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29.05.2024 Vorschau Rallye du Chablais: Gibt’s zum Jubiläum einen neuen Sieger?
Coppens Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens würde im 13. Anlauf endlich gerne gewinnen © Cornevaux

Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024, feiert dieses Wochenende Jubiläum. Bereits zum 20. Mal findet die allseits beliebte Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) statt.

2004 fand die Rallye du Chablais zum ersten Mal statt. Der Sieger, Jean-Philippe Radoux aus Belgien, siegte auf einem Ford Escort WRC. Die maximale Punktzahl für die Schweizer Rallye-Meisterschaft ging an Ivan Cominelli/Paolo Pianca auf einem Renault Clio Williams. Die späteren Meister Patrick Heintz/Roland Scherrer belegten auf ihrem Subaru Impreza Platz 2 in der SM-Wertung.

Am Wochenende feiert die Rallye rund um den Servicepark in Aigle (VD) nun ihren 20. Geburtstag. Weil 2020 wegen Covid-19 keine Rallye stattgefunden hat, ist die diesjährige Rallye gleichzeitig die 20. Ausgabe. In die Siegerliste der «Chablais» hat sich das «Who is who» der Schweizer Rallyeszene eingetragen. Allen voran Sébastien Carron mit fünf Siegen. Auch Rallye-Superstar Sébastien Loeb hat viel zur Popularität der Rallye du Chablais beigetragen. Drei Mal hat er im Hauptfeld teilgenommen, drei Mal hat der Franzose die Rallye gewonnen – zuletzt 2017. «Wenn ich daran zurückdenke, kommt es mir surreal vor», sagt Carron. «Wir haben uns damals einen tollen Zweikampf geliefert. Ich lag lange in Führung. Am Ende hat er sich dann doch noch durchgesetzt. Aber das war ein unvergessliches Erlebnis – mitunter eine meiner schönsten Erinnerungen im Rallyesport.»

Die Ausgabe 2024 könnte einen neuen Sieger hervorbringen. Von den bisherigen Chablais-Gewinnern sind nämlich nur Jonathan Michellod/Stéphane Fellay (Sieger 2022) am Start. Und dieses Duo hat seit der Rallye du Valais keinen Ernstkampf mehr bestritten. «Wir haben keinen konkreten Plan», Sagt Michellod. «Vielleicht fahren wir nach der Rallye du Chablais noch die Rallye du Valais. Aber im Moment wissen wir es noch nicht.»

Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod hat die Rallye du Chablais 2022 gewonnen © Eichenberger

Zu den Favoriten zählt neben Michellod natürlich Mike Coppens mit Beifahrer Christophe Roux. Der Skoda-Markenkollege verbindet eine Art Hassliebe zur «Chablais». Zwölf Mal ist er bereits am Start gestanden, 2021 musste er sich Sébastien Carron geschlagen geben. Im Vorjahr schied er nach einem Reifen- sprich Bremsanlageschaden in Führung liegend aus. Ein Sieg bei der «Chablais» fehlt dem Schweizer Rallye-Meister von 2021 noch.

Auch Michaël Burri (mit Co-Pilot Gaëtan Aubry) ist bei der «Chablais» noch sieglos. Beim Saisonauftakt im Jura wurde der Lokalmatador Zweiter. Um mehr Erfahrung mit seinem Hyundai i20 zu sammeln, hat Burri am vergangenen Wochenende an der Rally Il Grappolo in Italien teilgenommen. Ein zweiter Platz unter mehr als hundert «Einheimischen» zeigt, dass es Burri nicht nur mit dem Sieg bei der «Chablais» ernst meint, der Jurassier schielt dieses Jahr (wie Coppens) auch ganz klar auf den Schweizer Meistertitel.

Nicht um den Sieg fahren wird Critérium-Gewinner Sacha Althaus. Der 27-jährige aus Moutier ist bei der Rallye du Chablais mit Beifahrerin Lisiane Zbinden lediglich als Vorausfahrer der historischen Klasse VHC in einem Ford Puma dabei. «Die Saison 2023 hat mich viel Geld gekostet», sagt Althaus. «Deshalb war von Anfang klar, dass ich dieses Jahr nicht die ganze Meisterschaft fahren kann.»

Zum erweiterten Kreis möglicher Sieg- respektive Podiumskandidaten gehört auch Nicolas Lathion mit Beifahrerin Ramona Formica. Lathion war beim Saisonauftakt im Jura Vierter geworden und setzte sich damit erfolgreich gegen Markenkollege Thibault Maret sowie VW-Polo-Pilot David Erard durch. Der Skoda-Fahrer aus Charrat peilt aber nicht nur den Titel «Best oft he Rest» an, Lathion gilt auch als Favorit in der Michelin Trophy Alps Open.

Lathion Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nicolas Lathion war im Jura «Best oft he Rest» © Eichenberger

Bei den Junioren sind diesmal drei Teams am Start. Neben Auftaktsieger Gauthier Hotz (Peugeot 208) und Jérôme Nanchen (Opel Corsa) darf man auf das Abschneiden des 22-jährigen Wallisers Yohan Surroca (ebenfalls auf einem Peugeot 208) gespannt sein.

Wie schon im Jura ist auch im Schweizer Rallye-Pokal mit 28 Teams wieder ein richtig grosses Feld am Start. Vier davon sind nach dem Saisonauftakt im Jura noch verlustpunktfrei – darunter Cédric Betschen (Renault Clio, R3C), Philippe Broussoux (Renault Clio/ISN), Cédric Moulin (Renault Clio/Rally4) sowie Philippe Noirat (Peugeot 206 XS/ISA).

Während in der modernen Klasse 56 Fahrzeuge am Start stehen, sind es in der historischen Klasse VHC 20 Teams, die den Sieg untereinander ausmachen. Favorit auf den Gesamtsieg ist Auftaktsieger Eddy Bérard, der diesmal mit einem Ford Escort RS MK1 ins Rennen geht. Auf der Rechnung sollte man aber auch Joël Rappaz haben. Der bald 40-Jährige aus Evionnaz zählt seit 2005 zu den regelmässigen Teilnehmern bei Läufen zur Schweizer Rallye-Meisterschaft. Allerdings (bis jetzt) auf modernen Fahrzeugen. Wie schnell Rappaz auf einem BMW M3 E30 sein wird, wird sich zeigen.

In der Kategorie VHRS, in der es um gleichmässiges Fahren geht, stehen sieben Teams mit historischen und zwei Teams mit modernen Fahrzeugen am Start. Neben Vorjahres-Champion Laurent Pernet (BMW 225) muss man hier der Sieger der Auftaktrallye Dominique Udriot (Toyota Celica) sowie René Winz (MG B GT) aufmerksam beobachten.

Los geht die Rallye am Freitagmorgen um ca. 8 Uhr mit einer happigen ersten Prüfung hinauf zum Col de la Croix. Sieben weitere Prüfungen stehen am Freitag auf dem Programm. Sechs werden am Samstag ausgetragen. Insgesamt werden 165,46 gewertete Kilometer zurückgelegt. Weitere Informationen zur Jubiläumsausgabe der Rallye du Chablais gibt es unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais

5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais

Surroca Archiv Surroca Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zum ersten Mal bei der Chablais: SM-Junior Yohan Surroca © Archiv Surroca

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28.05.2024 Weekend-Report 14/2024
Feller Ricardo Lausitz 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller wurde beim DTM-Rennen in der Lausitz Dritter © Audi

DTM-Pilot Ricardo Feller war am Wochenende nicht der einzige Schweizer, der sich über einen Podestplatz freuen durfte. Auch Julien Apothéloz und Axel Gnos hielten die Schweizer Flagge hoch.

Ricardo Feller hat beim zweiten Aufeinandertreffen der DTM am Lausitzring die Plätze 5 und 3 erzielt. Der Audi-Pilot sah im zweiten Lauf am Sonntag lange Zeit wie der sichere Sieger aus, nachdem er in der vierten Runde Leader Thomas Preining überholt hatte. Feller lag auch nach einer Safety-Car-Phase und dem anschliessenden Re-Start in Führung und konnte seinen Vorsprung auf knapp eine Sekunde ausbauen. Nach den Pflicht-Boxenstopps schlug die Stunde von Preining. Der Österreicher holte sich als erster Fahrer im Feld neue Reifen und brachte sie schnell ins optimale Temperaturfenster. Dadurch überholte Preining zunächst Feller und kurz darauf auch dessen Teamkollege Kelvin van der Linde, die durch spätere Stopps auf kälteren Reifen den Porsche-Werksfahrer nicht aufhalten konnten. Auch Feller drückte sich anschliessend mit Fahrzeugkontakt an van der Linde vorbei, die Rennleitung ordnete jedoch aufgrund des Kontaktes einen Platztausch an. «Zwischenzeitlich habe ich mich schon ganz oben auf dem Podium gesehen, am Ende muss ich mit dem dritten Platz zufrieden sein», sagt Feller. «Die Berührung im Duell mit meinem Teamkollegen war keine Absicht. Ich hatte in der Situation einfach nicht erwartet, dass er so weit auf die Innenbahn zieht.» In der Gesamtwertung liegt Feller nach vier Läufen mit zehn Punkten Rückstand auf die Spitze auf Rang 3.

Nach dem Erfolg von Oschersleben, erlebte Emil Frey Racing ein enttäuschendes Wochenende auf dem Lausitzring. Eine äusserst schlechte Einstufung der Balance-of-Performance (BoP) machte es den beiden Ferrari-Piloten Jack Aitken und Thierry Vermeulen unmöglich, in dem konkurrenzstarken Feld um die vordersten Positionen zu kämpfen und das Team konnte lediglich fünf Meisterschaftspunkte aus zwei Rennen mit nach Safenwil nehmen.

Apotheloz Julien Lausitz 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Julien Apothéloz (l.) stand im Prototypen-Cup zwei Mal auf dem Podium © ADAC

Zwei Podestplätze gab es am Lausitzring auch für Julien Apothéloz. Der junge Zürcher sicherte sich im ADAC Prototype Cup Germany die Plätze 2 und 3. Auch er liegt nach zwei Rennwochenenden auf dem dritten Zwischenrang.

Beim dritten Lauf zur GT Open in Spa-Francorchamps sicherte sich Alex Fontana seine ersten Punkte. Der Tessiner, der sein Porsche-Cockpit mit dem unter Pseudonym fahrenden US-Amerikaner «Hash» teilt, beendete das Rennen als Siebter in der Klasse ProAM. Auf Platz 11 landete das Duo Yannick Mettler/Dexter Müller (Mercedes AMG GT3). Die beiden Ferrari von Spirit of Race kamen auf die Plätze 5 (ProAM) und 9 (Pro).

Einen Schweizer Erfolg gab es beim 6-Stunden-Rennen der Ultimate Cup Series in Portimão. Axel Gnos gewann für das Team Virage die LMP3-Kategorie souverän mit einer Runde Vorsprung. Samir Ben (Graff Racing) beendete das Rennen auf Rang 7, nachdem er aufgrund eines technischen Defekts im Quali von ganz hinten starten musste. David Droux (ebenfalls Graff Racing) wurde in der NP02 Fünfter. Ebenfalls unter die Top 10 der NP02 fuhren Danny Buntschu (7.), Loris Kyburz/Sébastien Page (9.) und Karen Gaillard (10.).

Axel Gnos Portimao 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Axel Gnos (2. v.l.) gewann in Portimão das 6-Stunden-Rennen © UCS

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28.05.2024 Slalom Ambri: Egli gewinnt mit 2,34 Meter Vorsprung
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat gut lachen: Philip Egli war auch in Ambri Schnellster © Eichenberger

Es war knapp, aber am Ende hat sich auch beim Doppellauf in Ambri wieder Philip Egli durchgesetzt. Beim Saisonfinale in Chamblon am 23. Juni kann der Rekordtagessieger endlich auch Schweizer Slalom-Meister werden.

Philip Egli ist seinem Ziel, endlich einmal Schweizer Slalom-Meister zu werden, ein grosses Stück näher gekommen. Beim Doppellauf auf dem Militärflugplatz in Ambri hat der gebürtige Glarner mit dem vierten, respektive fünften Tagessieg in diesem Jahr den Grundstein zu seinem ersten Schweizer Meistertitel gelegt. Falls beim Saisonfinale in Chamblon am 23. Juni nicht irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, ist ihm die Slalom-Krone 2024 nicht mehr zu nehmen. «Es stimmt, dass ich mit den zwei Siegen in Ambri einen grossen Schritt gemacht habe. Jetzt heisst es aber, weiter konzentriert zu bleiben. In Chamblon kann immer noch etwas schief gehen. Aber eigentlich muss ich einfach ‹nur› meine Klasse gewinnen.»

Selbstverständlich waren die Siege auf der 2,73 Kilometer langen Piste in der Leventina nicht. Schon im Vorfeld hatte Egli betont, dass ihm auf dieser Strecke die Konkurrenz vermutlich am meisten auf die Pelle rücken würde. Und so war es dann auch. Allen voran Dauerrivale Lukas Eugster. Dem Ligier-Fahrer aus Gais im Appenzell fehlten am Samstag 0,26 und am Sonntag 0,07 Sekunden auf die Bestzeit von Egli. In Metern ausgedrückt heisst das: Am Sonntag, als die Strecke auf der Hauptpiste offener gesteckt war und es weniger mittelschnelle Kurven gab, verpasste Eugster den Tagessieg um 2,34 Meter…

Riva myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tiziano Riva drehte am Sonntag mächtig auf © myrally.ch

Dass Eugster seinen Vorjahressieg nicht wiederholen konnte, lag u.a. an den klimatischen Verhältnissen. «Wir hatten diesmal Wind, der aus dem Süden bliess», sagt Eugster. «Dieser Rückenwind hat bei mir zu einem extremen Untersteuern geführt. Das haben wir bis am Sonntag nicht weggekriegt.» Eugster hatte am Samstag sogar Glück. Beinahe hätte er seinen zweiten Platz im SCRATCH noch verloren. Marcel Maurer fuhr in 1:23,48 die schnellere Zeit, doch der Berner Formel-Renault-Pilot touchierte ausgerechnet in diesem Lauf eine Pylone und bekam dafür zehn Strafsekunden aufgebrummt. Am Tagessieg von Egli hätte Maurers vermeintliche Bestzeit nichts geändert.

Am Sonntag war es dann noch knapper. Neben Eugster kamen auch Formel-Renault-Kutscher Lionel Ryter (ihm fehlten 0,52 Sekunden auf Egli) und Tiziano Riva in seinem Formel 3000 (+0,79 sec) bedrohlich nahe. Maurer war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Rennen. Nachdem er im Training nach eigenen Aussagen endlich wieder vorne mitmischen konnte, gab es ein Motorenproblem und Maurer packte zusammen.

Geering myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marco Geering war an beiden Tagen schneller als Stephan Burri © myrally.ch

Bester Fahrer mit einem Dach überm Kopf war am Samstag zum zweiten Mal in dieser Saison der junge Matthias Bischofberger. Der Thurgauer gewann auf seinem Porsche 997 GT3 Cup die Kat. E1 plus 3500 cm3 vor Christoph Zwahlen. Auch am Sonntag war Bischofberger schneller als Zwahlen, für den Tagessieg bei den «Tourenwagen» reichte es aber nicht ganz. Den schnappte sich Lokalmatador Christian Bralla in seinem Fiat X1/9 mit einem Vorsprung von sieben Zehntelsekunden. Der Tessiner leistete sich am Vortag im zweiten Durchgang einen Fehler und erhielt dafür zehn Strafsekunden. Die Zeit aus dem ersten Lauf reichte knapp, um Danny Krieg bei den Tourenwagen auf Rang 3 zu verweisen. Wäre Krieg sechs Hundertstel schneller gefahren, hätte er die E1 bis 2000 cm3 gewonnen. So ist Bralla (neben Egli und Eugster) der dritte Fahrer, der vor dem Finale noch eine weisse Weste hat.

Nicht mehr ungeschlagen sind dafür Stephan Burri (VW Scirocco) und Jean-François Chariatte (Fiat X1/9). Burri unterlag an beiden Tagen (am Samstag nach einem Torfehler) dem schnellen Opel-Fahrer Marco Geering in der Interswiss bis zwei Liter. Chariatte musste sich am Samstag in der E1 bis 1600 cm3 hinter Roberto Luigi und Peter Eggimann (beide Peugeot 106) anstellen. Am Sonntag war Eggimann abermals schneller.

Steiner myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Reto Steiner gewann zwei Mal die E1 bis 3000 cm3 © myrally.ch

Zu den weiteren Klassensieger in Ambri gehörten (am Samstag): Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super Serie über 3000 cm3), Thomas Walther (Citroën Saxo VTS, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 3000 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, IS über 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Luigi Roberto (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3000 cm3) und Michael Schläpfer (Renault Clio RS III, RCC).

Die Gewinner am Sonntag hiessen: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super Serie über 3000 cm3), Thomas Walther (Citroën Saxo VTS, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 3000 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3, IS über 3000 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Patrick Eggimann (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3000 cm3) und Michael Schläpfer (Renault Clio RS III, RCC).

Bei den Junioren hielten die Siegesserien von Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias (Tourenwagen) an.

Im Suzuki Swiss Racing Cup hiess der Sieger am Samstag zum fünften Mal Sandro Fehr. Rico Thomann und Oliver Holdener belegten die Plätze 2 und 3. Im zweiten Rennen beendete Thomann den Triumphzug von Fehr. Allerdings nur, weil Letzterer zwei Pylonen umgestossen hatte und deshalb mit der Zeit aus dem ersten Lauf nur auf Platz 3 (hinter Stefan Glanzmann) landete. Fehr liegt vor dem Finale in Chamblon 16 Punkte vor Thomann. Dieser könnte ihn mit einem Sieg zwar noch überholen, doch weil es im Suzuki Cup ein Streichresultat gibt, steht Fehr schon jetzt als Meister 2024 fest.

Und so geht es weiter:
22./23. Juni, Chamblon

Fehr myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sandro Fehr steht als neuer Suzuki-Meister fest © myrally.ch

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27.05.2024 Bergrennen Massongex abgesagt!
Bueeler myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Massongex (im Bild Toni Büeler 2023) findet dieses Jahr nicht statt © myrally.ch

Das Bergrennen Massongex, das am ersten Juli-Wochenende hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. Der Veranstalter hofft, dass man 2025 wieder dabei sein kann.

Es wurde schon mehrfach darüber gemunkelt. Jetzt ist es definitiv: Das Bergrennen Massongex, das am ersten Juli-Wochenende hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. In einer Medienmitteilung hat der Veranstalter die Absage wie folgt begründet:

«Wir teilen Ihnen mit, dass wir aufgrund der zunehmenden Betriebskosten sowie aus Mangel an Betriebspersonal gezwungen sind, das für den 6. und 7. Juli 2024 geplante Rennen abzusagen. Wir hoffen, dass wir die Veranstaltung 2025 mit der Hilfe aller guten Geister organisieren können. Vielen Dank an alle für Ihre Unterstützung!»

Die Schweizer Berg-Meisterschaft besteht damit aus den folgenden Rennen:

8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

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21.05.2024 Weekend-Report 13/2024
Lucas Legeret Misano 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lucas Légeret (Dritter von links) gewann in Misano den Gold Cup © GTWC

Das Team Emil Frey Racing ist am Wochenende bei der GT World Challenge in Misano erneut auf dem Podium gestanden. Jubeln durfte aber auch ein anderer: Lucas Légeret.

Der zweite Lauf zum GT World Challenge Sprint Cup im italienischen Misano stand ganz im Zeichen des Team WRT und dessen Lokalmatador Valentino Rossi. Der ehemalige Motorrad-Superstar gewann vor heimischer Kulisse sein erstes Rennen in der GTWC. Auch im zweiten Rennen lag das belgische Team vorne – diesmal mit dem Duo Vanthoor/Weerts. Das Team Emil Frey Racing belegte im ersten Durchgang die Ränge 3 und 4, wobei vor allem das Drittplatzierte Duo Vermeulen/Altoé von Startplatz 11 aus eine beeindruckende Aufholjagd zeigte. Im zweiten Rennen landeten die Ferrari von Emil Frey Racing auf den Rängen 4 und 7. Bester Schweizer Fahrer war Patric Niederhauser. Der Porsche-Werksfahrer beendete die Rennen auf den Rängen 7 und 5. Für Ricardo Feller war es ein Wochenende zum Vergessen: «Im ersten Quali hatten wir es versäumt, zwei Reifensätze zu fahren», sagt der Audi-Werksfahrer vom Team Attempto Racing. «Deshalb sind wir von weit hinten gestartet und prompt durch eine Berührung ausgefallen. Im zweiten Quali wurde die Bestzeit meines Teamkollegen wegen Track-Limits gestrichen. Am Start kam es erneut zu einer Berührung. Diesmal bekamen wir dafür eine Durchfahrstrafe. Damit war auch das zweite Rennen gelaufen.» Ein anderer Audi-Fahrer hatte mehr Grund zum Jubeln – zumindest im zweiten Durchgang: Lucas Légeret gewann mit Teamkollege Simon Gachet auf Gesamtrang 11 den Gold Cup.

Emil Frey Racing Misano 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Emil Frey Racing sorgt laufend für Schweizer Erfolgsmeldungen © GTWC

Der Schweizer Nachwuchs stand am Wochenende auf dem Red Bull Ring im Einsatz. Das beste Ergebnis für Jenzer Motorsport beim zweiten Aufeinandertreffen der CEZ F4 erzielte aber kein Schweizer, sondern der Österreicher Oscar Wurz mit Rang 2 im dritten Rennen. Ethan Ischer belegte die Plätze 8 und 4. Im dritten lauf schied er mit einem technischen Problem aus. Enea Frey wurde zwei Mal Vierter und einmal Fünfter. Auch der Eurocup-3 gastierte am Wochenende auf dem Red Bull Ring. Dario Cabanelas, der einzige Schweizer, der in dieser Serie fährt, haderte mit Strafen, holte aber dennoch als Zehnter einen weiteren Meisterschaftspunkt.

Eine Erfolgsmeldung gab es auch aus Vallelunga. Dort stand der zweite Lauf der EuroNASCAR auf dem Programm. Das beste Ergebnis lieferte Thomas Toffel mit einem dritten Rang in der EuroNASCAR 2. Im zweiten Rennen lag der Fahrer aus dem Team Race Art Tec ebenfalls auf Podestkurs. Wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe wegen Überholens unter FCY wurde Toffel am Ende nur Sechster.

Thomas Toffel Vallelunga 2024 Action Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Thomas Toffel auf dem Weg zu Platz 3 in der EuroNASCAR 2 © Race Art Tec

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21.05.2024 Slalom Bure: Das war Eglis dritter Streich
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli war in Bure in Rekordzeit unterwegs © Eichenberger

Philip Egli ist auf dem Weg zu seinem ersten Schweizermeistertitel im Slalom nicht aufzuhalten. Der Routinier gewann auch in Bure, obwohl er nach dem ersten Lauf noch hinten lag.

Philip Egli ist ein Teufelskerl. Beim dritten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft stand er im Kampf um den Tagessieg nach dem ersten Lauf mit dem Rücken zur Wand. Für die 5,3 Kilometer lange Strecke, die längste im Schweizer Kalender, benötigte Egli 2:27,1 min. Das war gegenüber dem Vorjahr, als Egli in 2:27,8 min gewann bereits 0,7 Sekunden schneller. Doch für den zwischenzeitlichen Platz 1 reichte dies bei der diesjährigen Ausgabe nicht. Dauerrivale Lukas Eugster war in 2:26,6 min eine halbe Sekunde schneller gewesen. Und dass es noch schneller ging, hatte er bereits im Training angedeutet. Dort fuhr der 34-Jährige aus Gais mit seinem Ligier-Honda sogar 2:25,613 min. Doch Routinier Egli liess sich von den Zeiten Eugsters nicht verrückt machen. Einmal mehr packte der Fahrer des Formel-3-Dallara im zweiten Lauf in 2:25,734 min den Hammer aus und sicherte sich so seinen 51. Tagessieg. Eugster, der vor ihm gestartet war, hätte die Zeit von Egli auch ohne Torfehler nicht unterbieten können. «Ich hatte eine 2:26,5 min gefahren, Es hätte also eh nicht gereicht. Bei der Auffahrt nach der Kantine habe ich ein Tor ausgelassen. Mein Fokus liegt jetzt auf den beiden Rennen in Ambri. Da bin ich in Sachen Aerodynamik im Vorteil gegenüber Egli und peile zwei Tagessiege an.»

Egli war nach der Zieldurchfahrt erstaunt. «Ich hätte nicht erwartet, dass ich eine 25er-Zeit gefahren bin. So schnell war ich in Bure noch nie. Ich nehme mir immer vor, dass ich mich von Jahr zu Jahr steigere. Das klappt nicht immer. Aber diesmal war’s möglich, obwohl ich am Auto keine technische Weiterentwicklung vorgenommen habe.»

Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster lag nach dem ersten Lauf noch vorne © Eichenberger

Hinter dem Duo Egli/Eugster landete Marcel Maurer auf seinem 2-Liter-Formel-Renault. Der Berner, der es nicht auf die Meisterschaft abgesehen hat, musste sich im zweiten Lauf strecken, konnte mit einer Zeit von 2:29,687 min seinen Klassengegner Lionel Ryter im baugleichen Fahrzeug aber um sieben Zehntelsekunden distanzieren. Letzterer hätte im zweiten Lauf mit einer persönlichen Bestzeit von 2;27,9 min Platz 3 einfahren können, touchierte in der letzten Schikane aber noch eine Pylone und bekam dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt. «Das Fahrzeug hat viel Potenzial», sagt Ryter. «Leider lief es im Training nicht nach Plan und wir mussten u.a. die Batterie wechseln. Ohne die Probleme hätte ich Philip und Lukas sicher unter Druck setzen können.»

Fünfter im SCRATCH wurde Jérémy Noirat auf seinem Norma M20 F. Auch er hatte im ersten Lauf ein Tor ausgelassen. Platz 6 ging an Stéphane Maréchal (auch er auf einem 2-Liter-Renault). Auf Platz 7 landete der beste Tourenwagenfahrer Christian Bralla auf seinem Fiat X1/9 (Sieger E1 bis 2000 cm3). Im Vorjahr hatte der Tessiner bei seinem Debüt in Bure noch leichte «Orientierungsschwierigkeiten». Von diesen war in diesem Jahr in 2:45,7 min nichts mehr zu spüren. Zweitschnellster Fahrer mit einem Dach überm Kopf war der junge Matthias Bischofberger auf seinem Porsche 997 GT3 Cup. Bischofberger hatte vor den beiden Rennläufen eine 46er- oder 47er-Zeit prophezeit. In 2:47,778 min war er 1,6 Sekunden schneller als Markenkollege Christoph Zwahlen, der Gesamtelfter wurde – einen Platz hinter Stephan Burri, der auf seinem VW Scirocco erneut die Interswiss-Klasse bis 2000 cm3 gewann und die beiden schärfsten Rivalen Arnaud Donzé (VW Golf), der nach dem ersten Lauf noch führte, sowie Jürg Ochsner (Opel Kadett) auf die Ehrenplätze verwies.

Bischofberger Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mathias Bischofberger gewann erneut in der E1 plus 3000 cm3 © Eichenberger

Zu den weiteren Klassensieger in Bure gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Kevin Vuilleumier (Opel Corsa E OPC, Super Serie über 2000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, Super Serie Competition), Yan Montavon (Peugeot 206, N/ISN/R1), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, Gr. A, ISA etc. über 2000 cm3), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C, Historic), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Michael Zbinden (Opel Kadett GT/E, IS bis 2500 cm3), Nicolas Cattin (Porsche 991.1. GT3 Cup, IS über 2500 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Michael Chamorel (BRC 02, E2-SC bis 1400 cm3), Antonio Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC bis 2000 cm3) sowie Joffrey Salomon (Jedi, E2 Single Seater bis 1400 cm3). Bei den Junioren siegten (wie eingangs erwähnt) Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias bei den Tourenwagen. Letzterer bezwang in der IS bis 1600 cm3 den bisherigen Führenden Christophe Oulevay (VW Scirocco) zum ersten Mal in dieser Saison.

Helm Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andreas Helm gewann die IS bis 1400 cm3 in seinem VW Polo © Eichenberger

Im bereits am Samstag ausgetragenen Suzuki Swiss Racing Cup sicherte sich Sandro Fehr aus Rorschacherberg zum vierten Mal in Serie den Tagessieg. Die Ehrenplätze gingen an den Glarner Patrick Flammer und den Unteriberger Reto Steiner. Fehr liegt in der Meisterschaft mit der Maximalpunktzahl unangefochten in Führung.

Für die Protagonisten der Schweizer Slalom-Meisterschaft geht es am Wochenende gleich weiter. Auf dem Flugplatz von Ambri findet am Samstag/Sonntag (25./26. Mai) eine Doppelveranstaltung statt. Die Teilnehmerliste finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon

Jeremias Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Junior-Sieger Jeremias besiegte zum erstmals Christophe Oulevay © Eichenberger

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17.05.2024 Rahel Frey ausgezeichnet
Rahel Frey 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Rahel Frey (Mitte) bei ihrem WEC-Sieg in Bahrain 2023 © WEC

Rahel Frey (38) hat diese Woche für ihre bemerkenswerten Leistungen auf den grossen Bühnen des Motorsports von ihrem Heimatkanton einen Award verliehen bekommen.

Seit vielen Jahren mischt die Thalerin Rahel Frey aus Aedermannsdorf erfolgreich im von Männern dominierten Motorsport mit. Nach dem Start in Kartserien arbeitete sie sich über verschiedene Formel- und Tourenwagenkategorien bis zu den Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans hoch. In unterschiedlichen Teams, mit verschiedenen Automarken und auf den bekannten Rennstrecken der Welt machte sie sich mit ihrem engagierten Einsatz einen Namen. Für ihre bemerkenswerten Leistungen auf den grossen Bühnen des Motorsports erhielt Frey diese Woche von ihrem Heimatkanton Solothurn nun den mit 7000 Franken dotierten Elite Award.

«Es ist schön, dass man für seine Leistungen eine Anerkennung bekommt. Besonders, wenn es eine so heimatliche Auszeichnung ist. Ich bin nun schon seit 25 Jahren in diesem Sport. Mit viel Leidenschaft. Und in den vergangenen Jahren hat sich sehr viel getan für Frauen im Motorsport. Natürlich auch dank unserem Projekt Iron Dames. Wir sind da sehr erfolgreich unterwegs. 2023 waren wir Vize-Weltmeister. Bei den 24 Stunden von Le Mans wurden wir Vierte. Dass diese Erfolge in der Schweiz wahrgenommen werden, freut mich natürlich sehr.»

Der Kanton Solothurn vergibt die Sportpreise seit 1985. Die dafür erforderlichen Gelder werden dem Swisslos-Sportfonds entnommen.

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16.05.2024 Vorschau Slalom Bure: Kommt’s gar zu einem Vierkampf?
Bralla Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla will es diesmal in Bure besser machen © Eichenberger

Die Schweizer Slalom-Meisterschaft geht am Wochenende in die dritte Runde. Auf dem Programm steht das Rennen in Bure (JU), der längsten Strecke im diesjährigen Kalender.

Am Wochenende findet zum 53. Mal der Slalom von Bure im Kanton Jura statt. 110 Tore müssen auf einer Länge von 5,3 Kilometern zurückgelegt werden. Damit ist Bure die längste Strecke im Kalender. Und auch eine, die es in sich hat. Das hat einer der Favoriten im Vorjahr zu spüren gekriegt. Christian Bralla, vor Bure noch mit intakten Meisterschaftschancen, kam 2023 nicht über Platz 7 in seiner Klasse hinweg. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der damalige Bure-Neuling geschlagen geben. «In diesem Jahr werde ich es hoffentlich besser machen», sagt der Fiat-X1/9-Pilot aus dem Tessin. «Ich bin den Kurs schon paar Mal im Kopf durchgegangen. Ausserdem werde ich diesmal eine GoPro montieren und mir meine Fahrten danach anschauen.»

Im Kampf um den Tagessieg wird Bralla unter normalen Umständen nicht eingreifen können. Den werden voraussichtlich wieder Philip Egli (im Dallara-Formel-3), Lukas Eugster (Ligier-Honda) und Marcel Maurer (Renault 2.0) unter sich ausmachen. Im Vorjahr hat es das Trio jedenfalls sehr spannend gemacht. Nach dem ersten Durchgang führte Eugster – Egli und Maurer lagen nur 0,1 respektive 0,8 Sekunden zurück. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3.

Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster peilt in Bure seinen ersten Tagessieg an © Eichenberger

Damit es zu einem richtigen Schlagabtausch kommt, muss Eugster in Bure bereits im ersten Lauf abliefern. Bei den bisherigen Slaloms in Frauenfeld und Bière machte der Ostschweizer jeweils im ersten Lauf Fehler, sodass der Druck im zweiten Lauf so gross war, dass die Rechnung nicht mehr aufging. «Wenn ich es schaffe, Philip im ersten Lauf mit einer soliden Zeit unter Druck setzen kann, habe ich eine Chance. Aber bei ihm weisst du nie: Er zaubert immer noch ein paar Zehntel aus dem Hut. Deshalb muss ich wirklich alles geben, wenn ich ihn schlagen will.»

Nicht ausser Acht lassen darf man natürlich auch Lionel Ryter, der zusammen mit Jannis Jeremias (VW Polo) die Junioren-Meisterschaft anführt. Dem jungen Walliser aus Martigny lief es zuletzt beim Slalom in Bière nicht nach Plan. Im ersten Durchgang verbremste er sich, im zweiten Lauf bekam er nach einem Torfehler eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Im Vorjahr fehlten dem Renault-2.0-Piloten als Gesamtvierter knapp vier Sekunden aufs Podest. Wetten, dass es diesmal weniger sind?

Noch mit einer weissen Weste, also ohne Verlustpunkte, reisen (neben Egli, Eugster und Bralla) auch Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3, VW Scirocco), Stephan Burri (IS bis 2000 cm3, VW Scirocco) sowie Jean-François Chariatte (E1 bis 1600 cm3, Fiat X1/9) an. Burri hat es in seiner Klasse wieder mit den meisten Gegner (20) zu tun. «Um als Sieger vom Platz zu gehen», sagt Burri, «darf ich mir wirklich keinen Fehler erlauben.» Gespannt darf man sein, ob der junge Matthias Bischofberger in seinem Porsche 997 GT3 Cup wieder ähnlich auftrumpft wie beim Auftakt in Frauenfeld. Der 19-Jährige aus Wängi wird mit Sicherheit einer der ganz heissen Kandidaten auf den Sieg bei den Fahrern mit einem Dach überm Kopf sein.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri zählt zu den Favoriten bei den Tourenwagen © Eichenberger

Der Auftakt zur 53. Ausgabe in Bure werden am Samstag die LOC-Klassen machen (ab 7.15 Uhr). Im Rahmen der LOC-Serien wird auch der Suzuki Swiss Racing Cup seinen vierten Lauf austragen. Hier stellt sich die Frage: Wer kann Sandro Fehr am vierten Sieg in Folge hindern?

Der Sonntag (mit den NAT-Klassen) beginnt ebenfalls um 7.15 Uhr. Das erste Rennen startet um 13.30 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den zwei Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos. Organisator ist die Ecurie des Ordons.

Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure

25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon

Chariatte Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch er ist noch ohne Verlustpunkte: Jean-François Chariatte © Eichenberger

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13.05.2024 Weekend-Report 12/2024
Edoardo Mortara Berlin 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edo Mortara und die Trophäe für die Pole-Position © Bagnall/Formula E

Formel E in Berlin, WEC in Spa und IMSA in Laguna Seca: Wieder standen am Wochenende zahlreiche Schweizer und Schweizerinnen international im Einsatz.

Beim Doubleheader der Formel E in Berlin stand für einmal nur ein Schweizer am Start: Edoardo Mortara. Der stellte sein Auto (zum ersten Mal seit Berlin 2022) auf Pole-Position und sicherte seinem Team Mahindra damit die ersten Saisonpunkte. Im Rennen lag der Genfer bis Runde 3 in Führung, mischte lange in den Top 5 mit, fiel dann aber nach einer Berührung auf Rang 8 zurück. Im zweiten Rennen startete er von SP8. Und wieder hätte Mortara Punkte holen können, hätte ihn ein Plattfuss nicht zu einem Boxenstopp gezwungen. Der 16. Schlussrang war für «Mister Macau» enttäuschend. Dennoch nahm Mortara Positives mit: «Wir haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Mein Fokus liegt bereits auf den nächsten beiden Rennen in 14 Tagen in Shanghai.» Die Siege in Berlin gingen an Nick Cassidy und António Félix da Costa. Einen ersten Eindruck von der Formel E bekamen auch Ricardo Feller und Grégoire Saucy. Beide durften in Berlin an den Rookie-Tests teilnehmen.

M24 2089 fine Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neel Jani war in Spa der beste Schweizer bei den Prototypen © Porsche

Nicht am Start waren Sébastien Buemi und Nico Müller. Beide standen bei der WEC für ihre Teams Toyota respektive Peugeot in Spa-Francorchamps im Einsatz. Während Buemi das letzte Rennen vor den 24h von Le Mans auf Rang 6 beendete, wurde Müller Zehnter. Für Buemi waren schon die ersten Meter ereignisreich. Abgesehen von einer Berührung in Turn 1 erhielt der Mann aus Aigle (VD) obendrauf noch eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Überschreitung des erlaubten Energieverbrauchs in der Einführungsrunde. «Das Ergebnis ist nicht ideal, aber wir müssen damit leben», meint Buemi. «Immerhin sind wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen und haben Punkte geholt, aber wir hatten uns ein Bisschen mehr erhofft.» Bester Schweizer in Spa war Neel Jani im Proton-Porsche als Fünfter. Raffaele Marciello auf BMW wurde Elfter. Vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans am 15./16. Juni liegt Buemi und seine Toyota-Teamkollegen Brendon Hartley und Rio Hirakawa 50 Punkte hinter dem führenden Porsche-Penske-Trio zurück… In der LMGT3 verpasste Iron-Dames-Fahrerin Rahel Frey (Lamborghini) bei ihrem ersten WEC-Einsatz in diesem Jahr das Podium als Vierte knapp. Dahinter kamen Grégoire Saucy (McLaren) und Thomas Flohr (Ferrari) auf den Rängen 5 und 6 ins Ziel.

Philip Ellis Laguna 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Ellis (rechts) wird in den USA zum Dauerbrenner © Winward Racing

Auch Acura-Pilot Louis Delétraz verpasste das Podium knapp. Der Genfer musste sich beim IMSA-Lauf in Laguna Seca mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben, bleibt mit diesem Ergebnis in der Gesamtwertung (ebenfalls auf P4) aber auf Tuchfühlung mit der Spitze. Einen Schweizer Sieg auf höchstem Level gab es am Wochenende aber doch noch: Philip Ellis bleibt in der GTD eine sichere Bank und sicherte sich auf dem Mercedes AMG GT3 von Winward Racing bereits seinen dritten Klassensieg in dieser Saison. Ellis behauptet damit auch die Spitzenposition in der Gesamtwertung.

Einen dritten Platz und einen Sieg (in der Kategorie ProAM) sicherte sich das Schweizer Team Spirit of Race beim zweiten Lauf zum GT Open in Hockenheim. Bester Schweizer Pilot war Rolf Ineichen. Der Luzerner belegte im ersten Lauf Rang 5 im Gesamtklassement (Vierter in der Kat. Pro), im zweiten Durchgang wurde er Siebter (P6 in der Kat. Pro).

Einen Sieg feierte auch Mike Müller beim Auftakt des Tourenwagen-Junior-Cups im Rahmen des ADAC Racing Weekends in Oschersleben. Topcar-Pilot-Müller, der seine zweite Saison in der VW-Nachwuchsserie absolviert, war im Qualifying klar der Schnellste und sicherte sich den Sieg in Lauf 1. Im zweiten Durchgang machten (in Führung liegend) ein Reifenschaden alle Hoffnungen auf ein «Doppelpack» zunichte.

Mike Mueller Oschersleben 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Müller (Mitte) gewann den Saisonauftakt in Oschersleben © Archiv Müller

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10.05.2024 Faustini in Eschdorf Zweiter
Robin Faustini Eschdorf 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Faustini in seinem neuen Nova Proto © Freunde des Motorsport

Am vergangenen Wochenende sind beim Bergrennen Eschdorf wieder ein paar Schweizer am Start gestanden. Unter ihnen auch Robin Faustini und Thomas Amweg mit ihren neuen Boliden.

Das Bergrennen in Eschdorf (LUX) hat am vergangenen Wochenende auch wieder einige Schweizer angelockt. Unter ihnen auch Robin Faustini und Thomas Amweg, die auf diese Saison ihren fahrbaren Untersatz gewechselt haben. Beide sind neu mit einem Nova Proto NP01 Turbo unterwegs. Und für beide war das Rennen in Eschdorf die erste Gelegenheit, das neue Auto unter Rennbedingungen am Berg zu testen.

Bei beiden lief dieser Test mehr oder weniger reibungslos ab. Faustini hatte am Samstag im ersten Lauf zwar ein Getriebeproblem, konnte sonntags die drei Läufe aber problemlos absolvieren und fuhr in 50,996 sec die zweitschnellste Tageszeit. Besser als Faustini war lediglich der Slowene Patrik Zajelsnik, der im zweiten Lauf in 49,019 sec (135,8 km/h Schnitt) persönliche Bestzeit fuhr. «Ich bin generell sehr zufrieden, sieht man einmal von dem Problem mit dem Getriebe am Samstag ab», sagt Faustini. «Ich konnte mich von Lauf zu Lauf steigern und auch wenn die Bedingungen nicht top waren und der Grip zu wünschen übrig liess, konnte ich Vertrauen aufbauen. Noch sind gewisse Sachen wie die Traktionskontrolle oder die Sitzposition links gewöhnungsbedürftig. Aber dafür, dass dies unser erstes Bergrennen mit dem neuen Auto war, ist es gut gelaufen. Mit dem Osella FA30 wäre ich wahrscheinlich noch schneller gewesen. Aber dieses Auto kenne ich auch gut, beim Nova ist halt alles noch neu.»

Thomas Amweg Eschdorf 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch Thomas Amweg gab sein Debüt im Nova © Freunde des Motorsport

Diese Erfahrung hat auch Thomas Amweg gemacht, der sich die achtschnellste Zeit (53,481 sec) notieren liess. «Ich war zum ersten Mal auf dieser Strecke. Und auch zum ersten Mal mit einem Sportwagen am Berg», sagt Amweg. «Insofern waren die Zeiten für mich zweitrangig. Wichtig war, dass alles funktionierte und das Auto ganz blieb.» Die Umstellung vom Formelfahrzeug auf den Prototypen ist Amweg gut gelungen. Der Gurnigel-Sieger von 2019 gibt aber zu, dass er sich die Sache etwas leichter vorgestellt habe. «Das Auto hat mehr Volumen. Daran muss ich mich erst gewöhnen. Deshalb bin ich auch mit viel Respekt gefahren. Im letzten Lauf hatte ich noch einen Schaltfehler gemacht. Der hat Zeit gekostet. Aber wie gesagt: Auf die habe ich gar nicht besonders geschaut. Im Moment geht es darum, das Auto kennenzulernen. Erst ab Hemberg geht es dann um die Wurst.»

Neben Faustini, der noch in Ecce Homo fahren wird, und Amweg, der vor dem Saisonstart voraussichtlich noch ein Rennen in Frankreich absolviert, nahm auch Faustinis Vater Simon Hugentobler die 1,8 km kurzen Strecke unter die Räder. Der Papa war im himmelblauen Osella seines Sohnes sogar einen Hauch schneller als Amweg. Ebenfalls am Start war Roland Bossy. Der Jurassier fuhr einen F2 Formula Master von 2007 mit – so Bossy – «Formel-2-Modifikationen, deshalb der Name», und reihte sich inmitten der zahlreichen Monopostos auf Platz 15 ein. Bester Tourenwagenpilot war Thomas Kessler in seinem Mitsubishi Evo 8. Knapp über einer Minute lag die Bestzeit von Frédéric Neff auf Porsche 997 GT2R. Die weiteren Schweizer und ihre Zeiten: «Speedmaster» auf BMW M3 GT3 in 1:02,561 min, Jérôme Nicolet auf Peugeot 308 in 1:04,145 min.

Roland Bossy Eschdorf 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roland Bossy grüsst aus seinem F2 Formula Master © Freunde des Motorsport

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08.05.2024 The Drift Force ist bereit für die neue Saison
Yves Meyer Toyota GR Supra im finalen Duell mit Michele Landolfi auf BMW Campionato Italiano Drifting in Prato Matteo Balzanelli honorarfrei bei Quellenangabe Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yves Meyer (rechts) im finalen Duell mit Landolfi © Balzanelli

The Drift Force, das Team von Yves Meyer und Joshua Reynolds, startet am Wochenende in die neue Saison. Die Generalprobe in Italien Ende April verlief sehr zuversichtlich.

Hochbetrieb herrschte in den vergangenen Wochen in den neu bezogenen Räumlichkeiten von The Drift Force in Emmetten. Einerseits kümmerte sich die Belegschaft um die Wünsche der geschätzten Kundschaft, andererseits galt die Aufmerksamkeit der seriösen Vorbereitung auf die kommende Rennsaison. Wie schon im Vorjahr wird sich das von Yves Meyer und Joshua Reynolds im Jahr 2020 gegründete Rennteam auf das European Drift Masters konzentrieren und dort zwei in den eigenen Hallen vorbereitete Toyota GR Supra einsetzen. Meyer wird als offizieller Markenbotschafter von Toyota Schweiz an den Start gehen, Reynolds daneben als Fahrer von The Drift Force.

Nach der schwierigen Saison 2023 machte sich das Nidwaldner Team im Winter daran, sämtliche Weichen neu zu stellen und die gewonnenen Erfahrungen mit neuen Ideen im Hinblick auf 2024 umzusetzen. Diese betrafen vor allem die Technik des komplexen Driftboliden. Nachdem im Vorjahr die Benzinversorgung zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, erhielt der Toyota ein geändertes Benzin- und Tanksystem inklusive einer neuen Elektronik. Ebenfalls im eigenen Haus entwickelte das Team eine neue Vorderachsaufhängung, um das Lenkverhalten zu verbessern. Auch um den im vergangenen Jahr von Maptec Motorsport Engineering in Romanshorn entwickelten Dreiliter-Sechszylindermotor mit mehr als 1000 PS Leistung kümmert sich das Team nun inhouse in Form von Feintuning und Revisionsarbeiten.

Yves Meyer Campionato Italiano Drifting in Prato Siegerpodium Matteo Balzanelli honorarfrei bei Quellenangabe Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Meyer (Mitte) liess sich in Italien als Sieger feiern © Balzanelli

Gewissermassen als Hauptprobe vor dem Start zur Drift Masters European Championship 2024 starteten die Innerschweizer am letzten April-Wochenende zum ersten Event der italienischen Drift-Meisterschaft in Prato nahe Florenz. Dieser letzte Test unter Wettbewerbsbedingungen bestätigte die gute Vorarbeit vollumfänglich – Yves Meyer ging als Gesamtsieger hervor, Joshua Reynolds scheiterte erst in den Battles der besten acht Fahrer am späteren Finalgegner seines Teamkollegen. «Natürlich war das Niveau nicht so hoch wie in der Europameisterschaft», beurteilt Meyer den Vergleich, «aber es waren doch einige Konkurrenten aus der EM und die Besten aus Italien am Start. Mein letzter Gegner Michele Landolfi war 2023 Meister in der Pro 2. Es war unglaublich, dass wir jedes Training bestreiten konnten und auf dem Weg zum Sieg keinerlei Probleme auftraten.»

Wirklich los geht die Saison nun am Wochenende auf dem Circuit Ricardo Tormo im spanischen Valencia. Aus über hundert Bewerbungen für einen Startplatz wurden nur 42 Fahrer selektioniert. Die Leistungsdichte wird also enorm sein, weshalb Yves Meyer den Ball bewusst flach hält: «Wir fühlen uns zwar bestens vorbereitet, wir wissen aber, dass im Ernstfall immer wieder Unvorhergesehenes passieren kann. Daher setzen wir uns einfach möglichst viele Punkte zum Ziel – wenn mehr daraus wird, ist es umso besser…»

Werkshalle Emmetten Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die neue Werkshalle von Meyer & Co. in Emmetten (NW) © Drift Force

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07.05.2024 Weekend-Report 11/2024
Saucy Gregoire Castellet 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bravo Grégoire! Saucy (Mitte) gewann in Le Castellet die ProAm-Wertung in der ELMS © Archiv Saucy

Am Wochenende gab es für die Schweizer Rennfahrer und Rennfahrerinnen, die international im Einsatz stehen, wieder Podestplätze und Siege. Gejubelt wurde u.a. in Le Castellet, Brands Hatch und Misano.

Für Grégoire Saucy hat sich der Wechsel vom Formelsport zu den Sportwagen gelohnt. Der 24-jährige Jurassier hat beim zweiten Lauf zur ELMS seinen ersten LMP2-Sieg in der Kategorie ProAM gefeiert. Mit dem Sieg in Le Castellet hat er zusammen mit Teamkollege Matthias Beche, der auch dieses Jahr mit französischer Lizenz fährt, Platz 1 in der ProAm-Wertung übernommen. Nach dem etwas missratenen Start in die Saison hat sich auch Louis Delétraz zurückgemeldet. Der Genfer belegte mit Robert Kubica und Jonnie Edgar Rang 3 im Gesamtklassement. Auch das Team Cool Racing schaffte es aufs Podest. Nach dem Sieg beim Auftaktrennen landete die mit Schweizer Lizenz fahrende Mannschaft mit Sitz in Frankreich diesmal auf Rang 2. Für Matthias Kaiser und Fabio Scherer endete das 4-Stunden-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard auf den Rängen 8 respektive 17. Auftaktsieger Cédric Oltramare (auf dem zweiten Cool-Racing-Auto) wurde mit acht Runden Rückstand auf Rang 25 gewertet. In der LMGT3 gewann das Team Spirit of Race. Rahel Frey (auf Porsche 911 GT3) verpasste mit ihren «Iron Dames» das Podium um eine Sekunde. Im Michelin Le Mans Cup siegte das Team Cool Racing mit David Droux. Miklas Born wurde bei seinem LMP3-Debüt Neunter, Axel Gnos (neu bei Graff Racing) belegte Rang 14. Das reine Schweizer Team mit Samir Ben und Pieder Decurtins (Haegeli by T2 Racing) wurde auf Platz 23 unter Wert geschlagen. Karen Gaillard fuhr in der GT3 mit ihrem Lamborghini von Iron Dames sensationell auf Platz 2 – vor dem Kessel-Ferrari mit der #74.

Miklas Born Le Mans Cup Le Castellet 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Miklas Born fuhr in Le Castellet sein erstes LMP-Rennen © Xynamic

Das Schweizer Team der Stunde ist zurzeit Emil Frey Racing. Nach dem Auftaktsieg in der DTM haben die Safenwiler auch beim ersten Rennen zum GT World Challenge Sprint Cup in Brands Hatch mit zweimal Platz 2 einen gelungenen Einstand in die neue Saison gefeiert. Neuzugang Ben Green ebnete mit seiner Pole-Position den Weg für ein gutes Resultat für sich und seinen Fahrerpartner Konsta Lappalainen im ersten Rennen, während Thierry Vermeulen mit Startplatz 3 für das zweite Rennen die perfekte Ausgangslage schaffte, um ebenfalls das Rennen mit seinem Teamkollegen Giacomo Altoè auf dem Podium zu beenden. Für Audi-Werksfahrer Ricardo Feller endeten die beiden Rennen jeweils auf Rang 4. Wobei das Team des Aargauer im ersten Durchgang noch eine Strafe (wegen einer Kollision) aufgebrummt bekam und auf Platz 10 zurückversetzt wurde. Für Porsche-Pilot Patric Niederhauser endete der Saisonauftakt in der Grafschaft Kent auf den enttäuschenden Rängen 14 und 8. Lucas Légeret (Audi) wurde Achter respektive 13., was in der Kategorie Gold die Plätze 2 und 3 bedeutet.

Jasin Ferati Misano 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jasin Ferati wurde bei seinem Ferrari-Debüt Dritter © free

Apropos Emil Frey Racing: Auch Academy-Fahrer Jasin Ferati stand an seinem ersten Rennwochenende für die Aargauer auf dem Podium. Nach einem eher enttäuschenden 13. Platz im ersten Rennen der italienischen GT-Meisterschaft in Misano, belegte Ferati im zweiten Durchgang Platz 3 auf dem Ferrari 296 GT3 von AF Corse. Für Giorgio Maggi (Ferrari 488) endete das erste Rennwochenende auf den Rängen 17 und 13. Christophe Hurni sicherte sich bei seinem Comeback in der Ferrari Challenge (er war 2018 Meister der Coppa Shell) die Plätze 7 und 14 beim Saisonstart in Mugello.

Zum Formelsport: Dort durfte Ethan Ischer beim Saisonauftakt der italienischen Formel 4 in Misano mit Rang 6 im zweiten Lauf endlich sein hart verdientes Erfolgserlebnis feiern. In den beiden anderen Rennen schaffte es der Westschweizer nicht in die Punkte. Enea Frey, der zweite Schweizer im Dienste von Jenzer Motorsport, wurde im ersten Heat 20. Im dritten Lauf schied er nach einer Kollision mit einem Teamkollegen unverschuldet aus. Ähnlich (oder noch schlimmer) erging es Tina Hausmann. Die Küsnachterin wurde bei den Rennen zur F1 Academy in Miami jeweils schon in der ersten Runde von einer Konkurrentin abgeräumt.

21 Ischer Jenzer Misano 2024 08311 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
F4-Pilot Ethan Ischer holte in Misano seine ersten Punkte © free

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06.05.2024 Slalom Bière: Egli macht die 50 voll
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli zeigt's an: Das war der 50. Tagessieg © Eichenberger

Philip Egli durfte beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bière seinen 50. Tagessieg feiern. Schnellster Tourenwagenfahrer war diesmal der Tessiner Christian Bralla.

Es ist vollbracht! Philip Egli hat am Wochenende beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Waffenplatz in Bière seinen 50. Tagessieg eingefahren. Der in Zürich lebende Glarner machte eigentlich schon im ersten Durchgang alles klar. In 2:18,64 min fuhr der Bauingenieur eine Zeit, die vier Sekunden schneller war als die Konkurrenz. Im zweiten Heat wusste sich der Formel-3-Pilot gar zu verbessern und liess sich in 2:17,29 min die absolute Tagesbestzeit notieren.

«Der erste Lauf war nicht schlecht, aber doch zweieinhalb Sekunden langsamer als gegenüber dem Vorjahr», sagt Egli. «Woran das gelegen hat, ist schwer zu sagen. Ich vermute, dass der Regen am Sonntagmorgen Gummi von der Strecke gespült hat. Deshalb wollte ich mich im zweiten Lauf nochmals verbessern, was mir schliesslich auch gelungen ist.» Auf die Frage, was ihm die 50 Tagessiege bedeuten, wird Egli fast schon philosophisch. «Am Anfang hatte ich die Siege nicht gezählt. Erst so ab Sieg Nummer 35 hat das angefangen. Natürlich ist 50 eine schöne Zahl. Und es hängen viele Erinnerungen daran. Aber in erster Linie geniesse ich es und freue mich, dass wir diesen Sport nach wie vor ausüben können. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir diese Plätze der Armee nutzen dürfen. Natürlich täte der eine oder andere Slalom mehr dieser Meisterschaft gut. Umso mehr müssen wir zu den Rennen Sorge tragen, die wir noch haben.»

Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lukas Eugster schaffte in Bière nur eine gezeitete «Runde» © Eichenberger

Wie in Frauenfeld belegte Lukas Eugster auf seinem Ligier-Honda Platz 2 in Bière. Der Ostschweizer hatte im ersten Lauf schon wenige Meter nach dem Start einen Aussetzer. «Ich hatte aus Versehen ausgekuppelt», sagt Eugster. «Danach wollte ich den Fehler unbedingt wieder gutmachen, liess dabei aber ein Tor aus.» Ohne Zeit im ersten Lauf durfte sich Eugster im zweiten Heat nichts mehr leisten. In 2:20,58 min holte er zwar souverän Platz 2, nach vorne (auf Egli) fehlten aber 3,29 Sekunden. Rang 3 im SCRATCH ging an Marcel Maurer. Der Berner hatte bei den Slalom-Testtagen in Ambri an seinem 2-Liter-Renault-Motor einen Schaden am Zahnriemen erlitten, konnte diesen bis Bière aber erfolgreich flicken. In 2:22,60 min verwies er Jérémy Noirat im Norma M20 F um 69 Hundertstelsekunden auf Rang 4.

Bester Fahrer mit Dach überm Kopf war Christian Bralla in seinem Fiat X1/9. Der Tessiner sicherte sich in 2:34,32 min den Klassensieg in der E1 bis 2000 cm3 souverän vor Nicola Roberto (Peugeot 205) und Roger Hürzeler (Opel Kadett C). Bei den 2-Liter-Tourenwagen kam ihm Stephan Burri in seinem VW Scirocco am nächsten. Der Sieger der Klasse IS bis 2000 cm3 hatte eine turbulente Woche hinter sich. Nach den Schaltproblemen in Frauenfeld musste sich Burri auf Fehlersuche machen. «Ich bin dem Defekt erst am Donnerstag vor dem Rennen auf die Schliche gekommen, nachdem ich schon eine neue Pumpe montiert hatte», verrät Burri. «Das Problem war ein verstopfter Schlauch…» Der zweite Platz in der hart umkämpften IS-Klasse bis 2 Liter ging an Arnaud Donzé auf VW Golf, Dritter wurde Marco Geering im Opel Kadett C GT/E.

Bralla Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla war der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf © Eichenberger

Spannend war auch das Duell der beiden Porsche-Kutschern Willi Jenni und Christoph Zwahlen in der E1 über 3500 cm3. Zwahlen hatte nach dem ersten Lauf die Nase mit einem Minivorsprung von 25 Hunderstelsekunden vorne. Im zweiten Lauf drehte Jenni die Reihenfolge um. Am Ende lagen 0,26 Sekunden zwischen den beiden schnellen Porsche-Piloten.

Zu den weiteren Klassensieger in Bière gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Kevin Vuilleumier (Opel Corsa, Super Serie über 2000 cm3), Philippe Golay (Caterham Seven, Super Serie, bis 3000 cm3, Alexandre Comby (Porsche Cayman, Super Serie über 3000 cm3), Mattéo Teutschmann (Seat Ibiza, N/ISN/R1 bis 2000 cm3), Matthias Schläppi (Peugeot 208, A/ISA bis 1600 cm3), Iwan Brantschen (Renault Clio, A/ISA bis 2000 cm3), Yann Héritier (Renault Clio, A/ISA über 2000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 2500 cm3), Jean-Philippe Martin (Seat Leon, TCR), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Etienne Beyeler (Opel Ascona, E1 bis 2500 cm3), Florent Mariaux (BMW E30, E1 bis 3000 cm3), Tobias Meier (Opel Astra, E1 bis 3500 cm3), Michael Chamorel (BRC 02, SportsCars bis 1400 cm3), Lukas Eugster (Ligier JS53, SportsCars bis 2000 cm3), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Thomas Zürcher (Renault Clio, RCC).

Bei den Junioren liessen sich Lionel Ryter (schnellster Formelfahrer) und Jannis Jeremias (schnellster Tourenwagenpilot) wie schon in Frauenfeld die Maximalpunktzahl gutschreiben.

Im bereits am Samstag ausgetragenen Suzuki Swiss Racing Cup setzte sich wie schon in Frauenfeld Sandro Fehr mit zwei fast identischen Laufzeiten durch. Platz 2 ging diesmal an Michaël Béring, Dritter wurde (wie schon beim Saisonauftakt) Rico Thomann.

Weitere Informationen zum zweiten Lauf in Bière finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon

Mariaux Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Florent Mariaux gewann auf BMW E30 die E1 bis 3000 cm3 © Eichenberger

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04.05.2024 Am Rechberg lief es nur für Michel Zemp nach Plan
Michel Zemp Rechberg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michel Zemp erlebte am Rechberg ein sorgenloses Weekend © Archiv Zemp

Ein Teil der Schweizer Berg-Elite hat das Bergrennen im österreichischen Rechberg zur Vorbereitung auf die SM-Saison genutzt. Reibungslos lief es nur für Michel Zemp.

Der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft am 9. Juni im Hemberg rückt näher. Ein Teil der Schweizer Berg-Elite hat das Bergrennen im österreichischen Rechberg zu einem Probelauf genutzt. Nicht bei allen lief es dabei rund. Sorgenfalten hatte u.a. Marcel Steiner. Mit einer Zeit von 1:49,8 min im ersten Rennlauf lag Steiner nach dem ersten Durchgang auf Rang 9 – mit einem Rückstand von 6,5 Sekunden auf Spitzenreiter Geoffrey Schatz aus Frankreich. Auf den Zweitplatzierten Christian Merli fehlten mehr als fünf Sekunden. Diesen Rückstand konnte der Berner im zweiten Heat nicht wettmachen. Im Gegenteil: Steiner blieb mit seinem rundumerneuerten LobArt-Honda/Helftec stehen. «Es roch nach Benzin», sagt Steiner. Und nach meinen Erfahrungen von vor zwei Jahren in Anneau du Rhin, als der Wagen Feuer fing, wollte ich nichts riskieren und habe das Auto deshalb abgestellt.»

Ob Steiner seine Zeit aus dem ersten Durchgang verbessert hätte, kann er selber nicht beurteilen. Der amtierende Meister meinte nach dem Rennen: «Der Motor ist im oberen Drehzahlbereich nicht mehr sauber gelaufen.» Auch die komplett überarbeitete Aerodynamik bringt Steiner ins Grübeln. Das Vertrauen ins Auto fehle noch, meint er und ergänzt: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns!»

Auch Reto Meisel, Tourenwagen-Champion von 2022, war nach dem Wochenende in der Steiermark nicht besonders angetan. Beim Aargauer lief es genau umgekehrt: Am ersten Lauf konnte er nicht teilnehmen, weil sich zuerst der eine Drosselklappensensor verabschiedete, danach die Kupplung und zu guter Letzt auch noch der Anlasser. Im zweiten war er mit einer Zeit von 2:01,1 min rund 4,5 Sekunden langsamer als der für Tschechien startende Ronnie Bratschi. Auf Klassensieger Karl Schagerl fehlten dem Mercedes-SKL-Piloten sieben Sekunden. «Es war der Wurm drin», bringt es Meisel auf den Punkt. «Und es war definitiv nicht der Saisonstart, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Aber wir geben ja bekanntlich nicht auf und haben inzwischen auch alles repariert.» Das nächste Rennen steht für Meisel am 18./19. Mai in Falperra (P) auf dem Programm. Dort wird Meisel, den AMG GT3, den er sich zugelegt hat, an einen Kunden vermieten.

Zufrieden war von den Schweizer Top-Piloten eigentlich nur Michel Zemp. Der Langnauer fuhr zum ersten Mal am Rechberg und kam mit seinem frisch motorisierten Norma M20FC im SCRATCH auf Rang 10 und innerhalb seiner Klasse auf Platz 2 geführt. Zemp konnte sich nach Trainingszeiten von 2:02 und 1:58 min in den beiden Rennläufen kontinuierlich steigern und liess sich am Ende eine 1:53,0 min notieren. «Es ist eigentlich alles gut gelaufen», sagt Zemp. «Kompliment an Helftec! Wir hatten mit unserem neuen Turbomotor keine Probleme und ich bin immer schneller geworden. Dafür, dass ich seit mehr als einem Jahr kein Rennen mehr gefahren bin, bin ich sehr zufrieden.»

Zu den weiteren Schweizern, die am Rechberg starteten, gehören Werner Schlegl (auf Mitsubishi Lancer Evo 8) und Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift).

Steiner Meisel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Steiner und Meisel lief das Wochenende nicht nach Plan © Eichenberger

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03.05.2024 Joël Grand: Rallye statt Bergrennen
Grand 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Grand bestreitet im Oktober die Rallye du Valais © Archiv Grand

Joël Grand (36) kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Statt bei Bergrennen wird der Walliser in diesem Jahr wieder bei der Rallye du Valais an den Start gehen.

2022 belegte Joël Grand in der Schweizer Berg-Meisterschaft den fünften Schlussrang. Mit einem Osella PA21 JRB, der knapp 220 PS leistete und von einem 999-cm3-BMW-Motorrad-Triebwerk angetrieben wurde, verblüffte der schnelle Walliser viele und fuhr in seiner Klasse von Rekord zu Rekord. 2023 ging der Familienvater aus Chalais mit einem Wolf F1 Mistral GB08 an den Start – aus finanziellen Gründen aber nur bei den Rennen in La Roche, Anzère und Les Rangiers.

Für diese Saison hat Grand keine passende Lösung gefunden. Zumindest nicht am Berg. Deshalb hat sich Grand nach anderen Lösungen umgeschaut. Und siehe da – er wird 2024 zu seinen Wurzeln zurückkehren. «Wir haben beschlossen, dass wir dieses Jahr wieder bei der Rallye du Valais teilnehmen», sagt Grand. Dort hat 20212 seine Karriere im Rallyesport begonnen. Auf einem Citroën Saxo VTS absolvierte er seine erste Heimrallye als Fahrer. Als Beifahrer hat er schon 2007 am Start gestanden.

Stimmt die Statistik auf ewrc.com, dann hat Grand seine «Valais» schon fünf Mal als Co-Pilot und vier Mal als Fahrer bestritten. Mit der Teilnahme 2024 macht er die «Zehn» damit voll. «Ich freue mich sehr darauf», sagt Grand, der bei seiner Rückkehr ins Rallye-Cockpit auf die Navigationskünste von Gaëtan Lathion vertraut. Dieser sass bei bisher allen Rallyes von Grand auf dem Beifahrersitz.

Grands fahrbarer Untersatz wird ein Renault Clio 1600 ISA sein. Diesem ehemaligen Einsatzauto von Robert Kubica hat der Walliser bei Tests auf einer Rundstrecke in Italien bereits die Sporen gegeben. Und mit einem Renault Clio R3 hat er 2013 die Klasse R3 beim RIV gewonnen.

Grand 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grand (Zweiter von rechts) fährt einen Ex-Kubica-Clio 1600 ISA © Archiv Grand

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02.05.2024 Zum 80. Geburtstag von Eugen Strähl
Sauber Lienhard Straehl Crestani Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eugen Strähl (rechts) mit Peter Sauber, Fredy Lienhard und dem Autor dieser Zeilen Elio Crestani © Archiv Crestani

1975 feierte Eugen Strähl den Klassensieg in Le Mans. Später gewann er zahlreiche Rennen und Meisterschaften für die Rennteams von Fredy Lienhard und Peter Sauber. Heute Donnerstag feiert der Thurgauer, der einst auch bei Auto Sport Schweiz in der Geschäftsleitung sass, seinen 80. Geburtstag.

Eugen Strähl, der ehemalige Thurgauer Tierfutter-Unternehmer, Familienvater, Grossvater, Autorennsport-Instruktor, Vorstandsmitglied vom ACS Thurgau, Airline-Pilot, Kunstflieger und Vollblut-Autorennfahrer feiert heute am 2. Mai 2024 seinen 80. Geburtstag.

Strähl entdeckte schon früh seine Leidenschaft zum Autorennsport. Nach der Käser-Lehre im elterlichen Betrieb absolvierte der Jubilar 1965 im Mercedes Benz 230 SL Pagode den Lizenzausbildungskurs in Monthléry (F). Instruktor war damals kein geringerer als der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Stirling Moss, der von 1955-1958 vier Mal in Folge Gesamtzweiter, aber nie Weltmeister wurde. Bereits 1951 war Moss beim Grand Prix Erlen in einem HWM am Start. Damals stand Dreikäsehoch Eugen Strähl noch hinter dem Staketenzaun und schaute zu.

Bei einem Rundstreckenrennen in Hockenheim 1971 lernte Strähl dann Fredy Lienhard kennen. Die Freundschaft, die damals entstand, hält bis heute. Und so fuhr Strähl ab 1973 für das Lista Racing Team. 1976 und 1978 gewann Strähl im Horag-March 76S die Schweizer Sportwagenmeisterschaft sowie 1976 den Coupe der Schweizer Berge. 1978 gewann er ausserdem die FRC-Meisterschaft. 1979 errang er im Formel-2-Team von Lista drei Tagessiege auf einem March 792. 1980 folgten vier Tagessiege auf einem March 802 sowie ein achter Rang an der Formel-2-EM in Hockenheim. «Damals bekamen nur die ersten sechs Punkte», erzählt Eugen Strähl.

Straehl Le Mans 1975 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Strähl bei seinem Le-Mans-Klassensieg 1975 © Archiv Strähl

Als bis heute erster und einziger Thurgauer feierte er seinen grössten Erfolg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1975 mit einem Klassensieg in der Klasse GTS (Grand Turismo Series) auf einem Porsche Carrera RSR zusammen mit Landsmann Gerd Maurer und dem Deutschen Christian Beez. Auch bei Sauber feierte Strähl diverse Erfolge. 1977 wurde er Vize-Meister der Sportwagen-Interserie. Dazu kam ein fünfter Rang in der Sportwagen-Europameisterschaft. Und im Langheck-Sauber C5 fuhr er 1977 und 1978 zusammen mit Peter Bernhard, Harry Blumer und dem späteren Formel-1-Fahrer Marc Surer in Le Mans und auch in der Sportwagen-WM.

Strähl war aber nicht nur ein erfolgreicher Rennfahrer, er hat auch in zahlreichen Kommissionen mitgewirkt und diese nachhaltig geprägt. Von 1971 bis 1986 war er in der Sportkommission vom ACS Thurgau aktiv. Parallel war er von 1972 bis 1991 im Vorstand tätig. Von 1980 bis 1989 war Strähl Mitglied der Nationalen Sport-Kommission (NSK). Von 1980 bis 2002 war er Instruktor an den ACS-Lizenz-Ausbildungskursen – 19 Jahre davon als Chef-Instruktor. Und von 2005 bis 2011 amtete der umtriebige Thurgauer auch als Mitglied der Geschäftsleitung von Auto Sport Schweiz.

Und was macht die Thurgauer Rennsport-Legende heute? «Ich geniesse das Leben mit meiner Frau Pia. Ab und zu fahre ich die schnellen Autos von autobau-Inhaber Fredy Lienhard an Bergrennen oder Trackdays. Dabei muss ich aber nicht gewinnen. Wir fahren aus Freude und Spass.»

Text: Elio Crestani

March 792 Straehl Sauber Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Peter Sauber (rechts) und Eugen Strähl im March 792 © Archiv Strähl

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01.05.2024 Schweizer Berg-Meisterschaft ohne Berguerand
Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand wird der Berg-SM 2024 fehlen © Eichenberger

Am 9. Juni steigt in Hemberg der Saisonauftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft. Nicht dabei ist Eric Berguerand. Der Walliser muss für diese Saison Forfait geben.

Sieben Mal hat Eric Berguerand die Schweizer Berg-Meisterschaft bei den Rennwagen bereits gewonnen. Mit dem achten Titel wird es 2024 nichts. Berguerand wird den Rennen in diesem Jahr – zumindest als aktiver Teilnehmer – fern bleiben. Das hat der 45-jährige Walliser gegenüber Auto Sport Schweiz bestätigt.

Berguerand hat vor einem Jahr seinen Cosworth-Motor generalüberholt und ist damit bei den Rennen in La Roche, Massongex und Anzère zum Tagessieg gefahren. Am Gurnigel, als es gegen Marcel Steiner um die Meisterschaft ging, musste Berguerand nach dem zweiten Lauf die Segel aufgrund eines Motorendefekts streichen. Bei einer genaueren Analyse stellte sich heraus, dass es ein Problem an den Kolben gab. «Ich verlor Öl und hatte kaum mehr Leistung», sagt Berguerand.

Um 2024 wieder angreifen zu können, wäre eine erneute Revision des Motors nötig. «Die war so natürlich nicht eingeplant», sagt der Garagist aus Martigny. Weil die Revision eines solchen Rennmotors, wie ihn Berguerand im Heck seines Lola FA99 verwendet, nicht gerade billig ist, hat sich «Bergus» entschlossen, für diese Saison Forfait zu geben. «Natürlich wäre ich gerne gefahren. Aber ich kann mir eine neuerliche Revision einfach nicht leisten.»

Ob und wann Berguerand zurückkehrt, ist offen. «Wenn man es sich leisten kann, sollte man Spass haben. Wenn es finanziell nicht möglich ist, muss man halt auch darauf verzichten können.» Für die Schweizer Bergrennszene ist das Fernbleiben von Berguerand nicht nur akustisch ein Verlust. Bleibt zu hoffen, dass der Sympathieträger mit seinem pechschwarzen Formel-3000-Rennwagen schon bald wieder am Start steht.

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30.04.2024 PSCS: Hirsiger dominiert am Red Bull Ring
S Tart PSCS 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Start in die neue Saison mit dem späteren Sieger Hirsiger (#30) © Porsche

GT3-Pilot Felix Hirsiger ist mit einem Doppelsieg in das neue Jahr des Porsche Sports Cup Suisse gestartet. Porsche-Juniorin Ekaterina Lüscher schaffte im zweiten Rennen der GT4 aufs Podium.

Für Neueinsteiger Felix Hirsiger lief der Saisonauftakt des GT3 Cup in Österreich nahezu perfekt: Der 25-Jährige hat beide Rennen mit dem rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup gewonnen und im ersten Lauf auch die schnellste Runde gesetzt. Allein im Qualifying musste sich der gebürtige Zürcher dem 20 Jahre alten Dylan Yip aus Macao um drei Hundertstelsekunden geschlagen geben.

Ins erste Rennen ging Hirsiger nur aus der fünften Position, da er neue Rennreifen aufziehen musste. Beim Start büsste er zwei weitere Plätze ein. Damit begann für den Schweizer eine Aufholjagd, die ihn sukzessive wieder nach vorne brachte: Zunächst passierte er Sébastien Pidoux, dann Peter Hegglin und Marc Arn, bevor Gregor Burkhard, William Mezzetti und schliesslich auch Dylan Yip an der Reihe waren. In Runde 13 von 18 hatte Hirsiger die Spitze übernommen. Im Ziel lag er 3,281 Sekunden vor Yip, dem Mezzetti, Burkard, Arn, Hegglin und Christof Langer folgten.

Hirsiger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Felix Hirsiger (Mitte) gewann beide GT3-Rennen © Porsche

Den zweiten Lauf durfte Hirsiger von der Pole-Position in Angriff nehmen, da seine zweitschnellste Qualifying-Zeit um 0,125 Sekunden besser war als jene von Yip – ein neues Prozedere in der diesjährigen Sport Sprint Challenge Suisse. Er gewann den Start und brachte seine Führung mit mehr als einer Sekunde Vorsprung über die Distanz. Auf den weiteren Plätzen: Yip, Mezzetti und Burkard, der knapp Hegglin in Schach halten konnte. Arn, Pidoux und Langer beendeten das Rennen auf den Rängen sechs bis acht.

In den beiden GT4 Clubsport-Rennen auf dem 4,318 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in der Steiermark teilten sich der Portugiese Tomas Guedes und der Schweizer Remo Stebler die Siege. Ekaterina Lüscher, die neue Nachwuchsfahrerin des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, kämpfte sich im zweiten Lauf mit dem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport vom siebten Zwischenrang bis auf die dritte Position nach vorn. Im ersten Durchgang wurde Lüscher Fünfte. In der Gruppe Open GT machten 911 GT3 R-Fahrer die Topplatzierungen unter sich aus: Zunächst gewann Philippe Menotti mit einem Modell der Neunelfer-Generation 991, dann sicherte sich Jörg Dreisow mit der aktuellen Version des GT3-Rennfahrzeugs den ersten Rang. In der Porsche Drivers Competition Suisse fuhr Andreas Marti beim kürzeren Wertungslauf am gleichmässigsten, den längeren entschied Philipp Müller für sich.

Luescher Red Bull 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ekaterina Lüscher (rechts) wurde in Rennen 2 Dritte © Porsche

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29.04.2024 Weekend-Report 10/2024
Jack Aitken Emil Frey Oschersleben 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jack Aitken jubelte für Emil Frey Racing in der DTM © ADAC Motorsport

Für den grössten Erfolg aus Schweizer Sicht sorgte am Wochenende das Team Emil Frey Racing beim Auftakt der DTM. Aber auch an den anderen Schauplätzen respektive anderen Serien gab es Schweizer Erfolge zu feiern.

Das Auftaktrennen zur diesjährigen DTM in Oschersleben stand ganz im Zeichen der Schweizer. Die Bestnote verdiente sich Emil Frey Racing. Das Team aus Safenwil sicherte sich nicht nur die Pole-Position mit Jack Aitken, die Ferrari-Mannschaft gewann auch das erste Rennen. Der Engländer hatte eigentlich alles unter Kontrolle, bis BMW-Fahrer Marco Wittmann aufgrund eines Boxenstopps unter Gelb die Führung übernahm. Doch Wittmanns Führung hielt nicht bis zum Schluss. Vier Minuten vor Rennende rollte er ohne Sprit aus und Aitken übernahm wieder die Spitzenposition. Den Schweizer Erfolg rundete Ricardo Feller (ABT Audi) mit Rang 3 und der schnellsten Rennrunde ab. Im zweiten Durchgang scheiden beide Emil-Frey-Piloten, also auch der Niederländer Thierry Vermeulen, nach Unfällen aus. Feller wurde Neunter.

Im parallel stattfindenden ADAC GT Masters schafften es die Schweizer (noch) nicht aufs Podium. Jean-Luc D’Auria und Alain Valente sicherten für Emil Frey Racing die Ränge 7 und 6. Fach Auto Tech mit Alexander Fach jr. und Alexander Schwarzer wurden zwei Mal auf Platz 8 gewertet. Grégory de Sybourg landete mit dem Team FK Performance Motorsport auf den Rängen 13 und 11. Mit zwei Siegen startete das Team Hofor Racing in die GT4-Germany-Saison. Gabriele Piana und Michael Schrey gewannen beide Läufe in Oschersleben. Leon Wassertheurer und Tim Reiter komplettierten den Erfolg im ersten Durchgang mit Rang 3.

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Hofor Racing war beim Auftakt der GT4 Germany siegreich © ADAC Motorsport

Bei der GT Open in Portimão stand das Team Spirit of Race im ersten Rennen auf dem zweitobersten Treppchen. Bester Schweizer Fahrer (in der Pro-Klasse) war Rolf Ineichen mit den Plätzen 7 und 6. Das Duo Yannick Mettler und Dexter Müller verpasste zwei Mal als Vierte das Podest der Pro-AM-Wertung knapp.

Fest in Schweizer Händen war dafür das Auftaktrennen der FIA CEZ F4 auf dem Balaton Circuit in Ungarn. Gastfahrer Ethan Ischer gewann für Jenzer Motorsport die Läufe 1 und 2. Im dritten Rennen wurde er Dritter hinter Sieger Kirill Kutskov, der damit Maffi Racing den ersten Sieg bescherte. In der Meisterschaft führt nach dem ersten Rennen Jenzer-Pilot Oscar Wurz.

Still und heimlich hat am Balaton Circuit die Liechtensteinerin Linda Frey ihr Renndebüt gegeben. Die 16-Jährige ist über Simracing zum Rennsport gekommen und hat bei ihrer Premiere im Renault Twingo Cup die Ränge 16 und 11 herausgefahren.

Eine Erfolgsmeldung aus Schweizer Sicht gibt es auch noch vom Kartsport. Bei der FIA Karting Academy Trophy in Val D’Argenton (F) wurde Dan Allemann im Finale Zweiter. Eine 5-Sekunden-Strafe warf ihn nach dem Rennen noch auf Platz 3 zurück. Zwei der drei Vorläufe gewann der junge Aargauer, der in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bei den Junioren auf Rang 2 liegt.

Dan Allemann Academy 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Dan Allemann wurde bei der FIA Karting Academy Dritter © Archiv Allemann

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29.04.2024 Slalom Frauenfeld: Egli souverän, aber Achtung: Die Jungen kommen!
Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Philip Egli sicherte sich in Frauenfeld seinen 49. Tagessieg © Eichenberger

Philip Egli hat beim Slalom-Saisonauftakt in Frauenfeld seinen 49. Tagessieg gefeiert. Mit Lionel Ryter (24 Jahre, Gesamt-3.) und Tourenwagen-Sieger Matthias Bischofberger (19, Gesamt-4.) ist die Jugend aber auf dem Vormarsch.

Philip Egli ist nicht zu bremsen. Der in Zürich heimische Glarner hat beim Saisonauftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft seinen 49. Tagessieg eingefahren. Dass Eglis grösster Konkurrent, Lukas Eugster, im Kampf um den Tagessieg im ersten Trainingslauf eine starke Zeit fuhr, liess Egli kalt. Er wusste, dass auch er die Schallmauer durchbrechen kann – und tat dies dann auch im zweiten Probelauf in 1:58,52 min deutlich. In den beiden Rennläufen kam der bald 40-Jährige nicht mehr ganz an diese Zeit heran. Mit 1:58,96 und 1:58,87 min fuhr der Fahrer des F3-Dallaras zwei fast gleich schnelle Läufe und sicherte sich damit seinen neunten Tagessieg in Folge bei den Autorenntagen in Frauenfeld.

«Es ist schade, dass Marcel Maurer wegen eines Motorenproblems absagen musste. Aber auch der Zweikampf mit Lukas hat Spass gemacht. Der neunte Sieg in Folge und der 49. insgesamt machen mich stolz. Die Saison hat für mich gut angefangen. Aber ich muss dranbleiben. Frauenfeld ist eine eher langsame Strecke. Es kommen noch schnellere und auf denen muss ich schauen, dass ich Lukas in Schach halten kann.»

Eugster Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Zweitplatzierte Eugster weiss: Seine Strecken kommen noch © Eichenberger

Der geschlagene Eugster musste sich zum 14. Mal in seiner Karriere mit Platz 2 hinter Egli begnügen. Der Ostschweizer hatte schon nach seiner ausgezeichneten Trainingszeit eine Vorahnung. «Philip hat sicher noch etwas im Köcher», meinte Eugster. Weil der Ligier-Fahrer im ersten Rennlauf eine Pylone touchierte, handelte er sich eine Zeitstrafe von zehn Sekunden ein. «Dadurch bin ich den zweiten Lauf etwas vorsichtiger gefahren.» Mit 2,36 Sekunden Rückstand belegte Eugster mit seinem offenen Sportwagen wie im Vorjahr den zweiten Gesamtrang. Grund zur Besorgnis gibt es bei Eugster nicht. Der Kurs in Frauenfeld kommt dem breiten Ligier nicht unbedingt entgegen. «Meine Strecken kommen noch», prophezeit der Zweitplatzierte. Platz 3 ging – erstmals in seiner Slalom-Karriere – an Lionel Ryter. Der 24-jährige aus Martigny war damit auch der schnellste Fahrer der neuen Junioren-Meisterschaft. Auf Eugster fehlten zwar 2,3 Sekunden. Aber auch Ryter unterlief im ersten Rennlauf ein Torfehler.

Dass die Jungen auf dem Vormarsch sind, unterstrich Matthias Bischofberger. Mit zwei fehlerfreien Läufen sicherte sich der erst 19-Jährige aus Wängi auf einem Porsche 997 GT3 Cup aus der Gruppe E1 bei seinem Heimrennen den Gesamtsieg in der Wertung der geschlossenen Rennfahrzeuge. Platz 2 ging in der Tageswertung der Tourenwagen an Christian Bralla auf seinem Fiat X1/9. Der Tessiner hatte im ersten Lauf einen Nuller geschrieben, weil er Tor 34 ausliess. Im zweiten Durchgang fehlte dem Sieger in der Kategorie E1 bis 2000 cm3 knapp eine Sekunde auf Bischofberger. Hinter Bralla kam mit Simon Wüthrich der schnellste Fahrer mit einer grünen Startnummer (Synfuel) ins Ziel. Der Langnauer war im direkten Vergleich mit E1-Konkurrent Bischofberger 1,5 Sekunden langsamer. Abgerundet wurden die Top 8 durch Stéphane Maréchal (Renault Tatuus) und Opel-Speedster-Fahrer Hermann Bollhalder (Sieger E1 bis 3000 cm3).

Bischofberger Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Matthias Bischofberger war der Schnellste mit Dach überm Kopf © Eichenberger

Ein Thurgauer Duell um den Interswiss-Sieg gab es zwischen Stephan Burri (VW Scirocco) und Manuel Santonastaso (BMW 320), wobei Burri die Nase vorne hatte. Burris Sieg hing aber an einem seidenen Faden. An seinem Auto gab es ein Problem mit der Schaltung. «Anfangs hatte ich Schwierigkeiten beim Runterschalten», sagt Burri. «Im zweiten Rennlauf hat dann auch das Hochschalten nicht mehr richtig funktioniert und ich bin im vierten und fünften Gang um die Tore gekurvt.»

Zu den weiteren Klassensieger in Frauenfeld gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Kevin Lattion (Porsche GT4, Super Serie über 2000 cm3), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Iwan Brantschen (Renault Clio, Gr. A, ISA etc.), Andreas Helm (IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Ferdi Waldvogel (BMW M3, IS bis 2500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche 997 Cup, IS über 2500 cm3), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3) sowie Michael Chamorel (BRC 02, E2-SC bis 1400 cm3). Bei den Junioren siegten (wie eingangs erwähnt) Lionel Ryter (Rennwagen) und Jannis Jeremias bei den Tourenwagen.

Ryter Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter: Bester Junior und Platz 3 im SCRATCH © Eichenberger

Im bereits am Samstag ausgetragenen Suzuki Swiss Racing Cup entschied Sandro Fehr aus Rorschacherberg beide Meisterschaftsläufe vor dem Glarner Patrick Flammer und dem Winterthurer Rico Thomann für sich (siehe angehängte Ergebnisliste).

Zeit zum Ausspannen hat die Schweizer Slalom-Gemeinde nicht. Am Wochenende (4./5. Mai) findet in Bière schon der zweite Lauf zur Schweizer Meisterschaft 2024 statt. Die Teilnehmerliste und der Zeitplan sind dieser News angehängt. Weitere Informationen zum zweiten Lauf in Bière finden Sie unter diesem Link.

Und so geht es weiter:
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon

CT0 A0501 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christophe Oulevay war der schnellste IS-Pilot bis 1,6 Liter © Eichenberger

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26.04.2024 30 Jahre Atelier de la Tzoumaz
Kevin Metroz Chamblon 2023 Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Club «Atelier de la Tzoumaz» wird morgen Samstag 30 © Eichenberger

Am Samstag feiert der Verein «Atelier de la Tzoumaz» seinen 30. Geburtstag. Auto Sport Schweiz gratuliert und veröffentlicht an dieser Stelle den Artikel über den Walliser Club, der in der AUTOMOBIL REVUE 46/2023 erschienen ist.

Maximaler Spass für einen minimalen Beitrag lautet das Credo vom «Atelier de la Tzoumaz». 50 Franken kostet die Mitgliedschaft in der Walliser «écurie». Diese zählt inzwischen 179 Mitglieder – Tendenz steigend. Gut 100 Mitglieder sind regelmässig in der Welt des Motorsports in verschiedenen Rollen aktiv (Fahrer, Beifahrer, aktiv in verschiedenen Organisationen), etwa 40 davon fahren selber. Der Rest sind Passivmitglieder respektive -mitgliederinnen. Passiv ist in diesem Club aber niemand. Vor allem nicht der Vorstand. Das «Atelier de la Tzoumaz» hat mit Lise Gaudin (30) eine junge Präsidentin an der Spitze, die ihren Job mit viel Enthusiasmus erledigt.

Gegründet wurde der Verein 1994. Ein paar Freunde aus der Region Ayent schlossen sich zu einem Club für Autoliebhaber zusammen. Im Jahr 2002 machte das Atelier de la Tzoumaz dann einen Schritt weiter und meldete sich beim Verband Auto Sport Schweiz als offizieller Rennstall an. Von diesem Zeitpunkt an konnten die Mitglieder des Clubs bei offiziellen Wettbewerben unter den Farben von La Tzoumaz fahren.

Obwohl der Club im Wallis verwurzelt ist, muss man nicht zwingend Walliser sein, um dem Club beitreten zu können. Der Verein lebt nach dem Motto: Jeder ist willkommen. «Wir haben von Anfang an auch Interessenten aus anderen Regionen der Schweiz aufgenommen», sagt Gaudin. Neben Fahrern wie Eric Berguerand (siebenmaliger Schweizer Berg-Meister), Mike Coppens (Schweizer Rallye-Meister 2021 und zweifacher Valais-Sieger) sowie Jonathan Michellod, der gerade eben knapp den Schweizer Rallye-Meistertitel verpasste, gibt es noch weitere bekannte Piloten, die zur Mannschaft von «La Tzoumaz» gehören. So zum Beispiel: Nicolas Lathion, Aurélien Devanthéry oder Victor Darbellay. Oder eben Nicht-Walliser wie Frédéric Neff.

1 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Mitglieder gibt's drei Mal im Jahr Eis-Drifting auf dem Circuit de la Flaine

Apropos Nicht-Walliser: Der Begriff «La Tzoumaz» hat nichts mit dem mit Verbier verbundenen Ski-Ressort La Tzoumaz zu tun. Es gibt mehrere La Tzoumaz’ im Wallis. «Dieser Begriff umschreibt einen Zwischenstopp zwischen dem Stall und der Alm für die Kuhherden. Und es ist der Ort zwischen Ayent und Anzère, wo alles begann», erklärt uns Lise Gaudin, seit November 2018 Präsidentin des Clubs. Zu diesem Job kam Gaudin eher zufällig. Als ihr Vorgänger den Rücktritt erklärte, suchte der Verein einen neuen Vorsitzenden. «Bei einem Apéro habe ich mich bei einem Freund aus einem Scherz heraus als Nachfolgerin ins Spiel gebracht. Der hat das weiter erzählt und so wurde ich gewählt.»

Wie die meisten Vereine bietet auch das «Atelier de la Tzoumaz» seinen Mitgliedern diverse Attraktionen an. Drei Mal im Jahr lädt der Club seine Mitglieder zum Eis-Drifting auf den Circuit de la Flaine im Mont-Blanc-Massiv ein. Der Kostenpunkt für diesen Event betrug bei den diesjährigen Austragungen ca. 270 Franken (ohne Versicherung). In den Covid-Jahren 2020 und 2021 veranstaltete man ausserdem eine «La Balade de la Tzoumaz», eine Gourmet- und Spasswanderung auf den Strassen der legendären Rallyes im Wallis. Diese soll 2024 erneut stattfinden. Der Club bietet seinen Mitgliedern auch die Möglichkeit, an den von der Ecurie de Lions organisierten Track Days in Dijon teilzunehmen.

Auch der Nachwuchs kommt beim Walliser Motorsportverein nicht zu kurz. 2022 wurde beschlossen, allen Fahrern und Beifahrern unter 28 Jahren, die bereits Mitglied im Club sind, die Lizenz zu schenken; und zwar dank eines Fonds, der in den zwei Jahren zuvor zur Unterstützung junger Rennfahrer und Rennfahrerinnen eingerichtet wurde.

Das Atelier de la Tzoumaz ist auch Mitorganisator des Bergrennens Ayent-Anzère. Für die aktiven Mitglieder bedeutet das: Wer an der internen Meisterschaft teilnehmen will, kriegt nur Punkte, wenn er in irgendeiner Form ehrenamtlich für das Bergrennen Ayent-Anzère» gearbeitet hat. Die Ergebnisse der internen Meisterschaft 2023 werden den Mitgliedern am 18. November bei der Generalversammlung mitgeteilt, so dass es noch ein wenig spannend bleibt. Der Club verleiht Preise in drei Kategorien: Vitesse, Rallye und Beifahrer. «Das dicke Preisgeld gibt es dafür nicht», sagt Gaudin. «Der interne Wettkampf soll in erster Linie Spass machen und die Zusammengehörigkeit stärken.»

Die Präsidentin selber greift nicht ins Lenkrad greift. Gaudin ist dafür in die Organisation des Bergrennens in Anzère und der beiden grössten Rallyes in der Schweiz, der Rallye du Valais und der Rallye du Chablais, eingebunden. Das mit dem «selber Fahren» wird von ihr aber nicht kategorisch ausgeschlossen. «Mich würde es schon einmal reizen, bei einer Rallye als Beifahrerin mitzufahren.» Wie gesagt: die Frau ist mit Enthusiasmus dabei.

Tzoumaz Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Verein organisiert auch Clubtreffen wie hier «La Balade de la Tzoumaz»

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25.04.2024 Siffert-Formel-2 in Frauenfeld
Jeremy Siffert Chevron F2 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sifferts Chevron mit Jérémy Siffert (ganz rechts) sowie Fredy Lienhard sr. (Zweiter v.r.) und Fredy Alexander Lienhard (links vorne) © autobau Erlebniswelt

Bei den Autorenntagen in Frauenfeld sind auch ein paar historisch interessante Fahrzeuge im Einsatz. Einer davon ist das ehemalige Chevron-Formel-2-Auto von Jo Siffert, das heute im Besitz von Fredy Lienhard ist.

Am Wochenende kommen Zuschauer der Autorenntage in Frauenfeld nicht nur in den Genuss «moderner» Fahrzeuge in Form des Saisonauftakts der Schweizer Slalom-Meisterschaft, es gibt auch den einen oder anderen historischen Leckerbissen. Auf einen wollen wir im Vorfeld speziell eingehen: den Chevron B18 mit der Chassisnummer 3, das ehemalige Formel-2-Auto von Jo «Seppi» Siffert.

Eigentlich hatte Siffert 1971 mit seinem Formel-1-Engagement mit B.R.M. und seinem Vertrag as Werksfahrer von Porsche genug zu tun. Doch der umtriebige Fribourger übernahm im Frühjahr 71 auch noch die Vertretung für die britische Rennwagenschmiede Chevron auf dem Festland. Wie es sich gehört, fuhr er den Formel-2-Chevron natürlich gleich selber. Und das nicht um die Ecke. Das erste Rennen mit dem Chevron B18 absolvierte Siffert in Bogotá. Dass er das Rennen auf Anhieb gewann, ist typisch für Siffert. Zwar startete er nur von Position 9, aber das hielt «Seppi» nicht auf, beide Rennläufe für sich zu entscheiden. In der Addition der beiden Durchgänge verwies er Graham Hill (Lotus) auf Platz 2 und Peter Westbury (Brabham) auf Rang 3. Markenkollege Xavier Perrot, der den zweiten Chevron von Siffert einsetzte, wurde Sechster.

Siffert, der durch seinen Erfolg zum «King of Bogotá» ernannt wurde, fuhr kurz darauf erneut in der Hauptstadt Kolumbiens. Diesmal reichte es im Gesamtklassement aber «nur» zu Rang 6. Zwar gewann Siffert erneut den ersten Heat, im zweiten schied er aber kurz vor Schluss aus. Siffert startete mit dem B18 noch bei weiteren Rennen 1971: am 14. März in Mallory Park, am 11. April in Thruxton, am 2. Mai auf dem Nürburgring und zum letzten Mal am 31. Mai in Crystal Palace.

Am Wochenende wird der Chevron B18, der heute in Besitz von Fredy Lienhard ist, bei den Autorenntagen in Frauenfeld Demorunden absolvieren. Am Steuer des 410 kg leichten F2-Rennwagen, der mit seiner Leistung von 220 PS eine Höchstgeschwindigkeit von rund 245 km/h erreicht, sitzt Jérémy Siffert, der Enkel des im Oktober 1971 verunglückten «Seppi» Siffert.

Zu den weiteren historischen Leckerbissen gehören in Frauenfeld der BMW M3, der mit Emanuele Pirro 1991 in Macau triumphierte, der Tecno-Formel-2 von Clay Regazzoni aus dem Jahr 1969 und ein Formel-3000-Reynard 89D aus dem Fundus von Eddie Jordan Racing. Wenn der Autor dieser Zeilen noch keine Gedächtnislücken aufweist, sollte es sich bei diesem Fahrzeug um das Ex-Jean-Alesi-Auto von 1989 handeln.

Jeremy Siffert Chevron 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Siffert, der Enkel von Jo Siffert, wird in Frauenfeld Demorunden im Chevron B18 Formel 2 fahren © autobau Erlebniswelt

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24.04.2024 Vorschau Slalom Frauenfeld: Bleibt Egli weiter ungeschlagen?
Egli Wyss Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Acht Mal hat Philip Egli in Frauenfeld schon gewonnen © Wyss

Der Auftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024 am kommenden Wochenende in Frauenfeld verspricht Hochspannung. Schon vor der Saison ist klar: Es wird in diesem Jahr einen neuen Meister geben!

Am Wochenende steigt im Rahmen der Autorenntage in Frauenfeld der Saisonauftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024. 142 Fahrer und Fahrerinnen haben ihre NAT-Nennung abgegeben und decken in der neuen Saison somit erstmals ihre Karten auf. Unbestrittener Favorit auf den Tagessieg ist der im Juni 40 Jahre alt werdende Philip Egli mit seinem gelben Formel-3-Dallara. Der in Zürich lebende Glarner strebt beim Frauenfelder Rennen bereits seinen neunten Sieg in Folge an! Mit den Bernern Thomas Zürcher und Marcel Maurer kommen zwei starke Gegner aus der eigenen Klasse. Ihnen allen macht Lukas Eugster auf einem Ligier-Honda-Sportwagen den Gesamtsieg streitig. Der Appenzeller war 2022 und 2023 der Einzige, der Philip Egli auf dem Flugplatzkurs von Ambri wenigstens einmal zu bezwingen konnte. «Der Kurs in Frauenfeld ist anspruchsvoll, aber nicht so schnell wie bei den anderen Rennen», sagt der seit 2015 ungeschlagene Egli. «Umso mehr muss man nach der langen, schnellen Startgeraden rasch in einen guten Fluss finden und auch nach langsamen Toren möglichst viel Geschwindigkeit mitnehmen.»

Für Egli könnte die Slalom-Saison 2024 zu einem weiteren Meilenstein werden. 48 Tagessiege hat er bereits auf seinem Konto. Wenn er in Frauenfeld gewinnt, könnte er beim zweiten Lauf in Bière eine Woche danach seinen 50. Tagessieg anpeilen. Doch Egli hat nicht nur diese Marke im Visier, 2024 könnte er aufgrund einer Regeländerung auch den Titel holen. Sollte Philip Egli in Frauenfeld und bei den fünf weiteren SM-Läufen gewinnen oder höchstens einmal knapp verlieren, wie dies in der Vergangenheit der Fall war, könnte er zum ersten Mal Schweizer Slalom-Meister werden. Weil in jeder aus mindestens fünf Teilnehmenden bestehenden Klasse die volle Punktzahl winkt, kann es am Saisonende, wie schon so oft passiert, mehrere Konkurrenten an der Tabellenspitze geben. Nach einer Änderung des sportlichen Reglements auf 2024 hin wird dann Meister, wer übers Jahr die meisten Gegner im Gesamtklassement und nicht bloss in seiner Klasse geschlagen hat. «Wenn ich lauter Gesamtsiege hätte, wäre ich in diesem Fall Meister – aber das ist mir noch nie gelungen. Doch ich werde es versuchen», lautet Eglis Zielsetzung.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Vizemeister Stephan Burri sieht sich nicht in der Favoritenrolle © Eichenberger

Fest steht jetzt schon: 2024 wird es einen neuen Meister geben. Vorjahreschampion Martin Oliver Bürki hat schon vor Monaten bekanntgegeben, dass er seinen Titel nicht verteidigen wird. Gute Chancen (neben Egli) werden deshalb auch Vize-Meister Stephan Burri auf seinem VW Scirocco eingeräumt. Der als Garagist in Affeltrangen (TG) heimisch gewordene Berner hat 2023 nach Abzug eines Streichresultats wie Meister Martin Oliver Bürki das Punktemaximum erreicht. Hätte er in Ambri beim ersten Rennen nicht eine Pylone «erwischt», hätte er den Titel gewonnen. «Ich selber sehe mich nicht als Favorit», sagt Burri. «Durch die Regeländerung habe ich Egli und Eugster auf der Rechnung. Und bei mir in der Interswiss bis 2000 cm3 muss man in Frauenfeld auch immer mit Lokalmatador Manuel Santonastaso rechnen. Der wird sicher sehr schnell sein.»

Chancen auf den Titel darf sich auch der Tessiner Christian Bralla ausrechnen. Auch er erzielte im Vorjahr 100 Punkte. Einzig in Bure, auf einer Strecke, auf der Bralla zuvor noch nie gefahren war, bekundete er Mühe. Mit dem schlechtesten Streichresultat der Top 4 2023 schaffte es Bralla deshalb nicht aufs Podium. 2024 weiss er, was ihn in Bure erwartet. Mit seinem Fiat X1/9 zählt er auf jeden Fall zum Kreis der Titelkandidaten.

Bralla myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christian Bralla im Fiat X1/9 muss man auf der Liste haben © myrally.ch

Der Slalom Frauenfeld ist auch der Startschuss zur neuen Junioren-Meisterschaft kombiniert aus vier Slaloms und vier Bergrennen. Für die Junioren gibt es eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer innerhalb seiner Kategorie (Tourenwagen oder Rennsportwagen) die meisten Zähler holt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom werden mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht und individuell eingekleidet. Zu den ganz heissen Anwärtern zählen bei den Tourenwagen Jannis Jeremias, bei den Rennwagen Lionel Ryter.

Los geht’s in Frauenfeld auf der 3,2 Kilometer langen Piste am Samstagmorgen um 8.30 Uhr mit den Besichtigungs- und Trainingsläufen der LOC-Kategorien, für die sich rund 190 Konkurrenten und Konkurrentinnen eingeschrieben haben. Um Punkte geht es zudem im Suzuki Swiss Racing Cup. Der Suzuki Cup trägt in Frauenfeld gleich zwei Rennen aus – das erste ab 10.40 Uhr, das zweite ab 13.15 Uhr. Die NAT-Klassen sind dann am Sonntag ab 9.00 Uhr im Einsatz. Die Rennläufe finden ab 14.25 Uhr statt. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den zwei Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos, die Besucher dürfen sich also in den ausgeschilderten Zonen und auch im Fahrerlager frei bewegen. Organisator ist der ACS Thurgau.

Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon

Plakat Frauenfeld Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bei den Auto-Renntagen in Frauenfeld gilt freier Eintritt

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23.04.2024 Weekend-Report 09/2024
Sebastien Buemi Imola 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi wurde bei den 6h von Imola Fünfter © Toyota

Es war nicht das Wochenende der Schweizer auf internationalem Parkett. Bei der WEC-Premiere in Imola kam nur Sébastien Buemi unter die Top 5.

Für die Schweizer Rennelite gab es am Wochenende international wenig bis gar keinen Grund zum Jubeln. Bei der WEC-Premiere in Imola schaffte es lediglich Toyota-Werksfahrer Sébastien Buemi unter die Top 5. Am Ende blieb dem Waadtländer aber auch nicht viel mehr übrig, als dem Schwesterauto zum Sieg zu gratulieren. «Vom Resultat bin ich enttäuscht», sagt Buemi. «Immerhin haben wir von Startplatz 8 aus einige Positionen gutgemacht. Und wenn man bedenkt, welche Probleme wir beim Auftakt in Katar hatten, dann haben wir als Team grosse Fortschritte gemacht.»

Hinter Buemi klassierten sich Nico Müller im neuen Peugeot 9X8 als Neunter und Edoardo Mortara im Lamborghini SC63 als Zwölfter. Neel Jani (auf dem Proton-Porsche) musste im Kampf um Platz 8 die Segel aufgrund einer defekten MGU-Einheit streichen. Raffaele Marciellos Rennen war schon nach wenigen Metern gelaufen. Der BMW des Tessiners war in eine Startkarambolage verwickelt. Die anschliessende Reparatur warf Marciello ans Ende des Feldes zurück, sodass aus den 6h von Imola eine Testfahrt unter Rennbedingungen wurde.

Auch in der LMGT3-Klasse gab es für die Schweizer kein Erfolgserlebnis. Grégoire Saucy (McLaren 720 S LM GT3 EVO) und Thomas Flohr (Ferrari 296 LMGT3) mussten sich mit den Plätzen 11 und 12 begnügen.

Nico Mueller Imola 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller im neuen Peugeot 9X8 wurde Neunter © Peugeot

Auch Jenseits des Atlantiks lief es am Wochenende aus Schweizer Sicht nicht besser. Louis Delétraz (Acura) schied beim IMSA-Rennen in Long Beach nach einer Berührung mit der Leitplanke aus. Philipp Ellis (Mercedes) wurde in der GTD-Klasse Siebter.

Für Dario Cabanelas endete das Rennwochenende im Eurocup F3 in den Punkterängen auf Platz 8. Das zweite Rennen in Spa-Francorchamps musste aufgrund der Wetterkapriolen abgesagt werden.

Apropos Spa: Beim 12h-Rennen gab es dann doch noch ein paar Schweizer Erfolgsmeldungen. So fuhr Tim Müller für das Team HAAS RT als Gesamtzweiter aufs Podium. Ernst Inderbitzin schaffte dasselbe Kunststück in der Kat. GT3 ProAM. Und Linus Diener und Nicolas Stürzinger sorgten im Porsche 911 GT3 Cup im Team von HRT Performance sogar für einen Klassensieg in der Kat. 992 AM. Pech hatten Alex Fontana, Yannick Mettler und Ivan Jacoma. Das Trio lag mit 45 Sekunden Vorsprung in Führung, als die Antriebswelle kaputt ging und fiel so auf den vierten Klassenrang zurück.

Linus Diener Nicolas Stuerzinger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Porsche-Duo Diener/Stürzinger gewann die Klasse 992 AM © 24H

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22.04.2024 Critérium Jurassien: Premierensieg für Althaus/Zbinden
Althaus Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sacha Althaus feierte im Jura bei schwierigen Bedingungen seinen ersten Rallye-Sieg im Rahmen der Schweizer Meisterschaft © Cornevaux

Sacha Althaus und Beifahrerin Lisiane Zbinden haben am Wochenende beim Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft im Jura ihren ersten Gesamtsieg eingefahren. Und das bei schwierigen, wechselhaften Bedingungen.

Mit zwei dritten Plätzen und einem zweiten Rang hat Sacha Althaus im Vorjahr sein Potenzial angedeutet. Beim Saisonauftakt im Jura hat der 27-Jährige mit Beifahrerin Lisiane Zbinden nun seine erste Rallye im Rahmen der Schweizer Meisterschaft gewonnen – und das vor der eigenen Haustüre bei schwierigen und wechselhaften Bedingungen. Der Jurassier nutzte die Gunst der Stunde und lag von Anfang an in Führung. Bereits auf der ersten 29 Kilometer langen Prüfung am Freitagabend von Courtemautruy nach Les Enfers nahm Althaus auf seinem Skoda Fabia seinen beiden Hauptkonkurrenten Michaël Burri (Hyundai) und Markenkollege Mike Coppens 12,3 respektive 29,9 Sekunden ab. Tags darauf – in einer ähnlich langen Prüfung von Villars nach Réclère – waren es dann nochmals 7,9 respektive 13,1 Sekunden. Damit war der Kittel schon zur Hälfte geflickt. Und Althaus liess nicht locker. Auch in WP3 lag er vorne und als es zum zweiten Mal von Villars nach Réclère ging, baute er seinen Vorsprung auf Burri auf 40 Sekunden aus. Coppens hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehr als eine Minute Rückstand.

Bei den verbleibenden vier WP’s ging es für Althaus dann nur noch darum, den Vorsprung zu verwalten. Burri (1x) und Coppens (3x) krallten sich zwar die restlichen Bestzeiten, doch das änderte am Gesamtklassement nichts mehr. Althaus/Zbinden feierten bei der 45. Ausgabe des Critérium Jurassien ihren ersten Gesamtsieg – und das hochverdient! «Dieser Sieg fühlt sich irgendwie merkwürdig an», sagt Althaus. «Ich hatte gehofft, dass wir einmal eine kleine Rallye gewinnen können. Vielleicht irgendwo in Frankreich. Aber dass wir das Critérium gewinnen – damit habe ich nicht gerechnet.» Eine reelle Siegchance sah Althaus schon am Freitagabend nach der ersten Prüfung. «Da hatte ich bereits ein gutes Gefühl. Aber ich wusste, dass ich so weitermachen musste. Nach der zweiten WP war mir klar, dass wir gewinnen können.»

Burri Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Burri sicherte sich auf Hyundai den zweiten Schlussrang © Cornevaux

Für Burri (und Beifahrer Gaëtan Aubry) war der zweite Platz Freude und Enttäuschung zugleich. «Wir hatten uns mehr vorgenommen», sagt Burri. «Aber es dauerte zu lange, ehe ich mich im Hyundai wohl gefühlt habe. Die letzte Rallye, die ich mit diesem Auto bestritten habe, war die Rallye du Valais 2022. Wir haben deshalb am Samstag in der vierten WP gepokert und Slicks aufgezogen. Wir mussten etwas versuchen, aber leider war es zu nass und statt Boden gut zu machen, haben wir noch mehr Zeit verloren. Trotzdem war es eine gute Rallye und ich freue mich jetzt schon auf die Chablais.»

Coppens’ Rückstand am Freitagabend nach der ersten Prüfung erinnerte an 2023. Damals verlor der Walliser auf derselben Prüfung fast 50 Sekunden. «Es war in der Tat ähnlich», sagt Coppens. «Ich habe bei diesen nassen Bedingungen auf der Bremse zu viel Zeit verloren. Ausserdem hatten Sacha und Michaël Heimvorteil. Dafür, dass ich seit sechs Monaten nicht mehr im Rallyeauto sass, lief es aber nicht schlecht und wir hatten richtig Spass.»

Hinter den Top 3 tobte der Zweikampf zwischen Nicolas Lathion/Marine Maye sowie Thibault Maret/Christophe Cler (beide auf Skoda Fabia) um Platz 4. Der Abstand zwischen den beiden betrug nie mehr als 14 Sekunden. Am Ende hatte Lathion die Nase vorn und sicherte sich neben dem vierten Schlussrang auch den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open. Platz 2 in dieser Kategorie ging an einen weiteren Jurassier: VW-Pilot David Erard (mit Sarah Junod als Co-Pilotin). Dritter wurde Stefano Mella (Skoda Fabia). Die Top 8 im Gesamtklassement hinter Erard rundeten die beiden Skoda-Piloten Jean-Marc Salomon und Simone Tettamanti ab.

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens musste sich den Jurassiern geschlagen geben © Eichenberger

Bester Fahrer hinter den Rally2-Teams war Rückkehrer Cédric Betschen auf einem Renault Clio R3. Der Rallye-Pokal-Sieger von 2019 lieferte sich ein spannendes Duell mit Namensvetter Cédric Moulin (Clio Rally4), konnte diesen – ähnlich wie Gesamtsieger Althaus – auf der ersten langen WP aber bereits entscheidend distanzieren. Betschen/Charlène Bori sicherten sich damit nicht nur den Sieg in der Michelin Trophy Alps, sie sahnten auch die volle Punktzahl im Schweizer Rallye-Pokal ab. Ebenfalls das Punktemaximum gab es für: Moulin/Michaël Volluz (Rally4), Philippe Broussoux/Didier Rappo (ISN) sowie Philippe Noirat/Frank Lüthi (ISA).

Der Sieg bei den Junioren ging an Gauthier Hotz, dem Sohn von Altmeister Grégoire Hotz. Der Peugeot-Pilot verlor in der zweiten Prüfung die Junioren-Führung zwar zwischenzeitlich an Jérôme Nanchen auf Opel Corsa. Doch dessen Rallye war in der vierten Prüfungen aufgrund eines technischen Defekts beendet.

In der historischen Klasse, der VHC, feierten Eddy und Florence Bérard einen nie gefährdeten Sieg mit viereinhalb Minuten Vorsprung. Der Name des BMW-M3-Duos tauchte bis auf die Prüfungen 6 und 8 stets ganz oben auf. Platz 2 ging an Gérard Nicolas/Laurent Métral (Ford Sierra Cosworth). Dritter wurde Nicolas Jolidon/Eric von Känel (BMW 325i).

In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb der historischen Fahrzeuge, setzte sich das Paar Udriot/Udriot am Steuer ihres Toyota Celica GT4 vor Winz/Cornuz und Baiker/Dupont durch. In der modernen Klasse, der VMRS, gewannen Schopfer/Schmid auf Toyota Yaris GR.

Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch

Und so geht es weiter:
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais

Berard Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eddy Bérard war in der Klasse der Historischen die klare Nummer 1 © Hänggi

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18.04.2024 Was macht eigentlich Simona De Silvestro?
Simona de Silvestro Action 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Simona De Silvestro: Von der Rennstrecke auf die Bobbahn © Archiv De Silvestro (IBSF)

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Simona De Silvestro?

Sechs Mal hat Simona De Silvestro bereits bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis teilgenommen. Und auch dieses Jahr möchte die gebürtige Thunerin, die inzwischen in Küsnacht am Zürichsee lebt, wieder bei den IndyCars starten. Mit wem und bei wie vielen Rennen steht noch nicht fest. Das ist aber für Simona kein Grund zur Besorgnis. In den Wintermonaten dreht sich bei der ehemaligen Sauber-Gelgenheitstestfahrerin inzwischen sowieso nicht mehr alles um Rennsport. De Silvestro verfolgt ein anderes Ziel: Sie will 2026 bei den Olympischen Spielen in Mailand respektive Cortina d’Ampezzo im Mono- und Zweierbob antreten.

«Ich habe schon als Kind die Olympischen Spiele verfolgt und mir immer vorgestellt, wie es sein könnte, wenn ich selber mal daran teilnehmen dürfte», sagt De Silvestro. Weil der Bobsport dem Automobilrennsport am nächsten kommt, hat sich die 35-Jährige vor zwei Jahren zum ersten Mal den Eiskanal hinuntergestürzt. Dass sie dabei nicht nur Spass hatte, sondern auch ein gewisses Talent mitbrachte, versteht sich von selber.

Um das Vorhaben umzusetzen, hat De Silvestro, die 2024 auch als F1-Co-Kommentatorin beim Schweizer Fernsehen arbeitet, sich dem italienischen Verband angeschlossen. «Ich denke, dass ich als ‹Einheimische› bei Olympia in Italien mehr zum Trainieren komme und bessere Chance habe, mich zu qualifizieren», sagt De Silvestro, die dank Vater Pierre Luigi seit jeher einen Schweizer und einen italienischen Pass besitzt.

Ziel von De Silvestro ist es, die Nummer 1 in Italien zu werden. Dafür muss sie hart trainieren. Der Speed und die g-Kräfte im Eiskanal sind für De Silvestro kein Problem. Das grösste Defizit hat Simona beim Anschieben. «Die meisten meiner Konkurrentinnen kommen aus der Leichtathletik und sind mir in punkto Schnellkraft überlegen.» Im Monobob kriegt De Silvestro diesen Nachteil noch stärker zu spüren als im Zweierbob, wo sie beim Anschieben Hilfe hat. «Der Monobob ist 140 Kilogramm schwer», sagt Simona. «Am Start verliere ich regelmässig ein bis zwei Zehntelsekunden.»

Die ersten Europacup-Rennen hat De Silvestro absolviert. Bei den Weltcup-Rennen in St. Moritz im Januar hätte sie als Vorfahrerin antreten sollen. Wegen Schulterproblemen verzichtete sie aber darauf. Entscheidend wird der Winter 2025/2026 sein. Dann muss sich De Silvestro für Olympia qualifizieren. Gelingt es, wird De Silvestro die erste Schweizer Autorennfahrerin sein, die bei Olympia nach Medaillen greift. Weltweit gesehen ist ihr Vorhaben kein Novum. Die Engländerin Divina Galica, die drei Mal bei einem Formel-1-GP an der Qualihürde scheiterte, nahm an vier Olympischen Winterspielen teil. 1968 in Grenoble wurde sie Achte im Riesenslalom, 1972 in Sapporo Siebte. Zwei Ergebnisse, die De Silvestro mit eisernem Training im Eiskanal durchaus toppen könnte.

Simona De Silvestro Sauber Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
De Silvestro als «Testfahrerin» bei Sauber 2014 © Archiv De Silvestro

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17.04.2024 Vorschau Critérium Jurassien: Vorteil Burri?
Burri Valais 20222 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Burri gilt auf seinem Hyundai i20 als Favorit © Eichenberger

Am Wochenende steigt der Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft mit der 45. Ausgabe des Critérium Jurassien. Am Start stehen (in vier Kategorien) 83 Fahrzeuge. Favorit auf den Gesamtsieg ist Michaël Burri.

Am Freitag beginnt im Jura die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024. Unter neuer Führung (Daniel Langlet) haben sich für die 45. Ausgabe des Critérium Jurassien 83 Teams in vier verschiedenen Kategorien eingeschrieben. 57 davon treten bei den «modernen» Fahrzeugen an, das sind neun mehr als im Vorjahr. In der historischen Klasse VHC sind 16 Teams am Start. Der Rest verteilt sich auf die Gleichmässigkeits-Kategorien VHRS (für historische Fahrzeuge) und VRMS (für moderne Autos).

In Abwesenheit des amtierenden Champions Jonathan Hirschi (fährt 2024 in Frankreich) und Neo-Papa Jonathan Michellod (hofft auf einen Start bei der Rallye du Chablais) gilt Lokalmatador Michaël Burri als Favorit auf den Gesamtsieg. Der Jurassier, der einen Hyundai i20 Rally2 fährt und von Gaëtan Aubry navigiert wird, hat das «Crit» 2018 (unter Schweizer Flagge) und 2022 (unter französischer Flagge) gewonnen. «Michaël ist für mich der klare Favorit», sagt Skoda-Fahrer Mike Coppens. «Er ist superschnell, hat die Rallye schon zwei Mal gewonnen und kennt als Einheimischer die Pisten im Jura in- und auswendig.» Während Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) seit der Rallye International du Valais keinen Ernstkampf mehr bestritten hat, hat Burri 2024 schon zwei Rallyes in Frankreich absolviert. Eine davon, die Ronde du Jura, hat der 36-jährige Familienvater Anfang Januar gewonnen.

Ob Coppens Burri unter Druck setzen kann, hängt davon ab, ob der Walliser von Anfang an abliefern kann. Im Vorjahr hat sich der Schweizer Meister von 2021 schon am Freitag einen so massiven Rückstand eingehandelt, dass er am zweiten Tag zwar ohne Druck fahren konnte, aber eigentlich chancenlos war. «Wir haben damals mit dem Set-Up total verwachst. Ich hatte schon nach einer Prüfung fast 50 Sekunden Rückstand.»

Althaus Franche Comte 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sacha Althaus hat 2024 bereits die Rallye Franche-Comté bestritten © Cornevaux

Nicht nur Coppens glaubt, dass auch dieses Jahr die ersten beiden Prüfungen matchentscheidend werden. Auch Sacha Althaus, der auf seinem Skoda stolz die Startnummer 1 trägt, weiss um die Wichtigkeit der ersten Kilometer. «Die ersten beiden Prüfungen, die eine am Freitag, die andere am Samstag, gehen über 28 respektive 29 Kilometer. Wenn du dir da einen zu grossen Rückstand einhandelst, kannst du das unter normalen Umständen fast nicht mehr aufholen.» Althaus und Beifahrerin Lisiane Zbinden haben in diesem Jahr auch bereits eine Rallye absolviert. Wie Burri kennt auch er als Einheimischer den Parcours haargenau. Trotzdem hält er den Ball flach. «Gemessen an der Erfahrung sind mir Michaël und Mike natürlich um Längen voraus.»

Hinter den Top 3 dürfen sich noch andere Rally2-Teams Hoffnungen machen. Allen voran der junge Thibault Maret (mit Beifahrer Christophe Cler), der ebenfalls einen Skoda fährt. Aber auch Nicolas Lathion/Marine Maye sowie David Erard/Sarah Junod sind gegebenenfalls da, wenn die Vorausfahrer patzen. Beide werden wohl auch den Sieg in der Michelin Trophy Alps Open unter sich ausmachen.

Coppens ist beim «Crit» übrigens nicht der einzige, der schon einmal Schweizer Rallye-Meister war. Mit #11 geht Laurent Reuche (Schweizer Meister 2011) auf einem Renault Clio RS Line ins Rennen. An seiner Seite Patrick Spart, der im Jura seine 100. Rallye bestreitet. Noch nicht ganz so erfahren sind Gauthier Hotz, der Sohn von Ex-Schweizer-Meister Grégoire Hotz, und Jérôme Nanchen. Dieses Duo fährt im Jura um den Sieg bei den Junioren.

Ein richtig grosses Feld gibt es im Schweizer Rallye-Pokal. Dort sind 25 Fahrer gemeldet – darunter u.a. Cédric Moulin (auf einem Clio Rally4), Namensvetter und Rückkehrer Cédric Betschen sowie Benoit Farine (beide Clio R3), Damien Lovey (Peugeot 208) und die Vorjahresmeister Claude Aebi/Justin Vuffray (Clio RS), die übrigens allesamt auch bei der Michelin Trophy Alps antreten. Ebenfalls am Start ist der Junioren-Meister von 2023 Jérémy Michellod (Citroën C2).

In der historischen Klasse VHC wird es voraussichtlich zu einem Duell zwischen Ford und BMW kommen. Genauer gesagt zwischen Gérard Nicolas/Laurent Metral (Ford Sierra Cosworth) und Eddy Bérard/Florence Bérard (BMW M3). Letzterer hat in diesem Jahr bereits die Rallye Franche-Comté gewonnen. Nicht am Start ist Vorjahresmeister Pascal Perroud. Der Waadtländer wird dieses Jahr – nach Lust und Laune – an einzelnen Läufen zur Europameisterschaft teilnehmen.

In der Kategorie VHRS, bei der die Gleichmässigkeit ausschlaggebend ist, sind die Vorjahresmeister Laurent und Florence Pernet auf ihrem BMW 325 ix zu favorisieren.

Los geht die Rallye am Freitagmittag mit einem Shakedown. Die erste Prüfung von Courtemautruy nach Les Enfers startet ab 18.48 Uhr. Die restlichen sieben WP’s finden am Samstag ab 7.50 Uhr statt. Weitere Informationen zum Schweizer Saisonauftakt gibt es auf der Internetseite www.criterium-jurassien.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais

Berard Franche Comte 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
VHC-Pilot Eddy Bérard hat 2024 schon einen Sieg auf seinem Konto © Cornevaux

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16.04.2024 Das sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft 2024
Lionel Ryter Junior Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter ist einer von zwölf Junioren © Eichenberger

Am 27./28. April beginnt in Frauenfeld die Schweizer Slalom-Meisterschaft. Der Saisonauftakt ist gleichzeitig Startschuss zur neuen Junioren-Meisterschaft kombiniert aus vier Slaloms und vier Bergrennen.

Von 2017 bis 2019 gab es im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft auch ein Championat für Junioren. Gefahren wurde damals mit einheitlichen Toyota GT86 RS. 2024 wird nun ein neuer Anlauf für eine Nachwuchsförderung im Bereich Slalom/Berg genommen. Diesmal handelt es sich um eine kombinierte Junior-Meisterschaft, die aus vier Bergrennen und vier Slaloms besteht und die mit den eigenen Fahrzeugen bestritten wird.

Bis zum 31. März konnten sich Fahrer und Fahrerinnen (bis Jahrgang 1999), die im Besitz einer NAT- oder INT-Lizenz der ASS sind, anmelden. Zwölf Fahrer respektive Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Hier die Liste der Teilnehmenden (in alphabetischer Reihenfolge):

Emeric Betticher, Renault Clio II RS, E1
Arnaud Brülhart, Honda Civic EK4, E1
Steven Chiquita, BMW E30 RPM, E1
Jimmy Froidevaux, Norma M20F, E2-SC
Josué Galeuchet, Spire GT3, E2-SC
Anthony Gurba, Formel Arcobaleno, E2-SS
Jannis Jeremias, VW Polo, IS
Hugo Mascaro, BMW E30, E1
Lionel Ryter, Tatuus Renault 2.0, E2-SS
Mario Schöpfer, VW Polo 86C GT, IS
Tamara Schöpfer, VW Golf 2, IS
Nolan Vuilleumier, Renault Clio Williams, IS

Es gibt eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer innerhalb seiner Kategorie (Tourenwagen oder Rennsportwagen) die meisten Zähler holt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom werden mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht und individuell eingekleidet.

Der Schweizer Meister Junior 2024 erhält für die Saison 2025 seine Rennlizenz gratis. Ausserdem qualifiziert er sich für die FIA Motorsport Games, die vom 23. bis 27. Oktober 2024 in Valencia (E) stattfinden, in der Kategorie Slalom Auto.

Auto Sport Schweiz wünscht allen Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine erfolgreiche Saison 2024!

Interswiss 1401 bis 1600 ccm Jeremias Jannis 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias greift mit seinem VW Polo bei den Tourenwagen an © myrally.ch

Der Kalender der Schweizer Meisterschaft Junior sieht wie folgt aus:
27./28. April, Slalom Frauenfeld
4./5. Mai, Slalom Bière
18./19. Mai, Slalom Bure
8./9. Juni, Bergrennen Hemberg
15./16. Juni, Bergrennen La Roche – La Berra
22./23. Juni, Slalom Chamblon
24./25. August, Bergrennen Oberhallau
7./8. September, Bergrennen Gurnigel

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16.04.2024 Weekend-Report 08/2024
Nico Mueller Misano 2024 Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller: Am Ende konnte er sich doch über P4 freuen © Bagnall/Formula E

«Mixed feelings» bei den Schweizern am vergangen Wochenende: Nico Müller verpasste in Misano bei der Formel E Platz 3 um fünf Hundertstelsekunden. Dafür gab es in Barcelona beim Auftakt der ELMS Schweizer Podestplätze.

Die Formel E hat am Wochenende im italienischen Misano die Läufe 6 und 7 ausgetragen. Bester Schweizer Fahrer war Nico Müller. Im ersten Lauf landete der ABT-Cupra-Pilot als Elfter noch knapp ausserhalb der Punkteränge, im zweiten Rennen wusste er nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Müller, der als Vierter gestartet war, lag lange Zeit auf dem dritten Platz, verlor diesen aber auf der Ziellinie um nur fünf Hundertstelsekunden (siehe Video). Für Müller war der vierte Platz dennoch sein bisher bestes Ergebnis im Dienste von ABT Cupra. In der Meisterschaft hat er sich auf Rang 16 vorgearbeitet. Die beiden anderen Schweizer blieben in Misano punktelos. Sébastien Buemi wurde im ersten Rennen Zwölfter, im zweiten Lauf musste er aufgeben. Bei Edoardo Mortara war es umgekehrt. Im ersten Lauf schied der Genfer aufgrund eines technischen Problems bereits in der ersten Runde aus. Im zweiten Heat wurde er 13. Die Siege in Misano gingen an Oliver Rowland und Ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein.

Cool Racing Barcelona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Team Cool Racing gewann in Barcelona den ELMS-Auftakt © ELMS

Beim Auftakt zur European Le Mans Series in Barcelona kamen die Schweizer Aushängeschilder Louis Delétraz (Rang 9) und Fabio Scherer (Rang 11) noch nicht richtig in die Gänge. Beide bekundeten bereits im Qualifying Mühe und konnten sich auch im Rennen nicht verbessern. Trotzdem waren die 4h von Barcelona aus Schweizer Sicht ein Erfolg. Das Team Cool Racing feierte mit dem Trio Malthe Jakobsen, Lorenzo Fluxa und Ritomo Miyata seinen Premierensieg in der ELMS. Nebenbei wurde das Team aus Annecy, das mit Schweizer Lizenz fährt, Zweiter in der LMP3. Auf Platz 2 im Gesamtklassement landete der Liechtensteiner Matthias Kaiser.

Auch in der LMP2 ProAM schaffte es mit Grégoire Saucy ein Schweizer als Zweiter aufs Podest. Dem Jurassier fehlten bei seiner ELMS-Premiere nur 18 Sekunden auf das siegreiche Auto in seiner Klasse. Eine herbe Enttäuschung erlebte Rahel Frey. Die Solothurnerin fuhr mit dem Iron-Dames-Porsche souverän in Richtung Klassensieg in der LMGT3. Doch nach dem letzten Fahrerwechsel blieb der Wagen mit der #85 am Ende der Boxenausfahrt stehen.

Im Michelin Le Mans Cup verpasste Cool Racing mit den Rängen 4 und 5 (mit David Droux am Lenkrad) das Podium knapp. Samir Ben sah mit Teamkollege Pieder Decurtins (Haegeli by T2 Racing) die Zielflagge als 13., Axel Gnos wurde 16., Karen Gaillard nach einem Dreher ihrer Teamkollegin bei ihrem MLMC-Debüt 27.

Gregoire Saucy Barcelona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégoire Saucy wurde bei seiner LMP2-Premiere Zweiter © Archiv Saucy

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11.04.2024 Nachruf Ermenegildo de Guidi
De Guidi Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ermenegildo de Guidi, 1944–2024

Der ehemalige Rennfahrer Ermenegildo de Guidi ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der Schaffhauser italienischer Abstammung startete 1971 als erster und bisher einziger Fahrer mit einem Formel-1-Auto beim Bergrennen in Oberhallau. De Guidi, dessen Eltern in Schaffhausen das Restaurant «Gerberstube» führten, mietete für sein Heimrennen den Bellasi-Ford-Cosworth von Silvio Moser. Dieser verlangte für den Einsatz in Oberhallau eine Kaution von 100'000 Franken. Die Firma «Radio Kaiser» aus Schaffhausen kam für den Betrag auf. De Guidi wusste um die Gefahren im Rennsport und fuhr deshalb mit dosiertem Risiko. Den Tagessieg verpasste er. Den schnappte ihm Xavier Perrot im Formel 2 weg.

Den Motorsport-Virus hat Gildo von seinem Vater Pietro übernommen. Grössen wie Clay Regazzoni, Nelson Piquet oder René Arnoux waren in der «Gerberstube» gerne zu Gast. Für Gildo, der selber Koch lernte, fing alles mit einem Go-Kart an. Als «local hero» gewann er 1965 im Alfa Romeo Giulietta das Bergrennen Oberhallau in der lizenzfreien Klasse. Später fuhr er im Formel V und gewann 1966 das Bergrennen Villars-Bourquin.

Für die Saison 1967 kaufte er sich den ultraleichten Porsche 904 von Hans Ueli Eugster. Mit diversen Klassensiegen und einem starken Auftritt beim legendären Bergrennen von Ollon nach Villars wurde der Name Gildo de Guidi bekannt. Sein erster Formel 1 war ein Cooper T77, den einst Jochen Rindt und später auch Silvio Moser für Charles Vögele Racing gefahren hatten. Mit diesem Auto schlug er beim Bergrennen Villars-Bourquin sogar «Stumpen-Herbie» Müller im Eagle um eine Zehntelsekunde. Bis Ende 1973 fuhr De Guidi noch in der Formel-V- und Super-V-Europameisterschaft für das Team Horag Hotz Racing.

Sein italienisches Feinschmeckerlokal unterhielt De Guidi bis 2011. Am 1. März ist De Guidi nach langer Krankheit gestorben. Er hinterlässt seine Frau Renate, Tochter Gilda und Enkelkind Valentino.

Text: Elio Crestani

De Guidi Bellasi Oberhallau 1971 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das waren noch Zeiten: De Guidi im Bellasi 1971 in Oberhallau © Archiv Crestani

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10.04.2024 Bergrennen Reitnau ist gerettet
Reitnau 2019 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
2019 fand das letzte Bergrennen in Reitnau statt © Eichenberger

Lange war es ruhig um das Comeback des Bergrennens von Reitnau. Nun hat der zuständige Verein eine Medienmitteilung herausgegeben. In dieser wird die Rückkehr von Reitnau 2024 bestätigt.

Der Verein Bergrennen Reitnau und die Equipe Bernoise teilen erfreut mit, dass das Comeback des Reitnauer Bergrennens am 30. Juni 2024 gelingen wird, und dass seit dem Jahr 2019 endlich wieder ein Bergrennen in Reitnau stattfindet. Kanton Aargau und Gemeinderat Reitnau haben die Durchführung des Anlasses bewilligt.

Nach der Gründung des Vereins Bergrennen Reitnau am 1. Juli 2023 und dank der Bereitschaft der Rennfahrervereinigung Equipe Bernoise, die motorsportliche Durchführung der Veranstaltung zu unterstützen, konnten in den letzten Monaten in intensiver Arbeit der Vorstände der beiden Vereine und über das gemeinsame OK wichtige Meilensteine erreicht werden: Die Bewilligungen des Kantons und des Gemeinderats Reitnau zur Durchführung der Veranstaltung liegen vor. Ebenso werden einheimische Vereine die Verpflegung der Zuschauerinnen und Zuschauer mit Verpflegungsständen sicherstellen und die überwiegende Mehrheit der betroffenen Anwohner und Landwirte hat ihre Zustimmung zur Nutzung ihrer Landflächen (Zuschauerhang und Zuschauerzonen, Parkplätze usw.) erteilt. Die Kirche Reitnau wird den Gottesdienst im traditionellen motosportlichen Rahmen durchführen. Diverse Sponsoren haben eine Unterstützung des Anlasses zugesichert.

Der Verein Bergrennen Reitnau und die Equipe Bernoise danken allen Behörden, Vereinen, Anwohnern, Landwirten, Kirche, Sponsoren, Mitgliedern und Gönnern für die grosse Unterstützung, die sie bisher von allen Seiten erfahren durften. Sie freuen sich auf den 30. Juni 2024 und möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer in Reitnau.

Gerne verweisen wir auf die Homepage des Vereins Bergrennen Reitnau, über welche der Veranstalter weiter informieren wird: www.vereinbergrennenreitnau.ch

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09.04.2024 Faustini-Sieg bei Prolog in Brünn
Robin Faustini Bruenn 02 Kaspar Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Robin Faustini in seinem neuen Nova-Honda-Turbo © Kaspar

Robin Faustini feierte beim Maverick Hill Climb Czech, einem «Bergrennen» auf der Rundstrecke in Brünn, mit seinem neuen Nova-Honda-Turbo einen Einstand nach Mass.

Die Schweizer Berg-Elite rüstet auf. Marcel Steiner (neue Aero), Eric Berguerand (revidierter Motor), Thomas Amweg (neues Auto, wird am Samstag vorgestellt), Michel Zemp (neuer Motor) und Robin Faustini (ebenfalls neues Auto) haben über den Winter richtig Gas gegeben. Letzterer hat als erster dieses Quintetts ein Rennen absolviert. Faustini nahm am Maverick Hill Climb Czech in Brünn statt – und gewann dieses auch auf Anhieb.

Faustini blieb als einziger Fahrer in allen fünf Läufen unter einer Minute und distanzierte am Samstag Petr Trnka und Christoph Lambert auf die Plätze 2 und 3. Am Sonntag war es Sébastien Petit, von dem Faustini seinen neuen Nova-Honda-Turbo hat, der dem Aargauer am nächsten kam. In der Addition der beiden schnellsten Läufe fehlten Petit in einem Osella PA30 aber doch stattliche 5,15 Sekunden auf den jungen Herausforderer.

Um möglichst optimal vorbereitet zu sein, bestreitet Faustini vor dem Saisonauftakt der Schweizer Meisterschaft am 8./9. Juni in Hemberg noch zwei weitere Rennen: Da ist zum einen das Bergrennen in Eschdorf (LUX) am 4./5. Mai, zum anderen das Bergrennen Ecce Homo Sternberk (CZ) am ersten Juni-Wochenende.

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09.04.2024 Steiner: «Auf der Vorderachse fehlt noch Downforce»
Marcel Steiner Test Bresse 2024 01 von Aesch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner im «neuen» LobArt bei Testfahrten in Bresse © Von Aesch

Marcel Steiner, der amtierende Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen, hat am vergangenen Wochenende die erste Testfahrt mit seinem rundumerneuerten LobArt absolviert.

Gezeigt haben wir den «neuen» LobArt von Marcel Steiner bereits. Am vergangenen Samstag hat der amtierende Schweizer Berg-Meister bei den Rennwagen seinem «Batmobile» erstmals die Sporen gegeben und Auto Sport Schweiz hinterher seine Eindrücke mitgeteilt.

«Es fühlt sich noch ungewohnt an», sagt Steiner nach dem Testtag in Bresse, «aber der erste Eindruck hat gepasst. Schliesslich sind wir ja erst am Anfang der Entwicklung.» Steiner macht kein Geheimnis daraus, dass noch längst nicht alles so zusammenpasst, wie er sich das vorstellt. Aber es wäre nach einem solch radikalen Umbau auch vermessen zu glauben, dass alles vom ersten Moment wie am Schnürchen läuft. «Es gibt noch Sachen, die wir verbessern müssen», meint Steiner. «Vor allem auf der Vorderachse. Da fehlt uns noch Abtrieb.»

Das Ziel des italienischen Sportwagenherstellers LobArt war klar: Mit einer leichteren, aerodynamisch verbesserten Karosserie will man vor allem in den langsamen Kurven Zeit gutmachen. «Das ist auch gelungen», sagt Steiner. «Dafür sind wir nun gegenüber vorher in den schnellen Passagen etwas langsamer. Genau dort müssen wir nun den Hebel ansetzen.»

Weil Bresse als Rundstrecke kein 1:1-Abbild einer Bergrennstrecke ist, wird Steiner erst Ende April beim Bergrennen am Rechberg in Österreich wissen, wo er steht. Eines ist ihm aber bereits in Bresse aufgefallen: «Mit der neuen Aerodynamik bin ich konstant schnelle Zeiten gefahren, die ich mit der alten Konfiguration nur in einem einzigen Outing geschafft habe. Und das erst noch am Nachmittag, wo die Strecke in der Regel nicht mehr die Zeiten zulässt wie am Morgen.»

Für alle, die es Wunder nimmt, lüftet Steiner noch zwei weitere Geheimnisse. Erstens: Der Unterbau ist derselbe geblieben. «Wir haben sonst am Auto nichts verändert», sagt Steiner, der auch 2024 auf Synfuel, also synthetisch hergestellten Sprit von P1 Fuels, setzt. Zweitens: Das Auto wird nicht nur am Rechberg, sondern auch in Hemberg in schwarz an den Start gehen. «Es ist denkbar, dass wir bei Gelegenheit mal eine Ersatzkarosserie anfertigen lassen», meint Steiner. «Die könnte dann weiss lackiert sein. Aber das hat im Moment keine Priorität.»

Marcel Steiner Test Bresse 2024 02 von Aesch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiner: «Es fühlt sich noch ungewohnt an!» © Von Aesch

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08.04.2024 Weekend-Report 07/2024
Nicolo Rosi GTWC Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bronze-Sieger Nicolo Rosi mit seinen Kessel-Teamkollegen © GTWC

Beim Auftakt zur GT World Challenge in Le Castellet am Wochenende gab es aus Schweizer Sicht nur im Bronze-Cup einen Sieg zu bejubeln. Das Pro-Trio Marciello, Niderhauser und Feller landete auf den undankbaren Plätzen 4, 5 und 6.

Der Auftakt zum Endurance-Cup im Rahmen der GT World Challenge in Le Castellet verlief für die Schweizer Delegation nicht ganz so erfolgreich wie erhofft. Das Trio Raffaele Marciello (BMW mit Valentino Rossi), Patric Niederhauser (Porsche) und Ricardo Feller (Audi) musste sich nach 85 Runden auf dem Circuit Paul Ricard mit den undankbaren Plätzen 4, 5 und 6 begnügen.

Zu jubeln gab es dafür im Bronze Cup. Dort siegte das Team Kessel Racing mit dem Tessiner Nicolo Rosi auf einem Ferrari 296 GT3. Rosi & Co. mussten das Rennen von ganz hinten in Angriff nehmen, arbeiteten sich aber kontinuierlich nach vorne. Pro-Fahrer David Fumanelli sorgte dann für den Rest und sicherte Kessel Racing bei seiner Rückkehr in die GTWC den ersten Saisonsieg. Für Silber-Fahrer Yannick Mettler endete der Saisonauftakt auf dem fünften Klassenrang.

Apropos Ferrari 296 GT3: Emil Frey Racing hat sich den ADAC GT Masters Vize-Meister Alain Valente neben Jean-Luc D’Auria ins Team geholt. Somit bestreitet Emil Frey Racing mit einem reinen Schweizer Fahrer-Duo die ADAC GT Masters, die am letzten Aprilwochenende in Oschersleben den Auftakt feiert.

Ein weiteres Top-Ergebnis gelang am Wochenende Christian Canonica. Der Tessiner Kartpilot belegte im Finale bei der WSK Open Series in Franciacorta Platz 2 in der Kategorie OKN.

Auch beim Auftakt der NLS am Nürburgring gab es Schweizer Erfolge: Dominic Kulpowicz gewann in der Klasse VT3, Marc Schöni in der Klasse AT und Ranko Mijatovic im BMW 240 i Cup. Martin Kroll gewann die Klasse BMW M2 CS am Samstag, während Manuel Metzger am Sonntag den Sieg in der SP8T holte. Ivan Jacoma stand in beiden Rennen als Dritter auf dem Podium der SP10-Klasse.

Marciello Raffaele GTWC Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marciello verpasste mit Teamkollege Rossi das Podium als Vierter © GTWC

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05.04.2024 Ex-Young-Driver schwören auf Kontinuität
Apotheloz Julien 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Julien Apothéloz (l.) fährt 2024 für Mücke Motorsport © Mücke Motorsport

Die beiden ehemaligen Seat/autoscout-Nachwuchsfahrer Julien Apothéloz und Gustavo Xavier bleiben den Rennserien, die sie schon im Vorjahr bestritten haben, treu.

Sie waren beide Teil des ehemaligen Nachwuchsprogramms von Seat und autoscout. Der eine, Julien Apothéloz, gewann de Ausgabe 2 2018, der andere, Gustavo Xavier, kam bei der ersten Ausgabe unter die Top 3. Nun haben beide ihr Motorsportprogramm für 2024 bekanntgegeben. Beide setzen dabei auf Kontinuität. Der 23-jährige Zürcher Apothéloz wird auch dieses Jahr den ADAC Prototype Cup Germany bestreiten. Allerdings nicht mehr im Team des ehemaligen DTM-Fahrers Jörg van Ommen. Apothéloz hat auf die neue Saison zu Mücke Motorsport (an die Seite des jungen Italieners Riccardo Cirelli) gewechselt. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem Traditionsteam wie Mücke, das in so vielen Kategorien Erfahrungen gesammelt hat», sagt Apothéloz. «Wir werden alles daran setzen, um gleich beim ersten Rennen in Spa-Francorchamps in drei Wochen an der Spitze mitfahren zu können.»

Auch der aus Oetwil am See stammende Gustavo Xavier bleibt seinem Programm aus dem Vorjahr treu. Der 27-Jährige wird für das Österreichische Team Razoon – more than racing in einem Porsche GT4 RS CS in der GT4-Europameisterschaft starten. «Ich freue mich auf eine weitere Saison in der GT4 European Series», sagt Xavier. «Mein Ziel ist nach wie vor, mich zu einem der besten Fahrer dieser Kategorie zu entwickeln und mittelfristig um Siege zu kämpfen.» Xavier startet in der ProAM-Wertung an der Seite des Österreichers Richard Wolf. Die Saison startet an diesem Wochenende in Le Castellet.

Mit zwei Autos ist auch das GT4-Team von Racing Spirit of Léman am Start. Auf einem der beiden Aston Martin Vantage fährt der 23-jährige David Kullmann, der über die Ultimate Cup Series und die französische GT4-Meisterschaft in die GT4-EM aufgestiegen ist.

Gustavo Xavier Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gustavo Xavier startet in der GT4-EM auf einem Porsche © Team Razoon

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04.04.2024 Ekaterina Lüscher ist die neue Porsche-Juniorin
Ekaterina Luescher Porsche 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ekaterina Lüscher: Vom Kart in den Porsche Sports Cup Suisse © Porsche

Ekaterina Lüscher (17) ist die neue Junior-Föderpilotin im Porsche Sports Cup Suisse. Lüscher wird für das Team AMAG First Rennsport einen Porsche 718 Cayman GT4 pilotieren.

Auch 2024 legt der Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) wieder ein besonderes Augenmerk auf die Nachwuchsförderung. In der neuen Saison darf sich erstmals eine junge Rennfahrerin auf die Unterstützung durch die Porsche Schweiz AG und dem PSCS-Veranstalter Porsche Motorsport Club Suisse freuen: Ekaterina Lüscher aus Aarau geht mit einem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport des Teams AMAG First Rennsport in der GT4 Clubsport-Gruppe an den Start. Die 17-Jährige folgt auf Jocelyn Langer und Johannes Kapfinger. Wie einige seiner Vorgänger, unter anderem Alexander Fach (Sattel) und Jasin Ferrati (Winterthur), nutzt Kapfinger den Titelgewinn der Porsche Sprint Challenge Suisse im GT3 Cup als Sprungbrett für eine Karriere im internationalen Motorsport. Lüscher erhält ein Förderpaket im Wert von über 35.000 Schweizer Franken. Das erste von sechs Veranstaltungswochenenden des Schweizer Porsche-Markenpokals findet vom 25. bis 27. April auf dem österreichischen Red Bull Ring statt.

«Meine Erwartungen sind gross, aber ich werde erstmal nur auf mich schauen und so viel wie möglich lernen», so die neue Förderfahrerin, die 2025 gerne in den GT3 Cup mit dem aktuellen Porsche 911 GT3 Cup aufsteigen möchte. Beruflich befindet sich Ekaterina aktuell im zweiten Lehrjahr einer Sport KV-Ausbildung. Das dort erworbene kaufmännische Wissen setzt sie direkt für ihre Motorsportkarriere ein: Gemeinsam mit ihrem Team kümmert sich Lüscher um alle Aspekte ihres Renn-Engagements selbst. «Auch für meine Sponsoring-Partner bin ich zu 100 Prozent zuständig, das ist für mich ebenso ein tägliches Thema wie die nachhaltige Betreuung meiner Social-Media-Kanäle – ich will in alle wichtigen Faktoren maximal investieren!»

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03.04.2024 So sieht Steiners «neuer» LobArt aus!
Steiner Marcel 2024 04 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner bei der Präsentation seines überarbeiteten LobArt © Archiv Steiner

Über die Pläne von Marcel Steiner haben wir vor Ostern bereits berichtet. Heute Mittwoch hat der Schweizer Bergmeister von 2023 sein neues Gefährt in Turin vorgestellt. Hier die ersten Fotos!

Steiner Marcel 2024 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiner LobArt sieht fast so aus wie ein «Batmobil» © Archiv Steiner

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03.04.2024 Bergrennen Sattelegg nimmt Formen an
Sattelegg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Bergrennen Sattelegg soll erstmals 2026 stattfinden © google maps

Der Trägerverein «Pro Bergrennen Sattelegg» lädt am 18. April zur Orientierungsversammlung im Berggasthaus Sattelegg ein. Geladen sind Mitglieder, Neumitglieder, Interessierte und Rennfreunde aus nah und fern.

Anfang Dezember 2023 haben wir zum ersten Mal über die Pläne des Trägervereins «Pro Bergrennen Sattelegg» berichtet. Nun nimmt das Projekt eines Bergrennens im Wägital konkretere Formen an. Am Donnertag, 18. April um 19.30 Uhr, lädt der Vorstand zur ersten Versammlung. Als Austragungsort dieses Events dient passenderweise das Berggasthaus Sattelegg, im Zielbereich des angestrebten Bergrennens. An der Orientierungsversammlung berichtet der Vorstand über den Stand der Vorbereitungsarbeiten für das geplante automobile Grossereignis. Auf dem Programm stehen erste Informationen zur Streckenführung und Organisation, zu den am Rennen zugelassenen Fahrzeugen, zu Sicherheitsfragen und Ideen zum Rahmenprogramm unter Einbezug der regionalen Vereine.

Sinn und Zweck des Anlasses: Man will das Rennfieber wecken und künftige Mitglieder und auch Helferinnen und Helfer zum Mitmachen begeistern. So sollen nach Eintreffen der Bewilligung umgehend die ersten Arbeiten starten. Dazu braucht es motivierte Personen aus allen Berufsgruppen, Vereinen und Privatpersonen, welche zum Erfolg beitragen möchten. Direkt an der Versammlung nimmt der Vorstand auch Vereinsbeitritte entgegen und beantwortet Fragen aus dem Plenum. Zum Abschluss der Versammlung lädt der Verein die Besucherinnen und Besucher zum Apéro riche ein.

Weitere Informationen zum Verein sind vorab und laufend auf www.bergrennen-sattelegg.ch zu erfahren. Wenn alles reibungslos läuft, soll es 2026 das erste Bergrennen Sattelegg geben.

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03.04.2024 Faustini greift neu mit einem Nova-Turbo an
Robin Faustini Nova 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Faustini beim Roll-Out mit seinem neuen Nova NP01 Turbo © Archiv Faustini

Robin Faustini sattelt um: Statt mit einem Osella FA30 greift er 2024 mit einem Nova-Honda-Turbo an. Ein Roll-Out hat der junge Aargauer bereits hinter sich. Am Wochenende startete er erstmals in Tschechien.

2019, 2022 und 2023 wurde Robin Faustini in der Schweizer Berg-Meisterschaft jeweils Gesamtdritter bei den Rennwagen. In den vergangenen zwei Jahren schaffte er dieses Kunststück mit einem Osella FA30. 2019 fuhr er noch einen Reynard Formel 3000. 2024 wird er einen weiteren Anlauf nehmen, die zwei vor ihm liegenden Fahrer, Marcel Steiner und Eric Berguerand, vom Thron zu stossen. Einfach wird das nicht. Das weiss auch Faustini. Steiner und Berguerand sind – was SM-Titel betrifft – seit 2010 ungeschlagen. Ob Faustini mit einem Fahrzeugwechsel Erfolg hat, wird sich zeigen. Am Ostermontag präsentierte er über Instagram seine Neuerwerbung: ein Nova NP01 Turbo aus dem Hause Sébastien Petit.

Wie Steiner wird auch Faustini einen 1,75-Liter-Turbo-Motor verwenden – auf Basis des Honda-K20-Triebwerks. Im Unterschied zu Steiner (und Thomas Amweg, der ebenfalls einen Nova von Petit erworben hat), hat Faustini seinen Turbo nicht bei Helftec Engineering in Hildisrieden aufbauen lassen, sondern bei der französischen Motorenschmiede Emap Motors.

Einen ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitsgerät hat Faustini, der sich diebisch auf das neue Turbozeitalter freut, bereits erhalten. Am Wochenende nimmt der 26-jährige Aargauer in Brünn am Maverick Hill Climb Czech teil. «Dort wollen Sébastien und ich das Motoren-Mapping so einstellen, dass wir dann Anfang Juni in Hemberg die Schweizer Berg-Meisterschaft in Angriff nehmen können.»

Neben dem Abstecher nach Brünn stehen vor Hemberg auch noch zwei renommierte Bergrennen im Ausland auf dem Programm von Faustini: Da ist zum einen das Bergrennen in Eschdorf (LUX) am 4./5. Mai, zum anderen das Bergrennen Ecce Homo Sternberk (CZ) am ersten Juni-Wochenende. Irgendwann dazwischen wird Faustinis neuer Sportwagen dann auch noch frisch foliert. Schliesslich soll er spätestens beim SM-Auftakt im Toggenburg der Konkurrenz in den gewohnten Faustini-Farben das Fürchten lernen.

Robin Faustini Nova Cockpit 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schafft es Faustini 2024, die Top 2 zu ärgern? © Archiv Faustini

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02.04.2024 Weekend-Report 06/2024
Nico Mueller Tokio 2024 Bagnall Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller sicherte sich in Tokio die ersten Punkte © Formula E/Bagnall

Formel E in Japan, Rallye in Frankreich und Kart in Italien: Die Schweizer Rennfahrer, die am Oster-Wochenende international im Einsatz standen, haben Punkte und Siege geholt.

Im fünften Rennen der Formel E 2024 hat es endlich geklappt! Nico Müller (Cupra ABT) sicherte sich mit Platz 6 bei der Elektro-Premiere in Tokio die ersten Punkte in dieser Saison. Auch der Genfer Edoardo Mortara fährt in die Punkteränge. Die Freude darüber hält sich beim Mahindra-Piloten aber in Grenzen. Mortara wird nachträglich disqualifiziert, weil er die erlaubte Energiemenge überschritten hat. Keine Zähler gab es für Sébastien Buemi. Der Waadtländer kämpft sich von Startplatz 21 auf Rang 12 vor, bleibt mit 20 Punkten und dem zehnten Zwischenrang im Gesamtklassement vorläufig aber der beste Schweizer. Der Sieg in Japan ging an den Deutschen Maximilian Günther.

Sacha Althaus Franche Comte 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sacha Althaus wurde bei der Rallye Franche-Comté Vierter © Cornevaux

Um sich auf den Auftakt zur Schweizer Rallye-Meisterschaft im Jura (19./20. April) vorzubereiten, haben einige Schweizer am vergangenen Wochenende bei der Rallye Franche-Comté in Delle (nahe bei Belfort) teilgenommen. Das beste Ergebnis erzielte dabei Sacha Althaus mit Rang 4. Der Jurassier verpasste mit Beifahrerin Lisiane Zbinden das Podium auf seinem Skoda Fabia Rally2 evo um lediglich 1,3 Sekunden. Platz 5 ging an Michaël Burri/Gaëtan Aubry (ebenfalls Skoda Fabia Rally2 evo). Nicolas Althaus, der Vater von Sacha, belegte mit Tochter Coline Althaus Rang 7. In der historischen Klasse VHC gab es einen Schweizer Dreifachsieg. Es gewann Eddy Bérard (BMW M3) vor Rückkehrer Jérémie Toedtli (Ford Sierra RS) und Clovis Brosy (BMW M3).

Seinen ersten Triumph im neuen Jahr feierte auch Albert Tamm. Der junge Tessiner gewann am Samstag im italienischen Cremona den ersten Lauf zur Kart-Serie «Champions of the Future» in der Kategorie Mini. Im zweiten Rennen am Sonntag belegte der amtierende Schweizer Meister Platz 3. In der Meisterschaft führt er – Kopf an Kopf – mit dem Italiener Alessandro Truchot. Stark war auch die Leistung von Lorenzo Zucchetto. Der junge Zürcher wurde bei den Minis unter zehn Jahren zwei Mal Dritter.

Albert Tamm Cremona 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Albert Tamm siegte bei den «Champions of the Future» © RGMMC

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27.03.2024 EuroNASCAR 2024 mit nur einem Schweizer Team
Edouard Fatio Thomas Toffel Weinbrenner Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fahren auch dieses Jahr in der EuroNASCAR: Edouard Fatio (links) und Thomas Toffel © NASCAR Whelen Euro Series/Nina Weinbrenner

In dieser Saison wird Race Art Technology die Farben der Schweiz in der EuroNASCAR über weite Strecken alleine vertreten. Für die Tessiner steht ein Fahrerduo aus dem Kanton Fribourg am Start.

Wenn man von NASCAR spricht, denkt man unweigerlich an die USA. Dort sind die knapp 750 PS starken Tourenwagen die unangefochtene Nummer 1 im nationalen Motorsport. International hat NASCAR durch die Formel 1 (und deren Netflix-Serie) Konkurrenz bekommen. Sorgen macht man sich bei NASCAR deswegen keine. Der zehnfache Laufsieger Clint Bowyer hat letztes Jahr in einem Interview gesagt: «Ich würde mein ganzes Geld darauf wetten, dass uns die Formel 1 nie und nimmer den Rang ablaufen wird!»

NASCAR in Europa – das ist eine ganz andere Liga. Doch auch in Europa hält sich NASCAR schon seit 15 Jahren. 2023 waren zwei Schweizer Teams dabei: Race Art Technology aus Balerna (bei Chiasso) und Racingfuel Motorsport aus Selzach bei Solothurn. Beide Teams sind in allen drei Kategorien angetreten: EuroNASCAR Pro, EuroNASCAR 2 und EuroNASCAR Club Challenge.

2024 wird Race Art Technology die Farben der Schweiz über weite Strecken alleine vertreten. Ferruccio Finkbohner, Teamchef von Racingfuel Motorsport sagt: «Wir werden diese Saison nicht alle Rennen fahren, da wir uns neu sortieren und im Winter auch eine neue Werkstatt bezogen haben.»

Während das eine Team also pausiert, ist man bei Race Art Technology für die bevorstehende Saison parat. Thomas Toffel wird in beiden Meisterschaften – EuroNASCAR Pro und EuroNASCAR 2 – antreten. Der 32-jährige Fribourger wechselte 2023 vom Motorrad- in den Automobilrennsport und fand sich in dem 400 PS starken V8-Biest ohne elektronische Fahrhilfen schnell zurecht. «Ich möchte den Schwung, den wir 2023 aufgenommen haben, beibehalten und um eine Top-5-Platzierung in der EuroNASCAR 2 und eine Top-12-Platzierung in der EuroNASCAR Pro kämpfen. Natürlich möchte ich auch die Challenger Trophy gewinnen. Mein zweiter Platz in der EuroNASCAR 2 in Oschersleben war mein bisheriges Highlight, aber ich bin hungrig und will noch mehr Topergebnisse erzielen.»

Neben Toffel wird Edouard Fatio den Chevrolet bei den Club Challenge Sessions von EuroNASCAR fahren. Der Schweizer aus Porsel (FR) ist ein enger Freund von Toffel und will bei der Gleichmässigkeitsprüfung gut abschneiden. Wie sein Landsmann gab auch Fatio 2023 sein EuroNASCAR-Debüt und nahm an allen fünf Club-Challenge-Veranstaltungen teil.

Für die beiden Fribourger geht die Saison am 13./14. April auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia los.

Race Art Technology 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Duo geht mit diesem Chevrolet Camaro an den Start © Race Art Technology

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26.03.2024 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten über Ostern
Ostern Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Über die Ostertage ist die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wie folgt zu erreichen:

Donnerstag, 28.03.2024, bis 15.00 Uhr
Freitag, 29.03.2024, geschlossen
Montag, 01.04.2024, geschlossen

Ab Dienstag, 02.04.2024 stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne jederzeit wieder zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und erholsame Tage!

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26.03.2024 Junior-SM: La Roche – La Berra als Anzère-Ersatz
Interswiss 1401 bis 1600 ccm Jeremias Jannis 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias ist einer der SM-Junioren 2024 © myrally.ch

Durch die Absage des Bergrennens von Ayent-Anzère rückt in der Junior-Meisterschaft 2024 das Bergrennen von La Roche nach La Berra nach. Es bleibt damit bei acht Veranstaltungen.

2024 wird es neben einer Schweizer Meisterschaft Rallye Junior auch eine kombinierte Schweizer Meisterschaft Junior (Berg und Slalom) geben. Die Details dazu haben wir bereits im Dezember veröffentlicht. Die Anmeldung ist seit Ende Januar offen. Wer den Kriterien entspricht (siehe Link), kann sich noch bis 31. März 2024 anmelden. Das passende Einschreibeformular ist dieser Newsmeldung angehängt.

Wichtig: Durch die Absage des Bergrennens Ayent-Anzère, welches auch Teil der Junior-Meisterschaft gewesen wäre, hat die NSK beschlossen als Ersatz La Roche-La Berra in den Kalender der Schweizer Meisterschaft Junior aufzunehmen.

Damit sieht der Kalender der Schweizer Meisterschaft Junior wie folgt aus:
27./28. April, Slalom Frauenfeld
4./5. Mai, Slalom Bière
18./19. Mai, Slalom Bure
8./9. Juni, Bergrennen Hemberg
15./16. Juni, Bergrennen La Roche – La Berra
22./23. Juni, Slalom Chamblon
24./25. August, Bergrennen Oberhallau
7./8. September, Bergrennen Gurnigel

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25.03.2024 Marcel Steiner: 2024 leichter und aerodynamisch effizienter
Marcel Steiner Gurnigel 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiners LobArt (Bild 2023) wird zurzeit in Italien fertiggestellt © Eichenberger

Marcel Steiner tritt 2024 in der Schweizer Berg-Meisterschaft mit seinem LobArt LA01 zur Titelverteidigung an. Dieser hat über den Winter eine neue Karosserie mit einer neuen Aero-Ausbaustufe erhalten.

An der Spitze der Schweizer Berg-Meisterschaft tut sich was. Eric Berguerand hat seinen Motor revidieren lassen, Thomas Amweg hat von einem F3000 auf einen Norma-Prototypen von Sébastien Petit gewechselt, Michel Zemp greift neu mit Turbo-Power an und auch bei Robin Faustini ist etwas im Busch. Daher überrascht es nicht, dass auch Marcel Steiner für 2024 in die «Trick-Kiste» langt und seinen LobArt nochmals schneller machen will.

Immer wieder hat der amtierende Schweizer Bergmeister in der Vergangenheit das Gewicht seines Rennwagens bemängelt. Trotzdem hat es dem 48-jährigen Routinier 2024 zum sechsten Titel gereicht. Und trotzdem hat Hersteller LobArt dem Honda-Garagisten aus Oberdiessbach für die bevorstehende Saison ein leichteres Auto gebaut. Doch nicht nur bei der Karosserie wurde abgespeckt, Steiner erhält auf 2024 auch eine neue Aero-Ausbaustufe. Beides wird zurzeit in Italien fertiggestellt. Am 3. April will LobArt das überarbeitete Auto in Turin präsentieren. «Wenn der Zeitplan stimmt, werden wir nach Ostern den ersten Test in Bresse absolvieren», sagt Steiner.

Wie viel Gewicht der LobArt mit der neuen Karosserie verloren hat, weiss Steiner noch nicht genau. 30 bis 40 Kilogramm sollten es aber sein. «Wir haben im vergangenen Jahr in Les Rangiers gesehen, dass wir in den schnellen Passagen locker mit den besten EM-Piloten mithalten können», sagt Steiner. «Im kurvigen Teil der Strecke ist uns das nicht gelungen. Deshalb hat LobArt auch aerodynamisch am Auto gearbeitet.»

Marcel Steiner 2023 Portrait Gurnigel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Steiner peilt 2024 seinen siebten nationalen Titel an © Eichenberger

Wie 2023 wird Steiner auch in diesem Jahr mit Synfuel fahren. Es gebe keinen Grund, wieder zurück zu wechseln, meint der Mann, der im letzten Jahr vier von sieben SM-Rennen, bei denen er am Start gestanden ist, gewonnen hat. «Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Der Motor läuft einwandfrei und ich spüre keine Leistungseinbussen. Vielleicht würde man auf dem Prüfstand einen Unterschied sehen. Aber dafür müsste man eine andere Kupplung einbauen. Die Fliehkraftkupplung, mit der ich am Berg fahre, kann man auf dem Prüfstand so nicht verwenden.»

Im Zusammenhang mit dem synthetisch hergestellten Treibstoff kommt auch immer wieder mal das Thema Ölwechsel auf. Steiner bestätigt: «Ja, wir haben 2023 zwei Mal öfter das Öl gewechselt als zuvor mit herkömmlichem Rennbenzin. Aber wir haben das aus Sicherheitsgründen gemacht. Ob es tatsächlich nötig war – dahinter steckt ein Fragezeichen.»

Für Steiner beginnt die Saison voraussichtlich mit einem Testlauf am Rechberg in Österreich. «Wir haben uns noch nicht definitiv entschieden, ob wir in Rechberg oder Eschdorf fahren», meint Steiner. «Rechberg ist weiter weg und deshalb teurer. Aber die Strecke bringt mir im Hinblick auf die Schweizer Meisterschaft von ihrer Charakteristik mehr. Wir werden uns da also noch entscheiden müssen.» Zuerst muss der LobArt fertig werden. Erste Bilder davon gibt’s. Aber die hält Steiner noch geheim…

Marcel Steiner Helftec 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Helftec/Honda-Turbo läuft auch 2024 mit Synfuel © Eichenberger

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25.03.2024 Jenzer Down Under erfolgreich
Charlie Wurz Jenzer AUS 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jenzer Motorsport (im Bild: Charlie Wurz) mischt in der Formel 3 munter vorne mit © Dutch Photo Agency

Jenzer Motorsport hat beim Rennen in Melbourne ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Diesmal war es Rookie Charlie Wurz, der für das Team aus Lyss mit Platz 5 wichtige Punkte holte.

Jenzer Motorsport ist vielleicht nicht das grösste Team im Formel-Nachwuchsbereich. Aber mit mehr als 30 Jahren Erfahrung schafft es die Truppe aus Lyss selbst mit Neulingen, und davon hat man in dieser Saison gleich drei, Top-Ergebnisse zu erzielen. Das jüngste Beispiel ist der fünfte Platz des Österreichers Charlie Wurz beim FIA-Formel-3-Rennen in Melbourne im Rahmen des Formel-1-GP am vergangenen Wochenende. Der Rookie, Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz, lieferte sich im zweiten Rennen mit Sébastian Montoya, ebenfalls Sohn eines ehemaligen GP-Fahrers, ein spannendes Duell und entschied dieses am Ende zu seinen Gunsten.

Nach Platz 6 beim Auftaktrennen in Bahrain durch den US-Amerikaner Max Esterson ist P5 in Australien das zweite grosse Ausrufzeichen von Jenzer in der noch jungen Saison.

Parallel zur FIA Formel 3 hat Jenzer letzte Woche drei Tage lang in Imola für die italienische Formel-4-Meisterschaft getest. Die beiden jungen Schweizer Ethan Ischer und Enea Frey waren dabei am zweiten Tag fast auf die Tausendstelsekunde gleich schnell. Die F4-Saison startet für Jenzer Anfang Mai in Misano.

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22.03.2024 Berguerand/Steiner besser als Hamilton/Verstappen
Berguerand Steiner Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gegen Berguerand/Steiner wirken Verstappen/Hamilton irgendwie unscheinbar...

Ist das Berg-Duo Berguerand/Steiner tatsächlich erfolgreicher als die F1-Grössen Hamilton/Verstappen? Wir haben nachgerechnet…

Seit 2010 heisst der Schweizer Bergmeister bei den Rennwagen entweder Eric Berguerand oder Marcel Steiner. Sieben Mal holte der Walliser den Titel, sechs Mal stand Steiner ganz oben – zuletzt 2023. 2024 wird das Duell – zur Freude der Fans – fortgesetzt.

Besonders eindrücklich ist die Bilanz der beiden, wenn man Rennen für Rennen betrachtet. Seit 2010 haben es nur sechs Fahrer geschafft, das Duo Steiner/Berguerand am Tagessieg zu hindern – vorausgesetzt mindestens einer der beiden ist am Start gestanden. Dazu gehören: Thomas Amweg (im Regen am Gurnigel 2019), Joël Grand (ebenfalls bei nassen Bedingungen in Les Paccots 2017), Joël Volluz (La Roche, Anzère, Massongex, Oberhallau und Les Paccots 2015), Julien Ducommun (La Roche und Les Rangiers 2013), Florian Lachat (Reitnau und La Roche I 2010) sowie Jean-Jacques Dufaux (La Roche II 2010). Die Tagessiege von Robin Faustini (Les Paccots 2023), Marcel Maurer (Massongex 2018), Joël Volluz (Les Rangiers 2015) und Simon Hugentobler (Les Rangiers 2014) kamen in Abwesenheit der beiden Superstars zustande. Das Rennen, das Faustini 2021 in Oberhallau gewann, hatte keinen Meisterschaftsstatus.

Unterm Strich kommt man somit (seit 2010) auf folgende Bilanz: Wenn Berguerand und/oder Steiner am Start gestanden haben, liegt deren Siegquote bei nahezu 88 Prozent!

Vergleicht man sie mit den beiden Formel-1-Grössen Lewis Hamilton und Max Verstappen und nimmt den Zeitraum von 2015 bis heute (solange fahren die beiden nämlich zusammen in der F1) schneiden Berguerand/Steiner mit einer Siegquote von 86 Prozent (44 Siege in 51 Rennen) gegenüber 67 Prozent (126 Siege in 187 Rennen) von Hamilton/Verstappen besser ab!!!

Auch punkto Titel liegen Berguerand/Steiner (mit 13) vor Hamilton/Verstappen (10). Ausserdem gibt es mehr als sechs Fahrer, die das F1-Duo (seit 2015) am Siegen gehindert hat; nämlich deren elf: Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen, Charles Leclerc, Pierre Gasly, Sergio Pérez, Esteban Ocon, Carlos Sainz und George Russell.

Wer jetzt behauptet, man vergleiche Äpfel mit Birnen, hat natürlich irgendwie Recht. Worauf wir hinaus wollen: Berguerand (am Mittwoch 45 geworden) und Steiner (48) sind zwei Ausnahmekönner. Solange sie noch fahren, sollte man sich das nicht entgehen lassen!

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22.03.2024 Canal9 hat Guillaume Girolamo besucht
Girolamo Guillaume Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Guillaume Girolamo ist bei der Chabalais 2023 verunglückt © Eichenberger

Der Walliser TV-Sender Canal9 hat den Anfang Juni 2023 bei der Rallye du Chablais verunfallten Guillaume Girolamo im Paraplegikerzentrum in Nottwil besucht. Wir teilen diesen Beitrag sehr gerne und wünschen dem sympathischen Walliser weiterhin alles Gute.

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21.03.2024 Berguerand greift 2024 mit revidiertem Motor an
Gurnigel23 berguerand Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand hatte am Gurnigel 2023 ein Motorenproblem © Cornevaux

Eric Berguerand zählt in der Schweizer Berg-Meisterschaft auch dieses Jahr wieder zu den Favoriten. Mit einem revidierten Motor wird er versuchen, Vorjahresmeister Marcel Steiner daran zu hindern, mit ihm – was die Anzahl SM-Titel betrifft – gleichzuziehen.

Der Saisonauftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft steht noch nicht unmittelbar bevor. Erst am 8./9. Juni geht es in Hemberg los. Dem siebenmaligen Schweizer Bergmeister Eric Berguerand kommt die Zeit bis zum ersten Rennen gelegen. Noch ist der Walliser mit seinem Lola FA99 nämlich nicht parat. Sein Cosworth-Motor hat ihn bei seinem letzten Bergrennen 2023 am Gurnigel nach den beiden ersten Läufen im Stich gelassen. «Der Motor hatte schon im Training komische Geräusche von sich gegeben», erzählt Berguerand. Bei einer genaueren Analyse stellte sich heraus, dass es ein Problem an den Kolben gab. «Ich verlor Öl und hatte kaum mehr Leistung.»

«Mein Plan ist es, dass ich in Hemberg am Start stehe. Alles andere werden wir sehen.» Ein Funktionstest bei einem Rennen im Ausland kommt für den siebenmaligen Schweizer Bergmeister nicht in Frage. «Dafür habe ich keine Zeit!»

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Profis unter sich: Berguerand (links) mit Thomas Amweg © Eichenberger

Die Zeit war für Berguerand auch 2023 ein entscheidender Faktor. Rückblickend gibt er zu: «2023 war kompliziert. Ich hatte abseits der Rennstrecken zu viele Sachen am Laufen. Und definitiv nicht immer einen freien Kopf.» Den Spass am Fahren hat Berguerand aber noch längst nicht verloren. Der Garagist aus Martigny freut sich auf die bevorstehende Saison, sagt aber auch ganz klar: «Ich muss niemandem mehr etwas beweisen…»

Ob er gegen Dauerrivale Marcel Steiner trotz reichlich veralteter Technik nochmals eine Chance hat, wird sich zeigen. Fahrerisch sind die beiden Mittvierziger nach wie vor das Mass der Dinge. Auch der Respekt füreinander ist enorm. Als Steiner im vergangenen Jahr am Gurnigel den Titel holte, zählte Berguerand zu den ersten Gratulanten.

Trotz des gegenseitigen Respekts geht es 2024 darum, ob Steiner in Sachen Schweizer Meistertitel ausgleichen kann oder nicht. Seit 2010 ist der Titel in der Berg-SM entweder an Berguerand oder an Steiner gegangen. Berguerand gewann die Krone insgesamt schon sieben, Steiner sechs Mal.

Lesen Sie morgen, warum das Duo Berguerand/Steiner besser ist als Hamilton/Verstappen…

Berguerand Eric Gurnigel 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Selbst ist der Mann: Berguerand ist oft auf sich alleine gestellt © Eichenberger

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20.03.2024 Bereits drei Schweizer beim ADAC GT Masters
Sybourg D Auria Fach Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bisher bestätigt: Grégory de Sybourg, Jean-Luc D'Auria und Alex Fach

Nach Alexander Fach und Jean-Luc D’Auria hat nun auch Grégory de Sybourg bekanntgegeben, dass er 2024 im ADAC GT Masters an den Start geht.

Über das ADAC GT Masters ist schon so mancher Schweizer Rennfahrer «gross» geworden. Man denke da an Patric Niederhauser (Meister 2019) oder Ricardo Feller (Meister 2021). Im Vorjahr war mit Alain Valente (ein Laufsieg) nur ein Schweizer am Start. Für 2024 sind bereits drei Eidgenossen unter Vertrag: Neben den beiden, über die wir bereits berichtet haben (Jean-Luc D’Auria bei Emil Frey Racing und Alexander Fach bei Fach Auto Tech), ist diese Woche mit Grégory de Sybourg ein weiteres Schweizer Talent dazugekommen.

Der 20-jährige Fribourger absolviert 2024 seine erste Saison im GT3-Sport im Team FK Performance Motorsport auf einem BMW M4 GT3. Bereits im Alter von sieben Jahren stieg der angehende KFZ-Mechatroniker in den Kartsport ein. 2022 wurde de Sybourg Juniorenmeister im Sprint Cup by Funyo. Im Vorjahr wurde der Enkel der Schweizer Rennfahrerlegende Jo Siffert Vizemeister in der NP02-Klasse der Endurance Prototype-Meisterschaft der Ultimate Cup Series.

Los geht die Saison für de Sybourg & Co. am letzten April-Wochenende in Oschersleben (D). Insgesamt stehen sechs Rennwochenenden auf dem Programm.

FK Performance Sybourg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
De Sybourg wird im GT Masters einen BMW M4 GT3 pilotieren © Weichert

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19.03.2024 Volles Programm für Yannick Mettler
Yannic Mettler Dexter Mueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Yannick Mettler (l.) mit seinem GT-Open-Partner Dexter Müller

Der Luzerner Yannick Mettler gehört zu den schnellsten GT3-Piloten der Schweiz. Auch 2024 wird der 34-Jährige wieder ein volles Programm in verschiedenen Meisterschaften bestreiten.

Das Jahr 2023 war das wahrscheinlich aufregendste und vollgepackteste in der bisherigen Laufbahn des Yannick Mettlers: 27 Rennen standen am Ende zu Buche, 21 davon in GT3-Fahrzeugen. In der kommenden Saison scheint dies so weiterzugehen: 21 GT3-Rennen sind bereits bestätigt, weitere kommen voraussichtlich noch dazu. Zwei komplette Meisterschaften, der GT World Challenge Endurance Cup (5 Events) und die International GT Open (8 Events) bilden den Hauptfokus der Saison, ergänzt durch einzelne Starts bei Langstreckenrennen.

In der International GT Open startet Mettler erneut im CBRX by SPS Mercedes-AMG GT3 an der Seite von Dexter Müller. Die Meisterschaft umfasst dieses Jahr acht Events, zwei davon mit je einem Endurance-Rennen und sechs davon als Doppel-Sprint Veranstaltungen.

Etwas jünger ist das Projekt rund um das Team Centri Porsche Ticino by Car Collection, mit welchem Mettler u.a. bei den 12h von Mugello und den 12h von Spa am Start sein wird. Wie es der Teamname bereits suggeriert, wird hier auf einem Porsche 911 GT3R (992) gefahren. Der 34-jährige Luzerner wird dabei an der Seite der beiden Tessiner Alex Fontana und Ivan Jacoma antreten, sowie dem Amerikaner «Hash», der unter einem Pseudonym fährt.

Ein neues Umfeld erwartet Mettler hingegen im diesjährigen GT World Challenge Endurance Cup: dort wird er erstmals für das AMG-Team Getspeed am Start sein. Die am Nürburgring ansässige Mannschaft gehörte in den letzten Jahren durchgehend zu den Favoriten in den renommiertesten GT3-Meisterschaften.

Der Startschuss zur diesjährigen Saison fällt diese Woche mit den 12h von Mugello. Es wird das 200. Autorennen in Mettlers Karriere sein. «Es ist zwar nur eine Zahl, aber diesen Meilenstein zu erreichen bedeutet mir viel. Jeder, der sich im Motorsport auskennt weiss, wie schwierig es ist, überhaupt so weit zu kommen. Dass ich noch lange nicht ans Aufhören denke, zeigt das tolle Programm, welches dieses Jahr vor mir liegt.»

Yannick Mettler Endurance Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Los geht es für Mettler in Mugello mit diesem Porsche

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