Les Rangiers Trophy, in der die Gleichmässigkeit zählen wird (siehe Link).
Einen Livestream gibt es unter diesen Links:
Samstag Trainings- und Qualifikationsläufe unter www.youtube.com/live/IGA73CmIoKc
Sonntag Rennen und Siegerehrung (ein Ereignis!) unter www.youtube.com/live/TmZwcj8mbrk
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft macht am 26./27. September Halt im Tessin. Der vierte Lauf ist allerdings kürzer als üblich und gilt deshalb 2025 nur als Rallye Typ 3.
Wenn das Wetter passt, ist die Rally del Ticino Ende September ein absolutes Highlight im Schweizer Motorsport-Kalender. Im Vorjahr säumten nicht nur zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen die Prüfungen, es standen auch mehr als 20 Rally2-Fahrzeuge am Start. Dieses Jahr wird die Zweitagesveranstaltung am 26./27. September verkürzt ausgetragen. Nach einer Ausgabe 2024 mit acht Sonderprüfungen gibt es dieses Jahr im Tessin nur noch fünf gewertete Prüfungen. Die Gesamtkilometerzahl sinkt damit von 81 auf 58,7 Kilometer.
Nach einer ersten Nacht-Sonderprüfung, die am Freitagabend im Industriegebiet von Balerna ausgetragen wird, bestreiten die Teams die beiden üblichen Sonderprüfungen Valcolla und Isone, jeweils zweimal. Die Zielankunft wird erneut in Mendrisio gefeiert.
Durch die reduzierte Kilometerzahl gilt die Rally del Ticino 2025 als «Rallye Typ 3» (50–79 km, min. 4 Sonderprüfungen), bei denen der Sieger 10 Punkte (gegenüber 22 für Typ 1) sowie die Klassenpunkte (max. 8 Punkte) erhält, also insgesamt maximal 18 Punkte (gegenüber 32 für Typ 1).
Für die Meisterschaft hat das möglicherweise Konsequenzen. Falls das zurzeit führende Duo Mike Coppens/Christophe Roux auch im Tessin am Start steht und diese Rallye auch gewinnt, können die beiden Walliser bei ihrem Heimspiel vom 23.-25. Oktober nicht mehr eingeholt werden, da es in diesem Jahr kein Streichergebnis gibt.
Weitere Infos (auch zur Anmeldung bis 17.9.2025 möglich) gibt es unter diesem Link.
In London ging am Wochenende die Formel-E-Saison 2024/2025 zu Ende. Aus Schweizer Sicht sorgte Sébastien Buemi mit Rang 3 im Finale für ein versöhnliches Ende.
Am Wochenende ging in London die Formel-E-Saison 2024/2025 zu Ende – aus Schweizer Sicht mit einem Erfolgserlebnis. Sébastien Buemi, am ersten Renntag noch 16. startete im zweiten Rennen von Position 19 und wurde sensationell Dritter. Damit ist der Waadtländer nach seinem Sieg in Monaco und Platz 3 in Jakarta zum dritten Mal in diesem Jahr auf dem Podium gestanden. Um in der Meisterschaft noch an Edoardo Mortara vorbeiziehen zu können, hätte Buemi vier Punkte mehr gebraucht. So beendete er die Saison als Gesamtzwölfter. Mortara belegte in der Endabrechnung (mit 88 Punkten) den neunten Schlussrang. Der Genfer sicherte sich in London mit Platz 6 ein weiteres Top-Ergebnis, wurde aber im Gesamtklassement noch von seinem Teamkollegen Nyck de Vries eingeholt. Für Nico Müller, den dritten Schweizer in der Formel E, endete die Saison mit gemischten Gefühlen. Einem 15. Platz am Samstag folgte eine Kollision mit dem bereits als Meister festgestandenen Oliver Rowland am Sonntag… In der Endabrechnung bedeutete das für Müller Rang 15. Teamkollege Jake Dennis wurde Siebter. Die Siege in London gingen auf das Konto des Neuseeländers Nick Cassidy, der dadurch in der Meisterschaft noch auf Platz 2 vorgestossen ist – knapp vor dem ehemaligen Sauber-Piloten Pascal Wehrlein.
Die totale Jenzer-Dominanz gab es beim vierten Lauf zur FIA Formel 4 CEZ in Most (CEZ). Das Team aus Lyss gewann nicht nur alle drei Rennen, man führt mit dem Argentinier Gino Trappa und dem Tschechen Max Karhan auch die Meisterschaft souverän an. Im ersten und zweiten Lauf standen nur Fahrer aus dem Team von Jenzer Motorsport auf dem Podest. Im dritten Rennen spielte der Österreicher Simon Schranz (Renauer Motorsport) als Dritter den Party-Crasher. Bester und einziger Schweizer war der 15-jährige Andreas Lo Bue (Maffi Racing) als Sechster in Lauf 3.
Am Dienstag, 24. Juni, ist der Rennfahrer und ehemalige Formel-1-Mechaniker Robert Hahn aus Frauenfeld 81-jährig an den Folgen eines Hirnschlages gestorben. 1968, in der Belle Epoque im Rennsport, konnte Robert Hahn seinen Bubentraum verwirklichen. Der damals 24-Jährige wurde Rennmechaniker. Von 1968 bis 1974 betreute er die Formel-1-Fahrer Jo Bonnier und Jo Siffert sowie die Formel-2-Fahrer Jo Vonlanthen, Roland Salomon und Kurt Müller auf vielen Rennstrecken in Europa und Amerika.
Nach einem Intermezzo bei der Firma Sulzer in Winterthur eröffnete er 1977 die Garage Hahn an der Bahnhofstrasse in Frauenfeld als offizieller Alfa-Romeo-Vertreter. Hahn fuhr aber auch selber Rennen – ab 1985 mit einem Gruppe-C3-Rennwagen des Winterthurers Jo Marquart. Höhe- und Endpunkt seiner späten Passion war 1995 der Gewinn des Trofeo Alfa Romeo auf einem Argo JM-21 Alfa Romeo. 2023 hat er zusammen mit dem Basler Christof Ditzler seine Biografie in Buchform veröffentlicht: «Schlaflos im Renntransporter».
Roberts Sohn Elio ist schon vor Jahren in die Fussstapfen seines Vaters getreten. Sei als passionierter Alfa-Mechaniker/Fahrer oder im Kart. Seit dieser Saison ist er wieder in der Rotax-Meisterschaft in der DD2 Masters unterwegs. Robert Hahn hinterlässt seine Frau Eveline und neben Elio auch noch die beiden Töchter Romana und Annina. Freunden und Hinterbliebenen spricht Auto Sport Schweiz sein tiefes Mitgefühl aus.
Text: Elio Crestani
2019 wurde Rico Thomann (31) Schweizer Junioren-Meister am Berg. In diesem Jahr gewann er zum ersten Mal den Suzuki Swiss Racing Cup.
Rico Thomann kennt das Gefühl, wenn man am Ende der Saison ganz oben auf der Rangliste steht. 2019 sicherte er sich den Titel in der Schweizer Junioren-Meisterschaft am Berg. In dieser Saison war er die Nummer 1 im erstmals privat organisierten Suzuki Swiss Racing Cup. Der Triumph ist Thomann nicht in den Schoss gefallen. Seit Jahren gehört er zum festen Inventar des Suzuki-Cups. Im Vorjahr wurde er hinter Sandro Fehr Gesamtzweiter. In Ambri gewann er damals sein erstes Rennen. 2023 belegte er noch Rang 6 in der Endabrechnung. «Der Suzuki Cup ist hart umkämpft», sagt Thomann. «Es hat seine Zeit gedauert, ehe ich ganz vorne angekommen bin.»
2025 hat Thomann von Anfang an geführt. Mit zwei Laufsiegen in Frauenfeld und einem weiteren Triumph in Bière legte der Winterthurer los wie die Feuerwehr. Und es hätte eigentlich noch besser kommen können: In Bière verlor er den Sieg im ersten der beiden Rennen nur deshalb, weil er eine Pylone erwischte. Denn die Zeit von 3:00,6 min hätte auch im ersten Lauf zum Sieg gereicht. «Dasselbe ist mir auch in Ambri passiert», sagt Thomann. «Auch dort fuhr ich am Samstag Bestzeit. Aber auch dort hatte ich leider einen Torfehler.»
Die Entscheidung um den Gewinn der Meisterschaft fiel im zweitletzten Rennen in Chamblon. Zwar reichte es dort «nur» zu Platz 2 im ersten Rennen, aber weil der direkte Konkurrent Michaël Béring am Samstag lediglich Siebter wurde, durfte Thomann die Sektkorken knallen lassen. «Ich weiss, dass ich es noch besser machen kann», meint Thomann. «Ich war nicht bei allen Rennen fehlerfrei. Aber das treibt mich für die Zukunft voran. Interessant war, dass die Trainingszeiten in dieser Saison oft besser waren als die Zeiten im Rennen. Früher war das genau umgekehrt. Aber daran will ich 2026 arbeiten.»
Etwas, was Thomann in dieser Saison entgegen gekommen ist, ist das neue Fahrwerk. «Ich bin ein Spätbremser», beschreibt Thomann seinen Fahrstil. «Da kommt einem das härtere Fahrwerk natürlich entgegen.» Für 2026 hat Thomann noch einen Wunsch: «Es wäre schön, wenn wir die Anzahl Fahrer noch etwas nach oben schrauben könnten. Denn auch wenn unsere Kategorie keinen Lärm macht und es bei uns manchmal unspektakulär ausschaut – der Kampf um die Spitze ist höchst interessant!»
Nachwuchsfahrer Elia Pappacena steht im Porsche Sports Cup Suisse 2025 nach acht Läufen bereits als Meister der Kategorie GT4 Clubsport fest. Im GT3-Cup führt weiter Ethan Ischer.
Der 18-Jährige Elia Pappacena hat sein grosses Ziel zum frühestmöglichen Zeitpunkt erreicht: Der junge Aargauer konnte im Autodromo Nazionale di Monza die Laufsiege 7 und 8 der Gruppe GT4 Clubsport einfahren. Mit dem Maximalergebnis von 248 Punkten steht der Schüler, der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert wird, bereits nach dem vierten von sechs Rennwochenenden des Porsche Sports Cup Suisse als neuer Champion seiner Kategorie fest.
Die Qualifying-Bestzeit für den ersten Lauf der Gruppe GT3 Cup brachte Ermanno Quintieri kein Glück: Statt von der Pole-Position startete der Italiener aus der Boxengasse und musste schon in der ersten Runde aufgeben. Die Führung übernahm sein Landsmann Matteo Franco Segre, der diese Position gegen Ethan Ischer bis ins Ziel verteidigen konnte – wenn auch nur knapp: Die vier Erstplatzierten lieferten sich ein enges Duell um die Spitze. Während Segre die Ziellinie gerade mal 0,141 Sekunden vor dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG kreuzte, folgte kaum eine halbe Sekunde dahinter bereits Matteo Beretta. Der Italiener hatte sich im vorletzten Lauf noch gegen Dylan Yip aus Hongkong durchgesetzt. Am Ende trennten den Sieger vom Viertplatzierten nicht einmal 1,1 Sekunden. Rang 5 ging an Jérémy Siffert. Der Fribourger, der ebenfalls vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützt wird, hat damit sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt.
«Unsere Arbeit zahlt sich aus – die Ergebnisse werden bei jedem Rennwochenende besser», freut sich Siffert. «Ich entwickle mich konstant weiter, das will ich fortsetzen. Den fünften Platz hier in Monza verdanke ich auch einem guten Rhythmus, den ich im Rennen gefunden habe. Für die kommenden Läufe visiere ich Podestplätze an.»
Das zweite Rennen mit den 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup, die in dieser Gruppe ohne ABS und Traktionskontrolle an den Start rollen, machte sich Ischer zur Beute. Von der Pole-Position setzte sich der Schweizer an die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr her. Dabei profitierte der 18-Jährige aus Morges davon, dass sich seine Verfolger Segre und Yip in ein intensives Duell verstrickten. Als Yip in der drittletzten Runde aufgeben musste, hatte Segre den zweiten Platz sicher. Rang 3 ging an Beretta vor Gregor Burkard, Quinitieri und Siffert.
«Mein erstes Wochenende auf dieser ikonischen Strecke mit einem GT-Rennwagen verlief von Beginn an gut», betont Ethan Ischer. «Ich konnte erstmals in dieser Saison im Qualifying die Bestzeit fahren, musste anschliessend aber einen Reifen tauschen und durfte deshalb nur als Dritter ins erste Rennen starten. Wegen mehrerer Safety-Car-Phasen fand ich nicht richtig in den Rhythmus und konnte deshalb nicht um den Sieg kämpfen. Der zweite Lauf war perfekt. Ich habe in der ersten Kurve die Führung übernommen, sie mit konstanten Rundenzeiten bis zur karierten Flagge verteidigt und mit mehr als acht Sekunden Vorsprung gewonnen.»
In der Gesamtwertung der Open GT hiess der Gewinner zuerst Patrick Dinkeldein, dann Roderick Christie. Gemeinsam mit Matteo Malucelli blieb Porsche 911 GT3 R-Fahrer Christie auch beim Endurance-Wettbewerb ungeschlagen. Über gleich drei Open-GT-Klassensiege mit dem 911 GT3 Cup durfte sich Ahmad Alemadi freuen: Der Teilnehmer der Porsche Track Experience entschied zunächst beide Sprintrennen für sich, bevor er zusammen mit Eric Santos auch beim Langstreckenlauf auf Platz eins fuhr. Das fünfte Saisonwochenende des Porsche Sports Cup Suisse findet vom 18. bis 20. September auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in Italien statt.
Beim siebten Lauf zur Berg-EM auf der 5,4 km langen Strecke von Limanowa in Polen kamen auch zwei Schweizer aufs Podium. In der Kategorie 1 der Produktionswagen war nur der polnische Meister Grzegorz Rozalski mit seinem rund 1000 PS starken Mitsubishi schneller als der Urner Ronnie Bratschi. Für den mit tschechischer Lizenz fahrenden Bratschi war es nach technischen Problemen im Frühjahr erst der zweite Saisonstart und die erste Zielankunft in Wertung. Reto Meisel musste sich im Gesamtklassement auch dem Polen Karol Krupa in einem Skoda Fabia beugen, belegte aber in der Gruppe 1 der leistungsstärksten Tourenwagen den dritten Platz hinter Rozalski und Bratschi. Als Tagessieger ging der Südtiroler Christian Merli vor dem Spanier Joseba Iraola und dem Franzosen Kevin Petit (alle Nova Proto NP01-2) hervor, die alle auch bei den nächsten zwei EBM-Rennen in Osnabrück/D (3. August) und St-Ursanne/CH (17. August) am Start erwartet werden.
Text: Peter Wyss
Dass Schweizer Fahrer/Teams in der GT3 vorne mitfahren, ist nichts Neues. Auch am Wochenende waren ein paar davon in Misano und Le Castellet wieder erfolgreich.
Beim Sprintwettbewerb der GT World Challenge Misano haben die Schweizer richtig abgeräumt. Im ersten Lauf gewann Raffaele Marciello zusammen mit Ex-Motorradstar Valentino Rossi auf ihrem BMW M4 GT3 Evo. Das WRT-Duo setzte sich beim Rennen unter Flutlicht fünf Minuten vor Rennende an die Spitze und feierte den ersten gemeinsamen Saisonerfolg. Im zweiten Rennen war die #46 erneut auf Podestkurs, wurde aber durch eine Durchfahrstrafe wegen «Speeding» in der Boxenstrasse weit zurückgeworfen. Der Sieg ging an den mit Schweizer Lizenz fahrenden Marvin Kirchhöfer auf McLaren. Platz 3 sicherte sich Patric Niederhauser auf dem Rutronik-Porsche. In der Gold-Wertung gewann Emil Frey Racing. Der Sieg in der Bronze-Kategorie ging am Samstag an das Team Kessel Racing. Bester Schweizer im Gesamtklassement bleibt nach drei von fünf Rennen Niederhauser als Vierter.
Auch beim International GT Open in Le Castellet gab es einen Schweizer Podestplatz in der Kat. ProAM dank Yannick Mettler und Dexter Müller auf Mercedes AMG GT3 Evo. Im ersten Rennen belegte das Duo noch Rang 4 – knapp vor dem Tessiner Alex Fontana. Der Sieg bei den Amateuren ging zwei Mal an Gino Forgione, der diese Wertung auch anführt. Mettler/Müller liegen im Gesamtklassement der ProAM bei noch drei ausstehenden Rennen auf Rang 4.
Der Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge gestaltet sich auch dieses Jahr sehr ausgeglichen und interessant. Zurzeit liegt mit Danny Krieg einer in Führung, der den Pokal schon einmal gewonnen hat.
Danny Krieg hat den Schweizer Berg-Pokal schon einmal gewonnen: 2016 auf einem Audi A4 STW. Nach vier von neun Rennen in dieser Saison liegt der bald 48-jährige Altendorfer wieder in Führung. Mit bisher 60 Punkten hat der VW-Golf-Pilot das Maximum auf seinem Konto. In Anzère verwies er zuletzt Martin Oliver Bürki (+ 2,6 sec) respektive Sébastien Coquoz (+ 3,6 sec) ziemlich deutlich in die Schranken. In Reitnau war der Abstand nach hinten (auch aufgrund der kürzeren Strecke) kleiner. Da verlor Coquoz als zweitschnellster Fahrer nur 1,4 sec. Beim Auftakt in Hemberg war der Vorsprung (auf Kurt Tschirky) mit 5,8 sec sehr komfortabel. Ausruhen kann sich Krieg bei den weiteren Rennen bestimmt nicht. Schon beim nächsten Aufeinandertreffen in Les Rangiers könnte es eng werden. Im Vorjahr fuhr Coquoz dort in 2:09,6 min zum ersten Mal unter 2:10 min. Krieg, der wegen technischen Problemen nicht am Rennen teilnehmen konnte, kam im Training auf eine Zeit von 2:12,9 min…
Hinter Krieg lauern (punktgleich) Vorjahres-Pokal-Sieger Jean-François Chariatte (Fiat X1/9) und Renault-Classic-Serienmeister Thomas Zürcher (Renault Clio 3). Chariatte hatte zuletzt in Anzère seine erste Saisonniederlage gegen den schnellen Martin Howald im lila VW Golf kassiert. Zürcher war am Hemberg 0,69 sec langsamer als Michael Schläpfer und bekam deshalb dort nur 15 Punkte gutgeschrieben. Für Zürcher wird es ungemein schwerer. Der Renault Classic Cup ist beim siebten Rennen in Massongex nicht am Start. Zürcher wird dort also automatisch sein zweites Streichergebnis (nach La Roche) kassieren.
Hinter den Top 3 liegen zurzeit Arnaud Donzé (VW Golf als Vierter) sowie Coquoz, Marco Geering (Opel Kadett) und Werner Rohr (Toyota Corolla) gemeinsam auf Platz 5. Bei Donzé und Geering hängt vieles davon ab, wie schnell Stephan Burri nach seinem Unfall in Anzère wieder zurückkommt. Kehrt der in den Thurgau ausgewanderte Berner Scirocco-Pilot schon wieder in Les Rangiers zurück, hat auch er (trotz zwei Nullern) noch intakte Chancen. Coquoz hat – wie eingangs erklärt – mit Krieg den wohl grössten Brocken in seiner Klasse. Und auch Rohr kann sich nicht über Konkurrenz beklagen: Christophe Oulevay (VW Scirocco), Jannis Jeremias (VW Polo) und Beat Oertig (Peugeot 106) werden ihm das Leben in der Interswiss bis 1,6 Liter sicher nicht einfach machen.
Es bleibt also spannend bei den Tourenwagen bis 2 Liter resp. Rennwagen bis 1,6 Liter. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie der Berg-Pokal 2025 ausgeht.
Die bisherigen Meister des Schweizer Berg-Pokals
2014 Martin Bürki, VW Polo
2015 Martin Bürki, VW Polo
2016 Danny Krieg, Audi A4
2017 Giuliano Piccinato, Honda Integra Type R
2018 Martin Bürki, VW Polo
2019 Philip Krebs, Renault Clio
2020 (wegen Corona keine Meisterschaft)
2021 (wegen Corona keine Meisterschaft)
2022 Martin Bürki, VW Polo
2023 Stephan Burri, VW Scirocco
2024 Jean-François Chariatte, Fiat X1/9
Die Terminkollision zwischen Hemberg und La Roche 2025 war für alle Beteiligten unglücklich. Im Toggenburg hat man sich deshalb um ein neues Austragungsdatum bemüht – mit Erfolg!
Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 gab viel zu reden. Die Terminkollision zwischen Hemberg und La Roche war für alle Beteiligten unglücklich. Vor allem das Bergrennen Hemberg bekam die Terminüberschneidung zu spüren. Während 2024 noch mehr als 200 Teilnehmende am Start gestanden haben, waren es in diesem Jahr (trotz erstmaliger Teilnahme des KW Berg-Cups) knapp 160 Fahrer respektive Fahrerinnen. Bei einem Nenngeld von 330.- CHF sind dem Veranstalter alleine dadurch mehr als 13'000.- CHF durch die Lappen gegangen. In La Roche ist der Fall etwas anders. Dort ist die Teilnehmerzahl auf 165 Fahrer respektive Fahrerinnen beschränkt. Diese Marke hatte man trotz Terminüberschneidung auch dieses Jahr erreicht.
Für das OK in Hemberg ist der Fall deshalb klar: Eine gleichzeitige Durchführung zweier Meisterschaftsrennen an selben Wochenende sei nicht zu verantworten – weder sportlich noch organisatorisch oder finanziell. Nach intensiven Gesprächen mit Landbesitzern, Vereinen und Partnern hat man in Hemberg nun eine tragfähige Lösung gefunden: Das Bergrennen im Toggenburgischen wird neu am ersten vollen Juni-Wochenende durchgeführt.
Im Klartext heisst das: 2026 wird das Bergrennen in Hemberg (als Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft) am 6./7. Juni stattfinden. 2027 würde das Rennen dann auf den 5./6. Juni fallen. Für 2028 muss Hemberg erneut improvisieren. Da fällt das erste Juni-Wochenende auf Pfingsten. Und da im Kanton St. Gallen an diesem Wochenende ein Veranstaltungsverbot gilt, ist eine Durchführung des Rennens nicht möglich. Als Ersatztermin hat Hemberg deshalb gebeten, den 27./28. Mai 2028 freizuhalten.
Der beim dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft verunfallte Pascal Perroud ist nach einer Operation am Rücken wieder Zuhause.
Der bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise verunfallte Waadtländer Pascal Perroud hat das Spital verlassen dürfen und ist wieder Zuhause. Der 44-Jährige kam beim dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft mit seinem Skoda Fabia auf P3 liegend von der Strecke ab und musste daraufhin ins Krankenhaus nach Chalon verlegt werden. Von dort ging es mit der «Rega» zurück in die Schweiz, wo der VHC-Meister von 2023 am Rücken operiert wurde. «Die Operation war kompliziert und die Schmerzen sind noch sehr präsent», liess Perroud über Instagram ausrichten, «aber ich bin wieder auf den Beinen.» Perrouds Beifahrer, der Belgier Loïc Dumont, hatte mehr Glück. Er kam mit Hämatomen und Prellungen davon.
Weiter meinte Perroud: «Ich werde mich nun auf die Erholung konzentrieren. Ich habe eine sehr harte Zeit durchgemacht, körperlich und mental, aber ich halte den Kopf hoch. Das ist nicht das Ende der Geschichte, sondern nur eine weitere Hürde, die es zu bewältigen gilt.»
Auto Sport Schweiz wünscht dem trotz des Unfalls immer noch auf Rang 2 der Schweizer Rallye-Meisterschaft liegenden Pascal gute Besserung und eine rasche Genesung!
Alexander Fach jr. hat am Wochenende für das Schweizer Highlight im internationalen Rennsport gesorgt. Der Porsche-Pilot sicherte sich mit seinem Team Fach Auto Tech den ersten Gesamtsieg im ADAC GT Masters.
Das vergangene Wochenende stand aus internationaler Sicht ganz im Zeichen des ersten Sieges von Fach Auto Tech im ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Aus der zweiten Reihe gestartet konnte Alexander Fach jr. bereits früh Druck auf die Spitzenreiter ausüben. Als der erste von zwei Boxenstopps anstand, traf das Team aus Sattel (SZ) eine goldrichtige Entscheidung. Während die Mitfavoriten auf den Sieg die Box ansteuerten, blieb Fach für drei weitere Runden auf der Strecke. «Somit hatte ich freie Bahn und konnte wichtige Sekunden herausfahren», so Fach über eine der Schlüsselszenen des Rennens. Den Rest besorgte dann Fachs Teamkollege, der Deutsche Alexander Schwarzer. Nach mehreren Pole-Positions und einer Vielzahl an Klassensiegen war dies der erste Gesamtsieg für Fach Auto Tech im ADAC GT Masters.
Und damit nicht genug: Auch im zweiten Rennen am Sonntag glänzte die Porsche-Mannschaft – allen voran Alex Fach, der nicht nur die schnellste Rennrunde fuhr, sondern auch enorm Zeit gewann auf der Strecke. So viel, dass das Duo einen gewaltigen Sprung machte von Platz 14 auf die dritte Gesamtposition. In der Meisterschaft liegen die beiden nun auf dem fünften Zwischenrang – 23 Punkte hinter den Leadern.
Einen zweiten Platz feierte auch Philip Ellis beim Chevrolet Grand Prix der IMSA im kanadischen Ontario. Der Zuger im Dienste von Winward Racing belegte Rang 2 und verteidigte damit erfolgreich seine Führungsposition im Gesamtklassement.
Auch beim Doubleheader der Formel E in Berlin gab es einen Schweizer Podestplatz dank Edoardo Mortara. Der Genfer überquerte im ersten Lauf als Dritter die Ziellinie und ist damit vor dem Finale in London (26./27. Juli) als Gesamtachter bester Schweizer. Auch die beiden anderen Eidgenossen holten Punkte: Sébastien Buemi als Siebter und Nico Müller als Achter. Die Titelentscheidung fiel im zweiten Rennen (ohne Schweizer Punktegewinn) zugunsten des Briten Oliver Rowland.
Weniger zu jubeln gab es bei der Langstrecken-WM in São Paulo. In Abwesenheit von Buemi (Toyota) war Proton-Porsche-Pilot Neel Jani als Zehnter der beste Schweizer bei den Hypercars. In der LMPGT3 verpasste Porsche-Pilotin Rahel Frey mit ihren Iron Dames als Vierte das Podium knapp. Grégoire Saucy (McLaren) landete nach einem starken Beginn auf Rang 8.
Einen Klassensieg feierte auch der frisch verheiratete Alex Fontana bei der Italienischen Gran Turismo Meisterschaft in Mugello. Für Jean-Luc d’Auria, dem ehemaligen GT-Masters-Fahrer, endeten die Rennen im Hauptfeld auf den Rängen 4 und 5.
Robin Faustini fährt zurzeit mit einer Lässigkeit und Selbstverständlichkeit von Sieg zu Sieg. Auch in Anzère war der aktuelle Meisterschaftsleader nicht aufzuhalten. Den alten Streckenrekord verbesserte er gleich um 1,63 Sekunden!
2016 hat die australische Sängerin «Sia» den Welthit «Unstoppable» gelandet. Darin singt sie:
«Ich bin nicht aufzuhalten,
ich bin ein Porsche ohne Bremsen,
ich bin unbesiegbar,
yeah, ich gewinne jedes einzelne Duell!»
Okay, Robin Faustini fährt in der Schweizer Berg-Meisterschaft keinen Porsche, dafür einen knapp 600 PS starken Nova-Proto mit einem Turbo-Motor von Emap. Mit diesem lässt er die Konkurrenz zurzeit ziemlich alt ausschauen. Auch in Anzère, beim vierten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft, war er «unstoppable.»
Das musste u.a. auch Thomas Amweg neidlos anerkennen. Nach dem zweiten Lauf meinte der Markenkollege von Faustini: «Nach vorne ist nichts zu machen. Deshlb hätte ich jetzt nichts gegen einen Regenschauer…» Und als ob Petrus seine Gebete erhört hätte, begann es pünktlich zum Start des letzten Laufes bei den Formel- und Rennwagen zu regnen. Nicht lange, aber es reichte und der dritte Lauf wurde nicht mehr gestartet.
Amweg lag zu diesem Zeitpunkt in der Addition der beiden ersten Läufe mit seinem Nova-Helftec auf Rang 2. Den nur drei Zehntelsekunden dahinterliegenden Joël Volluz (Norma-Judd) waren die Hände gebunden. Ein Angriff auf Amweg kam nicht mehr zustande. Auch Marcel Steiner, der in der Pause vor dem dritten Lauf noch fleissig seine Reifen säuberte, hatte keine Gelegenheit mehr, seine Zeit zu verbessern. Mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Volluz musste er sich wie schon in La Roche mit dem undankbaren vierten Gesamtrang zufrieden geben. Immerhin: Der Abstand auf Marken- und Motorenkollege Amweg ist kleiner geworden. Für den am Freitag 50 Jahre alt gewordenen Steiner ist das aber nur ein kleiner Trost. «Bis jetzt ist die Saison nicht so gelaufen, wie wir das gerne hätten», meinte der Jubilar. «Wenigstens hatten wir keine technischen Probleme wie in Reitnau. Aber wir müssen hart arbeiten, wenn wir weiter nach vorne kommen wollen. Auch ich habe im zweiten Lauf zu viele Fehler gemacht. Das summiert sich auf einer solchen Strecke.»
Erst recht, wenn einer wie Faustini vorne wirklich nicht aufzuhalten ist. Schon im dritten Trainingslauf am Sonntagmorgen lehrte er der Konkurrenz das Fürchten. In 1:22,8 watschte der 27-Jährige Suhrer mit einem inoffiziellen Streckenrekord seine Gegner ab, bevor es überhaupt richtig ernst wurde. Und das mit Reifen, die schon einige Kilometer auf der Lauffläche hatten… Und es ging noch schneller! Den ersten Rennlauf absolvierte Faustini mit seinem Nova-Emap (diesmal mit neuen Reifen) in 1:22,616 min. Damit verbesserte er den bisherigen Streckenrekord von Eric Berguerand aus dem Jahr 2022 um 1,63 Sekunden! «Der Unterschied zwischen neuen und alten, respektive angefahrenen Reifen ist auf dieser Strecke nicht sehr gross», analysierte Faustini seine zweite Rekordzeit in diesem Jahr nach Reitnau. «Ich glaube, ich hätte auch mit den gebrauchten Reifen aus dem letzten Trainingslauf einen neuen offiziellen Rekord gefahren. Dieser wäre vielleicht zwei, drei Zehntel langsamer gewesen.» In der Addition der beiden Läufe hatte Faustini am Ende 2,92 Sekunden Vorsprung auf Amweg. Dieser meinte mit Blick auf die Dominanz des inzwischen dreimaligen Saisonsiegers: «Robin und sein Auto sind eine Einheit. Da passt einfach alles zusammen. Und sein Selbstvertrauen nimmt von Sieg zu Sieg zu.»
Hinter den Top 4 landete mit Victor Darbellay der schnellste Zweiliter-Pilot auf Rang 5. Ein Ausrutscher am Samstag bereitete ihm ein paar Überstunden. Ansonsten war der Walliser auf seiner Heimstrecke klar überlegen. Dem Sechstplatzierten Michel Zemp brummte er im direkten Duell der schnellsten 2-Liter-Piloten fast dreieinhalb Sekunden auf. «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung», meinte Darbellay, der zuletzt zwei Mal Gesamtdritter wurde. «Nach vorne konnte ich auf dieser Strecke, wo die Leistung halt doch sehr wichtig ist, gegen die 3-Liter-Autos nichts ausrichten.» Hinter Darbellay und Zemp war einmal mehr Lionel Ryter mit seiner «Eva» (so nennt er seinen Formel Renault 2.0) schnellster Formelpilot. Damit die Rekordzeit von Faustini nochmals eingeordnet werden kann, sei an dieser Stelle erwähnt, dass Ryter für die 3,5 Kilometer von Ayent nach Anzère 19 Sekunden länger brauchte… Und das, obwohl auch er stets mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt. Abgerundet wurde die Top 10 durch Roland Bossy (Tatuus Formel 2), Philip Egli (Dallara F393) und Frédéric Fleury (Dallara F302).
Schnellster Tourenwagenpilot war Simon Wüthrich mit seiner VW-Golf-Turbiene in 3:20,517 min. im dritten Lauf knackte er als einziger Fahrer mit einem Dach überm Kopf die 1:40er-Marke. Noch am Samstag rätselte der Langnauer. «Ich bin viel zu langsam. Mir fehlen mindestens zwei bis drei Sekunden.» Selbst nach zwei Läufen lag Wüthrich noch hinter Hermann Bollhalder, der mit seinem Opel Speedster vor allem im ersten Lauf in 1:40,5 min eine sagenhafte Zeit fuhr. Im dritten und entscheidenden Durchgang konnte Wüthrich dann aber doch noch an Bollhalder vorbeiziehen. Platz 3 bei den Tourenwagen ging an Reitnau-Sieger und Wüthrich-Markenkollege Danny Krieg, der nach Anzère nun alleiniger Führender im Berg-Pokal ist. Vierter wurde Jean-Paul Chiquita (auf seinem Porsche GT3 Cup), Platz 5 sicherte sich Martin Oliver Bürki im BMW 320is. Schon nach dem ersten Rennlauf packte der bisherige Tourenwagenleader Stephan Burri zusammen. 200 Meter vor dem Ziel hängte er mit seinem VW Scirocco an der Leitplanke an und drehte sich. «Der Schaden ist ziemlich gross», bilanzierte er am Sonntagabend von Zuhause aus. «Und ich ärgere mich. Ich bin mir sicher, dass ich einen neuen Rekord aufgestellt hätte. Aber manchmal sind es eben ein paar Millimeter, die über Sieg und Niederlage entscheiden.»
Der Sieg im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) sicherte sich (wie schon in Reitnau) Thomas Zürcher vor Michael Schläpfer und Philip Krebs. Schnellster REG-Pilot im Wallis war Claudio Grispino (Renault 5 Williams) vor Roberto Nicola (Peugeot 205) und Patrick Jakober (VW Golf).
Alle Klassensieger von Anzère im Überblick: Marco Röthlisberger (Fiat 127, Historic bis 1600 cm3), Guillaume Mathez (Peugeot 309, Historic bis 2000 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic bis 3000 cm3), Sylvain Chariatte (Honda Integra, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris, Super Série Compétition bis 2800 cm3), Kevin Lattion (Porsche 992 GT3, SuperSérie Compétition über 2800 cm3), Nicolas Pasche (Renault Clio 2, N/ISN/R1), Jonathan Droz (Peugeot 208, A/ISA/R2/R3 bis 1600 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, A/ISA/R2/R3 bis 2000 cm3), Jean-Yves Dayer (Renault Clio, A/ISA/R2/R3 über 2000 cm3), Xavier Craviolini (Peugeot 208, R4), Joël Rappaz (Alpine A110 GT+, RGT), Thomas Zürcher (Renault Clio 3, RCC bis 2000 cm3), Denis Wolf (Renault Clio, RCC über 2000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, Interswiss bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Urs Banz (Opel Ascona, IS bis 2500 cm3), Nicolas Gerard (Ford WRC, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, TCR), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Martin Howald (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche 911, E1 über 3500 cm3), Vincent Caro (Tracking RC01B, E2 Silhouette), Samuel Metroz (Formel Arcobaleno, E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0, E2-SS bis 2000 cm3), Markus Bosshard (Dallara GP3, E2-SS bis 3000 cm3), Victor Darbellay (Nova NP01, E2-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, E2-SC bis 3000 cm3).
Und so geht es weiter:
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Am Wochenende findet der vierte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Wir stellen Ihnen die Strecke von Ayent nach Anzère vor. Diesmal mit Lokalmatador Joël Grand, der am Wochenende neben mehr als 200 anderen Piloten und Pilotinnen mit seinem Wolf Thunder am Start steht.
Drei Bergrennen stehen in dieser Saison schon in den Geschichtsbüchern. Am Wochenende geht es mit der 47. Ausgabe des Klassikers von Ayent nach Anzère weiter.
Nach einem Jahr Pause kehrt die Schweizer Berg-Meisterschaft nach Anzère zurück. Am kommenden Wochenende (12./13. Juli) geht die 47. Ausgabe des Walliser Bergrennens oberhalb von Sion über die Bühne. Am Start steht – und das wird die Fans freuen – alles, was Rang und Namen hat. 214 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den vierten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft eingeschrieben – 23 davon in der REGionalen Klasse. Eines ist schon vor dem Rennen in Stein gemeisselt: Erstmals seit 2018 wird es einen neuen Sieger geben. 2018, 2019, 2022 und 2023 hat Lokalmatador Eric Berguerand gewonnen. 2020, 2021 sowie 2024 haben in Anzère keine Rennen stattgefunden. Von den Fahrern, die dieses Jahr angemeldet sind, haben schon drei mindestens einmal in Anzère triumphiert: Roland Bossy (2001, 2002 und 2003), Marcel Steiner (2010, 2011, 2012 und 2017) sowie Joël Volluz (2015).
Letztere kommen auch dieses Jahr für den Gesamtsieg in Frage. Allerdings müssen sie dafür den bisher zweimaligen Saisonsieger Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap bezwingen. Und das wird bei der aktuellen Form des Vorjahresmeisters ein sehr schwieriges Unterfangen. Faustini hat nicht nur beim Auftakt in Hemberg, als er auf weniger Konkurrenz traf, bewiesen, dass er im Moment der konstanteste Bergrennfahrer der Schweiz ist, er hat auch in Reitnau sein Programm souverän abgespult. Besonders auffällig ist: Faustini weiss nicht nur genau, wann er angreifen muss, er setzt es auch konsequent um. In Hemberg und Reitnau fuhr er die Bestzeit jeweils im ersten Lauf, also dann, wenn die äusseren Bedingungen am besten waren. «Robin und sein Team haben nicht nur die meiste Erfahrung mit dem Nova, sie leisten sich auch kaum Fehler», sagt Thomas Amweg, einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um den Tagessieg, der zuletzt in Reitnau nach dem Training wegen einer defekten Kupplung zusammenpacken musste.
Noch früher als Amweg musste in Reitnau Steiner die Segel streichen. Ein verkohlter Stecker, der in den Benzintank führte und die Benzinpumpen bestromen sollte, war die Ursache des Defekts. «Ich hoffe, dass wir am kommenden Wochenende keine weitere böse Überraschung erleben werden», sagt Steiner, der in der Meisterschaft schon 38 Zähler hinter Faustini liegt.
Erster Verfolger Faustinis ist nach Reitnau Michel Zemp mit zwölf Punkten Rückstand. Der gebürtige Luzerner hat mit seinem 2-Liter-Sportwagen in Hemberg und in Reitnau sensationell Platz 2 belegt. Ob die Reise für Zemp im hubraumschwächeren Nova-Helftec auch in Anzère so erfolgreich weiter geht, wird sich zeigen. Fahrerisch hat Zemp bisher überzeugt. Und im direkten Duell mit 2-Liter-Konkurrent Victor Darbellay zuletzt in Reitnau auch einen persönlichen Erfolg gefeiert. Ob er diesen wiederholen kann? Darbellay kam in Reitnau, auf einer Strecke, die er nicht kannte, bis auf 14 Hundertstelsekunden an Zemp heran. «Die Strecke in Anzère ist mir sehr viel vertrauter», sagt der Walliser – irgendwie klingt das wie eine Kampfansage…
Hochspannung ist aber nicht nur bei den Rennwagen garantiert, die mit insgesamt 24 Fahrzeugen so gut besetzt ist wie sonst selten. Auch bei den Tourenwagen darf man mit einem knappen Ausgang rechnen. In Reitnau war Danny Krieg auf seinem VW Golf Rally (E1 bis 2 Liter) um lediglich drei Hundertstelsekunden schneller als Markenkollege Simon Wüthrich (E1 bis 3,5 Liter). Doch diese beiden sind nicht allein auf weiter Flur. Mit Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Sébastien Coquoz (Opel Kadett GTE, E1 bis 2 2000 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW 320is, E1 bis 2000 cm3), «Speedmaster (BMW M3 GT3, E1 über 3500 cm3) sowie Frédéric Neff (Porsche 997 GT2 R, E1 über 3500 cm3) sind noch weitere Fahrer mit einem Dach überm Kopf in Lauerstellung. Nicht dabei sind Roger Schnellmann und Bruno Sawatzki (beide treten dieses Jahr kürzer) sowie Reto Steiner, der in Reitnau betonte, dass er mit seinem Ford Escort Egmo ebenfalls nur bei ausgewählten Rennen am Start stehen wird.
Zur Strecke: Die Strecke von Ayent nach Anzère misst 3,5 Kilometer und ist damit gleich lang wie die von La Roche nach La Berra. Nur die Strecken am Gurnigel und in Les Rangiers sind im aktuellen Kalender länger. Insgesamt müssen 319 Höhenmeter zurückgelegt werden, die durchschnittliche Steigung beträgt 9,1 Prozent. Die Bestmarke in Anzère stammt von Eric Berguerand und wurde 2022 in 1:24,24 min (= 149,572 km/h) mit seinem Lola-F3000 aufgestellt. Die schnellste je gefahrene Tourenwagenzeit geht auf das Konto von Reto Meisel mit seinem Mercedes SLK 340 in 1:34,86 min.
Los geht es in Anzère am Samstag, 12. Juli, ab 7.15 Uhr mit den ersten Trainings. Insgesamt stehen drei Trainingsläufe auf dem Programm; der letzte startet um 15 Uhr. Auch am Sonntag stehen drei Läufe (ab 7.15 Uhr) auf dem Programm. Die beiden besten Laufzeiten werden am Ende addiert.
Mehr über das Bergrennen in Anzère, das auch Teil zur Schweizer Junior-Meisterschaft ist, erfahren Sie unter https://www.ayent-anzere.ch/
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Am Wochenende gab es wieder zahlreiche Schweizer Erfolge im internationalen Rennsport zu bejubeln. Herausragend war natürlich der dritte Platz von Sauber-Pilot Nico Hülkenberg beim Grossen Preis von Silverstone.
15 Jahre ist es her, dass Nico Hülkenberg in die Formel 1 eingestiegen ist. Damals 2010 mit Williams. Auf dem Podium ist er nie gestanden – bis am Sonntag in Silverstone. Nach 5593 Tagen oder anders formuliert im 239. Grand Prix hat es der Sauber-Pilot endlich geschafft: Platz 3 hinter den beiden McLaren – und das aus der letzten Startreihe! Für Sauber war es der erste Podestplatz seit Rang 3 von Kamui Kobayashi im Oktober 2012. Auch das ist schon ein Weilchen her (263 Rennen). Dass der Erfolg der Sauber-Truppe kein Zufall war, beweist ein Blick auf die Statistik. Zum vierten Mal in Folge hat Schwarz-Grün jetzt gepunktet, und in dieser Spanne mehr Zähler gesammelt als Red Bull Racing. Gratulation nach Hinwil!
Weitere Schweizer Podestplätze gab es am Wochenende auch in der DTM. Emil Frey Racing sicherte sich im zweiten Rennen am Norisring mit dem Briten Jack Aitken und dem Niederländer Thierry Vermeulen die Plätze 2 und 3, nachdem man im ersten Durchgang das Podium mit den Plätzen 4 und 5 knapp verpasst hatte. Für Ricardo Feller (Audi) endete das Wochenende in Nürnberg mit den Rängen 9 und 14. Fabio Scherer (Ford Mustang) war nach einem Unfall im Quali nur im zweiten Lauf am Start, schied dort jedoch aus. Die Siege am Norisring gingen an Jordan Pepper und Thomas Preining.
Auch in der European Le Mans Series stand ein Schweizer in Imola auf dem «Stockerl»: Louis Delétraz gewann als Sechster im Gesamtklassement die ProAM-Wertung und führt diese nun auch an. Ebenfalls auf dem Podium: der Liechtensteiner Matthias Kaiser. Er belegte Gesamtrang 3 und liegt in der Meisterschaft nun als «bester Schweizer» auf Rang 4. Den dritten Sieg in Folge feierte das Team CLX (ehemals Cool Racing) in der LMP3 – allerdings ohne Schweizer Fahrer.
Auch bei der GT Open am Hungaroring wurde die Schweizer Flagge gehisst. In der ProAm-Wertung belegten Dexter Müller und Yannick Mettler auf ihrem Mercedes GT3 Platz 2 im ersten Durchgang. Im zweiten Lauf war es Philip Ellis (ebenfalls auf Mercedes), der im Hauptfeld Dritter wurde. Bei den Amateuren gewann Gino Forgione (AF Corse) beide Rennen.
Auch aus dem internationalen Kartsport gibt es Positives zu berichten. Beim Champions of the Future Academy Program in Jesolo (I) schaffte es Lorenzo Zucchetto in beiden Finalläufen unter die Top 3. In der Gesamtwertung liegt er bei Halbzeit auf Rang 5. Auch Chiara Bättig erzielte (b ei den Senioren) einen Podestplatz. Sie liegt in der Meisterschaft auf Platz 3. Punkte gab es auch für Marlon Bayer (5. Im Gesamtklassement der Senioren) und Neil Russell.
Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise ihre ganze Erfahrung ausgespielt und einen souveränen Sieg gefeiert. Olivier Burri und Pascal Perroud schieden aus.
Mike Coppens und Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025, nicht nur die Schweizer Wertung gewonnen, das Duo setzte sich auch im Gesamtklassement durch. Beim einzigen Lauf zur Rallye-SM in diesem Jahr, die nicht auf heimischem Boden ausgetragen wird, profitierten Coppens/Roux schon früh von einem Reifenschaden des bis dato führenden Franzosen Ludovic Godard an dessen Alpine A110 Rallye GT+. In der vierten Prüfung übernahmen die Walliser dann die Spitzenposition der zweiten Alpine GT+ von Nicolas Hernandez (ebenfalls Frankreich), der kurz in Führung lag. Und von da an gab es kein Halten mehr. Coppens/Roux bauten ihren Vorsprung mit vier aufeinanderfolgende Bestzeiten aus und gewannen souverän mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als 1:50 min.
«Ich wollte diese Rallye unbedingt gewinnen», meinte Coppens. «Natürlich haben wir vom Reifenschaden von Godard profitiert. Aber wir waren davor schon nahe an ihm dran und haben danach auch nichts mehr zugelassen. Die Konditionen waren nicht einfach. Durch die Hitze war es stellenweise sehr rutschig. Ich habe deshalb manchmal etwas weniger Risiko genommen. Und das hat sich ausbezahlt.»
Hinter Coppens folgten aus Schweizer Sicht (wie erwartet) die Skoda-RS-Markenkollegen Pascal Perroud Und Olvier Burri (mit Beifahrer Stéphane Fellay). Zumindest bis zur sechsten von acht Prüfungen. Dort war für beide nach einem Unfall Schluss, wobei sich Perroud beim Abflug verletzte und ins Krankenhaus nach Châlon transportiert werden musste. Nach ersten Angaben hat sich der Waadtländer, der 2023 noch die historische Klasse VHC gewann, eine Fraktur an einem äusseren Wirbel zugezogen. Ein genaueres Bulletin zu seinem Gesundheitszustand folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Nach dem Ausfall der beiden Mitfavoriten waren die Positionen auf den Podiumsplätzen bezogen. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Franzose Gwen Lagrue, bei Mercedes seit Jahren für den Formel-1-Nachwuchs zuständig, nutzte die Gunst der Stunde und belegte auf seinem Citroën C3 Rally2 hinter Coppens Platz 2. Dritter wurde Yoan Loeffler auf einem Skoda Fabia Rally2 evo. Für den 28-jährigen Walliser war der dritte Platz sein bisher bestes Ergebnis in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Dementsprechend gross war die Freude darüber. «Ich habe lang darauf hingearbeitet», sagt Loeffler. «Natürlich habe ich von den Ausfällen von Olivier und Pascal profitiert. Aber das gehört halt auch zum Rallyesport. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich und freue mich, dass sich die harte Arbeit bezahlt gemacht hat. Mal schauen, wie es weiter geht. Ein Platz unter den Top 3 am Ende des Jahres wäre natürlich schon das Ziel.»
In der Meisterschaft hat Loeffler einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Der Mann aus Bex liegt nach drei von fünf Rallyes mit 43 Punkten auf Rang 3 hinter Perroud (47) und Coppens (80).
Nur neun Sekunden dahinter landeten auf Rang 4 Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf ihrem Peugeot 208 T16. Nur zwei Zehntelsekunden dahinter kam Stefano Mella auf einem weiteren Skoda Fabia RS Rally2 ins Ziel. Die Top 6 in der Schweizer Wertung rundete das Alpine-Duo Joël Rappaz/Michaël Volluz ab. Bester Rallye4-Pilot war Matthieu Zurkinden mit Co-Pilot Stéphane Pury. Das Peugeot-Gespann belegte im Gesamtklassement Rang 13 – das reichte in der Rally4-Wertung zu Platz 3 hinter zwei französischen Teams und zu einem überlegenen Sieg in der Schweizer Wertung.
Der Sieg in der historischen Klasse VHC ging aus Schweizer Sicht erwartungsgemäss an Eddy und Florence Bérard auf einem Ford Escort RS 1600 MKI. Zwar lag das Duo aus Orsières im Ziel fast vier Minuten hinter dem siegreichen Franzosen Benoit Chavet auf BMW M3 E30, das zweitschnellste Schweizer Duo, Eddy Tapparel und Charlène Greppin auf Porsche 911 SC hatte man aber im Griff. Platz 3 in der Schweizer VHC-Wertung ging an Lionel Munsch auf einem Ford Escort RS 2000 MKI.
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Tabellenführer Dominique und Marylaure Udriot auf ihrer Toyota Celica gegen das Ehepaar Pernet (BMW 325 ix) durch.
Weitere Informationen zur Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/
Und so geht es weiter:
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Bruno Sawatzki, Tourenwagen-Meister von 2023 und 2024, tritt in diesem Jahr kürzer. Über die Gründe und seine Pläne sprach der Porsche-Pilot aus Balzers mit Auto Sport Schweiz.
Eigentlich hätte Bruno Sawatzki schon beim Slalom in Ambri sein erstes Rennen in diesem Jahr bestreiten sollen. Weil sein Porsche 991.1 Cup aber noch nicht einsatzbereit war, verzichtete der Tourenwagen-Meister der Jahre 2023 und 2024 auf dieses erste Rennen. Dieses holte er dann in Hemberg beim Auftakt zur Berg-Meisterschaft nach, wo er als viertschnellster Tourenwagenfahrer im SCRATCH Zehnter wurde und in seiner Klasse (IS über 2500 cm3) Platz 2 belegte. Weiter hätte es für Sawatzki dann am vergangenen Wochenende in Reitnau gehen sollen. Doch am Samstagmorgen sagte der amtierende Meister ab.
«Ich habe mich entschlossen, dieses Jahr kürzer zu treten», meinte Sawatzki. «Ich habe ein paar berufliche und private Angelegenheiten, die Vorrang haben. Ausserdem hatte ich schon im Frühling den Eindruck, dass ich nicht motiviert genug war.» Dass Sawatzki in Hemberg gegen den jungen Mathias Bischofberger bei dessen Premiere am Berg den Kürzeren zog, habe nichts mit der Entscheidung zu tun.
Ganz ohne Rennen wird es Sawatzki aber nicht aushalten… Am historischen Bergsprint Walzenhausen (23./24. August) wird der 54-Jährige als Taxifahrer teilnehmen. Möglicherweise wird er auch noch beim einen oder anderen Bergrennen auftauchen. Genaueres steht aber noch nicht fest. Fix ist, dass Sawatzki nicht etwa rennmüde ist und den Helm an den berühmten Nagel hängt. «Nein, ich brauche einfach mal eine Pause. 2026 komme ich zurück!»
26 Schweizer Teams stehen am kommenden Freitag/Samstag bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise am Start. Neben Mike Coppens und Pascal Perroud, die um die Meisterschaft fahren, geht u.a. auch Altmeister Olivier Burri auf Punktejagd.
Am Freitag/Samstag (4./5. Juli) findet mit der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025 statt. Die Rallye rund um Châlon-sur-Saône (70 km südlich von Dijon) ist zum dritten Mal Teil des Schweizer Rallye-Kalenders. In diesem Jahr ist es die einzige SM-Rallye, die im Ausland stattfindet. Eingeschrieben sind insgesamt 96 Teams in der modernen Klasse. 17 davon stammen aus der Schweiz.
Auf dem Papier sieht es so aus, als käme es im Burgund zu einem Zweikampf der beiden um die Meisterschaft fahrenden Teams mit Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux sowie Pascal Perroud mit seinem belgischen Co-Piloten Loïc Dumont (beide auf Skoda Fabia RS Rally2). Acht Punkte trennen die beiden nach den ersten zwei Läufen, dem Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais. Weil es in diesem Jahr (bei nur fünf Rallyes) kein Streichergebnis gibt, ist die Meisterschaft vor Halbzeit noch völlig offen. «Wichtig ist, dass man konstant Punkte holt», weiss Perroud, der in dieser Saison bisher zwei Mal Dritter wurde und natürlich auch bei der Rallye Bourgogne aufs Podest fahren möchte. Im Unterschied zu Coppens kennt Perroud die bevorstehende Rallye in unserem westlichen Nachbarsland bisher nur von der historischen Klasse, der VHC. Diese gewann er 2023 auf einem BMW M3 E30.
Coppens hat die vergangenen zwei Jahre bei der Rallye im Burgund mit unterschiedlichem Erfolg abgeschnitten. Im Vorjahr wurde er bei teils widrigen Wetterbedingungen hinter Schweizer Meister Michaël Burri Zweiter. 2023 lag der Walliser komfortabel mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung in Führung, als er auf der achten Prüfung verunfallte. Der Chablais-Sieger hat mit der Rallye Bourgogne also noch eine Rechnung offen.
Weil die bisherigen Bourgogne-Sieger Jonathan Michellod (2023) und Michaël Burri (2024) nicht am Start stehen, wird es bei der diesjährigen Ausgabe definitiv einen neuen Sieger geben. Der könnte unter Umständen aber wieder Burri heissen. Denn neben Coppens und Perroud hat Altmeister Olivier Burri, der Vater von Michaël, dank seiner Erfahrung und Navigator Stéphane Fellay auch intakte Siegchancen. Wie Coppens und Perroud tritt auch der viermalige Schweizer Rallye-Champion (1991-1993 und 1995) mit einem Skoda Fabia RS Rally2 an.
Hinter diesem Trio lauern mit David Erard/Sarah Junod , Yoan Loeffler/Aurélien Chiapello (F) sowie Stefano Mella/Stefano Tiraboschi (I) drei weitere Schweizer Fahrer auf Skoda-Rally2-Fahrzeugen. Nicht vergessen darf man natürlich auch Joël Rappaz (mit Beifahrer Michaël Volluz), der mit seiner Alpine A110 Rallye GT+ bei trockenen Bedingungen, und davon darf man ausgehen (es bleibt heiss!), in der einen der einen oder anderen Prüfung vorne mitmischen wird. So wie zuletzt bei der WP2 am Col de la Croix, als Rappaz nur 4,4 Sekunden auf Superstar Sébastien Loeb verlor.
In der historischen Klasse, der VHC, haben sich sechs Teams eingeschrieben. Darunter das in der Meisterschaft führende Duo Eddy Tapparel/Charlène Greppin auf ihrem Porsche 911 SC. Auch die aktuelle Nummer 3 der Meisterschaft, Aurélien Bouchet, ist mit seinem Ford Escort MK2 in Frankreich am Start. Und dann ist da natürlich noch das Ehepaar Eddy und Florence Berard, das mit einem Ford Escort RS1600 ausrückt und nur zu gerne ihren Vorjahressieg (damals noch auf BMW) wiederholen möchte.
Auch in der VHRS, der Gleichmässigkeitsklasse für historische Rallyefahrzeuge, geht mit Dominique und Marylaure Udriot das führende Toyota-Duo auf Punktejagd. Ob’s zum Sieg reicht? Laurent und Florence Pernet auf ihrem BMW 325ix werden ihnen das Leben sicher nicht einfach machen.
Die insgesamt 34. Ausgabe der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise beginnt am Freitagabend (18.10 Uhr) mit den ersten beiden Etappen. Am Samstag stehen dann weitere sechs Prüfungen auf dem Programm. Einen detaillierten Plan sowie die Startzeiten finden Sie unter diesem Link. Insgesamt werden 111,36 gewertete Kilometer zurückgelegt.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
2020 verpasste Patric Niederhauser den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa um 4,6 Sekunden. Diesmal waren es – wieder als Zweiter – 8,7 Sekunden…
Patric Niederhauser und Spa – das ist eine Kombination, die irgendwie nicht so ganz passen will. Vor fünf Jahren verpasste der Berner in einem engen Finale seinen ersten Sieg beim 24-Stunden-Klassiker um 4,6 Sekunden. Damals meinte er gegenüber Auto Sport Schweiz: «Ich will nicht mehr Zweiter werden…» Doch die Geschichte hat ihn eingeholt. Auch in diesem Jahr wurde der ehemalige GP3-Laufsieger (4 Siege) Gesamtzweiter – diesmal auf einem Rutronik-Porsche. Und diesmal verpasste er das Podium um 8,7 Sekunden, was zwar doppelt so viel ist wie 2020, in Anbetracht eines 24-Stunden-Rennen aber letztendlich so gut wie nichts.
«Wow, was für ein Rennen», meinte Niederhauser. «Bei weitem das härteste meiner Karriere. Nachdem ich aus dem Auto gestiegen war, hatte ich eine halbe Stunde lang Mühe, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Noch nie in meinem Leben hat es mich so erwischt. Zweiter zu werden ist hart, denn wir wollen immer gewinnen und ganz besonders dieses Rennen. Aber hey, wir hatten kein einfaches Wochenende, anfangs sah es nicht so vielversprechend aus, aber wir haben nie aufgegeben und alles in diese 24 Stunden gesteckt, was wir hatten. Leider war es nicht genug, um den Lambo zu schlagen, aber wir haben alles gegeben.»
Mit Raffaele Marciello, dem Sieger der 24h Nürburgring, wäre beinahe noch ein Zweiter auf dem Podium gestanden. Doch im Kampf um Rang 3 entschied eine Zeitstrafe gegen Marciellos Rowe #98 und so fiel der Tessiner auf Rang 5 zurück – einen Platz vor Marvin Kirchhöfer, dem Deutschen, der seit Jahren mit Wohnsitz Luzern mit Schweizer Lizenz fährt.
Auch im Bronzé-Cup war die Schweiz erfolgreich. Benjamin Ricci wurde auf einem Audi von Sainteloc Dritter – direkt vor Ricardo Feller im Lionspeed-Porsche. Das Team Kessel Racing errang mit Dustin Blattner, Zacharie Robichon, Conrad Laursen und Dennis Marschall sogar den Klassensieg.
Der Gesamtsieg ging an das Grasser Racing Team mit Mikro Bortolotti, Luca Engstler und Jordan Pepper.
Robin Faustini hat am Wochenende den dritten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 in Reitnau gewonnen. Die grösste Gegenwehr verspürte der amtierende Meister von den 2-Liter-Piloten. Der Sieg bei den Tourenwagen ging haarscharf an Danny Krieg.
Es war heiss und es war spannend. Der dritte Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 im aargauischen Reitnau hat alles geboten, was sich Rennfans wünschen: knappe Entscheidungen, dramatische Wendungen und zwei Underdogs die dem Establishment gehörig einheizen. Und das bei Temperaturen – gefühlt weit über dem Siedepunkt.
Einer, der sich von der Hitze nicht aus dem Konzept bringen liess, war Vorjahresmeister Robin Faustini auf seinem Nova NP01 Emap. Der Lokalmatador hatte bei der Eintagesveranstaltung in Reitnau schon vom ersten Training an die Rolle des Platzhirsches übernommen. Allerdings verspürte er von Anfang an den heissen Atem der Konkurrenz im Nacken. Im ersten Training rückte ihm Markenkollege Thomas Amweg bis auf acht Hundertstelsekunden auf die Pelle. Im zweiten Probelauf war es Michel Zemp, der auf seinem 2-Liter-Norma-Helftec, bis auf 14 Hundertstelsekunden an Faustinis Bestzeit herangefahren war.
Zu diesem Zeitpunkt war einer der «Grossen» schon nicht mehr im Rennen: Marcel Steiner musste schon früh am Morgen die Segel streichen, weil sein Nova NP01 Helftec sich erst gar nicht starten liess. «Ein Stecker von der Benzinpumpe ist verschmort», meinte Steiner zähneknirschend. Und als es nach dem Mittag um die Wurst ging, fehlte auch Amweg. Ein Kupplungsschaden, der zur Folge hatte, dass Öl ausgelaufen war, verhinderte die Teilnahme an beiden Rennläufen. «Ich hatte im zweiten Trainingslauf schon starke Vibrationen gespürt», meinte Amweg. «Auf der Rückführung wurde es noch schlimmer.» Bis zum nächsten Rennen in Anzère sollten (beide) das Problem beheben können.
Wer glaubt, dass der Weg für Faustini danach frei war, sieht sich getäuscht. Mit zwei starken Läufen in 47,20 (neuer Streckenrekord!) und 47,30 sec war Faustini zwar zwei Mal Schnellster. Doch die Konkurrenz machte es ihm nicht leicht. Vor allem die beiden 2-Liter-Sportwagen von Zemp und Victor Darbellay. «Am Ende sieht es mit 1,54 sec Vorsprung in der Addition der beiden Läufe wie ein klarer Sieg aus», meinte Faustini. «Aber ich habe zwei Mal wirklich alles geben müssen. Diese Strecke ist für die rund 70 Kilogramm leichteren 2-Liter-Autos prädestiniert. Michel und Victor haben es mir nicht leicht gemacht.» Für Zemp war es (nach Hemberg) bereits der zweite zweite Platz in dieser Saison. Das interne Duell gegen Darbellay gewann er mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung. «Ich bin sehr zufrieden», meinte Zemp. «Von mir aus kann es so weitergehen, obwohl wir natürlich alle wissen, dass Reitnau punkto Streckenlänge und -charakteristik schon eine Gasse ist, die perfekt zu unseren Autos und den hubraumschwächeren Motoren passt.» Auch Darbellay konnte mit Rang 3 (wie schon in La Roche) gut leben. «Ich bin hier noch nie gefahren. Insofern nehme ich dieses Ergebnis gerne mit.»
Unter Wert geschlagen war für einmal Joël Volluz. Der Walliser, der dieses Jahr auf einen Norma M20FC gewechselt hatte und der in La Roche noch als Sieger vom Platz ging, kam nicht auf Touren. «Verglichen mit den anderen bin ich hier nur spazieren gefahren», meinte der Viertplatzierte. Hinter den Top 4 sicherte sich Lionel Ryter auf seinem Formel Renault 2.0 Platz 5 im SCRATCH. «Vielleicht hätte ich noch ein wenig schneller fahren können, aber wofür?», meinte der Führende im Juniorklassement. «Nach vorne fehlen mir fünf Sekunden, nach hinten habe ich mehr als sechs Sekunden Luft.» Hinter Ryter belegte Christian Balmer (im Formel Master) Platz 2 bei den Formelrennwagen. Dritter wurde in dieser Klasse der erst 19-jährige Ursanne Salomon (Formel Renault 2.0) bei seinem allerersten Bergrennen – direkt hinter «Nino» Scolaro, der Dritter bei den 2-Liter-Sportwagen wurde.
Noch spannender als bei den Renn- und Formelwagen verlief das Bergrennen in Reitnau bei den Tourenwagen. Nach dem ersten Rennlauf hiess die Reihenfolge: 1. Reto Steiner (Ford Escort Egmo/56,39 sec/E1 bis 3500 cm3), 2. Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene/56,58 sec/E1 bis 3500 cm3), 3. Stephan Burri (VW Scirocco/56,94/IS bis 2000 cm3), 4. Danny Krieg (VW Golf Rally/57,00/E1 bis 2000 cm3). Weil Steiner im zweiten Durchgang vor der Schikane plötzlich quer stand und die Fahrt abbrechen musste, wurde das Klassement durcheinandergewirbelt. Wüthrich, der direkt hinter Steiner losgefahren war, wurde angehalten und musste zu einer Laufwiederholung antreten. «Das ist für die Reifen bei diesen Temperaturen natürlich Gift», schüttelte Wüthrich den Kopf. In 57,50 sec war er eine Sekunde langsamer als im ersten Lauf. Das nutzte Markenkollege Krieg eiskalt aus. In 57,05 sec fuhr er im zweiten Lauf beinahe gleich schnell wie im ersten und sicherte sich so den Sieg bei den Tourenwagen – läppische drei Hundertstelsekunden vor Wüthrich. Platz 3 ging an Burri, dem schnellsten Interswiss-Piloten. Ihm fehlten 21 Hundertstelsekunden auf Krieg… Viel Luft nach hinten hat das Trio nicht. Mit Sébastien Coquoz (Opel Kadett), Hermann Bollhalder (Opel Speedster), Arnaud Donzé (VW Golf) und Marco Geering (Opel Kadett) lauern (auch für die nächsten Rennen) weitere schnelle Fahrer mit Dach überm Kopf auf eine Gelegenheit, um aufs Podest zu fahren.
Der Sieg im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) ging in Reitnau an Thomas Zürcher vor Philip Krebs und Silas Reuter. Schnellster REG-Pilot im Aargau war Roger Hürzeler (Opel Kadett) vor Patrick Jakober und Roger Bürki (beide VW Golf).
Die Klassensieger von Reitnau im Überblick: Patric Kuster (Toyota Yaris Gr, SuperSérie Compétiton bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, Super Série Compétition über 3000 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio 3, A/ISA/R2/R3), Jürg Brunner (RCC, Renault Clio 2), Thomas Zürcher (RCC, Renault Clio 3), Armin Buschor (BMW 320, Gr. H bis 2000 cm3), Alain Pfefferlé (Porsche 911 RSR, Gr. H über 2000 cm3), Markus Brander (March 742, Gr. H Rennwagen bis 1600 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Werner Rohr (Toyota Corolla AE86, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Roman Marty (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2500 cm3), Marco Marte (BMW M3, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 RPM, IS über 3500 cm3), Michael Widmer (Hyundai i30, TCR), Daniel Musch (Mini Cooper S, E1 bis 1400 cm3), Hans-Peter Eller (D/Opel Kadett C, E1 bis 1600 cm3), Danny Krieg (VW Golf Rally, E1 bis 2000 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002ti, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene, E1 bis 3500 cm3), Willi Jenni (Porsche 997 GT3 Cup, E1 über 3500 cm3), Christian Müller (Formel BMW, ES-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Formel Renault 2.0, ES-SS bis 2000 cm3), Markus Bosshard (GP3 Dallara, ES-SS bis 3000 cm3), Michel Zemp (Norma M20FC, ES-SC bis 2000 cm3), Robin Faustini (Nova NP01, ES-SC bis 3000 cm3).
Und so geht es weiter:
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Der Österreicher Felix Neuhofer hat in Imola beide GT3-Rennen im PSCS gewonnen. Weiterhin in Führung liegt Porsche-Junior Ethan Ischer. Noch immer ungeschlagen ist Elia Pappacena bei den GT4-Porsches.
Der Österreicher Felix Neuhofer hat beim Porsche Sports Cup Suisse in Imola beide GT3-Rennen gewonnen. In das erste Rennen ging er mit seinem 911 GT3 Cup von Platz 3, kehrte aus der ersten Runde aber bereits als Führender zurück. Diese Position verteidigte Neuhofer bis ins Ziel, das er 1,085 Sekunden vor Matteo Franco Segre erreichte. Der Italiener war von der Pole-Position gestartet und drehte auch die schnellste Rennrunde, blieb gegen seinen Konkurrenten letztlich aber machtlos.
Platz 3 sicherte sich Ethan Ischer aus Morges. Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG hatte auf den ersten Metern zunächst Gregor Burkard den Vortritt lassen müssen, der sich seinerseits auch noch Dylan Yip aus Hongkong schnappen konnte. In Runde 4 ging Ischer aber sowohl an Yip als auch an Burkard vorbei. Nachdem Yip im zehnten Umlauf ebenfalls Burkard überholen konnte, waren die ersten fünf Positionen bezogen. Jérémy Siffert, der zweite Förderpilot in der Gruppe GT3, belegte den siebten Rang hinter Mattia Marchiante und vor Ermanno Quintieri.
Auch das zweite Rennen wurde zur Beute von Felix Neuhofer. Der Gröbenzeller war erneut von der dritten Position gestartet, reihte sich aber zunächst hinter Pole-Position-Mann Segre, Yip und Ischer ein. Runde 6 stellte diesen Zwischenstand jedoch auf den Kopf: Segre musste aufgeben, Yip übernahm die Führung und Neuhofer rückte auf Rang 2 vor. Im elften von 14 Umläufen war auch der Hongkonger fällig, der am Ende 2,5 Sekunden hinter Neuhofer auf Platz 2 einlief. Ischer freute sich als Dritter über das sechste Podestergebnis im sechsten Rennen, mit dem er seine Tabellenführung in der GT3-Cup-Wertung ausbauen konnte. Siffert wurde Neunter.
«Gerade, als ich meine Reifen optimal auf Temperatur hatte, erwischte mich im Qualifying eine Rote Flagge auf dem falschen Fuss – daher musste ich in beiden Rennen mit dem vierten Startplatz leben», erläutert Ethan Ischer. «Im ersten Lauf bin ich zunächst etwas zurückgefallen, konnte mich aber wieder auf Rang 3 vorkämpfen. Im zweiten Rennen hat Dylan Yip seine Position gegen mich sehr gut verteidigt, ich kam an ihm nicht vorbei. Alles in allem ein solides Rennwochenende mit zwei dritten Plätzen, in der Meisterschaft liege ich weiterhin vorn.»
In der Gruppe GT4 Clubsport fuhr Elia Pappacena wie bereits zuvor mit dem 368 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport in einer eigenen Welt. Der Rudolfstettener startete in beide Läufe von der Pole-Position des Trainingsbesten, fuhr zweimal die schnellste Rennrunde und sicherte sich am dritten Wochenende des Porsche Sports Cup Suisse 2025 die Siege 5 und 6. Dadurch kann der nunmehr 18 Jahre junge Schüler, der ebenfalls dem Förderkader des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG angehört, mit dem Maximalergebnis von 186 Punkten entspannt den Sommerferien entgegenblicken. Platz 2 und 3 errangen jeweils Guillaume Chatelain und Andreas Heiniger.
Roderick Christie gewann beide Läufe der Gruppe Open GT. Der Brite setzte sich zunächst gegen Philippe Menotti, danach gegen Patrick Dinkeldein durch. In der Klasse 21 siegte jeweils Max Mutschlechner vor Gualtiero Branco. Bei den luftgekühlten Markenpokal-Youngtimern der 911-Generationen 964 und 993 teilten sich Enzo Calderari und Cornelius Dornier sowie Nicolas Leutwiler und Kurt Ecke die ersten Plätze. Vom 17. bis 19. Juli startet der Porsche Sports Cup Suisse im italienischen Monza mit dem vierten Rennwochenende in seine zweite Saisonhälfte.
Der Reigen der international gewichtigen 24-Stunden-Rennen geht weiter. Am Wochenende steht der Klassiker in Spa-Francorchamps auf dem Programm. Am Start: 10 Fahrer mit Schweizer Lizenz.
75 GT3-Boliden von zehn Marken stehen bei der diesjährigen Ausgabe zum 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps am Start. Darunter zehn Fahrer mit Schweizer Lizenz sowie mit Kessel Racing ein Schweizer Team. Die Tessiner setzen zwei Ferrari 296 GT3 ein. Beide fahren in der Kategorie «Bronzé», auf einem davon fährt der aus Lugano stammende Nicolò Rosi. Der 37-Jährige ist nicht der einzige Schweizer, der in dieser Klasse fährt. Auch Benjamin Ricci (Audi R8 LMS GT3 Evo 2/Sainteloc Racing) und Ricardo Feller (Porsche 911 GT3 R/Lionspeed GP) treten bei den «Amateuren» an. In der Silber-Klasse ist die Schweiz durch Yannick Mettler (Mercedes AMG GT3 Evo/GetSpeed) vertreten. In der Kategorie «Gold» fahren Philip Ellis (Mercedes AMG GT3 Evo/Winward Racing) und Rolf Ineichen (Porsche 911 GT3 R/Herberth Motorsport).
Bei den «Profis» kommen vier weitere Schweizer zum Einsatz: Allen voran Raffaele Marciello. Der in Zürich geborene Tessiner hat eben erst die 24 Stunden am Nürburgring gewonnen und zählt zu den wenigen Fahrern, die alle drei 24h-Rennen absolvieren. Marciello zählt mit dem Team Rowe Racing und seinem BMW M4 GT3 Evo natürlich auch in Spa zu den heissen Sieganwärtern. 2022 hat er das Rennen in den Ardennen schon einmal gewonnen. Dass ein Schweizer zwei Mal als Sieger vom Platz geht, das hat es in der 101-jährigen Geschichte dieses Rennens noch nie gegeben. Die weiteren Sieger hiessen: Marc Surer (1985), Lilian Bryner/Enzo Calderari (2004) sowie Jean-Denis Delétraz/Marcel Fässler (2007).
Ebenfalls in der Pro-Kategorie am Start stehen: Patric Niederhauser, Porsche 911 GT3 R/Rutronik Racing; Marco Mapelli, Lamborghini Huracan GT3 Evo2/VSR sowie der in seit Jahren in Luzern wohnhafte Marvin Kirchhöfer, McLaren720S GT3 Evo/Garage59.
Das Rennen beginnt am Sonntag, 29. Juni, um 16.30 Uhr. Weitere Infos gibt es auf https://www.crowdstrike24hoursofspa.com/
Am Sonntag, 29. Juni, steht mit dem Bergrennen Reitnau die dritte Runde der Schweizer Berg-Meisterschaft auf dem Programm. Diesmal trifft alles aufeinander, was Rang und Namen hat.
Die vor zehn Tagen zeitgleich ausgetragenen Bergrennen von Hemberg und La Roche haben uns einen Vorgeschmack gegeben, was uns 2025 in der Schweizer Berg-Meisterschaft erwartet. Am kommenden Wochenende spitzt sich die Lage nochmals zu. Denn anders als beim Saisonauftakt trifft die Schweizer Bergelite in Reitnau erstmals in diesem Jahr aufeinander. Besonders gespannt darf man natürlich auf den Ausgang in der 3-Liter-Sportwagen-Klasse sein. Dort trifft Vorjahresmeister und Hemberg-Sieger Robin Faustini auf das in La Roche angetretene Trio bestehend aus Joël Volluz, Thomas Amweg und Marcel Steiner. Alle vier setzen in diesem Jahr auf Fahrzeuge von Nova respektive Norma, wobei Faustini und Amweg schon im Vorjahr mit ihren Autos Erfahrungen gesammelt haben. Grosse Unterschiede gibt es bei diesem Quartett bei der Motorisierung. Während La-Roche-Sieger Volluz weiterhin auf einen V8-Judd-Motor setzt, der die Fans mit seinem infernalischen Klang auch in Reitnau verzücken wird, vertraut der Rest auf Turbo-Power. Wobei es auch hier Unterschiede gibt: Faustinis Triebwerk stammt von Emap in Frankreich, Amweg und Steiner arbeiten mit Helftec Engineering aus Hildisrieden zusammen.
Gleiches gilt für Michel Zemp – auch er ein Helftec-Kunde. Der gebürtige Luzerner und Victor Darbellay treffen in Reitnau in der 2-Liter-Klasse ebenfalls erstmals aufeinander. Beide haben ihre Klasse beim Auftaktrennen souverän gewonnen. Zemp wurde in Hemberg hinter Faustini Gesamtzweiter, Darbellay bremste in La Roche als Gesamtdritter sogar Marcel Steiner im Kampf ums Podium aus. Da in Reitnau die Motorenleistung nicht denselben Effekt hat wie beispielsweise beim Bergrennen in Les Rangiers, ist es also denkbar, dass die beiden 2-Liter-Piloten auch in Reitnau ganz vorne mitmischen werden. «Ich freue mich auf das Rennen», sagt Darbellay, «wenngleich ich als Einziger der Top-Piloten noch nie in Reitnau gefahren bin. Das Rennen in la Roche hat eindeutig gezeigt, dass man sich mit einem 2-Liter-Sportwagen nicht hinter ‹den Grossen› verstecken muss.»
Doch nicht nur bei den Sportwagen werden die Karten neu gemischt. Für Spannung sorgen auch die Tourenwagenfelder. Auch dort treffen in Reitnau die Sieger des ersten Rennens Simon Wüthrich (La Roche) und Danny Krieg (Hemberg) erstmals aufeinander. Da mit Roger Schnellmann und Thomas Kessler (beide Mitsubishi) die schnellsten Tourenwagenpiloten aus dem Vorjahr bei der Ausgabe 2025 fehlen, wird es in Reitnau wohl zu einem Dreikampf der beiden VW-Golf-Piloten mit Reto Steiner auf seinem Ford Escort Egmo kommen. Nicht vergessen sollte man den amtierenden Tourenwagen-Meister Bruno Sawatzki. In Hemberg «nur» viertschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf hat der Porsche-Pilot in Reitnau «Grosses» vor. «Ich habe da noch eine offene Rechnung», sagt der Rheintaler, nachdem er im Vorjahr nach einem Abflug und der Streichung des dritten Laufs nicht gewertet wurde. Gleiches widerfuhr auch Stephan Burri. Der Exil-Thurgauer will (wie schon in La Roche) auch in Reitnau die Interswiss gewinnen und ist nach einer nicht ganz glücklichen Slalom-Saison natürlich heiss auf das Rennen im Aargauischen. Genauso wie Sébastien Coquoz. Der schnelle Opel-Kadett-Pilot aus Muraz (VS) fährt in der E1 bis 2 Liter und war in La Roche sogar einen Tick schneller als Burri.
Zur Strecke: Mit 1,570 km ist Reitnau die kürzeste Strecke der Schweizer Berg-Meisterschaft 2025. Insgesamt müssen 111 Höhenmeter zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Steigung beträgt 6,9 Prozent. Die Schlüsselstellen des Parcours sind die Start- und Zielkurven. Aber auch in der Schikane kann man entscheidende Zeit gewinnen oder verlieren. Die Bestmarke in Reitnau stammt von Robin Faustini – aufgestellt bei der letzten Austragung 2024 in 47,24 sec (= 119,644 km/h).
Da in Reitnau bekanntlich nur am Sonntag gefahren werden darf, ist der Zeitplan scharf getaktet. Ab 6.30 bis 12.00 Uhr stehen pro Klasse zwei Trainingsläufe auf dem Programm. Ab 12 Uhr sind dann die Rennläufe geplant. Anders als im Vorjahr, als man drei Rennläufe plante, diese aber aufgrund von Zwischenfällen nicht alle wunschgemäss durchführen konnte, finden dieses Jahr pro Klasse nur zwei Läufe statt. Die beiden Laufzeiten werden am Ende addiert.
Mehr über das Bergrennen in Reitnau, das auch Teil zur Schweizer Junior-Meisterschaft ist, erfahren Sie unter https://www.vereinbergrennenreitnau.ch/
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
*zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Mit diesem Podium hat niemand gerechnet: Alessandro Grispino sicherte sich am Sonntag beim Finale in Chamblon den Schweizer Slalom-Meistertitel vor Yves Hängärtner und Samuel Weibel. Der Tagessieg ging zum vierten Mal in diesem Jahr an Lionel Ryter.
Am Ende flossen Tränen. Vor allem bei Papa Claudio Grispino, der seit 29 Jahren als REG-Fahrer schon manches erleben durfte. Was vor der Saison niemand für möglich hielt, ist gestern Sonntag in Chamblon beim Finale der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025 eingetreten: Alessandro Grispino gewann verdient, aber überraschend den Schweizer Slalom-Meistertitel. «Und das, obwohl wir uns eigentlich gar nicht darauf fokussiert haben», sagt der neue Champion. «Unser Ziel war und ist es, in der Junior-Meisterschaft ganz vorne mitzufahren. Den Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft hatte ich nicht auf dem Radar.»
Grispino hatte sich schon vor dem Finale auf dem Kasernenareal unweit von Yverdon (VD) in eine ausgezeichnete Position gebracht. Und obwohl er diesmal nicht über genug Gegner in seiner Klasse verfügte, war ihm der Titel eigentlich fast nicht mehr zu nehmen. Nur ein technischer Defekt oder ein böser Fahrfehler hätte Grispino noch aus der Spur gebracht. Doch der 24-Jährige aus Steinen im Kanton Schwyz machte das, was ihn schon die gesamte Slalom-Saison ausgezeichnet hatte: Er blieb cool – zumindest äusserlich… «Die grösste Aufregung verspürte ich, als ich meinen Renault Clio Zuhause aufgeladen habe», schmunzelt Grispino. «Auf Platz war ich relativ gelassen. Ich wusste ja auch, dass mein Vater dabei ist, und er mir mit seiner Erfahrung sicher auch hätte helfen können, wenn es Probleme gegeben hätte.» Doch diese gab es nicht – und so fuhr Grispino (als Zweiter seiner Klasse hinter Rallye-Pilot Jonathan Scheidegger) souverän zum Titel.
Dahinter war die Sache nicht ganz so klar. Spannend machte es vor allem einer: Yves Hängärtner. Der GP3-Pilot aus Gerolfingen (BE) musste, um Gesamtzweiter zu werden, unter die Top 5 im SCRATCH kommen. Nach dem ersten Durchgang war er aber nur Siebter. «Der Motor ging während der Fahrt drei Mal aus – und wir wissen nicht, woran es liegt», meinte Hängärtner mit Sorgenfalten auf der Stirn. Im zweiten Lauf war Hängärtner schon fast am Ziel, als das Rennen wegen eines auf der Strecke stehengebliebenen Fahrzeugs unterbrochen wurde. Für Hängärtner bedeutete dies eine Laufwiederholung – und das bei der Hitze (32 Grad im Schatten, 54 Grad Asphalttemperatur). Dass es Hängärtner in einer Zeit von 3:06,725 min im dritten, unfreiwilligen Anlauf dann doch noch zurechtbiegen konnte, war eine starke Leistung. «Ich hätte nicht gedacht, dass er noch so eine Zeit heraushauen kann», meinte Alt-Meister Christoph Zwahlen anerkennend. «Ich hatte die Bremsbalance verändert», meint Hängärtner. «Das hat das ständige Abstellen des Motors verhindert. Trotzdem war es alles andere als einfach. Die Reifen waren aufgrund des zusätzlichen Laufes komplett hinüber.»
Platz 3 in der Gesamtwertung sicherte sich Samuel Weibel. Auch ihn hatten wohl nur die wenigsten auf dem Schirm. Weibel durfte sogar kurz vom zweiten Platz träumen, als er von den Problemen Hängärtners hörte. Mit dem dritten Platz konnte der Wolfisberger aber sehr gut leben. Sechs von sieben Rennen gewann der Subaru-Pilot 2025 in der SuperSérie. «Für den Meistertitel hätte es eh nicht gereicht», meinte er in Chamblon. «Ein 50-Rappen-Defekt in Bière hat mich dort den Sieg gekostet. Trotzdem freue ich mich natürlich riesig über diesen Erfolg.»
Der vor Chamblon noch auf dem Gesamtpodium gestandene Christian Bartlome (VW Polo) konnte seinen zweiten Platz nicht halten. Der Berner hatte in seiner Klasse (E1 bis 1400 cm3) das Nachsehen gegen Valentin Dähler (Mini Cooper). Selbst eine Steigerung im zweiten Durchgang half nichts. «Erstens hatte ich eine Pylone touchiert, zweitens konnte ich aus meinen Reifen bei der Hitze nicht mehr herauspressen. Und neue Reifen hatte ich nicht mehr.»
Auch die beiden Formel-Piloten Philip Egli (Formel 3 Dallara) und Lionel Ryter (Formel Renault) wussten, dass ihnen unter normalen Umständen ein Platz auf dem Gesamtpodium entgleiten würde. Zwar fuhren die beiden erneut um den Tagessieg, aber weil sie sich im Laufe der Saison gegenseitig Punkte weggenommen haben, spielten sie im Kampf um die Meisterschaft keine Rolle. Den internen Zweikampf, der diese Saison prägte, gewann Ryter. Damit liegt er nach sieben Rennen bei den Siegen mit 4:3 vorne. Ryter fuhr zwei Mal – wie man ihn kennt mit dem Messer zwischen den Zähnen – eine 2:53er-Zeit. Allerdings berührte er im zweiten Lauf zwei Tore, was gleichbedeutend mit 20 Strafsekunden war. Egli hatte im ersten Durchgang eine tiefe 2:56er-Zeit hingelegt. Eine Steigerung wäre trotz der Hitze möglich gewesen, meinte der gebürtige Glarner. Aber auch Egli musste zu einer Laufwiederholung starten. «Es ist ärgerlich», meinte der entthronte Champion. «Das Rennen wurde abgebrochen, kurz nachdem ich gestartet bin. Und trotzdem liess man mich Dreiviertel des Parcours fahren. Hätte man mich früher angehalten, hätten die Reifen bei der Laufwiederholung noch mehr hergegeben.» Platz 3 im SCRATCH ging an einen weiteren Formel-Piloten: Stéphane Maréchal aus Bière auf einem Formel Renault 2.0.
Schnellster Tourenwagenpilot in Chamblon war (wie schon in Ambri) Sandro Morros auf seinem Porsche 991 GT3 Cup. Zweitschnellster war «Speedmaster» auf seinem BMW M3 GT3. Noch vor den beiden Porsches von Zwahlen und Jean-Paul Chiquita sicherte sich Manuel Santonastaso auf seinem BMW E21 (klassenübergreifend) Platz 3 bei den Tourenwagen. Der Thurgauer lieferte sich ein höchst brisantes Duell mit Arnaud Donzé (VW Golf) und Stephan Burri (VW Scirocco). Beide waren eigentlich einen Hauch schneller als «Santi». Aber weil beiden Pylonen im Weg standen, sicherte sich der «alte Fuchs» Santonastaso mit zwei sauberen Läufen den Sieg in der Interswiss.
Zu den weiteren Klassensiegern in Chamblon zählten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSérie bis 2000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSérie Compétition bis 4000 cm3), Nicolas Pasche (Renault Clio 2, N/ISN/R1), Jonathan Scheidegger (Peugeot 208, A/ISA/R2/R3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Manuel Santonastaso (BMW E21, IS bis 2000 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 2500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS plus 2500 cm3), Willy Waeber (Porsche SC, Historic plus 2000 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Nicola Alberti (VW Golf, E1 bis 1600 cm3), Jérôme Plancherel (Renault Clio 2, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Kevin Métroz (BMW M3, E1 bis 3000 cm3), Pierre Lovey (Mazda 323 GTX, E1 bis 3500 cm3), Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, E1 plus 3500 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC), Samuel Métroz (E2-SS bis 1600 cm3), Lionel Ryter (Tatuus Renault 2.0, E2-SS bis 2000 cm3), Yves Hängärtner (Dallara GP3, E2-SS bis 3000 cm3), Adrian Gerber (Citroën Saxo, PSA Trophy N), Max Langenegger (Citroën C2, PSa Trophy A).
Zu Ende ging am Sonntag auch der von Christian Zimmermann privat organisierte Suzuki Swiss Racing Cup. Zwei Rennen standen auf dem Programm – als mögliche Meisterkandidaten kamen Rico Thomann, Michaël Béring und das Flammer-Team in Frage. Am Ende hatte Thomann die Nase vorn, obwohl die Siege in Chamblon an Sandro Fehr (Team Flammer) und Michaël Béring gingen. Für Thomann war es der zweite Titel im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. 2019 war der 31-jährige Zürcher bereits Schweizer Junioren-Bergmeister geworden.
Bei den bereits am Samstag ausgetragenen LOC-Rennen war Thomas Hoffmänner (Porsche Cayman 718) der schnellste Fahrer – vor den beiden Lotus-Exige-Piloten Mario Hedinger und Dino Wintsch.
Was war das für ein Schweizer Renn-Wochenende! In Indonesien fahren mit Nico Müller und Edo Mortara zwei Schweizer aufs Formel-E-Podest. In der Eifel gewinnt Raffaele Marciello das 24-Stunden-Rennen Nürburgring.
Für Raffaele Marciello ist am Wochenende ein Traum in Erfüllung gegangen. Der dieses Jahr 30 Jahre alt werdende Tessiner gewann am Nürburgring zusammen mit Augusto Farfus, Jesse Krohn und Kelvin Van der Linde das legendäre 24-Stunden-Rennen mit BMW dank ausgeklügelter Taktik und einer 100-Sekunden-Strafe gegen den lange Zeit führenden Grello-Porsche. «Ich bin sehr glücklich, denn ich habe immer davon geträumt, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu gewinnen. Ich freue mich, dass dieser Traum endlich wahr geworden ist. Von den drei 24-Stunden-Rennen in diesem Juni war dies mein grösstes Ziel. Dieser Sieg macht mich unglaublich stolz. Meine Teamkollegen haben einen fantastischen Job gemacht. Vielen Dank an BMW Motorsport und Rowe Racing.»
Neben dem Sieg von Marciello standen Marc Schöni und Ranko Mijatovic als Zweite in den Klassen AT3 und SP10 auf dem Podium. In der Klasse Cup 2 wurde Patrik Grütter als Dritter gewertet. Genauso wie Alexander Walker und Philipp Hagnauer in der Klasse SP7.
Ein erfolgreiches Wochenende erlebten auch die Schweizer Formel-E-Piloten beim Rennen in Jakarta/Indonesien. Edoardo Mortara verpasste seinen siebten Formel-E-Sieg als Zweiter nur knapp. Dahinter belegte Sébastien Buemi (von P7 gestartet) den dritten Platz. Vierter wurde Nico Müller. Weil Buemi nachträglich eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe erhielt, rückte Müller aufs Podium vor. Buemi dagegen rutschte auf Rang 8 ab. Dennoch ist es das mit Abstand beste Ergebnis für das Schweizer Trio in dieser Saison.
Viel hat auch Louis Delétraz für den ersten Saisonsieg in der amerikanischen IMSA-Langstreckenserie nicht gefehlt. Der Genfer landet bei den 6 Stunden von Watkins Glen mit Teamkollege Jordan Taylor im WTR-Cadillac auf Rang 2. Nur zwei Sekunden fehlten Delétraz bei seinem ersten Cadillac-Podest auf den Sieg.
Zwei Podestplätze feierte auch Jenzer Motorsport bei der italienischen Formel 4 in Monza. Der Brite Bart Harrison wurde im dritten Lauf Dritter. Der Kasache Artem Severiukhin in der Rookie-Wertung gar Zweiter. Der Schweizer Enea Frey (ebenfalls Jenzer) holte als Achter respektiev Siebter ebenfalls wertvolle Punkte.
Ein 24-Stunden-Rennen jagt das nächste. Auf Le Mans folgen die 24h Nürburgring. Am Start sind auch 18 Schweizer; darunter auch der amtierende NLS-Champion Ranko Mijatovic.
Wer 24-Stunden-Rennen liebt, kommt im Moment voll auf seine Kosten. Kaum sind die 24 Stunden von Le Mans Geschichte, geht es am Nürburgring zum 53. Mal ebenfalls 24 Stunden im Kreis. Danach, und das schon mal vorab, steht eine Woche später dann noch der 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps auf dem Programm.
Am Nürburgring sind 18 Schweizer und Schweizerinnen am Start. Vier davon in der Top-Klasse SP9: Patric Niederhauser und Ricardo Feller für Scherer Sport, #16, Porsche 911 GT3 R, Raffaele Marciello für Rowe Racing, #98, BMW M4 GT3 sowie Gabriele Piana (CH-Lizenz), Black Falcon, #48, Porsche 911 GT3 R. Ebenfalls am Start ist natürlich der amtierende NLS-Meister Ranko Mijatovic. Er fährt für FK Performance Motorsport einen BMW M4 GT4 mit der #187 in der Klasse SP10.
Zu den weiteren Teilnehmern aus Schweizer Sicht zählen:
Christophe Lenz, Dario Stanco und Armando Stanco, Max Kruse Racing, #10, Golf GTI (AT3)
Jasmin Preisig, Max Kruse Racing, #76, Golf GTI (AT3)
Fabienne Wohlwend (FL), Giti Tire Motorsport, #146, BMW M4 GT4 (AT3)
Marc Schöni, Four Motors Bioconcept Car, #420, Porsche 718 Cayman (AT3)
Alexander Walker und Philipp Hagnauer, BSL Racing Team, #77, Porsche 718 Cayman (SP7)
David Barst, Black Falcon Team, #70, Porsche 718 Cayman (SP7)
Mirco Böhmisch, QTQ Raceperformance, #440, Porsche Cayman CQ11 (V5)
Thomas Alpiger und Michael Neuhauser, asBest Racing, #677, BMW M240i (BMW M240i)
Patrik Grütter, SRS Team Sorg Rennsport, #901, Porsche 911 GT3 Cup (Cup2)
Das Rennen startet am Samstag um 16.00 Uhr. Wir drücken allen Schweizer Teilnehmern die Daumen!
2024 hatten der MSC Osnabrück und der ASA St-Ursanne – Les Rangiers gemeinsam die neue Osnabrück – Les Rangiers Hill Climb Trophy ins Leben gerufen. Nach der erfolgreichen Premiere haben die beiden Veranstalter für 2025 die zweite Auflage der neuen Trophy ausgeschrieben.
Fahrerinnen und Fahrer, die sowohl beim 57. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen vom 1.–3. August als auch beim 80. Course de Côte Int. St-Ursanne – Les Rangiers vom 15.–17. August 2025 antreten, erhalten eine Nenngeldermässigung und haben die Chance auf attraktive Preisgelder und Pokale. Im Trophy-Klassement wird nicht die schnellste absolute Zeit belohnt, sondern eine möglichst geringe Differenz zwischen den beiden schnellsten Rennläufen eines Fahrers bei jeder der beiden Veranstaltungen. Diese Gleichmässigkeitswertung mischt die Chancen auf gute Gesamtplätze neu, und so bietet die Trophy auch Fahrerinnen und Fahrern, die im Klassement nach Schnelligkeit vielleicht nicht ganz oben stehen, eine zusätzliche Chance auf Podiumsplätze und Preise.
Bei der Siegerehrung zum Rennen in Saint-Ursanne werden Preise in vier Kategorien vergeben:
Kategorie A: Rennsportfahrzeuge
Kategorie B: Tourenwagen
Kategorie C: Bester Fahrer unter 25 Jahren
Kategorie D: Beste Fahrerin
2024 sicherten sich der Schweizer Simon Hugentobler (Osella FA 30) bei den Rennsportfahrzeugen und der Tscheche Martin Jerman (Lamborghini Huracán GT3) bei den Tourenwagen die Premierenpokale.
In diesem Jahr sind sowohl Osnabrück als auch Les Rangiers Teil der Europa-Bergmeisterschaft der FIA, sodass sich die Teilnahme für alle Piloten des europäischen Zirkus geradezu anbietet. Aber auch für Fahrer, die üblicherweise nur bei einem der beiden Rennen fahren, kann die Trophy ein Anreiz sein, eine neue Veranstaltung zu entdecken. Die beiden Rennen könnten beinahe nicht unterschiedlicher sein: Der beliebten, technisch anspruchsvollen Sprintstrecke im Norden Deutschlands steht die berühmte, atemberaubende längere Strecke im Schweizer Jura gegenüber.
Wer also Interesse hat: Hier geht es zur Ausschreibung mit allen Informationen: 4_2025_Reglement_OSLR_Trophy_DEENFRv1rsc.pdf
Text: Ruth Scheithauer, MSC Osnabrück
Am Wochenende findet in Chamblon das Finale zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025 statt. Die besten Aussichten auf seinen ersten Titel hat Alessandro Grispino – auch wenn er diesmal nur halbe Punkte holen kann.
Als Auto Sport Schweiz Anfang 2024 das sportliche Reglement dahingehend angepasst hat, dass bei Punktegleichheit am Ende der Saison derjenige Fahrer besser dasteht, der im SCRATCH weiter vorne liegt, hat es vielerorts geheissen, dass die Formel- und Rennwagenpiloten gegenüber den Tourenwagenfahrern nun im Vorteil seien. Und als Philip Egli im vergangenen Jahr dann alle sechs Tagessiege holte und sich erstmals zum Schweizer Slalom-Meister kürte, hatte sich diese Prophezeiung auch bewahrheitet. Dieses Jahr sieht die Schweizer Slalom-Welt – bei gleichgebliebenem Reglement – ganz anders aus. Vor dem Finale in Chamblon am kommenden Sonntag, 22. Mai, liegt ein Fahrer in Führung, den dort wohl nur die wenigsten erwartet hätten: Alessandro Grispino – auf einem Renault Clio R3.
Der 24-jährige Schwyzer fährt in der Gruppe A/ISA/R2/R3 und hat seine Klasse bei bisher allen Slaloms 2025 gewonnen. Als einziger hat er nach sechs (von sieben) Läufen das Punktemaximum von 120 Zählern auf dem Konto. Hätte auch einer wie Vorjahresmeister Egli seine Klasse bisher immer gewonnen, hätte Grispino keine Chance auf den Titel. Denn im SCRATCH war er bisher nie weiter vorne als Platz 39 gestanden. Doch weil sich die besten Formelpiloten Egli und Lionel Ryter die Punkte dieses Jahr gegenseitig wegnehmen, spielen die Platzierungen von Grispino im SCRATCH nur eine untergeordnete Rolle. Am kommenden Sonntag kann sich der Sohn von REG-Pilot Claudio Grispino sogar den Luxus leisten, nur halbe Zähler einzufahren. Denn für einmal hat er in seiner Klasse zu wenig Gegner für die volle Punktzahl; nämlich nur deren zwei (ein Dritter fährt einen Peugeot 208 mit mehr als 2 Liter Hubraum). Gewinnt Grispino erneut, sind ihm also nur zehn (statt 20) Punkte sicher. Doch dieses Ergebnis, was gleichbedeutend mit Grispinos Streichresultat wäre, würde für den ersten Slalom-SM-Titel reichen. «Es sieht eigentlich ganz gut aus, obwohl ich diesmal zu wenig Konkurrenten in meiner Gruppe habe», sagt Grispino. «Trotzdem muss zuerst alles gefahren sein. Denn einen Nuller darf ich mir nicht erlauben.»
Unter den direkten Verfolgern gibt es in Chamblon noch zwei, die mit einem weiteren Klassensieg (abzüglich Streichergebnis) ebenfalls auf 120 Punkte kommen können: Yves Hängärtner auf seinem Dallara GP3 (E2-SS bis 3000 cm3) sowie Samuel Weibel in seinem Subaru BRZ (SuperSérie). Im Falle von Weibel reicht dies aber nicht, um Grispino noch abzufangen, selbst wenn dieser einen Nuller schreibt. In diesem Fall käme die SCRATCH-Regel zur Anwendung – und dort war der bis dato führende Grispino stets besser klassiert als Weibel. Bei Hängärter sieht die Situation anders aus. Würde Grispino in Chamblon tatsächlich einen Nuller schreiben müssen, könnte ihn Formelpilot Hängärtner noch einholen. Als Einziger in seiner Klasse müsste Yves in diesem Szenario «lediglich» in die Top 5 im SCRATCH fahren, um sich einen weiteren «Zwanziger» gutschreiben zu lassen. Das wäre anhand der bisherigen SCRATCH-Ergebnisse (4., 3., 3., 3. und 4.) sicher machbar. «Der Titel ist aber nur noch mit einem Totalausfall von Alessandro möglich», sagt Hängärtner. «Aber das wünsche ich keinem. Ich gönne Alessandro den Titel. Ich habe meine Chancen in Bière unnötig selber vergeben.»
Für Vorjahresmeister Egli und dessen Hauptkonkurrent um den Tagessieg, Lionel Ryter, die vor Chamblon punktgleich auf Rang 3 liegen, wird es in der Endabrechnung sehr, sehr eng werden. Einer von ihnen kann maximal auf 110 Punkte kommen. Das wird unter normalen Umständen nicht für einen Podestplatz in der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025 reichen. Gleiches gilt auch für Christian Bartlome. Im Moment liegt der VW-Polo-Pilot aus Rüschegg Heubach (BE) noch auf Platz 2. Aber auch er kann sein Punktekonto maximal noch auf 115 Zähler aufstocken. Daher ist auch sein Podestplatz ernsthaft in Gefahr.
«Hätte, wenn und aber» gilt auch für Stephan Burri. Mit einem weiteren Klassensieg in der Interswiss bis 2 Liter käme der ins Thurgau ausgewanderte Berner auf 100 Punkte. Wobei man bedenken muss: Burri hat aufgrund seiner Disqualifikation in Bière zwei Rennen verpasst! «Das ist natürlich ärgerlich», sagt Burri, der im SCRATCH immer klar vor Grispino klassiert war. «Aber mein Auto war in Bière zu laut. Das musste ich so akzeptieren. Inzwischen ist es so leise, dass ich zuletzt beim Bergrennen in La Roche auf die Drehzahlanzeige achten musste und nicht mehr allein anhand des Motorenlärms geschaltet habe…»
Für Spannung ist beim Finale also gesorgt, wenngleich Grispino alle Trümpfe in der Hand hält. Übrigens: Auch in der Schweizer Junior-Meisterschaft liegt der Innerschweizer vorne. Dort allerdings auf Augenhöhe mit Formel-Renault-Pilot Ryter. Diese Meisterschaft geht in Chamblon aber noch nicht zu Ende. Auf die vier Slaloms (Frauenfeld, Ambri 1 und 2 sowie Chamblon) folgen noch die vier Bergrennen in Reitnau, in Anzère, am Gurnigel und in Les Paccots.
Zu Ende geht am Wochenende dafür der Suzuki Swiss Racing Cup. Der dieses Jahr von der Familie Flammer privat organisierte Markenpokal trägt auf der 4,3 Kilometer langen und mit 66 Toren gespickten Strecke seine beiden letzten Läufe aus. Es führt Rico Thomann mit 125 Punkten vor Michaël Béring (120).
Los geht die Veranstaltung am Samstag mit den Besichtigungs- und Trainingsläufen der LOCalen Klassen ab 7.00 Uhr. Die NAT-Klassen stehen dann am Sonntag ebenfalls ab 7.00 Uhr im Einsatz. Es gibt zwei Rennläufe ab 13.00 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden.
Weitere Informationen zum Slalom von Chamblon und dem Veranstalter, der Ecurie du Nord, finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2025
26./27. April, Frauenfeld*
3./4. Mai, Bière (Doppelveranstaltung)
10./11. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)*
17./18. Mai, Bure
21./22. Juni, Chamblon*
*zählen zur Junior-Meisterschaft 2025
Der Saisonauftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 fand für einmal an zwei Orten statt. In Hemberg setzte sich erwartungsgemäss Robin Faustini durch. In La Roche ging der Tagessieg an Joël Volluz.
Es war ein Novum in der Geschichte des Schweizer Berg-Rennsports. Zwei Rennen zum Auftakt an zwei verschiedenen Orten – das gab es noch nie. Für die Veranstalter wird sich im Nachklapp, wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen, zeigen, welche Auswirkungen die Terminüberschneidung hatte. Unter den Teilnehmenden war die Meinung schon vor den beiden Rennen gemacht: Dieses Szenario darf sich 2026 nicht wiederholen. Stellvertretend für die meisten Fahrer und Fahrerinnen meinte der amtierende Schweizer Berg-Meister Robin Faustini, der sich für das Bergrennen in Hemberg entschieden hatte: «Beide Veranstaltungen sind top und beide Veranstaltungen verdienen es, im Schweizer Kalender zu sein. Deshalb sollten sich die beiden so absprechen, dass wir im nächsten Jahr wieder an beiden Rennen teilnehmen können.»
Sportlich war an beiden Orten etwas los. Mit je rund 160 Teilnehmenden hatten die ersten beiden Bergrennen des Jahres von hochsommerlichen Temperaturen profitiert. Einziger Wermutstropfen: In La Roche musste am Sonntagnachmittag der dritte und letzte Rennlauf nach einem Regenschauer gestrichen werden. So stand das Schlussklassement schon nach zwei Läufen fest. Und dort hatte im Kampf um den Tagessieg der Walliser Routinier Joël Volluz auf seinem neuen Norma M20FC mit dem altbewährten Judd-Saugmotor die Nase vorn. Volluz hatte im ersten Lauf die absolute Tagesbestzeit in 1:40,310 min aufgestellt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 125,6 km/h entspricht. Den Streckenrekord aus dem Vorjahr (aufgestellt von Faustini) verpasste er um knapp 1,2 Sekunden. Im zweiten Durchgang erwischte Volluz in 1:41,1 min nicht mehr den perfekten Lauf, «weil es wahrscheinlich auch schon zu heiss war», aber in der Addition der beiden Rennen wurde er Tagessieger. Gefährlich nahe kam ihm Thomas Amweg auf dem Nova NP01. Der Aargauer hatte im ersten Lauf noch 1,9 Sekunden Rückstand, steigerte sich aber im zweiten Durchgang mit der Laufbestzeit und kam bis auf zwei Zehntelsekunden an Volluz’ Tagesbestzeit heran. «Nach all den Problemen, die wir letztes Jahr hatten, fühlt sich dieses Ergebnis natürlich super an», meinte Amweg, der in der Addition beider Läufe 1,3 Sekunden hinter Volluz lag. Platz 3 ging an Volluz’ Teamkollegen Victor Darbellay. Der Garagist aus Martigny war mit seinem neuen Zweiliter-Nova im ersten Durchgang nur sechs Zehntelsekunden langsamer als Amweg. Den sechsmaligen Schweizer Berg-Meister Marcel Steiner verwies er mit zwei starken Läufen aber souverän auf Rang 4. Nova-Neuling Steiner war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden. «Es braucht wohl noch etwas Zeit, bis Mensch und Maschine zueinander passen», meinte er.
Rund zehn Sekunden hinter den Top-Cracks in ihren Sportwagen tobte der Zweikampf zwischen Lionel Ryter (Formel Renault 2.0) und Roland Bossy (Tatuus Formel 2) um den Sieg bei den Formelrennwagen. Schliesslich hatte Ryter das bessere Ende für sich – um gerade mal fünf Hundertstelsekunden. Dritter bei den Singleseaters wurde Rückkehrer Joël Grand, der im 1000 cm3 Wolf Thunder Zeiten fuhr, als wäre er nie «weg» gewesen. Vor Simon Wüthrich, dem schnellsten Tourenwagenfahrer, reihte sich mit Frédéric Fleury ein weiterer Formelpilot auf Platz 7 im SCRATCH ein. Wüthrich (E1 bis 3500 cm3) knackte mit seiner komplett überarbeiteten VW-Golf-Turbiene als einziger Fahrer mit Dach überm Kopf die 2-Minuten-Marke klar. Nur Frédéric Neff (im Porsche 997 GT 2 R, E1 über 3500 cm3) gelang es ebenfalls, zwei Mal unter 2:00,00 min zu fahren. Knapp darüber lagen zwei weitere Tourenwagen-Asse: Sébastien Coquoz (Opel Kadett), der in seiner Klasse Christian Darani und Fabien Houlmann hinter sich liess. Sowie Stephan Burri (VW Scirocco), der als schnellster Interswiss-Pilot (wie Coquoz in der E1 bis 2 Liter) den Streckenrekord in seiner Klasse abermals verbesserte.
Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in La Roche: Sylvain Chariatte (Honda Intergra, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris GT, SuperSérie Comp. Bis 3000 cm3), Alexandre Comby (SuperSérie Comp. bis 4000 cm3), Franz Slazmann (McLaren 765 LT, SuperSérie Comp. über 4000 cm3), Nicolas Pasche, Renault Clio II, N/ISN), Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA), Jonathan Droz (Peugeot 208, R), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Luca Moinat (Gr. H bis 2000 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Gr. H über 2000 cm3), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Jonas Magnin (Honda Civic, E1 bis 2500 cm3), Lionel Belloni (BMW E36 GTR, E1 bis 3000 cm3), Peter Steck (Opel Astra TCR, TCR), Vincent Caro (TracKing, E2 Silhouette).
Bei den REG-Piloten fuhr Michaël Rollat in La Roche die schnellste Zeit (4:14,260 min). Dahinter reihten sich Emanuele Tognacca und Joël Jäggi ein.
In Hemberg war die Sache von Vorneherein etwas klarer: Der amtierende Berg-Meister hatte im Kampf um den Tagessieg eigentlich nur zwei Gegner: Die Technik und Michel Zemp (im Norma M20 FC). Beide(s) hatte er schliesslich gut im Griff. Mit drei Läufen zwischen 52,24 und 54,18 sec war er stets der Schnellste im Toggenburgischen. Einen neuen Streckenrekord verpasste aber auch er. Die 51,7 sec von Steiner von 2023 blieben unangetastet. «Es lief gut für uns und ich bin mit dem ersten Rennen zufrieden», meinte Faustini. «Aber einen neuen Rekord wird man in Hemberg nicht so schnell sehen. Dafür lässt der Belag an einigen Orten zu wünschen übrig.» Für Zemp endete das erste Rennen des Jahres (wie im Vorjahr) mit drei sehr gleichmässigen Läufen auf Rang 2. «Das war das Maximum», meinte Zemp, der im Vergleich zu Faustini einen Liter Hubraum weniger hat. Platz 3 in Hemberg ging an Philip Egli im Dallara F393. Der Slalom-Rekordtagessieger hatte nach vorne nicht mehr auszurichten, musste sich aber auch nach hinten nicht fürchten. In der Addition der beiden schnellsten Zeiten fehlten ihm pro Lauf 3,5 Sekunden auf Faustini.
Hinter den Top 3 belegten die beiden Sportwagen-Piloten Michael Bodenmüller (aus Deutschland) und Antonino Scolaro (auf einem Nova Proto NP03) die Plätze 4 und 5. Danach folgte mit Danny Krieg in seinem schneeweissen VW Golf Rally bereits der schnellste Tourenwagenfahrer und Sieger der Klasse E1 bis 2 Liter. Die Top 10 rundeten Berg-Neuling und schnellster IS-Pilot Mathias Bischofberger (Porsche 997 GT3 Cup), Henri Schmidt (Formel Renault 2.0), Reto Steiner (Ford Escort Egmo) und Bruno Sawatzki (Porsche 911.1 Cup) ab. Für den amtierenden Schweizer Tourenwagen-Meister setzte es im ersten Aufeinandertreffen mit der Jugend eine Niederlage ab. In der Addition der beiden besten Läufe fehlten Sawatzki 0,8 Sekunden auf Bischofberger. Für Lokalmatador Hermann Bollhalder endete das Rennen endete das Rennen mit einem Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3 knapp vor Markus Bosshard im ehemaligen Jenzer-Dallara GP3.
Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in Hemberg: Jürgen Baumgartner (Mazda 323, E1 bis 1400 cm3), Patrick Eggimann (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Stefan Böhler (Renault R5, E1 bis 2500 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3500 cm3), Werner Schlegel (Mitsubishi Lancer, E1 über 3500 cm3), Patrick Flammer (Opel Astra TCR/TCR), Armin Buschor (BMW 320, Gruppe H), Yannik Stampfli (Renault Clio II, A/ISA/R2/R3), Jürg Brunner (Renault Clio II, RCC bis 2000 cm3), Denis Wolf (Renault Clio IV, RCC über 2000 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Beat Oertig (Peugeot 106 Maxi, IS bis 1600 cm3), Marco Geering (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2000 cm3), Urs Banz (Opel Ascona B, IS bis 2500 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Markus Bosshard (Dallara GP3, E2-SS über 2000 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2-Sc bis 1600 cm3).
Der Sieg im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) ging in Hemberg an Michael Schläpfer vor Thomas Zürcher und René Schnidrig. Schnellster Fahrer im deutschen KW Bergcup, der erstmals in Hemberg gastierte, war der Österreicher Michael Ostermann auf einem Opel Kadett C. Die schnellsten drei REG-Piloten in Hemberg waren Claudio Grispino, Patrick Jakober und Roger Hürzeler.
Und so geht es weiter:
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft
Der neunte Gesamtsieg eines Schweizers bei den 24h von Le Mans lässt weiter auf sich warten. Dafür gewann Louis Delétraz die ProAM-Wertung in der LMP2. Und im Rahmenprogramm schrieb eine Schweizerin ebenfalls Geschichte.
Die 24 Stunden von Le Mans 2025 sind Geschichte. Zum dritten Mal in Serie heisst der Sieger Ferrari, auch wenn sich keines der beiden Werksautos am Ende durchsetzen konnte. Stattdessen ging der Sieg an den #83-AF-Corse-Ferrari von Robert Kubica, Yi Yifei und Phil Hanson. Der neunte Gesamtsieg für einen Schweizer Fahrer muss also noch etwas warten. Neel Jani (Proton-Porsche) wurde mit vier Runden Rückstand 14. Sébastien Buemi (Toyota) war lange Zeit auf Top-4-Kurs. Ein mechanischer Defekt kostete 20 Minuten und warf den viermaligen Le-Mans-Sieger auf Rang 16 zurück. Auch Raffaele Marciello (BMW) stand das Glück in Le Mans nicht zur Seite. Wegen eines Problems mit der Kühlung des Hybridsystems wurde er nur 19.
Trotzdem durfte die Schweiz in Le Mans jubeln. Louis Delétraz fuhr in der LMP2 aufs Podium. In einer dramatischen Schlussphase, in der innerhalb der letzten Stunde zweimal die Führung wechselte, sicherte sich der Genfer mit nur einer Runde Rückstand Rang 3 und durfte sich über den Sieg in der ProAM-Wertung freuen. Der Liechtensteiner Matthias Kaiser wurde Achter. In der GT3 gab es für die Schweizer nichts zu bejubeln. Der Iron-Dames-Porsche von Rahel Frey war in eine Kollision verwickelt, Thomas Flohr (AF Corse) schied mit einem mechanischen Defekt aus und Grégoire Saucy (United Autosports) taucht nicht im Klassement auf, nachdem er sich mit dem McLaren lange Zeit in den Top 10 aufhielt.
Im Rahmenprogramm der 24 Stunden gab es noch einen Schweizer Sieg. Léna Bühler wurde die erste weibliche Fahrerin, die einen Gesamtsieg im Michelin Le Mans Cup errang. Zusammen mit Teamkollege Mattéo Quintarelli sah sie im Ligier mit der #50 von 23Events Racing am Ende des zweiten Rennens des Programms «Road To Le Mans» die Zielflagge als Erste. Stark auch Miklas Born, der die Plätze 8 und 5 belegte.
Das Bergrennen von la Roche nach La Berra hat es in sich. Der 3,5 Kilometer lange Parcours bietet alles, was ein Bergrennen spannend macht. Wir haben die Strecke mit dem jungen Walliser Victor Darbellay, der dieses Jahr einen 2-Liter-Nova-Proto fährt, unter die Lupe genommen und festgestellt: Schon am Start wird es knifflig. Denn dieser liegt tatsächlich am Berg…
Am Wochenende beginnt die Schweizer Berg-Meisterschaft. Zeitgleich an zwei Orten: Im St.Gallischen Hemberg und in La Roche im Kanton Fribourg. Damit nicht nur die Fahrer und Fahrerinnen wissen, wo’s langgeht, stellt Auto Sport Schweiz die Strecke in Hemberg mit Hilfe von Schweizer Berg-Meister Robin Faustini vor.
Am Wochenende findet die 93. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Mit dabei auch einige Schweizer – drei davon in der Topklasse, wo es um den Gesamtsieg geht.
Seit 2011, als Marcel Fässler den ersten Sieg eines Schweizer Rennfahrers in Le Mans besiegelte, sind noch sieben weitere Schweizer Triumphe dazugekommen. Stolz dürfen wir behaupten, dass in dieser Zeit keine andere Nation so oft gewonnen hat wie die Schweiz! Deutschland kommt auf sechs Siege (seit 2011), Frankreich, Neuseeland und Japan auf deren fünf.
Ob 2025 bei der 93. Ausgabe des wohl berühmtesten Autorennen der Welt ein weiterer Schweizer Sieg dazukommt, hängt an drei Fahrern: Sébastien Buemi (hat Le Mans schon vier Mal gewonnen), Neel Jani (einmal) und Raffaele Marciello. Dieses Trio sitzt bei Toyota, Porsche respektive BMW in einem der 21 Hypercars. Während es für Marciello (mit BMW) die erst zweite Teilnehme ist, gelten Buemi (zum 14. Mal dabei) und Jani (15) als Routiniers.
«Le Mans ist für uns eindeutig das wichtigste Rennen der Saison», sagt Buemi. «Und es ist immer ein Vergnügen, dort zu fahren. Bei diesem Rennen gibt es eine Mischung aus besonderen Emotionen. Es gibt ein bisschen Stress, aber auch die Aufregung und die Entschlossenheit, gut abzuschneiden. Es werden 24 sehr intensive Stunden sein, wenn das Rennen am Samstag beginnt, aber ich habe gesehen, dass das Team seit vielen Monaten sehr hart arbeitet, um uns die bestmögliche Chance zu geben. Hoffentlich gelingt es uns, wieder auf die oberste Stufe des Podiums zu kommen.»
In der LMP2 ruhen die Schweizer Hoffnungen auf Louis Delétraz mit der #199. Am Start ist aber auch der Liechtensteiner Mathias Kaiser. In der LMGT3 sind Thomas Flohr (Ferrari), Grégoire Saucy (McLaren) und Rahel Frey (Porsche) am Start. Das einzige Schweizer Team am Start ist Kessel Racing.
Der Start zum Rennen erfolgt wie üblich um 16 Uhr.
Ursprünglich war der Nennschluss für das Bergrennen in Reitnau auf morgen Freitag, 13. Juni, angesetzt. Nun hat der Veranstalter die Anmeldefrist bis Montag, 16 Juni 24:00 Uhr, verlängert. Wer sich also noch nicht angemeldet hat, der hat noch bis Anfang nächster Woche Zeit, dies nachzuholen. Stand heute sind 172 (von max. 225) Nennungen eingegangen. Die provisorische Startliste kann unter diesem Link aufgerufen werden.
Am Wochenende findet der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Ausnahmsweise an zwei verschiedenen Austragungsorten: in Hemberg und in La Roche.
Das gab es noch nie: Am Wochenende beginnt die Schweizer Berg-Meisterschaft – an zwei Austragungsorten zugleich. Da ist zum einen das Rennen in Hemberg (SG), zum anderen das Rennen von La Roche nach La Berra. Bei beiden Rennen stehen rund 160 Fahrer und Fahrerinnen am Start, wobei in Hemberg von den 160 Teilnehmern resp. Teilnehmerinnen 32 zum KW Berg Cup gehören.
Da es vom Reglement her den Fahrern untersagt ist, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen (was aus logistischen Gründen auch nicht machbar gewesen wäre), mussten sich die Teilnehmenden für einen der beiden Austragungsorte entscheiden. Dass La Roche mehrheitlich Fahrer und Fahrerinnen aus der Romandie und Hemberg Piloten aus der deutschsprachigen Schweiz begrüssen darf, liegt in der Natur der Sache. Ein paar der deutschsprachigen «Cracks» zieht es aber dennoch ins Freiburgische. Einer davon ist Marcel Steiner. Der sechsmalige Schweizer Berg-Meister kehrt auf diese Saison mit einem Nova Proto NP01 zurück. «Wir haben uns für La Roche entschieden, weil wir dort mehr in Ruhe arbeiten können.» Ob Steiner, der nach wie vor auf Turbo-Power von Helftec setzt, von Anfang an konkurrenzfähig ist, wird sich zeigen. Er selber hält den Ball flach. «Ich war zwei Mal in Bresse zum Testen. Aber ob die Erkenntnisse auf der Rundstrecke auch am Berg gelten, kann ich nicht sagen.» Die Konkurrenz, allen voran Joël Volluz (Norma MF20C) und Victor Darbellay (Nova NP01), beide im Übrigen auch auf neuen Autos, hat als Vorbereitung zwei Bergrennen im Ausland bestritten. Dabei hat vor allem Darbellay eine sehr starke Figur gemacht. «Die Basis des Autos ist dank den Einstellungen meines Vorbesitzers Christoph Lampert sehr gut», sagt Darbellay. «Die Frage wird sein, wie gross ist der Nachteil als 2-Liter-Fahrer gegenüber den Autos von Steiner, Volluz und Amweg.»
Letzterer hat wie Steiner ebenfalls keine Bergrennen im Ausland als Vorbereitung bestritten. Im Unterschied zu Steiner hat Amweg aber schon 2024 Erfahrungen mit dem Nova NP01 machen können. «Mein Auto ist parat, ich bin es auch und die Ergebnisse auf dem Prüfstand stimmen zuversichtlich», sagt Amweg. «Weil wir aber das neue, verstärkte Getriebe erst auf den letzten Drücker erhalten haben, konnte ich keinen Test mehr absolvieren. Insofern wird La Roche für mich zum Roll-Out. Mal schauen, wie es am Wochenende läuft.»
In Hemberg ist die Favoritenrolle klar(er) verteilt. Dort steht bei den Sportwagen bis 3 Liter nur einer am Start: der amtierende Schweizer Berg-Meister Robin Faustini. Er ist von allen Nova-Piloten der erfahrenste und setzt im Unterschied zu Steiner/Amweg auf Turbo-Power «made by EMAP» in Frankreich. Zuletzt hat Faustini beim Bergrennen Ecce Homo in Tschechien den Tagessieg abgeräumt. «Auf dem Papier bin ich in Hemberg der Favorit», sagt Faustini. «Aber ich sage stets: die Rennen müssen immer zuerst gefahren werden. Und der Anfang einer neuen Saison kann auch immer die eine oder andere Überraschung mit sich bringen.» Eine solche Überraschung ist im Vorjahr Michel Zemp gelungen. Wie Darbellay fährt auch er einen 2-Liter-Sportwagen (Norma-Helftec). Und mit diesem rückte er Vorjahressieger Faustini beim Rennen 2024 ziemlich auf die Pelle. Zemp hat aber schon im Vorjahr betont: «Um Robin zu schlagen, müsste dieser schon einen Fehler machen. Unter normalen Umständen wird das nicht reichen.»
Spannend wird die Ausgangslage an beiden Austragungsorten aber nicht nur bei den Sport- und Rennwagen sein, sondern auch bei den Tourenwagen. Dort hat sich kurz vor dem Saisonauftakt mit Hemberg-Vorjahressieger Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) einer der Favoriten aus dem Rennen verabschiedet (siehe motorsport.ch). In seine Fussstapfen könnten in Hemberg Danny Krieg (VW Golf Rally), Bruno Sawatzki (Porsche 991.1 Cup) oder Lokalmatador Hermann Bollhalder (Opel Speedster) treten. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Matthias Bischofberger. Der Thurgauer gibt in Hemberg mit seinem Porsche 997 GT3 Cup sein Debüt am Berg und könnte Interswiss-intern durchaus eine potenzielle Gefahr für Tourenwagen-Vorjahresmeister Sawatzki werden.
In La Roche gilt Simon Wüthrich (im Vorjahr Zweiter hinter Schnellmann) mit seinem komplett überarbeiteten VW Golf als Siegkandidat Nummer 1. Gefährlich werden könnten ihm die Porsches von Frédéric Neff repsektive «local hero» Fabrice Winiger.
Los geht es in Hemberg am Samstag ab 7.30 Uhr mit dem ersten Trainingslauf und am Sonntag (zur selben Zeit) mit dem ersten Rennlauf. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Das gilt auch für das Rennen in La Roche, wo die Training- und Rennaction jeweils um 7.45 Uhr beginnt.
Zu den Strecken: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Der absolute Streckenrekord hält Steiner (aus dem Jahr 2023) in 51,70 sec (= 122,41 km/h). In La Roche ist die Strecke fast doppelt so lang (3,5 km). 285 Höhenmeter müssen dort zurückgelegt werden. Den Streckenrekord hält Faustini in 1:39,117 min (127,12 km/h).
Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch. Für weitere Infos zum Bergrennen La Roche – La Berra konsultieren Sie www.courselaberra.ch
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*
Nebenbei bemerkt: Die Bergrennen in Hemberg und La Roche zählen nicht zur Schweizer Junior-Meisterschaft. Nur die mit Sternen versehenen Rennen zählen dazu.
Hemberg Zeitplan Samstag (IMAGE 207 KB)
Hemberg Zeitplan Sonntag (IMAGE 174 KB)
Hemberg Streckenplan (IMAGE 429 KB)
Hemberg Startliste 2025 (PDF 212 KB)
La Roche plan du parcours (IMAGE 837 KB)
La Roche liste engages REG (PDF 61 KB)
La Roche liste engages NAT (PDF 242 KB)
La Roche horaires (IMAGE 584 KB)
Kurz vor dem Saisonauftakt hat sich mit Roger Schnellmann einer der Top-Kandidaten auf den Titel in der Schweizer Tourenwagen-Berg-Meisterschaft für diese Saison zurückgezogen.
Fünf Mal wurde Roger Schnellmann (40) in der Schweizer Tourenwagen-Berg-Meisterschaft schon Gesamtzweiter. Zuletzt 2024 – unter (sagen wir) unglücklichen Umständen. Auch dieses Jahr hatte der Schwyzer den Plan, die Berg-Meisterschaft zu absolvieren. Für den Auftakt in Hemberg hatte er sich bereits angemeldet. Doch aus einem neuerlichen Tourenwagensieg bei seinem Heimrennen wird diesmal nichts. Schnellmann hat sich entschieden, auf diese Saison zu verzichten. «Wir waren drei Mal im Fahrsicherheitszentrum in Tuggen und drei Mal ist das Auto kaputt gegangen. Ich muss jetzt zuerst wieder Teile bestellen.»
Schnellmann wird in Hemberg dennoch vor Ort sein – als Taxifahrer und «Fan». Ob und wann es zu einem Comeback kommt, steht noch in den Sternen. «Vielleicht Oberhallau oder Gurnigel», sagt der Fahrer des 830 PS starken Mitsubishi Evo8. «Aber wenn, dann ohne neue Reifen, nur zum Testen.» Eine frühere Rückkehr schliess der «schnellste Fahrlehrer der Schweiz» aus. «Ein Roll-Out in Anzère oder Les Rangiers kommt definitiv nicht in Frage.»
Eines steht aber jetzt schon fest: Schnellmann will 2026 wieder dabei sein. Vielleicht sogar auch beim einen oder anderen EM-Rennen.
Auch an diesem Wochenende standen wieder einige Schweizer international im Einsatz – u.a. auf legendären Rennstrecken in Zandvoort, Hockenheim und Brands Hatch.
Fabio Scherer hat beim dritten Lauf zur diesjährigen DTM-Saison in Zandvoort (NL) seine ersten Punkte geholt. Der Engelberger fuhr im Samstagsrennen von Platz 23 auf Rang 11 vor. Am Sonntag hatte der Ford-Mustang-Pilot dann wenig Grund zur Freude: Ein technischer Defekt verhinderte den Start zum zweiten Lauf. Punkte gab es auch für das Team Emil Frey Racing. Nach den Plätzen 12 (Jack Aitken) und 15 (Ben Green) am Samstag, zeigte das Team am Sonntag eine deutlich stärkere Performance: Aitken kämpfte nach Startplatz 2 bis zuletzt um das Podium und holte obendrein die schnellste Rennrunde. Thierry Vermeulen fuhr als 13. in seinem Heimrennen in die Punkte, Ben Green wurde 18. Leer ausgegangen ist Ricardo Feller, der zwei Mal 16. wurde. Die Siege gingen an Ayhancan Güven und René Rast.
Ebenfalls Punkte gab es für Alexander Fach jr. im ADAC GT Masters. Der Schwyzer wurde nach Rang 13 im ersten Durchgang Sechster im zweiten Lauf.
Für Schweizer Podestplätze sorgten Yannick Mettler und Dexter Müller beim dritten Lauf zum International GT Open in Hockenheim. Das Mercedes-Duo fuhr im ersten Rennen auf Platz 3 der ProAM-Wertung. Im zweiten Durchgang belegten die Bronze-Medaillengewinner der FIA Motorsport Games von 2024 sogar Rang 2.
Auch in Brands Hatch wurde am Wochenende mit Schweizer Beteiligung gefahren. In der Topklasse der EuroNASCAR belegten Giorgio Maggi und Thomas Toffel die Plätze 8 und 8 respektive 21 und 7.
Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb gewann als Gaststarter die Rallye du Chablais zum vierten Mal. Sein Vorsprung auf den besten Schweizer Mike Coppens betrug aber nur eine halbe Minute.
Sébastien Loeb hat die Rallye du Chablais zum vierten Mal nach 2012, 2013 und 2017 gewonnen. Der Rallye-Rekordweltmeister (neun Titel) sicherte sich wie schon vor einem Jahr bei der Rallye Mont-Blanc Morzine den Sieg mit einer Alpine A110 Rallye GT+. Rein vom Material her war Loeb in beiden Fällen sicher nicht im Vorteil. Vor allem am zweiten Tag bei der «Chablais», als das Wetter sehr wechselhaft war und der Regen auch für den einen oder anderen Abflug sorgte.
Einer dieser Abflüge betraf Jonathan Hirschi und Beifahrer Michaël Volluz. Das Citroën-Duo kam in der ersten Prüfung am Samstagmorgen vom rechten Weg ab und musste die Rallye vorzeitig beenden. Hirschi war bis zu diesem Zeitpunkt erster Verfolger von Loeb. Am Freitag holte er sich drei der acht Bestzeiten. Von der ersten bis zur fünften Prüfung lag Hirschi in Führung. Und auch in der siebten WP lag er nochmals vorne. Am Ende des ersten Tages hatte er gerade mal 5,7 Sekunden auf Loeb/Godey verloren.
Nach dem Aus von Hirschi schlüpften Mike Coppens/Christophe Roux in die Verfolgerrolle. Der Walliser, der 2021 Schweizer Rallye-Meister war, liess es am ersten Tag als Zehnter nach der ersten WP noch vorsichtig angehen, fuhr aber ab der vierten WP (bis zum Schluss) in jeder Prüfung konstant in die Top 5 und sicherte sich somit nicht nur souverän Platz 2 hinter Loeb mit einer halben Minute Rückstand im Gesamtklassement, Coppens liess sich dadurch auch die Maximalpunktzahl für die Schweizer Meisterschaft gutschreiben. Angesichts der sehr limitierten Erfahrung auf dem neuen Skoda Fabia RS ist Coppens Leistung sehr hoch einzuschätzen. «Ich habe vor dieser Rallye 20 Kilometer mit dem RS absolviert», sagt Coppens. «Und auch wenn der Unterschied zum Evo nicht sehr gross ist, verhält sich das Auto doch anders. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Ausgang der Rallye. Wir sind sehr sauber gefahren und hatten immer etwas Spielraum. Ich würde nicht sagen, dass wir mit Köpfchen gefahren sind im Hinblick auf die Meisterschaft, weil ich ehrlich gesagt nicht daran denke. Aber wir sind mit Köpfchen gefahren und haben das Auto immer heil ins Ziel gebracht.»
Hinter Coppens wurde Fürst Albert von Thurn und Taxis (mit Beifahrerin Jara Hain) Dritter – noch vor dem Niederländer Hyundai-Fahrer Charles Munster. Platz 5 (und damit Zweiter in der SM-Wertung) eroberte sich Thibault Maret mit seinem französischen Co-Piloten Kévin Bronner (auf Skoda Fabia RS). Für Maret war dies das beste Ergebnis im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Dem jungen Walliser standen bisher drei dritte Plätze zu Buche. Platz 3 in der SM-Wertung ging wie schon im Jura an Pascal Perroud (und seinem belgischen Beifahrer Loïc Dumont). Perroud, der 2023 noch VHC-Meister war, fühlt sich im Rally2-Skoda immer wohler. «Es gibt schon noch Kleinigkeiten, die ich verbessern muss», sagt Perroud, «aber alles in allem bin ich recht zufrieden. Und weil es dieses Jahr nur fünf Rallyes gibt und kein Streichergebnis, ist es wichtig, in jeder Rallye zu punkten.»
Nicht ganz aufs SM-Podest schaffte es Florian Gonon (ebenfalls Skoda Fabia RS). Auch er ist die vergangenen Jahre ausschliesslich in der historischen Klasse gefahren. Seine Rückkehr zu den «Modernen» ist Co-Pilot Frédéric Hugon zu verdanken. Die Leistung Gonons war, obwohl er betonte, er fahre nur zum Vergnügen, beeindruckend. Daran ändert auch ein kleiner Ausritt in einen Stacheldrahtzaun auf der siebten Prüfung nichts. Stark auch das Abschneiden von Yoan Loeffler. Der 28-jährige Lokalmatador belegte Platz 5 in der SM-Wertung (P8 insgesamt). So gut war Loeffler in der Schweizer Meisterschaft noch nie klassiert!
Einen deutlichen Sieg feierten Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie in der RC4. Das Duo hatte nach 14 Prüfungen fast vier Minuten Vorsprung auf Mathieu Zurkinden/Stéphane Pury in einem baugleichen Peugeot 208. Platz 3 sicherte sich Cédric Moulin/Eric Bigler auf Renault Clio Rally4.
In der historischen Klasse, der VHC, errang Clovis Brosy und sein Navigator Gaëtan Aubry, der 2024 noch an der Seite von Michaël Burri den Schweizer Meistertitel holte, ihren ersten gemeinsamen Sieg – den ersten auf Schweizer Boden für Brosy. Platz 2 und 3 ging nach Frankreich – an Michel Ducreux/Ramona Formica im gleichen Auto (BMW M3) sowie Jean-Marc Bussolini/Patricia Bussolini (Porsche 911 Carrera RS 3.0). Das Schweizer Podium komplettierte Eddy und Marion Tapparel (Ebenfalls Porsche 911) sowie Christophe Rumo/Frédéric Rausis (Ford Escort RS2000).
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Favoriten Dominique und Marylaure Udriot vor Stéphane Viglino und Anne Dupraz durch. René Winz und Didier Barthe beendeten das Rennen auf dem dritten Platz. In der VMRS, der Gleichmässigkeits-Rallye der modernen Fahrzeuge, siegten Michel Randin und François Allenbach an Bord ihres Toyota Yaris GR.
Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://rallyeduchablais.ch/
Und so geht es weiter:
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (FRA)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Nach einem Jahr Pause kehrt die Bernina Gran Turismo zurück. Die zehnte Ausgabe des historischen Bergrennens findet dieses Jahr vom 18. bis 21. September statt.
Auch wenn die allgemeine Anmeldung noch nicht geöffnet ist, hat der Veranstalter der Bernina Gran Turismo bekanntgegeben, dass die zehnte Ausgabe nach einem Jahr Pause vom 18. bis 21. September 2025 stattfindet.
Das 2014 erstmals ausgetragene Event wird in diesem Jahr unter «alter Bezeichnung» ausgetragen. «Einige von Ihnen kannten die Veranstaltung in den letzten Jahren unter einem anderen Format», erklärt der Veranstalter. «Nun kehren wir zu unseren Wurzeln zurück – unter dem ursprünglichen Namen Bernina Gran Turismo (eine Veranstaltung von ISAW) – um den Geist, die Authentizität und das Erbe zu würdigen, die dieses Event schon immer besonders gemacht haben.»
Weitere Informationen finden Sie auf der überarbeiteten Website https://www.bernina-granturismo.com/
Der beim Slalom in Bure schwer verunfallte Lukas Bosshard ist immer noch im Unispital in Basel. Gegenüber ASS liess er ausrichten: «Es geht mir den Umständen entsprechend gut!»
Der beim Slalom von Bure schwer verunfallte Lukas Bosshard ist nach wie vor im Unispital in Basel. Der 25-jährige Zürcher LOC-Pilot war am Sonntagmorgen mit seinem schwarzen Mercedes AMG C63 auf Höhe der Schikane nach der Kantine von der Strecke abgekommen und gegen ein Baum geprallt. Bosshard erlitt beim Aufprall mehrere Brüche am rechten Bein und wurde mit dem Hubschrauber ins Unispital Basel geflogen, wo er noch am selben Tag operiert wurde.
Gegenüber Auto Sport Schweiz meinte Bosshard mehr als zwei Wochen nach dem Unfall: «Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Planmässig wurde ich eine Woche nach dem Unfall ein zweites Mal operiert – diesmal am Sprunggelenk.» Bosshard wird mindestens noch eine Woche im Krankenhaus verweilen. Danach wird er rund sechs bis acht Wochen einen Gips tragen müssen.
An den Unfallhergang mag sich Bosshard noch genau erinnern. Dass er im verhängnisvollen Trainingslauf noch mit Strassenreifen und nicht mit Slicks unterwegs war, war für Bosshard Routine. «Ich habe das bei den Slaloms immer so gemacht. An der Stelle, an der ich abgeflogen bin, hatte ich knapp 130 Sachen drauf. Tags zuvor, als ich die LOC-Bestzeit fuhr, war ich an der Stelle mit 140 km/h unterwegs.»
Auch wenn es im Moment nicht die höchste Priorität hat, hat Bosshard angekündigt, dass er irgendwann wieder in den Rennsport zurückkehren möchte. «Vorderhand möchte ich mich aber zuerst bei allen Helfern bedanken. Ein grosses Dankeschön geht an Streckenposten, Staffel, Rennleiter, Sanitäter, Rega und Angestellte des Unispital Basels sowie an die zahlreichen Fahrer, Betreuer und Freunde, welche sich bei mir gemeldet haben.»
Auto Sport Schweiz wünscht weiter gute Genesung!
Anm.: Das Bild des Unfallwagens wird mit ausdrücklicher Genehmigung des verunfallten Fahrers veröffentlicht.
Nach einer zweimonatigen Pause geht die Schweizer Rallye-Meisterschaft am kommenden Freitag/Samstag in die zweite Runde. Die grosse Frage wird sein: Kann einer der Schweizer Rallye-Asse den ehemaligen Weltmeister Sébastien Loeb am Gesamtsieg hindern?
Das Teilnehmerfeld der 21. Ausgabe der Rallye du Chablais lässt sich sehen. Und das nicht nur, weil der neunmalige Weltmeister Sébastien Loeb (51) wieder einmal am Start steht (siehe Link). Auch aus Schweizer Sicht ist (fast) alles da, was Rang und Namen hat. Besonders spannend dürfte der Zweikampf zwischen Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) und Jonathan Hirschi (mit Co-Pilot Michaël Volluz) sein. Während Skoda-Pilot Coppens die Schweizer Meisterschaft im Visier hat und nach Platz 2 beim Auftakt im Jura seinen ersten Saisonsieg anpeilt, ist die «Chablais» für Citroën-Kutscher Hirschi ein Comeback auf Schweizer Boden. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023 fährt in diesem Jahr in der französischen Meisterschaft und hegt daher keine Ambitionen auf einen weiteren Titel. «Die Rallye du Chablais ist für mich reines Vergnügen. Wenn ich in die Nähe der Zeiten von Sébastien Loeb komme, ist das für mich ein gelungenes Wochenende.»
Bei trockenen Bedingungen wird Loeb auf seiner Alpine A110 Rallye GT+ schwer zu schlagen sein. Ob es allerdings trocken bleibt, ist zurzeit noch unsicher. Die Wetterprognosen sagen eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für gelegentliche Schauer an. Das könnte das Feld durcheinanderwirbeln. Ausserdem ist Loeb nicht der einzige Ex-WRC-Pilot. Auch der Belgier Freddy Loix (54) nimmt die Rallye du Chablais mit einem Skoda Rally2 unter die Räder. Auch er hat das Fahren trotz fortgeschrittenem Alter nicht verlernt…
Mit Blick auf die Schweizer Meisterschaft ist Coppens in einer ausgezeichneten Lage, die Führung im Gesamtklassement zu übernehmen. Sacha Althaus, der Sieger der Auftaktrallye im Jura, muss aus budgetären Gründen auf die «Chablais» verzichten. Der Mann aus Moutier hat schon im Jura angedeutet, dass er 2025 keine komplette Meisterschaft absolvieren kann. Er setze aber alle Hebel in Bewegung, um zumindest beim Saisonfinale, der Rallye du Valais, wieder starten zu können. Erster Verfolger von Coppens ist daher Pascal Perroud, der beim Critérium Jurassien Dritter hinter Althaus und Coppens wurde.
Insgesamt stehen 23 Rally2-Autos (und drei Alpine GT+) am Start. Der Kampf ums Podium wird also eine ziemlich harte Angelegenheit werden. Denn neben den drei Verdächtigen (Coppens, Hirschi und Perroud) stehen mit Nicolas Lathion/Yannick Schriber, Thibault Maret/Kévin Bronner, Ismaël Vuistiner/Bénjamin Bétrisey sowie David Erard/Sarah Junod noch weitere starke Skoda-Paarungen am Start. Besonders gespannt darf man auf das Abschneiden von Florian Gonon sein. Der Walliser, der in den letzten Jahren vor allem bei historischen Wettbewerben für Furore sorgte, rollt mit der #10 und einem Skoda Rally2 auf die Startrampe. Gänzlich unvorbereitet geht Gonon selbstverständlich nicht in die «Chablais». Der Schweizer Rallye-Meister von 2009 hat vor zwei Wochen in Italien am «Rally della Valle Intelvi» teilgenommen und wurde dort unter einer Vielzahl Italienern Zwölfter. «Bei uns steht der Spass im Vordergrund», sagt Gonon. «Ein Freund von mir, Frédéric Hugon, wollte einmal in seinem Leben eine Rallye bestreiten. Also haben wir uns für die Rallye du Chablais angemeldet – er als Co-Pilot, ich als Fahrer. Zur Vorbereitung waren wir bei dieser Rallye in Italien.»
Für den Schweizer Rallye-Pokal (für hubraumschwächere Fahrzeuge) sind bei der Rallye du Chablais, die 2025 zur FIA European Rally Trophy (FIA ERT) sowie zur TER (Tour European Rally) zählt, 19 Teams gemeldet. Angeführt wird das Feld von Aurélien Dévanthery auf einem Peugeot 208 Rally4. Für die Junior-Meisterschaft haben sich mit Alain Rey und Josué Galeuchet zwei Teilnehmer eingeschrieben. Insgesamt stehen 58 Teams mit modernen Fahrzeugen am Start.
In der historischen Klasse, der VHC, stehen 23 Teams am Start. Darunter der amtierende Schweizer Meister und Jura-Auftaktsieger Eddy Bérard mit seiner Beifahrerin Florence Bérard auf seinem BMW M3 E30. Ebenfalls auf einem BMW M3 E30 geht Pascal Bachmann (mit Beifahrer Xavier Machet) ins Rennen. Im Vorjahr landete das Duo auf Platz 2 in der VHC – schneller war damals nur Joël Rappaz, der dieses Jahr wieder bei den Modernen mit seiner Alpine A110 Rallye GT+ fährt.
In den beiden Gleichmässigkeitsklassen stehen insgesamt 15 Teams am Start – zwölf davon in der VHRS, der historischen, drei in der VMRS, der modernen Wertung.
Die 21. Ausgabe der Rallye du Chablais startet am Freitagmorgen (6. Juni) ab 8.30 Uhr mit der ersten Prüfung ganz in der Nähe des Serviceparks in Aigle (VD). Es folgen am gleichen Tag sieben weitere Prüfungen, wobei jede Prüfung zwei Mal zurückgelegt werden muss. Am Samstag werden weitere sechs Prüfungen ausgetragen. Einen detaillierten Plan sowie die Startzeiten finden Sie unter diesem Link. Insgesamt werden 170,92 gewertete Kilometer zurückgelegt.
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
In zwölf Tagen beginnt die Schweizer Berg-Meisterschaft. Rechtzeitig zum Auftakt hat Robin Faustini als amtierender Meister eine erste Duftmarke gesetzt: mit einem Sieg beim Bergrennen Ecce Homo.
Robin Faustini sicherte sich beim ersten Saisonstart mit dem Nova Proto EMAP Turbo gleich den Tagessieg beim Bergrennen Ecce Homo im tschechischen Sternberk, dem fünften Lauf zur Berg-EM. Weil Faustini nach offenem Schweizer Reglement u.a. mit mehr Motorleistung fuhr, musste er im Feld der tschechischen Meisterschaft starten und wurde daher nicht für die Europameisterschaft gewertet. Dies war auch 2024 in Les Rangiers der Fall.
Ursprünglich wollte Faustini schon beim Bergrennen in Eschdorf in die neue Saison starten. Probleme am Motor verhinderten seinen Einsatz. «Jeder, der mit Turbo-Motoren fährt, weiss, wie anfällig diese sind», sagt Faustini. «Meiner war nach Eschdorf bei EMAP in Südfrankreich auf dem Prüfstand. Ich konnte ihn erst am Dienstag vor dem Rennen holen.»
Schon im Training am Samstag machte Faustini von sich reden. Mit 2:49,05 min war er so schnell wie noch nie unterwegs. Im ersten Rennlauf toppte er diese Zeit um fast sechs Sekunden: 2:43,17 min. So schnell waren in Sternberk bisher nur Christian Merli und Simone Faggioli. Und obwohl die Uhr für Faustini im zweiten Durchgang bei 2:45,11 min anhielt, reichte das für Platz 1 im SCRATCH.
Mit 0,75 sec Rückstand in der Addition der zwei Läufe wurde Merli im Nova Proto mit Cosworth-V8-Motor von Heini Mader Gesamtzweiter und Sieger der EM-Wertung. In der Kategorie 1 kam Reto Meisel im Mercedes SLK340 hinter dem Österreicher Karl Schagerl in einem VW Golf Turbo zum zweiten Rang.
Text: Peter Wyss
Auch am vergangenen Wochenende standen wieder einige Schweizer Rennfahrer international im Einsatz. Nicht alle hatten dabei das Glück gepachtet…
Beim Doppellauf der Formel E in Shanghai war diesmal Nico Müller der beste Schweizer. Im ersten Lauf noch 15. sicherte sich der Andretti-Pilot im zweiten Durchgang (im Regen) mit Rang 6 acht Meisterschaftspunkte und verbesserte sich damit auf Rang 15 im Zwischenklassement. Punkte gibt es auch für Sébastien Buemi. Der Mann aus Aigle arbeitet sich im ersten Lauf von Startplatz 20 auf Rang 9 vor. Im zweiten Durchgang geht der Fahrer aus dem Team Envision Racing leer aus. Keine Punkte gab es diesmal für dem Genfer Edoardo Mortara. Die Siege in China gingen an Maximilian Günter aus Deutschland und Nick Cassidy aus Neuseeland.
Keine Podestplätze gab es ausnahmsweise auch bei der GT World Challenge. Patric Niederhauser musste sich nach einem völlig verunglückten Qualifying (Rang 30) mit dem 21. Schlussrang (nach einer Strafe gegen Teamkollege Sven Müller) zufrieden geben. Gar nicht erst im Ziel war Raffaele Marciello. Teamkollege Jesse Krohn musste den BMW nach einer Kollision in der Garage abstellen. Dasselbe Schicksal erlitt Ricardo Feller. Das Geburtstagskind (Happy Birthday zum 25.!) wurde von einem Ferrari aus dem Team Kessel Racing abgeschossen. Nach einer Kettenreaktion verabschiedete sich auch Rolf Ineichen auf dem Herberth-Porsche. So blieb am Ende Yannick Mettler als 18. (und Vierter in der Kat. Silber) der beste Schweizer.
Mehr als einmal ertönte dafür die Schweizer Hymne am Salzburgring bei der FIA F4 CEZ. Alle drei Siege gingen dort an Jenzer Motorsport – zwei an Max Karhan aus Tschechien, einer an Gino Trappa aus Argentinien. Bei Halbzeit führt Trappa mit 177 Punkten vor Karhan (135). Bester Pilot aus dem Team Maffi Racing war der Däne David Walther als Dritter im dritten Rennen.
Eine tadelloses Wochenende zeigte einmal mehr Dan Allemann. Der junge Aargauer war beim dritten (von fünf) Läufen zur Champions of the Future Euro Series im italienischen Viterbo eine Klasse für sich und gewann souverän das Junior-Finale. Im Gesamtklassement liegt Allemann auf Rang 6. Auch beim Trofeo d’Estate (in Lonato) gab es einen Schweizer Sieg: Romeo Epifanio beschenkte sich an seinem elften Geburtstag mit einem Sieg bei den Minis. Dritter wurde Laurent Shahinaj. Auch bei den OK-N-Junioren gab es einen Schweizer Podestplatz mit Iven Ammann als Dritter. Bei den Schaltkarts reichte es Ethan Frigomosca zu Rang 5.
Seit heute sind die Teilnehmerlisten der Bergrennen Hemberg und La Roche auf den jeweiligen Internetportalen online abrufbar. Zufälligerweise sind an beiden Veranstaltungen 163 Fahrer respektive Fahrerinnen eingeschrieben. Aufgrund einer Terminkollision finden die beiden Rennen am selben Wochenende (14./15. Juni) statt. Beide Rennen zählen zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025.
Nähere Infos erhalten Sie auf der Homepage von Hemberg respektive La Roche. Auto Sport Schweiz wird in der Woche vor dem Saisonauftakt von beiden Rennen eine Vorschau schalten. Die Teilnehmerlisten finden Sie auch unten angehängt.
Frauen-Power auf dem obersten Treppchen: Die 23-jährige Karen Gaillard aus Fribourg hat auf dem Red Bull Ring das dritte Saisonrennen des GT3 Cup des Porsche Sports Cup Suisse gewonnen. Lauf 2 ging an Ethan Ischer.
Karen Gaillard holte auf dem Red Bull Ring nach, was ihr beim Saisonauftakt in Portugal noch durch die Finger geglitten war: ihren ersten Sieg im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse. Die Fahrerin aus dem Iron-Dames-Förderprogramm war von der dritten Position in das 21-Runden-Rennen gestartet und rückte schnell auf den zweiten Rang vor. Im 16. Umlauf zog sie am bis dahin Führenden Matteo Franco Segre vorbei und übernahm die Spitze. Hinter Segre belegte Ethan Ischer den dritten Platz in der Ergebnisliste. Der 18-jährige aus Morges hatte drei Startpositionen verloren, da er nach dem Qualifying neue Reifen aufziehen lassen musste. Allerdings profitierte Ischer auch von einer Disqualifikation, die Pole-Position-Mann Dylan Yip den dritten Rang kostete: Der Rennwagen des Hongkongers erreichte bei der technischen Nachuntersuchung nicht das erforderliche Mindestgewicht. So gingen die weiteren Platzierungen an Matteo Beretta, Ermanno Quintieri und Gregor Burkard. Der GT3-Cup-Routinier aus dem Kanton Zug hatte sich von der 14. Startposition auf Rang 6 vorgekämpft.
Für Yip lief es auch im zweiten Rennen mit dem 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 nicht besser. Die Pole-Position verlor der 21-Jährige aufgrund einer Sportstrafe, die ihn um drei Plätze nach hinten versetzte. Anschliessend musste Yip nach einer Kollision in Kurve 3 schon nach wenigen Metern aufgeben. Gaillard, von Platz 1 gestartet, liess zunächst Segre und später auch Ischer den Vortritt. In Runde 8 übernahm der Youngster dann die Führung und eilte seinem ersten GT3 Cup-Sieg entgegen. Gaillard rückte auf den zweiten Platz vor, da sich Segre wegen des Überschreitens der Streckenbegrenzung fünf Strafsekunden eingehandelt hatte. Dies warf den Turiner hinter Quintieri auf die vierte Position vor Beretta und Sébastien Pidoux zurück. Eine famose Vorstellung lieferte Danièle von Ballmoos ab: Sie konnte sich im Laufe der 16 Rennrunden vom Ende des Teilnehmerfeldes bis auf den zehnten Rang verbessern.
«Ich kenne den Red Bull Ring bereits aus meiner Formel-4-Zeit und habe mir deshalb ein vorzeigbares Ergebnis gewünscht», erläutert Ethan Ischer. «Wegen eines Bremsplatten im Qualifying haben wir vor dem ersten Rennen beide Vorderreifen getauscht, daher musste ich von Platz 7 starten. Der Kampf um die Spitze war hart. Unter den Bedingungen bin ich mit der dritten Position zufrieden. Im zweiten Lauf konnte ich Karen Gaillard und Matteo Segre überholen und meinen ersten Sieg einfahren. Das hat Spass gemacht und mir eine Menge Punkte eingebracht.»
In der Gruppe GT4 wiederholte Elia Pappacena im österreichischen Spielberg seinen Doppelerfolg von Portimão. Er wird ebenso wie Ischer und der 21-jährige Jérémy Siffert vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert. Mit seinem 911 GT3 R der aktuellen Generation 992 fuhr Pierre Ehret zweimal auf den ersten Platz der Gruppe Open GT. Rang 2 ging jeweils an Stephan Heim. In der Klasse 21 für 911 GT3 Cup-Fahrzeuge mit Renn-ABS und Traktionskontrolle behielt Max Mutschlechner in beiden Läufen die Nase vorn. Auf der zweiten Position sah zuerst Lena Knötzl das Ziel, dann Sebastian Schmitt. In der neuen Classic-Gruppe dominierte Ivan Reggiani die Wertung für Cup-Neunelfer der Generation 964, während Schorsch Wörle und Nicolas «Niki» Leutwiler sich die Siege bei den historischen Markenpokal-Rennwagen der Generation 993 teilten.
Er ist 51, aber er zählt noch lange nicht zum alten Eisen: Bei der Rallye du Chablais gibt Sébastien Loeb sein Comeback in der Schweiz – auf einer Alpine A110 RGT+.
Neun Mal war er Weltmeister – in Serie. In 184 WM-Läufen holte er 80 Siege, 120 Podiums und sagenhafte 935 Bestzeiten bei Wertungsprüfungen. Sébastien Loeb ist bis heute der erfolgreichste Rallyefahrer aller Zeiten. Am 6./7. Juni zeigt er sein Können auch in der Schweiz. Zum sechsten Mal startet der gebürtige Elsässer bei der Rallye du Chablais – zum vierten Mal im Hauptfeld und das mit der #1.
Seine erste Teilnahme geht auf 2009 zurück. Damals fuhr Loeb mit einem Citroën C2 S1600 als «Vorausfahrer». Genauso wie 2018 bei seiner letzten Teilnahme. Damals startete er mit einem Peugeot 306 Maxi – ebenfalls mit der #0. Drei Mal (2012, 2013 und 2017) stand Loeb an der Rallye als offizieller Teilnehmer am Start. In allen drei Fällen stand er am Ende als Sieger fest.
Bei der 21. Ausgabe geht der Schirmherr der «Rallye du Chablais» Loeb mit einer Alpine A110 RGT+ ins Rennen. Mit diesem Fahrzeug gewann Loeb im Vorjahr die Rallye Mont-Blanc Morzine, die damals noch zur Schweizer Rallye-Meisterschaft zählte.
Weitere Infos zur Rallye du Chablais finden Sie unter diesem Link. Eine Vorschau auf die «Chablais» bietet Ihnen Auto Sport Schweiz in der Woche vor der Rallye.
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